-
Die Erfindung betrifft ein Stauchelement für ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät. Das Kältegerät umfasst eine Tür, einen Korpus und einen durch den Korpus und die Tür umgebenen Innenraum. Die Tür ist mit einer Dichtung versehen, die den Innenraum des Kältegeräts gegenüber der Umgebung abdichtet. Die Dichtung weist wenigstens ein Dichtungssegment auf, das einen Befestigungsabschnitt, einen Dichtungsabschnitt und einen Kammerabschnitt umfasst. Das Dichtungssegment erstreckt sich im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung und weist in der Längsrichtung eine Länge auf. Der Kammerabschnitt weist einen quer zur Längsrichtung verlaufenden Kammerquerschnitt auf. Der Befestigungsabschnitt ist in einer durch eine Innenverkleidung der Tür gebildete Nut aufgenommen.
-
DE 90 06 998 U1 zeigt ein Kältegerät, insbesondere einen Kühl- oder Gefrierschrank, mit einem Gehäuse und einer Tür, die im geschlossenen Zustand mit einer sie umgebenden, wenigstens eine Längsfalte aufweisenden, balgartigen Magnetdichtung am Öffnungsrand des Gehäuses fest anliegend gehalten ist, sowie mit einem an der Innenseite der Tür sitzenden, als Öffnungshilfe dienenden Mitnehmer, welcher mit einer Zunge in die Längsfalte der Dichtung eingreift und diese beim Öffnen der Tür in diesem Bereich vorzeitig abhebt.
-
-
Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät, das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird und insbesondere dazu dient, Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühl-Gefrierkombination, eine Gefriertruhe oder ein Weinlagerschrank.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das erfindungsgemäße Stauchelement als Öffnungshilfe, Türöffnungshilfe oder Clip bezeichnet werden.
-
Um bei Kältegeräten der eingangs genannten Art eine erhöhte Effizienz zu erzielen, ist man bestrebt, den Innenraum des Kältegeräts gegenüber der Umgebung möglichst hermetisch abzuriegeln, da andernfalls die aus der Umgebung eindringende feuchtwarme Luft den Innenraum des Kältegeräts erwärmt, wodurch zum Betreiben des Kältegeräts eine erhöhte Leistung erforderlich ist. Beim Öffnen der Tür des Kältegeräts gelangt jedoch eine erhebliche Menge an feuchtwarmer Luft aus der Umgebung in den Innenraum. Beim Schließen der Tür wird die dann eingeschlossene Luft durch das Kältegerät heruntergekühlt, wodurch sich im Innenraum ein Unterdruck bilden kann, der, insbesondere bei einem gegenüber der Umgebung gut abgedichteten Innenraum des Kältegeräts, sich nur langsam mit dem Umgebungsdruck wieder angleicht.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannten Vorrichtungen, die zum Erleichtern des Öffnens einer Tür eines Kältegeräts dienen, zu verbessern. Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen, ein Stauchelement vorzusehen, das einen Halteabschnitt, der zwischen Innenverkleidung und Befestigungsabschnitt anordenbar und zum ortsfesten Befestigen an der Tür in der Nut aufnehmbar ist, und einen Stauchabschnitt umfasst. Der Stauchabschnitt ist geeignet, den Kammerquerschnitt zu verändern, und so angeordnet, dass der Dichtungsabschnitt entlang der gesamten Länge mit dem Korpus in Berührung bringbar ist. Zur Lösung der Aufgabe wird zudem ein Kältegerät gemäß Anspruch 10 vorgeschlagen.
