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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kontakt für einen Steckverbinder und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kontaktes.
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Stand der Technik
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Insbesondere im Fahrzeugbau ist es häufig notwendig, elektrische Leitungen miteinander zu verbinden. Beispielsweise müssen Kabel untereinander verbunden werden oder an elektrische Geräte angeschlossen werden. Hierzu werden häufig Steckverbindungen eingesetzt, bei denen Stecker-Buchse-Systeme zur Herstellung einer Vielzahl separater elektrischen Verbindungen eingesetzt werden. Hierbei ist ein in einem als Stecker dienenden Steckverbinder aufgenommener Kontakt dazu ausgebildet, mit einem entsprechend ausgestatteten Gegenkontakt eines Gegensteckers bzw. einer Buchse eine elektrisch leitfähige Verbindung herzustellen, sobald der Stecker mit dem Gegenstecker bzw. der Buchse zusammengesteckt ist.
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Die in diesen Steckverbindern enthaltenen Kontakte, die an ihrem einen Ende mit einem Anschlusskabel oder anderen elektrisch leitenden Medien verbunden sind, können in eine entsprechende Kontaktkammer des Steckverbinders eingeschoben werden.
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Um die Kontakte beispielsweise bei einem Zug auf die Kabel daran zu hindern, aus den Kontaktkammern herauszurutschen, werden die Kontakte zusätzlich meist formschlüssig in den Kontaktkammern, zum Beispiel mit Primärlanzen, verriegelt. Diese Primärlanzen können am Gehäuse des Kontaktes angebracht sein. Dabei ragt die Primärlanze entgegen einer Einsteckrichtung, in der der Kontakt in die Kontaktkammer eingeschoben wird, schräg nach außen über das Gehäuse ab. Beim Einschieben des Kontaktes in die Kontaktkammer wird die Primärlanze zuerst nach innen elastisch verformt, um anschließend bei Erreichen ihrer Zielposition in eine Ausnehmung in der Kontaktkammer zurückfedern zu können, um den Kontakt dadurch in der Kontaktkammer zu verriegeln.
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In der
DE 10 2009 054705 A1 wird ein elektrischer Kontakt für Steckverbindungen mit einer nach außen überstehenden und nach innen auslenkbaren Primärlanze offenbart.
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Die Herstellung derartiger Kontakte erfolgt meist dadurch, dass die Form des Kontaktes, sowie die späteren Funktionselemente, wie beispielsweise die Primärlanze, mit Verfahren wie Stanzen und Biegen sowie Rollen aus einem Ausgangsmaterial, meist einem Metallblech, hergestellt werden. Dabei werden die Materialien für die Kontakte derart ausgewählt, dass eine gute Strom- und Wärmeleitfähigkeit gewährleistet ist.
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Insbesondere für den Einsatz in Kraftfahrzeugen werden an Steckverbinder und die darin eingesetzten Kontakte hohe Anforderungen gestellt. Insbesondere bei miniaturisierten Kontakten, bei denen trotz kleiner Baugröße und geringer Materialstärken hohe mechanische, elektrische und funktionelle Anforderungen gestellt werden, kann es schwierig sein, diese gegensätzlichen Anforderungen zu erfüllen.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausführungsformen des hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Kontakts sowie eines Verfahrens zu dessen Herstellung ermöglichen, diesen Anforderungen besser zu entsprechen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Kontakt für einen Steckverbinder angegeben, der einen länglichen Kontaktbereich und einen Anschlussbereich aufweist. Der Kontaktbereich ist ausgebildet, in eine Kontaktkammer eines Steckverbinders eingeschoben zu werden. Der Anschlussbereich ist dabei ausgestaltet, den Kontakt mit einem Leiter, insbesondere einem Kabel, zu verbinden. Erfindungsgemäß weist der Kontaktbereich ein erstes Kontaktsegment auf, das gegenüber einem zweiten Kontaktsegment angeordnet ist. Das erste Kontaktsegment weist eine Ausbuchtung, die von dem zweiten Kontaktsegment weggerichtet ist, und einen die Ausbuchtung ringförmig umschließenden Randbereich auf. Dabei bilden das erste Kontaktsegment und das zweite Kontaktsegment einen Innenbereich des Kontaktbereiches.
