DE102012206960B4

DE102012206960B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102012206960B4
Application number: DE102012206960.7A
Authority: DE
Inventors: Andreas Menath
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2012-04-26
Filing date: 2012-04-26
Publication date: 2019-10-17
Anticipated expiration: 2032-04-27
Also published as: DE102012206960A1

Abstract

Verfahren zur Erkennung zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung (30) eines Fahrzeugs, wobei- eine Bedienfunktion der Bedieneinrichtung (30) eine Richtungskomponente umfasst,- die jeweils vorgegebene Betätigungsbewegung eine Bewegung zumindest eines vorgegebenen Körperteils eines Nutzers der Bedieneinrichtung (30) in eine vorgegebene Richtung umfasst,- die Richtung der Bewegung zu der Richtungskomponente der Bedienfunktion der Bedieneinrichtung (30) korrespondiert undbei dem das Verfahren folgende Schritte umfasst,- berührungsloses Erfassen von Daten, die repräsentativ sind für einen ebenen und/oder räumlichen Verlauf einer Bewegung des zumindest einen Körperteils in einem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) in dem Fahrzeug,- Ermitteln einer Bewegungsrichtung des zumindest einen Körperteils entlang einer vorgegebenen Referenzachse abhängig von den erfassten Daten,- Ermitteln einer weiteren Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung des zumindest einen Körperteils in dem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) abhängig von den erfassten Daten,- Klassifizieren der Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung, die ein Nutzer der Bedieneinrichtung mit einer Intention ausführt, eine vorgegebene Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktion zur Ausführung zu bringen, oder als zufälligen Bewegung und/oder Umkehrbewegung abhängig von der ermittelten Bewegungsrichtung und der ermittelten weiteren Charakteristik.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erkennen zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung eines Fahrzeugs.
Moderne Fahrzeuge weisen zunehmend elektronische Einrichtungen auf, die zusätzliche Fahrzeugfunktionen mit einer Vielzahl von Auswahloptionen anbieten. Wegen der Bauraumbegrenzung im Fahrzeug werden für die dazugehörigen Bedienelemente Multi-Funktionsbedienelemente eingesetzt, mittels derer verschiedene Funktionen der angeschlossenen Einrichtung bedienbar sind.
Aufgrund einer sehr einfachen und intuitiven Bedienbarkeit erfreuen sich sogenannte Touchscreens zunehmender Beliebtheit, bei denen eine Eingabe von Befehlen erfolgt durch vorgegebene Berührungsbewegungen einer Bedienfläche oder durch vorgegebenes Drücken auf die Bedienfläche.
DE 10 2010 044 723 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Betätigung eines Dachschließelements eines Fahrzeugs. Zur automatischen Betätigung des Dachschließelements des Fahrzeugs wird eine Bewegung eines Objekts mit einem optischen Sensor erfasst. Die erfasste Bewegung wird mit mehreren vorgegebenen Bewegungsprofilen verglichen. Wenn die erfasste Bewegung einem dieser Bewegungsprofile entspricht, wird das Dachschließelement abhängig von dem entsprechenden Bewegungsprofil automatisch betätigt.
DE 10 2008 023 890 A1 offenbart eine Bedieneinrichtung mit einer Anzeigeeinrichtung. Die Bedieneinrichtung für wenigstens ein elektrisch ansteuerbares Aggregat umfasst eine Anzeigeeinrichtung und eine Sensoreinrichtung, die Gegenstände, insbesondere Teile einer menschlichen Hand, in bestimmten Bereichen in der Umgebung der Anzeigeeinrichtung erfasst. In Abhängigkeit von der Entfernung des Gegenstandes von der Anzeigeeinrichtung sind unterschiedliche Arten der Wechselwirkung zwischen dem jeweiligen Gegenstand und der Bedieneinrichtung möglich. Hierdurch können verschiedene Bereiche in unterschiedlichem Abstand vor der Anzeigeeinrichtung vorgesehen werden, in denen eine hierarchisch gestufte Bedienung durch Bewegung eines Gegenstandes beziehungsweise einer menschlichen Hand ermöglicht ist.
DE 10 2008 019 731 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Nutzererkennung.
Die Aufgabe, die der Erfindung zu Grunde liegt, ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung eines Fahrzeugs zu schaffen, die ein zuverlässiges Erkennen der vorgegebenen Betätigungsbewegung ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung zur Erkennung zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung eines Fahrzeugs, wobei eine Bedienfunktion der Bedieneinrichtung eine Richtungskomponente umfasst, die jeweils vorgegebene Betätigungsbewegung eine Bewegung zumindest eines vorgegebenen Körperteils eines Nutzers der Bedieneinrichtung in eine vorgegebene Richtung umfasst und die Richtung der Bewegung zu der Richtungskomponente der Bedienfunktion der Bedieneinrichtung korrespondiert. Es werden hierbei berührungslos Daten erfasst, die repräsentativ sind für einen ebenen und/oder räumlichen Verlauf einer Bewegung des zumindest einen Körperteils in einem vorgegebenen Erfassungsbereich in dem Fahrzeug. Ferner wird eine Bewegungsrichtung ermittelt des zumindest einen Körperteils entlang einer vorgegebenen Referenzachse abhängig von den Daten, die repräsentativ sind für den ebenen und/oder räumlichen Verlauf der Bewegung. Es wird eine weitere Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung des zumindest einen Körperteils in dem vorgegebenen Erfassungsbereich abhängig von den erfassten Daten ermittelt und abhängig von der ermittelten Bewegungsrichtung und der ermittelten weiteren Charakteristik wird die Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert, die ein Nutzer der Bedieneinrichtung mit einer Intention ausführt, eine vorgegebene Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktion zur Ausführung zu bringen, oder als zufälligen Bewegung und/oder Umkehrbewegung.
