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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nockenwellen-Anordnung für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, eine Brennkraftmaschine mit einer solchen Nockenwellen-Anordnung sowie ein Verfahren zum Verstellen einer Phasenlage zwischen einer Kurbel- und einer Nockenwelle einer solchen Brennkraftmaschine.
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Beispielsweise aus der
DE 10 2004 058 767 A1 ist es bekannt, in Brennkraftmaschinen mit Nockenwellen zur Betätigung von Gaswechselventilen eine Phasenlage der Nockenwelle zu einer Kurbelwelle durch einen hydraulisch verstellbaren Nockenwellenversteller zu variieren.
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Nach der
DE 10 2004 058 767 A1 befindet sich der Sitz moderner Nockenwellenversteller meist am antriebsseitigen Ende der Nockenwelle, wobei die Steuerung von Druckmittelströmen zu bzw. von Druckkammern des hydraulisch verstellbaren Nockenwellenversteller mittels eines Steuerventils erfolgt, welches als Zentralventil, das innerhalb der Nockenwelle oder einer Verlängerung der Nockenwelle im Bereich des Nockenwellenverstellers angeordnet ist, oder als Einsteckventil ausgeführt sein kann, das in eine Ventilaufnahme beispielsweise eines Zylinderkopfes oder eines Zylinderkopfdeckels eingesteckt wird.
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Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Verstellmöglichkeit einer Phasenlage zwischen einer Kurbel- und einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Nockenwellen-Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 9, 10 stellen eine entsprechende Brennkraftmaschine bzw. ein entsprechendes Verfahren unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Brennkraftmaschine nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine Kurbelwelle und eine oder mehrere Nockenwellen-Anordnungen mit je einer Nockenwelle auf. Insbesondere kann je eine Nockenwelle für die Einlass- und die Auslassventile vorgesehen sein, um Öffnungs- und Schließzeitpunkte von Einlass- und Auslassgaswechselventilen zeitlich relativ zueinander verschieben und die Ventilüberschneidungen gezielt einstellen zu können.
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Eine Nockenwellen-Anordnung nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist einen, insbesondere hydraulischen, Nockenwellenversteller auf. Der Nockenwellenversteller weist in einer Ausführung ein von der Kurbelwelle angetriebenes, insbesondere eine feste Phasenbeziehung zu dieser haltendes, Antriebsrad, ein in Antriebsverbindung mit der Nockenwelle stehendes Abtriebsteil und einen das Drehmoment vom Antriebsrad auf das Abtriebsteil übertragenden Verstellmechanismus mit einem oder mehreren Druckkammern auf, die durch einen Steuerventil-Kolben wahlweise geöffnet oder geschlossen werden können. In einer Weiterbildung können die Druckkammern durch den Steuerventil-Kolben wahlweise durch Öffnen mit einer Druckmittelquelle oder einer Druckmittelsenke verbunden oder durch Schließen von beiden getrennt werden. Der Steuerventil-Kolben bildet entsprechend in einer Ausführung ein Drei-Wege-Ventil aus bzw. schaltet ein Drei-Wege-Ventil.
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Die Kurbelwelle ist in einer Ausführung mit dem Nockenwellenversteller, insbesondere dessen Antriebsrad, durch ein Kraftübertragungsmittel gekoppelt, insbesondere einen Ketten-, Riemen- oder Zahnradtrieb.
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Der Nockenwellenversteller kann insbesondere als Rotationskolbenversteller ausgebildet sein. In einer Weiterbildung ist das Antriebsrad drehfest mit einem Stator verbunden, zu dem ein Rotor konzentrisch angeordnet ist, der kraft-, form- oder stoffschlüssig, insbesondere mittels eines Presssitzes, einer Schraub- oder Schweißverbindung, mit der Nockenwelle verbunden ist. Im Stator sind ein oder mehrere, in Umfangsrichtung beabstandete, Hohlräume ausgebildet, die sich ausgehend vom Rotor radial nach außen erstrecken. Die Hohlräume können in axialer Richtung durch Seitendeckel druckdicht begrenzt sein. In wenigstens einen, vorzugsweise jeden dieser Hohlräume erstreckt sich ein mit dem Rotor verbundener Flügel, der den Hohlraum in zwei Druckkammern teilt. Durch den Steuerventil-Kolben des Nockenwellenverstellers können die einzelnen Druckkammern wahlweise mit einer Druckmittelquelle, insbesondere einer Druckmittelpumpe, oder mit einer Druckmittelsenke, insbesondere einem Druckmitteltank bzw. -reservoir, verbunden oder in einer Weiterbildung von beiden getrennt werden. Auf diese Weise kann die Phase der Nockenwelle relativ zur Kurbelwelle eingestellt bzw. gehalten werden.
