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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Temperatur-Messlanze insbesondere für Tiefenmessungen, deren Verwendung zur Messung der Temperatur(en) in einer (Vorrats-)Miete, insbesondere einer Torfvorratsmiete, ein Temperatur-Fernüberwachungssystem insbesondere zur Überwachung der Temperatur(en) in einer (Vorrats-)Miete, insbesondere einer Torfvorratsmiete, sowie dessen Verwendung zur Fernüberwachung der Temperatur(en) in einer (Vorrats-)Miete, insbesondere Torfvorratsmiete.
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Im Stand der Technik sind Temperatur-Messlanzen zum Einstechen in Kompost, Heustöcke und Vorratsmieten, wie zum Beispiel Torfvorratsmieten, und Messen von Temperaturen in der Tiefe derselben bekannt.
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Bei der Lagerung von beispielsweise Torf in Vorratsmieten kann es durch mikrobielle Prozesse (aereobe Prozesse) zu einer Selbsterwärmung kommen. Wenn eine bestimmte Temperaturgrenze überschritten wird, ist der Rohstoff Torf nicht mehr für die Herstellung von bestimmten Substraten, zum Beispiel Mischungen aus Torf und Additiven, im wesentlichen Dünger, Kalk etc., verwendbar. Um frühzeitig intervenieren zu können, ist eine Temperaturüberwachung notwendig. Als Reaktion auf eine zu große Wärmeentwicklung kann beispielsweise die Torfvorratsmiete mit Raupen auseinander gefahren werden, um die Oberfläche zur Kühlung zu vergrößern. Wenn dies nicht rechtzeitig geschieht, ist der Rohstoff Torf wertlos oder wesentlich geringwertiger.
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Im Stand der Technik erfolgt die Aufnahme der Temperatur beispielsweise über ein Lanzen-Thermometer mit Steckkontakt für ein Messgerät. Lanzen-Thermometer sowie Messgerät müssen immer mitgeführt werden. Da es sich um ein einfaches Messgerät ohne Speicher handelt, werden nur aktuelle Temperaturen gemessen. Diese werden ähnlich wie bei einem Fieberthermometer manuell bzw. durch Handaufschrieb in die Listen vermerkt.
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Auf dem Markt ist auch eine Temperatur-Messlanze von der Firma Premier Tech erhältlich, die über ein optisches Ampelsignal zur Kontrolle verfügt (grün = innerhalb der Temperaturakzeptanz, rot = erhitzt). Bei dieser „low-tech”-Variante muss ein Mitarbeiter die Messorte an einer (Vorrats-)Miete abgehen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen. Ein großer Nachteil ist, dass Moore nicht zu jeder Jahreszeit bzw. bei allen Witterungsverhältnissen begehbar sind bzw. nur mit Spezialgeräten erreicht werden können. Ferner ist der große Zeitabstand bei einer Überwachung durch Personal und Abgehen von großen Flächen von Nachteil. Es ist auch keine Transparenz aus der Ferne möglich.
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Aus der
DE 38 28 007 A1 ist eine Basistemperaturmesssonde bekannt, die aus einem Gehäuse besteht, an dem sich ein Messfühlrohr mit Handgriffstück befindet, wobei am Ende des Messfühlrohres eine Spitze, die innen hohl ist und in deren vorderster Stelle sich ein Temperatursensor befindet, angebracht ist.
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Die
US 2010/0039284 A1 offenbart eine Temperatur-Messlanze mit einem GPS-Empfänger, der mit einer Datenübertragungseinrichtung signal- und/oder datentechnisch verbunden ist.
