-
Technisches Gebiet:
-
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Rücksitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Hintergrund:
-
In Fahrzeugen des heutigen Standards sind Rücksitze zumeist umklappbar ausgebildet, um bei Bedarf den Laderaum erweitern zu können. Der Rücksitz wird in der Regel durch einen Verriegelungsmechanismus in der Sitzposition gehalten, welcher zum Umklappen des Rücksitzes von einer Sitz- in eine Liegeposition zunächst gelöst werden muss. Daraufhin kann das Umklappen des Rücksitzes von der Sitz- in die Liegeposition entweder auf der Laderaumseite des Fahrzeugs durch Drücken des Rücksitzes, oder, an einer der geöffneten Seitentüren des Fahrzeugs durch Ziehen erfolgen. Das Umklappen des Rücksitzes von der Liege- in die Sitzposition erfolgt wiederum entweder auf der Laderaumseite durch Ziehen des Rücksitzes, oder an einer der geöffneten Seitentüren durch Drücken des Rücksitzes.
-
Beispielsweise beschreibt die
DE 29 810 326 U1 eine Sitzkonstruktion mit einer Umklappfunktion für Kfz-Rücksitze. Der Kfz-Rücksitz umfasst ein Sitzteil und eine über eine Schwenkachse klappbar angelenkte Rückenlehne. Die Rückenlehne ist von einer zum Sitzen geeigneten Gebrauchsposition durch Verschieben und Umklappen des Sitzteils um etwa 180° relativ zu ortsfesten Führungsteilen sowie durch Verschwenken der Rückenlehne um etwa 90° zum Sitzteil die Rückenlehne und das Sitzteil in eine mit ihren unteren Rückseiten in einer Ebene liegenden Ladeposition überführbar. Durch das Entriegeln von Verriegelungsmitteln lässt sich die Rückenlehne relativ zum Sitzteil umlegen.
-
Beschreibung:
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rücksitzanordnung vorzuschlagen, welche ein bedienerfreundliches Umschwenken einer schwenkbar gelagerten Rückenlehne umsetzt. Diese Aufgabe wird durch das Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
-
Es wird ein Fahrzeug mit einer Rücksitzanordnung vorgeschlagen. Die Rücksitzanordnung umfasst eine schwenkbar gelagerte Rückenlehne, welche zur Vergrößerung eines Laderaums des Fahrzeugs zwischen einer Sitz- und einer Beladestellung schwenkbar ist. Die Schwenkung der Rückenlehne erfolgt insbesondere in der Fahrzeuglängserstreckung. Beispielsweise ist die Rückenlehne für mindestens einen Rücksitz, alternativ für zwei oder mehrere Rücksitze des Fahrzeugs ausgebildet. In der Sitzstellung stellt die Rückenlehne einen Rückenauflagebereich für mindestens eine Person bereit. In der Beladestellung befindet sich die Rückenlehne in einem zur Sitzstellung umgeklappten Zustand, wobei die Rückenlehne in dem umgeklappten Zustand einen erweiterten Ladebereich des Laderaums bereitstellt.
-
Zum Schwenken der Rückenlehne zwischen der Sitz- und der Beladestellung um eine Schwenkachse weist die Rücksitzanordnung ein Stellmittel auf. Insbesondere führt das Stellmittel eine mechanische Bewegung durch, wobei durch die mechanische Bewegung des Stellmittels die Schwenkung der Rückenlehne erfolgt.
-
Das Fahrzeug umfasst einen Elektroantrieb, welcher das Stellmittel bewegt. Die Bewegung des Stellmittels erfolgt somit elektromotorisch. Der Elektroantrieb wandelt elektrische in mechanische Energie um. Beispielsweise ist der Elektroantrieb als ein Gleich- oder als ein Wechselstrommotor ausgebildet. Ein Vorteil von Elektroantrieben ist die Möglichkeit der Übertragung von hohen Kräften, so dass diese für die Schwenkung der Rückenlehne besonders geeignet sind.
-
Die Rückenlehne ist in der Regel weder an einer geöffneten Seitentür, noch an der Kofferraumtür des Fahrzeugs besonders gut zugänglich, so dass der manuelle Umklappvorgang der Rückenlehne für den Benutzer aufwändig ist. Daher ist ein besonders bemerkenswerter Vorteil des Elektroantriebs die elektromotorische Schwenkung der Rückenlehne zwischen der Sitz- und der Beladestellung. Ein manuelles Schwenken der Rückenlehne ist auf diese Weise nicht nötig, so dass ein rückenschonendes Schwenksystem und folglich ein Komfortgewinn für den Benutzer erzielt ist.
