DE102012205884A1

DE102012205884A1 - Datenkommunikationsvorrichtung für ein Verkehrsmittel

Info

Publication number: DE102012205884A1
Application number: DE102012205884A
Authority: DE
Inventors: Peter Hommel; Jörg Liebe
Original assignee: Lufthansa Systems AG
Current assignee: Lufthansa Systems GmbH and Co KG
Priority date: 2012-04-11
Filing date: 2012-04-11
Publication date: 2013-10-17
Also published as: MX2014011975A; EP2836929A1; MX343732B; AU2013246893A1; CL2014002741A1; CA2868695A1; US20150162947A1; IN2014DN08324A; JP2015520538A; CN104303178A; WO2013153113A1

Abstract

Eine vereinfachte mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) für ein Verkehrsmittel weist einen Datenserver (14) und eine mit dem Datenserver (14) verbundene Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle (16) auf, wobei die Datenkommunikationsvorrichtung (10) ein vollständig verschließbares, tragbares Gehäuse (12) aufweist, das den Datenserver (14) und die Datenkommunikationsschnittstelle (16) vollständig umgibt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Datenkommunikationsvorrichtung für ein Verkehrsmittel.
In Verkehrsmitteln, wie beispielsweise in Flugzeugen, Bussen, Zügen oder Schiffen, sind oftmals Datenkommunikationsvorrichtungen installiert, die den Passagieren ermöglichen, während der Reise Videofilme anzusehen, Musik zu hören oder im Internet zu surfen. Der Einbau einer solchen Datenkommunikationsvorrichtung in das betreffende Verkehrsmittel ist aufwendig. Herkömmlicherweise werden in den Passagiersitzen oder in der Passagierkabine Videomonitore, Lautsprecher, Kopfhöreranschlussbuchsen und/oder Bedienpanele installiert, die jeweils durch Kabel mit einem Datenserver verbunden sind. Bei aktuelleren Datenkommunikationsvorrichtungen in Verkehrsmitteln ist der Datenserver, auf dem die von den Passagieren abzurufenden Daten enthalten sind, mit Funkschnittstellen, beispielsweise nach dem WLAN-Standard, verbunden, so dass Passagiere über ein eigenes Benutzerendgerät, wie beispielsweise einem Mobiltelefon oder einem portablen Computer (Tablet-PC), mit dem Datenserver in Verbindung treten können. In jedem Fall sind der Datenserver und die Funkschnittstellen sowie die erforderliche Verkabelung fest in das Verkehrsmittel eingebaut. Schäden oder Fehlfunktionen können sich auf das Verkehrsmittel als Sicherheitsrisiken auswirken, beispielsweise als Kabelbrände. Die herkömmlichen Datenkommunikationsvorrichtungen müssen daher insbesondere beim Einsatz in Flugzeugen ein aufwendiges sicherheitstechnisches Zulassungsverfahren durchlaufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Datenkommunikationsvorrichtung für ein Verkehrsmittel zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Datenkommunikationsvorrichtung ist definiert durch die Merkmale von Patentanspruch 1.
Die mobile Datenkommunikationsvorrichtung für ein Verkehrsmittel weist einen Datenserver, eine mit dem Datenserver verbundene Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle und ein Gehäuse auf. Das Gehäuse ist vollständig verschließbar, tragbar und umgibt den Datenserver und die Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle. Auf dem Datenserver sind Daten gespeichert, die von Benutzern über die Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle aufgerufen werden können. Diese Daten können beispielsweise Audiodaten, wie z. B. Musik, Videodaten, wie z. B. Videofilme, und/oder elektronische Handelsdaten zum Tätigen von Käufen innerhalb des Verkehrsmittels (”E-Commerce”), sein. Ein Benutzer kann mit einem Endgerät, wie beispielsweise einem Mobiltelefon oder einem tragbaren Computer, eine Datenverbindung mit der Datenkommunikationsschnittstelle aufbauen und die elektronischen Daten von dem Server abrufen. Hierbei ermöglicht die Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle ein gleichzeitiges Herstellen einer Vielzahl von Datenverbindungen, so dass eine Vielzahl von Passagieren innerhalb des Verkehrsmittels auf den Datenserver zugreifen kann. Vorzugsweise sollen eine Vielzahl von Benutzern, wie z. B. mindestens 30 und insbesondere mindestens 50 Benutzer mit dem Datenserver in Verbindung treten können.
Die Datenkommunikationsvorrichtung kann auf einfache Weise an einer geeigneten Position innerhalb des Verkehrsmittels untergebracht werden, ohne dass Kabelverbindungen oder mechanische Verbindungen herzustellen sind. Die Datenkommunikationsvorrichtung ist völlig autark und verlangt lediglich eine geeignete Abstellfläche oder eine Halterung zu deren Aufnahme. Das Gehäuse kann mit einer Spannungsversorgungsschnittstelle zum Herstellen einer Verbindung mit einem Spannungsversorgungsnetz, beispielsweise dem Bordnetz des Verkehrsmittels, versehen sein. Die Spannungsversorgungsschnittstelle versorgt den Datenserver und die Datenkommunikationsschnittstelle, wenn ein geeignetes Kabel angeschlossen ist. Alternativ oder ergänzend kann die Datenkommunikationsvorrichtung in dem Gehäuse enthaltene Batterien, vorzugsweise wiederaufladbare Akkumulatoren, zur Spannungsversorgung des Datenservers und/oder der Datenkommunikationsschnittstelle aufweisen. Der Akkumulator kann über die Spannungsversorgungsschnittstelle wieder aufgeladen werden.
Es ist denkbar, dass das Gehäuse eine Funkschnittstelle zum Herstellen einer Internetverbindung aufweist. Die Funkschnittstelle kann als Schmalbandschnittstelle oder nach dem GSM-, GPRS-, LTE-, WiMax- oder WLAN-Standard ausgebildet sein. Die Funkschnittstelle ist zumindest mit dem Datenserver oder mit der Datenkommunikationsschnittstelle verbunden, so dass Benutzer über die Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle auch auf das Internet zugreifen können. Dadurch kann eine Internetanbindung ermöglicht werden, sobald sich das Verkehrsmittel in der Nähe eines entsprechenden Senders befindet.