-
Das erfindungsgemäße Stauchelement für ein Kältegerät zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Kraftaufwand, der benötigt wird, um die Tür des Kältegeräts zu öffnen, gegenüber herkömmlichen Kältegeräten, die kein erfindungsgemäßes Stauchelement umfassen, reduziert ist, ohne dass die Dichtwirkung der Dichtung beeinträchtigt wird. Durch die Veränderung der Form des Kammerabschnitts in dem Bereich, in dem das Stauchelement an dem Dichtungssegment befestigt ist, ist die Kontaktfläche zwischen Korpus und Dichtungsabschnitt des Dichtungssegments reduziert. Wird nun zum Öffnen der Tür eine Zugkraft auf diese ausgeübt, entsteht an dem Bereich des Dichtungssegments, an welchem das Stauchelement angeordnet ist, eine Verbindung zwischen Innenraum und Umgebung. Dadurch kann ein Druckausgleich stattfinden, wodurch ein Öffnen der Tür ohne höheren Kraftaufwand ermöglicht wird. Weiterhin ist an dem erfindungsgemäßen Stauchelement vorteilhaft, dass das Stauchelement auch nachträglich an einem Kältegerät angebracht werden kann. Zudem ist das erfindungsgemäße Stauchelement einfach und kostengünstig herzustellen.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stauchelements werden in den Ansprüchen 2 bis 9 beschrieben.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stauchelements ist das Stauchelement aus Kunststoff oder aus Metall hergestellt. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Stauchelement mit einer ausreichenden Steifigkeit versehen ist, wodurch der Stauchabschnitt insbesondere gut dafür geeignet ist, den Kammerquerschnitt zu reduzieren. Die Ausgestaltung bietet als weiteren Vorteil, dass das Stauchelement korrosionsunempfindlich ist. Ein Stauchelement aus Kunststoff bietet darüber hinaus den Vorteil, dass dieses kostengünstig und in einfacher Weise, beispielsweise mittels Spritzgießen oder Extrusion, herstellbar ist.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Stauchelement durch einen in Längsrichtung annähernd gleichbleibenden Querschnitt gekennzeichnet. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Stauchelement in einfacher Weise, beispielsweise mittels Spritzgießen oder mittels Extrusion, hergestellt werden kann, und zwar insbesondere dann, wenn das Stauchelement aus Kunststoff gefertigt ist.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stauchelements ist die Elastizität des Stauchelement geringer als die Elastizität des Kammerabschnitts. Dadurch wird gewährleistet, dass der Kammerquerschnitt in dem Bereich, in dem das Stauchelement angeordnet ist, zu einem ausreichenden Maße durch das Stauchelement verändert, vorzugsweise verringert werden kann, um das Abheben der Dichtung vom Korpus des Kältegeräts an dieser Stelle zu erleichtern.
-
Vorteilhafterweise weist der Halteabschnitt ein erstes Teilstück und ein zweites Teilstück auf, wobei das erste Teilstück entlang einer Seitenwand der Nut und das zweite Teilstück entlang eines Bodens der Nut anordenbar ist. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Stauchelement zwischen Nut und Befestigungsabschnitt formschlüssig gehalten ist.
-
Vorteilhafterweise bilden das erste Teilstück und das zweite Teilstück im Querschnitt einen annähernd rechten Winkel. Durch diese Ausgestaltung wird der Formschluss zwischen dem Stauchelement und dem aus Befestigungsabschnitt und Nut bestehenden Verbund erhöht.
-
Vorteilhafterweise ist das Stauchelement durch ein im Querschnitt bogenförmiges Verbindungsstück gekennzeichnet, dass den Halteabschnitt und den Stauchabschnitt miteinander verbindet und an einer Verengung der Nut anlegbar ist. Durch diese Ausgestaltung wird der Formschluss zwischen dem Stauchelement und dem Verbund von Befestigungsabschnitt und Nut weiter erhöht.
-
Vorzugsweise weist das Dichtungssegment einen ein Längsrichtung gleichbleibenden Kammerquerschnitt auf. Vorzugsweise umfasst die Tür einen Griff und das Stauchelement ist auf Höhe des Griffs angeordnet. Weiterhin vorzugsweise ist das Stauchelement an dem Dichtungssegment angeordnet, das benachbart zum Griff verläuft. Bevorzugterweise ist das Stauchelement annähernd auf Höhe der Mitte des Dichtungssegments angeordnet.
