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Die Erfindung betrifft ein Spannsystem zum Spannen eines Stempels an einem Stößel einer Fließdruckpresse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem in der 1 gezeigten Stand der Technik ist ein Spannsystem zum Spannen eines Stempels an einem Stößel einer Fließdruckpresse bekannt, wobei das Spannsystem einen an dem Stößel befestigten Spannkopf, einen Adapter und den Stempel umfasst, wobei der Spannkopf einen konischen Flanschraum zur Aufnahme des als konische Spannzange ausgebildeten Adapters aufweist und wobei die Spannzange einen Spannkanal zur Aufnahme eines Spannabschnitts des Stempels aufweist. Nachteilig an einem derartigen Spannsystem ist die aufwendige Montage und Demontage des Stempels an dem Spannkopf mit einem auf eine Überwurfmutter wirkenden Hakenschlüssel.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Spannsystem vorzuschlagen, bei welchem die Montage und Demontage des Stempels an dem Spannkopf vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Spannsystem zum Spannen eines Stempels an einem Stößel einer Fließdruckpresse, welches insbesondere als Fließdruckpressenstempelspannsystem ausgebildet ist, umfasst der Spannkopf einen Grundköper und ein Spannfutter, wobei das Spannfutter eine erste Bajonettgeometrie aufweist, wobei die Spannzange zusammen mit dem Stempel eine Spanneinheit bildet, wobei die Spannzange eine zweite Bajonettgeometrie aufweist und wobei die beiden Bajonettgeometrien derart aufeinander angepasst sind, dass diese durch eine Steck-Dreh-Bewegung miteinander kuppelbar und durch einen Dreh-Zug-Bewegung voneinander trennbar sind, wobei das Spannfutter an dem Grundkörper geführt ist, wobei das Spannfutter unter Mitnahme der durch die Steck-Dreh-Bewegung an das Spannfutter angekuppelten Spanneinheit linear zwischen einer Freigabestellung und einer Spannstellung gegenüber dem Grundkörper derart verfahrbar ist, dass die Spannzange der Spanneinheit in der Spannstellung in den Flanschraum des Spannkopfes gepresst wird. Mit einem derartigen Spannsystem ist das Kuppeln und Entkuppeln des Stempels bei an dem Stempel montiertem Adapter bzw. an dem Stempel montierter Spannzange durch eine einfach auszuführende Steck-Dreh-Bewegung bzw. Dreh-Zug-Bewegung bei in Freigabestellung stehendem Spannkopf möglich. Durch die Vereinfachung des Kupplungs- und Entkupplungsvorgangs lassen sich Stempel für Fließdruckpressen im Vergleich zu dem in der 1 beschriebenen Spannsystem wesentlich schneller und mit wesentlich höherer Prozesssicherheit wechseln. Kern der Erfindung ist somit ein Bajonetthaltesystem, welches geeignet ist, einen in einer Spannzange gehaltenen Stempel einzuspannen.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, den Spannkopf mit wenigstens einem Krafterzeugungsmittel auszustatten, wobei das Krafterzeugungsmittel zwischen dem Grundkörper und dem Spannfutter angeordnet ist und wobei das Krafterzeugungsmittel das Spannfutter in die Spannstellung drückt, wobei der Spannkopf wenigstens ein Gegenkrafterzeugungsmittel umfasst, wobei das Gegenkrafterzeugungsmittel zwischen dem Grundkörper und dem Spannfutter angeordnet ist und wobei das Gegenkrafterzeugungsmittel das Spannfutter bei Aktivierung des Gegenkrafterzeugungsmittels gegen die Kraft des Krafterzeugungsmittels in die Freigabestellung verschiebt. Hierdurch ist ein sicherer Halt der Spanneinheit in dem Spannkopf gewährleistet, welcher durch das Gegenkrafterzeugungsmittel gezielt aufgehoben werden kann. Zur Aufhebung der Spannstellung weist das Gegenkrafterzeugungsmittel eine Maximalkraft auf, welche größer ist als eine Maximalkraft des Krafterzeugungsmittels.
