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Die Erfindung betrifft ein Navigationssystem und ein Verfahren zum Führen eines in einem Kraftfahrzeug befindlichen Benutzers zu einem Bestimmungsort. Außerdem betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Navigationssystem.
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Navigationssysteme sind heutzutage weit verbreitet und sowohl fest in Kraftfahrzeugen eingebaut als auch als mobile Navigationssysteme bei Bedarf in ein Kraftfahrzeug einbaubar. Ein Navigationssystem weist im Allgemeinen eine Ortungseinheit, mit einem GPS (Global Positioning System) und einer Kopplungsnavigation auf. Ferner weist das Navigationssystem eine Speichereinheit, in die eine digitale Straßenkarte gespeichert ist, eine Recheneinheit mit der eine Routenberechnung durchgeführt werden kann, sowie eine Zielführungseinheit auf. Die Routenberechnungseinheit weist eine Einrichtung zur Zieleingabe auf oder ist mit einer Zeleingabeeinrichtung verbunden. Die Zielführungseinheit weist in der Regel eine Sprachausgabe zur Ausgabe von Sprachanweisungen für den Fahrer des Kraftfahrzeuges auf. Diese sind beispielsweise: ”an der nächsten Kreuzung bitte links abbiegen”. Ferner ist in der Regel eine digitale Bildausgabeeinheit mit einem Display vorgesehen, mittels der eine Straßenkarte dargestellt werden kann. In der Ortungseinheit werden die aktuelle Position des Kraftfahrzeuges, die Fahrtrichtung sowie die Fahrtgeschwindigkeit bestimmt. Ein momentaner Aufenthaltsort des Kraftfahrzeuges kann in die auf dem Display dargestellte Straßenkarte eingezeichnet werden. Das Navigationssystem bestimmt in der Regel ausgehend von einer bekannten Anfangsposition die aktuelle Position durch Addition von einzelnen Wegstücken. Aus Signalen eines Drehwinkelsensors sowie eines Tacho- oder Radsensors wird mittels eines Navigationsrechners eine zurückgelegte Wegstrecke sowie eine Fahrtrichtungsänderung bestimmt und somit der Streckenverlauf erkannt. Aus dem Zusammenspiel dieser Mess- und Rechengrößen ergibt sich die Kopplungsortung. Bei dem GPS-Verfahren erfolgt die Entfernungsbestimmung durch Uhrenvergleich von Satelliten, die auf Kreisbahnen die Erde umkreisen. In der Regel sind 24 Satelliten auf sechs Kreisbahnen eingesetzt. Die Entfernungsbestimmung ist nur möglich, wenn es eine Sichtverbindung zwischen dem Satelliten und dem Empfänger gibt. Deshalb weisen die heutigen Navigationssysteme in der Regel eine Kombination von GPS und Kopplungsortungssystem auf.
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Eine Studie des Auto Clubs Europa beobachtete 2008 das Blinkverhalten von 394.000 Fahrzeugen an 700 Kreuzungen in Deutschland. Etwa ein Drittel der Fahrzeuge blinkte nicht vorschriftsmäßig, bei abknickenden Vorfahrtsstraßen waren es 45%.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Führung eines durch ein Navigationssystem geleitetes Kraftfahrzeug sicherer zu gestalten.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der erfindungsgemäßen Vorrichtungen und des erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Navigationssystem zum Führen eines in einem Kraftfahrzeug befindlichen Benutzers zu einem Bestimmungsort auf, wobei das Navigationssystem mit einer zentralen Steuereinheit, die in einer Fahrtrichtungsanzeigeeinheit angeordnet ist, gekoppelt ist. Die Fahrtrichtungsanzeigeeinheit steuert einen Fahrtrichtungsanzeiger an. Das Navigationssystem weist ferner eine Fahrzeugpositionserfassungseinheit auf, die dem Erfassen eines momentanen Ortes dient, einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor und eine Fahrtgeschwindigkeitserfassungseinheit zum Erfassen einer Geschwindigkeit des Fahrzeuges, eine Routenberechungseinheit zum Berechnen einer Führungsroute, eine Ausgabesteuereinheit zum Ermitteln und/oder Übermitteln der entsprechend der Führungsroute berechneten Richtung des Fahrzeuges. Die Ausgabesteuereinheit weist eine Verbindung mit der zentralen Steuereinheit der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit des Fahrzeuges auf, um Steuersignale an die zentrale Steuereinheit der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit zu übermitteln. Dadurch kann die Fahrtrichtungsanzeigeinheit mittels des Navigationssystems angesteuert werden.
