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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Toleranzring zum Toleranzausgleich zwischen einer Welle, insbesondere einer Lenkwelle, und einem Innenring eines Wälzlagers sowie ein damit ausgestattetes Wälzlager.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist bekannt einen Toleranzring aus einem polymeren Material zum Toleranzausgleich zwischen einer Welle, beispielsweise einer Lenkwelle eines Kraftfahrzeugs (Kfz), zum Beispiel eines Personenkraftwagens (PKW), und einem Innenring eines die Welle lagernden Wälzlagers einzusetzen.
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Um eine Stromversorgung von Bedienungselementen am Lenkrad durch die Lenkwelle und den Innenring des Wälzlagers zu ermöglichen sind verschiedene Möglichkeiten bekannt.
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Eine Möglichkeit besteht darin einen metallischen Kontaktring zwischen der Welle und dem Innenring des Wälzlagers vorzusehen. Ein derartiger Kontaktring stellt jedoch ein zusätzliches Bauteil dar und ist in der Regel geometrisch schwer herzustellen. Zudem ist ein Kontaktring nicht bei jeder Wellengeometrie anwendbar. Darüber hinaus ist ein über einen Kontaktring erzeugter elektrischer Kontakt toleranzempfindlich und beeinflusst die Wälzkörperlaufbahn.
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Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung eines elektrischen Kontakts zwischen der Welle und dem Innenring besteht darin, an den Innenring eine Kontaktzunge anzuformen. Ein mit einer Kontaktzunge versehener Innenring ist jedoch auch nicht bei jeder Wellengeometrie anwendbar und beeinflusst ebenfalls die Wälzkörperlaufbahn. Zudem ist sind derartige Federzungen in der Regel sehr steif ausgelegt, was die Montage erschwert.
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Die Druckschrift
DE 199 22 914 A1 beschreibt ein Wälzlager, welches einen von einem Toleranzring aufgenommenen Lagerinnenring aufweist. Der Toleranzring ist dabei aus einem elektrisch leitenden polymeren Werkstoff ausgebildet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit für eine elektrische Kontaktierung zwischen einer Welle, insbesondere Lenkwelle, und einem Innenring eines Wälzlagers zur Verfügung zu stellen, insbesondere welcher zudem einen optimalen Toleranzausgleich zwischen der Welle und dem Innenring ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Toleranzring zum Toleranzausgleich beziehungsweise zur Toleranzüberbrückung zwischen einer Welle, insbesondere einer Lenkwelle, und einem Innenring eines Wälzlagers gelöst, welcher einen elastisch federnden Toleranzring-Grundkörper aus einem polymeren Material aufweist, welcher zumindest abschnittsweise mit einer nanokristallinen, metallischen Beschichtung versehen ist.
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Unter einer nanokristallinen, metallischen Beschichtung kann insbesondere eine Beschichtung verstanden werden, welche aus metallischen Partikeln mit einer durchschnittlichen Korngröße von weniger als 1000 nm ausgebildet ist.
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Dadurch, dass der Toleranzring-Grundkörper eine metallische und damit elektrisch leitende Beschichtung aufweist, kann der Toleranzring vorteilhafterweise mit einer elektrischen Leitfähigkeit versehen werden, ohne das polymere Material des Toleranzring-Grundkörpers, beispielsweise durch Zusatz von elektrisch leitenden Additiven, elektrisch leitend ausgestalten zu müssen. Dadurch, dass das polymere Material des Toleranzring-Grundkörpers nicht elektrisch leitend ausgestaltet werden muss und auf den Zusatz von elektrisch leitenden Additiven verzichtet werden kann, wird vorteilhafterweise ermöglicht die Flexibilität beziehungsweise Elastizität des polymeren Materials des Toleranzring-Grundkörpers zu erhalten oder sogar, beispielsweise durch eine bezüglich der Flexibilität beziehungsweise Elastizität optimierte Materialauswahl, zu verbessern. So kann wiederum der durch den Toleranzring erzielbare Toleranzausgleich verbessert werden.
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Zudem kann der durch den Toleranzring erzielbare Toleranzausgleich insbesondere dadurch verbessert werden, dass die Beschichtung aus nanokristallinen Partikeln ausgebildet ist. Eine nanokristalline, metallische Beschichtung weist nämlich aufgrund ihrer Partikelstruktur eine höhere Flexibilität als eine geschlossene Metallbeschichtung auf, weswegen die nanokristalline, metallische Beschichtung sich flexiblen beziehungsweise elastischen Verformungen des Toleranzring-Grundkörpers besser anpassen kann und so eine höhere Flexibilität beziehungsweise Elastizität des Toleranzrings insgesamt und damit ein verbesserter Toleranzausgleich durch den Toleranzring erzielt werden kann. Zudem weisen nanokristalline Beschichtungen vorteilhafterweise auch eine hohe mechanische Stabilität insbesondere im Hinblick auf deren Anbindung am Toleranzring-Grundkörper auf.
