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Die Erfindung betrifft einen Ladeboden, insbesondere für ein Fahrzeug, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Ladebodens gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 10.
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Der Laderaum von Fahrzeugen ist in der Regel mit einem Ladeboden versehen, der zur Vereinfachung der Beladung als im Wesentlichen ebene Fläche ausgebildet ist und die Last der Ladung aufnimmt. Ferner ist bei der Beladung von Fahrzeugen häufig die Aufgabe gestellt, Gegenstände sicher zu befestigen, so dass diese während der Fahrt am Fahrzeug fixiert sind. Hierfür weisen bekannte Ladeböden beispielsweise Ösen zur Aufnahme von Zurrgurten oder Befestigungsmöglichkeiten für Ladeschienen auf. Bei einigen Fahrzeugen ist auch eine wahlweise Benutzung als Laderaum oder als Passagierraum möglich. Dabei besteht die Möglichkeit, auf dem Ladeboden Sitze zu befestigen, wofür auch die für die Befestigung von Sitzen geltenden Sicherheitsanforderungen zu erfüllen sind. Bekannte Ladeböden sind als hochfeste Aluminium- oder Stahlprofile ausgebildet, was einen erheblichen Kostenaufwand bzw. ein erhebliches Gewicht zur Folge hat. Ferner müssen derartige Ladeböden nahezu vollflächig mit einer Unterlage, etwa einem Bodenblech, verklebt werden oder an einer Vielzahl von Punkten etwa mit Schrauben daran befestigt werden.
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Aus der
US 3 877 671 A ist ein Ladeboden mit integrierten Ladeschienen bekannt, der aus einzelnen extrudierten Elementen besteht, die miteinander verklebt werden.
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In der
EP 1 901 955 B1 ist eine Bodenplatte offenbart, die aus einer Vielzahl von parallelen Elementen besteht, die jeweils an einem Boden eines Fahrzeugs befestigt werden.
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Gemäß der
EP 1 701 860 B1 wird ein Boden eines Transportfahrzeugs aus Schienenprofilteilen und Bodenprofilteilen zusammengesetzt, die mechanisch miteinander verriegelt und ggf. verklebt werden; der Boden wird flächig mit einem Bodenblech des Fahrzeugs verklebt.
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Aus der
WO 2008 / 113 982 A1 ist ein Bodensystem bekannt, bei dem eine Mehrzahl von Bodenelementen in Querrichtung durch Einschieben und gleichzeitiges Schwenken miteinander verbunden werden können und bei dem mindestens ein Bodenelement eine elektrische Leitung aufnimmt. Die Bodenelemente können als extrudierte Aluminiumprofile hergestellt sein und an ihrer Oberseite offene Kanäle zur Führung von Haltebügeln aufweisen.
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Die bekannten Lösungen gewährleisten keine ausreichende Eigensteifigkeit der Bodenplatte bzw. des Bodens, so dass eine aufwändige Verbindung mit einer Unterlage notwendig ist. Ferner ist eine hochfeste Ausführung insbesondere der Schienenteile erforderlich.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Ladeboden, insbesondere für ein Fahrzeug, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Ladebodens vorzuschlagen, bei denen die genannten Nachteile vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird durch einen Ladeboden sowie durch ein Verfahren wie in den Ansprüchen 1 bzw. 10 angegeben gelöst.
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Ein erfindungsgemäßer Ladeboden, insbesondere für einen Laderaum eines Fahrzeugs, besteht aus einer Mehrzahl von vorzugsweise langerstreckten Profilelementen, die insbesondere nebeneinander angeordnet und miteinander verbunden sind, und die bevorzugt ein über zumindest einen Teil ihrer Länge gleichförmiges Querschnittsprofil aufweisen. Zumindest einige Profilelemente umfassen mindestens eine Ladeschiene und mindestens einen Verbindungsbereich zur Verbindung mit einem weiteren Profilelement. Der Verbindungsbereich kann hierfür geeignete Anschlusselemente aufweisen, die mit entsprechenden Anschlusselementen des weiteren Profilelements zusammenwirken. Die Ladeschiene weist eine Längsnut auf mit einem bevorzugt über zumindest einen Teil ihrer Länge gleichförmigen Querschnittsprofil zur längsverschiebbaren Aufnahme von Gleitsteinen. An den Gleitsteinen können Befestigungsmittel zur Fixierung von Lasten¬ befestigt sein, etwa Ösen zum Aufnehmen von Zurrgurten oder Befestigungswinkel zur Befestigung von Einbauten oder Sitzen. Bevorzugt schließt die mindestens eine Ladeschiene bündig oder nahezu bündig mit der Oberfläche des Ladebodens ab, um die Beladung des Ladebodens zu vereinfachen.