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Die Erfindung sieht auch vor, das Krafterzeugungsmittel als Federmittel auszubilden ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass die für die Spannstellung erforderliche Kraft konstant und unabhängig von einer Energieversorgung zur Verfügung steht.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, das Krafterzeugungsmittel mit einem in dem Grundkörper des Spannkopfes verankerten Stift, einem auf dem Stift geführten Tellerfederpaket und einer auf ein freies Ende des Stifts aufgeschraubten Kontermutter zu versehen, wobei das Tellerfederpaket zwischen der Kontermutter und dem ebenfalls auf dem Stift geführten Spannfutter angeordnet ist und wobei das Gegenkrafterzeugungsmittel zwischen dem Grundkörper des Spannkopfes und dem Spannfutter angeordnet ist. Durch eine derartige, lineare Anordnung der Komponenten weist der Spannkopf kompakte Abmessungen auf.
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Die Erfindung sieht auch vor, das Gegenkrafterzeugungsmittel als Antriebsmittel auszubilden, welches von einer Energiequelle antreibbar ist, wobei das Gegenkrafterzeugungsmittel insbesondere einen hydraulisch oder pneumatisch oder elektrisch betätigbaren Zylinder umfasst. Eine derartige Ausführung lässt sich an einer Fließdruckpresse einfach realisieren, da hier derartige Energiequellen zur Verfügung stehen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, das Spannsystem mit mehreren Krafterzeugungsmitteln auszustatten, wobei die Krafterzeugungsmittel um das Spannfutter herum angeordnet sind und wobei Kraftvektoren der Krafterzeugungsmittel insbesondere parallel zu einer Einsteckrichtung für die Spanneinheit ausgerichtet sind. Hierdurch lässt sich eine kompakte Bauform des Spannkopfes bei gleichzeitiger Realisierung hoher Spannkräfte beibehalten.
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Erfindungsgemäß umfasst die Spanneinheit einen Mitnehmer und umfasst der Spannkopf einen Anschlag, wobei der Mitnehmer in der Spannstellung an dem Anschlag anliegt. Hierdurch ist es möglich die zum Kuppeln erforderliche Steck-Dreh-Bewegung sicher vollständig auszuführen, da nach dem Einstecken bis zum Erreichen der Anlage gedreht werden muss.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, den Spannkopf mit einem Sensor auszustatten, wobei der Sensor das Anliegen des Mitnehmers an dem Anschlag erfasst. Somit ist das erfolgreiche Abschließen der zum Kuppeln erforderlichen Steck-Dreh-Bewegung elektronisch detektierbar und somit in eine Sicherheitsüberwachung integrierbar.
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Die Erfindung sieht in der Spannstellung ein derartiges Zusammenwirken des Spannfutters und der Spannzange vor, dass die Spannzange bei einer Aktivierung des Gegenkrafterzeugungsmittels von dem Spannfutter aus der Spannstellung heraus gegen die Einsteckrichtung bewegt und hierdurch aus dem Grundkörper des Spannkopfes gelöst wird. Durch ein derartiges automatisiertes Herausziehen der Spanneinheit bzw. der Spannzange aus dem konischen Flanschraum des Grundkörpers des Spannkopfes ist eine Demontage der Spanneinheit für einen Anwender wesentlich vereinfacht, da von Hand lediglich noch eine Drehbewegung zur Herausnahme der Spanneinheit aus dem Spannkopf erforderlich ist. Durch das vorhergehende Lösen der Spannzange aus dem Grundkörper ist eine Leichtgängigkeit der Drehbewegung sicher gestellt.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, den Stempel durch einen an dem Stempel angeordneten Sprengring und einem an dem Stempel angeordneten Klemmring an der Spannzange zu sichern. Durch den Klemmring ist die Verbindung dagegen abgesichert, dass die Spanneinheit am Stempel zu stark in den Spannkopf gedrückt wird und sich der Stempel durch die Spannzange schiebt. Durch den Klemmring ist es insbesondere auch vermieden, dass der Stempel vor dem Klemmen aus der Spannzange rutscht. Der Sprengring verhindert bei arbeitender Fließdruckpresse, das Herausziehen des Stempels aus der Spannzange, im Falle geringerer Klemm- als Prozesskräfte.
