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Die vorliegende Erfindung betrifft einen ausfahrbaren Tisch für einen Fahrzeugsitz, wobei der Tisch zumindest ein Tischelement aufweist. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Sitzanordnung mit zumindest einem Fahrzeugsitz und einem solchen Tisch.
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Der Einsatz von Tischen in Fahrzeugen ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Solche Tische werden häufig in für längere Fahrzeiten konzipierten Fahrzeugen, wie beispielsweise Nutzfahrzeugen, Vans, Reisebussen und dergleichen, eingesetzt. Dabei wird ein einem jeweiligen Fahrzeugsitz zugehöriger Tisch üblicherweise vor dem zugehörigen Fahrzeugsitz, beispielsweise an der Rückenlehne des in einer Sitzanordnung vorderen Fahrzeugsitzes, schwenkbar befestigt. Somit kann ein auf dem Fahrzeugsitz sitzender Insasse den Tisch zwischen einer Nutzstellung und einer Staustellung verstellen. Nachteilig hierbei ist, dass derartige Tische verhältnismäßig klein sind und sich somit negativ auf den erwünschten Komfort auswirken. Des Weiteren wird durch das Umklappen des Tisches der auf dem vorderen Fahrzeugsitz sitzende Insasse beeinträchtigt, was zu weiteren Komforteinbußen führt. Zudem haben solche Tische in der Regel einen zu großen Abstand zu dem sie benutzenden Insassen und bieten eine unzureichende Stabilität.
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Aus der
EP 0 350 897 B1 ist ein ausfahrbarer Tisch bekannt, der eine Halterung mit einem Träger aufweist, der zwischen einer Ausfahrstellung und einer Einfahrstellung höhenverstellbar ist. Der Tisch weist zudem ein Tischelement auf, das zwischen einer horizontalen Nutzstellung und einer vertikalen Staustellung schwenkbar ist. Dabei wird der Tisch in der Staustellung des Tischelementes höhenverstellt. Dementsprechend ist der Tisch, insbesondere das Tischelement, permanent in unmittelbarer Nähe des den zugehörigen Fahrzeugsitz benutzenden Insassen und beeinträchtigt diesen Insassen insbesondere in der Beinfreiheit.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Tisch der zuvor genannten Art sowie für eine Sitzanordnung mit einem derartigen Tisch, eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen erhöhten Komfort auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, zumindest ein Tischelement eines ausfahrbaren Tisches einerseits höhenverstellbar und andererseits um zwei im Wesentlichen senkrecht zueinander verlaufende Schwenkachsen schwenkbar auszugestalten, um somit einen verbesserten Zugriff eines Benutzer des Tisches zu erlauben und/oder den Tisch bei Bedarf, das heißt wenn er nicht benötigt wird, derart verstellen zu können, dass er keine oder zumindest geringere Raumeinbußen für den Nutzer darstellt. Dementsprechend wird somit insgesamt der Komfort erhöht. Dem Erfindungsgedanken entsprechend weist der für den Einsatz in einem Fahrzeug bzw. für einen Fahrzeugtisch geeignete und ausfahrbare Tisch besagtes Tischelement auf, das mit einer Halterung des Tisches verbunden ist. Die Halterung des Tisches ist höhenverstellbar und zwischen einer Ausfahrstellung und einer Einfahrstellung höhenverstellbar, wobei der Tisch bzw. das Tischelement in der Ausfahrstellung höher angeordnet ist als in der Einfahrstellung. Das Tischelement ist ferner schwenkbar an der Halterung gelagert. Die schwenkbare Lagerung des Tischelementes an der Lagerung ist einerseits um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende erste Schwenkachse gegeben, die das Verstellen des Tischelementes zwischen einer Aufklappstellung und einer Einklappstellung erlaubt. Das Tischelement ist ferner um eine zweite Schwenkachse schwenkbar an der Halterung gelagert, wobei die zweite Schwenkachse quer zur ersten Schwenkachse und insbesondere im Wesentlichen senkrecht dazu verläuft. Durch das Schwenken des Tischelementes um die zweite Schwenkachse ist das Tischelement zwischen einer im Wesentlichen horizontalen Nutzstellung, in der das Tischelement üblicherweise genutzt wird, und einer im Wesentlichen vertikalen Staustellung schwenkbar. Somit kann der Tisch insgesamt so verstellt werden, dass er bei Bedarf zunächst von der Einfahrstellung in die Ausfahrstellung und anschließend von der Einklappstellung in die Aufklappstellung verstellt bzw. geschwenkt wird. Anschließend wird das sich in der Aufklappstellung befindende Tischelement in die Nutzstellung geschwenkt, in der es üblicherweise genutzt wird. Das Tischelement bzw. der Tisch können bei Bedarf und insbesondere im Nichtgebrauchszustand des Tischelementes, in umgekehrter Reihenfolge zurück verstellt bzw. geschwenkt werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Tisch Bestandteil einer Sitzanordnung, wobei diese Sitzanordnung zumindest einen Fahrzeugsitz und zumindest einen solchen Tisch aufweist. Der Fahrzeugsitz weist eine Sitzfläche auf, auf der ein Insasse und Benutzer des Tisches sitzen kann. Bevorzugt ist der Tisch derart relativ zum Fahrzeugsitz angeordnet, dass das sich in der Nutzstellung befindende Tischelement oberhalb der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes befindet. In dieser Nutzstellung ist das Tischelement also in etwa oberhalb der Oberschenkel des Nutzers angeordnet, womit eine komfortable Benutzung des Tischelementes gewährleistet ist. Das sich in der Nutzstellung befindende und oberhalb der Sitzfläche angeordnete Tischelement befindet sich ferner vorteilhaft in der Aufklappstellung, während sich der Tisch in der Ausfahrstellung befindet.
