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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Dosenböden und/oder -deckeln mit zueinander im Wesentlichen parallelen je eine gewindeartige Rille aufweisenden Rollen, zwischen die die Dosenböden und/oder -deckel derart einbringbar sind, dass sich Ränder der Dosenböden und/oder -deckel in den Rillen befinden und die Dosenböden und/oder -deckel durch die sich in gleichem Drehsinn drehenden Rollen in einer zu den Achsen der Rollen im Wesentlichen parallelen Transportrichtung transportierbar und entlang des Transportweges anrollbar sind.
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Bei dem Anrollen werden die Ränder von bis auf Einprägungen flachen, kreisförmigen Dosenböden und/oder -deckeln aus der Ebene heraus plastisch verformt, so dass die Dosenböden und/oder -deckel anschließend jeweils einen flächigen Außenrand aufweisen, wobei die ehemals äußere Kante sich dann radial innerhalb des angerollten Außenrandes befindet. Die so vorbereiteten Dosenböden und/oder -deckel werden später mit einem üblicherweise zylindermantelförmigen Dosenprofil verbördelt, wobei beispielsweise Konservendosen oder Farbdosen hergestellt werden. Zur Abdichtung ist oft zwischen dem Dosenboden und dem Dosenprofil und zwischen dem Dosendeckel und dem Dosenprofil jeweils eine Dichtung angeordnet.
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Im Stand der Technik sind zur Herstellung von Dosenböden und/oder -deckeln Vorrichtungen etabliert, bei denen das Anrollen auf nebeneinander planar in einer Ebene angeordneten sich verengenden Kreisbahnen erfolgt. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in
DD 271 658 A1 beschrieben. Wenn die Dosenböden und/oder -deckel während des Transportes mit der späteren Doseninnenseite nach oben ausgerichtet sind, kann während des Anrollens eine Gummierflüssigkeit aufgetragen werden. Diese Vorrichtungen und Trocknungsvorrichtungen für die Gummierung haben, insbesondere wenn sie für großflächige Dosenböden und -deckel ausgelegt sind, einen großen Platzbedarf.
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Aus
DE 857 632 ist auch eine Vorrichtung zum Anrollen von Flachbord-Dosenböden und -deckeln bekannt, in der Dosenböden und/oder -deckel zwischen konischen Rollen mit gewindeartigen Rillen geführt und angerollt werden. Eine Fertigungsstrecke mit dieser Vorrichtung hat auch einen großen Platzbedarf, da nach dem Anrollen der Dosenböden und/oder -deckel noch Dichtungen in die Dosenböden und/oder -deckel eingebracht werden müssen und Platz für die entsprechenden Arbeitsplätze und/oder Maschinen vorhanden sein muss.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Herstellung von Dosenböden und/oder -deckeln mit einem geringen Platzbedarf vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den eingangs angegebenen Merkmalen gelöst, die sich dadurch auszeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens zwei erste wenigstens einen ersten Transport- und Anrollweg ausbildende Rollen, wenigstens eine Gummierpistole zum Auftragen einer Gummierflüssigkeit und wenigstens zwei zweite wenigstens einen Transportweg ausbildende Rollen aufweist, wobei die Dosenböden und/oder -deckel in einem Transferbereich der Vorrichtung von dem ersten Transport- und Anrollweg auf den Transportweg überführbar sind und wobei die Gummierpistole in dem Transferbereich angeordnet ist.
