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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Heckscheibenwischvorrichtung, mit einem Wischermotor, der über eine Befestigungsanordnung an einer Fahrzeugkarosserie des Kraftfahrzeuges befestigbar ist, indem die Befestigungsanordnung mittels mindestens eines Montageelementes in mindestens eine in der Fahrzeugkarosserie ausgebildete Aussparung einsetzbar und darin verschiebbar ist, wobei das Montageelement mindestens ein Rastelement aufweist, das in einer Montageposition des Montageelementes eine formschlüssige Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie bildet, um den Wischermotor lösbar an der Fahrzeugkarosserie anzubinden.
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Stand der Technik
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Derartige Scheibenwischvorrichtungen sind allgemein bekannt und beispielsweise in dem Dokument
DE 10 2004 063 177 A1 beschrieben. Dieses Dokument zeigt eine Scheibenwischvorrichtung mit einem Wischermotor und einem zwischen dem Wischermotor und der Fahrzeugkarosserie angeordneten Montageelement. Das Montageelement dient vorliegend dazu, die Befestigung des Wischermotors, welche im Wesentlichen im Stand der Technik über Schrauben erfolgt, deutlich zu vereinfachen, um die Verbindung und deren Montage preiswerter zu gestalten. Dazu ist an dem Montageelement ein Gewinde ausgebildet, durch welches das Montageelement in die Fahrzeugkarosserie einschraubbar ist und über ein Rastelement in der Endstellung des Montageelementes in der Karosserie gehalten wird. Der Aufbau des in diesem Dokument gezeigten Montageelementes ist jedoch sehr aufwendig genauso wie die Vorbereitung der Fahrzeugkarosserie.
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Zur Vereinfachung der Montage des Wischermotors an der Fahrzeugkarosserie hat die Anmelderin einen Befestigungsmechanismus entwickelt, bei dem das Montageelement in eine in der Fahrzeugkarosserie ausgebildete Aussparung einsetzbar ist. Zur Fixierung des Montageelementes in einer Endstellung ist im Befestigungsbereich der Karosserie eine Rampe an der Fahrzeugkarosserie ausgebildet, über die das Montageelement geschoben werden muss, bis es mit einem ebenfalls an der Fahrzeugkarosserie ausgebildeten Anschlag zur Anlage kommt und in eine zwischen Rampe und Anschlag gebildete Vertiefung mit einem an dem Montageelement ausgebildeten Vorsprung eingreift. Die Herstellung der an der Fahrzeugkarosserie auszubildenden Geometrie ist jedoch sehr aufwendig und teuer.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Scheibenwischvorrichtung bereitzustellen, die ein noch einfacheres sicheres und kostengünstigeres Anbinden des Wischermotors an die Fahrzeugkarosserie ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an dem Montageelement ein Steg vorgesehen ist, der in der Endstellung des Montageelementes in der Aussparung der Fahrzeugkarosserie mit einer an einem Endbereich des Steges ausgebildeten Ausbuchtung in eine in der Fahrzeugkarosserie beabstandet von der Aussparung eingebrachte Rastöffnung und/oder -vertiefung zumindest teilweise eingreift, und der Steg einen zwischen der Aussparung und der Rastöffnung gebildeten Abschnitt der Karosserie hintergreift, wobei der Steg und/oder eine zwischen dem Abschnitt und dem Montageelement gebildete Kontaktfläche zumindest teilweise eine strukturierte Oberfläche aufweist.
