DE102013010448A1

DE102013010448A1 - Verfahren zur Herstellung einer mit Bildern oder Grafikmustern bedruckten Dekorplatte

Info

Publication number: DE102013010448A1
Application number: DE201310010448
Authority: DE
Inventors: Udo Kranz
Original assignee: ED HECKEWERTH NACHF & CO KG GmbH
Current assignee: ED HECKEWERTH NACHF & CO KG GmbH
Priority date: 2013-06-21
Filing date: 2013-06-21
Publication date: 2014-12-24
Also published as: EP2815889A1

Abstract

Das Verfahren zur Herstellung einer mit Bildern oder Grafikmustern bedruckten Dekorplatte weist folgende Schritte auf: Es wird eine Trägerplatte, insbesondere aus einem Holzwerkstoff, mit einer Oberseite und einer Unterseite bereitgestellt, dann erfolgen das Flächenkaschieren wenigstens der Oberseite der Trägerplatte mit einem Flächenmaterial, das Bedrucken der Trägerplatte durch Aufbringen von Bildern oder Grafikmustern auf das aufkaschierte Flächenmaterial mit Druckfarbe, wobei die Druckfarbe mittels UV-Strahlung ausgehärtet wird, und das Lackieren der bedruckten Fläche mit einem UV-härtbaren Lack. Als Flächenmaterial wird ein Papiermaterial verwendet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mit Bildern oder Grafikmustern bedruckten Dekorplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein entsprechendes Verfahren ist aus DE 2010 011 602 A1 bekannt. Dabei wird eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff mit einer Kunststofffolie kaschiert und diese anschließend mit Tinte bedruckt und dabei mit UV-Strahlung ausgehärtet. Nach dem Aushärten wird die bedruckte Oberfläche mit UV-härtbarem Lack lackiert und so die Dekorplatte fertiggestellt.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass das Halbzeug zwischen dem Bedrucken und dem Lackieren zwischengelagert oder gepuffert werden muss, weil die Oberfläche des frisch bedruckten und UV-bestrahlten Halbzeugs noch nicht vollständig abgetrocknet ist und zu diesem Zeitpunkt weitere Verfahrensschritte hinsichtlich der Handhabung oder Lackierung die Oberfläche beschädigen und ggf. die Druckfarbe verwischen können. Deshalb erfolgt eine Zwischenlagerung der Halbzeuge von bis zu 48 Stunden.
Dies verzögert den Prozess erheblich. Zum Anderen wird der Prozess dadurch teurer, da Lagerfläche oder Pufferkapazität für das Abtrocknen vorgehalten werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer mit Bildern oder Grafikmustern bedruckten Dekorplatte anzugeben, mit dem auf die unvorteilhafte Zwischenlagerung verzichtet und das bedruckte Halbzeug sofort weiter verarbeitet werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer mit Bildern oder Grafikmustern bedruckten Dekorplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird anstelle der Kunststofffolie ein Papiermaterial als Flächenmaterial eingesetzt. Dieses Papiermaterial lässt sich beim Bedrucken mittels UV-härtbaren Farben wesentlich schneller trocknen, so dass das kaschierte und bedruckte Halbzeug bereits nach Durchlaufen einer Druckeinrichtung wieder weiter verarbeitet, insbesondere direkt nach dem Bedrucken einem Lackierschritt zugeführt werden kann. Die Zwischenlagerung oder Pufferung ist vollständig entbehrlich. Das Verfahren kann in einem Durchlauf ohne Unterbrechung durchgeführt werden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass vor dem Kaschieren auf die Trägerplatte, bei der es sich insbesondere um eine Platte aus Holz oder Holzwerkstoff handeln kann, ein duroplastischer oder thermoplastischer Kleber aufgetragen wird. Der Kleberauftrag kann alternativ oder ergänzend auch auf dem Flächenmaterial (insbesondere auf der der Trägerplatte zugewandten Seite) vor dem Kaschieren erfolgen. Dieser Kleber ist besonders hart, dringt im Prozess in die Papierschicht ein und härtet die resultierende Oberfläche. Dies erzeugt gegenüber der Folienbeschichtung eine wesentlich härtere Oberfläche, die robuster gegenüber Druckbelastungen des fertigen Erzeugnisses ist. Zudem wird das Aufquellen der Oberfläche der Trägerplatte beim Kaschieren vermieden.
Das Papiermaterial ist bevorzugt imprägniert und/oder lackiert. Die Lackierung kann bevorzugt mit einem Lack auf Basis einer Kombination aus Acryl- und Aminoharz erfolgen. Dies liefert einen besonders guten Haftgrund für UV-härtende Druckfarben. Als Druckfarbe kann zum Beispiel eine UV-härtbare Farbe auf Acrylatbasis verwendet werden. Mit diesem System ist eine besonders gute Haftung des Drucks auf der kaschierten Trägerplatte und damit eine besonders kurze Aushärtezeit möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 3 näher erläutert.
