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Die Erfindung betrifft eine Bohrkrone, insbesondere eine Hammerbohrkrone für drehschlagendes Bohren von Stahlbeton oder anderen armierten Materialien oder Gesteinsmaterialien oder eine Drehbohrkrone oder eine Lochsäge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Bohrkrone nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 197 40 277 A1 ist eine Bohrkrone bekannt, welche einen Einspannschaft, eine Bohrhülse und wenigstens ein Schneidelement umfasst, wobei das Schneidelement an der Bohrhülse angeordnet ist und wobei das Schneidelement über die Bohrhülse vorsteht.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bohrkrone vorzuschlagen, welche fertigungstechnisch einfach und insbesondere individuell herstellbar ist und bei welcher geringe Mengen eines harten Materials zur Bildung eines Schneidelements ausreichend sind.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 12 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst. In den jeweiligen Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Bohrkrone ist das eine Schneidelement bzw. wenigstens eines der Schneidelemente als aufgesetztes Schneidelement ausgebildet, wobei das Schneidelement aus wenigstens zwei Schweißpunkten zusammengesetzt ist, wobei das Schneidelement stoffschlüssig auf einen Oberflächenabschnitt einer Oberfläche der Bohrhülse aufgeschweißt ist. Hierdurch ist es nicht erforderlich, an der Oberfläche der Bohrkrone für das Schneidelement eine Vertiefung zum Beispiel in Form eines Schlitzes oder einer Bohrung einzubringen, um das Schneidelement formschlüssig zu halten. Vielmehr ist es möglich, das Schneidelement unter Vermeidung eines zur Scherkraftübertragung erforderlichen Formschlusses mit der Oberfläche der Bohrhülse zu verbinden. Kern der Erfindung ist somit eine Verbindung des Schneidelements mit der Oberfläche der Bohrhülse, wobei keine vorhergehende spanende Bearbeitung der Bohrkrone zur Schaffung einer Aufnahmemöglichkeit für das Schneidelement erforderlich ist und wobei das mit der Bohrhülse verbundene Schneidelement vorzugsweise mit seinem ganzen Volumen als auf das zu bearbeitende Material einwirkendes Schneidelement zur Verfügung steht und nicht zu einem großen Teilen in die Bohrhülse eingelagert ist. Weiterhin ist durch die erfindungsgemäße Ausbildung der aufgesetzten Schneidelemente aus einzelnen Schweißpunkten keine Negativform zur Herstellung des Schneidelements erforderlich, so dass das einzelne Schneidelement ohne fertigungstechnischen Mehraufwand individuell gestaltbar ist.
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Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, das aufgesetzte Schneidelement in Vorschubrichtung der Bohrkrone über die Bohrhülse hervorstehen zu lassen und/oder radial nach innen in Bezug auf eine Längsachse der Bohrkrone über einen durch eine innere Mantelfläche der Bohrhülse definierten Umkreis überstehen zu lassen und/oder radial nach außen in Bezug auf eine Längsachse der Bohrkrone radial nach außen über einen durch eine äußere Mantelfläche definierten Umkreis hervorstehen zu lassen. Hierdurch ist es möglich, die Bohrkrone genauso wie bei der Verwendung eingesetzter Schneidelemente auf alle Anforderungsfälle anzupassen und beispielsweise das aufgesetzte Schneidelement derart auszubilden, dass dieses in Vorschubrichtung über die Stirnseite und radial nach außen über die äußere Mantelfläche der Bohrhülse hervorsteht.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, das aufgesetzte Schneidelement ausschließlich in Vorschubrichtung der Bohrkrone über die Bohrhülse hervorstehen zu lassen. Diese Bauform ist insbesondere für Bohrhülsen vorgesehen, welche nur für geringe Bohrtiefen von insbesondere bis zu 7 cm verwendet werden.