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Die Dosenböden und Dosendeckel, die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung angerollt werden können, sind kreisrunde Scheiben die häufig durch Prägung aus einer Ebene heraus leicht verformt sind. Bei den Dosenböden und -deckeln handelt es sich oft um gleiche Teile, bei denen beispielsweise erst eine später erfolgende Konservenetikettierung zu der Unterscheidung zwischen Dosenboden und Dosendeckel führt. Die Dosenböden und Dosendeckel können aber auch Unterschiede, beispielsweise unterschiedliche Prägungen, unterschiedliche Durchmesser und/oder unterschiedliche Randgeometrien nach dem Anrollen, aufweisen.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Dosenböden und/oder -deckel zwischen zueinander im Wesentlichen parallelen Rollen angerollt, wobei die Rollen in ihren Mantelflächen gewindeartige Rillen aufweisen. Oberflächennormalen der Dosenböden und/oder -deckel sind dabei im Wesentlichen in Richtung der Transportrichtung ausgerichtet und die Transportrichtung ist im Wesentlichen parallel zu Achsen der Rollen orientiert. „Im Wesentlichen parallel” bedeutet dabei, dass die betreffenden Geraden entweder parallel oder in einem kleinen Winkel von wenigen Grad zueinander ausgerichtet sind. In einem Ausführungsbeispiel kommen, ähnlich wie im zitierten Stand der Technik beschrieben ist, drei parallele konische die Dosenböden und/oder -deckel umgebende Rollen zum Einsatz. In dieser Anordnung wird ein allmähliches Anrollen durch die Konizität der Rollen erreicht. In einem anderen Ausführungsbeispiel werden drei gewindespindelartige Rollen ohne Konizität verwendet, deren Achsen leicht zueinander geneigt sind. In diesem Fall ist durch die Neigung der Achsen eine allmähliche Verengung des Transport- und Anrollweges realisiert. Eine weitere Möglichkeit der allmählichen Einengung des Transportweges besteht darin, die Rillen von parallelen Rollen variabel tief auszubilden, wobei die Tiefe der Rillen entlang des Transport- und Anrollweges abnimmt. Die Lagerungen der Rollen befinden sich in einigen Ausführungsbeispielen in Verstellmechanismen mit denen die Abstände und/oder die Winkel der Rollen zueinander einstellbar sind.
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Der Transport- und Anrollweg kann wie im zitierten Stand der Technik zwischen drei Rollen, aber auch zwischen mehr als drei Rollen oder vorzugsweise nur zwischen zwei Rollen ausgebildet sein. Bei Verwendung von nur zwei Rollen zur Ausbildung eines Transport- und Anrollweges kann die Position der Dosenböden und/oder -deckel zwischen den beiden Rollen beispielsweise durch eine geneigte Gleitführung vorgegeben werden. Es kann aber auch einfach durch die Schwerkraft der Dosenböden und/oder -deckel, sowie durch die Reibung zwischen den Dosenböden und/oder -deckeln und durch eine allmählich zunehmende Anrollverformung ein allmähliches Anrollen erreicht werden. Ein langer Anrollweg ist vorteilhaft, da bei einem aus dem langen Anrollweg resultierenden sanften Anrollen die Elastizität des Materials der Dosenböden und/oder -deckel und Beschichtungen erhalten bleiben.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist während des Anrollens die Herstellung einer Gummierung auf der späteren Innenseite der Dose vorgesehen. Das heißt, es wird eine Gummierflüssigkeit aufgetragen, die nach ihrer Trocknung eine elastische Dichtung bzw. die Gummierung ausbildet. Eine zum Auftragen der Gummierflüssigkeit verwendete Gummierpistole befindet sich in einem Transferbereich oder räumlich in der Nähe dieses Transferbereiches, in welchem die Dosenböden und/oder -deckel von dem ersten Transport- und Anrollweg auf den Transportweg bewegt werden. Die Gummierflüssigkeit wird vorzugsweise während einer einzigen Umdrehung bei dem Anrollen aufgetragen, wobei die vorhandene Drehbewegung für einen umfänglich gleichmäßigen Auftrag der Gummierflüssigkeit ausgenutzt wird und die Gummierpistole nicht entlang einer Kreisbahn bewegt werden muss.
