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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lamellenanordnung.
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Klimaanlagen moderner Fahrzeuge weisen üblicherweise mehrere in die Instrumententafel integrierte „Luftauslassgrills” auf. Jeder dieser Luftausgrills weist wiederum einen ”kastenartigen Rahmen” auf, in dem mehrere Horizontallamellen und mehrere Vertikallamellen angeordnet sind, die jeweils gleichsinnig verschwenkt werden können. Durch Verschwenken der Lamellen kann die Richtung, in der die Luft aus dem Luftauslass in den Fahrgastraum strömt, verändert werden.
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Die 10 2010 014 075 A1 betrifft eine Belüftungsdüse für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Die Belüftungsdüse weist Luftleitelemente auf, die die Wirkung haben, eine aus der Belüftungsdüse austretende Luft in eine gewünschte Richtung zu leiten. Die Luftleitelemente weisen an einem vorderen Ende und einem hinteren Ende Haltelemente auf, die durch Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Das hintere Haltelement ist starr mit einem Gehäuse der Belüftungsdüse verbunden, wohingegen das vordere Haltelement in gewissen Grenzen beweglich ist.
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Die
DE 103 62 008 A1 betrifft einen Ausströmer mit Schwenkantrieb, wobei der Ausströmer mehrere Stellelemente im Sinne von flächigen Luftleitelementen aufweist. Die Stellelemente sind an einem Schwenkantrieb befestigt, der einen über beispielweise elektrischen Strom aktivierbaren Formgedächtniseffekt aufweist, wobei dabei im Schwenkantrieb selbst eine Torsion von Elementen des Stellantriebs stattfindet.
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Die gattungsgemäße
DE 20 2004 015 522 U1 betrifft eine Lamellenanordnung für eine Luftdüse, wobei mehrere nebeneinander angeordnete Richtungslamellen vorgesehen sind, mit denen manuell oder motorisch eine Ablenkung eines Luftstroms einstellbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lamellenanordnung zu schaffen, die z. B. für Luftauslassgrills in Fahrzeugklimaanlagen geeignet und so konzipiert ist, dass mit einfachen Mitteln eine Luftleitrichtung an einem Teilabschnitt der Lamelle veränderbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst und vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Das Grundprinzip der Erfindung besteht in einer Lamellenanordnung mit mindestens einer Lamelle (vorzugsweise mehreren Lamellen), die in sich tordierbar ist. Der Begriff „Lamelle” ist ganz allgemein im Sinne eines flächigen Luftleitelements zu verstehen. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die mindestens eine Lamelle nicht notwendigerweise auf ihrer gesamten Länge torsionsweich ausgeführt sein muss. Denkbar ist auch, dass ein oder mehrere Abschnitte der mindestens einen Lamelle vergleichsweise steif und andere Abschnitte im Vergleich dazu torsionsweich ausgeführt sind. Denkbar ist auch, dass sich das Torsionsträgheitsmoment der mindestens einen Lamelle über ihre Länge betrachtet stetig verändert. Dies kann durch einen sich über die Länge der mindestens einen Lamelle verändernden Lamellenquerschnitt erreicht werden und/oder durch eine sich über die Länge der mindestens einen Lamelle verändernde Materialzusammensetzung der Lamelle. Als Material für die mindestens eine Lamelle kommt insbesondere Kunststoff oder Metall (Blech) in Betracht.
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Die mindestens eine Lamelle weist ein linkes Ende und ein rechtes Ende auf, wobei mindestens eines der beiden Enden der Lamelle verstellbar, insbesondere verschwenkbar angeordnet ist. Durch Verstellen bzw. Verschwenken mindestens eines der Enden (oder beider Enden) der mindestens einen Lamelle kann die Lamelle gezielt um einen gewünschten Torsionswinkel tordiert werden.
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Zum Verstellen bzw. Verschwenken des mindestens einen verstellbaren Endes ist eine „Verstelleinrichtung” vorgesehen. Bei der Verstelleinrichtung kann es sich z. B. um eine rein manuell betätigbare Verstelleinrichtung oder um eine elektrische Verstelleinrichtung handeln. Bei der Verstelleinrichtung handelt es sich im Unterschied zu Verstelleinrichtungen herkömmlicher Luftauslassgrills jedoch nicht um eine Verstelleinrichtung, mit der die gesamte Lamelle verdreht oder verschwenkt werden kann, sondern um eine Verstelleinrichtung, welche dazu vorgesehen und bestimmt ist, die Lamelle in sich zu tordieren.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung können beide Enden der Lamelle unabhängig voneinander verstellt, insbesondere verschwenkt werden. Dementsprechend kann jedem Ende der Lamelle eine Verstelleinrichtung zugeordnet sein.
