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Die Erfindung betrifft einen Achslenker, insbesondere Querlenker nach Art eines Panhard-Stabes, für eine Achse eines Kraftfahrzeugs gemäß der Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 der Erfindung. Gemäß Anspruch 8 der Erfindung betrifft dieselbe ferner eine Achse, insbesondere Hinterachse, für ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Achslenker sowie gemäß Anspruch 9 ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Achse.
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Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung soll die übliche Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeugs mit „-x“ („minus x“), die Richtung entgegen seiner üblichen Fahrtrichtung mit „+x“ („plus x“), ausgehend von der üblichen Fahrtrichtung (-x) die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung nach rechts gesehen mit„+y", ausgehend von der üblichen Fahrtrichtung (-x) die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung nach links gesehen mit „-y“, die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung nach oben gesehen mit „+z“, und die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung nach unten gesehen mit „-z“ bezeichnet werden. Diese Bezeichnungsweise der Raumrichtungen in kartesischen Koordinaten entspricht dem in der Kraftfahrzeugindustrie allgemein verwendeten Koordinatensystem.
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Unter einer Achse wird im Wesentlichen eine Achse oder Radaufhängung an einem Kraftfahrzeug, insbesondere Hinterradaufhängung verstanden, bei der die Radnaben beider Räder einer Achse drehbar mit einem starren Achskörper verbunden sind. Im einfachsten Fall ist besagter Achskörper über Blattfedern mit dem Fahrgestell des Kraftfahrzeugs verbunden. Werden demgegenüber beispielsweise Schraubenfedern vorgesehen, ist die Achse überwiegend an Lenkern (Längslenker, Querlenkern) geführt, die mit dem Fahrgestell oder dem Fahrzeugaufbau verbunden sind. Ist besagte Achse über besagte Schraubenfedern mit dem Fahrgestell oder dem Fahrzeugaufbau verbunden, können sich unkontrollierte Seitwärtsbewegungen der Achse ergeben, was insbesondere die Spurtreue des Kraftfahrzeugs verschlechtern kann. Um diesem nachteiligen Umstand zu begegnen, findet seit geraumer Zeit ein Querlenker nach Art eines sogenannten Panhard-Stabes Verwendung, der besagte Seitwärtsbewegungen abfängt bzw. verhindert. Ein derartiger Querlenker verbindet dabei eine Seite der Achse mit der anderen Seite des Fahrgestells oder des Fahrzeugaufbaus.
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So beschreibt die
DE 10 2007 022 283 A1 eine Hinterachse für ein Kraftfahrzeug, umfassend zwei Längslenker, die jeweils schwenkbar an einem Fahrzeugaufbau angelenkt sind, einen Querträger, der die Längslenker in Fahrzeugquerrichtung miteinander verbindet und an die Längslenker jeweils starr angekoppelt ist, und einen sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden Achslenker bzw. Querlenker nach Art eines Panhard-Stabes, der einenends an einem Längslenker oder dem Querträger und anderenends an einem aufbauseitigen Anlenkpunkt mittels Lagerbuchsen angelenkt ist. Die Schwenkachsen des achsseitigen und des aufbauseitigen Anlenkpunktes respektive die Schwenkachsen der achsseitigen und der aufbauseitigen Lagerbuchse sind quer zur Längsachse des Achslenkers gerichtet und zueinander winkelversetzt angeordnet. Vorliegend erstreckt sich die Schwenkachse der achsseitigen Lagerbuchse im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) und die Schwenkachse der aufbauseitigen Lagerbuchse in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung).
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Aus der
JP H06 - 286 444 A ist ebenfalls eine Achse bekannt, deren Panhard-Stab als Stab bzw. Rohr oder durch ein langgestrecktes U-Profil gebildet ist. Am Stab oder Rohr ist beidenends je eine Lagerbuchsenaufnahme zur Aufnahme einer Lagerbuchse befestigt, üblicherweise angeschweißt. Die Schwenkachsen der Lagerbuchsen sind dabei gleichgerichtet, vorliegend in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) ausgerichtet. Was den U-profilförmigen Panhard-Stab anbelangt, weist dieser einenends ebenfalls eine angeschweißte Lagerbuchsenaufnahme mit Lagerbuchse auf. Anderenends ist eine Verbindungswelle zum Querträger der Achse vorgesehen, die zum einen die beiden Stege des U-Profils durchsetzt und an denselben befestigt ist und zum anderen in einer Lagerbuchse des besagten Querträgers gelagert ist.