Abhängig von der ermittelten Bewegungsrichtung und der ermittelten weiteren Charakteristik kann ein Klassifizierungssignal erzeugt werden, das repräsentativ ist dafür, dass die Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung erkannt wurde.
Vorteilhafterweise ermöglicht dies, eine zufällige Bewegung und/oder Umkehrbewegung, zum Beispiel eine Ausholbewegung, zu unterscheiden von einer tatsächlichen Betätigungsbewegung, die ein Nutzer der Bedieneinrichtung mit der Intention ausführt, eine vorgegebene Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktion zur Ausführung zu bringen. Die zufällige Bewegung und die Umkehrbewegung sind Bewegungen des vorgegebenen Körperteils, die der Nutzer nicht oder nicht unmittelbar ausführt mit der Intention, die vorgegebene Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktion zur Ausführung zu bringen.
Dies hat den Vorteil, dass eine Bedienung von Einfachbedienelementen und Mehrfachbedienelementen im Fahrzeug für einen Fahrzeugnutzer weiter vereinfacht werden können durch Nutzung einer Gestenerkennung.
Vorteilhafterweise kann die jeweilige Bewegungsrichtung des zumindest einen Körperteils derart vorgegeben werden, dass ein Aufwärts- und Abwärtsbewegen des vorgegebenen Körperteils repräsentativ ist für eine analoge Bedienfunktion einer dem Fahrzeugnutzer bekannten Bedieneinrichtung, zum Beispiel für ein nach oben Scrollen beziehungsweise ein nach unten Scrollen und/oder eine Rechts- und Linksbewegung des zumindest einen Körperteils repräsentativ ist für ein nach rechts Scrollen beziehungsweise für ein nach links Scrollen und so weiter. Dies hat den Vorteil, dass die Betätigungsbewegungen sehr intuitiv von dem Nutzer ausgeführt werden können.
Vorteilhafterweise ermöglicht dies, Betätigungsbewegungen zu erkennen, die die Bewegung mehrerer Köperteile erfordern.
Solche Betätigungsbewegungen können beispielsweise ein Fingerspreizen umfassen und/oder eine Rotationsbewegung von zwei Fingern um eine vorgegebene Achse.
Die Referenzachse kann für die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung fest vorgegeben sein, beispielsweise als eine vorgegebene Achse eines rechtwinkligen Bezugskoordinatensystems. Alternativ ist möglich, dass die Referenzachse abhängig von einem resultierenden Bewegungsvektor der Bewegung des zumindest einen Körperteils in einem vorgegebenen Auswertebereich ermittelt wird.
Für die Klassifizierung der Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung kann vorgesehen sein, dass innerhalb des Erfassungsbereichs ein Auswertebereich vorgegeben wird und nur Bewegungen des zumindest einen Körperteils, die in diesem Bereich ausgeführt werden, ausgewertet werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die Daten optisch erfasst. Dies hat den Vorteil, dass die Daten einfach erfasst werden können und die Daten einen hohen Informationsgehalt hinsichtlich des Bewegungsverlaufs und/oder des zumindest einen Körperteils umfassen können, der einfach ausgewertet werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Bewegung des zumindest einen Körperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert abhängig von einem Vergleich der ermittelten Bewegungsrichtung mit der vorgegebenen Richtung für die vorgegebene Betätigungsbewegung. Dies ermöglicht, dass eine Klassifizierung der Bewegung als die jeweilige Betätigungsbewegung einfach und zuverlässig erfolgen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Bewegung des zumindest einen Körperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert abhängig von einem Vergleich einer vorgegebenen Soll-Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung mit der ermittelten weiteren Charakteristik. Dies ermöglicht, dass eine Klassifizierung der Bewegung als die jeweilige Betätigungsbewegung einfach und zuverlässig erfolgen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung repräsentiert die weitere Charakteristik eine Köperteilstellung des zumindest einen Körperteils während der Bewegung. Dies ermöglicht ein sehr einfaches und zuverlässiges Erkennen der vorgegebenen Betätigungsbewegung. Die Körperteilstellung kann zuverlässig und einfach ermittelt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird abhängig von der Körperteilstellung während der Bewegung ermittelt, ob die Bewegung von einem Fahrzeugführer oder einem Beifahrer ausgeführt wurde. Vorteilhafterweise kann dies genutzt werden, Betätigungsbewegungen, die für unterschiedliche Nutzer im Fahrzeug verschieden vorgegeben sein können, zuverlässig zu erkennen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung repräsentiert die weitere Charakteristik einen zeitlichen Verlauf und/oder einen Geschwindigkeitsverlauf und/oder Beschleunigungsverlauf des zumindest einen Körperteils während der Bewegung. Dies ermöglicht ein sehr einfaches und zuverlässiges Erkennen der jeweiligen vorgegebenen Betätigungsbewegung. Vorteilhafterweise ist in diesem Fall nicht erforderlich, dass der Nutzer eine vorgegebene Körperteilstellung einnimmt. Dies kann die Benutzung für den Nutzer vereinfachen und einen Beitrag leisten dazu, dass die Benutzung für den Nutzer intuitiver erfolgen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung repräsentiert die weitere Charakteristik einen ebenen und/oder räumlichen Krümmungsverlauf der Bewegung des zumindest einen Körperteils. Dies ermöglicht ein sehr einfaches und zuverlässiges Erkennen der jeweiligen vorgegebenen Betätigungsbewegung. Vorteilhafterweise können hierdurch Anforderungen an eine Genauigkeit einer Bewegungsausführung hinsichtlich des ebenen/räumlichen Verlaufs reduziert werden, wodurch die Bewegungsausführung und somit die Bedienung der Bedieneinrichtung vereinfacht werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung repräsentiert die weitere