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Die Erfindung betrifft eine Therapiekonsole für ein Bett, insbesondere für ein für bettlägerige Personen vorgesehenes Bett, mit einer hochgezogenen, das Herausfallen der Person verhindernden, seitlichen Umrandung, wobei die Therapiekonsole auf die Umrandung aufsetzbar ausgebildet ist.
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Stand der Technik
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Im Patent
US 4404698 A wird ein Betttisch für ein Pflegebett vorgeschlagen, welcher auf Schienen verschoben werden kann, die auf Wangen, welche seitlich den Bettraum begrenzen, befestigt sind. Der Betttisch hat einen umfassend erhöhten Rand und vom Patienten weg eine leichte Neigung. Besteht kein Nutzungsbedarf kann durch das Lösen von Clips – Verbindungen in der Schienenführung der Betttisch aus seiner Halterung gelöst und außen an das Bordbrett der Fußseite angeclipst werden. Die Erfindung hat den Nachteil, dass der Betttisch sich für eine Nutzung als Bücherstütze nicht kippen lässt. Das Verschieben des Betttisches in Richtung Fußende ist durch die Länge der Schienen begrenzt. Beim Verschieben des Betttisches an das Schienenende verringert sich auch die Stabilität der Konstruktion. Die Stützen für die Führungsschienen behindern die Aufbereitung des Bettzeugs und müssen dazu abgebaut und abgelegt werden. Die Erfindung lässt sich nur teilweise an die verbreiteten, zugelassenen Bauarten der Pflegebetten anpassen und erfordert dabei einen erheblichen Aufwand. Bei einem Rückbau wegen veränderter Nutzung verbleiben am Pflegebett deutliche Bearbeitungsspuren. Für Betten mit Rohrholmen und Zwischenstäben ist die Erfindung ungeeignet. Die Verwendung der Erfindung für den nur kurzzeitigen oder wechselnden Anbau, zum Schreiben oder Essen an mehreren Pflegebetten, ist ausgeschlossen.
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Die Erfindung
US 3813714 A beschreibt eine tragende Unterkonstruktion für ein aufsteckbares drehbares Tablett, zur Verwendung auf oder in Verbindung mit Betten oder Rollstühlen. Das Tablett als Schale ausgebildet lässt sich in verschiedenen Winkelstellungen positionieren und dient besonders der Aufnahme von Pflegemitteln. Eine durch Federkraft gegen die Bettseiten verspannte Befestigungsvorrichtung nimmt die Halterung des Tabletts auf. Das Positionieren des Tabletts im Bettraum löst die Erfindung mit einem komplizierten fertigungstechnisch aufwendigem Prinzip. Nachteilig begrenzt die Länge der Seitenschutzelemente den Weg zum Verschieben des Tabletts in Richtung des Bettendes und damit den Einstieg und das Verlassen des Bettes. Die dauerhaft verbleibenden Seitenschutzelemente behindern auch nach dem Entfernen der Lagerung für das Tablett die Pflege des Patienten und benötigen zum Entfernen Werkzeug. An Bettgitterholmen mit schwenkbaren Zwischenstäben oder einer Überspannung mit Textilien ist ein Befestigen der Seitenschutzelemente nicht möglich. Der Federdruck auf den Seitenbrettern verhindert ihre vertikale Verstellung. Bei einer verspannten Befestigungsvorrichtung ist eine Gefährdung des Patienten nicht auszuschließen. Die Nutzung des Tabletts ist auf das Essen, Trinken und als Bücherstütze beschränkt.
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Das Patent
GB 104234 A beschreibt einen verstellbaren Betttisch zur Nutzung auf Sitz- und Liegemöbeln. Quer über einem Möbelstück sind zwei Bretter angebracht, die zusammen mit Leisten an den Brettenden U-Profile bilden, welche die Seitenteile des Möbels umfassen und darauf in Längsrichtung verschoben werden können. Rechtwinklig auf beiden Brettern in Längsrichtung des Möbels montierte sich kreuzende Stützenpaare stellen sich beim Verschieben der Führungsblöcke auf Führungsstangen auf. Mit dem Aufstellen der Stützen wird eine am Ende der beiden freien Stützen schwenkbar befestigte Betttischplatte angehoben. Durch eine unter der Betttischplatte befestigte Zahnstange ist die Betttischplatte in einer an gekippten Position zu arretieren. Das Sichern gegen das unbeabsichtigte Lösen der Zahnstange erfolgt durch Federdruck auf eine Metallplatte. Nachteile der Erfindung sind die Gefährdungen des Patienten durch die schubkurbelartig bewegbaren Teile, die eine Positionseinstellung der Betttischplatte außerhalb des Bettraumes bedingen. Die Geometrie heutiger Bettseiten lässt einfachere Führungen zu. Zur Nutzung der Betttischplatte als Bücherstütze steht damit für das Abstützen eines Buches eine überdimensionierte Fläche zur Verfügung, welche die Masse der Konstruktion unnötig erhöht. Ist beim „Bettenmachen” der Betttisch hinderlich ist das Lösen der Erfindung von den Seitenteilen des Bettes nur durch Demontage mindestens eines der aus Leisten und Brettern gefügten U-Profile möglich. Der in seine Endstellung angehobene Betttisch kann bei der Nutzung nur begrenzte seitliche Kräfte aufnehmen. Die Nutzung des Betttisches ist auf das Essen, Trinken und als Bücherstütze beschränkt.