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Selbstverständlich kann der Tisch auch zwei oder mehrere solche Tischelemente aufweisen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Tisch zwei solche Tischelemente auf, wobei die Tischelemente ausgehend von der Staustellung durch Schwenken in entgegengesetzten Richtungen um die zweite Schwenkachse jeweils in eine jeweilige Nutzstellung schwenkbar sind. Somit können zwei auf benachbarten Fahrzeugsitzen sitzende Insassen jeweils ein solches Tischelement benutzen. Die Tischelemente können hierbei gemeinsam zwischen der Aufklappstellung und der Einklappstellung schwenkbar sein. Bevorzugt sind diese jedoch jeweils unabhängig voneinander zwischen der Aufklappstellung und der Einklappstellung schwenkbar. Auch können die Tischelemente zwischen einer gemeinsamen Staustellung und der jeweiligen Nutzstellung schwenkbar sein. Vorteilhaft sind die Tischelemente jedoch unabhängig voneinander zwischen einer zugehörigen Staustellung und einer zugehörigen Nutzstellung verstellbar. Somit ist insbesondere gewährleistet, dass die Tischelemente jeweils unabhängig voneinander nutzbar sind. Insbesondere kann das jeweilige Tischelement um eine solche zugehörige zweite Schwenkachse schwenkbar sein, wobei diese zweite Schwenkachsen bevorzugt parallel verlaufen.
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Bei einer entsprechenden Sitzanordnung ist also ein zweiter Fahrzeugsitz vorgesehen, wobei die Fahrzeugsitze bevorzugt die gleiche Ausrichtung aufweisen bzw. in einer Stellung mit gleicher Ausrichtung verstellbar sind. Ferner sind die Fahrzeugsitze und der Tisch derart relativ zueinander positioniert, dass das jeweilige Tischelement in der Nutzstellung oberhalb der Sitzfläche eines solchen zugehörigen Fahrzeugsitzes angeordnet ist.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das zumindest eine Tischelement und/oder die Halterung in der Einfahrstellung in einem Gehäuse angeordnet. Somit kann das Tischelement und/oder die Halterung bei Bedarf in dem Gehäuse verstaut werden, so dass das Tischelement und/oder die Halterung im verstauten Zustand nicht oder zumindest lediglich bereichsweise von außen sichtbar sind. Bei dem Gehäuse kann es sich hierbei um ein Gehäuse des Tisches oder einer bzw. mehrerer der Fahrzeugsitze oder des zugehörigen Fahrzeuges handeln.
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Prinzipiell kann der Tisch beliebig relativ zum Fahrzeugsitz angeordnet werden, sofern das zugehörige Tischelement in der Nutzstellung oberhalb der Sitzfläche des zugehörigen Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Bevorzugt ist der Tisch jedoch derart relativ zum Fahrzeugsitz positioniert, dass der Tisch in der Einfahrstellung seitlich am Fahrzeugsitz angeordnet ist. Weist die Sitzanordnung zwei Fahrzeugsitze auf, so ist der Tisch vorzugsweise zwischen den Fahrzeugsitzen und insbesondere seitlich an beiden Fahrzeugsitzen angeordnet. Somit ist ein guter Zugriff auf den Tisch bzw. auf die Tischelemente und ein einfaches Verstellen bzw. Schwenken des Tisches gewährleistet.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch:
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1–4 eine räumliche Ansicht einer Sitzanordnung, bei unterschiedlichen Stellungen eines Tisches.
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In den 1 bis 4 ist eine Sitzanordnung 1 dargestellt. Die Sitzanordnung 1 weist zwei Fahrzeugsitze 2 auf, die identisch ausgebildet und mit gleicher Ausrichtung positioniert sind. Die Fahrzeugsitze 2 sind voneinander beabstandet und seitlich einander benachbart angeordnet. Der jeweilige Fahrzeugsitz 2 weist eine Sitzfläche 3 sowie eine Rückenlehne 4 auf. An der jeweiligen Rückenlehne 4 ist auf gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Armlehne 5 angeordnet. Ein Benutzer oder Insasse 6 kann sich somit auf die Sitzfläche 3 eines solchen Fahrzeugsitzes 2 setzen und die gegenüberliegenden Armlehnen 5 zur Ablage seiner Arme 7 verwenden.