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Aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit der Beschichtung kann vorteilhafterweise ein elektrischer Strom über den Toleranzring geführt werden. Auf diese Weise kann über die Beschichtung des Toleranzrings ein elektrischer Strom von der Welle zum Innenring und umgekehrt geführt werden. Dieser elektrische Strom kann von dem Innenring weiter über andere Bauteile des Wälzlagers, wie die Wälzkörper, gegebenenfalls einen Wälzkörperkäfig und den Außenring des Wälzlagers, nach Außen beispielsweise zu einem Lagergehäuse und/oder einem Lenkrohr geführt werden. So wird vorteilhafterweise eine Stromversorgung durch die Welle und das Wälzlager hindurch ermöglicht. Auf diese Weise können zum Beispiel Bedienungselementen an einem Lenkrad durch die (Lenk-)Welle, den Toleranzring und das Wälzlager von Außen mit elektrischem Strom versorgt beziehungsweise elektrische Signale vom Lenkrad nach Außen geleitet werden.
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Vorteilhafterweise kann dabei auf zusätzliche Bauteile, wie einen Kontaktring, oder eine spezielle Ausgestaltung des Innenrings, beispielsweise in Form einer Federzunge, verzichtet werden. Zudem ist der Toleranzring vorteilhafterweise bei flexiblen Wellengeometrien einsetzbar, gewährleistet einen relativ toleranzunempfindlichen, elektrischen Kontakt, beeinflusst nicht die Wälzkörperlaufbahn und ermöglicht eine Vereinfachung des Montageprozesses.
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Im Rahmen einer Ausführungsform ist die Beschichtung aus Partikeln mit einer durchschnittlichen Korngröße von kleiner oder gleich 500 nm ausgebildet. So kann vorteilhafterweise eine mechanisch besonders stabile Anbindung der Beschichtung an dem Toleranzring-Grundkörper erzielt werden.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist die Beschichtung eine Schichtdicke in einem Bereich von ≥ 5 μm bis ≤ 500 μm auf. So kann vorteilhafterweise eine ausreichende elektrische Leitfähigkeit gewährleistet werden, ohne die Flexibilität des Toleranzrings für den Toleranzausgleich zur Welle hin oder die Wälzlagerfunktion zu beeinträchtigen.
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Die Beschichtung kann insbesondere aus einem Übergangsmetall oder einer Übergangsmetalllegierung ausgebildet sein.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist die Beschichtung aus einem Metall oder einer Metalllegierung ausgebildet, welche mindestens ein Element, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen (Fe), Cobalt (Co), Nickel (Ni), Kupfer (Cu), Silber (Ag), Gold (Au) und Titan (Ti), insbesondere Eisen, Cobalt, Nickel, Kupfer, Silber und Titan, beispielsweise Eisen, Cobalt und Nickel, umfasst. Derartige Metalle und Metalllegierungen haben sich zur Ausbildung der Beschichtung als vorteilhaft erwiesen.
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Insbesondere kann die Nanometallbeschichtung aus einer Eisenlegierung oder aus einer Legierung auf Basis von Nickel ausgebildet sein. Derartige Legierungen weisen vorteilhafterweise eine ausreichende elektrische Leitfähigkeit und vergleichsweise geringe Materialkosten auf.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist daher die Beschichtung aus einer Eisenlegierung und/oder einer Nickellegierung ausgebildet.
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Die Beschichtung kann beispielsweise durch ein elektrochemisches Beschichtungsverfahren, beispielsweise Elektrolyse, aufgebracht sein.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist die Beschichtung, insbesondere die Oberfläche der Beschichtung, eine Härte nach Vickers (HV) von größer oder gleich 300 auf. So können vorteilhafterweise hohe Kräfte aufgenommen werden.