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Die Erfindung sieht auch vor, das Spannfutter an dem Grundkörper zu führen und den Grundkörper mit einer Bohrung auszustatten, in welcher der Stift des Krafterzeugungsmittels verankert ist. Hierdurch ist das Spannfutter sicher mit dem Grundkörper verbunden.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, den Spannkopf mit einem Druckstück auszustatten, wobei das Druckstück in dem Flanschraum angeordnet ist und derart ausgebildet ist, dass dieses bei montierter Spanneinheit berührungsfrei der Spannzange gegenüberliegt und mit dem Stempel in flächigem Kontakt steht. Hierdurch lassen sich vom dem Stößel über den Grundkörper und das Druckstück axial ausgerichtete Kräfte direkt auf den Stempel übertragen.
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Im Sinn der Erfindung werden unter einer Bajonettgeometrie der Spannzange und unter einer Bajonettgeometrie des Spannfutters zwei aufeinander angepasste Formgebungen von Bauteilen verstanden, welche durch eine Steck-Dreh-Bewegung eines der Bauteile gegenüber dem jeweils anderen Bauteil zu einer formschlüssigen Verbindung führen, welche geeignet ist, in Steckrichtung und entgegen der Steckrichtung Kräfte zu übertragen.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einem Spannkopf ein Spannfutter verstanden, welches an einer Maschine angeordnet ist und mit welchem ein durch eine Spanneinheit gebildetes Werkzeug spannbar ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1: ein Spannsystem entsprechend dem Stand der Technik in schematischer Darstellung;
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2: eine erste Ausführungsvariante einer Spanneinheit, welche einen Stempel und eine Spannzange umfasst;
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3: einen Spannkopf der ersten Ausführungsvariante, welcher in einer Freigabestellung steht;
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4: den in der 3 gezeigten Spannkopf in Spannstellung;
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5: eine weitere Darstellung des Spannkopfs der ersten Ausführungsvariante, wobei eine untere Hälfte des Spannkopfs in Freigabestellung steht und wobei eine obere Hälfte des Spannkopfes in Spannstellung steht;
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6: eine zweite Ausführungsvariante eines Spannsystems in geschnittener Seitenansicht, wobei die Schnittansicht entsprechend der in der 8 gezeigten Schnittlinie VI-VI verläuft;
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7: einen weitere Ansicht des in der 6 gezeigten Spannsystems, wobei die Schnittansicht entsprechend der in der 8 gezeigten Schnittlinie VII-VII verläuft und
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8: eine Draufsicht das in den 6 und 7 gezeigte Spannsystem.
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In der 1 ist ein Spannsystem 1 entsprechend dem Stand der Technik in schematischer Darstellung gezeigt. Das Spannsystem 1 ist zum Spannen eines Stempels 2 an einem Stößel 3 einer Fließdruckpresse 4 vorgesehen und als Fließdruckpressenstempelspannsystem 5 ausgeführt. Das Spannsystem 1 umfasst einen an dem Stößel 3 befestigten Spannkopf 6, einen Adapter 7 und den Stempel 2. Hierbei umfasst der Spannkopf 6 einen Grundkörper 8 mit einem konischen Flanschraum 9 zur Aufnahme des als konische Spannzange 10 ausgebildeten Adapters 7. Weiterhin umfasst der Spannkopf 6 eine Überwurfmutter 11, welche auf den Grundkörper 8 aufschraubbar ist und in ihrer aufgeschraubten Stellung die Spannzange 10 in den Flanschraum 9 drückt. Der Stempel 2 ist hierbei mit einem Spannabschnitt 12 in einem Spannkanal 13 des Spannkopfes 6 gehalten. Weiterhin umfasst der Spannkopf 6 noch ein Druckstück 14, welches in dem Flanschraum 9 angeordnet ist. An dem Spannabschnitt 12 ist ein Sprengring 15 angeordnet, welcher den Stempel 2 sichert.