Es ist weiterhin denkbar, die Datenkommunikationsvorrichtung mit einem GPS-Sensor auszustatten, der automatisch die jeweilige Position der Datenkommunikationsschnittstelle erfasst. Benutzer sollen die Positionsinformation über die Datenkommunikationsschnittstelle abrufen können. Vorzugsweise weist der Datenserver eine Software auf, die den Benutzern automatisch die aktuelle Position der Datenkommunikationsvorrichtung in Abhängigkeit von der von dem GPS-Sensor detektierten Position anzeigt. Auf die Software kann über die Datenkommunikationsschnittstelle zugegriffen werden.
Das Gehäuse kann ein Mikrofon aufweisen, das Umgebungsgeräusche erfasst und das es ermöglicht, bei Empfang eines vorgegebenen akustischen Signals die Datenwiedergabe bzw. die Datenkommunikation über die Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle zu unterbrechen. Durch akustische Übermittlung eines bestimmten Signals, beispielsweise eines Zweikanaltons, innerhalb der Kabine kann die Datenwiedergabe oder die Datenübertragung unterbrochen werden, um Durchsagen an die Passagiere hörbar durchzuführen. Hierzu ist auf dem Datenserver eine Software installiert, die eine permanente Klanganalyse der von dem Mikrofon empfangenen Geräusche durchführt und bei Erkennung des vorgegebenen Signals die Datenübertragung oder die Datenwiedergabe unterbricht. Bei Empfang eines weiteren, vorgegebenen Signals, dass das Ende einer Durchsage angibt, kann die Datenübertragung oder die Datenwiedergabe fortgeführt werden.
Vorteilhafterweise besteht das Gehäuse aus einem hitzebeständigen, wasserundurchlässigen und/oder stoßabsorbierenden Material.
Eine Verwendung der mobilen Datenkommunikationsvorrichtung in einem Verkehrsmittel, wie beispielsweise in einem Reisebus, einem Flugzeug, einem Zug oder einem Schiff, ermöglicht ein vereinfachtes Bereitstellen von elektronisch von Passagieren abrufbaren Unterhaltungsprogrammen.
Im Folgenden wird anhand der Figur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Die Figur zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Datenkommunikationsvorrichtung.
Die mobile Datenkommunikationsvorrichtung 10 weist ein Gehäuse 12, einen Datenserver 14 und eine mit dem Datenserver 14 verbundene Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle 16 auf.
Das Gehäuse 12 ist aus einem hitzebeständigen, wasserundurchlässigen und stoßabsorbierenden Material gefertigt. Um den Zugriff auf das innere des Gehäuses 12 zu ermöglichen, ist dieses mit einer in der Figur nicht dargestellten, verschließbaren Öffnung versehen. In dem Gehäuse 12 sind der Datenserver 14 und die Datenkommunikationsschnittstelle 16 enthalten. Lediglich eine WLAN-Funkantenne 18 ist außen an dem Gehäuse 12 angebracht, um den Funkempfang nicht durch das Gehäuse 12 zu stören. Mit der Datenkommunikationsschnittstelle können Benutzerendgeräte, wie beispielsweise WLAN-fähige Mobiltelefone 20 oder WLAN-fähige tragbare Computer 22, eine Funkverbindung aufbauen und über diese Funkverbindung auf die auf dem Datenserver 14 gespeicherten Daten zugreifen. Hierbei können auf dem Datenserver 14 Videofilme oder Musik gespeichert sein, die als Datenstream auf die Benutzerendgeräte 20, 22 übertragen werden, wobei ein Speichern der Daten auf den Endgeräten 20, 22 oder ein Verändern der Daten auf dem Datenserver 14 verhindert ist. Zudem kann auf dem Datenserver 14 ein Programm hinterlegt sein, das einen elektronischen Handel (”E-Commerce”) zum Kauf von Produkten an Bord des Verkehrsmittels ermöglicht.
Die Datenkommunikationsvorrichtung 10 weist eine Spannungsversorgungsschnittstelle 24 auf, die zur Spannungsversorgung des Datenservers und der Datenkommunikationsschnittstelle 16 mit diesen verbunden ist. Die Spannungsversorgungsschnittstelle 24 kann an das Bordspannungsnetz des Verkehrsmittels angeschlossen werden. Zudem ist in dem Gehäuse 12 ein Akkumulator 26 enthalten, der mit der Spannungsversorgungsschnittstelle 24, dem Datenserver 14 und der Datenkommunikationsschnittstelle 16 verbunden ist. Über die Spannungsversorgungsschnittstelle 24 kann der Akkumulator 26 aufgeladen werden. Der Akkumulator versorgt den Datenserver 14 und die Datenkommunikationsschnittstelle 16 mit elektrischer Energie.
Die Datenkommunikationsvorrichtung 10 weist zudem einen mit dem Datenserver 14 verbundenen GPS-Sensor 28 auf. Auf dem Datenserver 14 ist eine sogenannte ”Moving Map”-Software gespeichert, die in Abhängigkeit von der von dem GPS-Sensor 28 detektierten Position die aktuelle Position der Datenkommunikationsvorrichtung 10 in Echtzeit in eine Karte überträgt, die von dem Datenserver 14 auf eines der Endgeräte 20, 22 übertragen und dort dargestellt wird. Dadurch kann jeder Benutzer über sein Endgerät 20, 22 die aktuelle Position, die Geschwindigkeit, Reiserichtung und andere Reisedaten in Echtzeit verfolgen.
In dem Gehäuse 12 ist zudem ein nach außen hin freiliegendes Mikrofon 30 angeordnet, welches Umgebungsgeräusche außerhalb des Gehäuses 12 empfängt. Das Mikrofon 30 ist mit dem Datenserver 14 verbunden, der mit einer Audioerkennungssoftware zum Analysieren der empfangenen Umgebungsgeräusche versehen ist. Die Audioerkennungssoftware läuft kontinuierlich im Hintergrund während des Betriebs der Datenkommunikationsvorrichtung, zumindest während der Übertragung von Daten über die Datenkommunikationsschnittstelle 10. Bei Empfang eines vorgegebenen akustischen Signals, beispielsweise eines bestimmten Zweikanaltons, veranlasst die Audioerkennungssoftware eine Unterbrechung der Datenübertragung. Bei Empfang eines weiteren vorgegebenen Signals veranlasst die Audioerkennungssoftware ein Fortführen der Datenübertragung. Wenn von der Besatzung des Verkehrsmittels wichtige Durchsagen an die Passagiere zu richten sind, kann somit eine automatisierte Unterbrechung der Datenübertragung erfolgen, so dass die Benutzer der Endgeräte 20, 22 in der Lage sind, die Durchsage zu hören.

