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Die Erfindung betrifft eine Rufanlage mit Rückstelleinrichtung des Rufes, welche insbesondere in einer Betreuungseinrichtung für Patienten wie Krankenhaus, Pflegeheim oder Altersheim einsetzbar ist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein handliches mobiles Datenübertragungsgerät insbesondere für das Betreuungspersonal, welches in der Rufanlage mit Rückstelleinrichtung des Rufes gemäß der Erfindung eingesetzt wird.
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In Krankenhäusern, Pflegeheimen und Altersheimen gelten spezielle Forderungen hinsichtlich der Benachrichtigung oder Alarmierung des Pflegepersonals durch die Patienten oder Bewohner. Dort ist es notwendig und gesetzlich vorgeschrieben, eine (Not-)Rufanlage in Räume eines Gebäudes einzubauen. Weiterhin werden derartige Anlagen in Forensischen Kliniken und Justizvollzugsanstalten eingesetzt.
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Diese Rufanlagen sind traditionell unter dem Begriff „Lichtrufanlagen“ bekannt. Die Grundfunktionalität dieser Lichtrufanlage und deren grundsätzliche Bedienung, Anordnung der Bedienelemente, Zeitabläufe und etc. sind in der DIN 0834 festgelegt. Mit diesen Rufanlagen werden Hilfe leistende Personen herbeigerufen oder gesucht, sowie weitere Informationen ausgetauscht. Kennzeichnend für Rufanlagen ist, dass diese in Räumen installiert werden, in denen eine Gefahr für den Rufenden oder einen Dritten auftreten kann. Es muss sichergestellt werden, dass Störungen des Betriebes unmittelbar erkannt werden. Die DIN 0834 setzt die Bedingungen für die Schnittstelle Mensch-Rufanlage, sowie für die Zeit- und Funktionsabläufe fest.
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Rufanlagen arbeiten als eigenständige Anlagen, unabhängig von anderen Versorgungseinrichtungen eines Gebäudes. In die Geräte von Rufanlagen dürfen andere Funktionen integriert werden. Beispielsweise können diese Funktionen Telefonanschluss, Rundfunkempfang, Fernbedienungen für Lichtsteuerung und TV-Empfang sowie Inkassofunktionen umfassen. Wesentlich ist, dass die Rufanlage gegenüber allen anderen möglichen Funktionen immer unabhängig und vorrangig betrieben wird.
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Zur Rufauslösung muss an jedem Bett sowie in Waschräumen, Bädern und Toiletten eine von der rufenden, Hilfe anfordernden Person (dem Patienten) erreichbarer Ruftaster installiert sein. Personen, die nur eingeschränkt bewegungsfähig sind, erhalten einen Schnurtaster, welcher elektrisch mit dem Ruftaster gekoppelt ist.
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Weiterhin muss die Rufanlage einen „Anwesenheitstaster“ in jedem Raum aufweisen, von dem ein Ruf ausgehen kann und von der die Hilfe leistende Person erreicht werden soll. Die Aktivierung des Tasters erfolgt herkömmlich durch Drücken des entsprechenden Tasters für die Funktionen „Anmelden“, „Abmelden“ sowie „Aktivieren und Zurücksetzen von Notrufen“.