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Weiterhin offenbart die
US 2006/0176169 A1 ein Temperatur-Fernüberwachungssystem, das eine Vielzahl von Temperatur-Messlanzen, eine Fernüberwachungseinrichtung, die einen Webserver umfasst und über ein Medium zur kabellosen Datenübertragung mit der Vielzahl von Temperatur-Messlanzen signal- und/oder datentechnisch verbunden ist, und ein Webportal zur, insbesondere grafischen, Darstellung zumindest eines Teils der Temperaturmessdaten von der Vielzahl von Temperatur-Messlanzen umfasst.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Brandfrüherkennung in Vorratsmieten, insbesondere Torfvorratsmieten, vorzugsweise aus der Ferne zu ermöglichen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird diese Aufgabe gelöst durch eine Temperatur-Messlanze insbesondere für Tiefenmessungen, umfassend einen Lanzenschaft, einen eine Lanzenspitze aufweisenden Lanzeneinstechkopf, wobei in dem Lanzeneinstechkopf mindestens ein Temperatursensor angeordnet ist, einen mit dem mindestens einen Temperatursensor über eine Schnittstelle signal- oder datentechnisch verbundenen Datenlogger zur Aufnahme von Temperaturmessdaten von dem mindestens einen Temperatursensor und zum Ablegen in einem Speichermedium, wobei der Datenlogger gestaltet ist, um mehrere Messwerte mit einem Zeitstempel zwischenzuspeichern, eine Datenübertragungseinrichtung vorzugsweise an dem dem Lanzeneinstechkopf gegenüberliegenden Ende des Lanzenschaftes zur kabellosen Datenübertragung von Temperaturmessdaten aus dem Datenlogger an einen separaten, insbesondere fernen, Datenempfänger und eine Energieversorgungseinrichtung für den Datenlogger und die Datenübertragungseinrichtung. Die Temperatur-Messeinrichtung in dem Gehäuse kann zur Ermittlung der ungefähren Außentemperatur und zur Brandfrüherkennung dienen. Hintergrund ist, dass eine Torfmiete nicht nur durch Überhitzung in der Miete, sondern auch durch Brände o. ä. gefährdet sein kann. Ferner ist daran gedacht, Aufschluss/empirische Erkenntnisse über potentielle Zusammenhänge zwischen Außentemperatur und der Temperatur in der (Vorrats-)Miete zu erhalten.
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Ein Datenlogger ist üblicherweise eine prozessorgesteuerte Speichereinheit, welche Daten in einem bestimmten zeitlichen Abstand über eine Schnittstelle aufnimmt und auf einem Speichermedium ablegt.
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Die kabellose Datenübertragung kann zum Beispiel über Funk, GSM oder GPRS erfolgen.
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Weiterhin ist denkbar, dass die Temperaturmessdaten etc. schon vor der Datenübertragung an den Datenempfänger, wie zum Beispiel eine Fernüberwachungseinrichtung, teilweise oder vollständig vorverarbeitet werden. Beispielsweise kann bereits in der Temperatur-Messlanze eine Überprüfung erfolgen, ob definierte Temperaturschwellen überschritten und/oder definierte Alarmstufenbereiche erreicht worden sind. Falls ja, kann vorgegeben sein, dass ein automatischer sofortiger Datentransfer außerhalb eines üblichen zeitlichen Temperaturmessabstands erfolgt. Ferner können z. B. LED-Warnlichter in oder an der Temperaturm-Messlanze aktiviert werden und nach außen leuchten.
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In dem gesamten Text können die Begriffe „Messdaten” und „Messwerte” synonym verwendet werden bzw. sein.
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Die Energieversorgungseinrichtung kann beispielsweise eine Batterie gegebenenfalls nebst Backup-Batterie und/oder eine Solarzelle aufweisen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Temperatur-Fernüberwachungssystem insbesondere zur Überwachung der Temperatur(en) in einer (Vorrats-)Miete, insbesondere einer Torfvorratsmiete, umfassend eine Vielzahl von Temperatur-Messlanzen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, eine Fernüberwachungseinrichtung, vorzugsweise einen Webserver umfassend, die über ein Medium zur kabellosen Datenübertragung mit der Vielzahl von Temperatur-Messlanzen signal- und/oder datentechnisch verbunden ist, und mindestens ein Webportal zur, insbesondere graphischen, Darstellung zumindest eines Teils der Temperaturmessdaten von der Vielzahl von Temperatur-Messlanzen.
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Weiterhin sieht die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Temperatur-Messlanze nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Messung der Temperatur(en) in einer (Vorrats-)Miete, insbesondere einer Torfvorratsmiete, durch vorzugsweise seitliches Einstechen derselben in die (Vorrats-)Miete vor.