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Bei dem polymeren Material des Toleranzring-Grundkörpers kann es sich insbesondere um ein synthetisches polymeres Material, einen so genannten Kunststoff handeln. Wie bereits erläutert kann das polymere Material des Toleranzring-Grundkörpers, da die elektrische Leitfähigkeit durch die nanokristalline, metallische Beschichtung bereitgestellt wird, nicht elektrisch leitend beziehungsweise elektrisch isolierend und beispielsweise frei von Additiven zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit sein.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist das polymere Material des Toleranzring-Grundkörpers thermoplastisch. So kann vorteilhafterweise die Herstellung des Toleranzring-Grundkörpers vereinfacht werden.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist das polymere Material des Toleranzring-Grundkörpers, ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyamiden, wie Polyamid (PA), zum Beispiel Polyamid 66 (PA66), und/oder Polyphthalamid (PPA), Polyacetalen, wie Polyoxymethylen (POM), Polysulfiden, wie Polyphenylensulfid (PPS), Polyimiden, wie Polyetherimid (PEI), Kautschuken, Polyaryletherketonen, wie Polyetheretherketon (PEEK), Polyolefinen, wie Polypropylen (PP) und/oder Polyethylen (PE), Polystyrolen, wie Polystyrol (PS), und Polyestern, wie Polyethylenterephthalat (PET), sowie Copolymeren davon, wie Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS), und/oder Blends (Mischungen) davon.
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Der Toleranzring-Grundkörper kann beispielsweise mittels Spritzguss, Extrusion oder Zerspanen hergestellt sein.
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Die nanokristalline, metallische Beschichtung kann den Toleranzring-Grundkörper insbesondere zumindest teilweise oder gegebenenfalls auch vollständig umhüllen beziehungsweise umgeben.
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Der Toleranzring-Grundkörper kann insbesondere einen Innenringanlageabschnitt zum Anlegen des Innenrings und einen Wellenanlageabschnitt zum Anlegen der Welle aufweisen. Dabei kann insbesondere der Innenringanlageabschnitt und der Wellenanlageabschnitt sowie zumindest ein sich dazwischen erstreckender Abschnitt des Toleranzring-Grundkörpers, insbesondere zumindest teilweise oder vollständig, mit der Beschichtung versehen sein. Dabei kann die Beschichtung eine Art Hülle ausbilden, welche den Toleranzringgrundkörper zumindest teilweise umgibt. Auf diese Weise kann durch die Beschichtung ein elektrische Strom vom Innenringanlageabschnitt, insbesondere über den oder die Zwischenabschnitte, zum Wellenanlageabschnitt geleitet werden und umgekehrt.
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Der Innenringanlageabschnitt kann insbesondere in der äußeren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers ausgebildet sein. Dabei kann der Innenringanlageabschnitt einen Außendurchmesser des Toleranzring-Grundkörpers definieren. Der Wellenanlageabschnitt kann insbesondere in der inneren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers ausgebildet sein. Dabei kann der Wellenanlageabschnitt einen Innendurchmesser des Toleranzring-Grundkörpers definieren. Zwischen dem Innenringanlageabschnitt und Wellenanlageabschnitt kann sich dabei eine Stirnfläche oder können sich beide Stirnflächen und gegebenenfalls daran angrenzende Abschnitte der äußeren und/oder inneren Mantelfläche erstrecken.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform sind in der äußeren und/oder inneren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers rillenförmige Vertiefungen, insbesondere mit einer axialen Erstreckung, ausgebildet. Diese Vertiefungen bieten dem Toleranzring-Grundkörper Raum für eine flexible beziehungsweise elastische Verformung, insbesondere in Umfangsrichtung. So können vorteilhafterweise die elastisch federnden Eigenschaften des Toleranzring-Grundkörpers und damit der Toleranzausgleich durch den Toleranzring verbessert werden. Die Vertiefungen können daher auch als Federungsvertiefungen bezeichnet werden. Durch die Vertiefungen kann zudem vorteilhafterweise das Gewicht des Toleranzring-Grundkörpers verringert werden. Der Innenringanlageabschnitt beziehungsweise der Wellenanlageanschnitt kann durch die Vertiefungen insbesondere in zwei oder mehr Unterabschnitte unterteilt sein. Die resultierenden Unterabschnitte des Innenringanlageabschnitts beziehungsweise des Wellenanlageanschnitts sind dabei, insbesondere zumindest teilweise