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Gleichermaßen kann der Nockenwellenversteller als Axialkolbenversteller ausgebildet sein. In einer Weiterbildung steht das Antriebsrad mit einem Axialkolben und dieser mit dem Abtriebsteil jeweils über Schrägverzahnungen in Verbindung. Der Axialkolben trennt einen durch das Abtriebsteil und das Antriebsrad gebildeten Hohlraum in zwei axial zueinander angeordnete Druckkammern. Wird nun durch einen Steuerventil-Kolben des Nockenwellenverstellers die eine Druckkammer mit Druckmittel beaufschlagt, während die andere Druckkammer entlüftet wird, so verschiebt sich der Axialkolben in axialer Richtung. Die axiale Verschiebung des Axialkolbens wird durch die Schrägverzahnungen in eine relative Verdrehung des Antriebsrades zum Abtriebsteil und damit der Nockenwelle zur Kurbelwelle übersetzt.
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Die Nockenwellen-Anordnung weist weiter einen Aktuator zum, insbesondere axialen, Verschieben des Steuerventil-Kolbens des Nockenwellenverstellers auf. Der Aktuator kann insbesondere als elektromagnetischer Aktuator ausgebildet sein und eine Elektromagnetanordnung mit einem oder mehreren wahlweise bestrombaren Elektromagneten und einen durch diese verschiebbaren Anker aufweisen, der in einer Ausführung mit dem Steuerventil-Kolben durch eine Schaltstange oder ein Schaltseil gekoppelt sein kann. Gleichermaßen kann der Aktuator als elektromotorischer, hydraulischer oder pneumatischer Aktuator ausgebildet sein. In einer Weiterbildung kann ein solcher Aktuator einen wahlweise verschiebbaren Abtrieb aufweisen, der mit dem Steuerventil-Kolben durch eine Schaltstange oder ein Schaltseil gekoppelt sein kann.
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Die Schaltstange kann insbesondere einseitig mit dem Aktuator, insbesondere dessen Abtrieb, insbesondere Anker, gekoppelt sein. Hierunter wird in fachüblicher Weise verstanden, dass der Aktuator nur Druckkräfte auf die Schaltstange überträgt. In einer Weiterbildung kann die Schaltstange durch ein Federmittel, insbesondere wenigstens eine Druckfeder, elastisch gegen den Aktuator vorgespannt sein, so dass sie bei Reduzierung bzw. Wegfall der Aktuierung gegen den Aktuator zugestellt wird. Auf diese Weise kann in einer Ausführung, insbesondere montagetechnisch einfach, eine Axialposition des Steuerventil-Kolbens durch wahlweises Aktuieren, insbesondere Bestromen, des Aktuators, vorgegeben bzw. eingestellt werden. Gleichermaßen kann die Schaltstange auch zweiseitig mit dem Aktuator, insbesondere dessen Abtrieb, insbesondere Anker, gekoppelt sein. Hierunter wird in fachüblicher Weise verstanden, dass der Aktuator sowohl Druck- als auch Zugkräfte auf die Schaltstange überträgt.
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Insbesondere kann der Aktuator kraft-, form- oder stoffschlüssig mit der Schaltstange verbunden, insbesondere integral mit dieser ausgebildet sein. Zur Unterstützung kann die Schaltstange ebenfalls durch ein Federmittel, insbesondere wenigstens eine Druck- oder Zugfeder, elastisch vorgespannt sein. Auf diese Weise kann in einer Ausführung zuverlässig eine Axialposition der Schaltstange durch wahlweises Aktuieren, insbesondere Bestromen, des Aktuators, vorgegeben bzw. eingestellt werden. Ist der Aktuator mit dem Steuerventil-Kolben durch ein Schaltseil gekoppelt, kann der Steuerventil-Kolben durch ein Federmittel, insbesondere wenigstens eine Zugfeder, elastisch von dem Aktuator weg vorgespannt sein, so dass er bei Reduzierung bzw. Wegfall einer Zugkraft des Schaltseiles von dem Aktuator weg gestellt wird.
