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Die Erfindung betrifft eine Kommunikationsvorrichtung für ein Fahrzeug für einen Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug und einer Zentrale. Die Erfindung betrifft des weiteren ein Fahrzeug mit einer solchen Kommunikationsvorrichtung sowie ein System zum Durchführen eines Datenaustausches zwischen einer Sende- und/oder Empfangsstation und einem Fahrzeug.
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Fahrzeuge sind heute mit einer Vielzahl von Kommunikations- und Navigationsfunktionen ausgerüstet. Der Fahrer kann im Fahrzeug beispielsweise Telefonate führen beziehungsweise aktuelle Verkehrsinformationen abrufen. Darüber hinaus können die Fahrzeuge mit einer Zentrale kommunizieren oder auch über die Zentrale untereinander vernetzt sein. Von der Zentrale können beispielsweise Stau-/Straßenzustandsinformationen oder Wetterinformationen für ein Fahrzeug bereitgestellt werden.
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Zur Datenübertragung bei einem Telefonat aus dem Fahrzeug oder zur Datenübertragung zwischen der Zentrale und dem Fahrzeug wird von einem Kommunikations-Dienstanbieter (Provider) ein Kommunikationskanal bereitgestellt. Die Datenübertragung kann über ein im Fahrzeug vorhandenes Modem ausgeführt werden. Die Zugangsdaten des Dienstanbieters zum Aufbau einer Verbindung über den Kommunikationskanal des Providers erhält das Modem üblicherweise von einer SIM-Karte. Die SIM-Karte weist dazu einen Speicher auf, in dem die Zugangsdaten des Providers gespeichert sind. Die Datenübertragung wird dann über den meistens vom Fahrzeughersteller mit dem Dienstanbieter ausgehandelten Tarif gegenüber einem Kunden/Fahrer abgerechnet.
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Die von dem Dienstanbieter bereitgestellte SIM-Karte kann fest im Fahrzeug verbaut sein. Sie kann beispielsweise in der Kommunikations-/Navigationseinheit des Fahrzeugs beziehungsweise im Steuergerät des Fahrzeugs eingelötet sein. Dies bedingt allerdings, dass ein Wechsel der SIM-Karte durch einen einfachen Austausch der SIM-Karte und somit ein Wechsel zu einem anderen Provider nicht oder nur unter erschwerten Umständen, beispielsweise durch Austausch der gesamten Kommunikations-/Navigationseinheit beziehungsweise des Steuergerätes möglich ist. Ein Fahrer oder ein Fahrzeughersteller möchte aber oftmals gerne von Zeit zu Zeit den Dienstanbieter wechseln, wenn beispielweise ein anderer Provider ihm bessere Konditionen bieten kann oder er sich in einem Gebiet befindet, indem die Netzabdeckung des vorgegebenen Providers unzureichend und somit die Qualität der Datenübertragung unbefriedigend ist.
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Es ist wünschenswert, eine Kommunikationsvorrichtung für ein Fahrzeug anzugeben, mit der es ermöglicht wird, den Dienstanbieter eines Kommunikationskanals, über den ein Datenaustausch stattfinden soll, auf leichte Weise zu wechseln. Des weiteren soll ein Fahrzeug mit einer derartigen Kommunikationsvorrichtung und ein System zum Durchführen eines Datenaustausches zwischen einer Sende- und/oder Empfangsstation und einem Fahrzeug angegeben werden.