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Erfindungsgemäß sind die miteinander verbundenen, insbesondere zueinander benachbarten, nebeneinander angeordneten Profilelemente formschlüssig ineinander gefügt. Insbesondere sind die miteinander verbundenen Profilelemente über die Anschlusselemente der jeweiligen Verbindungsbereiche formschlüssig ineinander gefügt. Ferner ist die mindestens eine Ladeschiene in das jeweilige Profilelement integriert und von dem mindestens einen Verbindungsbereich beanstandet angeordnet.
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Dadurch, dass der Ladeboden aus einer Mehrzahl von Profilelementen aufgebaut ist, wird eine kostengünstige Fertigung ermöglicht. Durch die Verbindung einer Mehrzahl von Profilelementen, insbesondere durch eine feste Verbindung, verstärken sich die einzelnen Profilelemente gegenseitig, so dass eine hochfeste Platte entsteht, die als Ladeboden nur an einer geringen Anzahl von Befestigungspunkten an einer Unterlage bzw. am Fahrzeug befestigt zu werden braucht. Dadurch, dass zumindest einige Profilelemente Ladeschienen aufweisen, ist der Ladeboden zur Beladung und Fixierung von Lasten vielfältig verwendbar. Die Ladeschienen sind in eine Bodenfläche des jeweiligen Profilelements integriert, so dass die Steifigkeit und Belastbarkeit der jeweiligen Ladeschiene durch das Profilelement unterstützt wird. Das formschlüssige Ineinanderfügen ermöglicht eine besonders feste und praktisch unlösbare Verbindung der Profilelemente, die den Ladeboden bilden. Diese ist auf besonders einfache Weise herstellbar; zusätzlich kann eine weitere Verbindung, beispielsweise durch einen Reibschluss, eine Verklebung und/oder ein Verschweißen vorgesehen sein. Die räumlich getrennte Ausbildung von Ladeschiene und Verbindungsbereich ermöglicht eine besonders hohe Belastbarkeit der Ladeschiene. Insbesondere kann eine ausreichende und den Sicherheitsvorschriften für Sitzbefestigungen entsprechende Belastbarkeit auch mit Profilen einfacher Stärke erzielt werden. Schließlich kann durch die Beabstandung der Ladeschiene von dem Verbindungsbereich des betreffenden Profilelements eine Beeinträchtigung der für eine exakte Führung von Gleitsteinen notwendigen Maß- und Formgenauigkeit der Längsnut durch etwaige Umformschritte zum formschlüssigen Fügen weitgehend vermieden werden.