-
Insbesondere ist das Stellmittel ausgebildet, die Rückenlehne bei Betätigung des Elektroantriebs von der Belade- in die Sitzstellung zu bewegen. Die manuelle Schwenkbewegung der Rückenlehne von der Belade- in die Sitzstellung, welche i. d. R. einen höheren Kraftaufwand für einen Benutzer bedeutet, ist auf diese Weise vermieden. Alternativ oder optional ergänzend ist das Stellmittel ausgebildet, die Rückenlehne bei Betätigung des Elektroantriebs von der Sitz- in die Beladestellung zu bewegen.
-
Besonders bevorzugt umfasst das Fahrzeug einen Linearantrieb, welcher mit dem Stellmittel verbunden ist, wobei der Linearantrieb mittels des Elektroantriebs angetrieben wird, und wobei bei dem Antrieb des Linearantriebs das Stellmittel bewegt wird, so dass die Rückenlehne zwischen der Sitz- und der Beladestellung geschwenkt wird. Insbesondere wird das Stellmittel bei dem Antrieb des Linearantriebs translatorisch bewegt. Z. B. erfolgt die Translationsbewegung des Stellmittels in der Fahrzeuglängserstreckung des Fahrzeugs. Insbesondere wird die Rückenlehne bei einer Translationsbewegung des Stellmittels in Richtung des Vordersitzbereichs von der Belade- in die Sitzstellung und bei einer Translationsbewegung des Stellmittels in Richtung der Kofferraumtür von der Sitz- in die Beladestellung bewegt. Der Linearantrieb ist beispielsweise als ein Gewindestangenantrieb, als ein Zahnstangen-Ritzel-Antrieb oder als ein Zahnriemenantrieb ausgebildet. Prinzipiell sind alle Linearantriebe, welche mittels des Elektroantriebs angetrieben werden können, möglich. Linearantriebe zeichnen sich insbesondere durch einen geringen Wartungsaufwand und eine lange Lebensdauer aus.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Elektroantrieb zur Stromversorgung mit einem Bordnetz des Fahrzeugs elektrisch verbunden. Eine externe Stromversorgung des Elektroantriebs, z. B. eine separate Batterie, ist somit nicht nötig. Auf diese Weise ist eine kostengünstige und einfache Stromversorgung des Elektroantriebs umgesetzt.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Rücksitzanordnung ein Betätigungsmittel zur Betätigung, insbesondere Steuerung des Elektroantriebs. Z. B. ist das Betätigungsmittel als mindestens ein Betätigungsschalter oder als mindestens ein Betätigungsknopf ausgebildet. Besonders bevorzugt ermöglicht das Betätigungsmittel z. B. durch zwei Bedienknöpfe einerseits die Schwenkung der Rückenlehne von der Sitz- in die Beladestellung und vice versa.
-
Beispielsweise ist das Betätigungsmittel in dem Laderaum des Fahrzeugs angeordnet. Somit ist z. B. einem Benutzer bei einzuladendem Laderaum, welches einen erweiterten Laderaum benötigt, unmittelbar nach der Öffnung der Kofferraumtür die Schwenkung der Rückenlehne von der Sitz- in die Beladestellung ermöglicht. Des Weiteren ist dem Benutzer unmittelbar nach der Entladung des Ladeguts die Schwenkung der Rückenlehne von der Belade- in die Sitzstellung möglich. Die gute Erreichbarkeit des Betätigungsmittels in dem Laderaum stellt somit die Möglichkeit einer schnellen Be- und Entladung bereit.
-
Alternativ oder optional ergänzend ist das Betätigungsmittel in einem Vordersitzbereich, besonders bevorzugt an einem Armaturenbrett und/oder an einer Armlehne des Fahrzeugs angeordnet. Bei dem Vordersitzbereich handelt es sich insbesondere um den Kabinenbereich der Vordersitze des Fahrzeugs. Die Anordnung des Betätigungsmittels in dem Vordersitzbereich ermöglicht z. B. bei einem Fahrzeuginsassen im Vordersitzbereich und einer Person zum Be- oder Entladen des Laderaums, dass der Fahrzeuginsasse die Schwenkung der Rückenlehne vornimmt, so dass die Person unmittelbar, d. h. ohne Ablegen des Ladeguts, den Laderaum be- oder entladen kann.