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Eine Ausführungsform der Kommunikationsvorrichtung für ein Fahrzeug ist im Patentanspruch 1 angegeben. Die Kommunikationsvorrichtung umfasst dementsprechend:
- – eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme einer Chipkarte, auf der Zugangsdaten von einem ersten Dienstanbieter zum Aufbau einer Kommunikation über einen von dem ersten Dienstanbieter bereitgestellten ersten Kommunikationskanal und Zugangsdaten von mindestens einem zweiten Dienstanbieter zum Aufbau einer Kommunikation über einen von dem mindestens einen zweiten Dienstanbieter bereitgestellten zweiten Kommunikationskanal gespeichert sind, oder zur Aufnahme einer ersten und mindestens einer zweiten Chipkarte, wobei auf der erste Chipkarte die Zugangsdaten des ersten Dienstanbieters und auf der mindestens einen zweiten Chipkarte die Zugangsdaten des zweiten Dienstanbieters gespeichert sind,
- – eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung zum Durchführen eines Datenaustauschs über den ersten oder den zweiten Kommunikationskanal mit einem Konfigurationsanschluss zum Anlegen der Zugangsdaten des ersten Dienstanbieters und der Zugangsdaten des mindestens einen zweiten Dienstanbieters,
- – wobei die Send- und/oder Empfangseinrichtung in Abhängigkeit von den an dem Konfigurationsanschluss anliegenden Zugangsdaten des ersten oder des mindestens einen zweiten Dienstanbieters den Datenaustausch über den ersten oder den zweiten Kommunikationskanal durchführt.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsvariante der Kommunikationsvorrichtung können mehrere, das heißt mindestens zwei, SIM-Karten von unterschiedlichen Providern im Fahrzeug, insbesondere in der Kommunikations-/Navigationseinheit des Fahrzeugs oder im Steuergerät des Fahrzeugs enthalten sein. Die SIM-Karten können in der Kommunikations-/Navigationseinheit beziehungsweise in dem Steuergerät austauschbar angeordnet oder aber darin fest verbaut sein. Letztere Variante bedeutet, dass die SIM-Karten innerhalb der Kommunikations-/Navigationseinheit oder dem Steuergerät nicht austauschbar fixiert sind. Die SIM-Karten können beispielsweise in der Kommunikations-/Navigationseinheit oder dem Steuergerät verlötet sein. Mittels einer geeigneten Logikverschaltung kann im Fahrzeug über den jeweils aktiven Mobilfunk-Provider, beispielsweise durch Provisionierung über Luftstrecke (Provisioning over the Air), elektronisch zwischen den SIM-Karten und somit den verschiedenen Providern gewechselt werden. Bei der Provisionierung werden von einer Sende- und/oder Empfangsstation, beispielsweise einer Zentrale des Fahrzeugherstellers, Befehle an ein Fahrzeug gesendet, mit denen sich Konfigurationsdaten des Fahrzeugs, beispielsweise der für einen Datenaustausch zu verwendende Provider, verändern lässt.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform kann im Fahrzeug, insbesondere in der Kommunikations-/Navigationseinheit beziehungsweise in dem Steuergerät des Fahrzeugs nur eine einzige SIM-Karte vorhanden sein. Wie bei der oben angegebenen Ausführungsform kann die SIM-Karte in der Kommunikations-/Navigationseinheit beziehungsweise in dem Steuergerät austauschbar angeordnet oder aber darin fest, das heißt durch den Nutzer nicht austauschbar, verbaut sein. Die SIM-Karte weist eine Speichereinheit, auf der mehrere Provider-Profile gespeichert sind, auf. Aus den unterschiedlichen Provider-Profilen kann die Kommunikationsvorrichtung einen Provider auswählen, dessen Profil von der Sende- und/oder Empfangseinrichtung des Fahrzeugs zum Aufbau einer Verbindung über den ausgewählten Provider genutzt wird. Der Wechsel zwischen den Provider-Profilen auf der SIM-Karte kann mit einer geeigneten Software, vorzugsweise elektronisch, über den jeweils aktiven Mobilfunk-Provider durch eine Provisionierung über Luftstrecke erfolgen.