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Vorteile der Erfindung
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Mit anderen Worten wird die komplette Haltefunktion für den Wischermotor in das Montageelement integriert, wodurch eine besonders einfache Montage des Wischermotors in der Fahrzeugkarosserie ermöglicht ist und gleichzeitig durch die Strukturierung des Steges und/oder der Kontaktflächen eine Erhöhung der Reibwerte innerhalb des Verbindungsbereichs erzielt wird. Durch diese Strukturierung der Kontaktfläche wird eine Rückdrehsicherung entgegen der Eindrehrichtung des Montageelementes und gleichzeitig eine Konturanpassung zwischen dem Montageelement und der Fahrzeugkarosserie bereitgestellt. Es ist nicht mehr notwendig, die Karosserie zur Aufnahme eines entsprechenden Montageelementes aufwendig vorzubereiten und entsprechend zu bearbeiten. Stattdessen reicht es, beispielsweise durch einfaches Stanzen eine Aussparung zum Einsetzen des Montageelementes und eine Rastöffnung zur Bereitstellung eines Schnappmechanismusses in die Fahrzeugkarosserie einzubringen und die Kontaktflächen zu strukturieren. Die Strukturierung führt dazu, dass durch die zwischen Montageelement und Fahrzeugkarosserie gebildete Verbindung im Betrieb auftretende Wischkräfte unter Beibehaltung der Montagekräfte des Heckwischerantriebes zuverlässig aufgenommen werden können, so dass nunmehr auch bei höheren Belastungen, insbesondere Dreh- und Torsionsmomenten eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Montageelement der Fahrzeugkarosserie gewährleistet werden kann, ohne dass das Montageelement aus der Fahrzeugkarosserie herauszurutschen droht.
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Die strukturierte Oberfläche kann beispielsweise durch an dem Steg und/oder der Kontaktfläche ausgebildete Vorsprünge gebildet sein. Natürlich ist es auch möglich, die Oberflächenstruktur durch erhöhte Rillen zu bilden. Diese können sowohl achsparallel als auch gekreuzt angeordnet sein. Denkbar ist auch, die Oberflächenstruktur durch pyramidenförmige und/oder kegelförmige Vorsprünge zu bilden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist die Oberfläche des Steges des Montageelementes und die Oberfläche des Montageelementes im Bereich des Kontaktes mit der Fahrzeugkarosserie verschiedenartig strukturiert ausgebildet.
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Es kann zweckmäßig sein, die strukturierte Oberfläche durch ein elastisches Material insbesondere aus Gummi auszubilden, wobei die strukturierte Oberfläche eine Härte zwischen 30 Shore und 95 Shore, bevorzugt zwischen 70 Shore und 90 Shore, noch bevorzugter von 80 Shore aufweist. Dadurch wird zum Einen gewährleistet, dass sich das Montageelement beim Eindrehvorgang zumindest im Bereich der strukturierten Oberfläche vorspannt und so ein Drehen entgegen der Eindrehrichtung nur durch Überwindung eines Widerstandes möglich ist, wodurch ein ungewolltes Lösen des Montageelements aus der Fahrzeugkarosserie verhindert wird. Ferner kann durch die Elastizität der strukturierten Oberfläche ein Toleranzausgleich in axialer Richtung erreicht werden.
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Zur weiteren Vereinfachung des Aufbaus der Befestigungsanordnung für die Anbindung des Wischermotors an der Fahrzeugkarosserie wird in einem Ausführungsbeispiel vorgeschlagen, das Montageelement als elastisches Entkopplungselement auszubilden, um eventuell auftretende Schwingungen, Geräusche und Relativbewegungen zwischen dem Wischermotor und der Fahrzeugkarosserie zu dämmen. Zusätzliche Entkopplungselemente zwischen dem Montageelement und der Fahrzeugkarosserie bzw. zwischen dem Montageelement und der darin eingesetzten Komponenten der Scheibenwischvorrichtung können somit vollends entfallen.
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Dazu kann das Montageelement beispielsweise vollständig aus einem Gummi gebildet sein. Natürlich ist es auch möglich, das Montageelement nur teilweise aus Gummi zu gestalten und beispielsweise den Kern des Montageelementes aus einem Werkstoff auszubilden, der eine höhere Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist. Auch ist es möglich, nur die strukturierte Oberfläche elastisch insbesondere aus Gummi zu fertigen, wenn das Montageelement und die strukturierte Oberfläche nicht einteilig ausgebildet sind.
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Um auch bei einem Auftreten von Biege- und Torsionsmomenten eine sichere Befestigung des Wischermotors zu gewährleisten, weist das Montageelement eine Härte zwischen 30 Shore A und 95 Shore A, bevorzugt zwischen 70 Shore A und 90 Shore A, noch bevorzugter von 80 Shore A auf. So können auf die Scheibenwischvorrichtung wirkende Kräfte auch über das Montageelement aufgenommen und über die Fahrzeugkarosserie abgeführt werden.