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Die Gummierflüssigkeit muss nach dem Auftragen zur Ausbildung der Gummierung trocknen und/oder abbinden. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt das Trocknen auf wenigstens einem zwischen zwei zweiten Rollen ausgebildeten Transportweg, auf dem ein kontinuierliches Drehen der Dosenböden und/oder -deckel vorgesehen ist, wobei die Gummierflüssigkeit gleichmäßig verläuft. Während der Bewegung auf dem Transportweg wird so eine gleichmäßig dicke Gummierung ausgebildet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung vereint in sich eine Anrollvorrichtung, eine Gummiervorrichtung und eine Trocknungsvorrichtung. Dennoch zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung durch einen geringen Platzbedarf, einen einfachen Aufbau und einen zuverlässigen Materialtransport aus. Folglich ist mit dieser Vorrichtung eine effiziente Herstellung von Dosenböden und/oder -deckeln möglich.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der erste Transport- und Anrollweg derart ausgebildet, dass Dosenböden und/oder -deckel darauf halb angerollt werden können, und der Transportweg ist als ein zweiter Transport- und Anrollweg ausgebildet, auf dem die Dosenböden und/oder -deckel fertig angerollt werden können. Beim Auftragen der Gummierung sind bei dieser Ausgestaltung die Dosenböden und/oder -deckel erst halb angerollt, das heißt, die ursprünglich radial außen befindlichen Ränder der Dosenböden und/oder -deckel sind um weniger als 90° aus der Ebene der Dosenböden und/oder -deckel heraus verformt. Dadurch kann die Gummierflüssigkeit weit außen auf die Dosenböden und/oder -deckel aufgetragen werden und es kann eine breite und entsprechend zuverlässige Gummierung hergestellt werden. Nach dem Auftragen der Gummierung werden die Dosenböden und/oder -deckel fertig angerollt, das heißt, die Ränder der Dosenböden und/oder -deckel werden während ihres Transports auf dem Transportweg, der als zweiter Transport- und Anrollweg ausgebildet ist, um mehr als 90° aus der Ebene der Dosenböden und/oder -deckel heraus verformt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese drei erste Rollen, deren Achsen in einer Ebene liegen, drei zweite Rollen, deren Achsen in einer anderen Ebene liegen, und zwei jeweils zwischen zwei zweiten Rollen befindliche Gleitflächen auf, wobei Rollenabstände zwischen den Rillen der ersten Rollen kleiner als Durchmesser der anzurollenden Dosenböden und/oder -deckel sind und dadurch zwischen den drei ersten Rollen zwei erste Transport- und Anrollwege ausgebildet sind und wobei Rollenabstände zwischen den Rillen der zweiten Rollen etwa gleich groß wie Durchmesser angerollter Dosenböden und/oder -deckel sind, so dass zwischen den drei zweiten Rollen zwei Transportwege über den zwei die Dosenböden und/oder -deckel führenden Gleitflächen ausgebildet sind.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind drei erste Rollen nebeneinander angeordnet, wobei zwischen zwei der drei ersten Rollen jeweils ein Transport- und Anrollweg ausgebildet ist, auf dem die Dosenböden und/oder -deckel angerollt werden. Die mittlere Rolle ist dabei beiden nebeneinander verlaufenden Transport- und Anrollwegen zugeordnet. Die Durchmesser der anzurollenden Dosenböden und/oder -deckel sind größer als Rollenabstände zwischen den ersten Rollen, so dass die Dosenböden und/oder -deckel mit ihren Rändern auf den Rollen aufliegen und nicht durchfallen. Die näherungsweise ebenen Dosenböden und -deckel sind im Wesentlichen quer zu den Rollenachsen ausgerichtet und in sich gegenüberliegenden Rillen der zwei Rollen geführt. Anders ausgedrückt klemmen die Dosenböden und -deckel in den Rillen und die Klemmkräfte und die Geometrie der Rillen führen zu einem ordnungsgemäßen Anrollen bei einem gleichsinnigen Drehen der beiden Rollen. Ebenso wie die ersten Transport- und Anrollwege als zwei nebeneinander in einer Ebene verlaufende Spuren angelegt sind, sind in diesem Ausführungsbeispiel auch zwei Transportwege für die fertig angerollten Dosenböden und/oder -deckel zwischen drei zweiten Rollen zweispurig angelegt. Die bereits fertig angerollten Dosenböden und/oder -deckel werden in den Rillen der zweiten Rollen geführt und angedreht, wobei eine Gleitfläche unter jedem der zwei Transportwege ein Durchfallen der Dosenböden und/oder -deckel verhindert.