oder vollständig, mit der Beschichtung versehen. Die dazwischen liegenden Vertiefungen können sowohl ebenfalls mit der Beschichtung versehen als auch zumindest im Wesentlichen unbeschichtet sein. Gegebenenfalls kann durch eine Beschichtung der Vertiefungen die Herstellung des Toleranzring-Grundkörpers vereinfacht und/oder gegebenenfalls der elektrische Widerstand der Beschichtung verringert werden. Dadurch, dass die Vertiefungen zumindest im Wesentlichen unbeschichtet gehalten werden, können Materialkosten und Gewicht optimiert werden und beispielsweise die Materialkosten reduziert oder bei gleichen Materialkosten ein kostspieligeres Material mit höherer elektrischer Leitfähigkeit für die Beschichtung der Innenringanlageund/oder Wellenanlageunterabschnitte eingesetzt werden.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform sind in dem Toleranzring-Grundkörper, beispielsweise tunnelförmige, Hohlräume ausgebildet. Die Hohlräume können insbesondere eine axiale Erstreckung aufweisen und beispielsweise umfänglich verteilt in dem Toleranzring-Grundkörper ausgebildet sein. Die Hohlräume können sich beispielsweise jeweils von einer Stirnfläche zur anderen Stirnfläche des Toleranzring-Grundkörpers erstrecken. Dabei können die Hohlräume sowohl an einer oder beiden Stirnflächen des Toleranzring-Grundkörpers geschlossen sein als auch in eine beziehungsweise zwei Stirnflächenöffnungen münden und beispielsweise einen durchgängigen Hohlraum beziehungsweise Tunnel bilden. Diese Hohlräume bieten dem Toleranzring-Grundkörper Raum für eine flexible beziehungsweise elastische Verformung, insbesondere in Richtung des Umfangs und Radius des Toleranzring-Grundkörper. So können vorteilhafterweise die elastisch federnden Eigenschaften des Toleranzring-Grundkörpers und damit der Toleranzausgleich durch den Toleranzring verbessert werden. Die Hohlräume können daher auch als Federungshohlräume bezeichnet werden. Durch die Hohlräume kann zudem vorteilhafterweise das Gewicht des Toleranzring-Grundkörpers verringert werden.
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Die Hohlräume können insbesondere im Wesentlichen unbeschichtet sein. So kann vorteilhafterweise die Herstellung des Toleranzring-Grundkörpers vereinfacht werden. Beispielsweise kann der Toleranzring-Grundkörpers während des Beschichtungsprozesses durch in die Hohlräume eingeschobene Halteelemente, beispielsweise Haltestangen, gehalten werden. Vorzugsweise münden dafür die Hohlräume zumindest in Öffnungen in einer Stirnfläche des Toleranzring-Grundkörpers. Neben einer Vereinfachung der Herstellung können so auch die Materialkosten und das Gewicht reduziert werden.
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Weiterhin kann der Toleranzring-Grundkörper eine oder mehrere Schnappnasen aufweisen. Mittels der Schnappnasen kann der Toleranzring-Grundkörper zum Beispiel am Außenring und/oder Innenring befestigt werden. So kann unter anderem auch die Montage vereinfacht werden. Bei der Montage kann der Toleranzring gegebenenfalls durch Schnappnasen an beiden Ringen befestigt werden und das Lager, zum Beispiel bis zum Einbau, zusammenhalten.
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Der Toleranzring kann insbesondere für ein Lager zur Lagerung einer Lenkersäule eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Personenkraftwagens, eingesetzt werden, beispielsweise um einen Stromdurchfluss für eines oder mehrere Bedienungselemente an einem Lenkrad zu ermöglichen.
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Weiterhin betriff die Erfindung ein, insbesondere elektrisch leitfähiges, Wälzlager zur Lagerung einer Welle, insbesondere Lenkwelle, beispielsweise in einem (Lager-)Gehäuse oder Lenkrohr, welches einen erfindungsgemäßen Toleranzring umfasst.
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Das Wälzlager kann insbesondere einen Innenring, einen Außenring und dazwischen angeordnete Wälzkörper umfassen. Darüber hinaus kann das Wälzlager einen oder mehrere Wälzkörperkäfige aufweisen. Der Innenring, der Außenring, die Wälzkörper und gegebenenfalls der beziehungsweise die Wälzkörperkäfige sind insbesondere aus einem Metall oder einer Metalllegierung ausgebildet.
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Der Innenring kann insbesondere von dem Toleranzring aufgenommen sein. Beispielweise kann dabei der Innenring den Toleranzring radial umlaufen und gegebenenfalls, zum Beispiel bei der Montage, mittels einer Schnappverbindung in dem Toleranzring aufgenommen sein.