Charakteristik eine Länge einer Strecke, die das zumindest eine Köperteil während der Bewegung in dem vorgegebenen Erfassungsbereich entlang der Referenzachse und/oder in die vorgegebene Richtung der vorgegebenen Betätigungsbewegung zurückgelegt hat. Vorteilhafterweise können hierdurch Anforderungen an eine Genauigkeit einer Bewegungsausführung hinsichtlich des ebenen/räumlichen Verlaufs reduziert werden, wodurch die Bewegungsausführung und somit die Bedienung der Bedieneinrichtung vereinfacht werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird abhängig von einem vorgegebenen Steuersignal, das repräsentativ ist dafür, dass eine aktuelle Ausführungsbedingung erfüllt ist, die Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert. Die Bedieneinrichtung kann beispielsweise eine Bedieneinrichtungssteuerung aufweisen, die ausgebildet ist, abhängig von einem aktuellen Zustand einer Anwendung zu ermitteln, ob eine der vorgegebenen Bedienfunktionen, der die vorgegebene Betätigungsbewegung zugeordnet ist, für diese Anwendung aktuell ausgeführt werden kann oder nicht. Erkennt die Bedieneinrichtungssteuerung, dass die Bedienfunktion nicht ausgeführt werden kann, kann die Bedieneinrichtungssteuerung ausgebildet sein, ein vorgegebenes Steuersignal zu erzeugen. Abhängig von dem Steuersignal kann die Bewegung als Betätigungsbewegung klassifiziert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das zumindest eine Körperteil eine Hand. Die Hand hat den Vorteil, dass sie eine ausreichende Größe aufweist, um einfach optisch erkannt zu werden. Eine Handbewegung kann einfach ausgeführt werden. Der Bereich, in dem die Handbewegung erfasst wird, kann so vorgegeben werden, dass die Handbewegung in dem Bereich ergonomisch ausgeführt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das zumindest eine Körperteil einen Finger oder mehrere Finger einer vorgegebenen Hand. Vorteilhafterweise können so verschiedene Finger genutzt werden. Dies kann vorteilhafterweise einen Beitrag leisten, eine Zuverlässigkeit der Erkennung der jeweiligen Betätigungsbewegung zu erhöhen, da beispielsweise ein Fingertyp und alternativ oder zusätzlich eine Fingerstellung genutzt werden kann, die Bewegung auszuwerten.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden abhängig von den erfassten Daten eine Kontur des zumindest einen Körperteils ermittelt. Abhängig von der Kontur wird ermittelt, ob das zumindest eine Körperteil ein rechtseitiges oder linksseitiges Körperteil eines Menschen ist, und abhängig von der Klassifizierung des Körperteils als rechtseitiges oder linksseitiges Körperteil wird die Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung eines Fahrzeugführers oder eines Beifahrers klassifiziert. Vorteilhafterweise kann dies genutzt werden, Betätigungsbewegungen, die für unterschiedliche Nutzer im Fahrzeug verschieden vorgegeben sein können, zuverlässig zu erkennen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:

1 ein Ausführungsbeispiel eines Bediensystems für ein Fahrzeug,
2a bis 2f erste Ausführungsbeispiele für die Klassifizierung einer Bewegung zumindest eines Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung,
3 ein zweites Ausführungsbeispiel für die Klassifizierung einer Bewegung zumindest eines Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung und
4a bis 4b dritte Ausführungsbeispiele für die Klassifizierung einer Bewegung zumindest eines Köperteils als eine vorgegebene Betätigungsbewegung.

Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Bediensystems 1 für ein Kraftfahrzeug. Das Bediensystem 1 weist eine Vorrichtung 10 zur Erkennung einer Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung 30 eines Fahrzeugs und die Bedieneinrichtung 30. Die Vorrichtung 10 und die Bedieneinrichtung 30 sind in dem Fahrzeug, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, angeordnet.
Die Bedieneinrichtung 30 kann beispielsweise eine Anzeigeeinheit, beispielsweise ein Display, aufweisen. Die Anzeigeeinheit kann beispielsweise in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs angeordnet sein. Ferner kann die Bedieneinrichtung 30 eine Anzeigesteuerung für eine abgestimmte Ansteuerung der Anzeigeeinheit mit anderen Einheiten der Bedieneinrichtung 30 aufweisen. Die Anzeigesteuerung ist beispielsweise signaltechnisch gekoppelt mit einem Navigationssystem, einer Klimaautomatik, einem Infotainmentsystem und so weiter. Die Anzeigeeinheit kann genutzt werden, dem Fahrzeugnutzer mögliche Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktionen zu signalisieren, die mittels einer der jeweiligen Betätigungsbewegungen zur Ausführung gebracht werden kann. Beispielsweise kann die Anzeigevorrichtung ein Bedienmenü für einen CD-Spieler anzeigen.
Die Bedieneinrichtung 30 ist beispielsweise ausgebildet, abhängig von zumindest einer erkannten vorgegebenen Betätigungsbewegung eine vorgegebene Bedienfunktion auszuführen, zum Beispiel eine CD auszuwählen aus einem CD-Wechsler und in einen CD-Player einzulegen und die CD abzuspielen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass mittels der vorgegebenen Betätigungsbewegung ein vorgegebener Listeneintrag einer Liste, die mittels der Anzeigeneinheit angezeigt wird, ausgewählt und zur Ausführung gebracht wird.
Die Vorrichtung 10 zur Erkennung der zumindest einen Betätigungsbewegung ist ausgebildet, Daten zu erfassen, die repräsentativ sind für einen ebenen und/oder räumlichen Verlauf einer Bewegung des zumindest einen Körperteils in einem vorgegebenen Erfassungsbereich 130. Die vorgegebene Betätigungsbewegung umfasst hierbei eine Bewegung zumindest eines vorgegebenen Körperteils eines Nutzers der Bedieneinrichtung 30 in eine vorgegebene Richtung. Der Nutzer kann beispielsweise ein Fahrzeugführer und/oder ein Beifahrer sein.
