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Die Erfindung betrifft einen Kaffeevollautomaten mit einer Kaffeeabgabeeinrichtung und einer in einem Abstand zur Kaffeeabgabeeinrichtung angeordneten Milchschaumdüse, sowie einer stufenförmigen Tassenaufstellfläche mit einer oberen Stufe unterhalb der Kaffeeabgabeeinrichtung und einer unteren Stufe unterhalb der Milchschaumdüse, wobei die Kaffeeabgabeeinrichtung in den Bereich der Milchschaumdüse verbracht werden kann.
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Der Kaffeevollautomat gemäß der
DE 10 2009 029 262 A1 besitzt neben einer Kaffeeabgabeeinrichtung eine horizontal daneben angeordnete Milchschaumdüse. Sofern dem Kaffee Milch bzw. geschäumte Milch zugefügt werden soll, wird die Kaffeeabgabeeinrichtung um eine vertikale Achse in den Bereich der Milchschaumdüse verschwenkt, so dass Kaffee und Milch bzw. Milchschaum gleichzeitig in ein Gefäß unterhalb von Kaffeeabgabeeinrichtung und Milchschaumdüse abgegeben werden. Der Kaffeevollautomat ist mit zwei Tassenaufstellflächen ausgestattet, wobei eine erste Tassenaufstellfläche unterhalb der Kaffeeabgabeeinrichtung und eine zweite Tassenaufstellfläche unterhalb der Milchschaumdüse angeordnet sind. Die beiden Tassenaufstellflächen zeigen ein unterschiedliches Höhenniveau zueinander. Zwischen der ersten und der zweiten Tassenaufstellfläche ist somit ein Absatz bzw. eine Stufe vorhanden, wobei die tiefer liegende Tassenaufstellfläche unter der Milchschaumdüse liegt. Damit passt zwischen die Milchschaumdüse und die untere Tassenaufstellfläche ein Latte Macchiato-Glas. Bei kleinen Tassen zum Beispiel für einen Latte Espresso kommt es mitunter dazu, dass durch einen zu großen Abstand zwischen der Milchschaumdüse bzw. der Kaffeeabgabeeinrichtung und der Tasse Getränkespritzer die Tasse, die Front des Kaffeevollautomaten und seine Aufstellfläche verschmutzen.
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Die WO 2012 / 029 047 A1 betrifft einen Apparat zur Zubereitung von insbesondere milchbasierten Heißgetränken. Er umfasst eine Rührvorrichtung und eine Dampfquelle sowie einen Reinigungsbehälter zur Reinigung der Rührvorrichtung unter Zuhilfenahme der Dampfquelle.
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Die
EP 1 639 926 B1 beschreibt eine Kaffeemaschine mit einem feststehenden Getränkeauslass und einer darunter angeordneten höhenverstellbaren Auffangschale mit mindestens einer vertikal verlaufenden Zahnschiene und mindestens einer vertikal verlaufenden Führungsschiene als Bestandteile einer Verstelleinrichtung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auch bei kleineren Tassen unterhalb der Milchschaumdüse ein sicheres und spritzfreies Befüllen der Tassen zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Kaffeevollautomaten erfindungsgemäß durch ein Zusatzelement gelöst, das eine Tassenaufstellfläche über der unteren Stufe und auf einem darüber liegenden Höhenniveau bereitstellt. Das Zusatzelement schafft also über der unteren Stufe eine weitere Abstellfläche für Tassen, deren Höhenniveau jedenfalls über demjenigen der unteren Stufe und damit näher an der Milchschaumdüse liegt. So können auch kleinere Tassen unter der Milchschaumdüse abgestellt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Tasse oder ihre Umgebung verspritzt würde. Der Höhenunterschied, der von der Kaffeeabgabeeinrichtung und/oder der Milchschaumdüse bis auf einen geeigneten Abstand zum oberen Rand der kleinen Tasse zurückgelegt werden muss, kann so deutlich verringert werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Zusatzelement für Kaffeevollautomaten an der oberen Stufe beweglich angeordnet. So kann es für den Fall, dass Latte