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In den 2 bis 5 ist eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Spannsystems 101 gezeigt. In der 2 ist in geschnittener Seitenansicht eine Spanneinheit 102 des Spannsystems 101 dargestellt. Die Spanneinheit 102 umfasst einen Stempel 103 und eine Spannzange 104, wobei der Stempel 103 mit einem Spannabschnitt 105 in einem Spannkanal 106 der Spannzange 104 gehalten ist. An dem Stempel 103 ist ein Sprengring 107 gelagert, welcher einem Absatz 108 des Spannkanals 106 gegenüberliegt, so dass der Stempel 103, wenn dieser prozesskraftbedingt in eine Pfeilrichtung x aus seiner Klemmung gezogen wird, in eine Pfeilrichtung x nicht aus der Spannzange 104 gezogen werden kann, da sich der Sprengring 107 gegen den Absatz 108 abstützt. Weiterhin ist an dem Stempel 103 ein Klemmring 109 angeordnet. Der Klemmring 109 umspannt den Stempel 103 derart, dass dieser beim Einschieben des Stempels 103 in die Spannzange 104 in eine Einschubrichtung x' als Anschlag dient, welcher gegen eine Frontfläche 110 der Spannzange 104 läuft. Das erfindungsgemäße Spannsystem 101 ist für Fließdruckpressen vorgesehen und bildet somit ein Fließdruckpressenspannsystem 118. Dieselbe Spannzange ist für unterschiedliche Stempel verwendbar. Ebenso ist es vorgesehen, dass derselbe Stempel zusammen mit unterschiedlichen Spannzangen eine Spanneinheit bildet.
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Das Spannsystem 101 umfasst neben der in der 2 gezeigten Spanneinheit 102 auch einen Spannkopf 111, welcher in der 3 in einer Freigabestellung F steht, in welcher es möglich ist, die Spanneinheit 102 mit einer Steck-Dreh-Bewegung mit dem Spannkopf 111 zu kuppeln, wobei hierzu die Spanneinheit 102 mit ihrer Spannzange 104 in die Einschubrichtung x' in einen Flanschraum 112 des Spannkopfes 111 gesteckt wird und anschließend um eine Längsachse L um 30° in einer Drehrichtung DR nach recht gedreht wird. Da durch die Spannzange 104 eine Anpassung auf den Flanschraum 112 vorgenommen wird, wird diese auch als Adapter 113 bezeichnet. Der Spannkopf 111 umfasst einen Grundkörper 114 und ein Spannfutter 115. Mit dem Grundkörper 114 ist der Spannkopf 111 an einem Stößel 116 einer nicht weiter dargestellten Fließdruckpresse 117 befestigt. Das Spannsystem 101 ist somit als Fließdruckpressenspannsystem 118 ausgeführt. Die in der 2 gezeigte Spannzange 104 weist eine Bajonettgeometrie 119 auf, welche mit einer Bajonettgeometrie 120 des Spannkopfes 111 bei der beschriebenen Steck-Dreh-Bewegung zusammenwirkt, wobei die Bajonettgeometrie 120 an dem Spannfutter 115 ausgeführt ist. Der Spannkopf 111 umfasst weiterhin sechs Krafterzeugungsmittel 121 und sechs Gegenkrafterzeugungsmittel 122, welche paarweise Krafteinheiten 123 bilden, wobei nachfolgend exemplarisch nur eine Krafteinheit 123 näher beschrieben ist. Das Krafterzeugungsmittel 121 umfasst einen Stift 124, welcher in einer Bohrung 114a des Grundkörpers 114 des Spannkopfes 111 verankert ist und parallel zu der Einschubrichtung x' ausgerichtet ist. Weiterhin umfasst das Krafterzeugungsmittel 121 ein Tellerfederpaket 125 und eine auf ein freies Ende 126 des Stifts 124 aufgeschraubte Kontermutter 127. Hierbei ist das Spannfutter 115 mit einem ringförmigen Flansch 128 auf dem Stift 124 geführt und wird von dem Tellerfederpaket 125, welches sich an der Kontermutter 127 abstützt, in die Einschubrichtung x' gedrückt. Dieser Druckkraft des Tellerfederpaktes 125 wirkt in der dargestellten Freigabestellung F des Spannkopfes 111 das Gegenkrafterzeugungsmittel 122, welches zwischen dem Grundkörper 114 und dem Flansch 128 des Spannfutters 115 angeordnet ist, mit einer derartig großen Gegenkraft entgegen, dass das Tellerfederpaket 125 komprimiert wird und dass das Spannfutter 115 der Einschubrichtung x' entgegen in eine Ausschubrichtung x von dem Grundkörper 114 weg verschoben wird. Hierdurch wird