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Die Erfindung betrifft eine Transportverpackung für ein ringförmiges Lagerteil. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verpackungseinheit mit einer derartigen Transportverpackung und einem ringförmigen Lagerteil sowie ein Verfahren zur Verpackung eines ringförmigen Lagerteils.
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Große Wälz- oder Gleitlager, beispielsweise im Meter-Durchmesserbereich, werden anders als die üblicherweise in Kartonschachteln ausgelieferten kleinen Lager gewichtsbedingt in der Regel in Holzkisten ausgeliefert. Dabei wird eine quadratische Holzkiste mit einem einzelnen Lager bestückt, welches sich liegend, also mit vertikaler Achse, darin befindet.
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Solche Holzkisten werden auch vor der Fertigstellung des kompletten Lagers verwendet, um die Lagerringe beispielsweise zum Beschichten oder anderen Arbeitsgängen zu transportieren. Dabei kann ein einzelner Innen- oder Außenring in der Kiste liegen, oder der Innenring liegt im zugehörigen Außenring und somit ein Ringpaar in derselben Kiste.
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Es ist erforderlich, die Lagerringe oder Lager gegen Verrutschen in der Kiste zu sichern, da beim Transport sonst sowohl Beschädigungen des Inhaltes wie auch der Kiste selbst auftreten können. Bei einem Lagerringpaar darf es nicht zur gegenseitigen Metallberührung kommen, da sonst Kratzer und Hiebmarken auftreten. Ein Lagerring darf sich nicht hinund herbewegen, da er sonst Kratzer und Glättungsspuren erhält. Auch darf ein Lagerring keine Bewegungs- und Beschleunigungsmöglichkeit zur Kistenseitenwand haben, da er diese sonst durchschlagen könnte.
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Ebenso ist es erforderlich, Lagerringe oder Lager in einem Abstand zum Kistenboden zu halten, um zur Entnahme Hebezeuggurte unter dem Lagerring oder dem Lager hindurch ziehen zu können.
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Übliche Lösungen sehen so aus, dass auf den Kistenboden ein diagonales, eventuell filzbeklebtes, Holzlattenkreuz aufgeschraubt wird, auf welches der Lagerring oder das Lager aufgelegt wird, um den benötigten Abstand vom Kistenboden sicherzustellen.
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Bei manchen Ausführungen werden dann Spanngurte um das Lager gelegt, damit das Lager auf dem Holzlattenkreuz rutschfest fixiert werden kann. Dieses erfordert sehr stabile Haltepunkte bei insgesamt erhöhten Verpackungskosten. Die Verschlüsse der Gurte stellen in der Handhabung eine Beschädigungsgefahr für die Ringe dar. Das separate Befestigen von Außen- und Innenring ist aus Platzgründen meist nicht möglich.
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Bei anderen Ausführungen werden Holz- oder Kunststoffklötze als Reiter auf die Holzlattenkreuze geschraubt, welche als horizontale Anschläge für die Lagerringe dienen. Da pro Lagerringpaar mindestens acht Klötze mit je zwei Schrauben benutzt werden, welche bei jeder Entnahme zu entfernen sind, ist der Aufwand bei Nutzung als Transportkiste zwischen einzelnen Bearbeitungsschritten hoch, die Verlustmöglichkeit von Einzelteilen gegeben, und die Holzgewinde neigen dabei zum zunehmenden Verlust ihrer Stabilität. Häufig werden freie Holzspreißel an den Verschraubungsbereichen beobachtet. Der Zustand der Befestigungen nach mehrfacher werksinterner Benutzung erlaubt aus Qualitätsgründen nicht immer, dieselbe Kiste noch als Verpackung an den Endkunden weiterzugeben, welches aber die ressourcenschonendste Lösung wäre. Auch kann es sein, dass das komplette Lager nochmals andere Befestigungspunkte benötigt als die einzelnen Ringe, und einige für den werksinternen Ringtransport benötigte Schraublöcher für die Endverpackung nicht mehr benötigt werden und unansehnlich freiliegen. Da die Positionen der Klötze je Lagerring-/Lagertype und -größe verschieden zu wählen sind, ist zudem eine mit Zeitaufwand verbundene typindividuelle Positionierung notwendig.
