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Die Erfindung betrifft eine Klimatisierungseinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Derartige Klimatisierungseinrichtungen sorgen neben der Erwärmung oder Kühlung eines Innenraums für den Eintrag ionisierter Luft. Die ionisierte Luft weist eine antistatische Wirkung auf, wodurch eine elektrische Aufladung von Personen und Gegenständen reduzierbar ist. Das bei einer Ionisation der Luft entstehende Ozon bewirkt weiter eine Spaltung geruchsbildender Moleküle und vertreibt unangenehme Gerüche aus dem Innenraum. Darüber hinaus weist die ionisierte Luft einen staubbindenden Effekt auf, wodurch ein angenehmeres Raumklima entsteht.
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Aus der
DE 10 2008 029 615 A1 ist eine Klimatisierungseinrichtung mit einem Heizungs-Lüftungs- und Kühlungssystem (HLK-System) und einer Ionisationseinrichtung bekannt. Die Ionisationseinrichtung ist im Gehäuse der Klimatisierungseinrichtung integriert oder als selbstständiges Bauteil abgekoppelt vom HLK-System im Fahrzeuginnenraum verbaut. Ein Integration im HLK-System ist oft wegen mangelndem Bauraum nicht zufriedenstellend darstellbar, die eigenständige Anordnung ist teuer.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Klimatisierungseinrichtung zu schaffen, die eine vom Bauraum des HLK-Systems unabhängige Anordnung ermöglicht, wobei die Ionisationseinrichtung Bauteile der Klimatisierungseinrichtung nutzt.
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Dies wird erreicht mit den Merkmalen von Anspruch 1, wonach die Ionisationseinrichtung ein vom HLK-System separiertes Gehäuse aufweist und ionisierte Luft in das Luftverteilungssystem des HLK-Systems einspeist. Die Einspeisung der Luft kann dabei in einen oder gleichzeitig in mehrere Luftkanäle des Luftverteilungssystems erfolgen. Die Ionisationseinrichtung mit einem eigenständigen Gehäuse ist in vorteilhafter Weise in einem Bauraum außerhalb des HLK-Systems anordenbar, gleichzeitig ist das Luftverteilungssystem des HLK-System nutzbar. Für die Ionisationseinrichtung ist keine eigenes Luftverteilungssystem vorzusehen, wodurch die Klimatisierungseinrichtung kostengünstig herstellbar ist.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Klimatisierungseinrichtung ist ein Abstand zwischen einer Einspeisestelle für ionisierte Luft in das Luftverteilungssystem und einer Luftöffnung zum klimatisierenden Raum kleiner als der Abstand zwischen der Einspeisestelle und dem HLK-System. Bevorzugt liegt die Einspeisestelle dicht bei der Luftöffnung zum klimatisierenden Raum, wobei gleichzeitig eine möglichst kurze Zuleitung von der Ionisationseinrichtung zur Einspeisestelle anzustreben ist. Eine Einspeisung ionisierter Luft nahe der Luftöffnung minimiert ein Abbau der Ionen vor Erreichen des zu klimatisierenden Raumes.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform speist die Ionisationseinrichtung ionisierte Luft über vom Luftverteilungssystem des HLK-Systems unabhängige Luftöffnungen in den zu klimatisierenden Raum ein. Diese Anordnung ermöglicht ein gezieltes Ausrichten eines ionisierten Luftstroms auf einen Gegenstand, um dessen elektrostatische Aufladung zu verhindern.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform ist die Ionisationseinrichtung von einem von dem HLK-System erzeugten Luftstrom gespeist. Ein Bypass zu dem Luftverteilungssystems leitet ein von einem Lüfter des HLK-Systems erzeugten Luftstrom durch die Ionisationseinrichtung. Diese Anordnung der Ionisationseinrichtung ohne eigenen Lüfter ermöglicht einen einfachen und kostengünstigen Aufbau.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist im Gehäuse der Ionisationseinrichtung ein Lüfter zur Erzeugung des Luftstroms angeordnet. Der Lüfter ermöglicht eine vom HLK-System unabhängige Einstellung des Luftstromes.