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Ferner liefert die vorliegende Erfindung die Verwendung des Temperatur-Fernüberwachungssystems nach einem der Ansprüche 10 bis 13 bei einer (Vorrats-)Miete, insbesondere einer Torfvorratsmiete, zur Fernüberwachung der Temperatur(en) in der (Vorrats-)Miete.
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In einer besonderen Ausführungsform weist die Temperatur-Messlanze einen GPS-Empfänger auf, der mit der Datenübertragungseinrichtung signal- und/oder datentechnisch verbunden ist.
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Zweckmäßigerweise weist die Datenübertragungseinrichtung einen SIM-Karten-Halter auf.
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Vorteilhafterweise weist die Temperatur-Messlanze eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige von mindestens einem Temperaturmesswert und/oder zur Anzeige von mindestens einer Alarmstufe auf.
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Zweckmäßigerweise besteht die Lanzenspitze aus Kunststoff. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass der mindestens eine Temperatursensor in der Lanzenspitze angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise ist der Lanzenschaft längenverstellbar.
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Besonders bevorzugt weist sie in der Nähe des dem Lanzeneinstechkopf gegenüberliegenden Endes seitliche Griffe auf.
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In einer besonderen Ausführungsform des Temperatur-Fernüberwachungssystems ist das Webportal eingerichtet, zusätzlich oder alternativ zumindest einen Teil der anhand von GPS-Daten von der Vielzahl von Temperatur-Messlanzen ermittelten Standorte der Temperatur-Messlanzen anzuzeigen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Webportal eingerichtet sein, zusätzlich oder alternativ GPS-Daten und/oder Fotos von Flugzeugüberflügen anzuzeigen. Damit kann ein Georeferenzieren durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise weist es eine Alarmeinrichtung auf. Es ist möglich, differenzierte Alarmmeldungen zu programmieren und zwar bezogen z. B. auf die gemessene Temperatur, den Ladezustand der Batterie sowie bei Defekt einer Temperatur-Messlanze (z. B. Anzeige der Temperatur –257°C). Es kann z. B. vorab definiert werden, ob und ab welchem Grenzwert eine automatische Benachrichtigung per E-Mail an einen bestimmen Personenkreis/eine bestimmte Person geht.
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Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass durch die spezielle Gestaltung der Temperatur-Messlanze und einer damit in Verbindung stehenden Fernüberwachungseinrichtung eine einfache und kostengünstige, insbesondere wetter- und von der Begehbarkeit z. B. eines Moores unabhängige Fernüberwachung der Temperaturen in einer (Vorrats-)Miete möglich wird. Zudem ermöglicht sie eine jederzeit durchführbare, zeitnahe und archivierbare Überwachung der Temperatur.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnungen im Einzelnen erläutert wird. Dabei zeigt:
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1 eine schematische Darstellung von einer Torfvorratsmiete mit in äquidistanten räumlichen Abständen eingestochenen Temperatur-Messlanzen gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Einzeldarstellung einer der Temperatur-Messlanzen von 1;
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3 eine Einzeldarstellung eines Gehäuses der Temperatur-Messlanze von 2 von oben;
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4 eine schematische Darstellung von einem Temperatur-Fernüberwachungssystem gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von Temperatur-Messlanzen gemäß den 1 bis 3; und
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5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fernüberwachung der Temperaturen in einer (Vorrats-)Miete, insbesondere einer Torfvorratsmiete, unter Verwendung des Temperatur-Fernüberwachungssystems von 4.
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1 zeigt eine schematische Darstellung von einem Teil einer Torfvorratsmiete 10 schräg von oben. In besagter Torfvorratsmiete 10 sind n > 0 Temperatur-Messlanzen 12, von denen nur einige zu sehen sind, in äquidistanten Abständen zueinander im Bereich von 10 bis 15 Meter seitlich eingestochen, um eine Tiefenmessung der Temperatur vornehmen zu können. Die Abstände zwischen den Temperatur-Messlanzen müssen nicht äquidistant sein und auch nicht im Bereich von 10 bis 15 Meter liegen. Es sind auch andere Ausführungsformen denkbar.