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Die Fahrtrichtungsanzeigeeinheit weist in einem modernen Kraftfahrzeug einen Blinkgeber auf, der als Lenkstockschalter ausgebildet sein kann, und einen Blinkerschalter, dessen Schalthebel zwei, Schaltkontaktbahnen beaufschlagende Schaltglieder für jeweils mindestens eine Fahrtrichtungsanzeige an der rechten beziehungsweise linken Seite des Fahrzeuges aufweist. Dadurch ist eine optische Anzeige einer beabsichtigten Richtungsänderung nach rechts bzw. nach links ermöglicht. Die Fahrtrichtungsanzeige ist typischerweise als Blinklicht ausgebildet. Der Blinkgeber ist in modernen Kraftfahrzeugen in der Regel durch eine zentrale Steuereinheit realisiert, welche mit dem zentralen Bordnetz des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Eine Kommunikation erfolgt in der Regel über einen Kommunikationsbus, beispielsweise einen CAN-Bus. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn die zentrale Steuereinheit der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit mit dem zentralen Kommunikationsbus, beispielsweise mit dem CAN-Bus verbunden ist. Der Blinkgeber, bzw. die zentrale Steuereinheit können die ”Befehle” zum Ansteuern eines rechten oder linken Blinklichtes von einem Blinkerhebel, der als Lenkstockschalter ausgebildet sein kann erhalten oder von der Ausgabeeinheit des Navigationssystems. Beim geplanten Abbiegen aus einer Geradeausrichtung betätigt bei herkömmlichen Navigationssystemen ohne Kopplung zwischen Navigationssystem und Fahrrichtungsanzeigeeinheit der Fahrer in der Regel den Lenkstockschalter, der an der Lenksäule angeordnet ist, und kann so den rechten oder den linken Fahrrichtungsanzeiger aktivieren. Der Fahrrichtungsanzeiger ist allgemein unter dem Namen Blinker oder Blinklicht bekannt und gehört zur Fahrzeugbeleuchtung. An jeder Seite des Kraftfahrzeuges ist in der Regel ein Fahrtrichtungsanzeiger angeordnet, der an der entsprechenden Seite des Kraftfahrzeuges eine beabsichtigte Richtungsänderung anzeigen kann. Die Anzeige erfolgt durch wiederholtes Ein- und Ausschalten des Fahrtrichtungsanzeigers, des Blinkers, bzw. des Blinklichtes. Der Vorteil liegt somit in einer automatischen Ansteuerung der Fahrrichtungsanzeigeeinheit. Dadurch kann die Aktivierung des Fahrrichtungsanzeigers auch nicht vergessen werden, sondern es ist stets sichergestellt, dass eine beabsichtigte Richtungsänderung für den nachfolgenden Verkehrsteilnehmer angezeigt wird.
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Hat die Routenberechnungseinheit – die Recheneinheit zum Berechnen einer Führungsroute – die Führungsroute berechnet und errechnet, dass das Fahrzeug beispielsweise an der nächsten Kreuzung ”links abbiegen” muss, wird die Fahrtrichtungsanzeigeeinheit automatisch durch ein Ausgabesignal angesteuert. Diese wiederum steuert den Fahrtrichtungsanzeiger an, der an einer Karosserie des Fahrzeuges angeordnet ist und gut sichtbar für nachfolgende Verkehrsteilnehmer ist. Als Ergebnis der Ansteuerung wird der Fahrtrichtungsanzeiger an der entsprechenden Seite des Fahrzeuges gesetzt und das Blinklicht blinkt. Da die Fahrrichtungsanzeigeeinheit somit automatisch betätigt werden kann, ist keine separate Handlung zum Setzen des Fahrrichtungsanzeigers durch den Fahrer des Fahrzeuges notwendig, der Fahrer kann seine volle Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr lenken. Außerdem besteht nicht die Gefahr, dass der Fahrer vergisst den Fahrtrichtungsanzeiger zu setzten. Es ist vorteilhaft durch eine automatisierte Richtungsänderungsanzeige, insbesondere beim immer dichter werdenden Straßenverkehr eine rechtzeitige Kommunikation zwischen den Fahrern von nachfolgenden Kraftfahrzeugen sicherzustellen. Insbesondere ist es wichtig einen beabsichtigten Richtungswechsel des Kraftfahrzeuges dem nachfolgenden Verkehrsteilnehmen anzuzeigen. Ein Nachteil durch „Vergessen” des „Blinkersetzens” – wie dies in der ADAC-Studie beobachtet wurde – kann durch die Ansteuerung der Fahrrichtungsanzeigeeinheit und damit des Fahrtrichtungsanzeigers durch das Navigationssystem, also durch eine automatisierte Richtungsänderungsanzeige überwunden werden.