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In vorteilhafter Weise sind mehrere oder sogar alle verwendeten Profilelemente, ggf. bis auf diejenigen Profilelemente, die Randbereiche bilden, gleichartig ausgebildet, um eine besonders kostengünstige Fertigung in höheren Stückzahlen zu ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Profilelemente jeweils eine Oberstruktur auf, deren Oberseite im Wesentlichen eben ausgebildet sein kann, um eine einfach und vielseitig nutzbare Oberfläche des Ladebodens zu bilden. Weiterhin weisen die Profilelemente jeweils eine Unterstruktur auf, die insbesondere zur Befestigung an einer Unterlage ausgebildet ist, etwa an einem Bodenblech oder an einem Fahrzeugchassis oder einer anderen Tragstruktur. Die mindestens eine Ladeschiene ist bevorzugt in die Oberstruktur integriert, die durch die Ladeschiene unterbrochen wird, während die Unterstruktur durchgehend ausgeführt sein kann. Die Ober- und die Unterstruktur können bis in den Verbindungsbereich hinein reichen und die Anschlusselemente zur Verbindung mit einem weiteren Profilelement tragen. Die Oberstruktur und die Unterstruktur sind voneinander beabstandet und durch mindestens eine Verstrebung miteinander verbunden. Die Verstrebung kann beispielsweise durch senkrecht oder schräg zur Ober- bzw. Unterstruktur ausgebildete Streben gebildet werden. Hierdurch wird eine besonders hohe Festigkeit bei vergleichsweise geringem Gewicht ermöglicht.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass der mindestens eine Verbindungsbereich eines Profilelements durch mindestens eine weitere Verstrebung von der mindestens einen Ladeschiene getrennt ist. So kann der Verbindungsbereich beispielsweise eine Verstrebung aufweisen, die von der Ladeschiene separat ausgeführt ist, oder zwischen Verbindungsbereich und Ladeschiene ist eine weitere Verstrebung angeordnet. Hierdurch wird eine besonders hohe Belastbarkeit der Ladeschiene erzielt, da sich die über einen Gleitstein an der Ladeschiene angreifenden Kräfte in der Struktur des Ladebodens verteilen können, ohne die Verbindung eines Profilelements zu einem benachbarten punktuell zu belasten. Ferner wird eine Beeinträchtigung der Maß- und Formgenauigkeit der Längsnut durch Umformschritte zum formschlüssigen Fügen der Profilelemente ausgeschlossen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine Seitenwand der Längsnut als Verstrebung oder als Teil einer Verstrebung ausgebildet. Hierdurch wird mit geringem Materialaufwand eine besonders hohe Belastbarkeit der Ladeschiene und des Ladebodens erreicht.
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Weiterhin ist in vorteilhafter Weise die Längsnut in einem oberen Bereich durch mindestens einen an einer Seitenwand der Längsnut ansetzenden Steg zu einem Längsschlitz verengt, wobei der Steg mindestens einen nach unten ragenden Vorsprung trägt, der von unten gesehen, d.h. von einem unteren Bereich der Längsnut aus gesehen, einen Hinterschnitt ausbildet. Ein Gleitstein, der dem Innenprofil der Längsnut angepasst ist, wird somit nicht nur durch die Verengung der Längsnut durch den Steg gegen ein Herausziehen nach oben formschlüssig in der Längsnut der Ladeschiene gehalten. Der Hinterschnitt, der beispielsweise durch eine vom Längsschlitz fort gerichtete Schrägstellung des Vorsprungs entsteht, hält den Gleitstein auch gegen ein Herausziehen nach unten im oberen Bereich der Längsnut. Hierdurch wird erreicht, dass ein komplementär geformter, in die Längsnut eingesetzter Gleitstein eine besonders hohe Kraft aufnehmen kann, ohne dass die Ladeschiene sich in wesentlichem Maße verformt und somit eine besonders hohe Auszugskraft erreicht wird. Selbst wenn sich etwa im Crashfall bei einer extremen Krafteinwirkung die Ladeschiene und/oder der Gleitsteins verformt, wird durch das durch den Hinterschnitt erzielte Verhaken des Gleitsteins mit der Ladeschiene ein Herausziehen des Gleitsteins aus der Längsnut verhindert. Ferner kann hierdurch, insbesondere im Zusammenwirken mit einer von einer Seitenwand der Längsnut gebildeten Führungsfläche, gegen die der Vorsprung gerichtet sein kann, ein Verklemmen des Gleitsteins beim Verschieben innerhalb der Längsnut sicher vermieden werden.
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Besonders bevorzugt ist die Längsnut symmetrisch zu einer Längsmittelebene ausgebildet. Insbesondere können zwei einander gegenüberliegende Stege mit jeweils einem einen Hinterschnitt ausbildenden Vorsprung vorgesehen sein.
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Ein in die Ladeschiene einzusetzender Gleitstein kann insbesondere zur kraftschlüssigen Fixierung in einer beliebigen Verschiebeposition in der Ladeschiene ausgebildet sein, beispielsweise durch Klemmen oder Verschrauben mit einem außerhalb der Längsnut aufgesetzten Befestigungsmittel, etwa einem Zurrpunkt zur Fixierung einer Ladung. Ferner können Verrastungslöcher zur Einhaltung vorgegebener Befestigungspositionen vorgesehen sein. Hierdurch ist eine besonders vielseitige Nutzung des Ladebodens möglich.