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Aus
DE 10 2004 038 654 B4 ist eine Rufanlage bekannt, bei der die Funktion des „Anwesenheitstasters“ durch die Installation von Lesegeräten für Chip-Karten bei jedem der Patienten und im Eingangsbereich des Zimmers realisiert wird. Die Lesegeräte basieren auf dem berührungslosen Lesen einer Chip-Karte, die von der Pflegekraft an dem Lesegerät vorbei geführt wird, sobald diese das Zimmer betritt, an den Patienten herantritt und das Zimmer verlässt. Weiterhin wird in dieser Druckschrift eine Rufanlage beschrieben, bei der im Eingangstürbereich des Zimmers sowie in der Nähe jedes Patientenbetts „Ident-Geber“ angebracht sind. Die Ident-Geber sind Chip-Karten mit einem RFID-Transponder, welche mittels eines mobilen Handterminals berührungslos auslesbar sind. Das Handterminal ist über Funk mit einer Rufzentrale verbunden und wird von der zur Hilfe gerufenen Pflegekraft nicht nur zur Feststellung und Dokumentation des „Anwesend Seins“ verwendet, sondern besitzt eine Vielzahl weiterer Funktionen, wie Anzeigefunktionen, Telefonfunktion und ein Tastenfeld. Beide Ausführungsformen nutzen die Identifikation über Chipkarten, insbesondere solche, die einen RFID-Transponder verwenden, welche teure Empfänger erfordern. Nachteilig ist, dass personenbezogene oder raum- und patientenbezogene Chipkarten ausgestellt und beispielsweise bei der Verlegung von Patienten in andere Räume mit übertragen werden müssen. Probleme kann weiterhin die Datenübertragung über Funkwellen bereiten, da elektronische medizinische Geräte sehr sensibel auf umgebende Strahlung reagieren können. Funkwellen bereiten darüber hinaus Probleme, räumlich in der Ausbreitung begrenzt zu werden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu grunde, ein von Chipkarten unabhängiges Management von Patientenrufen, Hilfeleistungen von Pflegekräften sowie eine Protokollierung von Pflegemaßnahmen zu erreichen. Es wird eine Betriebsart angestrebt, die möglichst weitgehend auf die Datenübertragung durch Funkwellen verzichtet. Die Rufanlage soll vergleichsweise einfach und preiswert sein sowie zuverlässig arbeiten und die Arbeitsabläufe dokumentieren.
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Diese Aufgabe wird mit einer Rufanlage durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche 2 bis 9 sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Merkmale des Anspruchs 1.
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Diese Aufgabe wird weiterhin mit einem mobilen Datenübertragungsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Die Rufanlage mit Rückstelleinrichtung des Rufes wird von einer Hilfe anfordernden Person, welche Hilfe benötigt oder pflegebedürftig ist oder sich in einer sonstigen Gefahr befindet, mittels eines so genannten „Ruftasters“ ausgelöst, um zumindest eine Hilfe leistende Person zu rufen, welche die Hilfe, Pflege oder Rettung durchführt. Die Rufanlage weist die folgenden in einem Gebäude installierten Baugruppen auf:
- – eine Datenverarbeitungszentrale, welche das Signal des Ruftasters überwacht und auswertet und eine Signalisierung an die Hilfe leistende Personen auslöst und
- – den in einem unmittelbaren Aufenthaltsbereich der Hilfe anfordernden Person angebrachten Ruftaster, dessen Betriebszustand von der Datenverarbeitungszentrale fortlaufend überwachbar und im Aufenthaltsbereich anzeigbar ist sowie
- – eine in dem unmittelbaren Aufenthaltsbereich der Hilfe anfordernden Person installierte empfangende Einrichtung zur optischen drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts, nachfolgend kurz IR-Empfänger genannt, deren Betriebszustand von der Datenverarbeitungszentrale fortlaufend überwachbar ist.
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Weiterhin beinhaltet die Rufanlage ein von der Hilfe leistenden Person mitgeführtes mobiles Datenübertragungsgerät, welches beispielsweise von einer aufladbaren Batterie betrieben wird. Das mobile Datenübertragungsgerät beinhaltet weiterhin eine sendende Einrichtung zur optischen drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts, nachfolgend IR-Sender genannt. Durch Handhabung des mobilen Datenübertragungsgerätes durch die Hilfe leistende Person in unmittelbarer Nähe zu dem IR-Empfänger ist eine Verbindung über infrarotes Licht herstellbar um die Anwesenheit der Hilfe leistenden Person bei der Hilfe anfordernden Person zu bestätigen. Die erfolgreiche Herstellung der Infrarotverbindung wird im Aufenthaltsbereich der Hilfe anfordernden Person, von der Datenverarbeitungszentrale gesteuert, angezeigt. Die Anzeige des Betriebszustandes der Rufanlage erfolgt vorzugsweise durch verschiedenfarbige Anzeigelampen in der Nähe des Ruftasters.
