DE102012204229A1

DE102012204229A1 - Vorrichtung für ein Gargerät und Gargerät

Info

Publication number: DE102012204229A1
Application number: DE201210204229
Authority: DE
Inventors: Michael Lamers
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2012-03-16
Filing date: 2012-03-16
Publication date: 2013-09-19

Abstract

Die Vorrichtung für ein Gargerät hat einen Garraum zum Garen von Gargut, eine Steuervorrichtung zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen, zumindest eine in dem Garraum angeordneten Kamera zum Aufnehmen zumindest eines Bildes von einem in dem Garraum befindlichen Gargut, ein Erkennungsmittel zum Erkennen des in dem Garraum angeordneten Garguts in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes, und ein Auswahlmittel zum Auswählen eines bestimmten Garprogramms aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme in Abhängigkeit von dem erkanntem Gargut.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Gargerät und ein Gargerät, wie beispielsweise einen Backofen, eine Mikrowelle oder einen Dampfgarer. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts.
Ein herkömmliches Gargerät hat einen Garraum zum Garen von Gargut, eine Steuervorrichtung zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen und eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte Benutzerschnittstelle zum Ansteuern der Steuervorrichtung. Der Benutzer kann über die Benutzerschnittstelle ein bestimmtes Garprogramm wählen. Die Steuervorrichtung führt dann das gewählte Garprogramm aus.
Folglich wählt der Benutzer über die Benutzerschnittstelle ein Garprogramm passend zum Gargut in dem Garraum manuell aus und startet die Ausführung des Garprogramms.
Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die Auswahl des geeigneten Garprogramms für ein Gargerät zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung für ein Gargerät vorgeschlagen, welche einen Garraum zum Garen von Gargut, eine Steuervorrichtung zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen, zumindest eine in dem Garraum angeordnete Kamera zum Aufnehmen zumindest eines Bildes von einem in dem Garraum befindlichen Gargut, ein Erkennungsmittel zum Erkennen des in dem Garraum angeordneten Garguts in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes, und ein Auswahlmittel zum Auswählen eines bestimmten Garprogramms aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme in Abhängigkeit von dem erkanntem Gargut aufweist.
Abhängig von dem im Garraum befindlichen Gargut kann mit Hilfe von ein oder mehreren Kameras, welche im Garraum angebracht sind, das passende Garprogramm gewählt werden. Damit kann das Gargerät aktiv erkennen, welches Programm oder Garprogramm für das Gargut geeignet ist. Damit ist dem Benutzer die Arbeit abgenommen, das geeignete Garprogramm erst aus einer Liste von möglichen Garprogrammen zu suchen. Außerdem wird durch die automatische Auswahl des Garprogramms verhindert, dass ein Benutzer, der nicht alle möglichen Garprogramme kennt, das geeignete Garprogramm aufgrund seiner Unkenntnis nicht findet.
Bei einer Ausführungsform ist das Erkennungsmittel dazu eingerichtet, das in dem Garraum befindliche Gargut in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes einer bestimmten Klasse einer Mehrzahl vorbestimmter Klassen für Gargüter zuzuordnen. Die jeweilige Klasse ist dabei durch ein für die Klasse spezifisches Klassenmuster bestimmt.
Durch die Klassifizierungen und der damit einhergehenden Klassen von Gargütern können die Zugehörigkeitswahrscheinlichkeiten weicher behandelt werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Erkennungsmittel ferner dazu eingerichtet, eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit für die bestimmte Klasse in Abhängigkeit von dem zumindest einen aufgenommenen Bild zu bestimmen.