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse der Ionisationseinrichtung eine Vielzahl, variabel gestaltete Befestigungpunkte auf. Die Befestigungspunkte erlauben ein Einbau der Ionisationseinrichtung in Bauräume mit unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeiten. Dadurch ist ermöglicht mit einer standardisierten Ionisationseinrichtung beispielsweise verschiedenste Fahrzeugtypen zu bedienen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse der Ionisationseinrichtung als Blasformteil ausgeführt. Mit einem Blasformteil sind komplizierte Gehäusegeometrien mit vielzähligen Befestigungspunkten kostengünstig herstellbar.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Luftverteilungssystem eine verschließbare Anschlusskupplung zur Verbindung mit der Ionisationseinrichtung auf. Mit dieser Ausführung sind auf Anforderung wahlweise Klimatisierungseinrichtungen mit und ohne Ionisationseinrichtung montierbar ohne dass unterschiedliche Gehäuse, Luftführungseinrichtungen etc. bereitzustellen sind. Diese Ausführung eignet sich auch insbesondere für eine einfache Nachrüstung von Klimatisierungseinrichtungen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Ionisationseinrichtung ein Steuergerät zugeordnet. Das Steuergerät ist bevorzugt im Gehäuse der Ionisationseinrichtung angeordnet. Über das Steuergerät ist an einer Bedieneinrichtung beispielsweise des HLK-Systems sowohl der Lüfter als auch die Konzentration der auszubringenden Ionen einstellbar.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Steuergerät der Ionisationseinrichtung mit einem Steuergerät des HLK-Systems elektrisch vernetzt. Die Vernetzung erfolgt beispielsweise über ein CAN-, oder LIN-Bus. Die Vernetzung ermöglicht eine gegenseitig abgestimmte Ansteuerung der Systeme, beispielsweise ist die Spannung der Ionisationseinrichtung zur Erzeugung eines elektrischen Feldes in Abhängigkeit des vom HLK-System erzeugten Luftstroms einstellbar.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die nachfolgende Figurenbeschreibung und durch die Unteransprüche beschrieben.
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Nachstehend wird die Erfindung auf der Grundlage von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klimatisierungseinrichtung,
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2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klimatisierungseinrichtung,
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3 Ausführungsbeispiel eines Luftverteilungssystems,
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4 eine Ionisationseinrichtung in räumlicher Darstellung und
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5 die Ionisationseinrichtung aus 4 in einer Schnittdarstellung.
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Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klimatisierungseinrichtung mit einem als HLK-System bezeichneten Heizungs-Lüftungs- und Kühlungssystem 2, einem Luftverteilungssystem 4 und einer Ionisationseinrichtung 6. Die Ionisationseinrichtung 6 ist als eigenständiges, frei anordenbares Bauteil mit eigenem Gehäuse ausgeführt. Das Luftverteilungsstem 4 steht über eine Luftöffnung 8 mit einem zu klimatisierenden Raum 10 in Verbindung. Über Luftkanäle 12, 14 ist die Ionisationseinrichtung 6 mit dem Luftverteilungssystem 4 und einer weiteren in den zu klimatisierenden Raum 10 gerichteten Lüftöffnung 16 verbunden.
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Ein in der Ionisationseinrichtung 6 angeordneter Lüfter 20 saugt Luft über eine Ansaugöffnung 18 an und fördert diese zur Ionisierung über nicht gezeigte mit Hochspannung versorgte Elektroden. Der Luftkanal 12 fördert die ionisierte Luft an einer Einspeisestelle 13 in das Luftverteilungssystem 4, das die ionisierte Luft mit der klimatisierten und/oder entfeuchteten Luft aus dem HLK-System 2 über die Luftöffnung 8 in den zu klimatisierenden Raum 10 einspeist. Die Einspeisestelle 13 der ionisierten Luft ist dabei möglichst nahe an der Luftöffnung 8 angeordnet.
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Der weitere Luftkanal 14 fördert ionisierte Luft zu einer weiteren, vom HLK-System 2 unabhängigen Luftöffnung 16. Die aus der Luftöffnung 16 austretende ionisierte Luft ist zur gezielten statischen Entladung auf einen nicht dargestellten Gegenstand im zu klimatisierenden Raum 10 gerichtet.