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Diese Bestätigung der Anwesenheit der die Hilfe leistenden Person bei der die Hilfe anfordernden Person kann je nach Programmierung der Datenverarbeitungszentrale ebenfalls eine Ruflöschung und/oder Rufabstellung bewirken.
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Das mobile Datenübertragungsgerät, welches nur über einen IR-Sender verfügt und mit den im Raum installierten IR-Empfängern Daten austauscht, ist ausreichend um die Anwesenheit der Hilfe leistenden Person bei der Hilfe anfordernden Person zu bestätigen. Die einfachste und damit kostengünstigste Ausführung verwendet im mobilen Datenübertragungsgerät nur einen einfachen IR-Sender, der ein codiertes Signal aussendet. In den zu überwachenden Räumen genügen einfache IR-Empfänger.
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Jedoch ist mit einem etwas höheren Aufwand auch ein bidirektionaler Austausch von Daten mittels der Einrichtungen zur optischen drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts möglich. So können mit Hilfe der programmierbaren Datenverarbeitungszentrale weitere Überwachungs- und Steuerfunktionen realisiert werden.
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Eine Funkverbindung ist nicht notwendig. Es ist insbesondere im Krankenhausbereich vorteilhaft, dass das mobile Datenübertragungsgerät aktiv keine Funkwellen ausstrahlt. Die infrarote optische Datenübertragung wird durch andere Elektrogeräte nicht gestört und die infrarote optische Strahlung stört andere Geräte nicht. Die Einrichtungen zur optischen drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts können in ihren Übertragungseigenschaften mittels einfacher optischer Elemente in einem weiten Nutzungsbereich so eingestellt werden, dass ein Datenaustausch über mehrere Meter oder auch nur über einige Zentimeter realisiert werden kann.
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Ein wesentliches Merkmal der Rufanlage ist, dass das mobile Datenübertragungsgerät eine elektronische Schaltung mit einem Speicher enthält, in dem ein individueller Code gespeichert ist. Dieser Code wird mit dem modulierten infraroten Signal des IR-Senders an den IR-Empfänger übertragen und an die Datenverarbeitungszentrale weiter geleitet. Das mobile Datenübertragungsgerät ist personalisiert einer die Hilfe leistenden Personen zugeordnet und der übertragene Code entspricht einer Identifikationsnummer der jeweiligen Hilfe leistenden Person. Somit kann jede Hilfe leistende Person, welche den Rückstellvorgang ausgelöst hat, namentlich identifiziert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass mittels der Datenverarbeitungsanlage eine genaue Zeiterfassung erfolgen kann, so dass der Zeitablauf vom Auslösen des Rufes, dem Eintreffen der Hilfe leistenden Person bei der Hilfe anfordernde Person bis hin zum Verlassen des Raumes dokumentiert werden kann. Zweckmäßigerweise ist das mobile Datenübertragungsgerät mit mindestens einer Taste ausgestattet. Die Taste dient dem kurzzeitigen manuellen In Betrieb Setzen des IR-Senders, wenn ein IR-Empfänger in der Nähe ist. Sofern das mobile Datenübertragungsgerät mit den entsprechenden Funktionen ausgestattet ist, können auch die bei der Hilfe anfordernden Person vorgenommenen Maßnahmen durch eine Tastatureingabe oder durch ein Einlesen von Daten dokumentiert werden. Ein Mikrofon ist vorgesehen um Sprachinformationen zu speichern und / oder eine Sprachsteuerung von Geräten zu ermöglichen.
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In einer Ausbaustufe verfügt das mobile Datenübertragungsgerät zusätzlich über eine funkbetriebene Empfangseinrichtung. Dann ist es zweckmäßig, mindestens eine der nachfolgend beispielhaft genannten Anzeigeeinrichtungen zu betreiben:
- – optisch, durch Anzeigelampen oder ein Display,
- – akustisch, durch einen Signalgeber oder Lautsprecher und / oder
- – mechanisch, durch einen Vibrationen erzeugenden Signalgeber.