-
Einzelheiten und weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Stauchelements und des erfindungsgemäßen Kältegeräts ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispielen. In den die Ausführungsbeispiele lediglich schematisch darstellenden Zeichnungen veranschaulichen im Einzelnen:
-
1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Kältegeräts gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
-
2 eine seitliche Teilansicht des erfindungsgemäßen Kältegeräts umfassend das erfindungsgemäße Stauchelement gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
-
3 eine seitliche Teilansicht des erfindungsgemäßen Kältegeräts umfassend das erfindungsgemäße Stauchelement gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel;
-
4 eine seitliche Teilansicht des erfindungsgemäßen Kältegeräts umfassend das erfindungsgemäße Stauchelement gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel;
-
5 einen Querschnitt durch die Tür des erfindungsgemäßen Kältegeräts gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel mit dem erfindungsgemäßen Stauchelement gemäß einem Schnitt, der quer zur Längsrichtung verläuft.
-
1 zeigt eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Kältegeräts 100, das vorzugsweise ein Haushaltskältegerät, weiterhin vorzugsweise ein Kühlschrank ist. Das Kältegerät 100 umfasst einen Korpus 110 und eine Tür 130, die gemeinsam einen Innenraum 120 gegenüber der Umgebung abgrenzen. Um zu gewährleisten, dass der Innenraum 120 gegenüber der Umgebung hinreichend abgedichtet ist, ist an der Tür 130 eine Dichtung 140 umlaufend angebracht. Die Dichtung 140 setzt sich aus vier Dichtungssegmenten 150a, 150b, 150c, 150d zusammen, die sich jeweils im Wesentlichen entlang einer Richtung erstrecken und einen annähernd gleichbleibenden Querschnitt aufweisen. Die vier Dichtungssegmente 150 bilden ein Rechteck, das aus zwei parallel zueinander verlaufenden Dichtungssegmenten 150a, 150d und aus zwei parallel zueinander verlaufenden Dichtungssegmenten 150b, 150c zusammengesetzt ist. Bei geschlossener Tür 130 liegt die Dichtung 140 am Korpus 110 umlaufend an. Wie weiterhin 1 zu erkennen gibt, ist die Tür 130 entlang einer ihrer Längsseiten schwenkbar mit dem Korpus 110 des Kältegeräts 100 verbunden. Ein Türgriff 131 ist an der Längsseite, die gegenüberliegend von der Längsseite angeordnet ist, entlang welcher die Tür 130 gegenüber dem Korpus 110 schwenkbar gelagert ist, angeordnet. Der Türgriff 131 dient zum Öffnen der Tür 130. Der Griff 131 ist in dem in den 1 und 5 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel bei geschlossener Tür 130 von einem Bediener aus gesehen an der rechten Längsseite der Tür 130 angeordnet. In dem in den 2 bis 4 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist der Griff 131 bei geschlossener Tür 130 von dem Bediener aus gesehen an der linken Längsseite der Tür 130 angeordnet. Wie insbesondere 2 zu erkennen gibt, ist das Stauchelement 10 vorzugsweise auf Höhe des Griffs 131 angeordnet. Weiterhin vorzugsweise ist das Stauchelement 10 in der Mitte des sich über die Länge erstreckenden Dichtungssegments 150d angeordnet.
-
In 5 ist ein Querschnitt, der entlang einer quer zur Längsrichtung L verlaufenden Ebene durchgeführt wurde, wiedergegeben. Die Tür 130 umfasst eine Innenverkleidung 132, in welcher eine Nut 134 gebildet ist. In der Nut 134 ist ein Befestigungsabschnitt 152 des Dichtungssegments 150a, 150b, 150c, 150d aufgenommen. In der Nut 134 ist der Befestigungsabschnitt 152 vorzugsweise formschlüssig aufgenommen. Die Nut 134 ist durch zwei Seitenwände 136 und einen Boden 138 gebildet. Weiterhin umfasst die Nut 134 eine Verengung 135. Das Dichtungssegment 150 umfasst einen Dichtungsabschnitt 154, der geeignet ist, am Korpus 110 des Kältegeräts 100 anzuliegen und den Innenraum 120 gegenüber der Umgebung abzudichten. Zwischen dem Dichtungsabschnitt 154 und dem Befestigungsabschnitt 152 ist ein Kammerabschnitt 156 angeordnet, der den Dichtungsabschnitt 154 mit dem Befestigungsabschnitt 152 verbindet. Zwischen Dichtungsabschnitt 154 und Kammerabschnitt 154 ist eine Vertiefung 155 angeordnet, die zu der dem Innenraum 120 abgewandten Seite des Dichtungssegments 150a, 150b, 150c, 150d hin offen ist.