-
Als weitere Alternative oder optionale Ergänzung kann vorgesehen sein, dass die Schwenkung der Rückenlehne funkbetrieben erfolgt. Hierzu ist das Betätigungsmittel vorzugsweise an dem Autoschlüssel angeordnet. Dem Benutzer ist es somit möglich, die Schwenkung der Rückenlehne ferngesteuert vorzunehmen.
-
Bei einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung weist die Rücksitzanordnung einen Verriegelungsmechanismus auf, welcher die Rückenlehne in der Sitz- und/oder in der Beladestellung verriegelt, wobei bei Betätigung des Betätigungsmittels der Verriegelungsmechanismus freigegeben wird. Die Rückenlehne ist mittels des Verriegelungsmechanismus zuverlässig in der Sitz- und/oder in der Beladestellung gehaltert. Des Weiteren ist durch die Freigabe des Verriegelungsmechanismus bei Betätigung des Betätigungsmittels kein zusätzlicher Entriegelungsschritt vor der Schwenkung der Rückenlehne durch den Benutzer vorzunehmen. Der Verriegelungsmechanismus ist z. B. als sich gegenseitig sperrende Zahnräder ausgebildet, wobei eines der Zahnräder an einer an der Rückenlehne angeordneten Schwenkwelle angeordnet ist. Als eine mögliche Alternative erfolgt die Verriegelung der Rückenlehne in der Sitz- und/oder in der Beladestellung mittels des Elektroantriebs, welcher für die Verriegelung selbsthemmend ausgebildet ist. Vorteilhafterweise erfolgt bei der Betätigung des Betätigungsmittels eine automatische Entriegelung des selbsthemmenden Elektroantriebs und folglich der Rückenlehne.
-
Beispielsweise erfolgt eine stufenlose Schwenkung der Rückenlehne von der Sitz- in die Beladestellung und/oder vice versa, um einen schnellen Schwenkvorgang der Rückenlehne zu erzielen. Jedoch ist es ebenso möglich, eine stufenweise Schwenkung der Rückenlehne von der Sitz- in die Beladestellung und/oder vice versa bereitzustellen. Für die stufenweise Schwenkung kann beispielsweise der Verriegelungsmechanismus vorgesehen sein, welcher die Rückenlehne in der eingestellten Winkelposition hält. Durch die stufenweise Schwenkung ist die Rückenlehne zwischen der Sitz- und der Beladestellung in verschiedenen Winkelstellungen zu einem Karosserieboden des Fahrzeugs einstellbar. Der Benutzer kann somit individuell nach seinen Wünschen die Winkelstellung der Rückenlehne, beispielsweise über das Betätigungsmittel, bestimmen.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Stellmittel einen Lenker und die Rückenlehne einen Ansatz, der in Abstand zu der Schwenkachse der Rückenlehne angeordnet ist, wobei der Lenker mit einem ersten Ende mit den Ansatz schwenkbar verbunden ist, und wobei der Lenker zur Schwenkung der Rückenlehne mit dem Elektroantrieb schwenkbar gekoppelt ist. Die mechanische Kraft des Elektroantriebs wird über die Kopplung an den Lenker übertragen, so dass der Lenker die Rückenlehne zwischen der Sitz- und der Beladestellung bewegt. Der Lenker wird vorzugsweise translatorisch, insbesondere in der Fahrzeuglängserstreckung translatorisch bewegt. Der Ansatz ist z. B. an einem Teilbereich der Vorderseite der Rückenlehne, d. h. in der Sitzstellung zu den Vordersitzen gerichteten Seite, angeordnet. Der Teilbereich bildet, in der Sitzstellung der Rückenlehne, vorzugsweise das zum Karosserieboden gewandte untere Drittel der Vorderseite.