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Die Schaltstange kann mit dem Steuerventil-Kolben starr gekoppelt sein. Dadurch kann in einer Ausführung die Schaltstange vorteilhaft geführt bzw. radial gestützt werden. Gleichermaßen kann die Schaltstange mit dem Steuerventil-Kolben gelenkig gekoppelt sein. Dadurch können in einer Ausführung Fluchtungsfehler kompensiert werden. In einer Ausführung sind Schaltstange und Steuerventil-Kolben zerstörungsfrei lösbar miteinander verbunden, insbesondere formschlüssig. Auf diese Weise kann in einer Ausführung die Montage und/oder Demontage vereinfacht werden. In einer anderen Ausführung sind Schaltstange und Steuerventil-Kolben dauerhaft miteinander verbunden, insbesondere stoffschlüssig. Auf diese Weise kann in einer Ausführung die Zuverlässigkeit erhöht werden.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung sind der Steuerventil-Kolben bzw. Nockenwellenversteller und der, insbesondere durch eine Schaltstange oder ein Schaltseil mit diesem gekoppelte, Aktuator auf einander gegenüberliegenden Seiten, insbesondere Stirnseiten, der Nockenwelle, insbesondere an einander gegenüberliegenden Enden der Nockenwelle angeordnet, wobei die Schaltstange bzw. das Schaltseil innerhalb der Nockenwelle angeordnet ist.
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Auf diese Weise kann in einer Ausführung der Aktuator, insbesondere maximal, von dem Steuerventil-Kolben bzw. dem Nockenwellenversteller beabstandet werden. Dadurch kann in einer Ausführung vorteilhaft eine Wechselwirkung zwischen dem Aktuator, insbesondere einem elektromagnetischen Aktuator, und dem Nockenwellenversteller, insbesondere Vibrationen des Nockenwellenverstellers, reduziert werden. Zusätzlich oder alternativ kann vorteilhaft Bauraum auf der der Antriebsseite der Nockenwelle gegenüberliegenden Seite der Brennkraftmaschine genutzt werden.
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Der Nockenwellenversteller bzw. dessen Steuerventil-Kolben kann insbesondere direkt an der antriebsseitigen Stirnseite der Nockenwelle angeordnet sein, insbesondere etwa bündig mit dieser abschließen. Er kann gleichermaßen auch an einer antriebsstirnseitigen Verlängerung der Nockenwelle oder von der antriebsseitigen Stirnseite zur Nockenwelle hin versetzt angeordnet sein. Der Aktuator kann insbesondere direkt an der gegenüberliegenden Stirnseite der Nockenwelle angeordnet sein. Er kann gleichermaßen auch von dieser Stirnseite zur Nockenwelle hin oder von der Nockenwelle weg versetzt angeordnet sein, insbesondere auf einer der Nockenwelle gegenüberliegenden Seite einer Vakuumpume. Unter einer Anordnung auf einander gegenüberliegenden Stirnseiten, insbesondere einer Anordnung an einem bzw. an gegenüberliegenden Enden, wird vorliegend entsprechend insbesondere verstanden, dass der Nockenwellenversteller bzw. sein Steuerventil-Kolben und der Aktuator axial um wenigstens 50%, insbesondere um wenigstens 75% der axialen Länge der Nockenwelle voneinander beabstandet sind.
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In einer Ausführung der vorliegenden Erfindung weist die Nockenwellen-Anordnung eine Vakuumpumpe, insbesondere eine Flügelzellenpumpe, auf, welche mit der Nockenwelle gekoppelt ist. Insbesondere kann ein Rotor der Vakuumpumpe mit der Nockenwelle drehfest bzw. antriebsverbunden sein. In einer Weiterbildung ist der Aktuator auf einer der Nockenwelle gegenüberliegenden bzw. der Nockenwelle abgewandten Seite der Vakuumpumpe angeordnet. Hierdurch kann der Abstand zwischen Nockenwellenversteller bzw. Steuerventil-Kolben und Aktuator vorteilhafterweise weiter vergrößert und zugleich die Vakuumpumpe vorteilhaft integriert werden.