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Die in 2 gezeigte Temperatur-Messlanze 12 umfasst einen in diesem Beispiel längenverstellbaren Lanzenschaft 14, einen eine Lanzenspitze 16 aus Kunststoff aufweisenden Lanzeneinstechkopf 18, in dem ein Temperatursensor, im vorliegenden Beispiel ein Platin-Temperatursensor PT100, der mit der Bezugszahl 20 versehen ist, angeordnet ist, einen mit dem Temperatursensor 20 über eine Schnittstelle (nicht gezeigt) signal- und/oder datentechnisch verbundenen Datenlogger (nicht gezeigt) zur Aufnahme von Temperatur-Messdaten von dem Temperatursensor 20 und zum Ablegen in einem zugehörigen Speichermedium (nicht gezeigt), eine Datenübertragungseinrichtung 22 (siehe 3) in Form eines GSM-Moduls nebst SIM-Karten-Halter an dem dem Lanzeneinstechkopf 18 gegenüberliegenden Ende des Lanzenschaftes 14 zur kabellosen Datenübertragung von Temperaturmessdaten aus dem Datenlogger an einen separaten, insbesondere fernen, Datenempfänger (nicht gezeigt), insbesondere eine Fernüberwachungseinrichtung (nicht gezeigt) und eine Energieversorgungseinrichtung, die eine Batterie 24 und eine Backup-Batterie 26 zur Versorgung des Datenloggers und die Datenübertragungseinrichtung 22. Zudem versorgt die Energieversorgungseinrichtung auch noch einen GPS-Empfänger (GPS-Antenne) 28, der mit der Datenübertragungseinrichtung 22 signal- und/oder datentechnisch verbunden ist, und eine Anzeigeeinrichtung in Form einer LED-Anzeige 30 zur Anzeige von mindestens einem Temperaturmesswert und/oder zur Anzeige von mindestens einer Alarmstufe. Die Datenübertragungseinrichtung 22, die Batterie 24, die Backup-Batterie 26, der GPS-Empfänger 28 und die LED-Anzeige 30 sind in einem kastenförmigen Gehäuse 32 angeordnet, das an dem dem Lanzeneinstechkopf 18 gegenüberliegenden Ende des Lanzenschaftes 14 über eine Verstärkung 34 zur Aufnahme eines Lenkervorbaus 36 sowie eine Befestigungsplatte 38 an dem Lanzenschaft 14 befestigt ist. In besagtem Gehäuse 32 befindet sich eine Platine 40 (siehe auch 3), auf der die vorgenannten Komponenten sowie Lagesensoren 42 und ein Reed-Kontakt 44 angeordnet sind.
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Über den Lenkervorbau 36 ist eine Art von Fahrradlenker 46 angebracht, der zwei seitliche Griffe 48 bereitstellt, wobei sich das Gehäuse 32 mittig zwischen den beiden seitlichen Griffen 48 befindet. Wie sich anhand der 4 ergibt, gehören die in 1 gezeigten Temperatur-Messlanzen 12 zu einem Temperatur-Fernüberwachungssystem 50 zur Überwachung der Temperaturen in der Torfvorratsmiete 10. Besagtes Temperatur-Fernüberwachungssystem 50 weist eine Fernüberwachungseinrichtung, umfassend einen Webserver 52 auf, der über ein Medium zur kabellosen Datenübertragung zum Beispiel GSM oder GPRS, mit den Temperatur-Messlanzen 12 signal- und/oder datentechnisch verbunden ist. Der Webserver 52 stellt ein Webportal bereit, mittels dessen eine graphische Darstellung zumindest eines Teils der Temperaturmessdaten von den Temperatur-Messlanzen 12 erfolgt. Das Webportal ist zusätzlich eingerichtet, zumindest einen Teil der anhand von GPS-Daten von den Temperatur-Messlanzen 12 ermittelten Standorte der Temperatur-Messlanzen anzuzeigen. Bei Überschreiten von in dem Webportal vorgebbaren und änderbaren Temperaturschwellen sowie Standard-Temperaturmessabständen und Standard-Temperaturmessdatensendeabständen kann das Webportal beispielsweise Alarm-E-Mails an vordefinierte Benutzer senden (siehe Kästchen 54).
