DE102012221382A1

DE102012221382A1 - Ausrückvorrichtung

Info

Publication number: DE102012221382A1
Application number: DE201210221382
Authority: DE
Inventors: Dominik Höll; Dominik Weis
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2012-11-22
Filing date: 2012-11-22
Publication date: 2014-05-22

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Ausrückvorrichtung für die Betätigung einer Kupplung, mit einem Ausrücklager mit einem Lagerinnenring und mit einem Lageraußenring und mit dazwischen angeordneten Wälzkörpern, und mit einem mit einem Aktuator verbindbaren Element, wobei an dem Ausrücklager und an dem Element Mittel einer formschlüssigen, selbstverriegelnden Verbindung angeordnet sind, so dass das Ausrücklager und das Element mittels dieser Mittel formschlüssig verbindbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Ausrückvorrichtung, insbesondere für eine Kupplung zur Betätigung in einem Druck-Zug-Betriebsmodus.
Ausrückvorrichtungen für das Ein- bzw. Ausrücken einer Kupplung sind im Stand der Technik bekannt. Für so genannte gedrückte Kupplungen sind Ausrückvorrichtungen bekannt, bei welchen ein verlagerbares Ausrücklager auf Betätigungszungen der Kupplung drücken und so die Kupplung ausrücken. Durch eine Rückstellkraft der Betätigungszungen wird die Kupplung wieder eingerückt, wenn die das Ausrücklager die Betätigungszungen entlastet oder von diesen zurückgezogen werden. Die Betätigungszungen liegen dabei nur an dem Ausrücklager an und sie werden nur in Druckrichtung durch das Ausrücklager beaufschlagt.
Auch für so genannte gezogene Kupplungen sind Ausrückvorrichtungen bekannt, bei welchen ein verlagerbares Ausrücklager an Betätigungszungen der Kupplung ziehen und so die Kupplung ausrücken. Durch eine Rückstellkraft der Betätigungszungen wird die Kupplung wieder eingerückt, wenn die das Ausrücklager die Betätigungszungen entlastet. Die Betätigungszungen liegen dabei auch wiederum nur an dem Ausrücklager an und sie werden nur in Zugrichtung durch das Ausrücklager beaufschlagt.
Bei Kupplungen ist auch der Druck-Zug-Betriebsmodus bekannt, in welchem die Kupplung auf Druck eingerückt wird und auf Zug ausgerückt wird, wobei das Maß der Verlagerung des Ausrücklagers in Druckrichtung das von der Kupplung übertragbare Drehmoment bestimmt. Alternativ kann die Kupplung auch auf Zug eingerückt und auf Zug ausgerückt werden.
Für die Betätigung einer Kupplung im Druck-Zug-Betriebsmodus wird eine Ausrückvorrichtung benötigt, die Kräfte sowohl auf Zug als auch auf Druck übertragen kann. Somit unterscheidet sich diese Ausrückvorrichtung von den Ausrückvorrichtungen herkömmlicher auf Zug oder auf Druck ausrückbarer Kupplungen der obigen Art, weil die Betätigungszungen unter Vorspannung lediglich an einem Ausrücklager anliegen, so dass diese nur in einer Richtung beaufschlagt werden können. In der entgegengesetzten Richtung würden die Betätigungszungen vom Ausrücklager lediglich abheben.
Ausrückvorrichtungen für gezogene oder gedrückte Kupplungen sind derart ausgebildet, dass das Ausrücklager von einem Aktuator nur einseitig belastet wird, weil die Kupplung nur auf Druck oder auf Zug betätigt wird. In der entgegengesetzten Richtung ist eine Beaufschlagung durch den Aktuator nicht erforderlich, weil die Betätigungszungen in dieser Richtung mit einer Rückstellkraft gegen das Ausrücklager beaufschlagt sind.
Daher ist es die Aufgabe der Erfindung eine Ausrückvorrichtung zu schaffen, die einen einfach aufgebaut ist und dennoch eine Beaufschlagung eines Ausrücklagers in beide Betätigungsrichtungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Ausrückvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht eine Ausrückvorrichtung für die Betätigung einer Kupplung vor, mit einem Ausrücklager mit einem Lagerinnenring und mit einem Lageraußenring und mit dazwischen angeordneten Wälzkörpern, und mit einem mit einem Aktuator verbindbaren Element, wobei an dem Ausrücklager und an dem Element Mittel einer formschlüssigen, selbstverriegelnden Verbindung angeordnet sind, so dass das Ausrücklager und das Element mittels dieser Mittel formschlüssig verbindbar sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die selbstverriegelnde Verbindung für den Reparaturfall einfach wieder aufgehoben werden kann und das Ausrücklager von dem Element, das mit dem Aktuator verbindbar oder verbunden ist, wieder trennbar ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn das Element eine Hülse ist, welche eine nach radial außen offene Aufnahme, wie eine Nut, als Mittel zur Verbindung aufweist. Vorteilhaft ist es, wenn das Element eine hohle Hülse ist, durch welche ggfs. eine Getriebeeingangswelle durchreifen kann. So kann Bauraum gespart werden.
Auch ist es zweckmäßig, wenn das Ausrücklager an einem Lagerring, bevorzugt am Lagerinnenring, eine nach radial innen offene Aufnahme, wie eine Nut, als Mittel zur Verbindung aufweist. Wird das Ausrücklager über das Element geschoben und fluchten die beiden Aufnahmen bzw. Nuten, so entsteht eine ausgedehnte Aufnahme bzw. Nut.