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Für den Einsatz eines solchen Kontaktes, insbesondere unter der Maßgabe einer zunehmenden Miniaturisierung, ist es wichtig, die Stabilität des Kontaktes hinsichtlich der auf einen Kontakt wirkenden Kräfte zu maximieren. Die bisher meist durch Stanzen, Biegen und Rollen hergestellten Kontakte weisen insbesondere bei sehr kleinen Bauformen nur eine begrenzte Formstabilität auf. Unter Einwirkung großer Kräfte kann es daher möglich sein, dass sich die Form des Kontaktes elastisch, aber auch plastisch dauerhaft verändert, was möglicherweise zur Zerstörung des Kontaktes führen kann. Insbesondere Kräfte, die quer zu einer Längsachse des Kontaktes auf den Kontakt einwirken, können zur Verformung oder Beschädigung des Kontaktes führen. Beispielsweise durch schräge Zugkräfte am angeschlossenen Leiter können zum Teil sehr große Kräfte auf Teile des Kontaktbereiches wirken, wenn dieser in eine Kontaktkammer eingeschoben und verriegelt ist.
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Die Ausbuchtungen der jeweiligen Kontaktsegmente des erfindungsgemäßen Kontaktes bilden eine räumliche Struktur, die topfförmig oder napfförmig gestaltet ist. Das bedeutet, dass es einen ringförmig geschlossenen Bereich um den Rand der Ausbuchtungen herum gibt, der sich im Wesentlichen in einer Ebene erstreckt, wohingegen die Ausbuchtung aus dieser Ebene hinaus ragt. Dies führt zusammen mit einer Tiefe der Ausbuchtungen zu einer räumlichen, teilweise offenen Struktur, die annähernd die Form eines Napfes, Topfes oder einer Schüssel hat.
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Erfahrungsgemäß sind derartige Formen sehr starr und stabil gegenüber von außen einwirkenden Kräften. Diese geometrische Grundform der Ausbuchtung erlaubt eine sehr effektive Verteilung der einwirkenden Kräfte innerhalb der räumlichen Kontaktstruktur. Dabei ist es von untergeordneter Bedeutung, von welcher Seite oder Richtung die Kraft auf den Kontakt einwirkt.
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Durch die gegenüberliegende Anordnung der beiden Kontaktsegmente kann eine im Wesentlichen gegenüber äußeren mechanischen Einflüssen geschlossene Struktur geschaffen werden, die ein gutes Gleiten des Kontaktes in der Kontaktkammer unterstützt, aber auch die Aufnahme weiterer Funktionselemente im Innenbereich zwischen den Segmenten und Ausbuchtungen zulässt.
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Eine Ausbuchtung kann als eine Vertiefung in einem Ausgangsmaterial, zum Beispiel Metallblech, verstanden werden. Diese Ausbuchtung ist so angeordnet, dass sie in das Kontaktsegment eingebettet ist. Der Randbereich kann beispielsweise auch derart ausgestaltet sein, dass er gleichzeitig den Rand des Kontaktsegmentes bildet und sich somit die Ausbuchtung fast oder vollständig über das gesamte Kontaktsegment erstreckt.
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Ein von den beiden Kontaktsegmenten zumindest teilweise umschlossenes Innenvolumen des Kontaktbereiches kann zur Aufnahme weiterer Funktionselemente, zum Beispiel eines Verriegelungsmechanismus mit Verriegelungslanzen und/oder Rückfedermechanismen, verwendet werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind das obere Kontaktsegment und das untere Kontaktsegment an mindestens einer Kante miteinander verbunden.