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Die genannten Klötze sind heutzutage überwiegend aus Kunststoff und nicht mehr aus Holz gefertigt. Holzklötze können durch die langen Schrauben gespalten werden. Außerdem können die Schrauben wegen der Nachgiebigkeit der Holzklötze verbogen werden. Eine mehrfache Verwendung der Holzklötze ist mit einem Qualitätsverlust verbunden und daher nur eingeschränkt möglich. Wegen einer nicht vollständigen Retoure von Verpackungsmaterial und dem oft festzustellenden gebrauchten Zustand der Kunststoffklötze sind diese recht massiven und großen Spritzgussteile mit 8 Stück pro Kiste oftmals schon nach einmaliger Verwendung der Endverpackung zu entsorgen. Außerdem haben bekannte Holz- oder Kunststoffklötze als Anschläge den Nachteil, dass sie eine Linienberührung zum Lagerring ausbilden. Dies kann zu Kratzern und Spuren führen, insbesondere wenn der Lagerring eine Beschichtung wie eine Brünierung oder eine Phosphatierung aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Transportverpackung für ringförmige Lagerteile so zu gestalten, dass sich diese insbesondere im Hinblick auf ihren Innenaufbau einfach und kostengünstig realisieren lässt, dass eine unkomplizierte Handhabung möglich ist und dass eine zuverlässige Fixierung der ringförmigen Lagerteile gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombinationen der nebengeordneten Ansprüche gelöst.
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Die erfindungsgemäße Transportverpackung zur Aufnahme wenigstens eines ringförmigen Lagerteils weist mehrere Leisten zur Abstützung des ringförmigen Lagerteils und mehrere durch die Einwirkung des ringförmigen Lagerteils plastisch verformbare Klötze zur formschlüssigen Fixierung des ringförmigen Lagerteils auf.
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Die erfindungsgemäße Transportverpackung hat den Vorteil, dass sie sich kostengünstig realisieren lässt, sehr einfach und flexibel handhaben lässt und eine schonende und zuverlässige Fixierung der ringförmigen Lagerteile gewährleistet. Das Risiko eines Transportschadens wird durch die erfindungsgemäße Transportverpackung erheblich reduziert. Durch die plastische Verformbarkeit der Klötze ist ein sehr präzises Einformen des ringförmigen Lagerteils in die Klötze gewährleistet. Gegenüber einer bekannten Transportverpackung mit einem diagonalen Holzlattenkreuz auf ganzer Diagonalenlänge wird Holz eingespart, obwohl die doppelte Anzahl an Auflagepunkten für das ringförmige Lagerteil bereitgestellt wird, beispielsweise acht statt vier Stück. Bei der erfindungsgemäßen Transportverpackung entsteht kein Abfall in Form von unbrauchbaren Holzkisten und Schrauben, sondern es sind allenfalls die Klötze zu entsorgen.
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Bei dem ringförmigen Lagerteil kann es sich um einen Lagerring eines Lagers handeln. Ebenso kann es sich bei dem ringförmigen Lagerteil um ein komplettes Lager handeln. Das Lager kann als ein Wälzlager oder als ein Gleitlager ausgebildet sein.
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Die Klötze können durch die Leisten fixiert sein. Insbesondere kann je ein Klotz zwischen je zwei Leisten geklemmt sein. Dies ermöglicht eine leichte Austauschbarkeit der Klötze ohne Werkzeug.
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Weiterhin können die Klötze über die Leisten überstehen. Dadurch ist sichergestellt, dass das ringförmige Lagerteil beim Auflegen auf die Leisten in die Klötze eingeformt wird.
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Die Klötze können aus einem Hartschaummaterial gefertigt sein. Dies hat den Vorteil, dass nach dem Transport keine durch die Transportverpackung verursachten Spuren oder gar Schäden am ringförmigen Lagerteil zu beobachten sind. Insbesondere können die Klötze aus Polyurethanschaum gefertigt sein. Dadurch werden, im Gegensatz zu elastischen Schäumen, um das ringförmige Lagerteil herum scharfkantige Eindrücke mit entsprechenden vertikalen Abstützflächen generiert. Auch hat ein solches Schaummaterial eine hohe Lastaufnahmefähigkeit. Weitere Vorteile bestehen darin, dass das Materialgewicht des Hartschaummaterials sehr gering ist, das Material hochgradig komprimierbar ist und seine Entsorgung nicht umweltgefährdend ist.
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Die Dichte des Hartschaummaterials kann auf das Gewicht des ringförmigen Lagerteils abgestimmt sein. Dies ermöglicht ein stets optimales Einformverhalten. Das Hartschaummaterial kann abhängig von seiner Dichte unterschiedlich eingefärbt sein. Dadurch können Verwechslungen zuverlässig vermieden werden.