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Die Sitzanordnung 1 weist ferner einen Tisch 8 auf, der seitlich zwischen den Fahrzeugsitzen 2 angeordnet ist. Der Tisch 8 weist ein Gehäuse 9, eine Halterung 10, sowie zwei Tischelemente 11 auf. Die Tischelemente 11 sind mit der Halterung 10 gemeinsam höhenverstellbar. Des Weiteren sind die Tischelemente 11 unabhängig voneinander um eine erste Schwenkachse 12 und jeweils um eine zugehörige zweite Schwenkachse 13 schwenkbar an der Halterung 10 gelagert, wobei die erste Schwenkachse 12 in Fahrzeugquerrichtung verläuft. Die erste Schwenkachse 12 und die zweiten Schwenkachsen 13 verlaufen im Wesentlichen horizontal. Zudem verlaufen die zweiten Schwenkachsen 13 im Wesentlichen senkrecht zur ersten Schwenkachse 12 und im Wesentlichen parallel zueinander. Denkbar ist dabei selbstverständlich auch, dass die beiden Tischelemente 11 an einer gemeinsamen Schwenkachse 13 gelagert sind.
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Die Halterung 10 des Tisches 8 ist höhenverstellbar ausgestaltet und zwischen einer in 1 dargestellten Einfahrstellung und einer in den 2 bis 4 dargestellten Ausfahrstellung höhenverstellbar. Wie in 1 erkennbar, ist die Halterung 10 samt den Tischelementen 11 in der Einfahrstellung im Wesentlichen im Gehäuse 9 angeordnet und somit im Wesentlichen von außen nicht sichtbar. In der in 1 dargestellten Einfahrstellung sind die Halterung 10 und die Tischelemente 11 ferner außerhalb des üblichen Bewegungsraums des Insassen 6, so dass der Komfort für den Insassen 6 erhöht oder zumindest unwesentlich beeinträchtigt wird.
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Durch die Höhenverstellung der Halterung 10 werden die Tischelemente 11 also ebenfalls gemeinsam höhenverstellt. Das jeweilige Tischelement 11 ist ferner durch ein Schwenken um die erste Schwenkachse 12 zwischen einer in 2 dargestellten Einklappstellung und einer in 3 transparent dargestellten Aufklappstellung schwenkbar. In 3 sind dabei beide Tischelemente 11 in der Einklappstellung und das transparente dargestellte Tischelement 11 zusätzlich in der Aufklappstellung gezeigt. Das jeweilige Tischelement 11 kann also unabhängig vom anderen Tischelement 11 zwischen der Aufklappstellung und der Einklappstellung geschwenkt werden. Die Ausfahrstellung und die Aufklappstellung sind ferner derart gewählt, dass das jeweilige Tischelement 11 in der Aufklappstellung oberhalb der Oberschenkel 14 des Insassen 6 angeordnet ist. Hierzu weist die Halterung 10 einen Anschlag 15 auf, der die Schwenkbewegung der Tischelemente 11 um die erste Schwenkachse 12 begrenzt und somit die Aufklappstellung entsprechend vorgibt. In der Einklappstellung ist die Schwenkbewegung des jeweiligen Tischelementes 11 um die erste Schwenkachse 12 ebenfalls durch die Halterung 10 begrenzt, so dass das jeweilige viereckig ausgebildete Tischelement 11 in der Einklappstellung und der Aufklappstellung eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Kante aufweist.
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Insbesondere in den 3 und 4 ist zu erkennen, dass das jeweilige Tischelement 11 in der Aufklappstellung um die zugehörige zweite Schwenkachse 13 schwenkbar ist. Durch das Schwenken um die zugehörige zweite Schwenkachse 13 ist das jeweilige Tischelement 11 hierbei zwischen einer in 4 dargestellten und im Wesentlichen horizontalen Nutzstellung und einer im Wesentlichen vertikalen und in 3 für eines der Tischelemente 11 transparent dargestellten Staustellungschwenkbar. Dabei wird die im Wesentlichen horizontale Nutzstellung des jeweiligen Tischelementes 11 ebenfalls durch besagten Anschlag 15 erreicht, auf dem das jeweilige Tischelement 11 in seiner Nutzstellung aufliegt. In der Nutzstellung ist das jeweilige Tischelement 11 oberhalb der Sitzfläche 3 eines solchen zugehörigen Fahrzeugsitzes 2 und oberhalb der Oberschenkel 14 des Insassen 6 angeordnet. Zudem befindet sich das jeweilige Tischelement 11 in der Nutzstellung im Wesentlichen auf Höhe der zugehörigen Armlehnen 5 oder unterhalb der Armlehnen 5. Somit ist insgesamt ein verbesserter Zugriff des Insassen 6 auf das zugehörige Tischelement 11 und dementsprechend ein verbesserter Komfort erreicht. Ferner kann das jeweilige Tischelement 11 bzw. der Tisch 8 bequem geschwenkt und verstellt werden, um den Tisch 8 bzw. das jeweilige Tischelement 11 bei Bedarf zu benutzen oder im Gehäuse 8 zu verstauen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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