Macchiato erstellt werden soll, in einer Ruhestellung verbleiben, da für die benötigten großen Gläser die Tassenaufstellfläche der unteren Stufe genutzt werden muss. Für die Herstellung von Kaffeegetränken, die in der Regel aus kleineren Tassen konsumiert werden, wird das Zusatzelement in den Bereich unterhalb der Milchschaumdüse bewegt und die kleine Tasse dort aufgestellt. Dabei kann das Zusatzelement zum Beispiel um eine horizontale Achse klappbar oder um eine vertikale Achse ausschwenkbar ausgestaltet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Zusatzelement parallel zur Tassenaufstellfläche der oberen Stufe und damit parallel zur Frontseite des Kaffeevollautomaten verschiebbar angeordnet. In einer ersten Stellung, so z.B. zur Kaffeeabgabe, ist es oberhalb der oberen Stufe bzw. unmittelbar über ihr positioniert, so dass sie die Aufstellfläche der oberen Stufe bildet. Zur gemeinsamen Kaffee- und Milchschaumabgabe oder zur alleinigen Milchschaumabgabe wird es horizontal über die untere Stufe verschoben. Sie bildet dann eine Aufstellfläche unter der Milchschaumdüse, die auf dem gleichen Höhenniveau liegt wie die Aufstellfläche unter der Kaffeeabgabe. In der Regel sind verschiebbare Elemente leicht und insbesondere intuitiv durch den Nutzer zu bedienen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gleitet das Zusatzelement über Schienen. Durch Schienen wird die Nutzung noch weiter vereinfacht, da sie eine definierte Führung entlang des Verschiebewegs bieten. Außerdem übertragen sie die Auflastkräfte durch die gefüllten Tassen auf die obere Stufe der Tassenaufstellfläche, wenn das Zusatzelement von der oberen Stufe aus über die untere Stufe auskragt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gleitet das Zusatzelement über Rollen-, Kugel- oder Wälzlager. Durch eine derartige Ausgestaltung wird ein besonders leichtgängiger Lauf des Zusatzelements erreicht. Dadurch erleichtert sich auch die Bedienung, weil die Gefahr eines Verkantens des Zusatzelements ausgeschlossen werden kann. Zudem bringen derartige Lager eine wertige Anmutung mit sich.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist das Zusatzelement vertikal zwischen einer Ruhelage auf dem Höhenniveau der unteren Stufe und einer Arbeitslage auf einem darüber liegenden Höhenniveau verstellbar. Das Höhenniveau der Arbeitslage liegt sinnvoller Weise zumindest über dem Höhenniveau der Ruhelage, um sich von ihr zu unterscheiden. Sie kann weitgehend das Höhenniveau der oberen Stufe erreichen oder darüber oder darunter liegen. Jedenfalls soll sie den Abstand kleinerer Tassen zur Milchschaumdüse merklich verringern, um das Verspritzen von Getränk beim Befüllen der Tassen zu reduzieren. Diese Ausgestaltung kann vor allem Konstruktions- und Platzvorteile mit sich bringen, insbesondere, wenn der Platz zwischen der Kaffeeabgabeeinrichtung und der oberen Stufe die dortige Anordnung eines horizontal bewegbaren Zusatzelements nicht erlaubt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet das Zusatzelement zumindest einen Teil der Tassenaufstellfläche der unteren Stufe und kann von der Ruhelage auf dem Höhenniveau der unteren Stufe in eine darüber liegende Arbeitslage verbracht werden, die jedenfalls über dem Höhenniveau der Ruhelage und maximal auf dem Höhenniveau der oberen Stufe liegt. Zumindest ein Teil der Aufstellfläche kann drehbar und mit einem steilen Gewinde ausgebildet sein, mit dem ein hoher Höhenunterschied überwunden werden kann. Durch Drehen kann das Zusatzelement folglich in einen Bereich zwischen der unteren Stufe und der oberen Stufe verbracht werden, in dem ein Aufstellen einer kleinen Tasse nicht zugleich zu Verschmutzungen durch Getränkespritzer führt.