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Aus der
DE 102 55 813 A1 ist ein Querlenker bekannt, der aus schalenförmigen Blechpressteilen zusammengesetzt ist, die ihrerseits untereinander partiell gefügt sind und ein Kastenprofil mit endseitigen Lagerbuchsenaufnahmen ausbilden. Die Lagerbuchsenaufnahmen sind gleichgerichtet und jeweils durch zwei koaxial und beabstandet zueinander angeordnete Lageraugen in den Endabschnitten der Blechpressteile, vorliegend durch aufeinander zu gerichtete Durchzüge in den Endabschnitten der Blechpressteile gebildet. Aus der
DE 103 34 192 A1 ist ein ausschließlich durch Umformverfahren, nämlich mindestens einen Zieh- und Tiefziehvorgang und nicht durch Fügeverfahren hergestellter Lenker einer FahrzeugRadaufhängung mit endseitigen, gleichgerichteten Lagerbuchsenaufnahmen bekannt. Im Wesentlichen wird hier vorgeschlagen, dass ein einschaliger Lenker durch einen nachfolgenden Biegevorgang so geformt wird, dass zwei Teilschalen im Wesentlichen spiegelbildlich zueinander stehen, wodurch ungefähr Festigkeitswerte eines zweischaligen Lenkers mit im Wesentlichen spiegelbildlichen, aneinander befestigten Schalen erreicht werden sollen.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines durch Blechumformung, vorliegend durch Profilwalzen, sowie Schweißung hergestellten sogenannten Stabilisatorstabs mit Rohrquerschnitt ist beispielsweise aus der
EP 1 366 835 A1 bekannt.
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Aus der
DE 10 2008 043 694 A1 ist ein Achslenker für eine Achse eines Kraftfahrzeugs bekannt, der einenends mittel- oder unmittelbar am Fahrgestell des Kraftfahrzeugs oder am Fahrzeugaufbau und anderenends mittel- oder unmittelbar an der Achse oder einem Bauteil davon befestigbar ist, sowie zur mittel- oder unmittelbaren Befestigung am Fahrgestell oder Fahrzeugaufbau und an der Achse beidenends eine Lageraufnahme aufweist. Die Lageraufnahmen sind derart ausgebildet, dass die Schwenkachsen quer zur Längsachse des Achslenkers gerichtet und zueinander winkelversetzt angeordnet sind. Des Weiteren ist der Achslenker ein langgestrecktes Blechumformteil mit einem ersten, mittleren Profilabschnitt, der einen offenen Hohlquerschnitt aufweist, und mit je einem sich an den ersten, mittleren Profilabschnitt endseitig anschließenden zweiten und dritten Profilabschnitt, die ihrerseits jeweils eine Lageraufnahme ausbilden. Eine der Lageraufnahmen ist als Lagerbuchsenaufnahme ausgebildet, wogegen die andere Lageraufnahme ein Kugelgelenk aufweist.
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Aus der
DE 10 2010 007 944 A1 ist ein als einstückiges Blechbauteil ausgebildeter Querlenker mit drei Lagerbereichen bekannt, wobei zwei der Lagerbereiche zur Aufnahme von Kugelgelenken dienen, deren Schwenkachsen gleichgerichtet sind, wogegen die Schwenkachse des dritten Lagerbereichs zu den Schwenkachsen der anderen Lagerbereiche winkelversetzt angeordnet ist.
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Aus der
DE 103 34 192 A1 ist ein Lenker für eine Fahrzeugradaufhängung bekannt, der als Blechumformteil in einschaliger Bauweise ausgebildet ist und einen Hohlquerschnitt nach Art eines längsgeschlitzten Vierkantprofils mit einer Profilbasis, mit zwei von der Profilbasis abgestellten Seitenwänden und mit je einer von der jeweiligen Seitenwand abgestellten und aufeinander zu gerichteten Deckwand aufweist.