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Die Klötze können von einer Folie umhüllt sein. Dies hat den Vorteil, dass das ringförmige Lagerteil zuverlässig von dem Material der Klötze abgeschirmt wird. Auch die Lagerung und Handhabung der Klötze kann flexibler gestaltet werden, da nicht mit einer Freisetzung von Partikeln gerechnet werden muss. Bei der Folie kann es sich um eine Kunststofffolie, insbesondere um eine Polyethylenfolie, handeln. Vorzugsweise kommt eine Polyethylenfolie niedriger Dichte (PE-LD) zum Einsatz. Die Dicke der Folie kann maximal 50 µm betragen. Eine geringe Dicke ist insofern von Bedeutung, als die Folie die Verformung der Klötze ohne allzu großen Widerstand mitmachen soll.
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Die erfindungsgemäße Transportverpackung kann einen Boden und mehrere Seitenwände aufweisen. Die Seitenwände können direkt mit dem Boden verbunden sein. Weiterhin können die Leisten mit dem Boden und/oder den Seitenwänden fest verbunden sein. Dadurch wird eine hohe Stabilität erzielt. Die Verbindung kann jeweils formschlüssig, insbesondere durch Verschrauben, ausgebildet sein. Die Leisten können jeweils am Boden aufliegen und/oder an einer Seitenwand anschlagen. Die Längserstreckung der Leisten kann geringer als die halbe Entfernung bis zur gegenüberliegenden Seitenwand sein. Dies ermöglicht eine Materialersparnis ohne Einbußen hinsichtlich der Auflagefläche des ringförmigen Lagerteils. Die Klötze können auf dem Boden aufliegen und/oder an einer Seitenwand anschlagen. Der Boden und/oder die Seitenwände und/oder die Leisten können aus Holz gefertigt sein.
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Die Leisten können eine Auflage aus einem weichen Material, beispielsweise aus Filz aufweisen. Dadurch kann eine Beschädigung des ringförmigen Lagerteils vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Verpackungseinheit weist eine erfindungsgemäße Transportverpackung und ein ringförmiges Lagerteil auf, das in die Klötze plastisch eingeformt ist.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Verpacken eines ringförmigen Lagerteils wird das ringförmige Lagerteil in eine Transportverpackung abgesenkt, bis es auf mehreren Leisten aufliegt. Während des Absenkens wird das ringförmige Lagerteil in mehrere Klötze der Transportverpackung plastisch eingeformt und dadurch quer zur Einformrichtung formschlüssig fixiert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass für den Verpackungsvorgang keine typindividuelle Justierung oder Vorbereitung notwendig ist. Die Individualisierung der Transportverpackung auf ein spezielles ringförmiges Lagerteil erfolgt während des Verpackens automatisch durch das Einformen des Lagers in die Klötze. Auch wenn ein zentriertes Einlegen des ringförmigen Lagerteils in die Transportverpackung bevorzugt ist, hat eine Abweichung von einer exakten Zentrierung keine allzu großen negativen Auswirkungen, da durch die Einformung des ringförmigen Lagerteils in die Klötze auch dann ein sicherer Sitz des ringförmigen Lagerteils in der Transportverpackung gewährleistet ist.
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Die Klötze können im Radialbereich des ringförmigen Lagerteils verformt werden und radial innerhalb sowie radial außerhalb des ringförmigen Lagerteils ihre Form beibehalten.
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Insbesondere können die Klötze durch das Eigengewicht des ringförmigen Lagerteils verformt werden. Die Verformung kann durch einen zusätzlich auf das ringförmige Lagerteil ausgeübten Anpressdruck unterstützt werden. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn durch das Eigengewicht des Lagers die Klötze nicht so stark verformt werden, dass eine zuverlässige Auflage des ringförmigen Lagerteils auf den Leisten gewährleistet ist oder wenn der Verformungsprozess sonst eine zu lange Zeit in Anspruch nehmen würde.