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Somit hat die Kommunikationsvorrichtung im Fahrzeug entweder Zugriff auf mehrere SIM-Karten, die jeweils Zugangsdaten von unterschiedlichen Providern enthalten, oder es ist in der Kommunikationsvorrichtung nur eine SIM-Karte, auf der die Zugangsdaten von mehreren unterschiedlichen Providern gespeichert sind, vorhanden. Durch Auswahl eines Providers kann das Fahrzeug mit allen oder zumindest einigen Providern auf einem Kontinent kommunizieren. Dazu ist es ausreichend, wenn sich nur eine kleine Anzahl von verschiedenen Hardware SIM-Karten in der Kommunikationsvorrichtung des Fahrzeugs befinden und die Inhalte für weitere SIM-Karten je nach Bedarf von einer Zentrale mit einer Sende- und/oder Empfangsstation (Backend) in die SIM-Karten nachgeladen werden.
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Die Kommunikationsvorrichtung des Fahrzeugs kann eine Speichereinrichtung, in der pro Land jeweils eine Liste mit verschiedenen Providern gespeichert ist, enthalten. Der Aufenthaltsort des Fahrzeugs, insbesondere das Land in dem sich das Fahrzeug befindet, wird über eine Positionierungseinrichtung des Fahrzeugs ermittelt. Die ermittelte Position des Fahrzeugs kann gemäß einer weiteren Ausführungsform an die Zentrale übermittelt werden, wobei die Zentrale nach Auswertung der Positionsdaten eine Information bezüglich des Land, in dem sich das Fahrzeug befindet, an die Kommunikationsvorrichtungen des Fahrzeugs zurücksendet. Wenn der in der zu dem Land zugehörigen Liste an erster Stelle stehende Provider nicht erreichbar ist oder mit diesem Provider keine Verbindung zu Stande kommt, wird von der Kommunikationsvorrichtung im Fahrzeug der nächste Provider aus der Liste ausgewählt bis eine Kommunikationsverbindung aufgebaut werden kann. Wenn das Ende der Liste erreicht ist, kann wieder mit einem Verbindungsversuch über den in der Liste an erster Stelle stehen Provider begonnen werden. Alternativ kann mit einer Meldung auf einen späteren erneuten Verbindungsversuch gewartet werden.
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Nachdem von der Kommunikationsvorrichtung einmal ein Provider für einen Verbindungsaufbau ausgewählt worden ist, kann eine erneute Auswahl eines Providers aufgrund von veränderten Empfangseigenschaften, aufgrund einer speziellen Situation, beispielsweise zum Absetzen eines Notrufs (ECall), aufgrund der zu übertragenen Dateninhalte und des Bandbreitebedarfs, aufgrund der Zeit, der momentanen Netzauslastung, der momentanen Wettersituation sowie dem momentanen Zustand des Fahrzeugs, beispielsweise aufgrund der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder einer Fahr- oder Parksituation des Fahrzeugs, erfolgen. Des weiteren kann bei der Auswahl des Providers die spezielle Situation eines Nutzers, beispielsweise das Vorhandensein von Partnerverträgen, die in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs integriert werden können, berücksichtigt werden.
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Zusätzlich kann die erneute Auswahl eines Providers beziehungsweise die Berücksichtigung der oben genannten Kriterien zur Auswahl eines Providers in einer Zentrale mit einer geeigneten Sende- und/oder Empfangsstation erfolgen, indem die aktuellen Fahrzeugdaten an die Zentrale übermittelt und dort ausgewertet werden. Des weiteren kann eine erneute Auswahl eines Providers auch aufgrund einer Anforderung der Zentrale erfolgen. Die in der Speichereinrichtung der Kommunikationsvorrichtung des Fahrzeugs gespeicherten Listen mit Providern können von der Zentrale mittels Provisionierung beliebig oft und zu beliebigen Zeiten, beispielsweise nach Neuverhandlung von Roaming-Abkommen, lokalen Störungen oder sonstigen Ereignissen verändert beziehungsweise aktualisiert werden.
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Ein Fahrzeug mit einer Kommunikationsvorrichtung entsprechend den oben genannten Ausführungsformen ist in den Patentansprüchen 10 und 11 angegeben.