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Erfindungsgemäß sind die miteinander verbundenen Profilelemente über formschlüssig ineinander gefügte Anschlusselemente miteinander verbunden, wobei die Anschlusselemente mit den jeweiligen Profilelementen vorzugsweise einstückig ausgebildet sind. Insbesondere können die Anschlusselemente im gleichen Herstellungsvorgang, etwa durch Strangpressen, mit den Profilelementen hergestellt sein. Die Anschlusselemente sind in den Verbindungsbereichen der Profilelemente angeordnet. Durch die einstückige Ausbildung der Anschlusselemente mit den Profilelementen bzw. den Verbindungsbereichen wird eine besonders einfache Herstellung und eine besonders feste Verbindung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß sind die Anschlusselemente weiterhin als Rastvorsprünge und Rastnuten ausgebildet, beispielsweise als Nut- und Feder-Verbindung, die nur in einer Längsrichtung der Profilelemente ineinanderlegbar ist, insbesondere ineinander einschiebbar ist. Hierdurch wird eine besonders sichere Verbindung ermöglicht, durch die der Ladeboden bereits nach dem Schritt des Ineinanderlegens eine hohe Festigkeit hat, die nachfolgende Herstellungsschritte erleichtert.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Rastvorsprünge und Rastnuten in einer Querrichtung der jeweiligen Profilelemente, die parallel zu einer Oberfläche des Ladebodens verläuft, ineinanderlegbar sind und beispielsweise die Rastvorsprünge in der Querrichtung in die Rastnuten einrasten können. Hierdurch wird ein besonders einfaches Ineinanderlegen ermöglicht.
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In besonders vorteilhafter Weise kann ein erstes Profilelement für die Verbindung mit einem zweiten Profilelement in einem Verbindungsbereich des ersten Profilelements sowohl einen Rastvorsprung, der beispielsweise an einer Unterstruktur des ersten Profilelements angeordnet sein kann, als auch eine Rastnut, die beispielsweise an einer Oberstruktur des ersten Profilelements angeordnet sein kann, aufweisen. In diesem Fall weist das zweite Profilelement in einem Verbindungsbereich des zweiten Profilelements ebenfalls einen Rastvorsprung auf, der beispielsweise an einer Oberstruktur des zweiten Profilelements angeordnet sein kann, sowie eine Rastnut, die beispielsweise an einer Unterstruktur des zweiten Profilelements angeordnet sein kann. Hierdurch kann eine weiter verbesserte Stabilität des Ladebodens bereits nach dem Ineinanderlegen erreicht werden.
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Erfindungsgemäß sind die Anschlusselemente, die die Rastnuten ausbilden, zum formschlüssigen Ineinanderfügen mit den Rastvorsprüngen gequetscht. Insbesondere dann, wenn die Rastnuten die darin aufgenommenen Rastvorsprünge fest umschließen, kann durch das Zusammenquetschen eine feste, spielfreie, praktisch unlösbare Verbindung der Profilelemente erzielt werden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Ladeschienen weitere, zu den Längsnuten zur Aufnahme von Gleitsteinen parallele Längsnuten zur Befestigung von Abdeckungen oder Bodenbelägen wie etwa Teppichen oder Gummimatten, aufweisen. Diese können beispielsweise als zwei, den erstgenannten Längsnuten benachbarte, schräg zur Oberfläche gerichtete Nuten ausgebildet sein, um eine besonders einfache Herstellung des Profilelements und eine besonders sichere Befestigung derartiger Abdeckungen zu ermöglichen.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen des oben beschriebenen Ladebodens wird eine Mehrzahl von langerstreckten Profilelementen durch einen Extrusionsprozess, etwa Aluminium-Strangpressen, und ggf. Ablängen hergestellt. Erfindungsgemäß werden die Profilelemente über Anschlusselemente miteinander verbunden, die formschlüssig ineinander gefügt werden. Die Anschlusselemente werden vorzugsweise einstückig mit den Profilelementen hergestellt und somit ebenfalls durch den Extrusionsprozess. Falls notwendig, können ferner Ausnehmungen, beispielsweise für die Radkästen, angebracht werden. Hierdurch entsteht auf einfache Weise ein einheitlicher, hochfester und vielseitig nutzbarer Ladeboden.