Die Vorrichtung 10 kann eine Erfassungseinheit 20 umfassen. Alternativ kann der Vorrichtung 10 die Erfassungseinheit 20 zugeordnet sein. Die Erfassungseinheit 20 umfasst beispielsweise eine optische Aufnahmeeinheit, beispielsweise eine Videokamera und/oder eine Infrarot-Kamera. Die Erfassungseinheit 20 ist beispielsweise an einer Innenseite eines Fahrzeugdachs 100 angeordnet. Die optische Aufnahmeeinheit ist beispielsweise ausgebildet, Bilddaten einer zeitlichen Bildfolge zu erfassen. Die Erfassungseinheit 20 ist beispielsweise derart angeordnet, dass sie einen vorgegebenen Erfassungsbereich 130 zwischen Fahrzeugdach 100 und einer Mittelkonsole 110 eines Fahrzeugs aufweist (siehe zum Beispiel 2a). Die Erfassungseinrichtung kann derart angeordnet sein, zum Beispiel einen vorgegebenen Erfassungswinkel in Bezug auf eine Fahrzeughochachse aufzuweisen, sodass zum Beispiel auch mit einer zweidimensionale Bilddarstellung eine Bewegung in alle drei Raumrichtungen erkannt werden kann, beispielsweise durch eine ergänzende Größenauswertung des vorgegebenen Körperteils.
Alternativ oder zusätzlich ist möglich, dass die Erfassungseinheit 20 kapazitive Sensoren aufweist zur Detektion von Bewegungen von dem zumindest einen Körperteil, wobei die kapazitiven Sensoren ausgebildet sind, berührungslos zu detektieren, ob und/oder mit welchem zeitlichen Verlauf sich das zumindest eine Körperteil in Richtung der Sensoren bewegt.
Die Vorrichtung 10 ist ausgebildet, abhängig von den erfassten Daten, die repräsentativ sind für den ebenen und/oder räumlichen Verlauf der Bewegung des zumindest einen Köperteils, eine Bewegungsrichtung des zumindest einen Körperteils entlang einer vorgegebenen Referenzachse zu ermitteln.
Ferner ist die Vorrichtung 10 ausgebildet, abhängig von den erfassten Daten eine weitere Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung des zumindest einen Körperteils in dem vorgegebenen Erfassungsbereich 130 zu ermitteln.
Abhängig von der ermittelten Bewegungsrichtung und der ermittelten weiteren Charakteristik wird dann die Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert.
Die Vorrichtung 10 kann beispielsweise ausgebildet sein, die Bewegung des zumindest einen Körperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung zu klassifizieren abhängig von einem Vergleich der ermittelten Bewegungsrichtung mit der vorgegebenen Richtung für die vorgegebene Betätigungsbewegung und/oder abhängig von einem Vergleich einer vorgegebenen Soll-Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung mit der ermittelten weiteren Charakteristik.
Die Vorrichtung 10 kann ferner ausgebildet sein abhängig von einem vorgegebenen Steuersignal, das repräsentativ ist dafür, dass eine aktuelle Ausführungsbedingung erfüllt ist, die Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung zu klassifizieren. Die Bedieneinrichtung 30 kann beispielsweise eine Bedieneinrichtungssteuerung aufweisen, die ausgebildet ist, abhängig von einem aktuellen Zustand einer Anwendung zu ermitteln, ob beispielsweise die Bedienfunktion, die der Betätigungsfunktion zugeordnet ist, beispielsweise, ein Aufwärts-Scrollen in einer Liste, für diese Anwendung aktuell ausgeführt werden kann oder nicht. Erkennt die Bedieneinrichtungssteuerung, dass die Bedienfunktion nicht ausgeführt werden kann, zum Beispiel weil bereits ein oberes Ende der Liste erreicht ist, kann die Bedieneinrichtungssteuerung ausgebildet sein, das jeweils vorgegebene Steuersignal zu erzeugen. Abhängig von dem Steuersignal kann die Bewegung als Betätigungsbewegung klassifiziert werden. Kann die Bedienfunktion beispielsweise augenblicklich nicht ausgeführt werden, wird die Bewegung nicht als Betätigungsbewegung klassifiziert.
Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass zwischen der jeweiligen vorgegebenen Betätigungsbewegung des Fahrzeugführers und des Beifahrers unterschieden werden kann. Die Vorrichtung 10 kann hierzu beispielsweise ausgebildet sein, abhängig von den erfassten Daten eine Kontur des zumindest einen Körperteils, zum Beispiel von der Hand, zu ermitteln. Die Vorrichtung 10 kann ferner ausgebildet sein, abhängig von der Kontur zu ermitteln, ob das zumindest eine Körperteil ein rechtseitiges oder linkseitiges Körperteil eines Menschen ist, und abhängig von der Klassifizierung des Körperteils als rechtseitiges oder linksseitiges Körperteil die Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung des Fahrzeugführers oder des Beifahrers zu klassifizieren.
Als Referenzachsen kann beispielsweise jeweils eine Fahrzeughochachse, eine Fahrzeuglängsachse oder eine Fahrzeugquerachse genutzt werden.
Die 2a bis 2f zeigen erste Ausführungsbeispiele für die Klassifizierung der Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung abhängig von einer vorgegebenen Körperteilstellung des zumindest einen Köperteils. In den in 2a bis 2f gezeigten ersten Ausführungsbeispielen ist das zumindest eine Köperteil eine Hand eines Menschen. Alternativ oder zusätzlich können auch zum Beispiel ein Finger oder mehrere Finger genutzt werden.