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Die Erfindung sieht auch vor, einen Oberflächenabschnitt der Oberfläche der Bohrhülse, auf welchen das aufgesetzte Schneidelement aufgeschweißt ist, insbesondere als ebenen Oberflächenabschnitt oder insbesondere als konkaven Oberflächenabschnitt oder insbesondere als konvexen Oberflächenabschnitt oder insbesondere als in radialer Richtung nach außen entgegen der Vorschubrichtung abfallenden schrägen Oberflächenabschnitt oder insbesondere als in radialer Richtung nach innen entgegen der Vorschubrichtung abfallenden schrägen Oberflächenabschnitt auszubilden. Das aus einzelnen Schweißpunkten gebildete, aufgesetzte Schneidelement weist unabhängig von der Topografie des Oberflächenabschnitts, auf welchen es aufgebracht wird, durch seine stoffschlüssige Verbindung mit der Bohrhülse eine belastbare Verbindung mit der Bohrhülse auf und bildet zusammen mit dieser eine gezahnte Bohrhülse. Hierdurch ist es nicht erforderlich, die Oberflächenabschnitte der Oberfläche der Bohrhülse, welche dafür vorgesehen sind, mit aufgesetzten Schneidelementen besetzt zu werden, besonders auszubilden oder vorzubereiten.
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Die Erfindung sieht auch vor, das aufgesetzte Schneidelement mit einer Härte auszubilden, welche größer gleich HRC 60 ist und insbesondere in einem Bereich von HRC 60 bis HRC 80 liegt, wobei das aufgesetzte Schneidelement insbesondere zu über 50% und vorzugsweise zu über 90% aus Metall, insbesondere Edelmetall besteht oder insbesondere aus Metall und Hartstoff besteht. Derartige aufgesetzte Schneidelemente sind bezüglich ihrer Eigenschaften und bezüglich ihrer Materialkosten konkurrenzfähig zu herkömmlichen Schneidelementen, welche als einzusetzenden Hartmetallschneidkörper ausgebildet sind.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, das aufgesetzte Schneidelement durch mehrere bzw. n Schichten zu bilden, wobei wenigstens n – 1 Schichten jeweils mehrere Schweißpunkte umfassen, wobei die Zahl der Schweißpunkte pro Schicht von einer untersten, mit der Oberfläche der Bohrhülse in Verbindung stehenden Schicht, zu einer obersten Schicht insbesondere gleich bleibt oder insbesondere stetig abnimmt oder insbesondere in wenigstens einem Abschnitt abnimmt und in wenigstens einem anderen Abschnitt gleich bleibt. Durch einen derartigen Aufbau lassen sich die Schneidkörper in ihrer Form individuell an die Anforderungen anpassen und zum Beispiel gedrungen und massiv oder schlank ausführen.
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Gemäß der Erfindung ist es auch vorgesehen, die Schneidelemente der Bohrkrone mit Schneidelementen mit unterschiedlicher Schneidelementform auszubilden und insbesondere in einem sich wiederholenden Rhythmus insbesondere mehrere unterschiedliche Zahnformen aufeinander folgen zu lassen. Hierdurch ist es möglich, den einzelnen Schneidelementen ganz spezielle Aufgaben zuzuordnen, wobei die unterschiedlichen Schneidelemente erfindungsgemäß nicht nur unterschiedlich geformt sind, sondern auch unterschiedlich weit über die Oberfläche der Bohrhülse hervorstehen und so in unterschiedlicher Weise mit dem zu bearbeitenden Material in Berührung kommen.
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Erfindungsgemäß ist es auch vorgesehen, die Bohrkrone mit einer Wendel auszustatten, welche an der äußeren Mantelfläche der Bohrhülse angeordnet ist und die Bohrhülse insbesondere mehrfach umläuft. Hierdurch wird der Abtransport von Bohrklein aus einem Bohrloch begünstigt.
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Die Erfindung sieht auch vor, wenigstens eines der Schneidelemente als eingesetztes Schneidelement, insbesondere als eingesetztes Hartmetallschneidelement auszubilden, welches in einem in der Bohrkrone ausgeführten Schlitz befestigt ist. Durch eine derartige Bohrkrone mit gemischter Schneidelementbestückung ist es möglich, dieser auch Eigenschaften zu geben, welche nur von eingesetzten Scheidelementen erbracht werden können, wie diese zum Beispiel bei extremen Anforderungen an die Härte des Schneidelements gegeben ist.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, den Oberflächenabschnitt der Bohrhülse, auf welchen das aufgesetzte Schneidelement aufgeschweißt ist, als Vertiefung, insbesondere Schlitz oder Bohrung auszubilden, wobei das aufgesetzte Schneidelement insbesondere über die Vertiefung hinaus steht. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, eine Bohrhülse, welche an sich für das Einsetzen eingesetzter Schneidelemente ausgebildet ist, mit aufgesetzten Schneidelementen auszustatten.
