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Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat einer Schlupfregelung einer hydraulischen Fahrzeugbremsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Ein derartiges Hydraulikaggregat ist bekannt aus der internationalen Patentanmeldung
WO 94/27 045. Das bekannte Hydraulikaggregat weist einen Hydraulikblock auf, in dem eine Kolbenpumpe als Hydropumpe und weitere hydraulische Bauelemente wie Magnetventile, die zur Schlupfregelung dienen, untergebracht und hydraulisch miteinander verschaltet sind. Der Hydraulikblock ist ein üblicherweise flaches, quaderförmiges Metallteil, vielfach aus einer Aluminiumlegierung, mit Bohrungen für den Einbau der hydraulischen Bauelemente und zu deren hydraulischer Verschaltung.
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Zum Antrieb der Hydropumpe weist das Hydraulikaggregat einen Elektromotor mit einem topfförmigen Motorgehäuse auf, das am Hydraulikblock befestigt ist. In einer offenen Stirnseite des Motorgehäuses ist ein lochscheibenförmiger Gehäusedeckel angeordnet, der bündig mit der Stirnseite des Motorgehäuses abschließt und die offene Stirnseite des Motorgehäuses mit Ausnahme eines Mittellochs für den Durchtritt einer Motor- und Pumpenwelle abdeckt. Der Gehäusedeckel liegt am Hydraulikblock des Hydraulikaggregats an. Zur Abdichtung zwischen dem Motorgehäuse und dem Gehäusedeckel einerseits und zwischen dem Gehäusedeckel und dem Hydraulikblock andererseits sind Dichtringe vorhanden.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Gehäusedeckel des Elektromotors des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist eine doppelte Dichtfunktion auf: Er dichtet sowohl am Motorgehäuse als auch am Hydraulikblock ab. Der Gehäusedeckel liegt vergleichbar einem Dichtring bzw. einer Flachdichtung zwischen einem Stirnrand des Motorgehäuses und dem Hydraulikblock ein und dichtet dort ab. Separate Dichtungen entfallen, der Elektromotor und das Hydraulikaggregat sind vor Feuchtigkeit, Nässe, sonstigen korrosiven Medien, Staub und Schmutz geschützt. Ein Vergessen oder falsches Einlegen eines Dichtrings entfallen, ein Zusammenbau bzw. eine Befestigung des Elektromotors am Hydraulikblock sind vereinfacht. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass der zwischen dem Motorgehäuse des Elektromotors und dem Hydraulikblock einliegende Gehäusedeckel eine Schwingungsübertragung vom Motorgehäuse auf den Hydraulikblock und damit eine Übertragung von Körperschall dämpft und einer Geräuscherzeugung entgegenwirkt.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats; und
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2 einen Achsschnitt entlang Linie II-II in 1. Die Zeichnung ist als vereinfachte Darstellung zur Erläuterung und zum Verständnis der Erfindung zu verstehen.
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Ausführungsform der Erfindung
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Das in der Zeichnung dargestellte Hydraulikaggregat 1 weist einen Hydraulikblock 2 und einen Elektromotor 3 auf. Der Elektromotor 3 ist mit einer Stirnseite an einer Flachseite 28 des Hydraulikblocks 2 angebracht. Der Hydraulikblock 2 ist ein flacher, in Draufsicht rechteckiger, quaderförmiger Körper aus beispielsweise einer Aluminiumlegierung. Im Hydraulikblock 2 sind zwei Kolbenpumpen als Hydropumpen, zwei Hydrospeicher 26, die auf einer Schmalseite 24 aus dem Hydraulikblock 2 vorstehen, und in der Zeichnung nicht sichtbare Magnetventile und Rückschlagventile als hydraulische Bauelemente untergebracht und hydraulisch miteinander verschaltet. Das Hydraulikaggregat 1 dient zur Schlupfregelung einer im Übrigen nicht dargestellten hydraulischen Fahrzeugbremsanlage. Die beiden Hydropumpen sind in Boxeranordnung und senkrecht zur Schnittebene im Hydraulikblock 2 angeordnet. Zur Veranschaulichung ist in 2 eine der beiden Hydropumpen in die Schnittebene gedreht gezeichnet, so dass ihr Pumpenkolben 30 und eine Pumpenbohrung 31 zu sehen sind. Die Pumpenbohrungen 31 münden radial in einen Exzenterraum 4, der als zylindrisches Sackloch im Hydraulikblock 2 ausgeführt ist und der auf der Flachseite 28 des Hydraulikblocks 2 mündet, an der der Elektromotor 3 befestigt ist. Derartige Hydraulikblöcke 2 bzw. Hydraulikaggregate 1 sind an sich bekannt und sollen deswegen an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden.