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Die 2 zeigt eine Variante der Klimatisierungseinrichtung aus 1. Im Gegensatz zur Variante aus 1 ist die Ionisationseinrichtung 6 eingangsseitig mit einem Bypasskanal 22 verbunden, der aus dem HLK-System 2 klimatisierten Luft abzweigt. Die über den Bypasskanal 22 abgezweigte im HLK-System 2 vorverdichtete Luft durchströmt die Ionisationseinrichtung 6, der Luftkanal 12 fördert die ionisierte Luft über das Luftverteilungssystem 4 und die Luftöffnung 8 in den zu klimatisierenden Raum 10. Die Vorverdichtung der Luft erfolgt über einen nicht gezeigten Lüfter im HLK-System 2, so dass in der Ionisationseinrichtung 6 eigens kein Lüfter vorzusehen ist. Die Luftmenge durch die Ionisationseinrichtung 6 ist über eine nicht dargestellte, vertstellbare Drosselklappe am Eingang des Bypasskanals 22 einregelbar.
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In der 3 ist ein Luftverteilungssystem 4 mit einem Stutzen 23 gezeigt. Der Stutzen 23 ist wahlweise mit einem Stutzen 24 einer Ionisationseinrichtung 6 verbindbar oder mit einem Deckel 25 verschließbar. Durch Aufstecken des Deckels 25 oder Aufstecken der Ionisationseinrichtung 6 auf den Stutzen 23 sind unterschiedliche Ausführungen der Klimatisierungseinrichtung einfach darstellbar. Gleichfalls sind beispielsweise Fahrzeuge ohne Ionisationseinrichtung 6 leicht mit einer solchen nachrüstbar.
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Die 4 und 5 zeigen den Aufbau einer Ionisationseinrichtung 6. Die Ionisationseinrichtung 6 umfasst ein Gehäuse 26, das auf einer Seite einen Stutzen 24 und auf der gegenüberliegenden Seite eine quadratische Öffnung 28 aufweist. Der Stutzen 24 ist wie vorab zu 3 beschrieben mit einem Luftverteilungssystem 4 verbindbar. Die einfache Gestaltung des Gehäuses 26 ermöglicht eine kostengünstige Herstellung beispielsweise über ein Blasformverfahren. An dem Gehäuse 26 sind lediglich in 5 dargestellte, vielzählige Befestigungsaugen 27 angeordnet. Über die quadratische Öffnung 28 ist eine Hochspannungseinrichtung 30 mit zwei Elektroden 32 in das Gehäuse 26 eingebracht und mit diesem verbunden. Zwischen den Elektroden 32 bildet sich mit Anlegen einer Hochspannung ein elektrisches Feld zur Erzeugung von Ionen 40 aus. In die quadratische Öffnung 28 ist ein Lüfter 20 eingesetzt.
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Ein im Gehäuse 26 angeordnetes Steuergerät 34 regelt die Hochspannungseinrichtung 30 zur Erzeugung des elektrischen Feldes gewünschter Stärke und den Lüfter 20. Das Steuergerät 34 ist über ein CAN-Bus 38 mit einem Steuergerät des HLK-Systems 2 vernetzt. Die Ionisationseinrichtung 6 und das HLK-System 2 sind über ein gemeinsames Schaltpult bedienbar. Über die Vernetzung 38 sind Daten zwischen dem Steuergerät 34 oder dem des HLK-Systems 2 austauschbar, so dass beispielsweise die Hochspannung und/oder die Leistung des Lüfters 20 in Abhängigkeit des Betriebszustandes des HLK-Systems 2 einstellbar ist.
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Der Lüfter 22 saugt einen Luftstrom 36 aus der Umgebung an und fördert diesen über das durch die Elektroden 32 erzeugte elektrische Feld. Der über den Stutzen 24 ausströmende Luftstrom 36 transportiert in dem elektrischen Feld erzeugte Ionen 40 weiter in Richtung eines zu klimatisierenden Raumes 10.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Heizungs-Lüftungs- und Kühlsystem (HLK-System)
- 4
- Luftverteilungssystem
- 6
- Ioinisstionseinrichtung
- 8
- Luftöffnung
- 10
- klimatisierter Raum
- 12
- Luftkanal
- 13
- Einspeisestelle von ionisierter Luft
- 14
- Luftkanal
- 16
- weitere Luftöffnung
- 18
- Ansaugöffnung
- 20
- Lüfter
- 22
- Bypasskanal
- 23
- Stutzen Luftverteilungssystem
- 24
- Stutzen Ionisationseinrichtung
- 25
- Deckel
- 26
- Gehäuse
- 27
- Befestigungsaugen
- 28
- quadratische Öffnung
- 30
- Hochspannungseinrichtung
- 32
- Elektroden
- 34
- Steuergerät
- 36
- Luftstrom
- 38
- CAN-Bus
- 40
- Ionen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008029615 A1 [0003]