-
Im Rahmen der Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel ein Kopplungselement umfasst, welches mit dem zweiten Ende des Lenkers schwenkbar verbunden ist. Insbesondere ist das Kopplungselement mit dem Linearantrieb verbunden. Besonders bevorzugt wird das Kopplungselement beim Antrieb des Linearantriebs in der Fahrzeuglängserstreckung translatorisch bewegt. Es ist möglich, dass das Kopplungselement rein translatorisch bewegt wird. Durch die Verbindung des Kopplungselements bei einer Bewegung des Kopplungselements der Lenker mitbewegt, wobei durch die Bewegung des Lenkers die Rückenlehne in die Sitz- bzw. in die Beladestellung geschwenkt wird. Insbesondere ist das Kopplungselement als eine Zug-Schubstange ausgebildet.
-
Bei einer möglichen Ausführungsform ist es möglich, dass die Rücksitzanordnung ein Sitzteil umfasst, wobei bei der Schwenkung der Rückenlehne von der Sitz- in die Beladestellung die Rückenlehne mit der Vorderseite auf dem Sitzteil aufliegt. Bei dem Sitzteil handelt es sich insbesondere um einen Sitzflächenbereich von mindestens einem Rücksitz des Fahrzeugs. Ein Vorteil ist, dass kein manueller oder automatisierter Umklappvorgang des Sitzteils für die Schwenkung der Rückenlehne nötig ist.
-
Besonders bevorzugt umfasst das Fahrzeug einen schwenkbar gelagerten Ladeboden, wobei die Rücksitzanordnung eine Hebeleinrichtung aufweist, welche zum Schwenken des Ladebodens in eine Schwenkstellung an dem Ladeboden schwenkbar gelagert ist. Vorzugsweise bewegt die Hebeleinrichtung bei einer Schwenkung der Rückenlehne in die Beladestellung den Ladeboden in die Schwenkstellung. Der Ladeboden bildet insbesondere die Ladegutauflagefläche des Ladebereichs des Fahrzeugs. Vorzugsweise erfolgt ein synchroner Schwenkvorgang der Rückenlehne in die Beladestellung und des Ladebodens in die Schwenkstellung. Besonders bevorzugt schließen die Rückseite der Rückenlehne, d. h. die der Vordersitze abgewandten Seite, in der Beladestellung und der Ladeboden in der Schwenkstellung bündig ab. Beispielsweise ist der Ladeboden in der Schwenkstellung in Richtung der Kofferraumtür abfallend angeordnet. Die Schwenkung des Ladebodens in die Schwenkstellung ist insbesondere von Vorteil, wenn z. B. aufgrund des Sitzteils die Rückenlehne in der Beladestellung nicht horizontal angeordnet werden kann, so dass ggf. zwischen dem Ladeboden und der Rückseite der Rückenlehne eine Stufe gebildet wäre. Durch die Schwenkung des Ladebodens in die Schwenkstellung ist ein bündiger Abschluss des Ladebodens und der Rückenlehne ermöglicht und folglich eine Stufenbildung im erweiterten Laderaum vermieden.
-
Insbesondere wird die Hebeleinrichtung durch den Elektroantrieb bewegt. Der elektromotorische Antrieb der Hebeleinrichtung ermöglicht vorteilhafterweise einen automatisierten Schwenkvorgang des Ladebodens. Zudem ist durch die Ankopplung der Hebeleinrichtung mit dem Elektroantrieb keine zusätzliche elektromotorische Einrichtung nötig, so dass eine kostengünstige und platzsparende Bauweise für die automatisierte Schwenkung des Ladebodens erzielt ist.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Hebeleinrichtung einen Ladebodenhebel, wobei der Ladebodenhebel an dem Ladeboden schwenkbar gelagert ist. Für die elektromotorische Schwenkung des Ladebodens ist der Ladebodenhebel vorzugsweise mit dem Lenker und/oder mit dem Kopplungselement schwenkbar verbunden. Insbesondere ist der Ladebodenhebel mit einem ersten Ende an dem Ladeboden und mit einem zweiten Ende an dem Lenker und/oder mit dem Kopplungselement verbunden. Besonders bevorzugt ist der Ladebodenhebel mit dem zweiten Ende an den miteinander verbundenen Enden des Lenkers und dem Kopplungselement verbunden. Der Ladebodenhebel ist aufgrund der schwenkbaren Verbindung mit dem Lenker und/oder mit dem Kopplungselement mit dem Elektroantrieb gekoppelt, da bei einer Bewegung des Lenkers und/oder des Kopplungselements der Ladebodenhebel mitbewegt wird. Eine baulich einfache Mechanik für die elektromotorische Schwenkung des Ladebodens ist somit umgesetzt. Zudem ist eine synchrone Schwenkbewegung des Ladebodens und der Rückenlehne erzielt. Ein Vorteil der synchronen Schwenkbewegung ist beispielsweise die verkürzte Wartezeit für den Benutzer.