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In einer Weiterbildung kann die Schaltstange bzw. das Schaltseil die Vakuumpumpe, insbesondere deren Rotor, durchgreifen. Dies kann in einer Ausführung die Montage und/oder Demontage vereinfachen. Gleichermaßen kann ein Abtrieb, insbesondere Anker, oder eine elektrische, hydraulische oder pneumatische Leitung des Aktuators auch die Vakuumpumpe durchgreifen, insbesondere deren Rotor, und auf der dem Aktuator gegenüberliegenden Seite, insbesondere im Inneren der Nockenwelle, mit der Schaltstange, dem Schaltseil bzw. dem Steuerventil-Kolben gekoppelt sein. Dies kann in einer Ausführung die axiale Baulänge des Aktuators reduzieren.
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Eine Schaltstange kann in einer Ausführung durch eine Lageranordnung mit einem oder mehreren Wälz- und/oder Gleitlagern in der Nockenwelle geführt sein. Hierdurch kann in einer Ausführung die Schaltzuverlässigkeit und -präzession erhöht werden.
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Zum Verstellen einer Phasenlage zwischen einer Kurbel- und einer Nockenwelle einer vorstehend beschriebenen Brennkraftmaschine wird, wie vorstehend erläutert, der Steuerventil-Kolben durch den Aktuator axial verschoben, um wahlweise unterschiedliche Druckkammern des Nockenwellenverstellers zu öffnen oder zu schließen und so hydraulisch zu aktuieren.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 einen Axialschnitt durch eine erste Druckkammer eines Nockenwellenverstellers einer Nockenwellen-Anordnung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einer ersten Schaltstellung;
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2 einen gegenüber der 1 in Umfangsrichtung versetzten Axialschnitt durch einen Flügel des Nockenwellenverstellers;
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3 einen gegenüber der 2 in Umfangsrichtung weiter versetzten Axialschnitt durch eine gegenwirkende zweite Druckkammer des Nockenwellenverstellers;
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4 den Axialschnitt der 1 in einer zweiten Schaltstellung; und
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5 den Axialschnitt der 3 in der zweiten Schaltstellung.
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1 bis 3 zeigen drei in Umfangsrichtung gegeneinander versetzte Axialschnitte durch eine Nockenwellen-Anordnung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einer ersten Schaltstellung, die Figurenfolgen 1 → 4 und 3 → 5 ein Verfahren zum Verstellen einer Phasenlage zwischen einer Kurbel- und einer Nockenwelle dieser Brennkraftmaschine nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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Die Nockenwellen-Anordnung weist eine hohle Nockenwelle 2 auf. An deren in den Figuren rechtem Ende ist ein hydraulischer Nockenwellenversteller 1 angeordnet, der als Rotationskolbenversteller ausgebildet ist. Er weist ein Antriebsrad in Form eines Stators 1.2 auf, zu dem ein Abtriebsteil in Form eines Rotors 1.1 konzentrisch angeordnet ist, der mittels eines Presssitzes oder einer Schweißverbindung mit der Nockenwelle 2 verbunden ist. Der Stator 1.2 ist mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine durch ein Kraftübertragungsmittel, beispielsweise einen Kettentrieb, gekoppelt (nicht dargestellt).
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Im Stator 1.2 sind mehrere, in Umfangsrichtung beabstandete, Hohlräume ausgebildet, die sich ausgehend vom Rotor 1.1 radial nach außen erstrecken und in axialer Richtung durch Seitendeckel druckdicht begrenzt sind. In jeden dieser Hohlräume erstreckt sich ein mit dem Rotor 1.1 verbundener Flügel, der in 2 geschnitten dargestellt ist. Diese Flügel teilen die Hohlräume jeweils in eine erste Druckkammer A, die in 1, 4 geschnitten dargestellt ist, und eine gegenwirkende zweite Druckkammer B, die in 3, 5 geschnitten dargestellt ist.
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Ein Steuerventil-Kolben 5 ist axial verschiebbar in einem Steuerventil-Gehäuse 4 angeordnet und durch eine Druckfeder 8 in den Figuren nach links vorgespannt. Das Steuerventil-Gehäuse 4 ist seinerseits in der Nockenwelle 2 angeordnet und durch einen Ring 7 axial gesichert.