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In einer Ausgestaltung des Navigationssystems ist die Ausgabesteuereinheit mit einer Sprachausgabesteuereinheit und einer Sprachdatenbank zur Ausgabe einer Sprachausgabe verbunden oder ist eine Sprachausgabesteuereinheit. Bevorzugt ist die Sprachausgabesteuereinheit mit einem Lautsprecher des Bordnetzes verbunden. Hierdurch ist eine akustische Ausgabe von Sprachanweisungen ermöglicht. Es kann sich hierbei um einen Lautsprecher der Audioanlage des Kraftfahrzeugs handeln oder ein separater Lautsprecher sein. Zusätzlich kann somit eine Sprachausgabe der notwendigen Richtungsänderung des Fahrzeuges zum Fahren der Zielroute erfolgen. Der Fahrer des Fahrzeuges kann sich nach der Anweisung gemäß der Sprachausgabe richten, er wird auf eine notwendige Handlung akustisch hingewiesen. und kann zur Anzeige dieser Handlung „Abbiegen” aus der Geradeausrichtung manuell einen „Blinker setzen”. Somit ist eine Redundanz dafür gegeben, dass der Fahrer darauf Aufmerksam gemacht wird, dass ein „Abbiegen”, eine Richtungsänderung erfolgen muss, falls die automatische Kopplung zwischen Navigationssystem und Steuereinheit der Fahrrichtungsanzeigeeinheit ausfällt.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Navigationssystems ist. die Ausgabesteuereinheit mit einer Kartenzeicheneinheit zum Zeichnen der Fahrtrichtung auf der Straßenkarte verbunden oder ist die Kartenzeicheneinheit. Hierdurch wird für den Fahrer auch die optische Darstellung der berechneten Zielroute sichtbar und ein notweniges Abbiegen bzw. eine notwendige Richtungsänderung des Kraftfahrzeuges entsprechend der Zielroute angezeigt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Navigationssystems ist die zentrale Steuereinheit des Fahrtrichtungsanzeigers mit einem Lenkstockschalter verbunden. Besonders bevorzugt ist die Ausgabesteuereinheit mit dem Lenkstockschalter verbunden. Die Ausgabe des Lenkstockschalters und die Verbindung der Ausgabesteuereinheit sind bevorzugt parallel geschaltet. Somit kann sowohl der Lenkstockschalter betätigt werden und damit das Setzen des Fahrrichtungsanzeigers mittels mechanischer Betätigung des Lenkstockschalters erfolgen, als auch die Fahrrichtungsanzeigeeinheit und somit die Fahrrichtungsanzeigeeinheit mittels des Navigationssystems angesteuert werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Führen eines in einem Fahrzeug befindlichen Benutzers zu einem Bestimmungsort, zeichnet sich dadurch aus, dass eine zentrale Steuereinheit einer Fahrtrichtungsanzeigeeinheit des Fahrzeuges mittels eines Richtungs-Signals, welches in einer Ausgabesteuereinheit eines Navigationssystems erzeugt wurde, angesteuert wird. Die zentrale Ausgabesteuereinheit enthält hierbei die Information einer berechneten Führungsroute und zum Befahren der Führungsroute einzuschlagenden Richtung des Fahrzeuges. Das Navigationssystem, welches in seiner Routenberechnungseinheit ein Richtungssignal erzeugt hat, übermittelt dieses Richtungssignal an die zentrale Steuereinheit der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit und damit des Fahrrichtungsanzeigers und aktiviert somit den Fahrtrichtungsanzeiger. Daraufhin wird das Blinklicht, das an der entsprechenden Seite des Fahrzeuges angeordnet ist, aktiviert. Hierdurch ist ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor generiert, der sicherstellt, dass nachfolgende Fahrzeuge von einer beabsichtigten Richtungsänderung des vorausfahrenden Kraftfahrzeuges in Kenntnis gesetzt werden, auch wenn der Fahrer das manuelle Setzen des Fahrtrichtungsanzeigers vergessen hat.
