DE102013008980B4 - Fernbetätigungsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Fernbetätigungsvorrichtung (1) zum Anbau an ein Überlastrelais (2) und zur Fernbetätigung wenigstens einer Funktionstaste (3, 4) des Überlastrelais (2), welche in einem Gehäuse (8) angeordnet ist und eine fernbetätigbare Antriebseinrichtung (5) mit einem antreibenden Teil (6) und einem angetriebenen Teil (7a, 7b) umfasst, wobei die Antriebseinrichtung (5) bei Fernbetätigung über das antreibende Teil (6) eine Bewegung auf das angetriebene Teil (7a, 7b) überträgt, wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) bei Fernbetätigung in mechanischer Wirkverbindung mit wenigstens einer Funktionstaste (3, 4) des Überlastrelais steht, dadurch gekennzeichnet, dass das angetriebene Teil (7a, 7b) eine erste Stellung umfasst, in der es in mechanischer Wirkverbindung mit einer ersten Funktionstaste (3) des Überlastrelais (2) steht, wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) eine zweite Stellung umfasst, in der es in mechanischer Wirkverbindung mit einer zweiten Funktionstaste (4) des Überlastrelais (2) steht, wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) zwischen der ersten und der zweiten Stellung umschaltbar ist, so dass je nach Stellung des angetriebenen Teils (7a, 7b) die Fernbetätigung der ersten (3) oder der zweiten(4) Funktionstaste des Überlastrelais (2) ermöglicht wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Fernbetätigungsvorrichtung zum Anbau an ein Überlastrelais und zur Fernbetätigung wenigstens einer Funktionstaste des Überlastrelais, welche umfasst eine fernbetätigbare Antriebseinrichtung mit einem antreibenden Teil und einem angetriebenen Teil, wobei die Antriebseinrichtung über das antreibende Teil eine Bewegung auf das angetriebene Teil überträgt, wobei das angetriebene Teil in mechanischer Wirkverbindung mit einer Funktionstaste des Überlastrelais steht, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Ein Überlastrelais, an das eine erfindungsgemäße Fernbetätigungsvorrichtung angebaut werden soll, kann ein sogenanntes thermisches Überlastrelais (TOL) oder ein sogenanntes elektronisches Überlastrelais (EOL) sein. Solche Überlastrelais sind im Prinzip bekannt. Ein solches Überlastrelais hat an einer Bedienseite meistens eine erste Funktionstaste, um das Überlastrelais nach einer Auslösung zurückzusetzen, welche daher auch kurz als „Reset-Taste“ bezeichnet wird. Oft ist auch noch eine zweite Funktionstaste vorgesehen, um einen Funktionstest des Überlastrelais durchzuführen, indem durch Drücken dieser Taste der Überlastfall simuliert wird, weshalb die zweite Funktionstaste auch als „Stop-Taste“ bezeichnet wird. Diese „STOP-Taste“ kann auch dazu verwendet werden, um bei einem Motorstarter die Selbsthaltung des Steuerkreises eines Schützes zu unterbrechen und somit den Motor zu stoppen. Um die Reset-Taste oder die Stop-Taste zu betätigen, muss eine Bedienperson an das Überlastrelais treten und die entsprechende Taste von Hand betätigen.
  • Es besteht die Anforderung, das Betätigen wahlweise der Reset- oder der Stop-Taste aus der Ferne mittels einer Fernbetätigungsvorrichtung durchzuführen. Es sind Fernbetätigungsvorrichtungen mit einem fernbetätigbaren Tauchanker-Magnetsystem bekannt, deren Tauchanker einen Stößel antreibt, welcher mit einer der Funktionstasten des Überlastrelais in mechanischer Wirkverbindung steht, so dass eine der Tasten fernbetätigt werden kann, die andere jedoch nicht. Wenn die andere Funktionstaste fernbetätigt werden soll, muss die Fernbetätigungsvorrichtung an dem Überlastrelais versetzt werden, was aufwändig ist, oder es muss eine zweite Konfiguration einer Fernbetätigungsvorrichtung verwendet werden, welche auf die zweite Funktionstaste angepasst ist, so dass die doppelte Anzahl von Fernbetätigungsvorrichtungen vorgehalten werden muss.