Auch ist es zweckmäßig, wenn ein offenes Ringelement in die Aufnahme oder Nut des Ausrücklagers aufnehmbar ist, dass beim Schieben des Ausrücklagers über das Element, das Ringelement in die Aufnahme oder Nut des Elements eingreift. So kann eine einfache Ausgestaltung erzielt werden, die eine einfache Verriegelung erreicht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Ringelement beim Eingreifen in die Aufnahme oder Nut des Elements auch in die Aufnahme oder Nut des Ausrücklagers eingreift und eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Ausrücklager und dem Element erzeugt.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die nach radial innen offene Aufnahme oder Nut des Ausrücklagers mit zumindest einem nach außen offenen Fenster versehen ist, in oder durch welches nach radial außen weisende Endbereiche des offenen Ringelements greifen.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Lagerinnenring und der Lageraußenring eine Erstreckung in axialer Richtung aufweisen, wobei der Lagerinnenring einen Fortsatz in axialer Richtung aufweist, in welcher die Aufnahme oder Nut angeordnet ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Hülse rohrartig mit einer Rohrwand ausgebildet ist, wobei die Aufnahme oder Nut, insbesondere als umlaufende Aufnahme oder Nut, in die Rohrwand eingebracht ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Innendurchmesser des Lagerinnenrings im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Elements oder der Hülse entspricht.
Auch ist es zweckmäßig, wenn das Ringelement ein Sprengring ist.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den zugehörigen Figuren näher erläutert:
Dabei zeigen:
1 eine schematische Darstellung eines Ausrücklagers im Schnitt,
2 eine schematische Darstellung eines Ausrücklagers in perspektivischer Ansicht,
3 eine Ansicht eines offenen Ringelements,
4 eine schematische Darstellung eines Ausrücklagers mit einem offenen Ringelement in perspektivischer Ansicht,
5 eine schematische Darstellung eines Elements, wie einer Hülse in teilweiser, perspektivischer Ansicht,
6 eine Ansicht eines Elements mit einem Ausrücklager im Schnitt vor dem Aufschieben,
7 eine Ansicht eines Elements mit einem Ausrücklager im Schnitt beim Aufschieben,
8 eine Ansicht eines Elements mit einem Ausrücklager im Schnitt im verriegelten Zustand,
9 eine schematische Darstellung eines Ausrückvorrichtung mit einem Ausrücklagers und einem Element in perspektivischer Ansicht.
Die 1 zeigt ein Ausrücklager 1 einer Ausrückvorrichtung 15 insbesondere für die Betätigung einer Kupplung. Das Ausrücklager 1 weist dabei einen Lagerinnenring 2 und einen Lageraußenring 3 auf, wobei zwischen dem Lagerinnenring 2 und dem Lageraußenring 3 Wälzkörper 4 angeordnet sind, so dass der Lageraußenring 3 relativ zum Lagerinnenring 2 verdrehbar angeordnet ist.
Die Lagerringe 2, 3 weisen eine im Wesentlichen axiale Erstreckung auf, wobei der Lagerinnenring 2 einen Fortsatz 5 aufweist, der den Lagerinnenring 2 in axialer Richtung verlängert.
Im Bereich des Fortsatzes 5 weist der Lagerinnenring 2 eine Aufnahme 6 auf, die insbesondere als umlaufende Nut gestaltet ist. Die Geometrie der Nut ist bevorzugt rechteckig und die Aufnahme 6 bzw. die Nut ist nach radial innen offen ausgebildet.
Zur Bildung der Nut 6 ist der Fortsatz 5 etwa U-förmig mit Wandungen gebildet und verlängert mit dem U-förmigen Bereich den Lagerinnenring 2 in axialer Richtung.
Die 2 zeigt das Ausrücklager 1 in einer perspektivischen Darstellung mit dem Fortsatz 5, wobei der Fortsatz 5 die als Nut ausgebildete Aufnahme 6 aufweist, die nach radial innen offen gebildet ist. Weiterhin weist der Fortsatz 5 ein auch nach außen offenes Fenster 7 auf, das als Ausschnitt des Fortsatzes gebildet ist und auch die Aufnahme 6 nach außen öffnet.
Die 3 zeigt ein offenes Ringelement 8, das im Wesentlichen ringförmig geschlossen ausgebildet ist, wobei die beiden Endbereiche 9, 10 des offenen Ringelements nach radial außen abstehend ausgebildet sind.
Die 4 zeigt das Ausrücklager 1 mit einer Anordnung des offenen Ringelements 8 in der Aufnahme 6, wobei die Endbereiche 9, 10 im Bereich des Fensters 7 angeordnet sind und nach radial außen über den Fortsatz 5 hinweg nach radial außen vorstehen.
Die 5 zeigt ein mit einem Aktuator verbindbares Element 11, das in einem Halbschnitt dargestellt ist. Dabei ist das Element 11 als rohrförmige Hülse ausgebildet, wobei an der Außenwandung 12 der rohrförmigen Hülse eine Aufnahme 13 vorgesehen ist, die als umlaufende nach radial außen offene Nut ausgebildet ist.
Die 6 bis 8 zeigen, wie das Ausrücklager 1 über das als Hülse ausgebildete Element 11 aufgeschoben wird, um mit dem als Hülse ausgebildeten Element 11 in axialer Richtung formschlüssig verbunden zu werden.
In 6 ist das Ausrücklager 1 mit dem Ringelement 8 in der Aufnahme 6 angeordnet und das Ausrücklager 1 wird über die Aufschiebeschräge 14 auf das rohrförmige Element 11, wie die Hülse, aufgeschoben. Dabei wird das offene Ringelement 8 nach radial außen in die Aufnahme 6 gedrängt, so dass das Ausrücklager 1 über das als Hülse ausgebildete Element 11 geschoben werden kann, siehe 7.
Sobald die Aufnahme 6 die Position der Aufnahme 13 erreicht hat, siehe 8, fällt das offene Ringelement 8 in die Aufnahme 13 des innenliegenden Elements 11, das als Hülse ausgebildet ist. Dazu ist das Ringelement 8 bevorzugt nachradial innen beaufschlagt. Dabei steht das offene Ringelement 8 jedoch so weit nach radial außen vor, dass es gleichzeitig in die Aufnahme 6 als auch in die Aufnahme 13 eingreift und damit eine in axialer Richtung formschlüssige Verbindung zwischen dem Ausrücklager 1 und dem Element 11, das als Hülse ausgebildet ist, bildet.
Die 9 zeigt, wie das Ausrücklager 1 mit dem Element 11 getrennt werden kann, indem die Endbereiche 9, 10 des Ringelements 8 in Umfangsrichtung voneinander weg beaufschlagt werden, so dass das offene Element 8 in die Aufnahme 6 vollständig aufgenommen werden kann, weil es sich in radialer Richtung vergrößert und aus der Aufnahme 13 heraustritt, so dass die Hülse bzw. das Element 11 relativ zum Ausrücklager 1 wieder freigegeben wird.
Bezugszeichenliste