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Der Innenring kann insbesondere an dem, auf dem Innenringanlageabschnitt des Toleranzring-Grundkörpers aufgebrachten Abschnitt der Beschichtung anliegen oder anlegbar sein. Die Welle kann dabei insbesondere an dem, auf dem Wellenanlageabschnitt des Toleranzring-Grundkörpers aufgebrachten Abschnitt der Beschichtung anliegen oder anlegbar sein.
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Bei dem Wälzlager kann es sich insbesondere um ein Wälzlager für eine Lenkersäule eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Personenkraftwagens, handeln. Durch den Toleranzring kann dabei insbesondere ein Stromdurchfluss, beispielsweise durch die Welle, die Toleranzringbeschichtung, den Innenring und weitere Lagerbauteile, wie die Wälzkörper, den Außenring und gegebenenfalls die Wälzkörperkäfige, für eines oder mehrere Bedienungselemente an einem Lenkrad ermöglicht werden.
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Das Wälzlager kann beispielsweise ein Schrägkugellager sein.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 einen schematischen Querschnitt durch ein Lagerung mit einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Toleranzrings;
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2 einen schematischen Querschnitt durch ein Lagerung mit einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Toleranzrings;
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3 einen schematischen Querschnitt durch ein Lagerung mit einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Toleranzrings;
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4 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Lagerung mit einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Toleranzrings; und
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5 einen schematischen Querschnitt durch die in 4 gezeigte Lagerung.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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Die 1 bis 3 zeigen einen Toleranzring 20 zum Toleranzausgleich zwischen einer Welle 1, insbesondere einer Lenkwelle, und einem Innenring 10 eines Wälzlagers, welcher 20 einen elastisch federnden Toleranzring-Grundkörper 21 aus einem polymeren Material aufweist, welche 21 zumindest abschnittsweise mit einer nanokristallinen, metallischen Beschichtung 22 versehen ist.
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Die 1 bis 3 veranschaulichen, dass in der äußeren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers 21 ein Innenringanlageabschnitt 21a zum Anlegen des Innenrings 10 und in der inneren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers 21 ein Wellenanlageabschnitt 21b zum Anlegen der Welle 1 ausgebildet ist.
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Im Rahmen der in 1 gezeigten Ausführungsform sind sowohl die äußere und innere Mantelfläche als auch die beiden Stirnflächen des Toleranzring-Grundkörpers 21 mit der Beschichtung 22 versehen, so dass die Beschichtung 22 den Toleranzring-Grundkörper 21 umhüllt beziehungsweise umgibt. Ein derartiger Toleranzring 20 kann vorteilhafterweise besonders einfach hergestellt werden.
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Im Rahmen der in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen ist nur der Innenringanlageabschnitt 21a, der Wellenanlageabschnitt 21b sowie jeweils ein sich dazwischen erstreckender Abschnitt 21d; 21e, 21c des Toleranzring-Grundkörpers 21 mit der Beschichtung 22 versehen, so dass die Beschichtung 22 den Toleranzring-Grundkörper 21 nur auf einer Seite umhüllt beziehungsweise umgibt.
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Im Rahmen der in 2 gezeigten Ausführungsform ist nur der Innenringanlageabschnitt 21a, der Wellenanlageabschnitt 21b sowie eine sich dazwischen erstreckende Stirnfläche 21d des Toleranzring-Grundkörpers 21 mit der Beschichtung versehen, wohingegen ein an den Innenringanlageabschnitt 21a angrenzender Abschnitt der äußeren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers 21 sowie die andere Stirnfläche 21c des Toleranzring-Grundkörpers 21 unbeschichtet ist.
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Im Rahmen der in 3 gezeigten Ausführungsform ist hingegen die im Rahmen der in 2 gezeigten Ausführungsform beschichtete Stirnfläche 21d des Toleranzring-Grundkörpers 21 unbeschichtet, wobei neben dem Innenringanlageabschnitt 21a und dem Wellenanlageabschnitt 21b auch der an den Innenringanlageabschnitt 21a angrenzende Abschnitt der äußeren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers 21 sowie die andere Stirnfläche 21c des Toleranzring-Grundkörpers 21 beschichtet ist.
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Die in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen haben den Vorteil einer gerichteten Stromflussführung. Je nach der speziellen Ausgestaltung des mit dem Toleranzring 20 zu versehenden Wälzlagers kann sowohl die in 2 als auch die in 3 gezeigte Ausführung vorteilhaft sein. Im Hinblick auf den elektrischen Widerstand ist es jedoch vorteilhaft, den Strom – wie in der in 2 gezeigten Ausführungsform – durch eine möglichst kurze Beschichtungsstrecke zu führen beziehungsweise die Form der Beschichtung und gegebenenfalls auch des Toleranzring-Grundkörpers 21 entsprechend zu optimieren.