Damit erkennt das Gargerät mit Hilfe der zumindest einen Kamera und Referenzwerten, insbesondere den Klassenmustern, mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein Gargut im Garraum. Je nach Algorithmus kann entsprechend der Erkennung ein Programm passiv im Hintergrund ausgewählt und ausgeführt werden oder aktiv dem Benutzer mittels einer Benutzerschnittstelle vorgeschlagen werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Erkennungsmittel dazu eingerichtet, bestimmte Merkmale aus dem zumindest einen aufgenommenen Bild zu extrahieren und das in dem Garraum befindliche Gargut mittels eines Vergleichs der extrahierten bestimmten Merkmale mit den Klassenmustern zu klassifizieren.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, das von dem Auswahlmittel bestimmte Garprogramm auszuführen, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte Benutzerschnittstelle zum Ansteuern der Steuervorrichtung vorgesehen. Die Steuervorrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet ist, das von dem Auswahlmittel bestimmte Garprogramm einem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle zur Ausführung auszugeben, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist. Damit kann der Benutzer das bestimmte Garprogramm zur Ausführung wählen.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte Benutzerschnittstelle zum Ansteuern der Steuervorrichtung vorgesehen, wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, das von dem Auswahlmittel bestimmte Garprogramm einem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle zur Ausführung auszugeben, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein unterer Schwellwert und kleiner gleich einem oberen Schwellwert ist, oder direkt auszuführen, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als der obere Schwellwert ist.
Somit können die aktive und die passive Auswahl des Garprogramms mittels der Schwellwerte und deren Wahl eingestellt werden.
Durch die Schwellwerte kann die Sicherheit der Auswahl des geeigneten Garprogramms eingestellt und/oder maximiert werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst das jeweilige Klassenmuster für die jeweilige Klasse zumindest einen Satz von Referenzwerten für das Gargut dieser Klasse.
Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst der zumindest eine Satz von Referenzwerten einen ersten Satz von Referenzwerten für die geometrische Form des Garguts dieser Klasse, einen zweiten Satz von Referenzwerten für die Farbe des Garguts dieser Klasse und einen dritten Satz von Referenzwerten für die Oberflächenbeschaffenheit des Garguts dieser Klasse.
Bei einer weiteren Ausführungsform verwendet das Erkennungsmittel einen SURF-Algorithmus zum Erkennen des in dem Garraum angeordneten Garguts. SURF ist ein Algorithmus von Herbert Bay et al. zur schnellen und robusten Erkennung von Bildmerkmalen für maschinelles Sehen (Herbert Bay, Tinne Tuytelaars and Luc Van Gool: SURF: Speeded Up Robust Features, Proceedings of the 9th European Conference on Computer Vision, Springer Verlag, 2006).
Ferner ist es möglich, eine Kombination, beispielsweise eine gewichtete Kombination, von verschiedenen Algorithmen zur Objekterkennung des Garguts in dem Garraum einzusetzen.
Mit dem SURF-Algorithmus können aus dem aufgenommenen Bild als Merkmale so genannte "Interest Points" extrahiert werden. Die extrahierten Interest Points lassen sich dann mit denen eines anderen Bildes, insbesondere eines Referenzbildes, vergleichen, um daraus Schlüsse hinsichtlich der Ähnlichkeit der beiden Bilder zu ziehen. Diese Vergleichsbilder können Teil der Klassenmuster sein.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Erkennungsmittel dazu eingerichtet, von vorhergehenden Erkennungen von in dem Garraum angeordnetem Gargut zu lernen.
Beispielsweise kann dabei das Gargerät die Referenzwerte des Gargutbildes beim Starten eines Garprogramms abspeichern und potenziell an den Server übertragen. Dadurch erkennt das Gargerät das nächste Mal das gleiche Gargut, insbesondere wenn es ähnlich positioniert ist, wieder. Für den Lernprozess ist die Positionierung einer zweiten, gegenüberliegenden Kamera vorteilhaft, um das Gargut von zwei Seiten aufzunehmen und somit von beiden Seiten Referenzwerte zu extrahieren.
Bei einer weiteren Ausführungsform integriert die Steuervorrichtung des Gargeräts das Erkennungsmittel und das Auswahlmittel.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Auswahlmittel in einem Server integriert, welcher über ein Netzwerk mit dem Backofen, insbesondere mit dem Erkennungsmittel und der Steuervorrichtung des Backofens, gekoppelt ist.
Wenn demnach das Gargerät die Möglichkeit besitzt, auf ein Netzwerk, beispielsweise das Internet, zuzugreifen, dann kann das Gargerät die gewonnenen Referenzwerte aus dem aufgenommenen Bild des aktuell im Garraum befindlichen Garguts an den Server übertragen und als Antwort ein konkretes Garprogramm oder alternativ eine Programmkategorie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erhalten.