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Der Hilfe leistenden Person können über die funkbetriebene Empfangseinrichtung und / oder die bidirektionale optische drahtlose Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts von der Datenübertragungszentrale aus Informationen übermittelt werden.
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In einer Ausgestaltung der Rufanlage beinhaltet das mobile Datenübertragungsgerät weiterhin eine funkbetriebene Sendeeinrichtung. Technisch ist diese dann vorzugsweise mit der funkbetriebenen Empfangseinrichtung gekoppelt.
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Das mobile Datenübertragungsgerät kann so eingestellt werden, dass die funkbetriebene Sendeeinrichtung nur dann in Betrieb genommen wird, wenn ein Datenaustausch über die optische drahtlose Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts nicht sichergestellt oder möglich ist.
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Das mobile Datenübertragungsgerät enthält dann vorzugsweise zusätzlich ein Mikrofon und/oder eine Kamera und/oder eine Tastatur, um Daten aufzunehmen, die mittels des optischen Übertragungsweges oder mittels der funkbetriebenen Sendeeinrichtung an die Datenübertragungszentrale übertragen werden.
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Für den universellen Betrieb ist daher auch vorgesehen, dass die Datenverarbeitungszentrale eine funkbetriebene Sendezentrale und eine funkbetriebene Empfangszentrale aufweist. Vorzugsweise ist die Verbindung zwischen der Datenverarbeitungszentrale und dem mobilen Datenübertragungsgerät fortlaufend überwachbar. Diese Überwachung erfolgt durch die Datenverarbeitungszentrale gesteuert. Diese überwacht den Betriebszustand der Einrichtungen zur optischen drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts und des Ruftasters sowie sofern vorhanden, die funkbetriebene Verbindung.
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Um spezifische, vorgeschriebene Anforderungen oder besondere Funktionen zu erfüllen, ist in jedem Raum, unabhängig vom gewöhnlichen Aufenthaltsort der Hilfe anfordernden Person, meist in der Nähe einer Zimmertür, ein weiterer IR-Empfänger eingebaut. Dabei wird durch Handhabung des mobilen Datenübertragungsgerätes durch die Hilfe leistende Person in unmittelbarer Nähe zu dem weiteren IR-Empfänger eine Verbindung hergestellt, um eine Ruflöschung und / oder Rufabstellung zu bewirken.
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Die Verbindungen zwischen der Datenverarbeitungszentrale und dem Ruftaster sowie den empfangenden Einrichtungen zur optischen drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts erfolgt vorzugsweise über elektrische Leitungen, welche von der Datenübertragungszentrale überwacht werden.
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Die Übertragung kann jedoch auch über eine Funkverbindung erfolgen, welche ebenfalls fortlaufend überwacht wird.
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Das mobile Datenübertragungsgerät zum Betrieb einer Rufanlage mit der infraroten Sendefunktion ist ein eigenständiges vergleichsweise einfaches Gerät, welches kostengünstig herstellbar ist. Es enthält eine Batterie zur Stromversorgung, sowie einer elektronische Schaltung mit einem Speicher sowie einem IR-Sender. Der IR- Sender sendet gerätebezogene, codierte IR-Signale aus, wobei durch Handhabung des mobilen Datenübertragungs- und Anzeigegerätes durch die Hilfe leistende Person in unmittelbarer Nähe zu dem IR-Empfänger eine Verbindung herstellbar ist, um eine Anwesenheit oder Handlung der Hilfe leistenden Person bei der Hilfe anfordernden Person zu bestätigen.
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Sollen jedoch die beschriebenen umfangreichen Funktionen eines bidirektionalen Datenaustausches realisiert werden, ist es besonders vorteilhaft, dass mobile standardisierte Geräte alle Funktionen erfüllen können, wenn diese mit entsprechenden Programmen betrieben werden. Daher ist ein handelsübliches Mobiltelefon oder ein Persönlicher Digitaler Assistent (PDA, Personal Digital Assistent) als mobiles Datenübertragungsgerät einsetzbar, sofern die erforderlichen Ruf-Funktionen und Bestätigungs-Funktionen entsprechend in den Geräten programmiert werden.