-
Bei einer Bewegung des Ladebodens in die Schwenkstellung wird durch das Gewicht des Ladebodens, und ggf. durch das Gewicht des auf dem Ladeboden aufliegenden Ladeguts, eine Last auf den Ladebodenhebel eingeleitet. Daher ist im Rahmen der Weiterbildung vorgesehen, dass die Hebeleinrichtung einen Karosseriebodenhebel aufweist, welcher an dem Karosserieboden schwenkbar gelagert ist, wobei der Karosserie- und der Ladebodenhebel schwenkbar miteinander verbunden sind, und wobei der Lenker und/oder das Kopplungselement zur Schwenkung des Ladebodens mit dem Karosserie- und dem Ladebodenhebel im Bereich der Verbindung deren beiden Hebel schwenkbar verbunden sind. Der Karosserieboden ist insbesondere ein Teilbereich eines Fahrgestells des Fahrzeugs. Vorzugsweise ist der Karosserieboden im Bereich des Laderaums durch den Ladeboden abgedeckt. D. h., der Ladeboden ist dem Karosserieboden, in Richtung des Fahrzeugdachs aus betrachtend, übergeordnet. Durch die Verbindung des Karosseriebodenhebels mit dem Ladebodenhebel wird die auf den Ladebodenhebel einwirkende Last über den Karosseriebodenhebel auf den Karosserieboden übertragen. Insbesondere bildet der Karosseriebodenhebel mit dem Karosserieboden eine Stützfunktion des Ladebodenhebels. Auf diese Weise ist eine Sicherung des Ladebodens in der Schwenkstellung auch bei schwerem Ladegut gewährleistet. Zudem führen der Lade- und der Karosseriebodenhebel eine gemeinsame Hubbewegung des Ladebodens durch. Somit ist eine zuverlässige Trage- und Schwenkmechanik für den Ladeboden umgesetzt.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
-
1 zeigt eine Rücksitzanordnung in einer Sitzstellung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
2 zeigt die Rücksitzanordnung aus der 1 in einer Beladestellung;
-
3 zeigt die Rücksitzanordnung in der Sitzstellung als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
4 zeigt die Rücksitzanordnung aus der 3 in der Beladestellung;
-
5 zeigt die Rücksitzanordnung in der Sitzstellung als ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
6 zeigt die Rücksitzanordnung aus der 5 in der Beladestellung.
-
Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine schematische und zweidimensionale Darstellung einer Rücksitzanordnung 1 für ein Fahrzeug als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die zweidimensionale Darstellung ist in eine Fahrzeugquerrichtung des Fahrzeugs ausgerichtet.
-
Die Rücksitzanordnung 1 umfasst eine Rückenlehne 2. Die Rückenlehne 2 ist z. B. für einen einzelnen Rücksitz oder für zwei oder eine Mehrzahl an Rücksitzen ausgebildet. Die Rückenlehne 2 ist zwischen einer Sitzstellung, wie in 1 gezeigt, und einer Beladestellung, wie in 2 gezeigt, um eine Schwenkachse A schwenkbar gelagert.
-
In der Sitzstellung stellt die Rückenlehne 2 mit einer Vorderseite 3 einen Rückenauflagebereich für mindestens eine Person bereit. In der Beladestellung stellt die Rückenlehne 2 mit einer Rückseite 4 einen erweiterten Ladebereich eines Laderaums 5 des Fahrzeugs bereit.