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Bevorzugt werden in dem Verfahren die Daten des Richtungssignals ebenfalls in Form einer Sprachausgabe an den Fahrer des Fahrzeuges übermittelt. Dies erfolgt insbesondere durch eine akustische Ausgabe eines Sprachsignals, welches die Richtungsanweisung dem Fahrer übermittelt. In der Regel und zusätzlich werden die Daten des Richtungs-Signals als optische Daten in die Kartenzeichnungseinheit übertragen und so dem Fahrer optisch sichtbar gemacht. Bevorzugt erfolgt die Übermittelung des Signals an den Fahrtrichtungsanzeiger zeitnah, bevorzugt nach 10, 20, 30 oder in einer Zeitspanne zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten vor einem notwendigen Richtungswechsels, der in der Zielroute berechnet wurde.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem Navigationssystem und einer Fahrtrichtungsanzeigeeinheit, wobei eine Ausgabesteuereinheit des Navigationssystems mit einem zentralen Steuergerät der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit verbunden ist oder verbindbar ist, um ein Signal, welches eine Richtungsänderung beinhaltet vom Navigationssystem zur Fahrrichtungsanzeigeeinheit zu übermitteln. In dem Kraftfahrzeug ist eine elektronische Steuereinheit vorgesehen, auf der das erfindungsgemäße Verfahren implementiert ist. Dadurch kann beim Verwenden des Navigationssystems eine in der Fahrroute berechnete notwendige Abbiegung und Abweichung von der geradlinigen Richtung des Kraftfahrzeuges automatisch angezeigt werden. Die Anzeige erfolgt hierbei durch Setzen des entsprechenden Fahrtrichtungsanzeigers – des Blinklicht, welches an der Seite des Kraftfahrzeuges angeordnet ist, die der beabsichtigten Richtungsänderung des Kraftfahrzeuges entspricht. Diese kann beispielsweise das Setzen bzw. das Ansteuern des rechten Blinklichtes sein, wenn die Information ”rechts abbiegen” war.
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Nachfolgend wird die Erfindung näher an Hand der Figuren der Zeichnung beschrieben, aus denen sich unabhängig von der Zusammenfassung in den Patentansprüchen weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben.
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Es zeigen:
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1: ein Kraftfahrzeug mit einem Navigationssystem und einer Fahrtrichtungsanzeigeeinheit in schematischer Darstellung;
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2: ein Navigationssystem in schematischer Darstellung;
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3: ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Navigationssystem 10 in einem Kraftfahrzeug 12. Das Navigationssystem 10 ist bevorzugt innerhalb einer Karosserie 11 des Fahrzeuges 12 angeordnet und eingebaut oder kann in dieses eingebaut werden. Das Navigationssystem 10 dient dem Führen und Leiten des Fahrers (nicht dargestellt) des Kraftfahrzeuges 12 von einem Ausgangsort 14 auf einem bestimmten Wege zu einem Zielort 16. Das Fahrzeug 12 bewegt sich auf Rädern 13 entlang eines Weges, der schematisch mit einem Pfeil 18 dargestellt ist. Hierzu weist das Navigationssystem 10 Komponenten auf, die in 2 dargestellt sind und deren Funktion in Zusammenhang mit 2 näher erläutert werden.