2a zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel zur Erkennung einer vorgegebenen ersten Betätigungsbewegung SWIPE_down.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine vorgegebene erste Betätigungsbewegung SWIPE_down eine Bewegung der Hand zumindest näherungsweise entlang der Fahrzeughochachse in Richtung Fahrzeugboden umfasst.
Wenn beispielsweise erkannt wurde, dass in dem vorgegebenen Erfassungsbereich 130 die Hand zum Beispiel zumindest näherungsweise entlang einer Fahrzeughochachse in Richtung Fahrzeugboden bewegt wurde, wird für eine Unterscheidung, ob es sich um die vorgegebene Betätigungsbewegung handelt oder beispielsweise um eine zufällige Bewegung oder eine Ausholbewegung, die Körperteilstellung des zumindest einen Körperteils genutzt. In diesem Falle wird abhängig von der Handstellung die Bewegung als die erste Betätigungsbewegung SWIPE_down klassifiziert.
Die Bewegung der Hand wird beispielsweise als die erste Betätigungsbewegung SWIPE_down klassifiziert, wenn während der Ausführung der Bewegung der Handrücken zumindest näherungsweise in Richtung des Fahrzeugdachs 100 gerichtet ist. Eine Fehlwinkelstellung des Handrückens kann in einem vorgegebenen Toleranzbereich zugelassen sein. Beispielsweise kann der Toleranzbereich eine maximale Fehlwinkelstellung von ± 15° umfassen.
Die Körperteilstellung kann beispielsweise abhängig von einer ermittelten, zumindest teilweisen Körperteil-Kontur ermittelt werden. Beispielsweise kann abhängig einer Handkontur eine Ausrichtung eines Handrückens ermittelt werden. Beispielsweise kann aus einer zumindest teilweisen Handkontur eine Daumenstellung ermittelt werden und abhängig von der Daumenstellung kann die Ausrichtung des Handrückens ermittelt werden.
2b zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel zur Erkennung einer vorgegebenen zweiten Betätigungsbewegung SWIPE_up. Die vorgegebene zweite Betätigungsbewegung SWIPE_up kann eine Bewegung der Hand zumindest näherungsweise entlang der Fahrzeughochachse in Richtung des Fahrzeugdachs 100 umfassen.
Die Bewegung der Hand wird beispielsweise analog zu dem in 2a gezeigten Beispiel als die zweite Betätigungsbewegung SWIPE_up klassifiziert, wenn während der Ausführung der Bewegung der Handrücken zumindest näherungsweise in Richtung des Fahrzeugbodens gerichtet ist.
2c zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel zur Erkennung einer vorgegebenen dritten Betätigungsbewegung SWIPE_forward. Die vorgegebene dritte Betätigungsbewegung SWIPE_forward kann eine Bewegung der Hand zumindest näherungsweise entlang der Fahrzeuglängsachse in Richtung Fahrzeugfront umfassen.
Die Bewegung der Hand wird beispielsweise analog zu dem in 2a gezeigten Beispiel als die dritte Betätigungsbewegung SWIPE_forward klassifiziert, wenn während der Ausführung der Bewegung der Handrücken zumindest näherungsweise in Richtung Fahrzeugheck gerichtet ist. Beispielsweise kann in diesem Falle ein größerer Toleranzbereich für eine Winkelfehlstellung des Körperteils vorgesehen sein mit einer maximalen Fehlwinkelstellung von ± 45°.
2d zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel zur Erkennung einer vorgegebenen vierten Betätigungsbewegung SWIPE_backward. Die vorgegebene vierte Betätigungsbewegung SWIPE_backward kann eine Bewegung der Hand zumindest näherungsweise entlang der Fahrzeuglängsachse in Richtung Fahrzeugheck umfassen. Die Bewegung der Hand wird beispielsweise analog zu dem in 2a gezeigten Beispiel als die vierte Betätigungsbewegung SWIPE_backward klassifiziert, wenn während der Ausführung der Bewegung der Handrücken zumindest näherungsweise in Richtung Fahrzeugfront gerichtet ist. Beispielsweise kann in diesem Falle ein größerer Toleranzbereich für eine Winkelfehlstellung des Körperteils vorgesehen sein mit einer maximalen Fehlwinkelstellung von ± 45°.
2e zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel zur Erkennung einer vorgegebenen fünften Betätigungsbewegung SWIPE_right. 2e zeigt die Bewegung des zumindest einen Körperteils in einer Aufsichtsansicht. Die vorgegebene fünfte Betätigungsbewegung SWIPE_right kann eine Bewegung der Hand zumindest näherungsweise horizontal zu der Fahrzeughochachse, ausgehend von einer Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs, nach rechts umfassen.
Die Bewegung der Hand wird beispielsweise als die fünfte Betätigungsbewegung SWIPE_right klassifiziert, wenn zu Beginn B_start der Bewegung der Handrücken zumindest näherungsweise eine vorgegebene erste Winkelstellung bezogen auf die Fahrzeughochachse aufweist und am Ende B_end der Bewegung eine vorgegebene zweite Winkelstellung bezogen auf die Fahrzeughochachse aufweist.
2f zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel zur Erkennung einer vorgegebenen sechsten Betätigungsbewegung SWIPE_left. Die vorgegebene sechste Betätigungsbewegung SWIPE_left kann eine Bewegung der Hand zumindest näherungsweise horizontal zu der Fahrzeuglängsachse, ausgehend von einer Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs, nach links umfassen.