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Im Patentanspruch 12 ist ein System zum Durchführen eines Datenaustausches zwischen einer Sende- und/oder Empfangsstation und einem Fahrzeug angegeben. Das System umfasst:
- – eine Kommunikationsvorrichtung für das Fahrzeug nach der oben angegebenen Ausführungsform, die in dem Fahrzeug angeordnet ist,
- – wobei die Sende- und/oder Empfangsstation dazu ausgebildet ist, ein Steuersignal an das Fahrzeug zu übertragen, wobei das Steuersignal eine Information in Bezug auf den von der Steuereinrichtung der Kommunikationsvorrichtung auszuwählenden ersten oder mindestens einen zweiten Dienstanbieter enthält,
- – wobei die Steuereinrichtung der Kommunikationsvorrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von dem Steuersignal den ersten oder den mindestens einen zweiten Dienstanbieter für die Durchführung des Datenaustauschs auszuwählen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, die Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen, näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ausführungsform einer Übertragungsstrecke für einen Datenaustausch zwischen einem Fahrzeug und einer Sende- und/oder Empfangsstation,
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2 eine Ausführungsform einer Kommunikationsvorrichtung für ein Fahrzeug,
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3 eine weitere Ausführungsform einer Kommunikationsvorrichtung für ein Fahrzeug.
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1 zeigt eine Ausführungsform einer Übertragungsstrecke für einen Datenaustausch zwischen einem Fahrzeug 10 und einer Sende- und/oder Empfangsstation 20, die sich in einer Zentrale des Fahrzeuganbieters befinden kann. Das Fahrzeug 10 umfasst eine Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b zur Durchführung einer Datenübertragung, beispielsweise zum Führen eines Telefongesprächs und zum Abrufen von Navigationsdaten, aktuellen Wetterdaten oder sonstigen Nachrichten von der Sende- und/oder Empfangsstation 20. Die Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b ist mit einer Antenne 160 zum Empfangen oder Senden von Daten gekoppelt. Die Datenübertragung kann über verschiedene Kommunikationskanäle 31, 32, 33, die jeweils von unterschiedlichen Dienstanbietern bereitgestellt werden, erfolgen.
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2 zeigt eine Ausführungsform einer Kommunikationsvorrichtung 100a für das Fahrzeug 10 zur Herstellung einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeug 10 und der Sende- und/oder Empfangsstation 20 beziehungsweise einer Mobilfunkstation. Die Kommunikationsvorrichtung 100a ermöglicht es, verschiedene Dienstanbieter von Kommunikationskanälen für eine Datenübertragung zwischen dem Fahrzeug 10 und der Sende- und/oder Empfangsstation 20 oder einer Mobilfunkstation auszuwählen.
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Die Kommunikationsvorrichtung 100a umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 110 zur Aufnahme einer ersten und mindestens einer zweiten Chipkarte, wobei auf der ersten Chipkarte die Zugangsdaten eines ersten Dienstanbieters eines Kommunikationskanals und auf der mindestens einen zweiten Chipkarte die Zugangsdaten eines zweiten Dienstanbieters gespeichert sind. Im Ausführungsbeispiel der 2 sind in der Aufnahmeeinrichtung 110 die Chipkarten 210, 220 und 230 enthalten. Die Chipkarten können beispielsweise als SIM-Karten ausgebildet sein. Jede der Chipkarten enthält eine Speichereinheit, in der die Zugangsdaten eines Kommunikationskanal-Dienstanbieters gespeichert sind. Die Chipkarte 210 enthält beispielsweise die Speichereinheit 211, in der Zugangsdaten eines Providers 1 gespeichert sind. Die Chipkarte 220 enthält eine Speichereinheit 221, in der die Zugangsdaten eines Providers 2 enthalten sind, Die Chipkarte 230 umfasst eine Speichereinheit 222, in der die Zugangsdaten eines Providers 3 gespeichert sind. Die Chipkarten 210, 220, 230 können in der Aufnahmeeinrichtung 110 austauschbar oder nicht austauschbar, sondern fest fixiert angeordnet sein.