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Die Erfindung sieht auch vor, die Bohrkrone mit einer an das wenigstens eine Schneidelement anschließende Panzerung auszustatten, wobei die Panzerung wenigstens eine Schicht umfasst, wobei die Schicht aus mehreren nebeneinander angeordneten Schweißpunkten gebildet ist, wobei die Dicke einer Schicht etwa 0,5 mm bis 1,5 mm beträgt und wobei die Panzerung insbesondere zwei Schichten und vorzugsweise drei Schichten umfasst, wobei die Panzerung eine Härte aufweist, welche insbesondere in einem Bereich von HRC 60 bis HRC 80 liegt, wobei die Panzerung insbesondere aus einer Stahllegierung besteht oder insbesondere aus einer Edelmetalllegierung besteht oder insbesondere aus einer Stahllegierung und Hartstoff besteht. Durch eine derartige Panzerung, welche ausgehend von einem Schneidelement einen Schutzüberzug bildet, ist es möglich die Bohrkrone insbesondere beim Bohren in einem Material, in welchem beim Bohren Bohrklein mit besonders hoher abrasiver Wirkung entsteht, langlebig zu machen. Hierbei sieht die Erfindung vor, die Stirnseite und/oder einen an die Stirnseite angrenzenden Bereich der Außenmantelfläche der Bohrhülse mit einer derartigen Panzerung zu versehen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Bohrkrone ist es vorgesehen, zur Bildung eines aufgesetzten Schneidelements wenigstens zwei übereinander liegende Schichten aus jeweils mehreren nebeneinander angeordneten Schweißpunkten durch aufeinander folgende Schweißvorgänge aus einem Schweißdraht aufzubauen, wobei die erste, unterste Schicht auf einem Oberflächenabschnitt der Bohrkrone aufgeschweißt wird und wobei jede nachfolgende, höher liegende Schicht auf die jeweils vorhergehende Schicht aufgeschweißt wird. Ein derartiges Verfahren ermöglicht eine individuelle Gestaltung von Schneidelementen, ohne dass hierfür eine Negativform benötigt wird und ohne dass hier ein Oberflächenabschnitt der Bohrhülse besonders gestaltet sein muss. Kern der Erfindung ist die Herstellung einer Bohrkrone mit einem aufgesetzten Schneideelement, welches schrittweise in stoffschlüssiger Verbindung auf einem Oberflächenabschnitt einer Oberfläche der Bohrhülse aufgebaut wird.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, angrenzend an das wenigstens eine Schneidelement bzw. angrenzend an wenigstens eines der Schneidelemente eine Panzerung aufzubringen, welche durch wenigstens eine Schicht gebildet wird, welche aus mehreren nebeneinander angeordneten Schweißpunkten durch aufeinander folgende Schweißvorgänge aus einem Schweißdraht aufgebaut wird. Hierdurch ist es möglich, in beliebigem flächenmäßigem Umfang und unabhängig von der Oberflächengeometrie eine Schutzschicht aufzubauen, welche unmittelbar an das Schneidelement angrenzt bzw. in dieses übergeht bzw. aus diesem hervorgeht.