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Im Zimmer der Bewohner oder Patienten befindet sich in der Regel am Bett ein Ruftaster mit einer Anzeige des Betriebszustandes über farbige Lampen sowie mit einem Steckanschluss für einen Schnurtaster (Birntaster) zur Auslösung von Rufen. Eine Rufauslösung kann aber auch beispielhaft durch ein (medizinisches) Überwachungsgerät, einen Bewegungssensor oder einen akustischen Sensor ausgelöst werden. Die Rückstellung des ausgelösten (Not-)Rufes, auch Ruflöschung oder Rufabstellung genannt, erfolgt in der Regel an einem in der Nähe der Zimmertür installierten „Abstelltaster“.
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Gemäß der Erfindung ist der „Abstelltaster“ keine mechanisch zu bedienende Taste, sondern dieser „Abstelltaster“ ist durch die Einrichtungen zur drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts realisiert. Ein Abstellsignal wird mittels des unmittelbaren Heranführens des mobilen Datenübertragungsgerätes erzeugt und mit einem IR-Sender abgestrahlt. Ein IR-Empfänger wandelt das drahtlose Signal in ein leitungsgebundenes Signal um und leitet es an die Datenverarbeitungszentrale weiter.
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In einer Sanitärzelle oder dem Bad ist ein Zugtaster oder ein Pneumatik-Taster zum Auslösen eines Notrufes gemäß der DIN 0834 vorgeschrieben. In diesem Zusammenhang ist gefordert, dass die Abstellung des (Not-)Rufes nur in den Räumen rückstellbar ist, wo dieser ausgelöst wurde. So ist es erforderlich, dass auch in diesen Räumen jeweils ein IR-Empfänger installiert ist. Die Datenverarbeitungszentrale ist so programmiert, dass zum Beispiel ein Ruf aus dem Bad ausschließlich nur von dort aus rückstellbar ist. Daher werden ausgelöste Rufe in der Sanitärzelle, dem Bad oder in dem Aufenthaltsraum der Hilfe anfordernden Person mit dem Eintreten der Hilfe leistenden Person abgestellt und damit wird gleichzeitig die Anwesenheit der Hilfe leistenden Person in der Datenverarbeitungszentrale registriert und festgestellt sowie dokumentiert, dass sich eine Hilfe leistende Person im jeweiligen Zimmer befindet.
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Je nach Ausstattung kann die Abstellung des Rufes, der innerhalb eines Patientenzimmers (Aufenthaltsbereich) ausgelöst wurde, an dem IR-Empfänger unmittelbar am Patientenbett erfolgen oder diese Abstellung kann an dem IR-Empfänger an der Zimmertür des Raumes erfolgen. Die Betätigung der Rückstellfunktion erfolgt durch einfaches Annähern des Infrarotsenders des mobilen Datenübertragungsgerätes an den in den Räumen fest installierten IR-Empfängern. Auf jeden Fall muss das Grundanliegen der DIN 0834 erfüllt werden, dass ein Ruf grundsätzlich an dem Ort oder Raum zurückgestellt werden muss, an dem dieser ausgelöst wurde.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass spezielle Tasten an dem mobilen Datenübertragungsgerät für spezifische Funktionen, wie Arzt-Ruf, Ruf einer zweiten Hilfe leistenden Person, Gruppenruf oder übergeordneter Notruf usw., vorgesehen sind. Daher sind in dem Aufenthaltsraum, Bad oder Sanitärbereich keine zusätzlichen Tasten oder Schalter erforderlich. Ein umfassend ausgestattetes mobiles Datenübertragungsgerät kann auch weitere Steuer- und Schaltaufgaben erfüllen, wie zum Beispiel Türöffnungen, Lichtsteuerung und Temperatursteuerung.