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An dem gegenüberliegenden, in den Figuren linken Ende der Nockenwelle ist eine Vakuumpumpe 10, welche mit der Nockenwelle 2 in an sich bekannter Weise gekoppelt ist, und auf der der Nockenwelle 2 gegenüberliegenden Seite der Vakuumpumpe 10 und somit an dem dem Steuerventil-Kolben 5 gegenüberliegenden Ende der Nockenwelle 2 (links in den Figuren) ein elektromagnetischer Aktuator 3 mit einer Elektromagnetanordnung, die in der Figuren in fachüblicher Weise durch ein Kreuz gekennzeichnet ist, und einen durch diese verschiebbaren Anker 3.1 angeordnet.
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Der Aktuator 3 bzw. sein Anker 3.1 sind einseitig mit einer Schaltstange 6 gekoppelt, welche in der Nockenwelle 2 angeordnet und durch eine Gleitlageranordnung 9 geführt ist. Hierzu durchgreift die Schaltstange 6 die Vakuumpumpe 10 axial, d. h. ragt auf der der Nockenwelle 2 gegenüberliegenden Seite aus dieser hervor.
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An ihrem anderen Ende ist die Schaltstange 6 mit einem sternförmig gehaltenen Axialabsatz 5.2 des im Wesentlichen spulenförmigen Steuerventil-Kolbens 5 formschlüssig starr verbunden bzw. gekoppelt. Auf diese Weise sind der Steuerventil-Kolben 5 und der Aktuator 3 durch die Schaltstange 6 gekoppelt, so dass eine Verschiebung des Ankers 3.1 des elektromagnetischen Aktuators 3 in den Figuren nach rechts infolge einer Bestromung der Elektromagnetanordnung (vgl. Figurenfolge 1 → 4, 3 → 5) den Steuerventil-Kolben 5 in den Figuren axial nach rechts verschiebt und dabei die Druckfeder 8 weiter spannt, die den Steuerventil-Kolben 5 in den Figuren axial nach links zurückzustellen sucht.
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Durch entsprechende Bestromung kann der Steuerventil-Kolben 5 wahlweise in die in den 1, 3 gezeigte erste Schaltstellung, in der, wie nachfolgend beschrieben, die ersten Druckkammern A mit Druckmittel bzw. -fluid beaufschlagt und die zweiten Druckkammern B entlüftet werden, in die in den 4, 5 gezeigte zweite Schaltstellung, in der, wie nachfolgend beschrieben, umgekehrt die ersten Druckkammern A entlüftet und die zweiten Druckkammern B mit Druckmittel beaufschlagt werden, und in eine Zwischenstellung (nicht dargestellt) geschaltet werden, in der sowohl die ersten Druckkammern A als auch die zweiten Druckkammern B geschlossen sind.
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Durch die Anordnung von Nockenwellenversteller 1 bzw. dessen Steuerventil-Kolben 5 und Aktuator 3 an einander gegenüberliegenden Enden der Nockenwelle 2 (links, rechts in den Figuren) sind diese maximal voneinander beabstandet, so dass gegenseitige unerwünschte Beeinflussungen reduziert werden und zugleich der Bauraum auf der dem Nockenwellenantrieb 1.2 gegenüberliegenden Seite der Brennkraftmaschine optimal ausgenutzt ist.
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Die Funktion eines Rotationskolbenverstellers ist grundsätzlich bekannt, so dass nachfolgend ein Verfahren zum Verstellen einer Phasenlage zwischen der Kurbel- und der Nockenwelle
2 nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung zusammenfassend erläutert und ergänzend insbesondere auf die einleitend genannte
DE 10 2004 058 767 A1 Bezug genommen wird.
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In der in den 1 bis 3 dargestellten ersten Schaltstellung ist der Steuerventil-Kolben 5 mangels Bestromung der Elektromagnetanordnung des Aktuators 3 durch die Druckfeder 8 in die erste Schaltstellung gestellt. In dieser kommuniziert eine Druckmittelquelle P, beispielsweise eine Druckmittelpumpe, über Radialbohrungen 2.1 der Nockenwelle 2 (vgl. 2) mit Axialnuten 4.1 des Steuerventil-Gehäuses 4, das im Ausführungsbeispiel zur kompakteren Darstellung einteilig dargestellt ist, in einer nicht dargestellten Abwandlung jedoch auch mehrteilig, insbesondere durch konzentrische Hülsen, ausgebildet sein kann, und über diese Axialnuten 4.1 mit einem Außen-Ringraum 5.1, der durch den spulenförmigen Steuerventil-Kolben 5 und die Innenwand des Steuerventil-Gehäuses 4 definiert ist.