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Die an dem Steg ausgebildete Ausbuchtung kann beispielsweise als Rastnase ausgebildet sein.
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Um die Montage des Montageelementes an der Fahrzeugkarosserie zu vereinfachen, ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, die Ausbuchtung als in Einsteckrichtung des Montageelements mit einer Führungsschräge zu versehen.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die im Folgenden näher beschriebenen Zeichnungen verwiesen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
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Darin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Wischermotorschnellbefestigung gemäß dem Stand der Technik; und
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2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Wischermotorschnellbefestigung.
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Ausführungsform der Erfindung
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Die 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Wischermotorschnellbefestigung gemäß dem Stand der Technik im Teilschnitt.
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Zur Befestigung eines nicht dargestellten Wischermotors weist die Scheibenwischvorrichtung eine Befestigungsanordnung 1 auf, über die der Wischermotor an einer Fahrzeugkarosserie 2 des Kraftfahrzeuges befestigt ist. Dazu ist die Befestigungsanordnung 1 mittels eines Montageelementes 3 in eine in der Fahrzeugkarosserie 2 ausgebildete Aussparung 4 eingesetzt und darin verschieblich gehalten. In dem Montageelement 3 sind Vertiefungen 3a ausgebildet, in die der Wischermotor mit dessen Gehäuseabschnitt eingesetzt ist.
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An dem Montageelement 3 ist eine Rastnase 5 ausgebildet, welche in einer Endstellung des Montageelementes 3 in der Aussparung 4 der Fahrzeugkarosserie 2 eine formschlüssige Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie 2 bildet. Dazu sind in der Fahrzeugkarosserie 2 eine Rampe 6 sowie ein Anschlag 7 ausgebildet.
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Das Montageelement 3 wird zur Befestigung des Wischermotors in die Aussparung 4 eingesetzt und über die Rampe 6 entlang der Fahrzeugkarosserie 2 so lang verschoben, bis es mit dem Anschlag 7 in Anlage gelangt. In dieser Endstellung rastet die Rastnase 5 in eine zwischen Rampe 6 und Anschlag 7 gebildete Vertiefung 8 ein und bildet so eine formschlüssige Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie 2. In dieser Endstellung wird der Endabschnitt der Fahrzeugkarosserie 2, an dem die Rampe 6 ausgebildet ist, von einem in dem Montageelement 3 ausgebildeten Hohlraum 9 nahezu vollständig umschlossen. Die Herstellung von Anschlag 7 und Rampe 6 an der Fahrzeugkarosserie ist sehr aufwendig und teuer.
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In 2 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Wischermotorschnellbefestigung gezeigt, die die Bearbeitungs- und Montagekosten aufgrund ihres Aufbaus deutlich verringert.
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Auch hier ist eine Teilansicht einer Scheibenwischvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gezeigt, in der ein nicht näher dargestellter Wischermotor über eine Befestigungsanordnung 11 an einer Fahrzeugkarosserie 12 des Kraftfahrzeuges befestigt ist, indem die Befestigungsanordnung 11 mittels eines Montageelementes 13 in eine in der Fahrzeugkarosserie 12 ausgebildete Aussparung 14 eingesetzt ist und darin verschieblich gehalten ist. In dem Montageelement 13 sind Vertiefungen 13a ausgebildet, in die der Wischermotor mit dessen Gehäuseabschnitt eingesetzt ist. Das Montageelement 13 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als elastisches Entkopplungselement ausgebildet, um Schwingungen, Geräusche und Relativbewegungen zwischen dem Wischermotor und der Fahrzeugkarosserie zu dämmen. Dazu ist das Montageelement 13 aus einem Gummi ausgebildet, welches eine Härte von 80 Shore A aufweist. Das Montageelement 13 weist hier eine Ausbuchtung 15 auf, die in eine Endstellung des Montageelementes 13 in die Aussparung 14 der Fahrzeugkarosserie einrastet, um eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Wischermotor und der Fahrzeugkarosserie 12 zu bilden und den Wischermotor lösbar an der Fahrzeugkarosserie 12 anzubinden. Zur Vereinfachung der Montage ist an der Ausbuchtung 15 in Einsteckrichtung des Montageelementes 13 eine Führungsschräge 16 ausgebildet.