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Eine derartige Lamellenanordnung kann z. B. als Mittelgrill in einer Instrumententafel eines Fahrzeugs verbaut werden. Da das linke und das rechte Ende unabhängig voneinander verschwenkt werden kann, ergibt sich mit einer einzigen Lamelle eine separate Verstellmöglichkeit für den Fahrer- und den Beifahrerbereich.
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Vorzugsweise weist die Lamellenanordnung mehrere im Wesentlichen ”parallel” angeordnete Lamellen auf, deren linkes und/oder rechtes Ende jeweils verstellbar, insbesondere verschwenkbar ist. Die linken Enden und/oder die rechten Enden der einzelnen Lamellen können jeweils über eine linke bzw. rechte „Kopplungseinrichtung” miteinander gekoppelt sein. Durch eine derartige Kopplungseinrichtung wird erreicht, dass bei einem Verschwenken des linken oder rechten Endes einer Lamelle sämtliche linken bzw. rechten Enden der Lamellen gleichzeitig und gleichsinnig mit verstellt werden. Es kann vorgesehen sein, dass bei einem Verschwenken des linken oder rechten Endes einer Lamelle sämtliche linken bzw. rechten Enden der Lamellen um denselben Winkel verschwenkt werden. Die Kopplungseinrichtung kann z. B. durch einen Hebelmechanismus und/oder eine Kulissenscheibe gebildet sein.
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Zum Verstellen des linken oder rechten Endes der mindestens einen Lamelle kann eine manuell zu betätigende „Versteileinrichtung” vorgesehen sein. Im einfachsten Fall kann die Verstelleinrichtung durch eine an einem Ende einer der Lammellen vorgesehene „Griffplatte” o. ä. gebildet sein.
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Alternativ dazu kann eine elektrische Verstelleinrichtung vorgesehen sein. Zum Ansteuern der elektrischen Verstelleinrichtung kann beispielsweise eine damit gekoppelte, berührsensitive Oberfläche vorgesehen sein. Durch Berühren der Oberfläche mit einem Finger und durch Verschieben des Fingers auf der berührsensitiven Oberfläche kann eine bestimmte Verstellbewegung des Lamellenendes bzw. der Lamellenenden initiiert werden.
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Eine elektrische Verstelleinrichtung kann beispielsweise durch einen Servo-Motor gebildet sein, wobei der linken Seite der Lamellen und der rechten Seite der Lamellen jeweils ein separater Servo-Motor zugeordnet ist. Sofern die Lamellen der Lamellenanordnung einzeln verstellt werden können, wird für jede Lamelle auf der linken und der rechten Seite jeweils ein separater Servo-Motor benötigt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lamellenanordnung mehrere Lamellen aufweist, die in eine Schließstellung gebracht werden können, in der sich die Lamellen in einer Relativstellung befinden, in der sie im Wesentlichen flächig ineinander übergehen und eine im Wesentlichen glatte Fläche bilden. Für das Auge des Fahrgasts ist der Luftauslass in der Schließstellung somit vollständig oder nahezu vollständig durch die Lamellen verschlossen.
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Wie bereits erwähnt, kommt als Anwendungsgebiet insbesondere eine Luftauslasseinrichtung einer Fahrzeugklimaanlage in Betracht. Eine verstellbare Lamellenanordnung gemäß der Erfindung kann aber z. B. auch bei einem Luftauslass eines Ventilators, eines Heizlüfters etc. eingesetzt werden, um die Richtung der aus- oder abströmenden Luft zu verändern.
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Ein weiteres denkbares Einsatzgebiet sind Sonnenschutz-Jalousien. Eine Verdrillung der Lamellen ermöglicht eine partielle Abdunkelung bzw. eine über die Länge der Lamellen variierende Abschattung.
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Prinzipiell könnte eine derartige Lamellenanordnung auch bei einem Kühlergrill eines Fahrzeugs eingesetzt werden. Denkbar wäre, den Öffnungsgrad des Kühlergrills durch Verstellen einzelner oder aller Lamellen elektrisch zu verstellen, z. B. in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit, was eine bedarfsgerechte Regelung des den Verbrennungsmotor und andere Komponenten kühlenden Kühlluftstroms ermöglichen würde.