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Erfindungsgemäß werden die Schweißvorgänge zur Bildung des aufgesetzten Schneidelements und/oder zur Bildung der Panzerung unter Verwendung eines Cold-Metal-Transfer-Verfahrens durchgeführt werden, wobei der Schweißdraht insbesondere eine Stahllegierung umfasst oder insbesondere eine Edelmetalllegierung umfasst oder insbesondere aus einer Stahllegierung und Hartstoff umfasst, wobei das aus dem Schweißdraht nach dem Schweißvorgang gebildete Schneidelement bzw. die aus dem Schweißdraht nach dem Schweißvorgang gebildete Panzerung eine Härte von wenigstens 60 HRC aufweist. Hierdurch ist es möglich Bohrkronen mit individueller Zahnung und/oder Panzerung herzustellen.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, die Bohrkrone vor dem Aufschweißen des bzw. der Schneidelemente und/oder der Panzerung in wenigstens einem thermischen Härtevorgang zu härten. Hierdurch ist es möglich, die Leistungsfähigkeit der Bohrkrone weiter zu erhöhen, ohne die Qualität der Schneidelemente und/oder der Panzerung durch ein Behandlungsverfahren zu beeinträchtigen.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einer Oberfläche der Bohrhülse sowohl eine in Vorschubrichtung weisende Stirnfläche der Bohrhülse als auch eine äußeren Mantelfläche der Bohrhülse als auch eine innere Mantelfläche der Bohrhülse verstanden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1a: eine schematische Seitenansicht einer ersten erfindungsgemäßen Bohrkrone mit aufgesetzten Schneidelementen und Wendel;
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1b–1d: weitere Ansichten zu der in der 1a gezeigten Bohrkrone;
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2a, 2b: schematische Details zu dem aufgesetzten Scheidelement der ersten Bohrkrone;
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2c; eine schematische Darstellung einer zweiten Bohrkrone;
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2d, 2e: schematische Darstellungen eines Ausschnitts einer dritten Bohrkorne;
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2f; eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer vierten Bohrkrone;
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3a: eine schematische Seitenansicht einer fünften erfindungsgemäßen Bohrkrone mit an der Stirnseite und an der Mantelaußenfläche aufgesetzten Schneidelementen und mit eingesetzten Schneidelementen;
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3b, 3c: weitere Ansichten zu der in der 3a gezeigten Bohrkrone;
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4a: eine schematische Seitenansicht einer sechsten erfindungsgemäßen Bohrkrone mit an der Stirnseite und an der Mantelaußenfläche aufgesetzten Schneidelementen;
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4b, 4c: weitere Ansichten zu der in der 4a gezeigten Bohrkrone;
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5a: eine schematische Seitenansicht einer siebten erfindungsgemäßen Bohrkrone mit an der Stirnseite aufgesetzten und eingesetzten Schneidelementen und mit Wendel;
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5b, 5c: weitere Ansichten zu der in der 5a gezeigten Bohrkrone;
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6a: eine schematische Seitenansicht einer achten erfindungsgemäßen Bohrkrone mit an der Stirnseite und an der Mantelaußenfläche aufgesetzten Schneidelementen und mit eingesetzten Schneidelementen;
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6b: eine weitere Ansicht zu der in der 6a gezeigten Bohrkrone;
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7: eine schematische Seitenansicht einer neunten Bohrkrone mit an der Stirnseite aufgesetzten und eingesetzten Schneidelementen ohne Wendel und
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8: eine schematische Seitenansicht einer zehnten Bohrkrone mit an der Stirnseite aufgesetzten Schneidelementen ohne Wendel.