Die Bewegung der Hand wird beispielsweise als die sechste Betätigungsbewegung SWIPE_left klassifiziert, wenn zu Beginn B_start der Ausführung der Bewegung der Handrücken zumindest näherungsweise die vorgegebene zweite Winkelstellung bezogen auf die Fahrzeughochachse aufweist und am Ende B_end der Bewegung zumindest die vorgegebene erste Winkelstellung bezogen auf die Fahrzeughochachse aufweist.
3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erstes Programm zur Erkennung der vorgegebenen Betätigungsbewegung. Die Vorrichtung 10 kann eine Recheneinheit und einen Programmspeicher aufweisen und ausgebildet sein, das erste Programm auszuführen.
In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird beispielsweise die weitere Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung genutzt, die repräsentativ ist für einen zeitlichen Verlauf der Bewegung. Dies ermöglicht eine zeitabhängige Validierung der Bewegung des vorgegebenen Körperteils, beispielsweise der Hand.
Das Programm wird in einem Schritt S10 gestartet. In einem Schritt S20 erfolgt beispielsweise eine Initialisierung von vorgegebenen Variablen, beispielsweise einer Zeitdauer T und einer Geste G.
In einem Schritt S30 wird detektiert, ob eine Bewegung ausgeführt wird von zumindest dem einen vorgegebenen Körperteil, zum Beispiel der Hand. Wenn keine Bewegung des zumindest einen Körperteils erkannt wurde, wird die Erkennungsprozedur des Schritts S30 erneut ausgeführt. Wenn erkannt wird, dass eine Bewegung von dem vorgegebenen Köperteil ausgeführt wird, wird in einem Schritt S40 eine Bewegungsrichtung entlang einer vorgegebenen Referenzachse ermittelt. Als Referenzachsen kann in diesem Falle beispielsweise die Fahrzeughochachse genutzt werden.
Wird in dem Schritt S40 beispielsweise erkannt, dass es sich bei der Bewegung des zumindest einen Köperteils um eine aufwärtsgerichtete Bewegung AUF des Köperteils handelt, das heißt eine Bewegung entlang der Fahrzeughochachse in Richtung des Fahrzeugdachs 100, wird in einem weiteren Schritt S50 geprüft, ob die unmittelbar zuvor als Betätigungsbewegung erkannte Bewegung ebenfalls eine Aufwärtsbewegung umfasste und als die zweite Betätigungsbewegung SWIPE_up klassifiziert wurde oder ob eine vorgegebene Zeitdauer T0 seit der zuvor detektierten Betätigungsbewegung noch nicht überschritten wurde. Wurde die vorgegebene Zeitdauer TO nicht überschritten oder die vorhergehende Bewegung wurde ebenfalls als die zweite Betätigungsbewegung SWIPE_up klassifiziert, wird das Programm in einem Schritt S60 fortgesetzt, andernfalls wird das Programm in dem Schritt S3C fortgesetzt. In dem Schritt S60 wird die Bewegung als die vorgegebene zweite Betätigungsbewegung SWIPE_up klassifiziert und in einem nächsten Schritt wird eine Erfassung der Zeitdauer T gestartet. In einem Schritt S80 erfolgt die Ausführung der Bedien- und/oder Fahrzeugfunktion, die der zweiten Betätigungsbewegung zugeordnet ist. Das Programm wird dann in dem Schritt S30 fortgesetzt.
Wird dagegen in dem Schritt S40 erkannt, dass es sich bei der Bewegung des zumindest einen Köperteils um eine abwärtsgerichtete Bewegung AB des Köperteils handelt, das heißt eine Bewegung entlang der Fahrzeughochachse in Richtung des Fahrzeugbodens, wird in einem weiteren Schritt S90 geprüft, ob die unmittelbar zuvor ausgeführte Bewegung ebenfalls eine Abwärtsbewegung umfasste und als erste Betätigungsbewegung SWIPE_down klassifiziert wurde oder ob eine vorgegebene Zeitdauer TO seit der zuvor detektierten Betätigungsbewegung noch nicht überschritten wurde. Wurde die vorgegebene Zeitdauer TO nicht überschritten oder die vorhergehende Bewegung wurde ebenfalls als die erste Betätigungsbewegung SWIPE_down klassifiziert, wird das Programm in einem Schritt S100 fortgesetzt, andernfalls wird das Programm in dem Schritt S30 fortgesetzt. In dem Schritt S100 wird die Bewegung als die vorgegebene erste Betätigungsbewegung SWIPE_down klassifiziert und in einem nächsten Schritt S110 wird die Erfassung der Zeitdauer T gestartet. In einem Schritt S120 erfolgt die Ausführung der Bedien- und/oder Fahrzeugfunktion, die der ersten Betätigungsbewegung zugeordnet ist. Das Programm wird dann in dem Schritt S30 fortgesetzt.
Das Programm bewirkt, dass, wenn eine aktuelle Bewegung in eine entgegengesetzte Richtung ausgeführt wird, als die unmittelbar zuvor ausgeführte Bewegung, die aktuelle Bewegung nur als die erste SWIPE_down oder zweite Betätigungsbewegung SWIPE_up klassifiziert wird, wenn zwischen den beiden Bewegungen eine Bewegungspause liegt, die die vorgegebene Zeitdauer T0 überschreitet. Die Zeitdauer TO kann beispielsweise eine halbe Sekunde oder eine Sekunde umfassen.
Die Vorrichtung 10 kann ausgebildet sein, zumindest ein zweites und drittes Programm auszuführen, die in analoger Weise ein Klassifizieren der dritten SWIPE_forward und vierten Betätigungsbewegung SWIPE_backward beziehungsweise der fünften SWIPE_right und sechsten Betätigungsbewegung SWIPE_left ermöglichen. Als Referenzachsen kann beispielsweise die Fahrzeuglängsachse oder die Fahrzeugquerachse genutzt werden. Die Vorrichtung 10 kann insbesondere ausgebildet sein, abhängig von einer jeweils vorgegebenen Bewegungspause während der Bewegungsausführung eine Umkehrbewegung, zum Beispiel eine Ausholbewegung, von einer eigentlichen Betätigungsbewegung zu unterscheiden, die mit der Intention ausgeführt wird, die Ausführung der zugehörigen Bedienfunktion zu veranlassen.