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Bei einer weiteren Verwendung der Transportverpackung können die Klötze ausgetauscht werden. Die sonstigen Komponenten der Transportverpackung können beibehalten werden. Auf diese Weise kann durch einen vergleichsweise geringen Materialeinsatz ein zumindest in technischer Hinsicht neuwertiger Zustand der Transportverpackung hergestellt werden. Es ist auch möglich, die Klötze bei einer weiteren Verwendung der Transportverpackung beizubehalten. In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass die Klötze gedreht werden. Dadurch wird erreicht, dass sich das ringförmige Lagerteil erneut in die Klötze einformt. Besonders viele Drehvarianten lassen sich mit würfelförmigen Klötzen erzielen. Insbesondere werden die Klötze während der Verwendung der Transportverpackung im Rahmen des Fertigungsprozesses des ringförmigen Lagerteils beibehalten und beim Versand an den Kunden ausgetauscht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Transportverpackung in Aufsicht,
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2 einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 im Bereich eines Leisten-Paares,
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3 den in 2 dargestellten Ausschnitt in Schnittdarstellung und
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4 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der Transportverpackung.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Transportverpackung 1 in Aufsicht.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Transportverpackung 1 mit einem ringförmigen Lagerteil 2 bestückt, das als ein Lagerring ausgebildet ist. Bei dem Lagerring kann es sich um einen Innenring oder einen Außenring eines Wälzlagers oder eines Gleitlagers handeln. Weiterhin kann es sich bei dem ringförmigen Lagerteil 2 um ein Lager handeln, das als ein Wälzlager oder als ein Gleitlager ausgebildet sein kann und einen Innenring und einen Außenring aufweist. Die Transportverpackung 1 kann auch mit mehreren ringförmigen Lagerteilen 2 bestückt sein, beispielsweise einem Außenring und einem Innenring, die konzentrisch zueinander angeordnet sind.
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Die Transportverpackung 1 ist als eine Kiste, insbesondere als eine Holzkiste, ausgebildet und weist einen quadratisch ausgebildeten Boden 3, vier rechteckig ausgebildete Seitenwände 4 und einen nicht figürlich dargestellten Deckel auf, der bezüglich seiner Form mit dem Boden 3 übereinstimmt. Der Boden 3, die Seitenwände 4 und der Deckel können jeweils aus einem oder mehreren Brettern oder Schichtholzplatten bestehen.
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Auf dem Boden 3 sind vier Paare von Leisten 5 so angeordnet, dass sie jeweils an eine der Seitenwände 4 anschlagen. Die Leisten 5 eines jeden Paares sind in einem Abstand zueinander parallel angeordnet. In dem sich dadurch ergebende Zwischenraum zwischen den Leisten 5 jedes Leisten-Paares ist jeweils ein Klotz 6 so angeordnet, dass er am Boden 3 aufliegt und an einer der Seitenwände 4 anschlägt. Die Klötze 6 sind jeweils zwischen die Leisten 5 eines Leisten-Paares geklemmt und dadurch fixiert. Bezüglich der Erstreckung der Seitenwände 4 parallel zum Boden 3 sind die Klötze 6 jeweils mittig angeordnet.
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Die Leisten 5 können insbesondere aus Holz gefertigt sein und auf ihrer Oberseite eine nicht figürlich dargestellte Auflage aus Filz oder einem ähnlichen Material aufweisen. Die Klötze 6 können aus einem Hartschaummaterial gefertigt sein und allseitig mit einer Kunststofffolie überzogen sein. Insbesondere können die Klötze 6 in der Folie eingeschweißt sein. Als Hartschaummaterial eignet sich ein nichtkorrosiver und konservierölbeständiger Polyurethanhartschaum. Bei der Kunststofffolie kann es sich beispielsweise um eine 25 µm dicke Polyethylenfolie handeln. Insbesondere kommt eine PE-LD-Folie, d. h. eine Polyethylenfolie niedriger Dichte (Low Density) zum Einsatz.
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2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 im Bereich eines Leisten-Paares. Eine zugehörige Schnittdarstellung, bei der die Schnittebene parallel zu den Leisten 5 verläuft, zeigt 3.
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Wie aus den 2 und 3 hervorgeht, sind die Leisten 5 mittels je zwei Bodenschrauben 7 am Boden 3 und mittels je einer ersten Seitenwandschraube 8 an einer der Seitenwände 4 befestigt. Weiterhin sind die Seitenwände 4 im Bereich jeder Leiste 5 mit je einer zweiten Seitenwandschraube 9 am Boden 3 befestigt. Durch weitere zweite Seitenwandschrauben 9, mit denen die Seitenwände 4 am Boden 3 befestigt sind und die in den 2 und 3 nicht erkennbar sind, wird die Stabilität der Transportverpackung 1 erhöht. Bei den Schrauben kann es sich insbesondere um Holzschrauben handeln.