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Die Kommunikationsvorrichtung umfasst des weiteren eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120, die beispielsweise ein Modem enthalten kann. Die Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 ist mit einer Antenne 160 und einem Endgerät 150, beispielsweise einem Daten-/Telefoniegerät gekoppelt. Über einen Konfigurationsanschluss K120 ist die Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 mit einer steuerbaren Schalteinrichtung 170 verbunden und über diese an die Aufnahmeeinrichtung 110 gekoppelt. Die steuerbare Schalteinrichtung 170 weist einen steuerbaren Schalter, der in Abhängigkeit von seiner Schalterstellung eine der Chipkarten 210, 220, 230 mit dem Konfigurationsanschluss K120 und somit der Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 koppelt, auf. Die steuerbare Schalteinrichtung 170 ist vorzugsweise als eine elektronische Umschalteinrichtung ausgebildet.
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Zur Steuerung des Umschaltens zwischen den verschiedenen Chipkarten ist die steuerbare Schalteinrichtung 170 mit einer Steuereinrichtung 130 verbunden. Die Kommunikationsvorrichtung 100a umfasst weiter eine Speichereinrichtung 140 zur Speicherung einer Liste 141, in der die verschiedenen Dienstanbieter 1, 2, 3 der Kommunikationskanäle in einer Reihenfolge speicherbar sind. Neben der Liste 141 können weitere Listen mit Dienstanbietern in der Speichereinrichtung gespeichert sein. Beispielhaft umfasst die in 2 gezeigte Speichereinrichtung zusätzlich eine Liste 142 mit darin gespeicherten Providern.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise der Kommunikationsvorrichtung 100a beschrieben. Die Steuereinrichtung 130 ist dazu ausgebildet, einen der Dienstanbieter 1, 2 oder 3 zum Bereitstellen des ersten oder zweiten Kommunikationskanals für den Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug 10 und der Sende- und/oder Empfangsstation 20 beziehungsweise dem Fahrzeug 10 und einer Mobilfunkstation auszuwählen. Die jeweiligen Zugangsdaten der Dienstanbieter 1, 2, 3 werden in Abhängigkeit von dem ausgewählten Dienstanbieter an den Konfigurationsanschluss K120 der Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 bereitgestellt. Dazu wird beispielsweise die SIM-Karte des ausgewählten Dienstanbieters über die steuerbare Schalteinrichtung 170 mit dem Konfigurationsanschluss K120 der Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 verbunden und die jeweiligen Zugangsdaten des ausgewählten Dienstanbieters aus der Speichereinheit der SIM-Karte ausgelesen.
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Die steuerbare Schalteinrichtung 170 ist zwischen die Aufnahmeeinrichtung 110 und die Sende- und/oder Empfangseinrichtung 170 geschaltet. Die steuerbare Schalteinrichtung 170 ist derart ausgebildet, dass sie in Abhängigkeit von dem ausgewählten Dienstanbieter 1, 2, 3 die SIM-Karte 210, 220, 230 mit dem Konfigurationsanschluss K120 der Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 verbindet.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Kommunikationsvorrichtung 100b für ein Fahrzeug zur Herstellung einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeug 10 und der Sende- und/oder Empfangsstation 20 beziehungsweise einer Mobilfunkstation. Mit der Kommunikationsvorrichtung 100b wird es ermöglicht, verschiedene Dienstanbieter von Kommunikationskanälen für eine Datenübertragung zwischen dem Fahrzeug 10 und der Sende- und/oder Empfangsstation 20 oder einer Mobilfunkstation auszuwählen.