1: Ausrücklager
2: Lagerinnenring
3: Lageraußenring
4: Wälzkörper
5: Fortsatz
6: Aufnahme
7: Fenster
8: offener Ringbereich
9: Endbereich
10: Endbereich
11: Element
12: Außenwandung
13: Aufnahme
14: Aufschiebeschräge
15: Ausrückvorrichtung

Claims

Ausrückvorrichtung (15) für die Betätigung einer Kupplung, mit einem Ausrücklager (1) mit einem Lagerinnenring (2) und mit einem Lageraußenring (3) und mit dazwischen angeordneten Wälzkörpern (4), und mit einem mit einem Aktuator verbindbaren Element (11), wobei an dem Ausrücklager (1) und an dem Element (11) Mittel (6, 8, 13) einer formschlüssigen, selbstverriegelnden Verbindung angeordnet sind, so dass das Ausrücklager (1) und das Element (11) mittels dieser Mittel (6, 8, 13) formschlüssig verbindbar sind.
Ausrückvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (11) eine Hülse ist, welche eine nach radial außen offene Aufnahme (13), wie eine Nut, als Mittel zur Verbindung aufweist.
Ausrückvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrücklager (1) an einem Lagerring (2, 3), bevorzugt am Lagerinnenring (2) eine nach radial innen offene Aufnahme (6), wie eine Nut, als Mittel zur Verbindung aufweist.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein offenes Ringelement (8) in die Aufnahme (6) des Ausrücklagers aufnehmbar ist, dass beim Schieben des Ausrücklagers (1) über das Element (11), das Ringelement (8) in die Aufnahme (13) des Elements (11) eingreift.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ringelement (8) beim Eingreifen in die Aufnahme (13) des Elements (11) auch in die Aufnahme (6) des Ausrücklagers (1) eingreift und eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Ausrücklager (1) und dem Element (11) erzeugt.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nach radial innen offene Aufnahme (6) des Ausrücklagers (1) mit zumindest einem nach außen offenen Fenster (7) versehen ist, in oder durch welches nach radial außen weisende Endbereiche (9, 10) des offenen Ringelements (8) greifen.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerinnenring (2) und der Lageraußenring (3) eine Erstreckung in axialer Richtung aufweisen, wobei der Lagerinnenring einen Fortsatz (5) in axialer Richtung aufweist, in welcher die Aufnahme (6) angeordnet ist.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (11) rohrartig mit einer Rohrwand ausgebildet ist, wobei die Aufnahme (13), insbesondere als umlaufenden Aufnahme, in die Rohrwand eingebracht ist.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser des Lagerinnenrings (2) im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Elements (11) oder der Hülse entspricht.
Ausrückvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ringelement (8) ein Sprengring ist.