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Zusammenfassend werden mit der Erfindung folgende Vorteile erreicht:
- – Unabhängig voneinander einstellbare, tordierbare Lamellen bieten die Möglichkeit, z. B. einen Luftstrom bedarfsgerecht zu (de-)fokussieren.
- – Die bei herkömmlichen Fahrzeugen üblichen Doppelmittelgrills für den Fahrer und den Beifahrer können funktional durch eine einzige
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Grillanordnung ersetzt werden, was aus Designsicht sehr ansprechend erscheint.
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Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Lamellenanordnung mit mehreren Horizontallamellen, die „parallel” tordierbar sind;
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2 eine Lamellenanordnung mit mehreren Horizontallamellen, die jeweils unabhängig voneinander tordierbar sind;
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3 eine Lamellenanordnung in einem ersten Öffnungszustand;
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4 die Lamellenanordnung der 3 in einem zweiten Öffnungszustand.
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1 zeigt eine Lamellenanordnung, die einen Rahmen 2 aufweist, der ein oberes Rahmenteil 2a, ein unteres Rahmenteil 2b, ein linkes Rahmenteil 2c und ein rechts Rahmenteil 2d aufweist. Zwischen dem linken Rahmenteil 2c und dem rechten Rahmenteil 2d sind insgesamt fünf Horizontallamellen 3–7 angeordnet, die jeweils ein linkes Ende und ein rechtes Ende aufweisen. Das linke Ende der Horizontzallamelle 7 ist mit 7a, ihr rechtes Ende mit 7b bezeichnet.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, befinden sich die einzelnen Horizontallamellen 3–7 relativ zueinander in ein- und derselben Dreh- bzw. Schwenkstellung. Im Unterschied zu herkömmlichen Lamellenanordnungen, wie sie z. B. von Luftauslassgrills von Fahrzeugklimaanlagen bekannt sind, sind die einzelnen Lamellen 3–7 jedoch über ihre Länge betrachtet in sich tordiert, was bedeutet, dass das linke Ende 7a sich in einer anderen Dreh- bzw. Schwenkstellung befindet, als das rechte Ende 7b der Lamelle 7.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Lamellen im Bereich ihrer Endabschnitte 7a bzw. 7b relativ steif ausgeführt sind, z. B. vergleichbar mit den Lamellen herkömmlicher Luftauslassgrills und in einem zwischen den beiden Endabschnitten 7a, 7b befindlichen Mittelbereich im Vergleich dazu torsionselastischer ausgeführt sind.
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Die linken Endabschnitte der Lamellen 3–7 können jeweils über eine hier nicht näher dargestellte Kopplungseinrichtung miteinander gekoppelt sein, welche sicherstellt, dass sich die linken Enden jeweils in ein- und derselben Dreh- bzw. Schwenkstellung befinden, d. h. dass die linken Enden im Wesentlichen parallel sind. In gleicher Weise können die rechten Enden über eine Kopplungseinrichtung miteinander gekoppelt sein.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Lamellenanordnung 1, bei der die linken Enden der Horizontallamellen 3–7 unabhängig voneinander verschwenkt werden können. Dementsprechend befinden sich die linken Enden der Horizontallamellen 3–7 in unterschiedlichen Positionen. In gleicher Weise können die rechten Enden der Horizontallamellen 3–7 unabhängig voneinander verschwenkt werden.
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Wie in 2 angedeutet, können die Stirnseiten der Endabschnitte der Horizontallamellen 3–7, d. h. die eigentlichen Enden der Horizontallamellen 3–7 fest in den seitlichen Rahmenteilen 2c bzw. 2d eingespannt bzw. fest daran fixiert sein. Dies setzt jedoch eine vergleichsweise Torsionselastizität der Lamellen 3–7 voraus, da nur bei einer sehr hohen Torsionselastizität die in 2 gezeigten Schwenk- bzw. Torsionsstellungen dargestellt werden können.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Lamellenanordnung 1 in einer ersten Öffnungsstellung, in der die Lamellen vergleichsweise weit geöffnet sind und einen großen Luftvolumenstrom ermöglichen.
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4 zeigt die Lamellenanordnung 1 der 3 in einer zweiten Öffnungsstellung, in der der freie Strömungsquerschnitt der Lamellenanordnung 1 deutlich kleiner ist als in der 3 gezeigten Stellung.