  • Dokument DE 696 03 142 T2 zeigt eine elektromagnetisch fernbetätigte Rückstellvorrichtung für eine elektrische Übelastschutzvorrichtung, die einen manuellen Rücksetzmechanismus besitzt, wobei die genannte Rückstellvorrichtung eine Aktivierungsvorrichtung umfasst, die von der genannten Rückstellvorrichtung entfernt liegt und ein elektrisches Betriebssignal schafft, sowie ferner ein Gehäuse, das einen hohlen Innenraum abgrenzt, und in dem weiterhin eine Öffnung gebildet ist, damit eine Verbindung zwischen dem hohlen Innenraum und der Außenseite des Gehäuses besteht. Weiter umfasst die Rückstellvorrichtung einen Solenoid, der von dem Gehäuse umgeben ist, wobei der Solenoid einen beweglichen Tauchkern besitzt, und eine gedruckte Schaltung, die darin eingeschlossen ist und in einem festen Verhältnis mit dem hohlen Innenraum des Gehäuses gehalten wird, sowie eine elektromagnetische Aktivierungsschaltung, die auf die gedruckte Schaltung montiert ist, wobei die elektromagnetische Aktivierungsschaltung als Reaktion darauf aktiviert wird, dass das elektrische Signal von der Aktivierungsvorrichtung Betriebsstrom an die elektromagnetische Aktivierungsschaltung liefert, wobei die elektromagnetische Aktivierungsschaltung über eine vorher gewählte Zeitspanne, die nicht von der Zeitspanne bestimmt wird, die die elektromagnetische Aktivierungsschaltung das elektrische Signal von der Aktivierungsvorrichtung empfängt, bestimmt wird, Betriebsstrom an den Solenoid liefert. Die Rückstellvorrichtung hat ferner einen mechanischen Operator, der an dem beweglichen Tauchkern für dessen allgemeine Bewegung befestigt ist, wobei der mechanische Operator einen Bedienungsarm besitzt, der sich durch die rechteckige Öffnung in dem Gehäuse nach außen erstreckt, um in den manuellen Rückstellmechanismus der elektrischen Überlastschutzvorrichtung einzugreifen, und eine Vorrichtung, um das Gehäuse sicher an der äußeren Oberfläche der elektrischen Überlastschutzvorrichtung so zu montieren, dass der Betriebsarm beim Betrieb in den manuellen Rückstellmechanismus eingreift.
  • Es ist die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine Fernbetätigungsvorrichtung zu schaffen, bei der mit einer einzigen fernbetätigbaren Antriebseinrichtung wahlweise jede der beiden Funktionstasten, also entweder die Reset- oder die Stop-Taste, betätigt werden können, ohne dass die Fernbetätigungsvorrichtung versetzt oder ausgetauscht werden muss.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch eine Fernbetätigungsvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Erfindungsgemäß also umfasst das angetriebene Teil eine erste Stellung, in der es in mechanischer Wirkverbindung mit einer ersten Funktionstaste des Überlastrelais steht, und das angetriebene Teil umfasst eine zweite Stellung, in der es in mechanischer Wirkverbindung mit einer zweiten Funktionstaste des Überlastrelais steht, und das angetriebene Teil ist zwischen der ersten und der zweiten Stellung umschaltbar, so dass je nach Stellung des angetriebenen Teils die Fernbetätigung der ersten oder der zweiten Funktionstaste des Überlastrelais ermöglicht wird.
  • Bei einer erfindungsgemäßen Fernbetätigungsvorrichtung kann durch Verstellen des angetriebenen Teils die Funktion der Fernbetätigungsvorrichtung geändert werden, zwischen einer ersten Funktion „Fernbetätigen der Reste-Taste“, und einer zweiten Funktion „Fernbetätigen der Stop-Taste“, ohne dass die Fernbetätigungsvorrichtung am Gerät versetzt oder ausgetauscht werden müsste.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die fernbetätigbare Antriebseinrichtung ein magnetisches Tauchankersystem, wobei das antreibende Teil der Tauchanker ist und wobei das angetriebene Teil eine Baugruppe umfassend eine mit dem Tauchanker gekoppelte und durch diesen in axialer Richtung verschiebliche und um ihre Längsachse drehbare Stange mit einer daran befestigten Drückerplatte ist, wobei in der ersten Stellung die Stange so gedreht ist, dass die Drückerplatte bei Fernbetätigung mit der ersten Funktionstaste in Wirkverbindung steht, und wobei in der zweiten Stellung die Stange die Stange so gedreht ist, dass die Drückerplatte bei Fernbetätigung mit der zweiten Funktionstaste in Wirkverbindung steht.