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Das Kraftfahrzeug 12 weist eine Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20 mit einem Lenkstockschalter 22 und Fahrtrichtungsanzeigern 24 auf, die als Blinklichter 24 ausgeführt und an der Karosserie 11 des Fahrzeuges 12 angeordnet sind. Das Navigationssystem 10 weist eine elektrische Verbindung 26 mit der Fahrrichtungsanzeigeeinheit 20 auf, um Signale vom Navigationssystem 10 zur Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20 zu übermitteln. Bevorzugt werden Signale, die eine Richtung ”rechts” oder ”links” beinhalten, übermittelt. Das Signal mit dem Inhalt ”links” aktiviert den an der Karosserie an der linken Seite des Fahrzeuges 12 angeordneten Fahrtrichtungsanzeiger 24, das linke Blinklicht 24. Das Signal mit dem Inhalt ”rechts” aktiviert den an der rechten Karosserieseite des Fahrzeuges angeordneten Fahrtrichtungsanzeiger 24, das rechte Blinklicht 24.
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2 zeigt das Navigationssystem 10 aufweisend eine Fahrzeugpositionserfassungseinheit 28, die auch als Ortungseinheit 28 bezeichnet wird, die in der Regel ein GPS (Global Positioning System) und eine Kopplungsnavigation umfasst. Ferner ist eine Routenberechnungseinheit 30, die mit einer Zieleingabeeinheit 32 und mit einer arithmetischen Berechnungseinheit 34 verbunden ist, sowie eine Kriterieneinheit, eine Ausgabeeinheit und eine Zielführungseinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen. Die Routenberechnungseinheit 30 ist eine Recheneinheit und berechnet die Zielführungsroute, die das Fahrzeug 12 von dem momentanen Standort 14 zurücklegen muss, um den Zielort 16 zu erreichen. Außerdem weist das Navigationssystem 10 eine Ausgabesteuereinheit 36 mit einer Sprachausgabeeinheit, einer graphischen Ausgabeeinheit sowie einer Signalausgabeeinheit auf, die es ermöglicht, Signale an andere digitale Einheiten oder Einrichtungen zur weiteren Verarbeitung zu übermitteln. Die Ausgabesteuereinheit 36 ist mit der eine zentrale Steuereinheit aufweisenden Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20 des Fahrzeuges 12 verbunden. Die Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20 steuert die Fahrrichtungsanzeige 24 an und empfängt somit eine Ankündigung, dass das Fahrzeug 12 in Kürze seine Fahrrichtung oder die Fahrspur ändern wird. Durch die Umsetzung der Ankündigung ist ein periodisches Auf leuchten des Fahrtrichtungsanzeigers 24 – das Blinken des Blinklichtes 24 – an der jeweiligen Seite des Fahrzeuges 12 sichergestellt und es werden Überraschungseffekte bei anderen Verkehrsteilnehmern vermieden. Es kann zudem verhindert werden, dass hektischen bis panischen Reaktionen stattfinden – alles im Sinne der Verkehrssicherheit. Daher wird die Fahrrichtungsanzeige 24 auch früh genug angesteuert somit einsetzen, damit der nachfolgende Verkehrsteilnehmer auf eine Richtungsänderung des Fahrzeuges 12 einstellen kann. Das korrekte Anzeigen einer beabsichtigten Richtungsänderung ist eine der wichtigsten Kommunikationsmöglichkeiten der Verkehrsteilnehmer untereinander. Bevorzugt ist deshalb die Ansteuerung der Fahrrichtungsanzeigeeinheit 20 zeitlich vor dem gemäß der Zielroute festgelegten Abbiegen eingestellt. Dies erfolgt bevorzugt mindestens 20 Sekunden und längstens zwei Minuten vor dem beabsichtigten Abbiegen des Fahrzeuges 12.