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Die Drehbewegung aller ersten Rollen und aller zweiten Rollen wird in einem Ausführungsbeispiel durch einen einzigen Antriebsmotor erzeugt, der einen über Zahnräder der Rollen laufenden Zahnriemen antreibt. In anderen Antriebsvarianten kommen Ketten, ineinander greifende Zahnräder und/oder elektronisch gekoppelte Einzelantriebe zum Einsatz. Die zweispurige Vorrichtung hat gegenüber einer einspurigen Vorrichtung einen verdoppelten Produktionsdurchsatz bei einem nur wenig größeren Technikeinsatz. In einem Anwendungsbeispiel der zweispurigen Vorrichtung werden auf einer Spur Dosenböden angerollt und auf der anderen Spur werden die Dosendeckel angerollt. In alternativen Vorrichtungen sind mehr als zwei Spuren nebeneinander realisiert oder mehrere Spuren sind außerhalb einer Ebene realisiert.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Heizung auf. Die Heizung ermöglicht ein schnelles Trocknen der Gummierung und ein entsprechend schnelles Durchlaufen von den Dosenböden und/oder -deckeln durch die Vorrichtung. Ein beschleunigtes Trocknen kann aber auch anders realisiert werden, beispielsweise durch den Einsatz schnelltrocknender Gummierflüssigkeiten oder durch Erzeugen eines Unterdruckes, der ein schnelleres Verdunsten des Lösungsmittels bewirkt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Vorrichtung mit der Heizung ein Wärmeträgermedium auf, das durch die zweiten Rollen strömen kann und/oder dass die Heizung die ersten Rollen beheizen kann. Das Wärmeträgermedium ist dabei in verschiedenen Ausgestaltungen ein temperiertes Öl, temperiertes Wasser oder Wasserdampf. Das Wärmeträgermedium wird in Abhängigkeit von der gewünschten Trocknungsgeschwindigkeit und von der Temperaturbeständigkeit der Gummierung gewählt. Die Wärme der temperierten Rollen wird gut auf die Dosenböden und/oder -deckel übertragen, da diese die Rollen körperlich berühren. In anderen Ausführungsbeispielen kommen andere Heizungen zum Einsatz, beispielsweise elektrische Heizungen in den Rollen oder Strahlungsheizungen in der Nähe der Dosenböden und/oder -deckel. In einigen Weiterbildungen kann die Heizung die ersten Rollen beheizen. In diesem Fall können die Dosenböden und/oder -deckel schon vor dem Auftragen der Gummierflüssigkeit beheizt werden, sodass unverzüglich nach dem Auftragen eine schnelle Trocknung erfolgt. Die Temperatur der ersten Rollen wird in Abhängigkeit der verwendeten Gummierflüssigkeit eingestellt, wobei eine maßvoll erhöhte Temperatur je nach verwendeter Gummierflüssigkeit die Haftung der Gummierung erhöhen kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen oben offenen Eingangsbereich auf, sodass die Dosenböden und/oder -deckel ihrer Schwerkraft folgend durch einen freien oder einen geführten Fall in die Vorrichtung einbringbar sind. Bei dieser Lösung fallen die Dosenböden und/oder -deckel, beispielsweise aus einer Stanze, ohne mechanischen Antrieb in die Vorrichtung, wobei die geplante Zuführbewegung der Dosenböden und/oder -deckel vorzugsweise durch Führungen sichergestellt wird. Auf diese Weise können die Maschinen in einer Fertigungslinie dicht nebeneinander aufgestellt werden, wobei zwischen den Maschinen ein schneller und zuverlässiger Teilefluss erfolgt. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Vorrichtung mit einer Stanz- und Prägevorrichtung koppelbar, aus der die Dosenböden und/oder -deckel in die Vorrichtung fallen können. Das heißt, die Vorrichtung und die Stanz- und Prägevorrichtung können als Teil einer Produktionslinie mechanisch miteinander gekoppelt werden, so dass sie eine exakt definierte Lage zueinander haben.
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In einem weiteren vorteilhaften Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der Transferbereich wenigstens einen Schacht auf, durch den die Dosenböden und/oder -deckel von dem ersten Transport- und Anrollweg auf den Transportweg fallen oder gleiten können. Bei diesem Detail wird wiederum die Schwerkraft ausgenutzt, um den gewollten Bewegungsablauf auf einfache und zuverlässige Weise zu realisieren.
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Vorzugsweise sind in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Rollen derart ausgerichtet, dass der erste Transport- und Anrollweg und der Transportweg schräg nach oben verlaufen. Bei dieser Anordnung hat der Anfang eines Transportabschnitts jeweils eine geringere Höhe in Bezug auf die Aufstellebene der Vorrichtung als dessen Ende, sodass der Weitertransport von einem Ende eines Transportabschnitts zu einem Anfang des nächsten Transportabschnitts jeweils unter Ausnutzung der Schwerkraft der Dosenböden und/oder Deckel erfolgen kann. Alternativ sind die Rollen horizontal, vertikal oder schräg nach unten ausgerichtet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Vorrichtung am Ende des Transportweges eine Gummierungstesteinrichtung und eine mit der Gummierungstesteinrichtung gekoppelte Sortiereinrichtung auf, wobei mit der Gummierungstesteinrichtung das vollständige Vorhandensein der Gummierung feststellbar ist und mit der Sortiereinrichtung Dosenböden und/oder -deckel mit einer fehlerhaften Gummierung aussortierbar sind. Die Gummierungstesteinrichtung weist dabei ein zur Charakterisierung der Gummierung geeignetes Messgerät auf, beispielsweise eine Kamera die ortsaufgelöst eine Farbe der Gummierung erfasst, oder ein elektrisches Kapazitätsmessgerät mit einer Sonde, die die dielektrischen Eigenschaften der Gummierung misst. Wenn die Gummierungstesteinrichtung eine fehlerhafte Gummierung auf einem Dosenboden oder Deckel feststellt, ist eine Ansteuerung der Sortiereinrichtung zum Aussortieren des Dosenbodens oder -deckel mit der fehlerhaften Gummierung vorgesehen. Fehlerhafte Gummierungen können beispielsweise in Folge von Verschmutzungen des Dosenbodens oder -deckels auftreten.