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Die ersten Seitenwandschrauben 8 und die Bodenschrauben 7 verbinden über die Leisten 5 die Seitenwände 4 zusätzlich mit dem Boden 3 direkt im Lasteinleitungsbereich und verringern den Hebelarm, mit dem ein parallel zum Boden 3 beschleunigtes ringförmiges Lagerteil 2 auf die Verbindung zwischen Seitenwand 4 und Boden 3 einwirkt.
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Das ringförmige Lagerteil 2 liegt auf sämtlichen Leisten 5 und Klötzen 6 auf, wobei die Leisten 5 die vertikale Lage des ringförmigen Lagerteils 2 festlegen. Die Klötze 6 werden im Bereich des ringförmigen Lagerteils 2 durch dessen Gewicht und ggf. einen temporär ausgeübten zusätzlichen Anpressdruck bis auf das Niveau der Leisten 5 zusammengedrückt. Dies gilt allerdings nur für die Bereiche der Klötze 6, in denen das ringförmige Lagerteil 2 auf den Klötzen 6 aufliegt. Außerhalb dieser Bereiche werden die Klötze 6 nicht durch das ringförmige Lagerteil 2 zusammengedrückt und stehen über die Leisten 5 über. Somit überlappen die Bereiche der Klötze 6 seitlich des ringförmigen Lagerteils 2 in einer Richtung senkrecht zum Boden 3 mit dem ringförmigen Lagerteil 2 und fixieren das ringförmige Lagerteil 2 dadurch formschlüssig in allen Richtungen, die parallel zum Boden 3 verlaufen. Die Klötze 6 selbst werden dabei durch die Leisten 5, die Seitenwände 4 und den Boden 3 gehalten. Auf eine der Seitenwände 4 gerichtete Verschiebekräfte des ringförmigen Lagerteils 2 werden vom jeweiligen Klotz 6 gegen die jeweilige Seitenwand 4 abgestützt, welche im Lasteinleitungsbereich mit den Leisten 5 und dem Boden 3 verschraubt ist.
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Das Verpacken eines ringförmigen Lagerteils 2 mit der erfindungsgemäßen Transportverpackung 1 kann folgendermaßen durchgeführt werden:
Falls die Transportverpackung 1 im geschlossenen Zustand, d. h. mit montiertem Deckel, bereitgestellt wird, wird die Transportverpackung 1 durch Abnehmen des Deckels, der beispielsweise mittels Clips an den Seitenwänden 4 fixiert sein kann, geöffnet. Falls die Transportverpackung 1 noch nicht mit Klötzen 6 bestückt ist, werden vier Klötze 6 jeweils einzeln so zwischen zwei benachbarte Leisten 5 geklemmt, dass Sie am Boden 3 aufliegen und an einer der Seitenwände 4 anliegen. Falls dabei neue, d. h. bislang noch nicht benutzte, Klötze 6 zum Einsatz kommen, weisen diese eine Quader-Form auf und stehen über die Leisten 5 über.
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Wenn diese Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, wird das ringförmige Lagerteil 2 möglichst zentriert in die Transportverpackung 1 eingelegt. Da die Klötze 6 über die Leisten 5 überstehen, berührt das ringförmige Lagerteil 2 beim Absenken in die Transportverpackung 1 zunächst ausschließlich die Klötze 6, die durch das Gewicht des ringförmigen Lagerteils 2 und ggf. durch einen zusätzlichen Anpressdruck zunehmend lokal und scharfkantig eingedrückt werden. Es handelt sich dabei um eine plastische Verformung der Klötze 6 die nahezu ausschließlich auf den Bereich der Kontaktfläche mit dem ringförmigen Lagerteil 2 begrenzt ist, d. h. die Form des ringförmigen Lagerteils 2 wird in die Klötze 6 plastisch eingeformt. Seitlich neben dem ringförmigen Lagerteil 2 werden die Klötze 6 nicht verformt. Die Folie, welche die Klötze 6 umschließt, ist dehnbar und macht die Verformung der Klötze 6 beim Eindrücken des ringförmigen Lagerteils 2 ohne Einreißen mit. Die Folie verhindert, dass der bei Verformung der Klötze 6 entstehende Materialstaub das ringförmige Lagerteil 2 erreicht. Da der Materialstaub weder korrosiv noch von bedenklicher Härte ist, kann die Folie prinzipiell weggelassen werden, dient aber der Erhaltung der Werkstücksauberkeit.
