DE19814632C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem langgestreckten Körper, insbesondere Draht oder Rohr - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem langgestreckten Körper, insbesondere Draht oder Rohr

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Abstract

Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem langgestreckten Körper, insbesondere Draht oder Rohr, wobei der erwärmte Körper im kontinuierlichen Durchlauf mittels Pulverbeschichtung mit einer Kunststoffbeschichtung versehen und danach abgekühlt wird. Dabei werden ausgewählte Abschnitte definierter Länge des Körpers vor der Beschichtung berührend oder berührungslos abgedeckt und nach der Beschichtung vor dem Aushärten wird die Abdeckung entfernt und an die Aufgabestelle zurückgeführt, wobei die Abdeckung nicht miterwärmt wird. DOLLAR A Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem langgestreckten Körper, insbesondere Draht oder Rohr gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus der DE 40 28 198 C2 ist ein Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem Stahlrohr sowie einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Bei diesem Verfahren wird das Rohr zunächst verzinkt und chromatiert und anschließend im kontinuierlichen Durchlauf mittels elektrostatischem Pulverbeschichten, Einbrennen bzw. Aushärten mit einer Kunststoffbeschichtung versehen und danach abgekühlt. Das elektrostatische Pulverbeschichten, das Einbrennen bzw. Aushärten und Abkühlen erfolgt in der Weise, daß das Rohr während dieser Behandlung unterstützungsfrei durch die Anlage transportiert wird. Vor Einlauf in die Behandlungsstation werden die Rohre miteinander verbunden und der so gebildete Rohrstrang mit einer auf die Rohrabmessung abgestimmten Durchlaufgeschwindigkeit durch die Anlage getrieben. Nach dem Aushärten wird der Rohrstrang mit Wasser abgeschreckt.
Ein mögliches Verfahren zum Kuppeln der Rohre miteinander ist in der DE-PS 27 28 498 offenbart. Bei diesem Verfahren werden Verschlußkappen aus Kunststoff verwendet, um die offenen Enden zum Schutz gegen Verschmutzung und Korrosion der Rohrinnenfläche verschließen zu können. Gleichzeitig dienen diese Kappen als Kupplungselemente, um die Einzelrohre zu einem Strang zusammenzuführen. Dazu greift jede Kappe mit einem Vorsprung in eine entsprechend ausgebildete Vertiefung der benachbarten Kappe ein. Außerdem sind die Kappen mit Öffnungen zum Entlüften der Einzelrohre versehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend vom bekannten Pulverbeschichten ein Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem langgestreckten Körper, insbesondere Draht oder Rohr anzugeben, bei dem Abschnitte definierter Länge des zu beschichtenden Körpers unbeschichtet bleiben.
Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind Bestandteil von Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß werden vor der Beschichtung ausgewählte Abschnitte definierter Länge des zu beschichtenden Körpers berührend oder berührungslos abgedeckt und nach der Beschichtung aber vor dem Aushärten wird die Abdeckung entfernt und an die Aufgabestelle zurücktransportiert, wobei die Abdeckung nicht miterwärmt wird. Die Aufgabe und Entfernung der Abdeckung erfolgt vorzugsweise automatisch, z. B. mechanisch, pneumatisch oder magnetisch. Dazu werden die Abdeckungen synchron mit der Transportgeschwindigkeit des zu beschichtenden Körpers durch die Beschichtungsanlage im Umlauf transportiert. Im Falle einer induktiven Erwärmung des zu beschichtenden Körpers kann man die Miterwärmung der Abdeckung dadurch unterdrücken, daß die Abdeckung gleichsinnig zum Beschichtungspulver elektrostatisch aufgeladen wird oder daß man die Abdeckung aus einem elektrisch nicht leitenden Material herstellt.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Abdeckelement herausgestellt, das den Körper teilweise umfaßt und welches in einfacher Weise aufgebbar und abnehmbar ist. Vorzugsweise ist das Abdeckelement als U-förmige Abdeckkappe ausgebildet. Diese kann beispielsweise auf der Oberfläche des zu beschichtenden Körpers aufliegen oder auch berührungslos in einem bestimmten Abstand zur Oberfläche angeordnet sein. Die letztere Anordnung hat den Vorteil, daß der Körper während der Beschichtung gedreht werden kann. Eine Drehung des zu beschichtenden Körpers kann erforderlich sein, wenn eine besonders gleichmäßige Schichtdickenverteilung gefordert wird.
Eine andere Möglichkeit der teilweisen Abdeckung des zu beschichtenden Körpers besteht darin, das Abdeckelement als spreizbare Klammer vergleichbar wie eine Wäscheklammer auszubilden. Die Aufgabe könnte dann in einfacher Weise von Hand erfolgen oder mit einer entsprechenden Vorrichtung. Um das Beschichten weitgehend zu automatisieren, wird weiterbildend vorgeschlagen, das Abdeckelement so auszubilden, daß es in ein umlaufendes Transportmittel, z. B. Kette ein- und aushängbar ist. Die Beschichtung erfolgt vorzugsweise über Wirbelsintern, wobei der zu beschichtende Körper alternativ vor, während oder nach der Beschichtung induktiv erwärmt wird.
In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Beschichtungsanlage
Fig. 2 im Querschnitt und als Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abdeckung
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel
In Fig. 1 ist schematisch eine Beschichtungsanlage 1 dargestellt mit einer erfindungsgemäßen Abdeckungsmöglichkeit ausgewählter Abschnitte des zu beschichtenden Körpers. In diesem Ausführungsbeispiel werden Rohre beschichtet, die so miteinander verbunden sind, daß sie einen durchgehenden Rohrstrang 2 bilden. Die Vorschubrichtung ist durch einen Pfeil 3 gekennzeichnet. Vor Einlauf in den Kernbereich 4 der Beschichtungsanlage 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Vorerwärm- oder Trockeneinrichtung 5 angeordnet. Diese kann beispielsweise als Muffelofen oder als Induktionsspule ausgebildet sein. Es ist aber ebenso möglich, auf eine solche Vorerwärm- oder Trockeneinrichtung 5 zu verzichten und die erforderliche Erwärmung des zu beschichtenden Körpers im Kernbereich 4 der Beschichtungsanlage 1 stattfinden zu lassen. Im Kernbereich 4 wird die gewünschte Beschichtung vorzugsweise durch Wirbelsintern aufgebracht. Bei dieser Beschichtung kann eine Erwärmung des Körpers beispielsweise durch Induktion erfolgen. Dazu taucht eine den Körper umfassende wassergekühlte Spule in das Wirbelbett ein (hier nicht dargestellt). Vor Einlauf in den Kernbereich 4 der Beschichtungsanlage 1 wird erfindungsgemäß auf dem Körper ein Abdeckelement 6 aufgebracht. Nach Verlassen des Kernbereiches 4 wird das Abdeckelement 6 wieder entfernt. Auf- und Abgabe des Abdeckelementes 6 sind hier durch einen Pfeil 7, 8 kenntlich gemacht. Die Auf- und Abgabe 7, 8 des Abdeckelementes 6 kann separat erfolgen oder mit dem Kernbereich 4 integriert sein. Um dies zu verdeutlichen, ist mit gestrichelten Linien um die Auf- und Abgabestelle eine quasi Einhausung skizziert worden. Je nach Art der Beschichtung kann dem Kernbereich 4 eine Nacherwärmeinrichtung 9 folgen. Den Abschluß bildet eine Kühleinrichtung 10, die sicherstellt, daß die Beschichtung soweit ausgehärtet ist, daß die Kontaktierung beispielsweise mit Laufrollen nicht zu einer Oberflächenbeschädigung führt. An dieser Stelle oder auch etwas später wird der Rohrstrang 2 in die einzelnen Rohre zerlegt.
In den Fig. 2 und 3 sind zwei verschiedene Ausführungsformen eines Abdeckelementes 6 dargestellt. Im ersteren Fall handelt es sich um eine U-förmig ausgebildete Kappe 11, die entweder von Hand oder mit mechanischer, pneumatischer oder hydraulischer Unterstützung auf dem ausgewählten Abschnitt des Rohrstranges 2 aufgelegt wird. Nicht dargestellt ist hier die Möglichkeit, daß die Kappe 11 mit einer Transporteinrichtung verbunden ist und berührungslos den Körper an der ausgewählten Stelle umfaßt. Dies hat den Vorteil, daß der Körper während der Beschichtung auch gedreht werden kann.
Fig. 3 zeigt eine spreizbare Klammer 12 als Abdeckelement, das den ausgewählten Abschnitt des Rohrstranges 2 fest oder alternativ berührungslos umschließt. Die Breite 13 der Kappe 11 bzw. der Klammer 12 entspricht dabei der Länge des abzudeckenden Bereiches.