Beispielsweise kann dies auch genutzt werden bei relativer Bewegung zweier Körperteile zueinander, zum Beispiel bei einem Fingerspreizen und dem korrespondierenden Fingerzusammenführen.
Die 4a bis 4d zeigen dritte Ausführungsbeispiele für die Klassifizierung der Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung abhängig von der weiteren Charakteristiken, die eine Länge einer Strecke repräsentiert, die das zumindest eine Köperteil während der Bewegung in dem vorgegebenen Erfassungsbereich 130 während der Bewegung in dem vorgegebenen Erfassungsbereich 130 entlang der Referenzachse und/oder in die vorgegebenen Richtung der vorgegebenen Betätigungsbewegung zurückgelegt hat.
Die weitere Charakteristik kann alternativ oder zusätzlich einen zeitlichen Verlauf und/oder einen Geschwindigkeitsverlauf und/oder einen Beschleunigungsverlauf des zumindest einen Körperteils während der Bewegung repräsentieren und/oder einen ebenen und/oder räumlichen Krümmungsverlauf der Bewegung des zumindest einen Körperteils.
Die Vorrichtung 10 ist beispielsweise ausgebildet, abhängig von den berührungslos erfassten Daten einen Bewegungstrajektorie zu ermitteln. Abhängig von den Daten kann beispielsweise ein erster Punkt A und ein zweiter Punkt B ermittelt werden, die auf der Bewegungstrajektorie liegen und die einen vorgegebenen Mindestabstand D_min entlang der vorgegebenen Referenzachse aufweisen, wobei das zumindest erste Köperteil während der Bewegung den ersten Punkt A zeitlich vor dem zweiten Punkt B durchlaufen hat.
Abhängig von diesem oder weiteren Validierungskriterien kann die Bewegung als die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert werden.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine minimale Geschwindigkeit und/oder eine maximale Geschwindigkeit des Körperteils ermittelt wird. Abhängig von der minimalen Geschwindigkeit und/oder der maximalen Geschwindigkeit wird dann die Bewegung als die die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass eine mittlere Geschwindigkeit des Körperteils währende der Bewegung ermittelt wird. Abhängig von der mittleren Geschwindigkeit wird dann die Bewegung als die die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, eine minimale Krümmung und/oder eine maximale Krümmung der Bewegung ermittelt wird. Abhängig von der ermittelten minimalen Krümmung und/oder der maximalen Krümmung kann die Bewegung als die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert werden.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass eine mittlere Krümmung der Bewegung ermittelt wird. Abhängig von der ermittelten mittleren Krümmung kann die Bewegung als die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert werden.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass ein Umkehrpunkt INV der Bewegungstrajektorie ermittelt wird und abhängig von einem Abstandsvektor vec die Bewegung als die jeweilige vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert wird. Der Abstandsvektor vec charakterisiert eine gerichtete Strecke zwischen dem Umkehrpunkt INV und einer Verbindungsachse des ersten A und zweiten Punktes B, wobei der Abstandsvektor vec einen 90° Winkel aufweist in Bezug auf die Verbindungslinie. Solch eine Auswertung ist zum Beispiel in 4a und 4b gezeigt. Beispielsweise wird die Bewegung in 4a als fünfte Betätigungsbewegung SWIPE_right klassifiziert. Die in 4b gezeigte Bewegung wird beispielsweise nicht als Betätigungsbewegung klassifiziert, da der Abstandsvektor vec einen vorgegebenen Betrag unterschreitet und eine falsche Richtung aufweist.
Die in 4c gezeigte Bewegungstrajektorie repräsentiert eine Bewegung des zumindest einen Körperteils, die eine erste Bewegungskomponente in eine erste Richtung und eine zweite Bewegungskomponente in eine zweite Richtung aufweist, wobei die erste Richtung der zweiten entgegengesetzt ist. In diesem Fall kann für jede Bewegungskomponente der erste Punkt A und der zweite Punkt B ermittelt werden. Der Umkehrpunkt INV weist in diesem Fall einen Abstandsvektor vec in Bezug auf die Verbindungslinie der zweiten Bewegungskomponente auf, der den vorgegebenen Betrag überschreitet und die richtige Richtung aufweist, so dass die zweite Bewegungskomponente als gültig klassifiziert und die Bewegung somit als die sechste Betätigungsbewegung SWIPE_left klassifiziert wird.
4d zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei der ein Punkt C auf der Bewegungstrajektorie ermittelt werden kann, der einen größeren Abstand von dem ersten Punkt A aufweist als der zweite Punkt B und der einen Abstandsvektor vec aufweist in Bezug auf die Verbindungslinie mit einem Betrag, der den vorgegebenen Betrag übersteigt, und mit der richtigen Richtung. Die Bewegung wird in diesem Fall als fünfte Betätigungsbewegung SWIPE_right klassifiziert.