  • Ein Tauchankersystem als fernbetätigbare Antriebsvorrichtung ist sehr einfachherstellbar, und robust in der Anwendung und einfach ansteuerbar, indem es nur zwei Anschlussdrähte zu der Spule des tauchanker-Magnetsystems benötigt. Bei Fernbetätigung fließt Strom durch die Anschlussdrähte und die Spule, der Tauchanker wird nach innen in den Spulenraum zu dem Kern hin gezogen, wobei er die Stange verschiebt, und bei abgeschaltetem Spulenstrom befindet sich die Antriebsvorrichtung in der Ruhestellung.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Befestigungspunkt der Stange außermittig an der Drückerplatte angeordnet, so dass die Drückerplatte durch den Befestigungspunkt in einen ersten, längeren und einen zweiten, kürzeren Teilarm unterteilt wird, wobei der längere Teilarm für die Betätigung einer ersten der beiden Funktionstasten und der kürzere Teilarm für die Betätigung der zweiten der beiden Funktionstasten vorgesehen ist, wobei je nach Stellung der Drückerplatte eine der beiden Funktionstasten betätigbar ist, und der jeweils andere Teilarm an der anderen Funktionstaste vorbeizielt.
  • Damit besteht eine sehr einfache Konstruktion, um insbesondere bei dicht aneinander angeordneten ersten und zweiten Funktionstasten sicher zu stellen, dass in der ersten Stellung nicht die zweite Funktionstaste und in der zweiten Stellung nicht die erste Funktionstaste betätigt werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung überragt der Tauchanker in einer Ruhestellung, in der keine Fernbetätigung erfolgt, das Gehäuse mit seinem freien Ende, so dass an dem das Gehäuse überragenden Ende des Tauchankers eine manuelle Betätigung der Antriebseinrichtung ermöglicht ist. Vorteilhaft daran ist, dass trotz der Fernbetätigbarkeit weiterhin eine manuelle Betätigung möglich ist, ohne die Fernbetätigungsvorrichtung von dem Überlastrelais entfernen zu müssen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Fernbetätigungseinrichtung in dem Gehäuse zusätzlich zu der fernbetätigbaren Antriebseinrichtung eine Handbetätigungseinrichtung, wobei die Handbetätigungseinrichtung bei Betätigung nur mit der ersten Funktionstaste in mechanische Wirkverbindung steht. Diese Handbetätigungsvorrichtung erfüllt auf einfache Art eine Anforderung, wonach immer eine separate Möglichkeit für ein manuelles Zurücksetzen des Überlastrelais gegeben sein muss. Wenn sich die Drückerplatte in der zweiten Position befindet, wäre ohne die Handbetätigungseinrichtung kein manuelles Rücksetzen des Überlastrelais möglich.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Handbetätigungseinrichtung eine in dem Gehäuse längsverschieblich parallel zu der Stange angeordnete zweite Stange mit einem Bedienende und einem Wirkende, wobei das Bedienende das Gehäuse überragt und an dem Wirkende ein hakenförmiger Wirkansatz ausgebildet ist.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung steht dabei in der ersten Stellung des angetriebenen Teils der Wirkansatz mit dem langen Teilarm in mechanischer Wirkverbindung, so dass in der ersten Stellung des angetriebenen Teils die Betätigung der ersten Funktionstaste durch den längeren Teilarm entweder durch die Handbetätigung der Handbetätigungseinrichtung oder durch die Fernbetätigung der fernbetätigbaren Antriebseinrichtung ermöglicht ist.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung steht in der zweiten Stellung des angetriebenen Teils der Wirkansatz ohne mechanische Wirkverbindung zu der Drückerplatte, so dass in der zweiten Stellung des angetriebenen Teils die Betätigung der ersten Funktionstaste nur durch die Handbetätigung der Handbetätigungseinrichtung ermöglicht ist.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hat das Gehäuse Rastmittel zur Verwirklichung einer lösbaren Rastverbindung mit dem Überlastrelais.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hat das Gehäuse Schraubendreherdurchgriffsöffnungen, um in auf das Überlastrelais aufgesetzter Position den Zugang zu Anschlussklemmen des Überlastrelais zu ermöglichen.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und weitere Vorteile sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