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Dies hat den Vorteil, dass beide Kontaktsegmente aus ein und demselben Blech gefertigt sein und durch Biegen zueinander über die gemeinsame Kante in ihre finale Form und Position gebogen werden können. Weiterhin wird die Stabilität des Kontaktes und insbesondere des Kontaktbereiches durch diese starre Verbindung beider Kontaktsegmente nochmals erhöht.
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In einer möglichen Ausführungsform kann das erste und zweite Kontaktsegment auch an einer zweiten Kante miteinander verbunden sein, um weitere Stabilitätsverbesserungen herbeizuführen. Dies kann zum einen mechanisch, beispielsweise durch einen Winkelanschlag, aber auch durch andere verbindende Verfahren wie Schweißen oder Löten erreicht werden.
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Es ist weiterhin denkbar, die beiden Kontaktsegmente derart an einer kürzeren Kante verbunden sind, dass ein federndes Verhalten der beiden Kontaktsegmente gegeneinander auftritt. In diesem Falle könnte ein Kontaktbereich unter einer mechanischen Spannung in die Kontaktkammer eingeschoben werden. Die Kontaktsegmente weisen dadurch einen erhöhten Anpressdruck auf den Gegenkontakt oder die Wände der Kontaktkammer und damit einen geringeren elektrischen Wiederstand auf und ermöglichen weiterhin einen festen Sitz des Kontaktes mit dem Gegenkontakt oder der Kontaktkammer. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kommt der Randbereich des ersten Kontaktsegments zumindest teilweise mit dem zweiten Kontaktsegment in Anlage.
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Dies bedeutet, dass das erste und das zweite Kontaktsegment direkt aufeinander liegen, bzw. in mechanischem Kontakt stehen. Vorteil dieses Anliegens ist eine kleinstmögliche Bauform und damit bestmögliche Ausnutzung des Raumes in der Kontaktkammer sowie eine weitere Erhöhung der mechanischen Stabilität.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Ausbuchtung in einem Längsschnitt eine zumindest näherungsweise rechteckige Form auf und erstreckt sich über mindestens die Hälfte der Fläche des Kontaktsegmentes.
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Vorteil einer rechteckigen Form ist eine effektive Ausnutzung der zur Verfügung stehenden, meist ebenfalls rechteckigen Fläche auf dem Kontaktsegment und die Vergrößerung des mit dem zugehörigen Gegenpol in der Kontaktkammer in mechanischem Kontakt stehenden Bereiches zur Verringerung des elektrischen Widerstandes.
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Darüber hinaus sind abhängig von der Geometrie des Steckers, der Kontaktkammer und des Gegenkontakts weitere Formen der Ausbuchtungen möglich, beispielsweise ovale Formen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Wanddicke des ersten Kontaktsegmentes und des zweiten Kontaktsegmentes in einem Bereich der Ausbuchtung kleiner als die Wanddicke außerhalb des Bereiches der Ausbuchtung, insbesondere die Wanddicke im umgebenden Randbereich.
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Mit anderen Worten ist die Dicke des Materials in zumindest Teilen der Ausbuchtung oder Vertiefung geringer als außerhalb dieses Bereiches. Dabei kann der Boden der Ausbuchtung bei Verwendung eines Tiefziehverfahrens nahezu die Ausgangsdicke haben. Das Material der Seitenwände oder Seitenbereiche der Ausbuchtung hingegen kann durch Dehnungseffekte deutlich geringere Wandstärken aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass der Materialverbrauch bei der Herstellung und damit das Gewicht des Kontaktes bei gleichbleibender oder sogar besserer Stabilität verringert werden kann. Dies ist insbesondere für die Kosten der Herstellung eines solchen Kontaktes, als auch für die gestiegenen Anforderungen an geringes Gewicht eines Kontaktes vorteilhaft.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird im Innenbereich eine Primärlanze angebracht, die zumindest teilweise aus einer Öffnung im ersten Kontaktsegment oder einer Öffnung im zweiten Kontaktsegment oder aus einem Zwischenraum zwischen dem ersten und zweiten Kontaktsegment herausragt.