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Aus der
DE 102 12 791 A1 ist ein Dreieck-Querlenker für die Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs bekannt. Abgesehen einer an einem freien Ende eines Bogenabschnitts des Querlenkers festgelegten Hülse für ein Gummilager ist der Dreieck-Querlenker in einschaliger Blechbauweise mit einer Profilbasis und mit Seiten- und Deckwänden ausgebildet, wobei die Deckwände zu Enden des Querlenkers hin seitlich auslaufen und die Seitenwände eine durch die Profilbasis ausgebildete Lageraufnahme umfassen. Die Schwenkachsen der Lageraufnahmen sind gleichgerichtet, wobei eine Lageraufnahme zur Aufnahme eines Kugelgelenks und die andere Lageraufnahme zur Aufnahme eines Gummilagers vorgesehen ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen im Hinblick auf den Stand der Technik alternativen Achslenker, insbesondere Querlenker nach Art eines Panhard-Stabes, für eine Achse eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und bezüglich erhöhter aufzunehmender Belastungen weiter verbessert ist. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine Achse mit einem derartigen Achslenker sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Achse bereitzustellen.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch einen Achslenker, insbesondere Querlenker nach Art eines Panhard-Stabes, für eine Achse eines Kraftfahrzeugs, der einenends mittel- oder unmittelbar am Fahrgestell des Kraftfahrzeugs oder am Fahrzeugaufbau und anderenends mittel- oder unmittelbar an der Achse oder einem Bauteil davon wie z.B. einem Radträger schwenkbar befestigbar oder befestigt ist sowie zur mittel- oder unmittelbaren Befestigung am Fahrgestell oder Fahrzeugaufbau und an der Achse beidenends je eine Lagerbuchsenaufnahme für eine Lagerbuchse aufweist, wobei die Lagerbuchsenaufnahmen derart ausgebildet sind, dass die Schwenkachsen der in denselben jeweils eingesetzten Lagerbuchse quer zur Längsachse des Achslenkers gerichtet und zueinander winkelversetzt angeordnet sind, wobei der Achslenker ein langgestrecktes Blechumformteil ist, mit einem ersten, mittleren Profilabschnitt, der einen offenen Hohlquerschnitt aufweist, und mit je einem sich an den ersten, mittleren Profilabschnitt endseitig anschließenden zweiten und dritten Profilabschnitt, die ihrerseits je eine Lagerbuchsenaufnahme ausbilden, wobei der erste, mittlere Profilabschnitt einen offenen Hohlquerschnitt nach Art eines längsgeschlitzten Vierkantprofils, mit einer Profilbasis bzw. einem Profilboden, mit zwei von der Profilbasis abgestellten Seitenwänden und mit je einer von der jeweiligen Seitenwand abgestellten und aufeinander zu gerichteten Deckwand aufweist, und wobei zur Ausbildung des zweiten Profilabschnitts in axialer Richtung des Achslenkers gesehen die Profilbasis einenends des ersten, mittleren Profilabschnitts über denselben hinaus axial verlängert ist, sowie die Seitenwände und die Deckwände zum freien Ende des zweiten Profilabschnitts hin seitlich auslaufen und eine in der Profilbasis ausgebildete erste Lagerbuchsenaufnahme nach Art eines Lagerauges derart freigeben, dass eine Lagerbuchse ohne Behinderung durch Seitenwände und/oder Deckwände in besagte Lagerbuchsenaufnahme einsetzbar ist.