Das jeweilige Mittel, Erkennungsmittel und Auswahlmittel, kann hardwaretechnisch und/oder softwaretechnisch implementiert sein. Bei einer hardwaretechnischen Implementierung kann das jeweilige Mittel als Vorrichtung oder als Teil einer Vorrichtung, zum Beispiel als Computer oder als Mikroprozessor ausgebildet sein. Bei einer softwaretechnischen Implementierung kann das jeweilige Mittel als Computerprogrammprodukt, als eine Funktion, als eine Routine, als Teil eines Programmcodes oder als ausführbares Objekt ausgebildet sein.
Des Weiteren wird ein Gargerät vorgeschlagen, welches eine wie vorstehend beschriebene Vorrichtung aufweist. Das Gargerät ist beispielsweise ein Backofen, eine Mikrowelle, ein Dampfgarer oder eine Wärmeschublade.
Ferner wird ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts mit einem Garraum zum Garen von Gargut und einer Steuervorrichtung zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen in dem Garraum vorgeschlagen. Dabei wird zumindest ein Bild von einem in dem Garraum befindlichen Gargut mittels zumindest einer in dem Garraum angeordneten Kamera aufgenommen. Dann wird das in dem Garraum angeordnete Gargut in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes erkannt. Folglich wird ein bestimmtes Garprogramm aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme in Abhängigkeit von dem erkanntem Gargut ausgewählt.
Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches auf einer programmgesteuerten Einrichtung die Durchführung zumindest eines Schrittes eines wie oben erläuterten Verfahrens zum Betreiben eines Gargeräts veranlasst.
Ein Computerprogramm-Produkt wie ein Computerprogramm-Mittel kann beispielsweise als Speichermedium, wie Speicherkarte, USB-Stick, CD-ROM, DVD oder auch in Form einer herunterladbaren Datei von einem Server in einem Netzwerk bereitgestellt oder geliefert werden. Dies kann zum Beispiel in einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk durch die Übertragung einer entsprechenden Datei mit dem Computerprogramm-Produkt oder dem Computerprogramm-Mittel erfolgen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
Es zeigen dabei:
1 eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
2 eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
3 eine schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts;
4 eine schematische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts, welches mit einem Server gekoppelt ist; und
5 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben eines Gargeräts.
In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
In 1 ist eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Gargeräts 1 dargestellt. Das Gargerät 1 hat einen Garraum 2 zum Garen von Gargut (nicht dargestellt). Beispielsweise ist das Gargerät 1 als ein Backofen ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel kann der Garraum 2 dann als Backrohr bezeichnet werden.
Ferner hat das Gargerät 1 eine Steuervorrichtung 3 zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen zum Garen des in dem Garraum 2 befindlichen Garguts. Die Steuervorrichtung 3 integriert ein Erkennungsmittel 5 und ein Auswahlmittel 6 und ist beispielsweise als ein Mikrocontroller ausgebildet. Dazu kann die Steuervorrichtung 3 den Garraum mittels zumindest einem Steuersignals S1 steuern.
In dem Garraum 2 ist zumindest eine Kamera 4 angeordnet, welche dazu eingerichtet ist, ein Bild B von dem in dem Garraum 2 befindlichen Gargut aufzunehmen. Das aufgenommene Bild B kann von der Kamera 4 an die Steuervorrichtung 3, dabei insbesondere an das Erkennungsmittel 5, übertragen werden. Ebenso ist es möglich, eine Mehrzahl von Kameras 4 in dem Garraum 2 anzuordnen, welche dann eine Mehrzahl von Bildern B, insbesondere aus verschiedenen Ansichten, an das Erkennungsmittel 5 übertragen.
Das Erkennungsmittel 5 erkennt das in dem Garraum 2 angeordnete Gargut in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes B. Dabei setzt das Erkennungsmittel 5 einen Bilderkennungsalgorithmus, beispielsweise den SURF-Algorithmus, zum Erkennen des in dem Garraum 2 angeordneten Garguts ein.