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Die Möglichkeit der Implementierung einer Primärlanze hat den Vorteil, dass der Kontakt in einer Kontaktkammer verriegelt werden kann. Dies verhindert, dass der Kontakt durch Zugkräfte auf den Kontakt selbst oder auf den angeschlossenen Leiter aus der Kontaktkammer herausrutschen kann. Eine Primärlanze kommt mechanisch mit der Kontaktkammer in Eingriff und hält den Kontaktbereich mechanisch in der Kontaktkammer derart fest, dass von außen auftretende Zugkräfte nicht zum Herausgleiten des Kontaktes führen können.
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Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kontaktes angegeben, wobei das Verfahren die Erzeugung der mindestens einen Ausbuchtung durch ein Tiefziehverfahren beinhaltet.
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Das Tiefziehverfahren ist ein im Stand der Technik hinlängliches bekanntes Verfahren und wird sowohl in der Massenfertigung als auch in Kleinserien eingesetzt. Dabei wird ein zugeschnittenes Ausgangsmaterial, zum Beispiel ein Metallblech, in einen einseitig offenen Hohlkörper umgeformt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist dieses Tiefziehverfahren ein Abstrecktiefziehverfahren.
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Das Spezifische des Abstrecktiefziehens liegt darin, dass im Gegensatz zum herkömmlichen Tiefziehen durch ein festes Einspannen des Ausgangsmaterials ein Nachrutschen von Material beim Herabdrücken eines Stempels verhindert wird, und damit eine Verringerung der Wanddicke durch die Ausdehnung des Materials erreicht wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Verfahren einen weiteren Schritt auf. Hierbei erfolgt ein Biegen eines dritten Kontaktsegmentes, das eine gemeinsame Kante mit dem ersten Kontaktsegment oder dem zweiten Kontaktsegment aufweist. Nach dem Biegen befindet sich dabei dieses dritte Kontaktsegment zumindest teilweise im Innenbereich des Kontaktbereiches.
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Dieses dritte Kontaktsegment kann auf einem Ausgangsmaterial zur Herstellung eines Kontaktes neben den für die Tiefzieh-Umformung vorgesehenen Bereichen des ersten und des zweiten Kontaktsegments angeordnet sein. Vorteil dieses dritten Kontaktsegments ist es, dass aus dem Material weitere Funktionselemente geschaffen werden können. So können beispielsweise eine Primärlanze mit einer Lamelle für vorgesehenes Rückfederverhalten der Lanze in einem separaten Schritt herausgestanzt werden. Durch Biegen wird dieses dritte Kontaktsegment mit seinen Funktionselementen in den Innenraum an die vorgesehene Position gebogen. Auch hier besteht ein Vorteil darin, dass alle wesentlichen Elemente eines Kontaktes aus einem einstückigen Ausgangsmaterial hergestellt werden können, was die Kosten der Herstellung senken kann.
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Es kann als ein Kernaspekt der Erfindung angesehen werden, dass durch die Verwendung von topf- oder napfförmigen Strukturen im Kontaktbereich eines Kontaktes deutlich höhere Stabilität erreicht werden können. Weiterhin kann durch den Einsatz eines Tiefziehverfahrens die Steifigkeit des Materials gegenüber bisherigen Kontakten erhöht werden und gleichzeitig der Materialverbrauch bei der Herstellung eines solchen Kontaktes gesenkt werden.
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Es wird angemerkt, dass verschiedene Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kontaktes bzw. Steckers beschrieben sind. Ein Fachmann wird erkennen, dass diese Merkmale in geeigneter Weise miteinander kombiniert werden können, um so zu weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen, Wirkungen und Synergieeffekten zu gelangen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Beschreibung noch die Zeichnungen als die Erfindung einschränkend ausgelegt werden sollen.