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Es ist sehr vorteilhaft, dass die Hilfe leistende Person keine mechanischen Taster im Raum betätigen muss. Das kommt der Einhaltung von Hygienevorschriften sehr entgegen, da jede Hilfe leistende Person nur das eigene, personalisierte zugeordnete mobile Datenübertragungsgerät bei sich trägt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines einfachen mobilen Datenübertragungsgerätes mit einem IR-Sender,
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2 eine schematische Darstellung eines um Zusatzfunktionen erweiterten mobilen Datenübertragungsgerätes und
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3 eine beispielhafte Rufanlage in einem Raum für die Betreuung von kranken Patienten.
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Im einfachsten Fall der Ausstattung beinhaltet das mobile Datenübertragungsgerät 11 gemäß 1 eine aufladbare Batterie 22 zur Stromversorgung und eine elektronischen Schaltung, an die eine infrarotes Licht abstrahlende Lichtquelle angeschlossen ist. Die elektronische Schaltung erzeugt ein Signal zum Betrieb der Lichtquelle. Diese Komponenten realisieren die sendende Einrichtung zur drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts, den IR-Sender 9. Vorzugsweise ist das infrarote Licht codiert moduliert, mit einem ersten Code, der einen Bezug zur zugeordneten Rufanlage hat, um einen eindeutigen Betrieb gewährleisten zu können. Störstrahlungen dürfen keine Signalisierung liefern. Die elektronische Schaltung beinhaltet daher einen Speicher, in dem der auf die jeweilige Rufanlage bezogener erster Code gespeichert ist.
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Vorzugsweise ist das mobile Datenübertragungsgerät 11 einer die Hilfe leistenden Person fest zugeordnet. Es enthält daher in einem Speicher 21 einen zweiten Code, der auf die handhabende Person verweist. Alternativ kann der individuelle, auf die Personen bezogene zweite Code in das mobile Datenübertragungsgerät 11 eingegeben werden, so dass mit Hilfe der Datenverarbeitungszentrale eine eindeutige personelle Zuordnung möglich. Im einfachsten Fall ist das Gerät nur mit einer Taste 18 versehen, um den das infrarote Licht abgebenden Sender nur bei Bedarf, in unmittelbarer Nähe zu einem IR-Empfänger 8 auf „Ein“ zu schalten. So wird der Energieverbrauch minimiert. Alternativ kann auch eine Tastatur vorgesehen sein, insbesondere, wenn die Eingabe des personenbezogenen, zweiten Codes manuell vorgesehen ist.
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2 zeigt beispielhaft die Ausstattung eines mobilen Datenübertragungsgerätes 11, welches eine Größe und Form hat, dass dieses bequem mit einer Hand geführt und gehalten werden kann. Die Einrichtung zur drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts, der IR-Sender 9 hier zusätzlich mit einem IR-Empfänger 10, ist hier mit einer Sende- und Empfangsfunktion ausgestattet. Dieses ermöglicht einen bidirektionalen Datenaustausch mit einer weiteren Einrichtung zur drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts, welche stationär in einem Raum angeordnet sind, von dem (Hilfe-)Rufe ausgehen können. Das mobile Datenübertragungsgerät ist mit einer ständig funkbetriebenen Empfängereinrichtung 12 ausgestattet. Weiterhin besitzt das mobile Datenübertragungsgerät eine komplexe Funktionalität, welche durch eine Tastatur 18, einen Signalgeber 14, welcher mechanische Vibrationen erzeugt, eine optische Anzeigeeinrichtung 15 in Form eines Displays, eine akustische Anzeigeeinrichtung 16, beispielsweise Lautsprecher, ein Mikrofon 17 sowie eine Bildaufnahmeeinrichtung 19, beispielsweise Kamera oder Scanner. Die Baugruppen dienen der Informationsgewinnung und Informationsabgabe. Informationen werden in dem mobilen Datenübertragungsgerät 11 solange gespeichert, bis ein Datenaustausch mit der Datenverarbeitungszentrale 2 erfolgen kann. Dieser Datenaustausch erfolgt immer dann, wenn eine drahtlose Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infraroten Lichts hergestellt ist. Diese Konfiguration verzichtet auf eine aktive drahtlose Verbindung über Funkwellen, die von dem mobilen Datenübertragungsgerät 11 ausgeht. Wird jedoch ein ständiger Datenaustausch zwischen dem mobilen Datenübertragungsgerät 11 und der Datenverarbeitungszentrale 2 gewünscht oder gefordert, ist eine funkbetriebene Sendeeinrichtung 13 in dem mobilen Datenübertragungsgerät 11 vorgesehen.