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3 zeigt ein Ablaufschema des Verfahrens zum Führen eines Fahrers eines Fahrzeuges 12 von einem momentanen Aufenthaltsort 14 zu einem Zielort 16, wie es typischerweise in einem Navigationssystems 10 abläuft. Hierbei wird jeweils bei einem notwendigen Richtungswechsel – insbesondere vor dem Richtungswechselder Fahrtrichtungsanzeiger 24 – der Blinker 24 – der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20 mittels der Ausgabesteuereinheit 26 des Navigationssystems 10 angesteuert. Das Navigationssystem 10 wird im ersten Verfahrensschritt 100 gestartet, typischerweise durch die Eingabe eines Startbefehls oder durch Anschalten des Navigationssystems 10. Mittels der Zieleingabeeinheit 32 wird im Verfahrensschritt 110 ein Ziel eingegeben, in der Regel in Form einer Adresse oder einer anderen das Ziel beschreibenden Angabe, beispielsweise ”Bahnhof”. Das Navigationssystem 10 ermittelt den momentanen Ort 14, an dem sich das Fahrzeug 12 befindet. Hierbei werden typischerweise ein GPS (Global Positioning Stetem) in Kombination mit einer Kopplungsortung eingesetzt. Im Verfahrensschritt 130 wird eine Fahrtroute zwischen dem momentanen Ort 14 und dem Zielort 16 berechnet. Typischerweise wird die Fahrtroute im Verfahrensschritt 135 als Linie in eine auf einem Display dargestellte digitale Karte – also als graphische Darstellung – eingezeichnet. Im Verfahrensschritt 140 wird abgefragt, ob eine Richtungsänderung erfolgen muss, also das Fahrzeug 12 demnächst zur Befolgung der Zielroute abbiegen muss. Rechtzeitig bevor sich das Fahrzeug 12 einer Position nähert, an der eine Richtungsänderung, beispielsweise durch Abbiegen in eine nach links oder rechts abzweigende Straße, erfolgen soll, gibt die Ausgabesteuereinheit 36 im Verfahrensschritt 150 ein Signal auf der Steuerleitung 26 aus, welches eine Änderung der momentanen Richtung beinhaltet. Da die Steuerleitung 26 mit der Fahrrichtungsanzeigeeinheit 20 verbunden ist, wird das Signal umgesetzt und an den Fahrrichtungsanzeiger 24 weitergeleitet, der an der mit dem Signalinhalt korrespondierenden Seite des Fahrzeuges 12 angeordnet ist. Enthalt das Steuersignal die Information: ”links abbiegen”, wird der linke Fahrtrichtungsanzeiger 24 – das linke Blinklicht 24 – angesteuert, enthält das Steuersignal die Information ”rechts abbiegen”, wird der rechte Fahrtrichtungsanzeiger 24 – das rechte Blinklicht 24 – angesteuert, bzw. aktiviert. Dies kann dadurch erfolgen, dass in der Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20 die mit dem jeweiligen Fahrtrichtungsanzeiger 24 verbundene Leiterbahn angesteuert, bzw. aktiviert wird.
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Ist die Abfrage im Verfahrensschritt 140 negativ – also keine Richtungsänderung notwendig zur Verfolgung der Fahrtroute –, wird kein Signal ausgegeben und die Fahrt wird im Verfahrensschritt 160 mit dem nächsten berechneten Wegstück fortgesetzt. Die Abfrage im Verfahrensschritt 140 erfolgt solange, bis das Fahrtziel 16 im Verfahrensschritt 170 erreicht ist. Die Abfrage im Verfahrensschritt 140 erfolgt bevorzugt zu einem eingebbaren oder fest einprogrammierten Zeitpunkt, der deutlich vor dem Erreichen des notwendigen oder Abbiegeortes auf der Fahrtroute des Fahrzeuges 12 liegt. Besonders bevorzugt erfolgt dies mindestens 30 Sekunden bevor ein Abbiegevorgang eingeleitet werden muss, besonders bevorzugt liegt dieser Zeitpunkt 20 in einem Zeitfenster von kleiner als zwei Minuten vor dem Abbiegezeitpunkt.
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Ist der Fahrtrichtungsanzeiger 24 aktiv wird dies bevorzugt auch an einem Instrumentenbrett des Kraftfahrzeuges 12 angezeigt, egal, ob die Aktivierung durch das Navigationssystem 10 oder mechanisch durch Betätigen eines Hebels an dem Lenkstockschalter 22 erfolgt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Navigationssystem
- 11
- Karosserie
- 12
- Kraftfahrzeug, Fahrzeug
- 13
- Räder des Fahrzeuges
- 14
- momentaner Ort
- 16
- Zielort
- 18
- Pfeil, der die Fahrtroute anzeigt
- 20
- Fahrtrichtungsanzeigeeinheit
- 22
- Lenkstockschalter
- 24
- Fahrtrichtungsanzeiger, Blinker, Blinklicht
- 26
- Verbindungsleitung zwischen Navigationssystem 10 und Fahrtrichtungsanzeigeeinheit 20
- 100 bis 170
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112010001691 T1 [0003]
- DE 602004008196 T2 [0003]