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Das Absenken des ringförmigen Lagerteils 2 wird fortgesetzt, bis dieses an die Leisten 5 anschlägt und dann stabil auf den Leisten 5 und den Klötzen 6 aufliegt und seitlich partiell vom Material der Klötze 6 umschlossen ist. Damit ist das ringförmige Lagerteil 2 für den Transport sicher fixiert und die Transportverpackung 1 kann durch Auflegen und Befestigen des Deckels verschlossen werden.
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In Fällen, in denen ohnehin der Boden 3 der Transportverpackung 1 mit einer PE-Folie kleiner 50 µm Dicke ausgelegt wird, um Konservieröl aufzufangen und/oder am ringförmigen Lagerteil 2 zu halten oder das ringförmige Lagerteil 2 vor Umwelteinflüssen zu schützen, kann die beschriebene Vorgehensweise folgendermaßen abgewandelt werden:
Nach Einsetzen der Klötze 6 in die Transportverpackung 1 wird die Folie so auf den Boden 3 gelegt, dass auch die Klötze 6 bedeckt werden. Dadurch ist ein zuverlässiger Schutz des ringförmigen Lagerteils 2 vor evtl. entstehenden Partikeln der Klötze 6 gewährleistet, so dass die Klötze 6 nicht notwendigerweise selbst eingeschweißt sein müssen.
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Zum Entnehmen des ringförmigen Lagerteils 2 aus der Transportverpackung 1 wird der Deckel von der Transportverpackung 1 abgenommen und das ringförmige Lagerteil 2 senkrecht zum Boden 3 angehoben und aus der Transportverpackung 1 entnommen. Die vom ringförmigen Lagerteil 2 erzeugte Verformung der Klötze 6 bleibt nach der Entnahme des ringförmigen Lagerteils 2 nahezu unverändert erhalten. Die Klötze 6 klemmen sich nicht am ringförmigen Lagerteil 2 fest und verbleiben in der Transportverpackung 1. Für die weitere Verwendung der Transportverpackung 1 können die Klötze 6 in der Transportverpackung 1 verbleiben oder entnommen und durch neue Klötze 6 ersetzt werden. Dies wird anhand von 4 näher erläutert.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der Transportverpackung 1. Der dargestellte Bereich umfasst einen Klotz 6 und die zugehörigen Leisten 5 sowie angrenzende Bereiche des Bodens 3 und einer Seitenwand 4.
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Die Darstellung bezieht sich auf einen Zeitpunkt nach der Entnahme des ringförmigen Lagerteils 2 aus der Transportverpackung 1. Demgemäß weist der Klotz 6 einen deutlichen Abdruck 10 des ringförmigen Lagerteils 2 auf. Prinzipiell ist es möglich, den Klotz 6 trotz des Abdrucks 10 in unveränderter Lage nochmals zu verwenden. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die weitere Verwendung für ein ringförmiges Lagerteil 2 identischer Größe vorgesehen ist. Dann würde ohnehin wieder ein identischer Abdruck 10 entstehen. Allerdings kann es bei einer mehrmaligen Verwendung des Klotzes 6 zu einem zunehmend lockereren Sitz des ringförmigen Lagerteils 2 in der Transportverpackung 1 kommen, da der Abdruck 10 bei mehrmaliger Verwendung des Klotzes 6 tendenziell vergrößert wird. Dies kann beispielsweise durch Positionierungenauigkeiten beim Einlegen des ringförmigen Lagerteils 2 in die Transportverpackung 1 hervorgerufen werden. Ebenso ist es möglich denselben Klotz 6 in unveränderter Lage für ein ringförmiges Lagerteil 2 zu verwenden, das einen größeren Abdruck 10 verursacht, welcher den vorhandenen Abdruck 10 vollständig umfasst. Gemäß einer weiteren Vorgehensweise wird der Klotz 6 vor einer nochmaligen Verwendung in seiner Lage verändert. Hierzu kann der Klotz 6 beispielsweise um 90° oder 180° um eine parallel oder senkrecht zum Boden 3 verlaufende Achse gedreht werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass beim Einlegen des ringförmigen Lagerteils 2 in die Transportverpackung 1 neues Material des Klotzes 6 eingedrückt und dadurch ein fester Sitz des ringförmigen Lagerteils 2 erreicht wird. Unter der Bedingung, dass jeweils ein neuer Abdruck 10 auszubilden ist, kann ein quaderförmiger Klotz 6 mit ausschließlich nicht-quadratischen Flächen zweimal verwendet werden. Falls das ringförmige Lagerteil 2 stark außermittig in den Klotz 6 eingedrückt wird, kann dieser viermal verwendet werden. In analoger Weise kann ein quaderförmiger Klotz 6 mit zwei quadratischen Flächen vier- bzw. achtmal verwendet werden. Ein würfelförmiger Klotz 6 kann sechs- bzw. zwölfmal verwendet werden.