erreicht, dass eine konische Außenfläche 129 der in der 3 schematisch angedeuteten Spannzange 104 bei der zum Kuppeln durchzuführenden Steck-Dreh-Bewegung nach dem Stecken noch keinen flächigen Kontakt zu einer konischen Kontaktfläche 130 des Flanschraums 112 aufweist und sich so mit geringem Widerstand drehen lässt. Das Gegenkrafterzeugungsmittel 122 ist als Antriebsmittel 131 ausgebildet, das von einer nicht dargestellten Energiequelle versorgt wird. Bei dem in der 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Gegenkrafterzeugungsmittel 122 durch einen ringförmigen, hydraulisch betätigbaren Zylinder 132 gebildet, welcher in der Freigabestellung F des Spannkopfes 111 mit Druck beaufschlagt und somit ausgefahren sind. Auch die anderen, nicht näher beschriebenen Gegenkrafterzeugungsmittel sind jeweils durch einen solchen Zylinder gebildet, der in der Freigabestellung F jeweils ausgefahren ist.
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In der 4 ist der aus der 3 bekannte Spannkopf 111 in einer Spannstellung S stehend gezeigt. In der Spannstellung S ist das Gegenkrafterzeugungsmittel 122 kraftlos geschalten, so dass das Krafterzeugungsmittel 121 das Spannfutter 115 an seinem Flansch 128 in die Einschubrichtung x' in Richtung des Grundkörpers 114 des Spannkopfes 111 drückt. Hierbei erfolgt eine Kraftübertragung von der Bajonettgeometrie 120 des Spannfutters 115 auf die in der 4 nicht dargestellte Bajonettgeometrie 119 der Spannzange 104, so dass diese mit ihrer konischen Außenfläche 129 gegen die konische Kontaktfläche 130 des durch den Grundkörper 114 ausgebildeten Flanschraums 112 gepresst wird und hierdurch fest in dem Spannkopf 111 aufgenommen ist. Um die Spannzange 104 bzw. die gesamte Spanneinheit 102, wie diese in der 2 gezeigt ist, mit der Dreh-Zug-Bewegung aus dem Spannkopf 111 zu lösen, wird das Spannfutter 115 durch eine Aktivierung der Gegenkrafterzeugungsmittel 122 in die in der 3 gezeigte Freigabestellung F verfahren. Hierbei wird die Spannzange 104 von dem Spannfutter in Pfeilrichtung x aus dem Flanschraum 112 gezogen. Hierdurch wird der Kontakt ihrer Außenfläche 129 mit der Kontaktfläche 130 des Flanschraums 112 gelöst, so dass die Spanneinheit 102 durch eine Drehung nach links in eine Drehrichtung DL mit geringem Kraftaufwand vollständig von dem Spannfutter 115 entkuppelbar und aus dem Spannkopf 111 in die Pfeilrichtung x herausziehbar ist.
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Zum besseren Verständnis ist der Spannkopf 111 in der 5 nochmals derart dargestellt, dass die unter der Längsachse L liegende Hälfte den Spannkopf 111 in der Freigabestellung F zeigt, wie diese aus der 3 bekannt ist, und dass die über der Längsachse L liegende Hälfte den Spannkopf 111 in der Spannstellung S zeigt, wie diese aus der 4 bekannt ist. Aus dieser Gegenüberstellung ist erkennbar, dass die Gegenkrafterzeugungsmittel 122 in der Spannstellung S und in der Freigabestellung F in unterschiedlichen Positionen stehen und dass die Position des Spannfutters 115 zu dem Grundkörper 114 des Spannkopfes 111 entsprechend der Stellung der Gegenkrafterzeugungsmittel 122 eine andere ist. Wobei das Spannfutter in der Spannstellung S zu dem Grundkörper 114 einen Abstand AS aufweist und wobei das Spannfutter in der Freigabestellung F zu dem Grundkörper 114 einen Abstand AF aufweist, welcher größer ist als der Abstand AS. Weiterhin ist in der 5 ein Druckstück 133 erkennbar, welches in dem Flanschraum 112 angeordnet ist. Sofern die in der 5 nicht dargestellte Spanneinheit in der Spannstellung S in dem Spannkopf 111 gehalten ist, steht der nicht dargestellte Stempel in Kontakt mit dem Druckstück 133, so dass über dieses axial gerichtete Kräfte übertragbar sind. In der 2 ist erkennbar, dass der Stempel 103 hierzu mit einem freien Ende 134 über die Spanzange 104 übersteht, so dass die Spannzange 104 dem Druckstück 133 kontaktfrei gegenüber liegt.