Bezugszeichenliste

1: Bediensystem
10: Vorrichtung zum Erkennen zumindest einer Betätigungsbewegung
20: Erfassungseinheit
30: Bedieneinrichtung
100: Fahrzeugdach
110: Mittelkonsole
130: Erfassungsbereich
140: Auswertebereich
A: erster Punkt
AB: abwärtsgerichtete Bewegung
AUF: aufwärtsgerichtete Bewegung
B: zweiter Punkt
C: dritter Punkt
D_min: Mindestabstand
INV: Umkehrpunkt
S10 ... S120: Programmschritte
SWIPE_backward: vierte Betätigungsbewegung
SWIPE_down: erste Betätigungsbewegung
SWIPE_forward: dritte Betätigungsbewegung
SWIPE_left: sechste Betätigungsbewegung
SWIPE_right: fünfte Betätigungsbewegung
SWIPE_up: zweite Betätigungsbewegung
T: erfasste Zeitdauer
TO: vorgegebenen Zeitdauer
vec: Abstandsvektor

Claims

Verfahren zur Erkennung zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung (30) eines Fahrzeugs, wobei - eine Bedienfunktion der Bedieneinrichtung (30) eine Richtungskomponente umfasst, - die jeweils vorgegebene Betätigungsbewegung eine Bewegung zumindest eines vorgegebenen Körperteils eines Nutzers der Bedieneinrichtung (30) in eine vorgegebene Richtung umfasst, - die Richtung der Bewegung zu der Richtungskomponente der Bedienfunktion der Bedieneinrichtung (30) korrespondiert und bei dem das Verfahren folgende Schritte umfasst, - berührungsloses Erfassen von Daten, die repräsentativ sind für einen ebenen und/oder räumlichen Verlauf einer Bewegung des zumindest einen Körperteils in einem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) in dem Fahrzeug, - Ermitteln einer Bewegungsrichtung des zumindest einen Körperteils entlang einer vorgegebenen Referenzachse abhängig von den erfassten Daten, - Ermitteln einer weiteren Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung des zumindest einen Körperteils in dem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) abhängig von den erfassten Daten, - Klassifizieren der Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung, die ein Nutzer der Bedieneinrichtung mit einer Intention ausführt, eine vorgegebene Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktion zur Ausführung zu bringen, oder als zufälligen Bewegung und/oder Umkehrbewegung abhängig von der ermittelten Bewegungsrichtung und der ermittelten weiteren Charakteristik.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Daten optisch erfasst werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Bewegung des zumindest einen Körperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert wird abhängig von einem Vergleich der ermittelten Bewegungsrichtung mit der vorgegebenen Richtung für die vorgegebene Betätigungsbewegung.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Bewegung des zumindest einen Körperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert wird abhängig von einem Vergleich einer vorgegebenen Soll-Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung mit der ermittelten weiteren Charakteristik.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die weitere Charakteristik eine Köperteilstellung des zumindest einen Körperteils während der Bewegung repräsentiert.
Verfahren nach Anspruch 5, bei dem abhängig von der Körperteilstellung während der Bewegung ermittelt wird, ob die Bewegung von einem Fahrzeugführer oder einem Beifahrer ausgeführt wurde.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die weitere Charakteristik einen zeitlichen Verlauf und/oder einen Geschwindigkeitsverlauf und/oder Beschleunigungsverlauf des zumindest einen Körperteils während der Bewegung repräsentiert.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die weitere Charakteristik einen ebenen und/oder räumlichen Krümmungsverlauf der Bewegung des zumindest einen Körperteils repräsentiert.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die weitere Charakteristik eine Länge einer Strecke repräsentiert, die das zumindest eine Köperteil während der Bewegung in dem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) während der Bewegung in dem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) entlang der Referenzachse und/oder in die vorgegebene Richtung der vorgegebenen Betätigungsbewegung zurückgelegt hat.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem abhängig von einem vorgegebenen Steuersignal, das repräsentativ ist dafür, dass eine aktuelle Ausführungsbedingung erfüllt ist, die Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung klassifiziert wird.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das zumindest eine Körperteil eine Hand ist.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das zumindest eine Körperteil einen Finger oder mehrere Finger einer vorgegebenen Hand umfasst.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem - abhängig von den erfassten Daten eine Kontur des zumindest einen Körperteils ermittelt wird, - abhängig von der Kontur ermittelt wird, ob das zumindest eine Körperteil ein rechtseitiges oder linkseitiges Körperteil eines Menschen ist, und - abhängig von der Klassifizierung des Körperteils als rechtseitiges oder linksseitiges Körperteil die Bewegung als die vorgegebene Betätigungsbewegung eines Fahrzeugführers oder eines Beifahrers klassifiziert wird.
Vorrichtung (10) zur Erkennung zumindest einer vorgegebenen Betätigungsbewegung für eine Bedieneinrichtung (30) eines Fahrzeugs, wobei - eine Bedienfunktion der Bedieneinrichtung eine Richtungskomponente umfasst, - die jeweils vorgegebene Betätigungsbewegung eine Bewegung zumindest eines vorgegebenen Körperteils eines Nutzers der Bedieneinrichtung (30) in eine vorgegebene Richtung umfasst, - die Richtung der Bewegung zu der Richtungskomponente der Bedienfunktion der Bedieneinrichtung (30) korrespondiert und die Vorrichtung (10) ausgebildet ist, - eine Bewegungsrichtung des zumindest einen Körperteils entlang einer vorgegebenen Referenzachse zu ermitteln abhängig von berührungslos erfassten Daten, die repräsentativ sind für einen ebenen und/oder räumlichen Verlauf der Bewegung, - eine weitere Charakteristik des zumindest einen Körperteils während der Bewegung des zumindest einen Körperteils in dem vorgegebenen Erfassungsbereich (130) zu ermitteln abhängig von den erfassten Daten, - die Bewegung des Köperteils als die vorgegebene Betätigungsbewegung zu klassifizieren, die ein Nutzer der Bedieneinrichtung mit einer Intention ausführt, eine vorgegebene Bedienfunktion und/oder Fahrzeugfunktion zur Ausführung zu bringen, oder als zufälligen Bewegung und/oder Umkehrbewegung abhängig von der ermittelten Bewegungsrichtung und der ermittelten weiteren Charakteristik.