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Die Anschlusselemente und damit die Profilelemente werden durch Einschieben in einer Längsrichtung ineinandergelegt. Dies ermöglicht eine solche Ausbildung der Verbindungsbereiche bzw. der in den Verbindungsbereichen angeordneten Anschlusselemente, die eine besonders feste Verbindung gewährleistet.
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Die Anschlusselemente werden ferner durch Quetschen in einer Querrichtung formschlüssig gefügt, nachdem sie ineinandergelegt worden sind. Insbesondere wird ein Anschlusselement, das eine Rastnut bildet, um einen darin aufgenommenen Rastvorsprung zusammengequetscht. Hierdurch entsteht eine besonders feste, spielfreie und unlösbare Verbindung der Profilelemente.
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In vorteilhafter Weise erfolgt das Quetschen in der Querrichtung durch einen Walzvorgang. Hierdurch können die Anschlusselemente auf einfache Weise in kaltem Zustand unlösbar miteinander verbunden werden.
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Ein erfindungsgemäßer Ladeboden kann auch beispielsweise an einer Seitenwand oder am Dach eines Fahrzeugs angebracht werden. Die vorliegende Erfindung ist mit Bezug auf einen in Fahrzeugen einzusetzenden Ladeboden beschrieben worden, ist aber nicht hierauf beschränkt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1a und 1b ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ladebodens in einer Querschnittsdarstellung;
- 2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladebodens im Querschnitt;
- 3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladebodens im Querschnitt, wobei die Befestigung des Ladebodens am Fahrzeugboden angedeutet ist; und
- 4 einen erfindungsgemäßen Ladeboden in einer perspektivischen Gesamtansicht.
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In 1a ist in Querschnittsdarstellung ein erfindungsgemäßer Ladeboden 1 gezeigt, der aus einer Mehrzahl von Profilelementen 2, 3, 4 zusammengefügt ist. Das Profilelement 2 umfasst eine Ladeschiene 5, das Profilelement 3 zwei Ladeschienen 5 und das Profilelement 4 keine Ladeschiene. Die Profilelemente 2, 3, 4 können langerstreckt ausgebildet sein und weisen ein über einen Teil ihrer Länge, bevorzugt über ihre gesamte Länge, gleichförmiges Querschnittsprofil auf. Jedes Profilelement 2, 3, 4 umfasst eine Oberstruktur 6 und eine Unterstruktur 7, die voneinander beabstandet und durch Streben 8 miteinander verbunden sind. Ferner umfasst jedes Profilelement 2, 3, 4 mindestens einen Verbindungsbereich 9 zur festen Verbindung mit dem jeweils benachbarten Profilelement 2, 3, 4. Hierfür tragen die Profilelemente 2, 3, 4 im Verbindungsbereich jeweils geeignete Anschlusselemente.
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Wie in 1a schematisch dargestellt, können in den Verbindungsbereichen als Anschlusselemente beispielsweise Lippen 10 angeordnet sein, die Rastnuten ausbilden, in die Rastvorsprünge 11 einrasten. In Längsrichtung kann die Verbindung durch Reibschluss gesichert sein. Zusätzlich kann die feste Verbindung zwischen benachbarten Profilelementen 2, 3, 4 auch beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen gesichert werden, dies ist aber in der Regel nicht notwendig.