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1 zeigt einen Stecker gemäß dem Stand der Technik.
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1A zeigt einen Querschnitt des Steckers von 1.
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2 zeigt ein Materialband für die Herstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktes.
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3 zeigt schematisch den Aufbau einer Tiefziehvorrichtung.
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4 zeigt ein Materialband nach dem Stanzen der Kontaktstrukturen gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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5 zeigt einen Kontakt mit Materialband gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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6 zeigt einen Kontaktbereich einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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7 zeigt schematisch ein Materialband und Kontaktstrukturen sowie Elemente eines Verriegelungsmechanismus gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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8 zeigt eine Schnittdarstellung eines Kontaktbereiches eines Kontaktes gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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8A zeigt schematisch eine Sicht auf die Vorderseite eines Kontaktes gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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8B zeigt eine weitere Schnittdarstellung im Querschnitt des Kontaktbereiches gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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8C zeigt eine weitere Schnittdarstellung des Kontaktbereiches gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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8D zeigt eine weitere schematische Darstellung des Kontaktbereiches gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Die Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt ein Beispiel eines Kontaktes gemäß dem Stand der Technik. Dieser Kontakt weist einen Kontaktbereich 152 und einen Anschlussbereich 154 für einen elektrischen Leiter sowie ein Materialband auf.
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Für das Verständnis der vorliegenden Erfindung und deren Unterschiede zu herkömmlichen Kontakten ist insbesondere der in 1A dargestellte Querschnitt des Kontaktbereiches wichtig. Hier ist zu erkennen, dass die Geometrie des Querschnitts dadurch erreicht wird, dass ein gestanztes Blech in einer bestimmten Weise gebogen wird und so die letztendliche Form des Kontaktes bestimmt.
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Die Enden des gebogenen Bleches sind dabei meist nicht fest mit der angrenzenden Blechoberfläche verbunden. Dies führt dazu, dass bei auftretenden Kräften auf den Kontakt eine Verschiebung der Struktur in Längs- und Querrichtung möglich wird. Diese Strukturveränderungen können sowohl elastischer als auch plastischer Art sein. Die Form derartiger Querschnitte von Kontakten gemäß dem Stand der Technik bietet somit nur begrenzt Formstabilität gegenüber von außen einwirkenden Kräften.
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2 zeigt ein typisches Ausgangsmaterial für einen beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktes mit einem Materialband 24, einem Grundkörper 22 in Form eines Ausgangsmaterials oder Ausgangsbleches und die Bereiche 26 und 27, die die Bereiche zeigen, die in einem Folgeschritt durch Tiefziehen umgeformt werden. Das Materialband ist in der Regel ein durchgängiges Metallband, das einen effektiven Transport und Halterung einer Vielzahl von Kontakten während des Herstellvorgangs ermöglicht.
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In 3 ist eine typische Vorrichtung zum Tiefziehen 30 gezeigt, die zur Erzeugung von Ausbuchtungen benutzt wird. Die Vorrichtung enthält einen Ziehring 36, einen Niederhalter 34 sowie einen Stempel 32. Zwischen dem Stempel 32 und dem Ziehring 36 ist ein Ziehspalt 35 zur Aufnahme des späteren umgeformten Materials eingearbeitet. Zum Tiefziehen wird das umzuformende Rohteil 39 zwischen den Ziehring und den Niederhalter eingesetzt und eine Kraft F1 31 auf den Niederhalter in Richtung des Ziehrings ausgeübt, so dass das umzuformende Teil eingeklemmt wird. Im nächsten Schritt wird der Stempel 32 mit einer Kraft F2 33 in Richtung des Ziehrings 36 gedrückt. Dabei verformt sich das Material und wird in eine veränderte Form 38 gedrückt.