Claims

Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) für ein Verkehrsmittel mit einem Datenserver (14) und einer mit dem Datenserver verbundenen Breitband-Datenkommunikationsschnittstelle (16), wobei die Datenkommunikationsvorrichtung (10) ein vollständig verschließbares, tragbares Gehäuse (12) aufweist, das den Datenserver (14) und die Datenkommunikationsschnittstelle (16) vollständig umgibt.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenserver (14) in elektronischer Form gespeicherte Audiodaten, Videodaten und/oder elektronische Handelsdaten zur Übertragung über die Datenkommunikationsschnittstelle (16) enthält.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenkommunikationsschnittstelle (16) als Breitband-WLAN-Schnittstelle zur gleichzeitigen Kommunikation mit mindestens 30 und vorzugsweise mit mindestens 50 WLAN-Endgeräten ausgebildet ist.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) mindestens eine Spannungsversorgungsschnittstelle (24) und/oder mindestens eine wiederaufladbare Batterie (26) zur Versorgung des Datenservers (14) und der Datenkommunikationsschnittstelle (16) aufweist.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenkommunikationsvorrichtung eine mit der Datenkommunikationsschnittstelle (16) verbundene und zum Herstellen einer Internetverbindung ausgebildete Funkschnittstelle aufweist.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenkommunikationsvorrichtung einen mit dem Datenserver (14) und/oder mit der Datenkommunikationsschnittstelle (16) verbundenen GPS-Sensor (28) aufweist.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenserver (14) eine Software zur Visualisierung der von dem GPS-Sensor (28) detektierten Position der Datenkommunikationsvorrichtung (10) auf den Endgeräten (22) der Benutzer aufweist.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) ein mit dem Datenserver (14) verbundenes Mikrofon (30) aufweist, um bei Empfang eines vorbestimmten akustischen Signals die Datenübertragung zu den Nutzern zu unterbrechen.
Mobile Datenkommunikationsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) aus einem hitzebeständigen, wasserundurchlässigen und/oder stoßabsorbierenden Material besteht.
Verwendung einer mobilen Datenkommunikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1–9 als bewegliche Einrichtung in einem Verkehrsmittel.