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Die vorliegende Erfindung soll im Folgenden an Hand von Figuren näher erläutert werden, wobei
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine seitliche Ansicht der Vorrichtung aus 1;
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3 einen Ausschnitt eines Transportweges mit darauf befindlichen Dosenböden und/oder Deckeln; und
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4 eine perspektivische Ansicht einer an eine Stanz- und Prägevorrichtung gekoppelten Vorrichtung zeigt.
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in einer perspektivischen Ansicht. Die Vorrichtung 1 kann bei der Herstellung von Dosenböden und/oder -deckeln 2 zum Anrollen von Rändern 5 der Dosenböden und/oder -deckel 2 und zur Herstellung einer Gummierung auf den Dosenböden und/oder -deckeln 2 verwendet werden. Die auf der Vorrichtung hergestellten Dosenböden und/oder -deckel 2 können anschließend mit Dosenprofilen verbördelt werden. Auf diese Weise können Dosen, beispielsweise Konservendosen oder Farbdosen hergestellt oder verschlossen werden.
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Die Dosenböden und/oder -deckel 2 werden zum Anrollen in der dargestellten Perspektive von vorn links nach hinten rechts in der Transportrichtung A transportiert. In einem ersten Verfahrensschritt werden die Dosenböden und/oder -deckel 2 in erste Transport- und Anrollwege 9 eingebracht. Dabei stehen die Dosenböden und/oder -deckel 2 in einer Momentaufnahme in Rillen 3 von benachbarten ersten Rollen 4. Die Rillen 3 sind in 3 dargestellt. Im Betrieb der Vorrichtung werden die ersten Rollen 4 und die zweiten Rollen 7 von einem Antriebsmotor 13 über nicht dargestellte, in Zahnräder 14 eingreifende Getriebezahnräder angetrieben, so dass sich die Rollen 4, 7 kontinuierlich und mit gleichem Drehsinn und mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten drehen. Durch die Drehung der ersten Rollen 4, die auf die zwischen den ersten Rollen 4 klemmenden Dosenböden und/oder -deckel 2 übertragen wird, werden die Dosenböden und/oder -deckel 2 in den gewindeartigen Rillen 3 gleichzeitig transportiert und angerollt. Das Anrollen erfolgt allmählich und relativ sanft. Dadurch werden beispielsweise Beschichtungen der Dosenböden und/oder -deckel schonend mechanisch belastet und nicht beschädigt.
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An den Enden der beiden ersten Transport- und Anrollwege 9 ist jeweils eine Gummierpistole 6 angeordnet, die während einer Umdrehung des jeweils vordersten Dosenbodens und/oder -deckels 2 eine Gummierflüssigkeit in die ganz angerollten Ränder 5 der Dosenböden und/oder -deckel 2 einspritzt. Anschließend fallen die Dosenböden und/oder -deckel 2 in innerhalb des Transferbereiches 8 vorhandenen Schächten auf Transportwege 10, sodass sich Ihre angerollten Ränder 5 anschließend in Rillen 3 von zweiten Rollen 7 befinden und sie von den sich drehenden zweiten Rollen 7 weiter transportiert werden. Während des Transports auf den Transportwegen 10 drehen sich die Dosenböden und/oder -deckel 2 und gleiten auf Gleitflächen, die verhindern, dass die Dosenböden und/oder -deckel 2 zwischen den zweiten Rollen 7 durchfallen. Von den Transportwegen 10 fallen die Dosenböden und/oder -deckel 2 auf nicht dargestellte Sammelvorrichtungen oder Transportvorrichtungen. Die Vorrichtung 1 weist ein Gestell 15 auf.