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Erfindungsgemäß ist das Zusatzelement abnehmbar ausgebildet. Diese Ausbildung hat vor allem für Reinigungszwecke große Vorteile, da das abgenommene Zusatzelement in einer Geschirrspülmaschine gereinigt und schnell wieder zum Einsatz gebracht werden kann. Außerdem kann das Zusatzelement bei einer abnehmbaren Ausführung nachgerüstet oder bei Bedarf einfach gegen ein Ersatzelement ausgetauscht werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verfügt das Zusatzelement über eine Sicherung gegen ein ungewolltes Bewegen bzw. Verstellen des Zusatzelements während des Befüllvorganges. Sie kann beispielsweise eine Rastnase umfassen, die die Ruheposition und/oder die Arbeitsposition des Zusatzelements sichert und die der Bediener über eine bewusste Betätigung deaktivieren kann. So kann ein unabsichtliches Betätigen des Zusatzelements beim Befüllen der Tassen unter der Kaffeeabgabeeinrichtung bzw. unter der Milchschaumdüse nicht dazu führen, dass das Zusatzelement deaktiviert, die Tassen, die gerade befüllt werden sollen, aus ihrer gewählten Position entfernt, Getränk aus dem Kaffeevollautomaten die Automatenfront oder die Tassen außen verunreinigt und erneute Befüllvorgänge erforderlich werden.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem durch ein Zusatzelement gelöst, wie es oben beschrieben wurde, das an einem Kaffeevollautomaten angebracht werden kann, der eine Kaffeeabgabeeinrichtung, eine in einem Abstand zur Kaffeeabgabeeinrichtung angeordnete Milchschaumdüse sowie eine stufenförmige Tassenaufstellfläche mit einer oberen Stufe unterhalb der Kaffeeabgabeeinrichtung und mit einer unteren Stufe unterhalb der Milchschaumdüse umfasst, wobei die Kaffeeabgabeeinrichtung in den Bereich der Milchschaumdüse verbracht werden kann.
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen beispielshalber noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1: einen erfindungsgemäßen Kaffeevollautomaten mit Zusatzelement während des Bereitens von Kaffee ohne Milch bzw. Milchschaum,
- 2: einen erfindungsgemäßen Kaffeevollautomaten mit Zusatzelement während des Bereitens von Kaffee-Milch-Mischgetränken in großen Bechern und
- 3: einen erfindungsgemäßen Kaffeevollautomaten mit Zusatzelement während des Bereitens von Kaffee-Milch-Mischgetränken in kleinen Tassen.
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1 zeigt einen Kaffeevollautomaten 1, der über eine Kaffeeabgabeeinrichtung 2 und eine Milchschaumdüse 3 verfügt, die nebeneinander angeordnet sind. Die Kaffeeabgabeeinrichtung 2 ist um eine vertikale Achse 7 schwenkbar angeordnet. Am Fuß des Kaffeevollautomaten 1 ist eine Tassenaufstellfläche 4 vorgesehen, die stufenförmig ausgestaltet ist. Die obere Stufe 5 liegt unterhalb der Kaffeeabgabeeinrichtung 2, die untere Stufe 6 unterhalb der Milchschaumdüse 3. Auf der oberen Stufe 5 unter der Kaffeeabgabeeinrichtung 2 finden gewöhnliche Espresso- oder Kaffeetassen Platz, auf der unteren Stufe 6 unter die Milchschaumdüse 3 dagegen passen auch hohe Latte-Macchiato-Gläser.