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In der 1a ist in schematischer Seitenansicht eine erste erfindungsgemäße Bohrkrone 1 bzw. Hohlbohrkrone gezeigt. Die Bohrkrone 1 umfasst einen Einspannschaft 2, eine Bohrhülse 3 mit einem Bohrhülsenboden 4 sowie aufgesetzte Schneidelemente 5. Der Einspannschaft 2 ist mit dem Bohrhülsenboden 4 der becherförmigen Bohrhülse 3 verbunden. Die Schneidelemente 5 sind an einer kreisringförmigen Stirnseite 6 der Bohrhülse 3 angeordnet. Die Bohrkrone 1 umfasst weiterhin optional noch einen Zentrierbohrer 7, welcher in Fortsetzung des Einspannschafts 2 auf einer Längsachse L1 der Bohrkrone 1 angeordnet und mit dem Bohrhülsenboden 4 verbunden ist. In einem drehenden Betrieb wird die Bohrkrone 1 von einer nicht dargestellten Maschine in eine Drehrichtung w um ihre Längsachse L1 gedreht und hierbei auch in eine Pfeilrichtung x gegen ein zu bearbeitendes Material M gedrückt. In einem drehschlagenden Betrieb erfolgt nicht nur eine Drehung in die Drehrichtung w und ein Vorschub in die Pfeilrichtung x, sondern der Vorschub in die Pfeilrichtung x erfolgt zusätzlich schlagartig bzw. impulsartig, so dass die Schneidelemente 5 schneidend bzw. schälend und meißelnd bzw. zertrümmernd auf das zu bearbeitende Material M einwirken. An einer Mantelaußenfläche 8 der Bohrhülse 3 ist weiterhin eine Wendel 9 angeordnet, welche im Betrieb der Bohrkrone 1 nicht dargestelltes Bohrklein in Pfeilrichtung x’ aus einem Bohrloch 10 fördert. Die Bohrhülse 3 umfasst den Bohrhülsenboden 4 und einen Bohrhülsenmantel 11, wobei der Bohrhülsenmantel 11 die kreisringförmige Stirnseite 6, die Mantelaußenfläche 8 und eine Mantelinnenfläche 12 (siehe auch 1c) aufweist. Die kreisringförmige Stirnseite 6, die Mantelaußenfläche 8 und die Mantelinnenfläche 12 bilden eine Oberfläche A der Bohrhülse 3, wobei die aufgesetzten Schneidelemente 5 auf Oberflächenabschnitte A5 der Oberfläche A aufgeschweißt sind (siehe auch 1b).
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In der 1b ist die Bohrhülse 3 im Bereich ihrer Stirnseite 6 vergrößert dargestellt, wobei auf eine Darstellung des in der 1a angedeuteten Zentrierbohrers verzichtet wurde. An der Stirnseite 6 sind wieder die einzelnen Schneidelemente 5 erkennbar.
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Aus der in der 1c gezeigten Draufsicht auf die Stirnseite 6 der Bohrkrone 1 bzw. der Bohrhülse 3 ist erkennbar, dass auf der Stirnseite 6 insgesamt 12 Schneidelemente 5 angeordnet sind, wobei diese in sechs Gruppen 13a–13f mit je zwei Schneidelementen 5 gruppiert sind. Hierbei weist jede Gruppe 13a–13f ein Schneidelement 5 auf, welches der Längsachse L1 in radialer Richtung näher ist als das andere Schneidelement 5 derselben Gruppe. Diejenigen Schneidelemente 5, welche einen kurzen Abstand zu der Längsachse L1 aufweisen, stehen zu der Längsachse L1 hin über einen Mantelinnenfläche 12 über und ragen somit in einen Innenraum 22 der Bohrhülse 3. Diese nach innen überstehenden Schneidelemente 5 sorgen beim Bohren dafür, dass die Bohrkrone 1 zu einem beim Bohren entstehenden Bohrkern K (siehe 1) eine geringe Reibung aufweist und dass insbesondere eine flächige Reibung zwischen der Mantelinnenfläche 12 der Bohrhülse 3 und dem Bohrkern K vermieden wird. Der Einspannschaft 2 und die Bohrhülse 3 mit ihrem Bohrhülsenboden 4 sind aus einem ersten Werkstoff W1 ausgeführt und die aufgesetzten Schneidelemente 5 sind aus einem zweiten Werkstoff W2 ausgeführt, wobei der zweite Werkstoff W2 härter ist als der erste Werkstoff W1
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In der 1d ist eines der in der 1b gezeigten Schneidelemente 5 vergrößert dargestellt. In der vergrößerten Darstellung des Scheidelements 5 ist erkennbar, dass dieses aus sieben Schichten S1–S7 aufgebaut ist, wobei die unterste bzw. erste Schicht S1 mit der Stirnseite 6 der Bohrhülse 3 der Bohrkrone 1 verbunden ist. Die einzelnen Schichten S1–S7 sind als zu einer Längsachse L5 des Schneidelements 5 konzentrische Kreise K1–K7 angeordnet, welche in ihrem Durchmesser zu einer Spitze 14 des Schneidelements 5 hin von Schicht zu Schicht abnehmen.
