DE102012202861A1 - Behältnis für eine Flüssigkeit sowie Herstellungsverfahren für ein derartiges Behältnis - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Behältnis zur Aufnahme einer Flüssigkeit, aufweisend eine Innenseite, welche bei Füllung des Behältnisses mit der Flüssigkeit in Kontakt zur Flüssigkeit steht, wobei die Innenseite zumindest teilweise eine Beschichtung aufweist, welche eine biozid wirksame Substanz umfasst. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Behältnisses zur Aufnahme von einer Flüssigkeit, aufweisend eine Innenseite, welche bei Füllung des Behältnisses mit der Flüssigkeit in Kontakt zur Flüssigkeit steht, wobei im Herstellungsprozess die Innenseite zumindest teilweise mit einer biozid wirksamen Substanz beschichtet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Behältnis für eine Flüssigkeit. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Phantom, das mit einer Flüssigkeit wie Wasser gefüllt werden kann und in gefülltem Zustand zur Kalibrierung medizinischer Bildgebungsgeräte wie z.B. einem Computertomographen eingesetzt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren für ein derartiges Behältnis bzw. für ein derartiges Phantom.
- Im Rahmen der medizinischen Bildgebung ist es notwendig, die Bildgebungsgeräte wie Computertomographen, Kernspintomographen oder Röntgenanlagen zu kalibrieren. Hierzu werden üblicherweise sogenannte Phantome eingesetzt. Die Phantome sind oftmals so aufgebaut, dass zumindest ein Teil des Phantoms mit Wasser gefüllt wird.
- Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Behältnis zur Aufnahme von Flüssigkeiten bereitzustellen, das auch bei langer Aufbewahrung der Flüssigkeit in dem Behältnis eine gleichbleibende Flüssigkeitsqualität gewährleistet. Weiterhin ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Herstellungsverfahren für ein ebensolches Behältnis anzugeben.
- Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
- Das erfindungsgemäße Behältnis zur Aufnahme einer Flüssigkeit weist eine Innenseite auf, welche bei Füllung des Behältnisses mit der Flüssigkeit in Kontakt zur Flüssigkeit steht. Die Innenseite weist zumindest teilweise eine Beschichtung auf, welche eine biozid wirksame Substanz umfasst.
- Der Erfindung liegt folgender Gedanke zu Grunde: Ein Grund, dass sich die Qualität einer Flüssigkeit bei Aufbewahrung in einem Behältnis ändert, ist das Wachstum von Algen und/oder die Besiedelung mit Keimen und Mikroorganismen. Dies kann prinzipiell dadurch verhindert werden, indem man der Flüssigkeit selbst ein Biozid, z.B. ein Algizid oder ein Mikrobiozid beisetzt, wie es z.B. auch in der Schwimmbadtechnik verwendet wird.
- Es wurde jedoch erkannt, dass dies dazu führen kann, dass die Flüssigkeit nicht ohne weiteres ausgetauscht werden kann. Die Flüssigkeit muss dann unter Umständen als Gefahrgut gekennzeichnet werden, und bei der Entsorgung sind entsprechende Vorschriften zur Entsorgung von Gefahrgut einzuhalten. Auch bei Neubefüllung mit einer Flüssigkeit sollte diese Flüssigkeit wieder mit einem Biozid versetzt werden, was zu einem kontinuierlichen Bedarf an Biozid führt.
- Mit dem erfindungsgemäßen Behältnis ist es jedoch nicht mehr notwendig, die Flüssigkeit mit dem Biozid zu versehen, da sich das Biozid nun auf der Innenschicht, d.h. der Flüssigkeit zugewandten Schicht, im Behältnis befindet. Die Besiedelung der Flüssigkeit mit Keimen oder Algen wird verhindert. Sofern ein Austausch der Flüssigkeit durchgeführt wird, muss auf die ordnungsgemäße Entsorgung des Biozids nicht mehr geachtet werden, da das Biozid in der Wand des Behältnisses und nicht in der Flüssigkeit ist.
