DE19946799A1 - Schaftfräser mit wenigstens einer aus polykristallinem Diamant oder polykristallinem Bornitrid bestehenden Schneide und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Schaftfräser mit wenigstens einer aus polykristallinem Diamant oder polykristallinem Bornitrid bestehenden Schneide und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Der Schaftfräser hat einen Grundkörper (10) aus Stahl oder einer Schwermetallegierung sowie einen vorderen Teil (20) aus Hartmetall, der durch eine Lötverbindung mit dem Grundkörper (10) verbunden und mit einer Schneide (16) versehen ist, die aus polykristallinem Diamant (PKD) oder polykristallinem Bornitrid (PKB) besteht. Um die Bruchgefahr an der Lötverbindung zu beseitigen, ist vorgesehen, daß der aus Hartmetall bestehende Teil eine Hülse (20) ist, die auf einem einstückig mit dem Grundkörper (10) ausgebildeten Zapfen sitzt und mit diesem an den aneinandergrenzenden Umfangsflächen verlötet ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schaftfräser mit einem Grundkör
per aus Stahl oder einer Schwermetallegierung und einem mit
wenigstens einer aus polykristallinem Diamant (PKD) oder po
lykristallinem Bornitrid (PKB) bestehenden Schneide versehe
nen vorderen Teil aus Hartmetall, der durch eine Lötverbin
dung mit dem Grundkörper verbunden ist. Die Erfindung be
trifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Schaftfräsers.
Es ist bekannt, Schaftfräser mit Schneidkanten aus PKD oder
PKB in der Weise herzustellen, daß ein Grundkörper aus Stahl
oder einer Schwermetallegierung an seinem vorderen Ende mit
dem hinteren Ende eines aus Hartmetall bestehenden, die
Schneidkanten tragenden, vorderen Werkzeugteils verlötet
wird. Die Fräser werden z. B. bei der Herstellung von Rotoren
für Verdichter aus Aluminium zum Fräsen von mehrere Zentime
ter tiefen Nuten mit bis zu 40.000 U/min eingesetzt. Wegen
der Auslenkung durch Biegebeanspruchung und der daraus resul
tierenden Walkbewegung kommt es bisher häufig zum Bruch an
der Lötstelle. Dieser Mangel läßt sich auch nicht dadurch be
heben, daß die beiden Teile des Fräsers an stumpfkegeligen
statt ebenen Stirnflächen miteinander verlötet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schaftfräser
der eingangs genannten Art und ein Verfahren zu seiner Her
stellung zu schaffen, durch welche die Bruchgefahr an der
Lötstelle beseitigt wird, und diese Aufgabe wird erfindungs
gemäß dadurch gelöst, daß der aus Hartmetall bestehende Teil
eine Hülse ist, die auf einem einstückig mit dem Grundkörper
ausgebildeten Zapfen sitzt und mit diesem an den aneinander
grenzenden Umfangsflächen verlötet ist.
Dementsprechend ist das neue Verfahren zur Fertigung eines
solchen Schaftkörpers dadurch gekennzeichnet, daß der Grund
körper einstückig mit einem sich bis an das vordere Ende des
Fräsers erstreckenden Zapfen hergestellt wird, in den mit we
nigstens einer dem Verlauf einer Schneidkante entsprechenden,
materialschlüssig gebundenen Einlage aus PKD oder PKB verse
henen Rohling aus Hartmetall eine zum Durchmesser des Zapfens
passende Bohrung eingearbeitet wird, dann die so entstandene
Hülse aus Hartmetall auf die Umfangsfläche des Zapfens aufge
lötet und anschließend Nuten in die Hülse eingearbeitet wer
den und die Schneidkante elektroerosiv bearbeitet und/oder
geschliffen wird.
Mit dem vorgeschlagenen Schaftfräser und dem neuen Herstel
lungsverfahren löst sich die Erfindung von dem bisher allge
mein praktizierten, verständlichen Bestreben, die zur Verfü
gung stehenden, mit PKD- oder PKB-Einlagen versehenen Rohlin
ge aus Hartmetall, deren Bearbeitung sehr schwierig ist, in
möglichst geringem Umfang zu bearbeiten. Dabei ließ man sich
jedoch bisher in erster Linie von den Schwierigkeiten einer
mechanischen Bearbeitung des sehr harten Material leiten. Die
Erfindung sieht nunmehr zwar ein zusätzliches Durchbohren der
normalerweise im Vergleich zum Durchmesser in der Länge we
sentlich größeren Hartmetallrohlinge vor, aber dafür genügt
ein elektroerosiver Bearbeitungsvorgang ohne die sonst bei
der Formgebung von Werkzeugen notwendige hohe Genauigkeit,
weil die Bohrungswand lediglich der Lötverbindung mit dem
Grundkörper des Fräsers dient und die äußere Bearbeitung des
Hartmetallrohlings und der zu erzeugenden Schneidkanten erst
nachträglich erfolgt. Als Vorteil der vorgeschlagenen Maßnah
men gewinnt man Schaftfräser mit einem ohne Unterbrechung von
hinten bis zum vorderen Ende durchgehenden, verhältnismäßig
zähen Kern aus Stahl oder einer Schwermetallegierung, z. B.