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Durch diese Maßnahme ist ein einfach und kostengünstig allein durch Blechformung und nicht durch Fügemaßnahmen, wie Schweißen, hergestellter Achslenker mit beidenends derart angeordneter Lagerbuchsenaufnahme geschaffen, dass die quer zur Längsachse des Achslenkers gerichteten Schwenkachsen der in denselben eingesetzten oder einsetzbaren Lagerbuchsen zueinander winkelversetzt angeordnet sind. Dadurch, dass der erste, mittlere Profilabschnitt einen offenen Hohlquerschnitt nach Art eines längsgeschlitzten Vierkantprofils aufweist, ist der Achslenker ausreichend biege- und torsionssteif ausgebildet. Dadurch, dass zur Ausbildung des zweiten Profilabschnitts in axialer Richtung des Achslenkers gesehen die Profilbasis einenends des ersten, mittleren Profilabschnitts über denselben hinaus axial verlängert ist sowie die Seitenwände und die Deckwände zum freien Ende des zweiten Profilabschnitts hin seitlich auslaufen und eine in der Profilbasis ausgebildete erste Lagerbuchsenaufnahme nach Art eines Lagerauges derart freigeben, dass eine Lagerbuchse ohne Behinderung durch Seitenwände und/oder Deckwände in besagte Lagerbuchsenaufnahme einsetzbar ist, sind gleichmäßige Übergänge, d. h. stufenlose Übergänge von dem einen zum anderen Profilabschnitt realisiert, welche sich vorteilhaft auf den Kraftfluss im Achslenkers und die Festigkeit und Steifigkeit desselben auswirken.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Um die Steifigkeit des Achslenkers insbesondere gegen Knicken noch weiter zu erhöhen, ist eine Seitenwand senkrecht auf der Profilbasis angeordnet, wogegen die andere Seitenwand zum Profilinneren hin geneigt angeordnet ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Lagerauge als Durchzug im Blech der Profilbasis ausgebildet, wodurch mit einfachen Mitteln eine radiale Abstützung der Lagerbuchse im Lagerauge bewirkt ist.
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Weiter vorteilhaft ist die Profilbasis im Bereich des zweiten Profilabschnitts breiter als im Bereich des ersten, mittleren Profilabschnitts ausgebildet, woraus ebenfalls eine erhöhte Festigkeit und Steifigkeit dieses zweiten Profilabschnitts resultiert.
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Wie die Erfindung noch vorsieht, sind zur Ausbildung des dritten Profilabschnitts in axialer Richtung des Achslenkers gesehen die Seitenwände samt der angeschlossenen Deckwände anderenends des ersten, mittleren Profilabschnitt über denselben hinaus verlängert, wobei die Deckwände zum freien Ende des dritten Profilabschnitts hin seitlich auslaufen oder, die Seitenwände vergrößernd, in dieselben übergehen, und wobei die Seitenwände gemeinsam eine zweite Lagerbuchsenaufnahme mit zwei koaxial und beabstandet zueinander angeordneten Lageraugen in den Seitenwänden ausbilden.
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Auch hier sind die Lageraugen jeweils als Durchzug nunmehr im Blech der jeweiligen Seitenwand ausgebildet.
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Wie die Erfindung schließlich noch vorsieht, sind die Lagerbuchsenaufnahmen derart ausgebildet, dass die Schwenkachsen der in denselben jeweils eingesetzten Lagerbuchse zueinander um 90° winkelversetzt angeordnet sind. Durch einen derartigen Winkelversatz ist bei einfacher Herstellung des in Rede stehenden Achslenkers eine einfache Montage desselben am Kraftfahrzeug gewährleistet, indem bevorzugt die Schwenkachse der achsseitig angeordneten Lagerbuchse im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) und die Schwenkachse der fahrgestell- bzw. fahrzeugaufbauseitig angeordneten Lagerbuchse im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) weist.
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Die Erfindung betrifft auch eine Achse, insbesondere Hinterachse, für ein Kraftfahrzeug mit einem Achslenker der vorbeschriebenen Art sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Achse.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
- 1 die Heckansicht eines mit einer Achse und einem daran befestigten Achslenker, insbesondere Querlenker nach Art eines Panhard-Stabes, ausgestatteten Kraftfahrzeugs,
- 2 eine perspektivische Einzeldarstellung einer Achse samt einem daran befestigten herkömmlichen Achslenker (Stand der Technik),
- 3 den Achslenker nach 2 in einer Einzeldarstellung (Stand der Technik),
- 4 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Achslenker in einer perspektivischen Aufsicht,
- 5 den Achslenker nach 4 in einer perspektivischen Unteransicht,
- 6 den Schnitt „I-I“ nach 5,
- 7 die Einzelheit „Z“ nach 5, und
- 8 die Einzelheit „Y“ nach 5.