1 zeigt eine Trägerplatte mit aufgebrachter Flächenkaschierung.
2 zeigt den Bedruckungsvorgang mit UV-Härtung.
3 zeigt das Werkstück nach dem Lackieren.
Der in den 1 bis 3 schematisch dargestellte Verfahrensablauf ist wie folgt:
Zunächst wird eine Trägerplatte 1 mit einer Oberseite und einer Unterseite zumindest auf einer Seite (hier der Oberseite) mit einer Flächenkaschierung 2 versehen. Dazu wird zunächst auf die Trägerplatte 1, bei der es sich bevorzugt um eine Platte aus Holz oder Holzwerkstoff handelt, ein Kleber aufgetragen, insbesondere ein duroplastischer Kleber, und sodann wird die Oberfläche mit einem Papiermaterial kaschiert, welches noch imprägniert und/oder lackiert sein kann, 1.
Sodann wird die kaschierte Platte wird in einen Drucker, vorzugsweise INCA S20 oder S40 der Fa. Fuji eingeführt, dort mit UV-aushärtenden Farben bedruckt. Der Druck 3, der eine Grafik oder ein Text sein kann, wird dabei mit UV-Strahlung 4 aus- und auf der Kaschierung 2 voll durch gehärtet. So ist der Druck 3 unmittelbar nach Austritt aus dem Drucker gegenüber Berührungen, z. B. durch Handhabungswerkzeuge wie Hebezeuge, unempfindlich, 2.
Diese bedruckte Oberfläche stellt den Haftgrund für UV-aushärtende Decklacksysteme dar. Wie in 3 gezeigt, wird das kaschierte und bedruckte Halbzeug mit einer Lackierung versehen, die den Druck und die Platte nachhaltig schützt.
Dazu wird das bedruckte Plattenmaterial unmittelbar nach Austritt aus dem Drucker, insbesondere mittels eines Vakuum-Flächengreifsystems, gegriffen und auf eine Lackiereinrichtung transferiert und dort unmittelbar im Durchlaufverfahren lackiert. Dabei wird in mindestens einer Schicht UV-härtender Lack aufgetragen, der je nach Wahl des Lackaufbaus eine den gewünschten Anforderungen, z. B. Kratzfestigkeit, Abriebfestigkeit, Glanzgrad und Oberflächenrelief, entsprechende Oberflächenausgestaltung ermöglicht. Der Einsatz als individuell gestaltete Flächen z. B. beim Ladenbau, Möbeln, Wandverkleidung/Innenausbau oder Fußbodenbelag ist somit möglich.
Durch die insbesondere durch den duroplastischen Kleber hervorgerufene Oberflächenhärte und die Handhabbarkeit durch sofortiges Aushärten des Drucks 3 werden sowohl die Konfektionierung der Platten (Bohren, Formatieren, Bekanten) als papierbeschichtete Halbfertigplatten, als auch die Konfektionierung der fertig gedruckten und lackierten Platten ermöglicht.
Durch die Erfindung wird daneben eine Prozessverbesserung durch ununterbrochenen Fertigungsfluss, insbesondere zwischen Druck und Lackierung, erreicht. Dadurch lassen sich auch die Herstellkosten, insbesondere für dekorativ ausgestaltete konfektionierte Teile, wie z. B. Möbelteile, deutlich senken.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 2010011602 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Herstellung einer mit Bildern oder Grafikmustern bedruckten Dekorplatte, welches folgende Schritte aufweist: a) Bereitstellen einer Trägerplatte (1), insbesondere aus einem Holzwerkstoff, mit einer Oberseite und einer Unterseite b) Flächenkaschieren wenigstens der Oberseite der Trägerplatte (1) mit einem Flächenmaterial (2), c) Bedrucken der Trägerplatte (1) durch Aufbringen von Bildern oder Grafikmustern auf das aufkaschierte Flächenmaterial (2) mit Druckfarbe, wobei die Druckfarbe mittels UV-Strahlung (4) ausgehärtet wird, d) Lackieren der bedruckten Fläche mit einem UV-härtbaren Lack (5), dadurch gekennzeichnet, dass als Flächenmaterial (2) ein Papiermaterial verwendet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Kaschieren auf die Trägerplatte (1) und/oder wenigstens auf die der Trägerplatte (1) zugewandten Seite des Flächenmaterials ein duroplastischer oder thermoplastischer Kleber aufgetragen wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Papiermaterial imprägniert ist.
Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Papiermaterial lackiert ist.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Lack auf Basis einer Kombination aus Acryl- und Aminoharz lackiert ist.
Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Druckfarbe eine UV-härtbare Farbe auf Acrylatbasis verwendet wird.