Wolfram-Legierung, der auf einer verhältnismäßig großen, mit
der wirksamen Länge des Fräsers proportional zunehmenden Löt
fläche mit dem die Schneide tragenden, spröden Hartmetallkör
per verbunden und in der Lage ist, die Biege-Wechselbelastung
während des Fräsens dauerhaft aufzunehmen.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für Schaftfräser ab
einem Durchmesser von etwa 14 mm, wobei der Durchmesser des
die Hartmetallhülse tragenden Kerns bzw. Zapfens des Grund
körpers etwa 8 mm beträgt. Es versteht sich, daß je nach den
Maßen und Einsatzbedingungen im Einzelfall der tragende Zap
fen auch kürzer sein kann als die Hartmetallhülse. Diese kann
z. B. mit einer Sackbohrung und/oder wenigstens einer stirn
seitigen Schneidkante aus PKD oder PKB versehen sein.
Die Erfindung eignet sich gleichermaßen für die Herstellung
von Schaftfräsern mit achsparallelen und schraubenförmigen
Schneidkanten am Umfang. Deren Bearbeitung und das in diesem
Zusammenhang notwendige Schleifen von geraden oder gekrümmten
Nuten in den Hartmetallkörper können in bekannter Weise wie
bisher ausgeführt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zei
gen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsge
mäß hergestellten Schaftfräsers;
Fig. 2 einen Teil-Querschnitt gemäß Schnittli
nie A-A in Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Grundkörpers des
Schaftfräsers nach Fig. 1;
Fig. 4 einen axialen Längsschnitt einer mit
dem Grundkörper gemäß Fig. 3 durch Lö
ten zu verbindenden Hartmetallhülse und
Fig. 5 eine Stirnansicht der Hülse nach Fig. 4
Der in Fig. 1 in Seitenansicht gezeigte Schaftfräser hat ei
nen Grundkörper 10 aus Stahl, z. B. 16MnCr5, der in seinem
hinteren Bereich zum Einspannen mit einem Steilkegel ausge
bildet und mit einem Anzugsbolzen 14 für die Zangenspannung
versehen ist. Im vorderen Bereich ist der Fräser, ausgehend
von einem zylindrischen Schaft, ähnlich wie eine mehrgängige
Schraube, mit mehreren schraubenförmig gekrümmten Schneidkan
ten 16 versehen, die z. B. aus polykristallinem Diamant (PKD)
oder polykristallinem Bornitrid (PKB) bestehen. Entsprechend
dem Verlauf der Schneidkanten 16 sind neben diesen schrauben
förmige Nuten 18 in den vorderen Bereich des Fräsers einge
schliffen. Im Beispielsfall beträgt der Durchmesser des vor
deren, schneidenden Teils des Fräsers 14 mm und die axiale
Länge der Schneidkanten 16 36,6 mm.
Schaftfräser mit der in Fig. 1 gezeigten und vorstehend be
schriebenen Form und Größe sind bekannt. Sie werden z. B. zum
Fräsen von Nuten in aus Aluminium bestehende Rotoren von Ver
dichtern benutzt. Bei den bekannten Fräsern besteht der vor
dere Teil, der die Schneidkanten 16 aus PKD oder PKB trägt,
aus einem vollzylindrischen Stück Hartmetall, das an seinem
hinteren Ende stirnseitig mit dem vorderen Ende des Grundkör
pers 10 stumpf verlötet ist. Diese Lötstelle ist ein Schwach
punkt, an dem es bisher häufig zum Bruch kam.
Um diesen Fehler zu beseitigen, hat der in der Zeichnung ge
zeigte Schaftfräser im vorderen Bereich einen anderen Aufbau.