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Es können zwei verschiedene Arten des Tiefziehens unterschieden werden. Beim klassischen Tiefziehverfahren rutscht das Material zwischen Ziehring 36 und Niederhalter 34 beim Herabdrücken des Stempels 32 nach, so dass die Material- oder Wandstärke des fertig umgeformten Bauteils nahezu unverändert bleibt. Die Kraft F1 31, die den Niederhalter auf den Ziehring drückt, muss dabei so bemessen sein, dass das Material in einem festgesetzten Maße mit dem Herabdrücken des Stempels nachrutschen kann.
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In einer weiteren Variante des Tiefziehens, das als Abstrecktiefziehverfahren bezeichnet wird, wirkt eine erhöhte Kraft F1 31 auf den Niederhalter 34 und verursacht ein Festklemmen des Materials 39, 38 zwischen Ziehring 36 und Niederhalter 34, so dass kein Nachrutschen des Materials möglich ist. Folge ist, dass durch das Niederdrücken des Stempels 32 das Material 38 gedehnt wird und sich dadurch die Wanddicke des Materials verringert. Durch diese zusätzliche Dehnung wird durch physikalische Effekte eine weitere Verfestigung des Materials erreicht. Dies beruht im Wesentlichen auf einer Veränderung einer mikroskopischen Struktur des Ausgangsmaterials, was zu Festigkeitserhöhungen führt. Ein weiterer Vorteil der verringerten Wandstärken ist eine Einsparung an Material und damit eine Verringerung des Gewichtes des Kontaktes.
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Typische Blechdicken liegen in der Regel zwischen 0,1 und 0,5 mm, wobei eine typische angestrebte Verringerung der Blechdicke bei etwa 30 bis 50 % liegt. Die typischen Blechdicken nach einer Dehnung im Tiefziehverfahren liegen demnach in einer Größenordnung von etwa 0,1 bis 0,15 mm. 4 zeigt einen beispielhaften erfindungsgemäßen Kontakt in einer Zwischenstufe des Herstellungsverfahrens 40, wo wesentliche Funktionselemente des Kontaktes ausgestanzt wurden. Die Figur zeigt ein Materialband 24, einen Anschlussbereich 54 und den Kontaktbereich 52. Weiterhin sind die umgeformten (tiefgezogenen) Ausbuchtungen 64 und 68 zu erkennen, die von den Randbereichen 56, hier beispielhaft an 3 Stellen gekennzeichnet, ringförmig umgeben sind.
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Die Größe der Ausbuchtungen 64, 68 kann dabei variieren. Hier ist denkbar, dass auch kleinere Bereiche des Kontaktsegmentes mit einer Ausbuchtung 64, 68 versehen sind. Weiterhin können die Ausbuchtungen auch unterschiedliche Formen aufweisen. Weitere Ausführungsvarianten können auch nur eine einzige Ausbuchtung im Kontaktbereich enthalten oder auch mehr als eine Ausbuchtung pro Kontaktsegment enthalten.
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Typischerweise liegt eine Breite einer Ausbuchtung nach dem Tiefziehen in der Größenordnung von 0,7 mm bis 1,5 mm und wobei die Ausbuchtung vorzugsweise eine Tiefe zwischen 0,3 mm und 0,8 mm hat.
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5 zeigt schematisch eine räumliche Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kontakts 50, der mit einem Materialband 24 verbunden ist. Der Kontakt weist einen Anschlussbereich 54 zur Verbindung mit einem Leiter sowie einen Kontaktbereich 52 zum Einschieben in eine Kontaktkammer auf.