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Die 1 bis 3 zeigen, dass der Innenringanlageabschnitt 21a einen Außendurchmesser und der Wellenanlageabschnitt 21b einen Innendurchmesser des Toleranzring-Grundkörpers 21 definiert und dass der Innenring 10 an dem, auf dem Innenringanlageabschnitt 21a aufgebrachten Abschnitt der Beschichtung 22 und die Welle 1 an dem, auf dem Wellenanlageabschnitt 21b des Toleranzring-Grundkörpers 21 aufgebrachten Abschnitt der Beschichtung 22 anliegt.
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Weiterhin zeigen die 1 bis 3, dass das Wälzlager neben dem Innenring 10 Wälzkörper 13, einen Außenring 11 sowie ein Lagergehäuse 2 aufweist und als Schrägkugellager ausgestaltet ist. Bei dem Lagergehäuse 2 kann es sich insbesondere um ein Lenkrohr handeln. Die Welle 1, der Innenring 10, die Wälzkörper 13 und der Außenring 11 können insbesondere aus einem oder mehreren Metallen beziehungsweise Metalllegierungen ausgebildet sein.
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Über die nanokristalline, metallische Beschichtung 22 des Toleranzrings 20 kann dabei vorteilhafterweise ein elektrischer Strom von der Welle 1 zum Innenring 10 und von dort aus beispielsweise über die Wälzkörper 13 und den Außenring 11 sowie gegebenenfalls einen Wälzkörperkäfig zum Lagergehäuse 2, und umgekehrt geleitet werden. Dies ermöglicht es vorteilhafterweise Bedienungselemente, beispielsweise an einem Lenkrad, elektrisch anzuschließen.
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Die 4 und 5 veranschaulichen, dass im Rahmen der darin gezeigten Ausführungsform in der äußeren und inneren Mantelfläche des Toleranzring-Grundkörpers 21 rillenförmige Vertiefungen 23 mit einer axialen Erstreckung ausgebildet sind, welche den Innenringanlageabschnitt 21a und den Wellenanlageanschnitt 21b in mehrere Unterabschnitte unterteilen. Diese Vertiefungen bieten dem Toleranzring-Grundkörper Raum für eine flexible beziehungsweise elastische Verformung in Umfangsrichtung.
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Die Bezugszeichen 22 deuten an, dass dabei Unterabschnitte des Innenringanlageabschnitts 21a und des Wellenanlageanschnitts 22 sowie die Stirnflächen 21c, 21d des Toleranzring-Grundkörpers 21 mit der nanokristallinen, metallischen Beschichtung versehen sind, welche in den 4 und 5 als solche jedoch nicht dargestellt ist.
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Die zwischen den Unterabschnitten des Innenringanlageabschnitts 21a und des Wellenanlageanschnitts 22 liegenden Vertiefungen 23 können sowohl ebenfalls mit der Beschichtung 22 versehen als auch zumindest im Wesentlichen unbeschichtet sein.
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Die 4 und 5 zeigen weiterhin, dass im Rahmen der darin gezeigten Ausführungsform über den Umfang des Toleranzring-Grundkörpers 21 verteilt tunnelförmige Hohlräume 24 in dem Toleranzring-Grundkörper 21 ausgebildet sind, welche sich jeweils axial zwischen den Stirnflächen des Toleranzring-Grundkörpers 21 erstrecken und in darin ausgebildete Öffnungen münden. Die Hohlräume 24 können insbesondere im Wesentlichen unbeschichtet sein.
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Ferner zeigen die 4 und 5, dass im Rahmen der darin gezeigten Ausführungsform der Toleranzring 20 zur Aufnahme des Außenrings 11 Schnappnasen 25 aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkwelle
- 2
- Lagergehäuse, insbesondere Lenkrohr
- 10
- Innenring
- 11
- Außenring
- 12
- Wälzkörper
- 13
- Wälzkörperkäfig
- 20
- Toleranzring
- 21
- Toleranzring-Grundkörper
- 21a
- Innenringanlageabschnitt
- 21b
- Wellenanlageabschnitt
- 21c, 21d, 21e
- Zwischenabschnitte
- 22
- nanokristalline, metallische Beschichtung
- 23
- Federungsvertiefung
- 24
- Federungshohlraum
- 25
- Schnappnase
- R
- Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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