Claims (13)

1. Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf einem langgestreckten Körper, insbesondere Draht oder Rohr, wobei der erwärmte Körper im kontinuierlichen Durchlauf mittels Pulverbeschichtung mit einer Kunststoffbeschichtung versehen und danach abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ausgewählte Abschnitte definierter Länge des Körpers vor der Beschichtung berührend oder berührungslos abgedeckt werden und nach der Beschichtung vor dem Aushärten die Abdeckung entfernt und an die Aufgabestelle zurückgeführt wird, wobei die Abdeckung nicht miterwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufgabe und Entfernung der Abdeckung automatisch erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen synchron mit der Transportgeschwindigkeit des zu beschichtenden Körpers durch die Beschichtungsanlage im Umlauf transportiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung durch Wirbelsintern erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der zu beschichtende Körper vor der Beschichtung erwärmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der zu beschichtende Körper während der Beschichtung induktiv erwärmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung gleichsinnig zum Beschichtungspulver elektrostatisch aufgeladen wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Erwärmungseinrichtung, einer Pulverbeschichtungsanlage und einer Transport- und Abkühleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abdeckung ausgewählter Abschnitte definierter Länge des zu beschichtenden Körpers (2) ein den Körper (2) teilweise umfassendes aufgebbares (7) und abnehmbares (8) Abdeckelement (6) vorgegebener Breite (13) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckelement (6) als U-förmige Kappe (11) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckelement (6) als spreizbare Klammer (12) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckelement (6) aus elektrisch nicht leitendem Material gefertigt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckelement (6) an ein umlaufendes Transportmittel ein- und aushängbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernbereich (4) der Beschichtungsanlage (1) ein Wirbelbett und eine darin eintauchende, den zu beschichtenden Körper (2) umfassende wassergekühlte Spule aufweist.
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