  • Es zeigen:
    • 1: einbekanntes thermisches Überlastrelais,
    • 2: das thermische Überlastrelais nach 1, mit einer darauf aufgesetzten erfindungsgemäßen Fernbetätigungsvorrichtung,
    • 3: eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße Fernbetätigungsvorrichtung,
    • 4a: eine halbtransparente Ansicht der erfindungsgemäßen Fernbetätigungsvorrichtung, wobei das angetriebene Teil sich in der zweiten Position befindet,
    • 4b: eine halbtransparente Ansicht der erfindungsgemäßen Fernbetätigungsvorrichtung, wobei das angetriebene Teil sich in der ersten Position befindet,
    • 5: eine Sprengbilddarstellung der erfindungsgemäßen Fernbetätigungsvorrichtung,
    • 6: eine Sprengbilddarstellung der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung.
  • Die 1 zeigt ein bekanntes thermisches Überlastrelais 2 mit einem in etwa quaderförmigen Gehäuse 13. An einer Frontseite 14 sind in zwei zueinander versetzten Reihen erste Anschlussklemmen 15, 15a, 15b für den Anschluss der Phasenleiter des zu überwachenden Stromkreises und zweite Anschlussklemmen 12, 12a, 12b, 12c zum Anschluss von Hilfskontakt- oder Signalkontaktkabeln angebracht. An der gegenüberliegenden Anschlussseite befinden sich Kontaktstifte 16, 16a, 16b zur elektrischen und mechanischen Verbindung mit einem Schaltgerät, beispielsweise einem Schütz. An der Bedienseite 17 befinden sich die Zugangsöffnungen 15', 15a' und 15b' sowie 12', 12a', 12b', 12c' zu den Anschlussklemmen. Weiter befinden sich hier eine erste Funktionstaste, die Reset-Taste 3, und daneben eine zweite Funktionstaste, die Stop-Taste 4. Die Reset-Taste 3 befindet sich nahe der Seitenwand 18 und dient zur Rücksetzung des Überlastrelais nach einer Auslösung. Die Stop-Taste befindet sich schräg neben der Reset-Taste, etwa knapp außerhalb der Mitte der Bedienseite 17.
  • Die 2 zeigt das thermische Überlastrelais 2, an dem auf der Bedienseite eine Fernbetätigungsvorrichtung 1 aufgesetzt und mit Rasthaken 10 an der Frontseite 14 des Gehäuses 13 lösbar verrastet ist. Die Fernbetätigungseinrichtung 1 ist auch in einer schrägen Aufsicht in der 3 dargestellt. Sie hat im Wesentlichen die Form eines längserstreckten Quaders, der mit seiner einen Stirnseite, der Aufsetzseite 19, auf die Bedienseite des Überlastrelais 2 aufgesetzt wird. Die Aufsetzseite 19 ist um eine Lasche 20 verlängert. Die Kontur der Aufsetzseite 19 mit der angesetzten Lasche 20 entspricht der Kontur der Bedienseite 17, so dass die Fernbetätigungseinrichtung 1 bündig auf dem Überlastrelais 2 aufgesetzt werden kann. In der Lasche 20 befindet sich eine erste Durchgriffsöffnung 11 in Form eines langen Langloches, und je eine zweite und dritte Durchgriffsöffnung 11 a, 11b in Form eines jeweils kurzen Langloches. Die Lasche 20 kommt bei Aufsetzen der Fernbetätigungsvorrichtung 1 auf das Überlastrelais 2 in dem Bereich der Zugangsöffnungen 12', 12a', 12b', 12c' der Hilfskontakt-Klemmen zu liegen, durch die Durchgriffsöffnungen 11, 11a, 11b bleiben die Durchgriffsöffnungen für den Eingriff eines Betätigungswerkzeuges, beispielsweise eines Schraubendrehers, für die Hilfskontaktklemmen zugänglich.