Dabei ist das Erkennungsmittel 5 vorzugsweise dazu eingerichtet, das in dem Garraum 2 befindliche Gargut in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes B einer bestimmten Klasse einer Mehrzahl vorbestimmter Klassen für Gargüter zuzuordnen. Beispiele für solche Klassen für Gargüter sind Geflügel, Schweinfleisch, Rindfleisch und Gemüse. Die jeweilige Klasse ist durch ein für die Klasse spezifisches Klassenmuster bestimmt.
In Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes B kann das Erkennungsmittel 5 auch dazu eingerichtet werden, eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit für die bestimmte Klasse zu bestimmen. Für das Beispiel von vier solcher Klassen für Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel und Gemüse könnte eine beispielhafte Verteilung sein: 91% für Schweinefleisch, 6% für Rindfleisch, 2% für Geflügel und 1% für Gemüse.
Das jeweilige Klassenmuster für die jeweilige Klasse umfasst dabei zumindest einen Satz von Referenzwerten für das Gargut dieser Klasse. Der zumindest eine Satz von Referenzwerten kann einen ersten Satz von Referenzwerten für die geometrische Form des Garguts dieser Klasse, einen zweiten Satz von Referenzwerten für die Farbe des Garguts dieser Klasse und einen dritten Satz von Referenzwerten für die Oberflächenbeschaffenheit des Garguts dieser Klasse umfassen. Weitere Sätze von Referenzwerten für eine jeweilige Klasse sind denkbar. Ferner kann das Erkennungsmittel 5 dazu eingerichtet werden, bestimmte Merkmale aus dem zumindest einen aufgenommenen Bild zu extrahieren und das in dem Garraum 2 befindliche Gargut mittels eines Vergleichs der extrahierten bestimmten Merkmale mit den Klassenmustern zu klassifizieren. In Abhängigkeit der Klassifikation kann dann das Auswahlmittel 6 das geeignete Garprogramm P1–P3 wählen.
Hinsichtlich der Ausführung des gewählten Garprogramms P1–P3 sind mehrere Alternativen möglich. Diese mehreren Alternativen umfassen insbesondere die
Folgenden:
Gemäß einer ersten Alternative kann die Steuervorrichtung 3 dazu eingerichtet sein, das von dem Auswahlmittel 6 bestimmte Garprogramm P1–P3 automatisch auszuführen, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert, z.B. 90%, ist.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform wird einem Benutzer das ausgewählte Garprogramm P1–P3 mittels einer Benutzerschnittstelle angeboten. Details hierzu sind in Bezug zu 4 beschrieben.
Ferner kann das Erkennungsmittel 5 dazu eingerichtet werden, von vorhergehenden Erkennungen von in dem Garraum 2 angeordneten Gargut zu lernen. Bei diesem Lernprozess können insbesondere die Schwellwerte und die Entscheidungsfindungen in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes B angepasst werden.
In den Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 integriert die Steuervorrichtung 3 des Gargerätes 1 das Erkennungsmittel 5 und das Auswahlmittel 6. Eine Alternative hierzu ist mit Bezug zu 4 gezeigt.
In 2 ist eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Gargerätes 1 dargestellt. Das zweite Ausführungsbeispiel der 2 basiert auf den ersten Ausführungsbeispielen der 1 und weist sämtliche Merkmale des ersten Ausführungsbeispiels der 1 auf. Darüber hinaus hat die Steuervorrichtung 3 der 2 eine Speichervorrichtung 7. Die Speichervorrichtung 7 kann beispielsweise in der Steuervorrichtung 3 integriert sein. Alternativ kann die Speichervorrichtung 7 mit der Steuervorrichtung 3 gekoppelt werden. Die Speichervorrichtung 7 speichert die vorbestimmten Garprogramme P1–P3. Beispielsweise kann die Speichervorrichtung 7 als Festwertspeicher, beispielsweise als ROM, ausgebildet sein. Die Speichervorrichtung 7 kann auch als eine von außen durch den Benutzer veränderbare Speichervorrichtung ausgebildet sein. D.h., der Nutzer kann dann neue oder aktualisierte Garprogramme in die Speichervorrichtung 7 einspielen.