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In den 2a und 2b ist der grundsätzliche Aufbau eines aufgesetzten Schneidelements 5 nochmals anhand zweier schematischer Darstellungen erläutert. Diese zeigen das Schneidelement 5 in einer Seitenansicht und in einer Schnittansicht entsprechend der Schnittlinie IIb-IIb. Das Schneidelement 5 einer Bohrkrone 1 ist aus acht Schichten S1–S8 aufgebaut, durch welche ein zu einer Längsachse L5 rotationssymmetrisches Schneidelement 5 gebildet ist. Ein Schnitt durch das Schneidelement 5 entsprechend einer Schnittlinie IIb-IIb eröffnet einen Blick auf die Schicht S7. Diese besteht – wie in der 2b gezeigt – aus einer Vielzahl von Schweißpunkten P, welche in der praktischen Ausführung des Schneidelements 5 ohne Zwischenräume aneinander anliegen und eine porenfreie Schicht bilden, auf welcher die nachfolgende Schicht S8 ebenfalls wieder porenfrei aufliegt. Auch die unterste Schicht S1 ist in der praktischen Ausführung porenfrei mit einer Stirnseite 6 einer Bohrhülse 3 verbunden.
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In der 2c ist in schematischer Seitenansicht auf eine Bohrhülse 103 einer zweiten Bohrkrone 101 ein weiteres aufgesetztes Schneidelement 105 gezeigt. Dieses Schneidelement 105 ist im Unterschied zu den vorhergehend gezeigten Schneidelementen als aufgesetztes Schneidelement auf einem Oberflächenabschnitt A105 einer Oberfläche A angeordnet, wobei der Oberflächenabschnitt A105 als Vertiefung 115 in Form eines Schlitzes 116 in der Bohrhülse 103 ausgeführt ist. Das aufgesetzte Schneidelement 105 umfasst fünf Schichten S101–S105, wobei die Schichten S101 und S102 den Schlitz 116 füllen und die Schichten S103 bis S105 eine Stirnseite 106 der Bohrhülse 103 in Vorschubrichtung x überragen. Mit einer derartigen Ausführungsform eines aufgesetzten Schneidelements 105 ist es möglich, auch Bohrkronen mit aufgesetzten Schneidelementen auszustatten, welche an sich für die Verwendung von eingesetzten Schneidelementen vorgesehen sind bzw. die aufgesetzten Schneidelemente nicht nur stoffschlüssig, sondern auch formschlüssig mit der Bohrhülse zu verbinden.
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In der 2d ist ein Ausschnitt einer dritten Bohrkrone 201 in perspektivischer Ansicht gezeigt. Der Ausschnitt zeigt zwei aufgesetzte Schneidelemente 205, welche auf eine Stirnseite 206 einer Bohrhülse 203 angeordnet sind. Hierbei sitzen die beiden Schneidelemente 205 wie Reiter auf einer in Vorschubrichtung x vorspringenden, umlaufenden Erhebung 217 der Stirnseite 206. Dadurch, dass bei den aufgesetzten Schneidelementen 205 in der Regel kein Material erforderlich ist, um einen Schlitz zu füllen, ist es im Vergleich mit herkömmlichen, eingesetzten Schneidelementen möglich mit der gleichen Materialmenge, in Umfangsrichtung langgezogene Schneidelemente auszubilden, welche bei einem vergleichbaren Überstand 218 über die Stirnseite 206 eine große, in Umfangsrichtung gemessene Führungslänge 219 aufweisen und so einen ruhigen, vibrationsarmen Lauf der Bohrkrone 201 begünstigen.
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In der 2e ist ein Ausschnitt einer Ausführungsvariante der dritten Bohrkrone 201 in perspektivischer Ansicht gezeigt. Der Ausschnitt zeigt wieder zwei aufgesetzte Schneidelemente 205, welche auf eine Stirnseite 206 einer Bohrhülse 203 angeordnet sind. Hierbei sitzen die beiden Schneidelemente 205 wie Reiter auf einer in Vorschubrichtung x vorspringenden, umlaufenden Erhebung 217 der Stirnseite 206. Im Unterschied zu der in der 2d gezeigten ersten Ausführungsform ist ein Überstand 218a des rechten Schneidelements 205a ist größer als ein Überstand 218b des linken Schneidelements 205b. Eine derartige Variation des Überstands lässt sich bei den aufgesetzten Schneidelementen 205 einfach und insbesondere ohne abweichende Bearbeitung bzw. Herstellung der Bohrhülse 203 dadurch vornehmen, dass weitere Schichten aufgeschweißt werden.