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Die in der 2 gezeigte Spanneinheit 102 umfasst einen Mitnehmer 135, welcher mit einem in der 3 gezeigten Anschlag 136 des Spannkopfs 111 in Kontakt kommt, wenn die Steck-Dreh-Bewegung, mit welcher die Spanneinheit 102 mit dem Spannkopf 111 gekuppelt wird, abgeschlossen ist. Der Mitnehmer 135 ist als Bestandteil der Spannzange 104 ausgebildet. Die Spannzange 104 umfasst einen weiteren Mitnehmer 136, welcher bei eingestecktem Stempel 103 an einer Abflachung 137 des Stempels 103 anliegt und ein Verdrehen des Stempels 103 gegenüber der Spannzange 104 verhindert.
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In den 6 bis 8 ist eine zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Spannsystems 201 gezeigt, wobei sich die zweite Ausführungsvariante lediglich in Details von der in den 2 bis 5 gezeigten ersten Ausführungsvariante unterscheidet. In der 6 ist das Spannsystem 201 in geschnittener Seitenansicht gezeigt, wobei die Schnittansicht entsprechend der in der 8 gezeigten Schnittlinie VI-VI verläuft. Ein Spannkopf 211 steht bei einer eingesetzten Spanneinheit 202 in einer Spannstellung S, wobei die Spanneinheit 202 einen Stempel 203 und eine Spanzange 204 umfasst. Der Stempel 203 liegt an einem Druckstück 233 des Spannkopfes 211 an. Nach Abschluss einer Steck-Dreh-Bewegung beim Kuppeln der Spanneinheit 202 an den Spannkopf 211 und in der Spannstellung S wird ein im Spannkopf 211 angeordneter Sensor 250 durch eine Bajonettgeometrie 219 der Spannzange 204 betätigt, so dass beim Kuppeln der Übergang des Spannkopfes 211 von einer Freigabestellung in die Spannstellung S durch den Sensor 250 auslösbar ist und so dass der korrekte Sitz der Spanneinheit 202 in dem Spannkopf 211 während des Betriebs überwachbar ist. In der 6 ist auch ein Mitnehmer 236 erkennbar, durch welchen der Stempel 203 und die Spannzange 204 um eine Längsachse L verdrehsicher zueinander gehalten sind. Hierbei wirkt der Mitnehmer 236 auf eine an dem Stempel 203 ausgeführte Abflachung 237. Mit gestrichelten Linien ist in der 6 ein Stößel 216 einer Fliessdruckpresse 217 angedeutet, an welchem der Spannkopf 211 mit drei Schrauben 251, 252 und 253 befestigt ist. Hierzu wird auch auf die 7 und 8 verwiesen. In der 7 ist die Schraube 252 bedingt durch die abgewinkelte Schnittführung VII-VII doppelt abgebildet.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der 6 ist ein zuvor als Sensor 250 bezeichnetes Bauteil 254 als kleiner Hydraulikzylinder 255 mit einer durchgehenden Kolbenstange 256 ausgebildet. Die Stellung der Kolbenstange 256 wird insbesondere bei einem definierten Kurbelwinkel durch einen an einem Maschinenkörper der Fließdruckpresse angebrachten weiteren, schematisch angedeuteten Sensor SE erfasst. Beim Spannen fährt die Kolbenstange 256 mit ihrem sensorseitigen Kolbenstangenende 256a ein. Hierbei wird der Hydraulikzylinder 255 insbesondere über das gleiche Arbeitsmedium wie die Gegenkrafterzeugungsmittel betätigt. An der Bajonettgeometrie der Spannzange 204 ist ein Bajonettzahn 257 anders gearbeitet als die anderen Bajonettzähne 258. Der Bajonettzahn 257 weist einen Freiraum 259. Nach Abschluss der Steckdrehbewegung steht der Freiraum 259 so, dass die Kolbenstange 256 mit ihrem bajonettseitigen Kolbenstangenende 256b beim Abbau des Drucks des Arbeitsmediums einfährt bis diese in der in der 6 gezeigten Stellung steht. Sofern der Freiraum 259 von dem Kolbenstangenende 256b nicht getroffen wird, steht das sensorseitige Kolbenstangenende 256a weiterhin vor dem Sensor SE. Eine derartige Stellung der Kolbenstange 256 führt zu einer Fehlermeldung und verhindert damit das Anfahren der Fließdruckpresse.