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In einem Ausführungsbeispiel haben die ersten Rollen 4 und die zweiten Rollen 7 Durchmesser von 160 mm und die fertig angerollten Dosenböden und/oder -deckel 2 haben Durchmesser von 99 mm. In anderen Ausführungsbeispielen haben die Rollen 4, 7 andere Durchmesser. Rollen 4, 7 mit einem bestimmten Durchmesser können durch Einstellung der Rollenabstände zur Herstellung von Dosenböden und/oder -deckeln 2 mit verschiedenen Durchmessern verwendet werden.
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2 zeigt schematisch die Vorrichtung aus 1 in einer Seitenansicht nach Entfernung einer Seitenverkleidung. In dieser Ansicht ist sichtbar, dass das Gestell 15 auf einstellbaren Füßen 16 steht, und dass die ersten Rollen 4, die zweiten Rollen 7, der Transferbereich 8 und die Gummierpistolen 6 an dem Gestell 15 befestigt sind. Innerhalb des Gestells 15 ist die Heizung 11 untergebracht, die als Wärmeträgermedium ein Thermo-Öl enthält. Dieses strömt im Betriebszustand der Heizung 11 durch Heizungsrohre 17 und durch die zweiten Rollen 7, um diese zu beheizen. In einer nicht dargestellten Weiterbildung beheizt die Heizung 11 zusätzlich die ersten Rollen 4, um die Dosenböden und/oder -deckel 2 während des Anrollens schon vorzuheizen und dadurch insgesamt ein schnelleres Trocknen zu erreichen.
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In 3 ist schematisch ein Ausschnitt des Transportweges 10 mit darauf befindlichen Dosenböden und/oder -deckeln 2 dargestellt. Der Transportweg 10 befindet sich zwischen zwei parallelen zweiten Rollen 7, in deren Zylindermantelflächen gewindeartige Rillen 3 ausgebildet sind. Durch gleichsinnige Drehungen der zweiten Rollen 7 um ihre Achsen werden die Dosenböden und/oder Deckel 2 in die Transportrichtung A transportiert. Zur Realisierung der Transportwege 10 sind die Abstände zwischen den Rillen 3 der zweiten Rollen 7 etwa gleich den Durchmessern der Dosenböden und/oder -deckel eingestellt, so dass die die Dosenböden und/oder -deckel nicht oder nur leicht unter elastischer Verformung zwischen den zweiten Rollen 7 klemmen. Alternativ kann der Abstand der zweiten Rollen 7 kleiner als der Durchmesser der halb angerollten Dosenböden und/oder Deckel 2 eingestellt und der Transportweg 10 dadurch als zweiter Transport- und Anrollweg konfiguriert sein, sodass Ränder 5 von halb angerollten Dosenböden und/oder -deckeln 2 auf dem zweiten Transport- und Anrollweg fertig angerollt werden können.
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Die Abstände und Längen der Rollen 4, 7 und die Geometrie der Rillen 3 sind so gewählt, dass Ränder 5 der Dosenböden und/oder -deckel 2 nach einem Durchlauf durch die Vorrichtung 1 fertig angerollt sind, das heißt, dass Außenkanten 18 der Dosenböden und/oder -deckel 2 sich radial innerhalb der äußeren Ränder 5 der Dosenböden und/oder -deckel 2 befinden.
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4 zeigt schematisch eine Fertigungslinie, die durch eine Koppelung der Vorrichtung 1 und einer Stanz- und Prägevorrichtung 12 ausgebildet ist. In der Stanz- und Prägevorrichtung werden Rohlinge der Dosenböden und/oder -deckel mit einer Presse ausgestanzt und geprägt. Aus der Presse fallen die Dosenböden und/oder -deckel in die Vorrichtung 1, wo sie angerollt, gummiert und getrocknet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Dosenboden und/oder -deckel
- 3
- Rille
- 4
- erste Rolle
- 5
- Rand des Dosenbodens und/oder -deckels
- 6
- Gummierpistole
- 7
- zweite Rolle
- 8
- Transferbereich
- 9
- erster Transport- und Anrollweg
- 10
- Transportweg
- 11
- Heizung
- 12
- Stanz- und Prägevorrichtung
- 13
- Antriebsmotor
- 14
- Zahnrad
- 15
- Gestell
- 16
- Einstellfuß
- 17
- Heizungsrohr
- 18
- Außenkanten
- A
- Transportrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 271658 A1 [0003]
- DE 857632 [0004]