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In der 2f ist ein schematisch dargestellter Ausschnitt auf eine abgewickelt gezeigte, vierte Bohrkorne 301 dargestellt. Eine Bohrhülse 303 der Bohrkrone 301 weist einen in Vorschubrichtung x weisenden Vorsprung 326 auf. Durch zwei auf den Vorsprung 326 aufgeschweißte Schichten S301 und S302 entsteht ein aufgesetztes Schneidelement 305 mit einer Spanfläche 327 und einer Freifläche 328.
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In den 3a bis 3c ist eine fünfte Ausführungsvariante einer Bohrkrone 401 in Seitenansicht gezeigt. Zum Grundsätzlichen Aufbau der Bohrkrone 401 wird auf die Beschreibung zu den 1a bis 1c verwiesen. Im Unterschied zu der in den 1a bis 1c gezeigten ersten Bohrkrone weist die in den 3a bis 3c gezeigte Bohrkrone 401 nicht nur an einer kreisringförmigen Stirnseite 406 aufgesetzte Schneidelemente 405 auf, sondern besitzt auch an einer Mantelaußenfläche 408 ihrer Bohrhülse 403 ein Vielzahl von weiteren Schneidelementen 420, welche insbesondere einem leichtgängigen Lauf der Bohrkrone 401 in tiefen Bohrungen dienen. Weiterhin sind an der Stirnseite 406 zwischen den aufgesetzten Schneidelementen 405 auch in Schlitze 425 eingesetzte Schneidelemente 421 angeordnet, welche bei der Bohrkorne 401, die als Schlagbohrkorne ausgebildet ist, vorwiegend schneidend und führend wirken, wohingegen die stirnseitigen, aufgesetzten Schneidelemente 405 vorwiegend schlagend und zertrümmernd auf das zu bearbeitende Material einwirken.
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In den 4a bis 4c ist eine sechste Ausführungsvariante einer Bohrkrone 501 in Seitenansicht gezeigt. Zum Grundsätzlichen Aufbau der Bohrkrone 501 wird auf die Beschreibung zu den 1a bis 1c verwiesen. Im Unterschied zu der in den 1a bis 1c gezeigten ersten Bohrkrone weist die in den 4a bis 4c gezeigte Bohrkrone 501 nicht nur an einer kreisringförmigen Stirnseite 506 aufgesetzte Schneidelemente 505 auf, sondern besitzt auch an einer Mantelaußenfläche 508 ihrer Bohrhülse 503 ein Vielzahl von weiteren Schneidelementen 520, welche insbesondere einem leichtgängigen Lauf der Bohrkrone 501 in tiefen Bohrungen dienen.
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In den 5a bis 5c ist eine siebte Ausführungsvariante einer Bohrkrone 601 in Seitenansicht gezeigt. Zum Grundsätzlichen Aufbau der Bohrkrone 601 wird auf die Beschreibung zu den 1a bis 1c verwiesen. Im Unterschied zu der in den 1a bis 1c gezeigten ersten Bohrkrone sind an einer Stirnseite 606 einer Bohrhülse 603 zwischen aufgesetzten Schneidelementen 605 auch eingesetzte Schneidelemente 621 angeordnet, welche bei der Bohrkorne 601, die als Schlagbohrkorne ausgebildet ist, vorwiegend schneidend und führend wirken. Ebenso wie bei der in den 1a bis 1c gezeigten Bohrkrone ist eine Mantelaußenfläche 608 durch eine Wendel 609 gebildet.