-
Das Fahrzeug umfasst ein Stellmittel 6, wobei die Rückenlehne 2 mittels des Stellmittels 6 zwischen der Sitz- und der Beladestellung geschwenkt wird. Das Stellmittel 6 kann beispielsweise mittig zur der Quererstreckung der Rückenlehne 2 angeordnet sein. Das Stellmittel 6 ist als ein Lenker 7 und als ein Kopplungselement 8 ausgebildet, welche schwenkbar miteinander verbunden sind. Der Lenker 7 ist L-förmig ausgebildet. Das Kopplungselement 8 ist als eine Zug-Schubstange ausgebildet. Der Lenker 7 ist mit einem Ansatz 9 schwenkbar verbunden, wobei der Ansatz 9 in Abstand zu der Schwenkachse A an der Vorderseite 3 der Rückenlehne 2 als ein Hebelarm angeordnet ist. Der Lenker 7 und das Kopplungselement 8 sind translatorisch bewegbar ausgebildet, wobei die Translationsbewegung des Lenkers 7 und des Kopplungselements 8 entlang der Fahrzeuglängserstreckung erfolgt. Durch die schwenkbare Verbindung des Lenkers 7 und des Kopplungselements 8 wird der Lenker 7 bei einer Translationsbewegung des Kopplungselements 8 translatorisch mitbewegt, wobei bei der Translationsbewegung des Lenkers 7 die Rückenlehne 2 um die Schwenkachse A zwischen der Sitz- und der Beladestellung geschwenkt wird.
-
Das Fahrzeug umfasst einen Linearantrieb 10, wobei der Linearantrieb 10 mittels eines Elektroantriebs 11 angetrieben wird. Der Linearantrieb 10 ist mit dem Kopplungselement 8 schwenkbar verbunden. Bei einem Antrieb des Linearantriebs 10 wird das Kopplungselement 8 translatorisch entlang der Fahrzeuglängserstreckung bewegt, so dass der Lenker 7 mitbewegt und folglich die Rückenlehne 2 zwischen der Sitz- und der Beladestellung geschwenkt wird. Der Elektroantrieb 11 ist auf einem Karosserieboden 13 des Fahrzeugs ortsfest angeordnet. Der Karosserieboden 13 ist ein Teilbereich eines Fahrgestells des Fahrzeugs. Mittels des Elektroantriebs 11 erfolgt eine elektromotorische Schwenkung der Rückenlehne 2.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Linearantrieb 10 als eine Gewindestange mit einer Spindelmutter 12 ausgebildet. Die Gewindestange ist ortsfest an dem Elektroantrieb 11 und optional ergänzend an dem zum Elektroantrieb 11 abgewandten Ende, z. B. an einem Karosserieboden 13 des Fahrzeugs, drehbar gelagert. Die Gewindestange ist an dem Elektroantrieb 11 über ein zwischengeschaltetes Getriebe angeschlossen. Das Kopplungselement 8 ist mit der Spindelmutter 12 schwenkbar verbunden. Wird der Linearantrieb 10 mittels des Elektroantriebs 11 angetrieben, erfolgt eine Translationsbewegung der Spindelmutter 12 in der Fahrzeuglängserstreckung und bewegt das Kopplungselement 8 und den Lenker 7 mit, so dass eine Schwenkung der Rückenlehne 2 erfolgt. Je nach der Rotationsbewegungsrichtung der Gewindestange übt die Spindelmutter 12 eine Zug- oder eine Druckbewegung auf das Kopplungselement 8 aus. Die Spindelmutter 12 übt bei einer linearen Verfahrbewegung in Richtung eines Vordersitzbereichs eine Druckbewegung auf das Kopplungselement 8 aus, so dass das Kopplungselement 8 und der Lenker 7 in den Vordersitzbereich bewegt und die Rückenlehne 2 von der Belade- in die Sitzstellung geschwenkt werden. Bei dem Vordersitzbereich handelt es sich um den Kabinenbereich der Vordersitze des Fahrzeugs. Die Spindelmutter 12 übt bei einer linearen Verfahrbewegung in Richtung einer Kofferraumtür eine Zugbewegung auf das Kopplungselement 8 aus, so dass das Kopplungselement und der Lenker 7 in Richtung der Kofferraumtür bewegt und die Rückenlehne 2 von der Sitz- in die Beladestellung geschwenkt werden.
-
2 zeigt die Rücksitzanordnung 1 aus der 1 in der Beladestellung. Die Spindelmutter 12 ist, in Relation zur gezeigten Spindelmutter 12 in 1, in Richtung der Kofferraumtür des Fahrzeugs translatorisch verschoben. Durch die translatorische Verschiebung der Spindelmutter 12 in Richtung der Kofferraumtür sind das Kopplungselement 8 und der Lenker 7 ebenfalls in Richtung der Kofferraumtür des Fahrzeugs translatorisch verschoben, wobei die Rückenlehne 2 durch die schwenkbare Verbindung mit dem Lenker 7 von der Sitz- in die Beladestellung geschwenkt ist.