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Die Kommunikationsvorrichtung 100b umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 110 zur Aufnahme einer einzigen Chipkarte 200. Die Chipkarte 200 kann als eine SIM-Karte ausgebildet sein. Die Chipkarte 210 umfasst Speichereinheiten 201, 202, 203, in denen jeweils die Zugangsdaten von unterschiedlichen Dienstanbietern 1, 2, 3 von Kommunikationskanälen gespeichert sind. Die Chipkarte 200 kann in der Aufnahmeeinrichtung 110 austauschbar oder nicht austauschbar, sondern an der Aufnahmeeinrichtung fest fixiert angeordnet sein. Die Kommunikationsvorrichtung 100b umfasst des weiteren eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120, die zum Senden von Daten beziehungsweise zum Empfangen von Daten mit einer Antenne 160 verbunden ist. Des weiteren ist die Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 mit Daten-/Telefoniegeräten 150 verbunden. Zwischen einem Konfigurationsanschluss K120 der Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 zum Anliegen der Zugangsdaten eines Providers und der Aufnahmeeinrichtung 110 für die Chipkarte 200 ist eine Steuereinrichtung 130 geschaltet. Die Kommunikationsvorrichtung 100b umfasst des weiteren eine Speichereinrichtung 140 zur Speicherung einer Liste 141, in der die Dienstanbieter 1, 2, 3 der Kommunikationskanäle in einer bestimmten Reihenfolge speicherbar sind.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise der Kommunikationsvorrichtung 100b angegeben. Die Steuereinrichtung 130 ist zum Auswählen von einem der Dienstanbieter 1, 2, 3 zum Bereitstellen eines Kommunikationskanals für die Datenübertragung ausgebildet. In Abhängigkeit von dem ausgewählten Dienstanbieter stellt die Steuereinrichtung 130 die Zugangsdaten des ausgewählten Dienstanbieters an dem Konfigurationsanschluss K120 der Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 bereit. Dazu liest die Steuereinrichtung 130 eine der Speichereinheiten 201, 202 und 203, in denen die Zugangsdaten der Provider gespeichert sind, aus.
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Im Folgenden werden Ausführungsvarianten angegeben, die sowohl bei der in 2 gezeigten Ausführungsform der Kommunikationsvorrichtung 100a als auch bei der in 3 gezeigten Ausführungsform der Kommunikationsvorrichtung 100b vorgesehen sein können.
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Die Sende- und/oder Empfangsstation 20 kann dazu ausgebildet sein, ein Steuersignal S0 an das Fahrzeug 10 zu übertragen, wobei das Steuersignal S0 eine Information in Bezug auf die von der Steuereinrichtung 130 auszuwählenden Dienstanbieter enthält. Die Steuereinrichtung 130 der Kommunikationsvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, in Abhängigkeit von dem Steuersignal S0 einen der Dienstanbieter für die Durchführung einer Datenübertragung über einen dem ausgewählten Dienstanbieter zugeordneten Kommunikationskanal auszuwählen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Steuereinrichtung 130 derart ausgebildet sein, dass sie einen der Dienstanbieter 1, 2, 3 in Abhängigkeit von der Reihenfolge, mit der die Dienstanbieter in der Liste 141 beziehungsweise 142 gespeichert sind, für die Durchführung der Datenübertragung auswählt. Beispielsweise wird derjenige Dienstanbieter von der Steuereinrichtung 130 zum Bereitstellen eines Kommunikationskanals ausgewählt, der in einer der Listen an erster Stelle steht. Wenn die Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 über diesen Dienstanbieter keine Kommunikationsverbindung aufbauen kann, wählt sie den nächstfolgenden Dienstanbieter aus der Liste aus. Dieser Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis eine Kommunikationsverbindung über einen Dienstanbieter aufgebaut werden kann.