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Dieser Ringraum 5.1 kommuniziert seinerseits über Radialbohrungen 4.2, 2.2, 1.3 in dem Steuerventil-Gehäuse 4, der Nockenwelle 2 und dem Rotor 1.1 mit den ersten Druckkammern A, so dass diese mit Druckmittel beaufschlagt werden (vgl. 1). In dieser ersten Schaltstellung werden umgekehrt die zweiten Druckkammern B über Radialbohrungen 1.4, 2.3, 4.3 in dem Rotor 1.1, der Nockenwelle 2 und dem Steuerventil-Gehäuse 4 entlüftet, die durch eine Steuerkante des Steuerventil-Kolbens 5 geöffnet sind (vgl. 3, in der die Abströmung T zu einem Druckmittelreservoir (nicht dargestellt) durch einen Strömungspfeil angedeutet ist). Entsprechend werden die ersten Druckkammern A vergrößert, die zweiten Druckkammern B verkleinert und so der Rotor 1.1 relativ zum Stator 1.2 in Umfangsrichtung verdreht, um eine Phasenlage zwischen der Kurbel- und der Nockenwelle 2 zu verstellen.
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Wird die Elektromagnetanordnung des Aktuators 3 ausreichend stark bestromt, drückt dessen Anker 3.1 über die Schaltstange 6 den Steuerventil-Kolben 5 gegen die Druckfeder 8 in die in den 4, 5 dargestellte zweite Schaltstellung. Auch in dieser kommuniziert die Druckmittelquelle P über die Radialbohrungen 2.1 der Nockenwelle 2 (vgl. 2) mit den Axialnuten 4.1 des Steuerventil-Gehäuses und über diese mit dem Außen-Ringraum 5.1.
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Dieser Ringraum 5.1 kommuniziert nun über die Radialbohrungen 4.3, 2.3, 1.4 in dem Steuerventil-Gehäuse 4, der Nockenwelle 2 und dem Rotor 1.1 mit den zweiten Druckkammern B, so dass nun diese mit Druckmittel beaufschlagt werden (vgl. 4). In dieser zweiten Schaltstellung werden nun umgekehrt die ersten Druckkammern A über Radialbohrungen 1.3, 2.2, 4.2 in dem Rotor 1.1, der Nockenwelle 2 und dem Steuerventil-Gehäuse 4 entlüftet, die nun durch eine Steuerkante des Steuerventil-Kolbens 5 geöffnet sind (vgl. 4, in der wiederum die Abströmung T zu dem Druckmittelreservoir angedeutet ist). Entsprechend werden nun die zweiten Druckkammern B vergrößert, die ersten Druckkammern A verkleinert und so der Rotor 1.1 relativ zum Stator 1.2 in entgegengesetzter Umfangsrichtung verdreht, um eine Phasenlage zwischen der Kurbel- und der Nockenwelle 2 gegensinnig zu verstellen.
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Durch entsprechend geringere Bestromung der Elektromagnetanordnung des Aktuators 3 kann in Zusammenwirken mit der rückstellenden Druckfeder 8 der Steuerventil-Kolben 5 auch in eine Zwischenstellung gestellt werden, in der seine Steuerkanten sowohl die Radialbohrungen 4.2 zu den ersten Druckkammern A als auch die Radialbohrungen 4.3 zu den zweiten Druckkammern B schließen und diese so von Druckquelle und -reservoir trennen, um eine Phasenlage beizubehalten.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Nockenwellenversteller |
1.1 | Rotor |
1.2 | Stator |
1.3, 1.4 | Radialbohrung |
2 | Nockenwelle |
2.1, 2.2, 2.3 | Radialbohrung |
3 | Aktuator |
3.1 | Anker |
4 | Steuerventil-Gehäuse |
4.1 | Axialnut |
4.2, 4.3 | Radialbohrung |
5 | Steuerventil-Kolben |
5.1 | Außen-Ringraum |
5.2 | Axialabsatz |
6 | Schaltstange |
7 | Ring |
8 | Druckfeder |
9 | Lageranordnung |
10 | Vakuumpumpe |
A | erste Druckkammer |
B | zweite Druckkammer |
P | Druckmittelquelle |
T | Druckmittelabfluss |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004058767 A1 [0002, 0003, 0037]