- Durch Verwenden einer algizid und/oder antimikrobiell wirksamen Substanz wird das Wachstum von Algen bzw. Mikroorganismen in der Flüssigkeit wirksam vermindert oder gar verhindert.
- So kann z.B. eine Beschichtung mit kolloidalem Silber verwendet werden. Kolloidales Silber weist dabei Silberpartikel mit einem Durchmesser von 1 bis 1000 nm auf. Insbesondere kann auch das als Nanosilber bezeichnete kolloidale Silber, dessen Partikel einen Durchmesser von 1 bis 100 nm aufweisen, eingesetzt werden. Diese Substanzen weisen eine gute antimikrobielle bzw. algizide Wirkung auf. Ebenso kann Kupfer aufgrund seiner antimikrobiellen bzw. algiziden Wirkung verwendet werden.
- Alternativ und/oder zusätzlich ist es möglich, dass die die biozid wirksame Substanz der Beschichtung Sterione umfasst. Durch eine Beschichtung, die Sterione aufweist, kann ebenfalls eine gute antimikrobielle bzw. algizide Wirkung erreicht werden.
- Unter dem Begriff Sterionen versteht man biozid wirksame Additive, welche beispielsweise Kunststoffen oder Lacken untergemischt werden. Es wird angenommen, dass die biozide Wirksamkeit auf einer Bildung von Ionen beruht, welche die Stoffwechselsysteme der Zellen primitiver Organismen angreifen, sodass diese im Wachstum gehindert werden. Die Wirkung kann über lange Zeit erhalten bleiben.
- Sterione sind dabei metallorganische Stoffe mit ionisierender Wirkung. Der Molekularkomplex kann mit Trägerstoffen, Ionenemittenten und Katalysatoren ausgestattet sein und eine nanoskalige Größe, also eine Größe zwischen 1 und 100 nm, aufweisen. Sterione können von der Firma SteriOne GmbH & Co. KG bezogen werden.
- Die Beschichtung kann eine Lackschicht sein, insbesondere eine Schicht aus Klarlack sein. Ein derartiges Behältnis kann auf einfache Weise, also durch Auftragen des Lacks, hergestellt werden.
- Die Beschichtung kann aber auch z.B. durch Aufkleben einer Folie erreicht werden.
- Das Behältnis kann in einer vorteilhaften Ausführungsform ein Phantom sein, das zur Kalibrierung medizinischer Bildgebungsgeräte wie einem Computertomographen, einem Kernspintomographen oder einer Röntgenanlage eingesetzt wird. Zur Kalibrierung werden diese Phantome üblicherweise mit Wasser gefüllt. Durch die Erfindung wird nun gewährleistet, dass ein Wachstum von Algen bzw. Mikroorganismen verhindert oder zumindest verzögert wird. Das Phantom kann dann mit der gleichen Füllung über lange Zeit verwendet werden. Die Kalibriereigenschaften bleiben ebenfalls über lange Zeit erhalten bzw. werden nicht durch Wachstum von Algen bzw. Mikroorganismen verfälscht. Falls dennoch ein Austausch des Wassers notwendig wird, kann dies ohne großen Aufwand durchgeführt werden, da die biozid wirksame Substanz nicht im Wasser ist.
- Die Erfindung ist jedoch nicht auf Phantome beschränkt. Das Behältnis kann z.B. ein Aquarium oder ein anderes Wasserbehältnis sein.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Behältnisses zur Aufnahme von einer Flüssigkeit, aufweisend eine Innenseite, welche bei Füllung des Behältnisses mit der Flüssigkeit in Kontakt zur Flüssigkeit steht, umfasst im Herstellungsprozess einen Schritt, bei dem die Innenseite zumindest teilweise mit einer biozid wirksamen Substanz beschichtet wird.
- Die Beschichtung kann durch Auftragen eines Lacks, insbesondere eines Klarlacks erfolgen.
- Insbesondere kann auf diese Weise ein mit Wasser füllbares Phantom zur Kalibrierung medizinischer Bildgebungsgeräte hergestellt werden.