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Nachfolgend sollen beispielhaft die Temperatur-Messlanze 12 sowie das sie umfassende Temperatur-Fernüberwachsungssystem 50 und ein Verfahren zur Fernüberwachung unter Verwendung des Temperatur-Fernüberwachungssystems 50 unter zusätzlicher Hinzuziehung der 5, die kein reines Ablaufdiagramm darstellt, beschrieben werden.
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Die Temperatur-Messlanze 12 ist in diesem Beispiel charakterisiert durch:
- – 1-Kanal-Temperaturmessung über 4-Leiter-PT100
- – Geokoordinaten-Erfassung über GPS
- – GSM-GPRS-basierte Datenübertragung auf den Webserver 52
- – Temperaturkontrolle über zweistellige 7-Segment-Anzeige (LED-Anzeige 30)
- – batteriebetrieben mit Lithium-Batterie (Batterie 24)
- – zeitlicher Temperaturmessabstand und zeitlicher Temperatur-Messdatensendeabstand einstellbar, abhängig vom Temperaturmesswert (vier Alarmstufen bzw. Alarmstufenbereiche)
- – Datenlogger für Temperaturmesswerte bzw. -daten von mehreren Tagen
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Die Temperatur-Messlanzen dienen der Temperaturmessung mittels des Temperatursensors 20, der Geo-Koordinaten-Erfassung über den GPS-Empfänger 28 und der periodischen Datenübertragung über GSM/GPRS an den Webserver 52.
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Entsprechend der konfigurierten zeitlichen Standard-Temperaturmessabstände erfolgt bei jeder Temperatur-Messlanze 12 eine zyklische Messung der Temperatur mittels des Temperatursensors 20 und einer internen Temperatur in dem Gehäuse 32. Der zeitliche Temperaturmessabstand ist von einer erreichten Alarmstufe abhängig. Im vorliegenden Beispiel kann er vier unterschiedliche Zeiten betragen und in Sekunden eingestellt werden. Außerdem wird die Spannung der Batterie 24 bei jeder Datenübertragung gemessen. Die Temperaturmesswerte bzw. -daten werden bis zur Datenübertragung zwischengespeichert. Da die Speicherung und die Übertragung der Daten immer mit einem Zeitstempel erfolgt, ist eine genaue Zuordnung der Messungen zum Messzeitpunkt jederzeit gegeben.
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In dem Datenlogger werden die Daten solange gehalten, bis sie sicher auf dem Webserver 52 angekommen sind. 1220 Messwertzeilen können zwischengespeichert werden, bevor die ältesten, nicht versendeten Daten überschrieben werden. Bei einem einstündigen Temperaturmessabstand kann der Datenlogger als Zwischenspeicher für ca. 50 Tage dienen. Sobald die Daten erfolgreich versendet wurden, ist der Platz für neue Messwerte wieder frei.
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Die Geo-Koordinaten-Erfassung erfolgt durch den integrierten GPS-Empfänger 28 nur, wenn die Lagesensoren 42 (Kippsensoren) eine Bewegung der Temperatur-Messlanze 12 feststellen. Die Positionserfassung beginnt sofort nach dem Erkennen einer Bewegung der Temperatur-Messlanze 12 und sollte unter freiem Himmel weniger als zwei Minuten betragen. Ist die genaue aktuelle Position erfasst, wird der GPS-Empfänger 28 sofort wieder ausgeschaltet. Er kann erst wieder nach einer einstellbaren Ruhezeit und bei erneuter Bewegungserkennung aktiviert werden.
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Die Positionsdaten (Daten der Messorte) werden mit den Temperaturmessdaen an den Webserver 52 gesendet.
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Auch die Datenübertragung erfolgt zyklisch entsprechend den parametrisierten Sendeabständen, die ebenfalls in vier Alarmstufen einstellbar sind. Die Messung der Temperatur etc. und die Datenübertragung können auch asynchron ablaufen.
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Der Datenversand erfolgt via GSM/GPRS zum Webserver 52. Das kann einen Datentarif mit einem Mobilfunkbetreiber und eine entsprechende SIM-Karte erfordern. Die notwendigen Verbindungseinstellungen müssen in der Temperatur-Messlanze 12 konfiguriert werden. Die Übertragung der Daten erfolgt so, dass keine Daten „verloren” gehen können. Erst bei Bestätigung von Webserver 52, dass die Daten angekommen sind, wird der Platz im Speichermedium (Zwischenspeicher) des Datenloggers wieder freigegeben.