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Im Unterschied zu der in 1 gezeigten Wischermotorschnellbefestigung ist an dem erfindungsgemäßen Montageelement 13 hingegen ein Steg 17 vorgesehen, der in der Endstellung des Montageelementes 13 in der Aussparung 14 der Fahrzeugkarosserie 12 in eine in die Fahrzeugkarosserie 12 beabstandet von der Aussparung 14 eingebrachte Rastöffnung 18 mit der an dem Endbereich des Steges 17 ausgebildeten Ausbuchtung 15 zumindest teilweise eingreift. Dabei hintergreift der Steg 17 automatisch einen zwischen der Aussparung 14 und der Rastöffnung 18 gebildeten Abschnitt 19 der Fahrzeugkarosserie 12. Auch hier wird der Abschnitt 19 von einem in dem Montageelement 13 ausgebildeten Hohlraum 20 nahezu vollständig umschlossen. Die zur Befestigung des Wischermotors vorzunehmenden Vorbereitungen der Fahrzeugkarosserie 12 bestehen somit ausschließlich darin, eine Aussparung 14 und eine Rastöffnung 18 beispielsweise durch einfaches Stanzen in die Fahrzeugkarosserie 12 einzubringen und anschießend das Montageelement 13 mit dem Steg 17 zu versehen, der so ausgebildet ist, dass dessen Länge im Wesentlichen ein Einschließen des zwischen der Rastöffnung 18 und der Aussparung 14 gebildeten Abschnitts 19 in dem im Montageelement 13 ausgebildeten Hohlraum 20 ermöglicht. Durch einfaches Einsetzen des Steges 17 in die Aussparung 14 und anschließendes Verschieben des Montageelementes 13 in seine Endstellung kann so auf sehr leichte Weise eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Montageelement 13 und der Fahrzeugkarosserie 12 erreicht und eine lösbare Anbindung des Wischermotors bereitgestellt werden.
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Im Bereich des Hohlraums 20 ist an einer zwischen dem Abschnitt 19 und dem Montageelement 13 gebildeten Kontaktfläche eine strukturierte Oberfläche 21 ausgebildet, um zum einen eine Erhöhung der Reibwerte innerhalb der Verbindung zwischen Fahrzeugkarosserie 12 und Montageelement 13 zu erreichen und so gegenüber dem Stand der Technik höhere Kräfte und Momente über die Verbindung übertragen zu können und zum anderen ein Herausrutschen des Montageelementes 13 aus der Fahrzeugkarosserie 12 zu verhindern. Die in diesem Ausführungsbeispiel durch sägezahnförmig angeordnete Vorsprünge gebildete strukturierte Oberfläche 21 sorgt dafür, dass auch ein Durchrutschen insbesondere in axialer Richtung des Montageelementes 13 aufgrund der reib- und formschlüssigen Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie verhindert wird. Die strukturierte Oberfläche 21 in der Form von sägezahnförmig angeordneten Vorsprüngen oder Rillen hat ferner den Vorteil, dass das aufgrund der Elastizität der Vorsprünge letztere sich beim Eindrehvorgang des Montageelementes in die Fahrzeugkarosserie vorspannen, wodurch ein Drehen entgegen der Eindrehrichtung nur durch Überwindung einer Haltekraft möglich ist. Ferner wird durch die elastische Ausbildung der strukturierten Oberfläche 21 aufgrund der federnden Wirkung ein Toleranzausgleich geschaffen.
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In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind sowohl die zwischen dem Abschnitt 19 und dem Montageelement 13 gebildeten Kontaktflächen als auch der Steg 17 mit einer strukturierten Oberfläche versehen, um die reibschlüssige Verbindung durch Vergrößerung der Kontaktflächen und somit die Aufnahme von Dreh- und Torsionsmomenten zu stärken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004063177 A1 [0002]