  • An einer Schmalseite, hier der linken Schmalseite 21, des Gehäuses 8 der Fernbetätigungsvorrichtung 1 sind hintereinander versetzt und übereinander gestuft angeordnet zwei Anschlussklemmen 22, 23 für den Anschluss von Anschlussleitern zu der Spule des Tauchankersystems der Fernbetätigungsvorrichtung 1, zugänglich für ein Betätigungswerkzeug von der Bedienseite 24 der Fernbetätigungsvorrichtung 1 her durch Zugangsöffnungen 22', 23'. An der Bedienseite 24 ragt das freie Ende 6a des Tauchankers 6 und das Bedienende 9a der zweiten Stange 9, siehe die folgenden Figuren, heraus.
  • 4a zeigt in einer halbtransparenten Ansicht die erfindungsgemäße Fernbetätigungsvorrichtung 1, wobei das angetriebene Teil sich in der zweiten Position befindet. Man erkennt relativ zentral in das Gehäuse 8 eingesetzt die fernbetätigbare Antriebseinrichtung 5, ausgeführt als ein Tauchankersystem. Einzelheiten des Tauchankersystems sind in der 6 dargestellt. In der 4a erkennt man den einen Schenkel des U-förmigen Joches 25. An der oberen Schmalseite des Joches ist eine Durchgangsöffnung, durch die der Tauchanker 6 mit seinem freien Ende 6a hindurchstößt.
  • Am gegenüberliegenden Ende erkennt man den Abschluss durch die Jochplatte 26. Die Jochplatte ist durchdrungen von einer Stange 7a (siehe 6), an deren die Jochplatte überragenden Ende eine längliche Drückerplatte 7b angenietet ist. Die Nietposition befindet sich außermittig an der Drückerplatte 7b, wodurch die Drückerplatte 7b einen längeren Teilarm 7d und einen kürzeren Teilarm 7e hat.
  • Das Gehäuse 8 der Fernbetätigungsvorrichtung 1 hat an seiner Aufsetzseite 19 geeignete Aussparungen, durch die hindurch die Reset- und die Stop-Taste 3, 4 des Überlastrelais 2 in den Innenraum der Fernbetätigungsvorrichtung 1 hinein ragen können.
  • Die Stange 7a ist um ihre Längsachse wenigstens um 50° drehbar angeordnet. Der längere Teilarm 7d der Drückerplatte 7b ist für die Betätigung der Stop-Taste 4 des Überlastrelais 2 vorgesehen. Der kürzere Teilarm 7e der Drückerplatte 7b ist für die Betätigung der Reset-Taste 3 vorgesehen. Je nach Stellung der Stange 7a und damit der Drückerplatte 7b wird eine der Tasten betätigt, und der andere Arm geht an der zugehörigen anderen Taste vorbei. In einer Position ist die Drückerplatte 7b also beispielsweise so gedreht, dass der kürzere Teilarm 7e über der Reset-Taste 3 steht, der längere Teilarm 7d steht dann so, dass er die Stop-Taste 4 nicht trifft. In einer anderen Position ist die Drückerplatte um ca. 50° gedreht. Jetzt steht der längere Teilarm 7d über der Stop-Taste 4, und der kürzere Teilarm 7e trifft die Reset-Taste 3 nicht.
  • In der zweiten Position, siehe 7a, steht der längere Teilarm 7d über der Stop-Taste 4, und der kürzere Teilarm 7e trifft die Reset-Taste 3 nicht.
  • Wenn nun der Tauchanker aktiviert wird, indem durch die an den Anschlussklemmen 22, 23 angeschlossenen Anschlussleiter ein Spulenstrom geschickt wird, so wird der Tauchanker 6 nach innen, hier nach unten, gezogen, er trifft auf die Stange 7a und schlägt die Drückerplatte 7b mit ihrem längeren Teilarm 7d gegen die Stop-Taste 3, die dadurch fernbetätigt gedrückt wurde. Selbstverständlich lässt sich die Stop-Taste 4 auch von Hand betätigen, indem auf das freie Ende 6a des Tauchankers 6 gedrückt wird, auch ohne dass die tauchankerspule von Strom durchflossen ist.