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Die zeitlichen Temperaturmessabstände und Temperaturmessdatensendeabstände können abhängig vom Temperatur-Messwert in hier vier „Alarmstufen” konfiguriert werden. Die Alarmstufe wird von der Temperatur-Messlanze 12 automatisch auf der Grundlage der zuletzt gemessenen Temperatur des Temperatursensors 20 eingenommen. Für jede Alarmstufe (0...3) können je eine untere und eine obere Temperaturschwelle sowie zugehörige zeitliche Temperaturmessabstände und Temperaturmessdatensendeabstände festgelegt werden. Wird die obere Temperaturschwelle einer Alarmstufe überschritten, werden sofort die zeitlichen Temperaturmessabstände und Temperaturmessdatensendeabstände der höheren Alarmstufe eingestellt. Wird umgekehrt die untere Temperaturschwelle einer Alarmstufe unterschritten, fällt die Alarmstufe in die entsprechend niedrigere zurück, und es werden die zeitlichen Temperaturmessabstände und Temperaturdatensendeabstände dieser Alarmstufe aktuell. Die Parametrierbarkeit einer unteren und einer oberen Temperaturschwelle ermöglicht einen Bereich der „Hystereses” an den Übergangsgrenzen der Alarmstufen.
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Über die zweistellige 7-Segment-Anzeige kann der Temperaturmesswert direkt an der Temperatur-Messlanze 12 kontrolliert werden. Zwei zusätzliche Leuchtdioden (nicht gezeigt) zeigen die aktuelle „Alarmstufe” an. Die Anzeige wird zur Energieersparnis durch einen Magneten (nicht gezeigt), der den Reed-Kontakt 44 schaltet, nur kurzzeitig ausgelöst. Dazu ist der Magnet an der gekennzeichneten Stelle über die Oberseite des Gehäuses 32 zu führen.
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Nach der Aktivierung der Anzeige wird eine Spontan-Temperaturmessung, asynchron zur Temperaturmessperiode bzw. zum zeitlichen Temperaturmessabstand, ausgeführt. In der Anzeige erscheint zuerst der Wert der Temperatur der letzten Messung und anschließend der aktuell gemessene Temperaturwert. Auch die Spontan-Messung wird mit abgespeichert und später übertragen. Sie wird auch zur Auswertung der einzunehmenden Alarmstufe verwendet.
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Die Anzeige erlischt automatisch nach einer kurzen Zeit, zum Beispiel nach Entfernen des Magneten von der Aktivierungsposition.
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Ein Schalter-Eingang kann als externe, binäre Alarmquelle dienen, zum Beispiel in der Form eines „Stolperdrahtes”. Die Information von diesem Eingang wird mit der Temperaturmessung abgespeichert und entsprechend mit an den Webserver 52 übertragen. Beim Stolperdraht kann es sich um einen sehr dünnen Draht (z. B. 0,2 Quadratmillimeter) handeln. Dieser Draht dient der Prävention von Diebstählen. Der Stolperdraht wird aus der Temperatur-Messlanze herausgeführt und an einem beliebigen Punkt im Boden um die Temperatur-Messlanze herum verankert. Bei Herausziehen der Temperatur-Messlanze, ohne dass die Verankerung des Stolperdrahtes im Boden zuvor entfernt wurde, zerreißt der Draht. Damit ist dann klar, dass Unbefugte die Temperatur-Messlanze entfernt haben, da sachkundige Leute zunächst die Verankerung im Boden lösen würden. Es kann eine Alarmmeldung von der Temperatur-Messlanze an ein bzw. das Webportal transportiert werden. Von dort kann dann eine weitere Benachrichtigung an einen E-Mail-Empfänger erfolgen.
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Die Stromversorgung der Temperatur-Messlanze 12 erfolgt bekanntlich über die Batterie 24. Diese garantiert eine Gerätefunktion über ein Jahr bei einem zeitlichen Temperaturmessabstand von einer Stunde und einem zeitlichen Temperaturmessdatensendeabstand von einem Tag.