3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Gargerätes 1. Das dritte Ausführungsbeispiel der 3 basiert auf dem zweiten Ausführungsbeispiel der 2 und weist sämtliche Merkmale des zweiten Ausführungsbeispiels auf. Darüber hinaus hat das Gargerät 1 der 3 eine Benutzerschnittstelle 8 zum Ansteuern der Steuervorrichtung 3. Die Benutzerschnittstelle 8 kann einen berührungssensitiven Bildschirm (Touchscreen und/oder Bedienknöpfe) aufweisen. In dem Ausführungsbeispiel der 3 stellt das Auswahlmittel 6 das bestimmte Garprogramm P1–P3 dem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle 3 aus. Der Benutzer kann dann das dargestellte bestimmte Garprogramme P1–P3 zur Ausführung auswählen. Dazu kann ein zweites Steuersignal S2 von der Benutzerschnittstelle 8 an die Steuervorrichtung 3 übertragen werden. Vorzugsweise wird das von dem Auswahlmittel 6 bestimmte Garprogramm P1–P3 dem Benutzer nur ausgegeben, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist.
Alternativ kann das von dem Auswahlmittel 6 bestimmte Garprogramm P1–P3 dem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle 8 zur Auswahl und Ausführung ausgegeben werden, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein unterer Schwellwert ist und kleiner oder gleich einem oberen Schwellwert ist. Wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit aber größer als der obere Schwellwert ist, kann die Steuervorrichtung 3 das bestimmte Garprogramm P1–P3 ohne eine vorherige Ausgabe an den Benutzer direkt ausführen.
In 4 ist ein viertes Ausführungsbeispiel eines Gargerätes 1 dargestellt. Das Gargerät 1 der 4 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der 3 dahingehend, dass das Auswahlmittel 6 nicht in dem Gargerät 1 integriert ist, sondern in einem Server 9. Der Server 9 ist über ein Netzwerk 10, beispielsweise dem Internet, mit dem Gargerät 1 gekoppelt. Der Server 9 wird beispielsweise von dem Hersteller des Gargerätes 1 betrieben. In dem Ausführungsbeispiel der 4 kann das Erkennungsmittel 5 eine Anfrage A, welche das erkannte Gargut und vorzugsweise die zugehörige Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit beinhaltet, an den Server 9 und damit an das Auswahlmittel 6 übertragen werden. Das Auswahlmittel 6 wählt dann das geeignete Garprogramm P1–P3 aus und überträgt dieses ausgewählte Garprogramm P1–P3 an die Steuervorrichtung 3, welche dieses Garprogramm P1–P3 dann ausführen kann. Alternativ kann das Auswahlmittel 6 auch nur einen Befehl an die Steuervorrichtung 3 übertragen, welcher angibt, welches der bestimmten Garprogramme P1–P3 auszuführen ist.
In 5 ist ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben eines Gargerätes 1 dargestellt. Das Gargerät 1 weist einen Garraum 2 zum Garen von Gargut und eine Steuervorrichtung 3 zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen P1–P3 auf.
In Schritt 501 wird zumindest ein Bild B von dem in dem Garraum 2 befindlichen Gargut mittels zumindest einer in dem Garraum 2 angeordneten Kamera 4 aufgenommen.
In Schritt 502 wird das in dem Garraum 2 angeordnete Gargut in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes B mittels einer Objekterkennung erkannt.