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Eine Wiederverwendung der Klötze 6 empfiehlt sich insbesondere für Transportvorgänge im Rahmen des Herstellungsprozesses des ringförmigen Lagerteils 2, z. B. für einen Transport zu einer Brünieranlage.
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Ein besonders fester Sitz des ringförmigen Lagerteils 2 in der Transportverpackung 1 wird erreicht, wenn die Klötze 6 jeweils nur einmal verwendet und vor dem Einlegen des ringförmigen Lagerteils 2 in die Transportverpackung 1 erneuert werden. Dies ist in 4 durch den weiteren Klotz 6 oberhalb der Transportverpackung 1 angedeutet. Dieser weitere Klotz 6 ist noch unbenutzt und weist demgemäß keinen Abdruck 10 auf. Nach dem Entfernen des benutzten Klotzes 6 wird der weitere Klotz 6 in den Zwischenraum zwischen den dargestellten Leisten 5 eingefügt und dort geklemmt. Ein Austausch der Klötze 6 empfiehlt sich insbesondere bei Auslieferung des fertigen ringförmigen Lagerteils 2. Durch den Austausch der Klötze 6 vor der Auslieferung kann die Transportverpackung 1 in einen neuwertigen Zustand versetzt werden.
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Da die Klötze 6 nur eingesteckt sind, ist ein manueller Austausch ohne Werkzeug jederzeit möglich. Ebenso ist es möglich, eine benutzte Transportverpackung 1 für ein anderes ringförmiges Lagerteil 2 oder einen anderen Typ oder eine andere Größe des ringförmigen Lagerteils 2 dadurch umzurüsten, dass die vier Klötze 6 ausgetauscht werden. Es verbleiben somit keine typindividuellen Befestigungsmerkmale und -rückstände der vorhergehenden Nutzung.
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Sollen mehrere ringförmige Lagerteile 2, beispielsweise ein Innenring und ein Außenring ineinander gelegt in einer gemeinsamen Transportverpackung 1 transportiert werden, müssen diese zentriert oder zumindest voneinander beabstandet eingelegt werden. Sie drücken beide ihre Konturen in die vier Klötze 6 ein und ein nichteingedrückter Steg bleibt jeweils zwischen den ringförmigen Lagerteilen 2 stehen und verhindert, dass es beim Transport zu Metallkontakt zwischen den ringförmigen Lagerteilen 2 kommen kann. Die bei herkömmlichen Transportverpackungen benötigten und zwischen den ringförmigen Lagerteilen 2 manuell eingelegten Schaumplatten entfallen damit.
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Für besonders schwere ringförmige Lagerteile 2 kann vorgesehen werden, die doppelte Anzahl von Klötzen 6 pro Transportverpackung 1 vorzusehen. Es sind dann trotzdem einheitliche Klotzabmessungen möglich, nur die Anzahlen zwischen den dann weiter auseinander stehenden Leisten 5 wären verdoppelt.
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Außerdem ist es möglich, bei der Herstellung der Klötze 6 den Polyurethanschaum in der zu bestimmten Gewichtsklassen von ringförmigen Lagerteilen 2 passenden Dichte zu schäumen. Dichtere Schäume haben eine höhere Lastaufnahmefähigkeit und somit eine bessere Stabilität bei horizontaler Krafteinleitung über das ringförmige Lagerteil 2, lassen sich aber auch schwerer eindrücken. Die verschiedenen Dichten können über verschiedene Schaumfarben gekennzeichnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportverpackung
- 2
- Lagerteil
- 3
- Boden
- 4
- Seitenwand
- 5
- Leiste
- 6
- Klotz
- 7
- Bodenschraube
- 8
- erste Seitenwandschraube
- 9
- zweite Seitenwandschraube
- 10
- Abdruck