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Der Zustand der Batterie wird während der Datenübertragung kontrolliert und die ermittelte Batteriespannung wird mit an den Webserver 52 übertragen.
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In 5 ist ein Ablaufdiagramm zu einem Verfahren zur Fernüberwachung dargestellt, wobei das Ablaufdiagramm auch eine eigentlich nicht dazugehörende Hardwarekomponente (Webdatenbank 58) zeigt. Zur Vorbereitung der Temperaturmessungen werden in Schritt 100n Temperatur-Messlanzen, beispielsweise die Temperatur-Messlanzen 12, in einem Abstand im Bereich von 10 bis 15 Metern zueinander in eine Torfvorratsmiete, wie zum Beispiel Torfvorratsmiete 10, eingestochen. Dadurch werden die Kippsensoren (Lagesensoren 44) der Temperatur-Messlanzen 12 ausgelöst.
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Da im Vorfeld festgelegt worden ist, dass die zeitlichen Temperaturmessabstände (Standard-Temperaturmessabstände) 60 Minuten betragen sollen, messen nun die Temperatur-Messlanzen 12 alle 60 Minuten die Temperatur in der Torfvorratsmiete 10 mittels der Temperatursensoren 20 sowie die Temperatur in dem jeweiligen Gehäuse 32 (siehe Schritt 102).
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Da ferner vorab obere Temperaturschwellen von 30, 40 und 50 Grad Celsius für drei verschiedene Alarmstufen vorgegeben worden sind, erfolgen die weiteren Temperaturmessungen in einem davon abhängigen zeitlichen Temperaturmessabstand in Abweichung von dem Standard-Temperaturmessabstand, d. h. in kürzeren zeitlichen Temperatur-Messabständen von beispielsweise 30, 20 oder 10 Minuten (siehe Schritt 106) und werden die Daten – in Abweichung von dem Standard-Temperaturmessdatensendeabstand von 24 Stunden – bereits nach sechs, zwei oder einer Stunde(n) an die Webdatenbank 58 via GSM gesendet (siehe Schritt 104), wenn besagte obere Temperaturschwellen überschritten worden sind. Falls nicht, erfolgen die Messungen unverändert in dem Standard-Temperaturmessabstand von 60 Minuten und erfolgt eine erste Datenübertragung in dem zeitlichen Standard-Temperaturmessdatensendeabstand von 24 Stunden (siehe Schritt 108). Die Webdatenbank 58 steht mit dem Webserver (nicht gezeigt) 52 in Verbindung oder ist ein Bestandteil davon. Über ein Webportal, das von dem Webserver 52 bereitgestellt wird, kann zum Beispiel eine der Temperatur-Messlanzen ausgewählt und die damit gemessene Temperatur in der Torfvorratsmiete gemeinsam mit dem mittels GPS ermittelten Messort tabellarisch dargestellt werden, wobei der Zeitraum der angezeigten Temperaturmessdaten angepasst werden kann (siehe Schritt 110).
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Alternativ kann eine Gruppe von Temperatur-Messlanzen (zum Beispiel maximal 10) ausgewählt und können die Temperaturen in der Torfvorratsmiete gemeinsam mit den Messorten nebeneinander tabellarisch dargestellt werden, wobei der Zeitraum der angezeigten Temperatur-Messdaten angepasst werden kann (Schritt 112).
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Wiederum alternativ können beispielsweise maximal sechs Temperatur-Messlanzen ausgewählt und die Temperaturen graphisch (Temperaturkurve) angezeigt werden, wobei die Skalierung der Temperaturen sowie der Zeiträume in der Graphik vorgenommen werden kann (siehe Schritt 114).
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Wiederum alternativ kann eine Temperatur-Messlanze ausgewählt werden und kann der Temperaturverlauf als Temperaturkurve dargestellt werden, wobei eine Skalierung der Temperaturen sowie der Zeiträume in der Graphik vorgenommen werden können (siehe Schritt 116).
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In der vorangehenden Beschreibung erfolgten die Temperaturmessungen etc. nur an einer einzigen (Vorrats-)Miete. Selbstverständlich können diese auch auf mehrere Vorratsmieten, insbesondere an unterschiedlichen Orten, erweitert werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in den beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.