-
Die Rückseite 4 der Rückenlehne 2 schließt bündig mit einem Ladeboden 14 ab. Die Rückenlehne 2 verläuft z. B. horizontal und/oder parallel oder zumindest annähernd parallel zu dem Karosserieboden 13. Der Laderaum 5 ist durch die umgeklappte Rücklehne 2 erweitert. Der Ladeboden 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel starr angeordnet. Zwischen dem Lade- und dem Karosserieboden 14, 13 ist der Elektroantrieb 11 angeordnet, so dass der Elektroantrieb 11 durch den Ladeboden 14 vollständig abgedeckt ist. Auf diese Weise ist der Elektroantrieb 11 für Fahrzeuginsassen von dem Laderaum 5 aus nicht sichtbar angeordnet.
-
3 zeigt die Rücksitzanordnung 1 in der Sitzstellung als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Rücksitzanordnung 1 umfasst, wie im ersten Ausführungsbeispiel, die Rückenlehne 2, das Stellmittel 6 mit dem Lenker 7 und dem Kopplungselement 8, wobei der Lenker 7 mit der Rückenlehne 2 und mit dem Kopplungselement 8 schwenkbar verbunden ist. Das Kopplungselement 8 ist mit dem Linearantrieb 10 als die Gewindestange schwenkbar verbunden. Die Gewindestange ist mittels des Elektroantriebs 11 zwischen einem Ein- und einem Ausfahrzustand verschiebbar, indem die Gewindestange gegenüber einem Gehäuse des Elektroantriebs 11 aus- oder eingefahren wird. In dem Ausfahrzustand der Gewindestange ist die Rückenlehne 2, wie in 3 gezeigt, in der Sitzstellung. In dem Einfahrzustand der Gewindestange ist die Rückenlehne 2, wie in 4 gezeigt, in der Beladestellung.
-
Die Rücksitzanordnung 1 umfasst den Ladeboden 14, wobei der Ladeboden 14 bei diesem Ausführungsbeispiel schwenkbar ausgebildet ist. Zur Schwenkung des Ladebodens 14 in eine Schwenkstellung, wie in 4 gezeigt, weist die Rücksitzanordnung 1 eine Hebeleinrichtung 15 auf. Die Hebeleinrichtung 15 umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel einen Ladebodenhebel 16, welcher mit einem ersten Ende mit dem Ladeboden 14 und mit einem zweiten Ende mit dem Lenker 7 und dem Kopplungselement 8 im Bereich deren schwenkbaren Verbindung schwenkbar verbunden ist. Der Ladebodenhebel 16 wird durch die schwenkbare Verbindung mit dem Lenker 7 und dem Kopplungselement 8 bei einer Translationsbewegung des Lenkers 7 und des Kopplungselements 8 mitbewegt, wobei durch die Bewegung des Ladebodenhebels 16 die Schwenkung des Ladebodens 14 erfolgt. Bei einer Schwenkung der Rückenlehne 2 von der Sitz- in die Beladestellung bewegt der Ladebodenhebel 16 den Ladeboden 14 in die Schwenkstellung.
-
4 zeigt die Rückenlehne 2 in der Belade- und den Ladeboden 14 in der Schwenkstellung. Der Ladebodenhebel 16 ist in einer zum Ladeboden 14 lotrechten Position angeordnet. Die Rückenlehne 2 und der Ladeboden 14 sind in dem gleichen Winkel zu dem Karosserieboden 13 angeordnet. Durch die gewinkelte Anordnung des Ladebodens 14 zu der gewinkelten Rückenlehne 2 schließen die Rückseite 4 der Rückenlehne 2 und der Ladeboden 14 bündig miteinander ab. Auf diese Weise bilden die Rückseite 4 der Rückenlehne 2 und der Ladeboden 14 eine stufenlose Ladegutauflagefläche.