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1 zeigt zunächst in Anlehnung an die in der Beschreibungseinleitung genannte
DE 10 2007 022 283 A1 eine Hinterachse für ein Kraftfahrzeug 1 in Form einer Achse 2, an welcher hintere Fahrzeugräder 3 drehbar gelagert sind. Gemäß
2 weist besagte Achse 2 zwei Längslenker 4, 5, die jeweils schwenkbar an einem nicht zeichnerisch dargestellten Fahrzeugaufbau angelenkt sind, und einen Querträger 6, der die Längslenker 4, 5 in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) miteinander verbindet und an die Längslenker 4, 5 jeweils starr angekoppelt ist, auf. Darüber hinaus ist ein sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckender Achslenker 7 bzw. Querlenker nach Art eines Panhard-Stabes vorgesehen, der einenends an dem Querträger 6 und anderenends an einem aufbauseitigen Anlenkpunkt mittels nicht zeichnerisch dargestellter Lagerbuchsen angelenkt ist. Die Vorteile eines derartigen Panhard-Stabes sind in der Beschreibungseinleitung bereits ausreichend beschrieben worden. Die Schwenkachsen 8, 9 des achsseitigen und des aufbauseitigen Anlenkpunktes bzw. die Schwenkachsen 8, 9 der achsseitigen und der aufbauseitigen Lagerbuchse eines solchen Achslenkers 7 sind quer zur Längsachse 10 des Achslenkers 7 respektive Panhard-Stabes gerichtet und zueinander winkelversetzt angeordnet. Vorliegend erstreckt sich die Schwenkachse 7 der achsseitigen Lagerbuchse im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) und die Schwenkachse 8 der aufbauseitigen Lagerbuchse in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung). Der Winkelversatz der Schwenkachsen 7, 8 zueinander beträgt gemäß diesem Ausführungsbeispiel demnach 90°.
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Wie der 2 und insbesondere auch der 3 zu entnehmen ist, ist der in Rede stehende Achslenker 7 bzw. Panhard-Stab nach dem Stand der Technik stab- oder rohrförmig ausgebildet, d. h. mit einem Vollquerschnitt oder einem geschlossenen Hohlquerschnitt ausgebildet, und weist beidenends je eine am Stab bzw. Rohr angeschweißte, hohlzylindrische Lagerbuchsenaufnahme 11, 12 zur Aufnahme bzw. Halterung besagter Lagerbuchsen auf. Ein derartiger Achslenker 7 bzw. Panhard-Stab ist aufwendig in der Herstellung.
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Um diesem nachteiligen Umstand zu begegnen, ist gemäß den
4 und
5 ein Achslenker 7', insbesondere Panhard-Stab, vorgesehen, der ausschließlich durch ein langgestrecktes Blechumformteil gebildet ist, mit einem ersten, mittleren Profilabschnitt 7'a, der einen offenen Hohlquerschnitt aufweist, und mit je einem sich an den mittleren Profilabschnitt 7'a endseitig anschließenden zweiten und dritten Profilabschnitt 7'b, 7'c, die ihrerseits je eine Lagerbuchsenaufnahme 11, 12 ausbilden. Ein derartiger Achslenker 7' ist dabei aus einem Blechhalbzeug hergestellt oder herstellbar, welches beispielsweise aus einem vorgelagerten Trennschritt, insbesondere Stanzen resultiert. Besagtes Halbzeug wird dabei in einem oder mehreren allgemein bekannten Blechumformschritten, wie beispielsweise Profilwalzen, zu besagtem Achslenker 7' umgeformt. Zusätzliche Fügemaßnahme, insbesondere Schweißen, wie sind im Stand der Technik favorisiert werden (
EP 1 366 835 A1 ) sind entbehrlich.