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In 1b ist die in 1a durch den Kreis markierte Ladeschiene 5 in vergrößerter Darstellung gezeigt. Die Ladeschiene 5 umschließt einen Hohlraum 12, der als Längsnut ausgebildet ist. Der Hohlraum 12 mündet zur Oberseite der Ladeschiene 5 in einen beidseitig durch Stege 13 verengten Längsschlitz 14. An den Stegen 13 setzen Flansche bzw. Vorsprünge 15 an, die jeweils einen Hinterschnitt 16 ausbilden. Die Vorsprünge 15 ragen in den Hohlraum 12 von oben hinein und sind in Richtung auf eine jeweilige Seitenwand 17 des Hohlraums 12 gerichtet. Die Seitenwände 17 können beispielsweise senkrecht stehen und sind als Teil einer Strebe 18 zur Verbindung der Oberstruktur 6 und der Unterstruktur 7 ausgebildet. Die Unterseite des Hohlraums 12 wird durch eine Bodenwand 19 gebildet, die die Streben 18 in Querrichtung miteinander verbindet. Bevorzugt ist die Ladeschiene 5, insbesondere das durch den Hohlraum 12 gebildete Innenprofil der Ladeschiene 5, bezüglich einer Längsmittelebene 20 der Ladeschiene spiegelsymmetrisch aufgebaut.
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Der Hohlraum 12 ist zur längsverschiebbaren Aufnahme eines nicht dargestellten Kulissensteins bzw. Gleitsteins ausgebildet, der im Querschnittsprofil im Wesentlichen mit Spiel komplementär zur Form des Hohlraums 12 geformt ist und der in den Längsschlitz 14 hineinragen kann. Der Gleitstein wird zwischen den Vorsprüngen 15, den Stegen 13, den Seitenwänden 17 und der Bodenwand 19 geführt, so dass ein Verklemmen des Gleitsteins beim Verschieben sicher vermieden wird. Mit dem Gleitstein können Befestigungselemente, die beispielsweise als Zurrpunkte oder zur Befestigung von Sitzen und anderen Einrichtungsgegenständen dienen, verbunden sein und etwa durch eine Verschraubung mit dem Gleitstein in einer beliebigen Position kraftschlüssig mit der Ladeschiene 5 verbunden und dadurch am Ladeboden 1 sicher fixiert werden; es kann aber auch zusätzlich oder alternativ eine formschlüssige Fixierung der Befestigungselemente vorgesehen sein. Durch die Hinterschnitte 16 und die entsprechend komplementäre Form des Gleitsteins kann eine Verformung der Ladeschiene 5 und ein Herausziehen des Gleitsteins auch bei einer sehr hohen wirkenden Kraft vermieden werden. Die in die Profilelemente 2, 3 integrierten Ladeschienen 5 können jeweils gleichartig aufgebaut sein. Insbesondere ist die Querschnittsform des Hohlraums 12 bei den Ladeschienen 5 gleich, so dass gleiche Gleitsteine in die jeweiligen Ladeschienen eingesetzt werden können.
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Die Oberseite 21 der Ladeschiene 5 ist im Wesentlichen flach ausgebildet und kann bündig mit der Oberseite 22 der Oberstruktur 6 abschließen oder gegenüber dieser, wie in 1a und 1b gezeigt, leicht erhöht sein, um mit einem auf der Oberseite 22 der Oberstruktur aufliegenden, nicht dargestellten Bodenbelag, etwa einem Teppich oder einer Gummimatte, bündig abzuschließen. Zur Befestigung des Bodenbelags sind in der Ladeschiene weitere Längsnuten 23 vorgesehen, die beispielsweise zwischen den Stegen 13 der Ladeschiene 5 und der Oberstruktur 6 des Profilelements 2, 3 angeordnet sein können. Die Längsnuten 23 können auch zur Befestigung einer Abdeckung dienen, die den Hohlraum 12 gegen das Eindringen von Schmutz schützt. Die Längsnuten 23 sind, von der Längsmittelebene 20 der Ladeschiene 5 aus gesehen, nach außen geneigt, um eine einfache und sichere Befestigung des Bodenbelags bzw. der Abdeckung zu ermöglichen.
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Die Profilelemente 2, 3, 4 können aus kostengünstigen Legierungen normaler Festigkeit durch Strangpressen mit relativ geringen Wanddicken hergestellt werden, wobei dennoch eine sehr hohe Festigkeit und eine sehr hohe Auszugskraft der in die Ladeschienen eingesetzten Gleitsteine erzielt wird. Hierdurch ist eine besonders leichte und kostengünstige Ausführung sowie eine vielseitige Verwendung des Ladebodens zur Fixierung von Ladung ebenso wie zur Montage von Sitzen möglich.