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Speziell für bettlägerige Personen gibt es ein Bett mit einer seitlichen Umrandung, die verhindern soll, dass diese aus dem Bett herausfallen können. Das Nutzen einer solche Umrandung für Pflege und Therapie ist z. B. aus
DE 10 2004 037 254 B3 bekannt und wird z. B. durch einen Zusatztisch für ein Bett mit einer Führung durch mindestens drei Beine über einem Einzelholm gebildet. Bettlägerige Personen können auf diesem Zusatztisch mit nur hinter einander abgelegten Utensilien, nur mit einer Hand zugreifen. Das Schreiben, Lesen und Therapiespiele unterstützt dieser Zusatztisch nicht.
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Nachttische und Beistelltische nach
DE 94 05 163 U1 ermöglichen durch eine über die Bettumrandung ein schwenkbare drehbare Tischplatte das selbständige Essen und das Lesen aufgelegter Zeitschriften. Nachteilig sind die eingeschränkte Nutzfläche, da die Tischausladung nur über etwa dreiviertel der Bettbreite reicht, der Patient nicht die Tischplatte des abgebremsten Tisches wegschieben kann und aufgelegte Therapiemittel und -geräte nicht in ihrer Lage fixiert werden können.
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Aufgabenstellung
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Damit stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, eine Konsole für erweiterte Therapien zu schaffen, die bettlägerigen Personen, ohne ständige Hilfestellungen durch Pflegepersonal, mehr Selbständigkeit ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Therapiekonsole aus einer auf den seitlichen Umrandungen aufliegenden Traverse besteht, die über den Bettraum reicht. Für den Patienten sind alle Therapie- und Pflegemittel zum Greifen und Sehen im gleichen Abstand positioniert. Für kleine, aber zum Therapieren dementer Personen so wichtige Erlebnisse, wie das eigenständige Umblättern der Seite eines Magazins, sind Motivationsprozesse erforderlich, die mit einem Erfolg abgeschlossen werden sollten. Die Therapiekonsole hilft dem Patienten durch das Positionieren visueller Geräte, einer Leseunterlage, einer Magnethafttafel zum Anhaften von z. B. einer Pappuhr oder therapeutischer Spiele und der arretierenden Aufnahme von Nahrungsmittelbehältnissen, immer an gleicher Stelle, im optimierten Griff- und Sichtbereich.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten dargestellt ist. Es zeigen:
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1 die Draufsicht einer auf die seitlichen Umrandungen aufgesetzten Therapiekonsole,
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2 die Vorderansicht der Therapiekonsole und
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3 die Seitenansicht der Therapiekonsole.
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1 zeigt ein Bett (2) auf dessen seitlichen Umrandungen (3) die Traverse (4) aufliegt. Mittig auf der Traverse (4) befindet sich die Platte (5) für das Anlehnen von Büchern und Zeitschriften. Das Abrutschen von Zeitschriften verhindert die Traversenüberhöhung (6). Als Aufschub auf die Platte (5) positionierte Tafel aus magnetischem Edelstahl kann in ihren Abmessungen Formate von Tageszeitungen annehmen und bei nachlassendem Interesse des Patienten von der Platte (5) wieder getrennt werden. Den auf der Rückseite der Platte (5) befindlichen Einschub (8) sieht der Patient nach dem Ausheben der Traverse (4), Drehung um 180° und Absenken auf der seitlichen Umrandung (3). Bevorzugt einen elektronischen Bilderrahmen können die Befestigungselemente (7), in Form von gegenüber stehenden Nuten aufnehmen. Die Aufnahmen (13) sind kegelstumpf förmige Vertiefungen, bevorzugt im Durchmesser von 63 mm für Schnabeltassen und 93 mm, für Suppentassen. Durch die geringe Tiefe von 5 mm sind die Behältnisse nur arretiert gegen Verschieben und problemlos aufzunehmen. Um beim Absenken der seitlichen Umrandung (3) für den hygienisch notwendigen Transfer des Patienten nicht die Therapiekonsole (1) aus dem Bettraum entfernen zu müssen, werden bei Anschlag der Traverse (4) an das Stellteil (12) die Verriegelungselemente (11) in die Vertiefungen, vorzugsweise Gewindebohrungen, gedreht. Zusätzlicher Ablageplatz neben dem Pflegebett (2) ist nicht erforderlich.
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2 zeigt die Vorderansicht der Therapiekonsole (1). Die Führungselemente (9) verhindern seitliche Verschiebungen der Traverse (4). Das Spiel von 2 bis 6 mm der Führungselemente (9) zu der seitlichen Umrandung (3) ermöglicht das Verschieben in Richtung der Bettlängsachse.
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3 zeigt die Seitenansicht der Therapiekonsole (1). Die geringe Traversenüberhöhung (6) im Abstand von 20 mm von der Platte (5) verhindert das Abrutschen von Zeitungen, lässt aber das Umblättern zu.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Therapiekonsole
- 1.1
- Oberseite
- 1.2
- Unterseite
- 2
- Bett
- 3
- Seitliche Umrandung
- 4
- Traverse
- 5
- Platte
- 6
- Traversenüberhöhung
- 7
- Befestigungselemente
- 8
- Einschub
- 9
- Führungselemente
- 10
- Vertiefungen
- 11
- Verriegelungselemente
- 12
- Stellteil
- 13
- Aufnahmen