Im Schritt 503 wird ein bestimmtes Garprogramm P1–P3 aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme P1–P3 in Abhängigkeit von dem erkannten Gargut ausgewählt und insbesondere ausgeführt.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
Bezugszeichenliste

1: Gargerät
2: Garraum
3: Steuervorrichtung
4: Kamera
5: Erkennungsmittel
6: Auswahlmittel
7: Speichervorrichtung
8: Benutzerschnittstelle
9: Server
10: Netzwerk
501–503: Verfahrensschritt
A: Anfrage
B: Bild
P1: erstes Garprogramm
P2: zweites Garprogramm
P3: drittes Garprogramm
S1: erstes Steuersignal
S2: zweites Steuersignal

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

Herbert Bay, Tinne Tuytelaars and Luc Van Gool: SURF: Speeded Up Robust Features, Proceedings of the 9th European Conference on Computer Vision, Springer Verlag, 2006 [0019]

Claims

Vorrichtung für ein Gargerät (1), mit einem Garraum (2) zum Garen von Gargut, einer Steuervorrichtung (3) zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen, zumindest einer in dem Garraum (2) angeordneten Kamera (4) zum Aufnehmen zumindest eines Bildes (B) von einem in dem Garraum (2) befindlichen Gargut, einem Erkennungsmittel (5) zum Erkennen des in dem Garraum (2) angeordneten Garguts in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes (B), und einem Auswahlmittel (6) zum Auswählen eines bestimmten Garprogramms (P1–P3) aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme (P1–P3) in Abhängigkeit von dem erkanntem Gargut.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmittel (5) dazu eingerichtet ist, das in dem Garraum (2) befindliche Gargut in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes (B) einer bestimmten Klasse einer Mehrzahl vorbestimmter Klassen für Gargüter zuzuordnen, wobei die jeweilige Klasse durch ein Klassenmuster bestimmt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmittel (5) ferner dazu eingerichtet ist, eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit für die bestimmte Klasse in Abhängigkeit von dem zumindest einen aufgenommenen Bild (B) zu bestimmen.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmittel (5) dazu eingerichtet ist, bestimmte Merkmale aus dem zumindest einen aufgenommenen Bild (B) zu extrahieren und das in dem Garraum (2) befindliche Gargut mittels eines Vergleichs der extrahierten bestimmten Merkmale mit den Klassenmustern zu klassifizieren.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, das von dem Auswahlmittel (6) bestimmte Garprogramm (P1–P3) auszuführen, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuervorrichtung (3) gekoppelte Benutzerschnittstelle (8) zum Ansteuern der Steuervorrichtung (3) vorgesehen ist, wobei die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, das von dem Auswahlmittel (6) bestimmte Garprogramm (P1–P3) einem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle (8) zur Ausführung auszugeben, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuervorrichtung (3) gekoppelte Benutzerschnittstelle (8) zum Ansteuern der Steuervorrichtung (3) vorgesehen ist, wobei die Steuervorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, das von dem Auswahlmittel (6) bestimmte Garprogramm (P1–P3) einem Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle (8) zur Ausführung auszugeben, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als ein unterer Schwellwert und kleiner gleich einem oberen Schwellwert ist, oder direkt auszuführen, wenn die bestimmte Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit größer als der obere Schwellwert ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Klassenmuster für die jeweilige Klasse zumindest einen Satz von Referenzwerten für das Gargut dieser Klasse umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Satz von Referenzwerten einen ersten Satz von Referenzwerten für die geometrische Form des Garguts dieser Klasse, einen zweiten Satz von Referenzwerten für die Farbe des Garguts dieser Klasse und einen dritten Satz von Referenzwerten für die Oberflächenbeschaffenheit des Garguts dieser Klasse umfasst.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmittel (5) einen SURF-Algorithmus zum Erkennen des in dem Garraum (2) angeordneten Garguts einsetzt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennungsmittel (5) dazu eingerichtet ist, von vorhergehenden Erkennungen von in dem Garraum (2) angeordnetem Gargut zu lernen,
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung des Gargeräts (1) das Erkennungsmittel (5) und das Auswahlmittel (6) integriert.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswahlmittel (6) in einem Server (9) integriert ist, welcher über ein Netzwerk (10) mit dem Gargerät (1), insbesondere mit dem Erkennungsmittel und der Steuervorrichtung des Backofens, gekoppelt ist.
Gargerät (1) mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts (1) mit einem Garraum (2) zum Garen von Gargut und einer Steuervorrichtung (3) zum Durchführen einer Mehrzahl von vorbestimmten Garprogrammen (P1–P3), mit den Schritten: Aufnehmen (501) zumindest eines Bildes (B) von einem in dem Garraum (2) befindlichen Gargut mittels zumindest einer in dem Garraum (2) angeordneten Kamera (4), Erkennen (502) des in dem Garraum angeordneten Garguts in Abhängigkeit des zumindest einen aufgenommenen Bildes, und Auswählen (503) eines bestimmten Garprogramms (P1–P3) aus der Mehrzahl der vorbestimmten Garprogramme (P1–P3) in Abhängigkeit von dem erkannten Gargut.