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Sowohl die Kaffeeabgabeeinrichtung 2 als auch die Milchschaumdüse 3 sind zwar in ihrer Höhe gegenüber der Aufstellfläche 4 des Kaffeevollautomaten 1 verstellbar. Bei kleinen Tassen auf der unteren Stufe 6 kommt es aber mitunter dazu, dass durch den zu großen Abstand zwischen Milchschaumdüse 3 und der Tasse Spritzer die Tasse, die Front des Kaffeevollautomaten 1 und seine Aufstellfläche 4 verschmutzen. Erfindungsgemäß verfügt der Kaffeevollautomat 1 daher über ein Zusatzelement 8. In der beispielhaften Darstellung der 1 ist eine Ausführung der Erfindung dargestellt, bei der das Zusatzelement 8 auf Wälzlagern 9 horizontal verschiebbar angeordnet ist. Auf dem Zusatzelement 8 stehen unterhalb der Ausläufe der Kaffeeabgabeeinrichtung 2 zwei kleine Tassen 10, die mit Kaffee ohne Milch bzw. Milchschaum befüllt werden sollen.
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In 2 ist der gleiche Kaffeevollautomat 1 gezeigt, wobei hier große Becher 11 sowohl mit Kaffee als auch mit Milch bzw. Milchschaum befüllt werden sollen. Dazu wurde die Kaffeeabgabeeinrichtung 2 um die vertikale Achse 7 herum vor die Milchschaumdüse 3 verschwenkt, so dass Milch bzw. Milchschaum und Kaffee zugleich in die unterhalb von Kaffeeabgabeeinrichtung und Milchschaumdüse stehenden großen Becher 11 abgegeben werden können. Die großen Becher 11 stehen auf der unteren Stufe 6 der Tassenaufstellfläche 4. Die obere Stufe 5 der Tassenaufstellfläche 4 trägt das horizontal verschiebbare Zusatzelement 8. Das Zusatzelement 8 befindet sich an dieser Position in seiner Ruhestellung.
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In 3 ist das Zusatzelement 8 aus seiner Ruhestellung in eine Arbeitsstellung verschoben worden. Nun stehen auf dem Zusatzelement 8 zwei kleine Tassen 10 bereit, wobei sie genau unterhalb der Ausläufe der Milchschaumdüse 3 und der vor die Milchschaumdüse 3 um die Achse 7 geklappten Kaffeeabgabeeinrichtung 2 aufgestellt worden sind. Das Zusatzelement 8 ist dabei so gestaltet, dass es die Auflast der zwei Tassen 10 auch im befüllten Zustand über eine Führung an die obere Stufe 5 der Tassenaufstellfläche 4 weitergeben kann. Es bildet eine Tassenaufstellfläche unterhalb der Milchschaumdüse 3 und über der unteren Stufe 6, deren Höhenniveau demjenigen der oberen Stufe 5 entspricht. Damit haben die Tassen 10 auch unter der Milchschaumdüse 3 und im Bereich der unteren Stufe 6 einen vergleichbaren Abstand wie unter der Kaffeeabgabeeinrichtung 2 auf der oberen Stufe 5. Ein Spritzen und Verschmutzen der Tassen 10 oder des Kaffeevollautomaten 1 beim Bezug eines Getränks unter der Milchschaumdüse 3 ist damit weitgehend ausgeschlossen.
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Da es sich bei dem vorhergehenden, detailliert beschriebenen Kaffeevollautomaten mit Zusatzelement um ein Ausführungsbeispiel handelt, kann er in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann die Anordnung des Zusatzelements am Kaffeevollautomaten geändert werden und folglich die Ausgestaltung des Zusatzelements in anderer Form als in der hier beschriebenen erfolgen. Ebenso kann die Ausgestaltung der Befestigung des Zusatzelements am Kaffeevollautomaten oder einem seiner Bauteile in einer anderen Form vorgenommen werden, wenn dies z.B. aus designerischen Gründen notwendig ist. Außerdem schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach bzw. mehrmals vorhanden sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kaffeevollautomat
- 2
- Kaffeeabgabeeinrichtung
- 3
- Milchschaumdüse
- 4
- Tassenaufstellfläche
- 5
- obere Stufe
- 6
- untere Stufe
- 7
- Achse
- 8
- Zusatzelement
- 9
- Wälzlager
- 10
- kleine Tassen
- 11
- große Becher