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3 stellt beispielhaft einen Raum 1 dar, in dem zur Pflege von Personen zwei Patientenbetten 20 eingerichtet sind. Der Raum 1 ist mit Komponenten einer Rufanlage ausgestattet. Im Beispiel sind am Kopfteil jedes Patientenbettes jeweils ein IR-Empfänger 8 sowie jeweils ein Ruftaster 5 mit einer Signalisierung des Betriebszustandes 7 fest installiert. Der Ruftaster 5 hat einen Steckanschluss für eine flexible Leitung zu einem Schnurtaster 6, welcher ebenfalls über eine Signalisierung des Betriebszustandes 7 verfügt.
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Außerhalb des Raumes 1 ist an einer zentralen Stelle eines Gebäudes eine Datenverarbeitungszentrale 2 errichtet, die in der Lage ist, (Not-)Rufe von Hilfe anfordernden Personen aus den verschiedensten Aufenthaltsbereichen, wie zum Beispiel Patientenzimmer, Bäder und Sanitärbereiche zu empfangen, den Betrieb zu überwachen und die Hilfe leistenden Personen zu informieren oder zu alarmieren.
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Zur Information und Alarmierung der Hilfe leistenden Person steuert die Datenverarbeitungszentrale je nach Konfiguration verschiedenste Alarmeinrichtungen, wie Signaltafeln, Lauftext-Anzeigen und akustische Signalgeber in Dienst-, Schwestern- und Arztzimmern, Signaleinrichtungen auf den Zimmerfluren und / oder eine funkbetriebene Sendezentrale 3, welche Funkwellen aussendet, die von dem mobilen Datenübertragungsgerät, das von der Hilfe leistenden Personen getragen wird, empfangen werden können.
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Weiterhin kann die Datenverarbeitungszentrale 2 über eine funkbetriebene Empfangszentrale 4 verfügen, insbesondere in dem Fall, dass die mobilen Datenübertragungsgeräte 11 eine funkbetriebene Sendeeinrichtung 13 besitzen. In der Regel werden alle Signalisierungen und Betriebszustände der Rufanlage sowie weitere Informationen zur Dokumentation gespeichert. Jeder Ruftaster 5 bzw. jeder Schnurtaster 6 und deren Signalisierungen 7 sowie jeder IR-Empfänger 8 sind über elektrische Leitungen mit der Datenverarbeitungszentrale 2 verbunden. Jedoch ist es auch möglich, die überwachten bidirektionalen Verbindungen über Funkwellen herzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufenthaltsbereich, Raum
- 2
- Datenverarbeitungszentrale
- 3
- funkbetriebene Sendezentrale
- 4
- funkbetriebene Empfangszentrale
- 5
- Ruftaster
- 6
- Schnurtaster (Birntaster)
- 7
- Signalisierung des Betriebszustandes
- 8
- IR-Empfänger (empfangende Einrichtung zur drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels infrarotem Licht)
- 9
- IR-Sender (sendende Einrichtung zur drahtlosen Punkt-zu-Punkt Übertragung mittels Infrarotem Licht)
- 10
- weiterer IR-Empfänger
- 11
- mobiles Datenübertragungsgerät
- 12
- funkbetriebene Empfangseinrichtung
- 13
- funkbetriebene Sendeeinrichtung
- 14
- Signalgeber
- 15
- optische Anzeigeeinrichtung
- 16
- akustische Anzeigeeinrichtung
- 17
- Mikrofon
- 18
- Taste / Tastatur
- 19
- Bildaufnahmeeinrichtung
- 20
- Patientenbett
- 21
- Speicher
- 22
- Batterie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004038654 B4 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 0834 [0004]
- DIN 0834 [0004]
- DIN 0834 [0032]
- DIN 0834 [0033]