Statt des bisher angelöteten massiven zylindrischen Körpers
aus Hartmetall wird eine in Fig. 4 und 5 im Längs- und Quer
schnitt dargestellte Hülse 20 verwendet. Ausgangsmaterial für
diese Hülse ist ein massiv zylindrischer Rohling aus Hartme
tall mit darin eingelagerten Streifen aus PKD oder PKB, wie
er bisher als Vorderteil eines entsprechenden Schaftfräsers
verwendet und zu diesem Zweck stumpf an das vordere Ende von
dessen Grundkörper angelötet wurde. Die Hülse 20 für den neu
en Schaftfräser wird durch Herausarbeiten einer zentralen
Bohrung 22 aus dem massiven Hartmetallrohling gewonnen. Die
Erzeugung der Bohrung 22 erfolgt durch elektroerosive Bear
beitung, vorzugsweise mittels einer Drahtelektrode, nachdem
zunächst ein kleines Loch durch Senkerodieren hergestellt
worden ist. Der Durchmesser der Bohrung 22 beträgt im Bei
spielsfall 8 mm, so daß sich bei einem Außendurchmesser von
etwa 14 mm eine Wandstärke der Hülse 20 von etwa 3 mm ergibt.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, reichen die dort mit 24 bezeich
neten, gleichmäßig über den Umfang verteilten Einlagerungen
aus PKD oder PKB, aus denen später die Schneidkanten des Frä
sers gewonnen werden, nur über etwas mehr als die halbe Wand
stärke der Hülse 20. Im Beispielsfall soll ein Fräser mit
vier Schneidkanten am Umfang hergestellt werden.
In Fig. 3 ist der Grundkörper 10 des Fräsers ohne den die
Schneidkanten 16 tragenden vorderen Teil aus Hartmetall dar
gestellt. Der Grundkörper 10 hat aber im Gegensatz zu den
Grundkörpern der bisher bekannten derartigen Fräser am vorde
ren Ende einen nach vorne ragenden, einstückig mit dem übri
gen Teil des Grundkörpers ausgebildeten Zapfen 26, dessen
Durchmesser und Länge zu dem Innendurchmesser und zur Länge
der Hülse 20 passen. Diese läßt sich auf den Zapfen 26 auf
schieben und durch Einbringen von Lötmaterial in den Rings
palt zwischen diesen beiden Teilen lassen sie sich an den an
einander grenzenden Umfangsflächen miteinander verlöten.
Nachdem die in Fig. 4 und 5 gezeigte hohlzylindrische Hülse
20 mit eingelagerten Streifen 24 aus PKD oder PKB auf dem
Zapfen 26 des Grundkörpers 10 festgelötet worden ist, folgt
das Einschleifen der schraubenförmigen Nuten 18 und die Bear
beitung der Schneidkanten 16. Der Endzustand ist im Teil-
Querschnitt nach Fig. 2 gezeigt.
Abweichend vom gezeichneten Ausführungsbeispiel kann der
Schaftfräser andere Maße, einen anderen Spannschaft, eine an
dere Anzahl von Schneidkanten am Umfang, wahlweise auch gera
de Schneidkanten und gegebenenfalls weitere Schneidkanten an
der vorderen Stirnseite haben. Es versteht sich, daß je nach
der gewünschten Anordnung der Schneidkanten ein Hartmetall
rohling mit entsprechenden Einlagerungen aus PKD oder PKB von
Spezialherstellern, wie z. B. der Firma Sandvig, beschafft
werden muß, aus dem dann die Hülse 20 herausgearbeitet wird.
Claims (4)
1. Schaftfräser mit einem Grundkörper (10) aus Stahl oder
einer Schwermetallegierung und einem mit wenigstens einer
aus polykristallinem Diamant (PKD) oder polykristallinem
Bornitrid (PKB) bestehenden Schneide (16) versehenen vor
deren Teil (20) aus Hartmetall, der durch eine Lötverbin
dung mit dem Grundkörper (10) verbunden ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der aus Hartmetall bestehende Teil eine
Hülse (20) ist, die auf einem einstückig mit dem Grund
körper (10) aufgebildeten Zapfen (26) sitzt und mit die
sem an den aneinandergrenzenden Umfangsflächen verlötet
ist.
2. Schaftfräser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser des Zapfens wenigstens etwa 8 mm beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung eines Schaftfräsers nach An
spruch 1 aus einem Grundkörper (10) aus Stahl oder einer
Schwermetallegierung und einem zylindrischen Rohling aus
Hartmetall, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(10) einstückig mit einem sich bis an das vordere Ende
des Fräsers erstreckenden Zapfen (26) hergestellt wird,
in den mit wenigstens einer dem Verlauf einer Schneidkan
te (16) entsprechenden, materialschlüssig gebundenen Ein
lage aus PKD oder PKB versehenen Rohling aus Hartmetall
eine zum Durchmesser des Zapfens (26) passende Bohrung
(22) eingearbeitet wird, dann die so entstandene Hülse
(20) aus Hartmetall auf die Umfangsfläche des Zapfens
(26) aufgelötet und anschließend Nuten (18) in die Hülse
(20) eingearbeitet werden und die Schneidkante (16) elek
troerosiv bearbeitet und/oder geschliffen wird.
4. Schaftfräser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrung (22) in dem Rohling aus Hartmetall durch
Elektroerosion mittels einer Drahtelektrode erzeugt wird.
Priority Applications (1)
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- 1999-09-29 DE DE1999146799 patent/DE19946799A1/de not_active Withdrawn
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