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Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spannsystem
- 2
- Stempel
- 3
- Stößel
- 4
- Fließdruckpresse
- 5
- Fließdruckpressenstempelspannsystem
- 6
- Spannkopf
- 7
- Adapter
- 8
- Grundkörper
- 9
- Flanschraum von 6
- 10
- konische Spannzange 10
- 11
- Überwurfmutter
- 12
- Spannabschnitt von 2
- 13
- Spannkanal in 10
- 14
- Druckstück
- 15
- Sprengring
- 101
- Spannsystem
- 102
- Spanneinheit
- 103
- Stempel
- 104
- Spannzange
- 105
- Spannabschnitt von 103
- 106
- Spannkanal von 104
- 107
- Sprengring an 103
- 108
- Absatz an 104
- 109
- Klemmring an 103
- 110
- Frontfläche 110 von 104
- 111
- Spannkopf
- 112
- Flanschraum
- 113
- Adapter
- 114
- Grundkörper von 111
- 115
- Spannfutter von 111
- 116
- Stößel von 117
- 117
- Fließdruckpresse
- 118
- Fließdruckpressenspannsystem
- 119
- Bajonettgeometrie von 104
- 120
- Bajonettgeometrie von 115
- 121
- Krafterzeugungsmittel
- 122
- Gegenkrafterzeugungsmittel
- 123
- Krafteinheit
- 124
- Stift
- 114a
- Bohrung 114a in 114 für 124
- 125
- Tellerfederpaket
- 126
- freies Ende von 124
- 127
- Kontermutter
- 128
- ringförmiger Flansch
- 129
- konische Außenfläche von 104
- 130
- konische Kontaktfläche von 112
- 131
- Antriebsmittel
- 132
- hydraulisch betätigbarer Zylinder
- 133
- Druckstück
- 134
- freies Ende von 103
- 135
- Mitnehmer
- 136
- Anschlag
- 137
- Abflachung an 103
- 201
- Spannsystem
- 202
- Spanneinheit
- 203
- Stempel
- 204
- Spanzange
- 233
- Druckstück
- 211
- Spannkopf
- 216
- Stößel
- 217
- Fliessdruckpresse
- 219
- Bajonettgeometrie von 204
- 233
- Druckstück
- 236
- Mitnehmer
- 237
- Abflachung an 203
- 250
- Sensor
- 251–253
- Schraube
- 254
- Bauteil
- 255
- Hydraulikzylinder
- 256
- Kolbenstange
- 256a, 256b
- Kolbenstangenende
- 257
- Bajonettzahn
- 258
- Bajonettzahn
- 259
- Freiraum von 257
- AF
- Abstand zwischen 115 und 114 in Freigabestellung
- AS
- Abstand zwischen 115 und 114 in Spannstellung
- DL
- Drehrichtung (links)
- DR
- Drehrichtung (rechts)
- F
- Freigabestellung
- L
- Längsachse
- S
- Spannstellung
- SE
- zweiter Sensor
- x
- Ausschubrichtung, Pfeilrichtung
- x'
- Einschubrichtung