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Der Elektromotor 3 weist ein topfförmiges Motorgehäuse 5 auf, dessen offene Stirnseite mit einem lochscheibenförmigen Gehäusedeckel 6 verschlossen ist. Der Gehäusedeckel 6 bildet ein Lagerschild für ein Motorlager 7. Eine Motorwelle 8 ist mit dem genannten Motorlager 7 in dem das Lagerschild bildenden Gehäusedeckel 6 und mit einem weiteren Motorlager 9 innen an einer Stirnwand des Motorgehäuses 5 drehbar gelagert. Auf der Motorwelle 8 sind ein Rotor 10 und ein Kommutator 11 angebracht. Das Motorgehäuse 5 bildet einen Stator mit Permanentmagneten 13. Das in den Gehäusedeckel 6 eingesetzte Motorlager 7 steht axial aus dem Gehäusedeckel 6 vor und greift in den Exzenterraum 4 des Hydraulikblocks 2 ein. Auf diese Weise ist der Elektromotor 3 im Exzenterraum 4 des Hydraulikblocks 2 zentriert. Der Gehäusedeckel 6 des Elektromotors 3 weist einen Axialbund 14 auf, der das Motorlager 7 konzentrisch umschließt. Der Axialbund 14 des Elektromotors 3 greift in eine Ringstufe im Hydraulikblock 2 ein, mit der sich der Exzenterraum 4 an seiner dem Elektromotor 3 zugewandten Mündung erweitert. An einer Innenseite des Gehäusedeckels 6 sind Bürsten 12 befestigt, die federbeaufschlagt gegen den Kommutator 11 drücken. Der Gehäusedeckel 6 kann deswegen auch als Bürstenhalter des Elektromotors 3 aufgefasst werden. Ein Kommutator- oder Bürstenmotor als Elektromotor 5 für das erfin- dungsgemäße Hydraulikaggregat 1 ist nicht zwingend für die Erfindung, es sind auch andere, beispielsweise bürstenlose, elektronisch kommutierte Elektromotoren möglich (nicht dargestellt).
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Die Motorwelle 8 ragt bis nahe an eine Grundfläche in den Exzenterraum 4. Auf ihr Ende ist ein Exzenter 15 aufgepresst, der nach Art eines Radialkugellagers mit einem Innenring 16 und einem Außenring 17 ausgebildet ist, zwischen denen Lagerkugeln wälzen. Zur Erzielung einer Exzentrizität weist ein Loch des Innenrings 16, mit dem der Innenring 16 auf die Motorwelle 10 aufgepresst ist, eine Exzentrizität zum Außenumfang des Innenrings 16 auf. In der Zeichnung ist die Exzentrizität des Innenrings 16 des Exzenters 15 durch die ungleiche Dicke auf der linken und der rechten Seite der Motorwelle 8 erkennbar. Bei Drehung der Motorwelle 8 und des Innenrings 16 bewegt sich der Außenring 17 des Exzenters 15 auf einer gedachten Kreisbahn um eine gedachte Drehachse der Motorwelle 8, ohne sich zu drehen. Dadurch werden die Pumpenkolben 30 der im Übrigen nicht dargestellten Hydropumpen zu einer in den Pumpenbohrungen 31 hin- und her gehenden Hubbewegung angetrieben.
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An der mit dem Gehäusedeckel 6 geschlossenen Stirnseite ist ein Rand des Motorgehäuses 5 zu einem nach außen stehenden Flansch 18 umgeformt. Vom Flansch 18 stehen an drei um 120 Grad in Umfangsrichtung versetzten Stellen Laschen 19 als Befestigungselemente nach außen ab. Die Laschen 19 sind über Kröpfungen 20 einstückig mit dem Flansch 18. Durch die Kröpfungen 20 befinden sich die Laschen 19 in einer Ebene parallel zur Ebene des Flansch 18, die in Richtung des Hydraulikblocks 2 versetzt ist. Die die Befestigungselemente bildenden Laschen 19 weisen Schraublöcher auf, durch die Befestigungsschrauben 21 gesteckt sind, die in Gewindebohrungen im Hydraulikblock 2 geschraubt sind. Dadurch ist das Motorgehäuse 5 und der Elektromotor 3 mit dem Hydraulikblock 2 verschraubt bzw. am Hydraulikblock 2 festigt. Die Laschen 19 liegen an der Flachseite 28 des Hydraulikblocks 2 an. Durch die Kröpfungen 20, über die der Flansch 18 in die Laschen 19 übergeht, weist der Flansch 18 des Motorgehäuses 5 einen Abstand vom Hydraulikblock 2 auf.