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Gemäß 6 weist der erste, mittlere Profilabschnitt 7'a einen offenen Hohlquerschnitt 13 nach Art eines längsgeschlitzten Vierkantprofils, mit einer Profilbasis 13a, mit zwei von der Profilbasis 13a abgestellten Seitenwänden 13b, 13c und mit je einer von der jeweiligen Seitenwand 13b, 13c abgestellten und aufeinander zu gerichteten Deckwand 13d, 13e auf. Um die Steifigkeit des Achslenkers 7' insbesondere gegen Knicken noch weiter zu erhöhen, ist eine Seitenwand 13b senkrecht auf der Profilbasis 13a angeordnet, wogegen die andere Seitenwand 13c zum Profilinneren hin geneigt angeordnet ist. In Versuchen hat sich im Hinblick auf den Hohlquerschnitt 13 ausgehend von der Profilbasis 13a des ersten, mittleren Profilabschnitts 7'a des Achslenkers 7' ein diesbezüglicher Neigungs-Innenwinkel „α“ der Seitenwand 13c von etwa 60° bis etwa 70°, vorzugsweise etwa 65° als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Wie der 7 weiter zu entnehmen ist, ist zur Ausbildung des zweiten Profilabschnitts 7'b in axialer Richtung des Achslenkers 7' gesehen die Profilbasis 13a einenends des ersten, mittleren Profilabschnitts 7'a über denselben hinaus axial verlängert, wobei die Seitenwände 13b, 13c sowie die Deckwände 13d, 13e zum freien Ende des zweiten Profilabschnitts 7'b hin seitlich auslaufen und eine in der Profilbasis 13a ausgebildete erste Lagerbuchsenaufnahme 11 nach Art eines Lagerauges 14 derart freigeben, dass eine Lagerbuchse ohne Behinderung durch Seitenwände 13b, 13c und/oder Deckwände 13d, 13e in besagte Lagerbuchsenaufnahme 11 einsetzbar ist. Die Endabschnitte der Seitenwände 13b, 13c und Deckwände 13d, 13e sind sozusagen radial außerhalb des Lagerauges 14 der ersten Lagerbuchsenaufnahme 11 angeordnet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Lagerauge 14 als einfach und kostengünstig durch Umformung erstellbarer Durchzug im Blech der Profilbasis 13a ausgebildet, der seinerseits eine ausreichende radiale Abstützung der in das Lagerauge 14 einzusetzenden, nicht zeichnerisch dargestellten Lagerbuchse gewährleistet. Vorliegend ist die Profilbasis 13a im Bereich des zweiten Profilabschnitts 7'b breiter als im Bereich des ersten, mittleren Profilabschnitts 7'a ausgebildet. Hieraus resultiert in Kombination mit besagtem Durchzug und den durch die Seitenwände 13b, 13c und die Deckwände 13d, 13e gebildeten randseitigen Stegen eine erhöhte Festigkeit und Steifigkeit dieses zweiten Profilabschnitts 7'b.
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Zur Ausbildung des dritten Profilabschnitts 7'c sind gemäß 8 in axialer Richtung des Achslenkers 7' gesehen die Seitenwände 13b, 13c samt der angeschlossenen Deckwände 13d, 13e anderenends des ersten, mittleren Profilabschnitt 7'a über denselben hinaus verlängert. Dabei laufen die Deckwände 13d, 13e zum freien Ende des dritten Profilabschnitts 7'c hin seitlich aus oder gehen die Deckwände 13d, 13e, die Seitenwände 13b, 13c vergrößernd, in dieselben über. Die Seitenwände 13b, 13c bilden gemeinsam eine die Lagerbuchsenaufnahme 12 mit vorliegend zwei koaxial und beabstandet zueinander angeordneten Lageraugen 15, 16 in den Seitenwänden 13b, 13c aus. Auch diese Lageraugen 15, 16 sind, wie vorliegend gezeigt, bevorzugt jeweils als Durchzug im Blech der Seitenwand 13b, 13c ausgebildet. Vorteilhaft sind dabei die freien Enden der Durchzüge sowohl des zweiten als auch des dritten Profilabschnitts 7'b, 7'c des Achslenkers 7' zum Profilinneren hin gerichtet, woraus Einsparungen an Bauraum resultieren (7 und 8).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Achse
- 3
- Fahrzeugrad
- 4
- Längslenker
- 5
- Längslenker
- 6
- Querträger
- 7
- Achslenker / Panhard-Stab (Stand der Technik)
- 7'
- Achslenker / Panhard-Stab
- 7'a
- erster, mittlerer Profilabschnitt
- 7'b
- zweiter Profilabschnitt
- 7'c
- dritter Profilabschnitt
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Längsachse (Achslenker 7')
- 11
- Lagerbuchsenaufnahme
- 12
- Lagerbuchsenaufnahme
- 13
- offener Hohlquerschnitt
- 13a
- Profilbasis
- 13b
- Seitenwand
- 13c
- Seitenwand
- 13d
- Deckwand
- 13e
- Deckwand
- 14
- Lagerauge
- 15
- Lagerauge
- 16
- Lagerauge
- „α“
- Neigungs-Innenwinkel (Seitenwand 13c)