-
Der in 5 wiedergegebene Querschnitt ist auf der Höhe des Dichtungssegments 150d erfolgt, auf welcher das Stauchelement 10 angeordnet ist. Der Querschnitt des Kammerabschnitts 156 ist dort gegenüber den verbleibenden Abschnitten des Dichtungssegments 150d, an welchen kein Stauchelement 10 angebracht ist, reduziert. Das Stauchelement 10 ist in der Nut 134 der Tür 130 gehalten, indem es zwischen der Innenverkleidung 132 und dem Befestigungsabschnitt 152 angeordnet bzw. eingeklemmt ist. Das Stauchelement 10 umfasst einen Halteabschnitt 20, ein Stauchabschnitt 30 und ein den Halteabschnitt 20 und den Stauchabschnitt 30 verbindendes Verbindungsstück 40. Der Halteabschnitt 20 weist ein erstes Teilstück 22 und ein zweites Teilstück 24 auf, wobei das erste Teilstück 22 entlang der Seitenwand 136 der Nut 134 und das zweite Teilstück 24 entlang des Bodens 138 der Nut 140 angeordnet ist. Das erste Teilstück 22 und das zweite Teilstück 24 sind im Querschnitt annähernd rechtwinkelig zueinander angeordnet und weisen einen L-förmigen Querschnitt auf. Das Verbindungsstück 40 ist vorzugsweise bogenförmig ausgebildet und liegt an der Verengung 135 an.
-
Der Stauchabschnitt 30 weist einen hakenförmigen Querschnitt auf. Der Stauchabschnitt 30 umfasst einen Eingreifabschnitt 32, der geeignet ist, in die Vertiefung 155 einzugreifen. Der Stauchabschnitt 30 ist geeignet, den Querschnitt des Kammerabschnitts 156 zu reduzieren. Dadurch wird das Dichtungssegment 140 an dieser Stelle geringfügig gestaucht, wodurch ein Ablösen des Dichtungsabschnitts 154 vom Korpus 110 erleichtert wird. Dadurch kann Luft aus der Umgebung in den Innenraum 120 eindringen und gegebenenfalls für einen Druckausgleich zwischen Innenraum 120 und Umgebung sorgen. Der Stauchabschnitt 30 verschiebt den Dichtungsabschnitt 154 vom Korpus 110 in Richtung Nut 134.
-
Das erfindungsgemäße Stauchelement 10 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Kraftaufwand, der benötigt wird, um die Tür 130 des Kältegeräts 100 zu öffnen, gegenüber herkömmlichen Kältegeräten reduziert ist, ohne die Dichtwirkung der Dichtung 140 zu beeinträchtigen. Weiterhin ist an dem erfindungsgemäßen Stauchelement 10 vorteilhaft, dass das Stauchelement 10 auch nachträglich an einem Kältegerät 100 angebracht werden kann. Zudem ist das erfindungsgemäße Stauchelement 10 einfach und kostengünstig herzustellen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Stauchelement
- 20
- Halteabschnitt
- 22
- erstes Teilstück
- 24
- zweites Teilstück
- 30
- Stauchabschnitt
- 32
- Eingreifabschnitt
- 40
- Verbindungsstück
- 100
- Kältegerät
- 110
- Korpus
- 120
- Innenraum
- 130
- Tür
- 131
- Türgriff
- 132
- Innenverkleidung
- 134
- Nut
- 135
- Verengung
- 136
- Seitenwand
- 138
- Boden
- 140
- Dichtung
- 150a
- Dichtungssegment
- 150b
- Dichtungssegment
- 150c
- Dichtungssegment
- 150d
- Dichtungssegment
- 152
- Befestigungsabschnitt
- 154
- Dichtungsabschnitt
- 155
- Vertiefung
- 156
- Kammerabschnitt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 9006998 U1 [0002]
- US 3201833 [0003]
- US 3331648 [0003]
- US 3434239 [0003]