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In 2 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladebodens 1 in Querschnittsdarstellung gezeigt. In dem in 2 gezeigten Beispiel sind die Bodenwand 19 geteilt und die Seitenwände 17 geneigt ausgeführt. Die Seitenwände 17 bilden Führungsschrägen für einen in die Ladeschiene 5 eingesetzten Gleitstein, die mit den Vorsprüngen 15 zur Führung des Gleitsteins zusammenwirken. Die Seitenwände 17 gehen in ebenfalls geneigte Streben 18 über.
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Wie in 3 gezeigt, kann der Ladeboden 1 mit Schrauben 24 am Fahrzeugboden 25 befestigt werden. Hierfür ist die Oberstruktur 6 des Profilelements 3 durchbrochen sowie in die Unterstruktur 7 eine entsprechende Bohrung zum Durchführen der Schraube 24 eingebracht. In 3 sind ferner eine Schweißmutter 26, in die die Schraube 24 eingeschraubt wird, sowie ein Träger 27 und ein Verstärkungswinkel 28 des Fahrzeugbodens 25 dargestellt. Aufgrund der Festigkeit des Ladebodens 1 können beispielsweise 12 Schrauben zur Befestigung des Ladebodens 1 am Fahrzeugboden 25 ausreichen.
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Die Profilelemente 2, 3, 4 können mit den durch die Lippen 10 und Rastvorsprünge 11 gebildeten Anschlusselementen einstückig durch Strangpressen etwa aus Aluminium hergestellt werden. Die Profilelemente werden sodann durch Ineinanderlegen der Rastvorsprünge 11 und der Lippen 10 miteinander verbunden, insbesondere durch Einschieben in Längsrichtung der Profilelemente 2, 3, 4. Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform sind die Rastvorsprünge 11 und die Lippen 10 derart ausgebildet, dass hierdurch bereits eine formschlüssige Verbindung entsteht. Danach werden die derart ineinander gelegten Anschlusselemente zusammengequetscht, insbesondere im kalten Zustand durch einen Walzvorgang, wobei eine Walze innerhalb des Hohlraums 30 geführt wird. Hierdurch entsteht eine formschlüssige, unlösbare Verbindung der Profilelemente 2, 3, 4.
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Ein erfindungsgemäßer multifunktioneller Ladeboden 1 ist in 4 in einer perspektivischen Gesamtansicht gezeigt, wobei die Verbindungsbereiche nicht dargestellt sind. Der Ladeboden kann im mittleren Bereich beispielsweise 6 Ladeschienen 5 aufweisen. Die Randbereiche können in verringerter Höhe ausgeführt und mit Ausnehmungen 29 für die Radkästen versehen sein. Die Ladeschienen 5 können Verrastungslöcher 31 aufweisen, um beispielsweise für Fahrzeugsitze oder andere Einbauten vorgegebene Positionen einhalten zu können. Die Verrastungslöcher können in einem Bodenbereich der Längsnuten angeordnet sein und müssen nicht bis zu einer Unterseite des Ladebodens durchgehend ausgeführt sein.
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Der Übersichtlichkeit halber sind nicht in allen Figuren alle Bezugszeichen dargestellt. Im Text nicht erläuterte Bezugszeichen haben die gleiche Bedeutung wie in den übrigen Figuren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladeboden
- 2
- Profilelement
- 3
- Profilelement
- 4
- Profilelement
- 5
- Ladeschiene
- 6
- Oberstruktur
- 7
- Unterstruktur
- 8
- Strebe
- 9
- Verbindungsbereich
- 10
- Lippe
- 11
- Rastvorsprung
- 12
- Hohlraum
- 13
- Steg
- 14
- Längsschlitz
- 15
- Vorsprung
- 16
- Hinterschnitt
- 17
- Seitenwand
- 18
- Strebe
- 19
- Bodenwand
- 20
- Längsmittelebene
- 21
- Oberseite
- 22
- Oberseite
- 23
- Längsnut
- 24
- Schraube
- 25
- Fahrzeugboden
- 26
- Schweißmutter
- 27
- Träger
- 28
- Verstärkungswinkel
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Hohlraum
- 31
- Verrastungsloch