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In den 6a und 6b ist eine achte Ausführungsvariante einer Bohrkrone 701 in Seitenansicht gezeigt. Zum Grundsätzlichen Aufbau der Bohrkrone 701 wird auf die Beschreibung zu den 1a bis 1c verwiesen. Im Unterschied zu der in den 1a bis 1c gezeigten ersten Bohrkrone weist die in den 6a und 6b gezeigte Bohrkrone 701 nicht nur an einer kreisringförmigen Stirnseite 706 aufgesetzte Schneidelemente 705 auf, sondern besitzt auch an einer Mantelaußenfläche 708 ihrer Bohrhülse 703 ein Vielzahl von weiteren aufgesetzten Schneidelementen 720, welche einem leichtgängigen Lauf der Bohrkrone 701 in tiefen Bohrungen und eine Förderung von nicht dargestelltem Bohrklein entgegen einer Vorschubrichtung x in eine Richtung x’ dienen und somit Gleitelemente und Führungselemente bilden. Weiterhin sind an der Stirnseite 706 zwischen den aufgesetzten Schneidelementen 705 auch eingesetzte Schneidelemente 721 angeordnet, welche bei der Bohrkorne 701, die als Schlagbohrkorne ausgebildet ist, vorwiegend schneidend und führend wirken, wohingegen die stirnseitigen, aufgesetzten Schneidelemente 705 vorwiegend schlagend und zertrümmernd auf das zu bearbeitende Material einwirken. Das unterste, die Bohrhülse 3 umlaufende Schneidelement 720, welches einem Einspannschaft 702 am nächsten ist, dient als Markierung für eine maximal vorgesehene Einbohrtiefe.
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In der 7 ist eine neunte Ausführungsvariante einer Bohrkrone 801 in Seitenansicht gezeigt. Zum Grundsätzlichen Aufbau der Bohrkrone 801 wird auf die Beschreibung zu den 1a bis 1c verwiesen. Im Unterschied zu der in den 1a bis 1c gezeigten ersten Bohrkrone weist die in der 7 gezeigte Bohrkrone 801 an einer Stirnseite 806 zwischen aufgesetzten Schneidelementen 805 auch eingesetzte Schneidelemente 821 auf, welche bei der Bohrkorne 801, die als Schlagbohrkorne ausgebildet ist, vorwiegend schneidend und führend wirken, wohingegen die aufgesetzten, stirnseitigen Schneidelemente 805 vorwiegend schlagend und zertrümmernd auf das zu bearbeitende Material einwirken. Eine Mantelfläche 808 der Bohrhülse 803 ist glatt ausgeführt, um die Bohrkrone 801 in der Herstellung kostengünstig zu machen.
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In der 8 ist eine zehnte Ausführungsvariante einer Bohrkrone 901 in Seitenansicht gezeigt. Zum Grundsätzlichen Aufbau der Bohrkrone 901 wird auf die Beschreibung zu den 1a bis 1c verwiesen. Wie die in den 1a bis 1c gezeigten ersten Bohrkrone weist die in der 8 gezeigte Bohrkrone 901 an einer Stirnseite 906 ausschließlich aufgesetzte Schneidelementen 905 auf. Eine Mantelfläche 908 der Bohrhülse 903 ist im Unterschied zu der in den 1 bis 1c gezeigten Bohrkrone glatt und ohne Wendel ausgeführt, um die Bohrkrone 901 in der Herstellung kostengünstig zu machen. Die Stirnseite 906 ist vollflächig mit einer Panzerung 923 versehen, welche aus einer Punkt für Punkt aufgeschweißten Sicht S901 besteht. Hierbei ist es gemäß einer ersten Ausführungsvariante vorgesehen, zunächst die Panzerung auf die Stirnseite 906 aufzubringen und anschließen auf der Panzerung 923 die Schneidelemente 905 aufzubauen. Gemäße einer zweiten Ausführungsvariante ist es vorgesehen, zunächst die Schneidelemente 905 aufzubauen und dann die Panzerung 923 um die vorhandenen Schneidelement 905 auszubilden. Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, die Panzerung 923 nicht nur auf die Stirnseite 906 aufzubringen, sondern auch einen an die Stirnseite 906 angrenzenden ringförmigen Bereich 924 der Mantelaußenfläche 908 der Bohrhülse 903 mit wenigstens einer Schicht zu panzern und so die Mohrkrone 901 auch in diesem Bereich 924 besonders verschleißfest zu machen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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