  • Ziemlich genau über der Reset-Taste 3 des Überlastrelais 2 ist in dem Gehäuse 8 eine zweite Stange 9 als Handbetätigungseinrichtung für die Reset-Taste 3 längsverschieblich gelagert. Sie überragt mit ihrem Bedienende 9a die Bedienseite 24 des Gehäuses 8. Durch Druck auf das Bedienende 9a der zweiten Stange 9 wird diese nach unten gedrückt, ihr Wirkende 9b kommt damit in mechanische Wirkverbindung mit der Reset-Taste, und diese wird niedergedrückt. Somit kann in der in der 4a gezeigten zweiten Position von Hand auch die Reset-Taste 3 betätigt werden, fernbetätigt durch den Tauchanker kann in dieser Position nur die Stop-Taste 4 betätigt werden.
  • An dem Wirkende 9b trägt die zweite Stange 9 einen etwa senkrecht abstehenden kurzen Arm, einen Wirkansatz 9c. Dieser ist so kurz, dass er in der in der 4a gezeigten zweiten Position nicht mit dem kürzeren Teilarm 7e der Drückerplatte 7b in Berührung kommt. Somit ist die Bewegung der Drückerplatte 7b in dieser zweiten Position entkoppelt von der Bewegung der zweiten Stange.
  • Durch Verdrehen der Stange 7a um ca. 50° gelangt diese mit der Drückerplatte 7b in die erste Position gemäß 4b. Das Verdrehen erfolgt von Hand, indem der Tauchanker 6 kurz nach oben ein kleines Stück heraus gezogen und dann um 180° entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht wird. Die Stange 7a ist nämlich an ihrem oberen Ende mit dem Tauchanker fest verbunden, beispielsweise auf Pressung hineingedrückt.
  • In der ersten Position nach 4b ist die Drückerplatte 7b so gedreht, dass der kürzere Teilarm 7e über der Reset-Taste 3 steht, der längere Teilarm 7d steht dann so, dass er die Stop-Taste 4 nicht trifft.
  • In dieser Position kann nun die Stop-Taste 4 nicht mehr betätigt werden, weder von Hand noch fernbetätigt. Nur die Reset-Taste 3 kann hier betätigt werden, und zwar entweder fernbetätigt durch den kürzere Teilarm 7e der Drückerplatte 7b, manuell durch Herunterdrücken des Tauchankers 6, hier dann auch wieder durch den kürzere Teilarm 7e der Drückerplatte 7b, oder manuell durch Druck auf die zweite Stange 9 an ihrem Bedienende 9a, hier würde dann der Wirkansatz 9c den kürzere Teilarm 7e der Drückerplatte 7b gegen die Reset-Taste 3 drücken.
  • Zusammenfassend sind mit einer erfindungsgemäßen Fernbetätigungsvorrichtung 1 also folgende Funktionen möglich.
    • - Manuelle Betätigung der Reset-Taste 3 oder der Stop-Taste 4 durch Druck auf das freie Ende 6a des Tauchankers 6, abhängig von der Stellung der Drückerplatte 7b;
    • - Manuelle Betätigung der Reset-Taste durch Druck auf das Bedienende 9a der zweiten Stange 9, unabhängig von der Stellung der Drückerplatte 7b,
    • - Fernbetätigung der Stop-Taste 4 oder der Reset-Taste 3, abhängig von der Stellung der Drückerplatte 7b.
  • Die 5 zeigt, wie die Fernbetätigungsvorrichtung zusammengesetzt wird. In das Gehäuse 8 werden von unten die vormontierte Antriebsvorrichtung 5, das Tauchankersystem also, und die zweite Stange 9 eingesetzt, so wie die Anschlussklemmen 22, 23 werden in ihre entsprechend vorgesehenen Klemmenaufnahmeräume seitlich in dem Gehäuse eingesetzt.