-
5 zeigt die Rücksitzanordnung 1 in der Sitzstellung als ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Rücksitzanordnung 1 umfasst, wie im zweiten Ausführungsbeispiel, die Rückenlehne 2, das Stellmittel 6 mit dem Lenker 7 und dem Kopplungselement 8, wobei der Lenker 7 mit der Rückenlehne 2 und mit dem Kopplungselement 8 schwenkbar verbunden ist. Ferner umfasst die Rücksitzanordnung 1 die Hebeleinrichtung 15 mit dem Ladebodenhebel 16 und einem Karosseriebodenhebel 17. Zur Schwenkung des Ladebodens 14 ist der Ladebodenhebel 16 mit dem Ladeboden 14 sowie mit dem Lenker 7 und dem Kopplungselement 8 verbunden. Der Karosseriebodenhebel 17 ist mit einem ersten Ende mit dem Karosserieboden 13 und mit einem zweiten Ende mit dem Lenker 7 und dem Kopplungselement 8 im Bereich deren schwenkbaren Verbindung schwenkbar verbunden. Durch die Verbindung des Karosseriebodenhebels 17 mit dem Ladebodenhebel 16 wird bei einer Schwenkung des Ladebodens 14 in die Schwenkstellung die auf den Ladebodenhebel 16 einwirkende Last über den Karosseriebodenhebel 17 auf den Karosserieboden 13 übertragen. Auf diese Weise ist eine Sicherung des Ladebodens 14 in der Schwenkstellung auch bei schwerem Ladegut sichergestellt.
-
Der Linearantrieb 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als ein Zahnstangen-Ritzel-Antrieb 18, 19 ausgebildet, welcher mittels des Elektroantriebs 11 angetrieben wird. Die Zahnstange 18 kann beispielsweise an einem Gehäuse des Elektroantriebs 11 gelagert werden. Der Elektroantrieb 11 treibt das Ritzel 19 an, wobei die Zahnstange 18 je nach der Rotationsbewegungsrichtung des Ritzels 19 in Richtung des Vordersitzbereichs oder in Richtung der Kofferraumtür verfahren wird. Je nach der Rotationsbewegungsrichtung des Ritzels 19 übt die Zahnstange 18 eine Zug- oder eine Druckbewegung auf das schwenkbar verbundene Kopplungselement 8 aus. Bei einer linearen Verfahrbewegung der Zahnstange 18 in Richtung des Vordersitzbereichs übt die Zahnstange 18 eine Druckbewegung auf das Kopplungselement 8 und den Lenker 7 aus und die Rückenlehne 2 wird von der Belade- in die Sitzstellung geschwenkt. Bei einer linearen Verfahrbewegung der Zahnstange 18 in Richtung der Kofferraumtür übt die Zahnstange 18 eine Zugbewegung auf das Kopplungselement 8 und den Lenker 7 aus und die Rückenlehne 2 wird von der Sitz- in die Beladestellung geschwenkt.
-
6 zeigt die Rücksitzanordnung 1 aus der 5 in der Beladestellung. Die Zahnstange 18 ist, in Relation zur gezeigten Zahnstange 18 in 5, in Richtung der Kofferraumtür des Fahrzeugs translatorisch verschoben. Durch die translatorische Verschiebung der Zahnstange 18 in Richtung der Kofferraumtür sind das Kopplungselement 8 und der Lenker 7 ebenfalls in Richtung der Kofferraumtür des Fahrzeugs translatorisch verschoben, wobei die Rückenlehne 2 durch die schwenkbare Verbindung mit dem Lenker 7 von der Sitz- in die Beladestellung geschwenkt ist.
-
Die Rückseite 4 der Rückenlehne 2 schließt bündig mit dem Ladeboden 14 ab. Der Laderaum 5 ist durch die Rückseite 4 der umgeklappten Rückenlehne 2 erweitert. Der Ladeboden- und der Karosseriebodenhebel 16, 17 verlaufen parallel zueinander. Ferner sind der Ladeboden- und der Karosseriebodenhebel 16, 17 lotrecht zu dem Karosserieboden 13 angeordnet, um eine bestmögliche Kraftübertragung von dem Ladeboden 14 auf den Karosserieboden 13 zu erreichen.
-
Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rücksitzanordnung
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Vorderseite der Rückenlehne
- 4
- Rückseite der Rückenlehne
- 5
- Laderaum
- 6
- Stellmittel
- 7
- Lenker
- 8
- Kopplungselement
- 9
- Ansatz
- 10
- Linearantrieb
- 11
- Elektroantrieb
- 12
- Spindelmutter
- 13
- Karosserieboden
- 14
- Ladeboden
- 15
- Hebeleinrichtung
- 16
- Ladebodenhebel
- 17
- Karosseriebodenhebel
- 18
- Zahnstage
- 19
- Ritzel
- A
- Schwenkachse der Rückenlehne
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-