- Die vorangehende und die folgende Beschreibung der einzelnen Merkmale, deren Vorteile und deren Wirkungen bezieht sich sowohl auf die Vorrichtungskategorie als auch auf die Verfahrenskategorie, ohne dass dies im Einzelnen in jedem Fall explizit erwähnt ist; die dabei offenbarten Einzelmerkmale können auch in anderen als den gezeigten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
- Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnung näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
- Es zeigen:
-
1 den Querschnitt durch ein Phantom zur Kalibrierung eines Computertomographen, das mit Wasser gefüllt ist. - Der stark schematisierte Querschnitt durch das zylinderförmige Phantom
11 zeigt die äußere Wand13 des Phantoms11 . - Die Wand
13 weist an ihrer Innenseite15 eine Beschichtung17 auf, die z.B. Nanosilber, Nanokupfer und/oder Sterione enthalten kann. Hierdurch wird verhindert, dass sich im Wasser19 , das mit der Beschichtung17 in Kontakt steht, Algen bilden können oder andere Mikroorganismen wachsen. - Im Herstellungsprozess kann auf der Innenseite
15 der Wand13 des Phantoms11 beispielsweise ein Klarlack aufgetragen werden, der Nanosilber, Nanokupfer bzw. Sterione beinhaltet. Nach Aushärtung des Lacks ist die gewünschte Beschichtung17 gebildet. Ebenso kann eine Folie mit den biozid wirksamen Substanzen aufgetragen werden.
Claims (11)
- Behältnis (
11 ) zur Aufnahme einer Flüssigkeit (19 ), aufweisend eine Innenseite (15 ), welche bei Füllung des Behältnisses (11 ) mit der Flüssigkeit (19 ) in Kontakt zur Flüssigkeit (19 ) steht, wobei die Innenseite (15 ) zumindest teilweise eine Beschichtung (17 ) aufweist, welche eine biozid wirksame Substanz umfasst. - Behältnis (
11 ) nach Anspruch 1, wobei die biozid wirksame Substanz ein algizid und/oder antimikrobiell wirksame Substanz ist. - Behältnis (
11 ) nach einem der obigen Ansprüche, wobei die biozid wirksame Substanz kolloidales Silber, insbesondere Nanosilber, und/oder kolloidales Kupfer umfasst. - Behältnis (
11 ) nach einem der obigen Ansprüche, wobei die biozid wirksame Substanz Sterione umfasst. - Behältnis (
11 ) nach einem der obigen Ansprüche, wobei die Beschichtung (17 ) eine Lackschicht, insbesondere eine Klarlackschicht ist. - Behältnis (
11 ) nach einem der obigen Ansprüche, wobei die Beschichtung (17 ) eine aufgeklebte Folie ist. - Behältnis (
11 ) nach einem der obigen Ansprüche, wobei das Behältnis ein Phantom (11 ) zur Kalibrierung eines medizinischen Bildgebungsgeräts ist, das für die Kalibrierung mit Wasser (19 ) gefüllt wird. - Verfahren zur Herstellung eines Behältnisses (
11 ) zur Aufnahme von einer Flüssigkeit (19 ), aufweisend eine Innenseite (15 ), welche bei Füllung des Behältnisses (11 ) mit der Flüssigkeit (19 ) in Kontakt zur Flüssigkeit (19 ) steht, wobei im Herstellungsprozess die Innenseite (15 ) zumindest teilweise mit einer biozid wirksamen Substanz beschichtet wird. - Verfahren nach Anspruch 8, wobei die biozid wirksame Substanz ein algizid und/oder antimikrobiell wirksame Substanz ist und insbesondere kolloidales Silber, kolloidales Kupfer und/oder Sterione umfasst.
- Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Innenseite (
15 ) durch Auftragen eines Lacks oder durch Aufkleben einer Folie beschichtet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das Behältnis ein mit Wasser (
19 ) füllbares Phantom (11 ) zur Kalibrierung medizinischer Bildgebungsgeräte ist.
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