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Der Gehäusedeckel 6 ragt in einen Spalt oder Zwischenraum zwischen dem Flansch 18 und dem Hydraulikblock 2. Er weist auf beiden Seiten umlaufende Wulste 22 auf, die dichtend am Flansch 18 des Motorgehäuses 5 bzw. an der Flachseite 28 des Hyd- raulikblocks 2 anliegen. Der Gehäusedeckel 6 liegt somit zwischen dem Flansch 18 des Motorgehäuses 5 des Elektromotors 3 und dem Hydraulikblock 2 ein und dichtet dort ab. Aufgrund des Abstands des Flanschs 18 vom Hydraulikblock 2 wird der Gehäusedeckel 6 selbst nicht gepresst, sondern nur seine Dichtwulste 22. Ein plastisches Fliesen des aus Kunststoff bestehenden Gehäusedeckels 6 durch die Einspannung zwischen dem Flansch 18 des Motorgehäuses 5 und dem Hydraulikblock 2 wird dadurch vermieden. Der Gehäusedeckel 6 besteht wie gesagt aus einem Kunststoff, der sowohl elastisch und/oder plastisch verformbar ist um die gewünschte Dichtwirkung aufzuweisen als auch ausreichend steif ist um die Bürsten 12 des Kommutators 11 des Elektromotors 3 zu halten.
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Durch die Kröpfungen 20 stehen die Laschen 19, die die Befestigungselemente des Motorgehäuses 5 und des Elektromotors 3 bilden, bezüglich des Motorgehäuses 5 und des Elektromotors 3 in Richtung zum Hydraulikblock 2 über. Der Gehäusedeckel 6, der zwischen dem Motorgehäuse 5 und dem Hydraulikblock 2 abdichtet, steht wie in 1 zu sehen radial nach außen über den Flansch 18 des Motorgehäuses 5 über. An den Laschen 19, die die Befestigungselemente bilden, weist der Gehäusedeckel 6 Aussparungen 23 auf und ist dadurch lagerichtig gehalten.
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An einer Schmalseite 24 des Hydraulikblocks 2 steht der Elektromotor 3 über den Hydraulikblock 2 über. Ein überstehender Bereich des Elektromotors 3 wird vom Gehäusedeckel 6 abdichtend verschlossen. Die Abdichtung erfolgt mit den Dichtwulsten 22, deren einer am Flansch 18 des Motorgehäuses 5 dichtend anliegt. Der andere Dichtwulst 22 verläuft an der Schmalseite 24 des Hydraulikblocks 2, über die der Elektromotor 3 übersteht, gerade und parallel zur Schmalseite 24 etwas nach innen versetzt, so dass er dichtend auf der Flachseite 28 des Hydraulikblocks 2 aufliegt. Der Verlauf des hydraulikblockseitigen Dichtwulsts 22 ist in 1 mit einer Strichlinie angedeutet. In beschriebener Weise ermöglicht die Erfindung einen Überstand des Elektromotors 3 des Hydraulikaggregats 1 über den Hydraulikblock 2 und trotzdem eine abgedichtete Befestigung des Elektromotors 3 am Hydraulikblock 2. Auf diese Weise ermöglicht die Erfindung einen kleineren Hydraulikblock 2, die Flachseite 24 des Hydraulikblocks 2, an derer Elektromotor 3 befestigt ist, kann kleiner als ein Durchmesser des (Flanschs 18) des Motorgehäuses 5 sein bzw. ein Abstand von einer Mitte des Exzenterraums 4 bis zu der Seite des Hydraulikblocks 2, über die der Elektromotor 3 übersteht, kann kürzer als ein Radius des Motorgehäuses 5 sein.
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An seiner dem Motorgehäuse 5 zugewandten Innenseite weist der Gehäusedeckel 6 einen umlaufenden Zentriebund 25 auf, der innen an einer Umfangswand des Motorgehäuses 5 anliegt und da das den Stator des Elektromotors 3 bildende Motorgehäuse 5 zentriert. Der Gehäusedeckel 6 weist eine flache, kreisringförmige Vertiefung 29 auf, in der der Flansch 18 des Motorgehäuses 5 einliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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