  • Die 6 zeigt, wie das Tauchankersystem im Einzelnen zusammengesetzt ist. In den Innenraum des U-förmigen Jochs 25 wird der Spulenkörper 27 eingesetzt, der die Spulenwicklung umfasst, einer der Anschlussdrähte 28 ist zu sehen. Der Spulenkörper 27 hat eine zentrale Längsbohrung. In diese wird von unten der zylindrische Magnetkern 29 eingesetzt, welcher fest mit der Jochplatte 26 verbunden ist. Von oben wird die Rückstellfeder 30 für den Tauchanker 6 und der Tauchanker 6 selbst eingesetzt. Die Stange 7a wird mit der Drückerplatte 7b vernietet und von unten durch eine entsprechende Längsbohrung in dem Magnetkern 29 geführt. An ihrem freien Ende wird sie in den Tauchanker 6 verpresst. Somit ist die Antriebseinrichtung 5 als unverlierbare baugruppe vormontiert.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fernbetätigungsvorrichtung
    2
    Überlastrelais
    3
    Erste Funktionstaste, Reset
    4
    Zweite Funktionstaste, Stop
    5
    Fernbetätigbare Antriebseinrichtung
    6
    Antreibendes Teil, Tauchanker
    6a
    Freies Ende des Tauchankers
    7a
    Angetriebenes Teil, Stange
    7b
    Angetriebenes Teil, Drückerplatte
    7c
    Befestigungspunkt
    7d
    Längerer Teilarm
    7e
    Kürzerer Teilarm
    8
    Gehäuse der Fernbetätigungsvorrichtung
    9
    Handbetätigungseinrichtung, zweite Stange
    9a
    Bedienende
    9b
    Wirkende
    9c
    Wirkansatz
    10
    Rasthaken
    11
    Durchgriffsöffnung
    11a
    Durchgriffsöffnung
    11b
    Durchgriffsöffnung
    12, 12a, 12b, 12c
    Anschlussklemme
    12', 12a', 12b', 12c'
    Zugangsöffnung
    13
    Gehäuse
    14
    Frontseite
    15, 15a, 15b
    Erste Anschlussklemme
    15', 15a', 15b'
    Zugangsöffnung
    16, 16a, 16b
    Kontaktstift
    17
    Bedienseite
    18
    Seitenwand
    19
    Aufsetzseite
    20
    Lasche
    21
    Linke Schmalseite
    22
    Anschlussklemme
    23
    Anschlussklemme
    22'
    Zugangsöffnung
    23'
    Zugangsöffnung
    24
    Bedienseite der Fernbetätigungsvorrichtung
    25
    Joch
    26
    Jochplatte
    27
    Spulenkörper
    28
    Anschlussdraht
    29
    Magnetkern
    30
    Rückstellfeder

Claims (10)

  1. Fernbetätigungsvorrichtung (1) zum Anbau an ein Überlastrelais (2) und zur Fernbetätigung wenigstens einer Funktionstaste (3, 4) des Überlastrelais (2), welche in einem Gehäuse (8) angeordnet ist und eine fernbetätigbare Antriebseinrichtung (5) mit einem antreibenden Teil (6) und einem angetriebenen Teil (7a, 7b) umfasst, wobei die Antriebseinrichtung (5) bei Fernbetätigung über das antreibende Teil (6) eine Bewegung auf das angetriebene Teil (7a, 7b) überträgt, wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) bei Fernbetätigung in mechanischer Wirkverbindung mit wenigstens einer Funktionstaste (3, 4) des Überlastrelais steht, dadurch gekennzeichnet, dass das angetriebene Teil (7a, 7b) eine erste Stellung umfasst, in der es in mechanischer Wirkverbindung mit einer ersten Funktionstaste (3) des Überlastrelais (2) steht, wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) eine zweite Stellung umfasst, in der es in mechanischer Wirkverbindung mit einer zweiten Funktionstaste (4) des Überlastrelais (2) steht, wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) zwischen der ersten und der zweiten Stellung umschaltbar ist, so dass je nach Stellung des angetriebenen Teils (7a, 7b) die Fernbetätigung der ersten (3) oder der zweiten(4) Funktionstaste des Überlastrelais (2) ermöglicht wird.