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Die Sende- und/oder Empfangsstation 20 kann durch eine Provisionierung über Luftstrecke die Reihenfolge der Dienstanbieter in den Listen 141, 142 mittels eines geeigneten Steuersignals S1 verändern. Durch die Provisionierung über Luftstrecke wird es ermöglicht, den Provider zu wechseln, ohne dass im Fahrzeug Hardwarekomponenten ausgetauscht werden müssten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung 130 dazu ausgebildet, einen der Provider 1, 2, 3 in Abhängigkeit von den Empfangseigenschaften von Signalen der Provider und/oder in Abhängigkeit von dem Inhalt der bei dem Datenaustausch zu übertragenden Daten und/oder der Auslastung der jeweiligen Kommunikationskanäle und/oder der aktuellen Zeit auszuwählen. Des weiteren kann die Steuereinrichtung 130 dazu ausgebildet sein, einen Provider zum Bereitstellen eines Kommunikationskanals in Abhängigkeit von dem in der Umgebung des Fahrzeugs vorherrschenden Wetterzustand und/oder der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder den Zustand des Verfahrens oder Parkens des Fahrzeugs und/oder dem Aufenthaltsort des Fahrzeugs auszuwählen. Durch den einfachen Wechsel des Providers kann die Datenübertragung jeweils über den zu einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort günstigsten Provider durchgeführt werden.
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Die Kommunikationseinrichtung 100a, 100b kann dazu ausgebildet sein, Fahrzeugdaten, die den Zustand des Fahrzeugs und/oder den Zustand des am Ort des Fahrzeugs vorherrschenden Wetters und/oder den Inhalt der zu übertragenden Daten kennzeichnen, an die Sende- und/oder Empfangsstation 20 zu übertragen. Die Sende- und/oder Empfangsstation 20 kann dazu ausgebildet sein, in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrzeugdaten das Steuersignal S0 beziehungsweise S1 zu verändern, so dass der Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b mitgeteilt wird, für die folgende Datenübertragung einen anderen Provider zu wählen. Dazu kann durch Provisionierung über Luftstrecke mittels des Steuersignals S1 beispielsweise die Reihenfolge der Provider in der Liste 141 geändert werden.
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In der Speichereinrichtung 140 der Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b können beispielsweise für verschiedene Länder verschiedene Listen 141, 142 von Dienstanbietern gespeichert sein. Mittels einer Positionierungsvorrichtung des Fahrzeugs kann eine Position des Fahrzeugs erfasst und von der Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b an die Sende- und/oder Empfangsstation 20 übertragen werden. Die Sende- und/oder Empfangsstation 20 ist dazu ausgebildet, die Position des Fahrzeugs 10 zu empfangen und an das Fahrzeug ein Informationssignal IS, das eine Information bezüglich des Landes in dem sich das Fahrzeug 10 befindet, enthält, zu senden. Die Sende- und/oder Empfangseinrichtung 120 der Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b des Fahrzeugs kann dazu ausgebildet sein, das Informationssignal zu empfangen. Die Steuereinrichtung 130 der Kommunikationsvorrichtung 100a, 100b ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von den Informationssignal IS das Land, in dem sich das Fahrzeug befindet, festzustellen und aus der zu dem festgestellten Land zugehörigen Liste 141, 142 einen der dort aufgeführten Dienstanbieter, vorzugsweise den an erster Stelle in der Liste aufgeführten Provider, zum Bereitstellen eines Kommunikationskanals zum Durchführen einer Datenübertragung auszuwählen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 2, 3
- Dienstanbieter
- 10
- Fahrzeug
- 20
- Sende- und/oder Empfangsstation
- 31, 32, 33
- Kommunikationskanal
- 100
- Kommunikationsvorrichtung
- 110
- Aufnahmeeinrichtung
- 120
- Sende- und/oder Empfangseinrichtung
- 130
- Steuereinrichtung
- 140
- Speichereinrichtung
- 141, 142
- Liste mit Diensteanbietern
- 150
- Daten-/Telefoniegerät
- 160
- Antenne
- 170
- Schalteinrichtung
- 200, 210, 220, 230
- Chipkarte, SIM-Karte