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In 6 ist räumlich und schematisch der Kontaktbereich 52 eines Ausführungsbeispiels gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Der Kontaktbereich 52 weist ein Kontaktsegment 62 und ein Kontaktsegment 66 auf. Das Kontaktsegment 62 enthält eine Auswölbung 68. Das weitere Kontaktsegment 66 enthält ebenfalls eine Auswölbung 64. Die beiden Kontaktsegmente 62 und 66 sind durch eine gemeinsame Kante 61 miteinander verbunden. Ein Randbereich 72 des Kontaktsegments 62 steht in mechanischem Kontakt mit dem Randbereich 73 des Kontaktsegments 66. Dadurch wird eine weitere Stabilisierung des gesamten Kontaktbereiches erreicht, da ein Herausbiegen des Kontaktsegments 62 durch externe Kräfte verhindert wird. Das Kontaktsegment 62 weist weiterhin eine Öffnung 65 auf, die in das Kontaktsegment 62 eingearbeitet ist. Dadurch ist es möglich, eine Primärlanze 69 als Teil eines Verriegelungssystems durch die Öffnung 65 hindurchzuführen. Die Kontaktsegmente 62 und 66 umschließen einen Innenraum 63 des Kontaktbereiches.
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In 7 wird beispielhaft dargestellt, wie die Funktionselemente der Verriegelung 74 aus einem dritten Kontaktsegment 76 im Ausgangsblech für eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktes ausgestanzt sind. Diese ausgestanzten Elemente werden in einem weiteren Schritt an die dafür vorgesehenen Positionen gebogen. Diese Funktionselemente enthalten unter anderem die Primärlanze 69 und eine Lamelle 81 (siehe dazu 8). Die Darstellung enthält weiterhin die beiden umzuformenden Bereiche für die Ausbuchtungen 64 und 68.
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8 stellt einen Längsschnitt durch den Kontaktbereich eines Kontaktes gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung dar. Der Kontaktbereich enthält die beiden Kontaktsegmente 62 und 66 sowie eine Ausbuchtung 68 auf der oberen Seite des Kontaktes. Das untere Kontaktsegment 66 ist dabei derart ausgestaltet, dass es auf der Stirnseite (Ansicht 8A) des Kontakts eine zweite Öffnung 70 zum Durchführen eines Pins oder Gegenkontakts (hier nicht dargestellt) von außen in den Innenbereich 63 aufweist.
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Des Weiteren ist eine Primärlanze 69 dargestellt, die durch das Kontaktsegment 68 durch die Öffnung 65 hindurchragt. Eine Lamelle 81 im Gehäuseinneren 63 kann dazu dienen, einen Gegenkontakt oder Pin zu kontaktieren, um eine mechanische und elektrische Steckverbindung herzustellen. Ein Pin kann dabei beispielsweise von der Stirnseite des Kontaktes von außen in das Gehäuseinnere 63 ragen. Beim Einschieben des Pins in einen Kontakt erfolgt ein Aufgleiten des Pins (nicht dargestellt) auf die Unterseite der Lamelle 81 und damit eine Auslenkung der Lamelle 81 nach oben in Richtung der Öffnung 65. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist die Lamelle an der Primärlanze angebracht, was den vorteilhaften Effekt hat, dass auf die Primärlanze zusätzlich eine Kraft nach oben in Richtung der Öffnung 65 ausgeübt wird. Damit kann eine Verstärkung der Rückfederwirkung der Primärlanze 69 erreicht werden.
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Bei einem Einfedern der Primärlanze 69 ohne hereinragenden Gegenkontakt oder Pin in das Innere des Kontaktbereiches kann die an der Primärlanze 69 angebrachte Lamelle 81 auf ihrer Unterseite mit dem Kontaktsegment 66 bzw. der Ausbuchtung 64 in mechanischen Kontakt kommen. Bei weiterem Einfedern der Primärlanze 69 wird ein zusätzliches elastisches Rückfedern durch eine durch die Lamelle 81 erzeugte Gegenkraft erreicht.
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Den genauen Aufbau des Kontaktbereiches verdeutlichen die weiteren Schnittdarstellungen in 8A bis 8D an verschiedenen Stellen des Kontaktbereiches. Die korrespondierenden Positionen der Schnittdarstellungen 8A bis 8D sind in der 8 dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009054705 A1 [0005]