  2. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die fernbetätigbare Antriebseinrichtung (5) ein magnetisches Tauchankersystem ist, wobei das antreibende Teil (6) der Tauchanker ist und wobei das angetriebene Teil (7a, 7b) eine Baugruppe umfassend eine mit dem Tauchanker (6) gekoppelte und durch diesen in axialer Richtung verschiebliche und um ihre Längsachse drehbare Stange (7a) mit einer daran befestigten Drückerplatte (7b) ist, wobei in der ersten Stellung die Stange (7a) so gedreht ist, dass die Drückerplatte (7b) bei Fernbetätigung mit der ersten Funktionstaste (3) in Wirkverbindung steht, und wobei in der zweiten Stellung die Stange (7a) die Stange so gedreht ist, dass die Drückerplatte (7b) bei Fernbetätigung mit der zweiten Funktionstaste (4) in Wirkverbindung steht.
  3. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungspunkt (7c) der Stange (7a) außermittig an der Drückerplatte (7b) angeordnet ist, so dass die Drückerplatte (7b) durch den Befestigungspunkt (7c) in einen ersten, längeren und einen zweiten, kürzeren Teilarm (7d, 7e) unterteilt wird, wobei der längere Teilarm (7d) für die Betätigung zweiten der beiden Funktionstasten (4) und der kürzere Teilarm (7e) für die Betätigung der ersten der beiden Funktionstasten (3) vorgesehen ist, wobei je nach Stellung der Drückerplatte (7b) eine der beiden Funktionstasten (3, 4) betätigbar ist, und der jeweils andere Teilarm an der anderen Funktionstaste vorbeizielt.
  4. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tauchanker (6) in einer Ruhestellung, in der keine Fernbetätigung erfolgt, das Gehäuse (8) mit seinem freien Ende (6a) überragt, so dass an dem das Gehäuse überragenden Ende (6a) des Tauchankers (6) eine manuelle Betätigung der Antriebseinrichtung ermöglicht ist.
  5. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbetätigungseinrichtung (1) in dem Gehäuse (8) zusätzlich zu der fernbetätigbaren Antriebseinrichtung (5) eine Handbetätigungseinrichtung (9) umfasst, wobei die Handbetätigungseinrichtung (9) bei Betätigung nur mit der ersten Funktionstaste (3) in mechanische Wirkverbindung steht.
  6. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Handbetätigungseinrichtung (9) eine in dem Gehäuse (8) längsverschieblich parallel zu der Stange (7a) angeordnete zweite Stange mit einem Bedienende (9a) und einem Wirkende (9b) ist, wobei das Bedienende (9a) das Gehäuse (8) überragt und an dem Wirkende (9b) ein hakenförmiger Wirkansatz (9c) ausgebildet ist.
  7. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Stellung des angetriebenen Teils (7a, 7b) der Wirkansatz (9c) mit dem langen Teilarm (7d) in mechanischer Wirkverbindung steht, so dass in der ersten Stellung des angetriebenen Teils (7a, 7b) die Betätigung der ersten Funktionstaste (3) durch den längeren Teilarm (7d) entweder durch die Handbetätigung der Handbetätigungseinrichtung (9) oder durch die Fernbetätigung der fernbetätigbaren Antriebseinrichtung (5) ermöglicht ist.
  8. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Stellung des angetriebenen Teils (7a, 7b) der Wirkansatz (9c) ohne mechanische Wirkverbindung zu der Drückerplatte (7b) steht, so dass in der zweiten Stellung des angetriebenen Teils (7a, 7b) die Betätigung der ersten Funktionstaste (3) nur durch die Handbetätigung der Handbetätigungseinrichtung (9) ermöglicht ist.
  9. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (8) Rastmittel (10) hat zur Verwirklichung einer lösbaren Rastverbindung mit dem Überlastrelais (2).
  10. Fernbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (8) Durchgriffsöffnungen (11, 11a, 11b) hat, um in auf das Überlastrelais aufgesetzter Position den Zugang zu Anschlussklemmen (12, 12a, 12b, 12c) des Überlastrelais (1) zu ermöglichen.
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