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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Getränkeautomaten mit einem Frischwassertank, einer von diesem zu einer Ausgabeeinrichtung führenden Leitung, einem Vorratsbehälter sowie einer Zuführleitung, deren Auslassende mit der Ausgabeeinrichtung verbindbar ist und deren Einlassende mit dem Vorratsbehälter verbindbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Reinigen einer Zuführleitung eines derartigen Getränkeautomatens.
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Aus der
EP 1 797 801 A1 ist ein gattungsgemäßer Getränkeautomat in der Art einer Kaffeemaschine bekannt, der eine Aufschäumeinrichtung für Milch aufweist. Die Milch wird dabei über eine mit einem Milchvorratsbehälter verbindbare Zuführleitung angesaugt, wobei der hierfür erforderliche Unterdruck bspw. mittels einer entsprechenden Venturigeometrie im Bereich des Milchaufschäumers erzeugt werden kann. Zur Reinigung der Zuführleitung wird deren Einlassende mit einem Heißwasser- oder Dampfauslass verbunden. Nachteilig an der bekannten Lösung ist jedoch, dass am Heißwasser- bzw. am Dampfauslass ein entsprechendes, separates Ventil erforderlich ist.
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Weiter sind auch Getränkeautomaten bekannt, bei welchen die Zuführleitung, das heißt insbesondere eine Milchzuführleitung, sowie eine Milchaufschäumeinrichtung durch im Kreis laufendes oder gepumptes Wasser gereinigt werden, wobei hier jedoch der Reinigungseffekt durch ein stetiges sich im Kreis Bewegen des bereits mit Milch verunreinigten Spülwassers beeinträchtigt wird.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Getränkeautomaten der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine konstruktiv einfache Lösung sowie eine leichte und hygienische Reinigung auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem an sich bekannten Getränkeautomaten eine Spülung einer Zuführleitung, insbesondere einer Milchzuführleitung, durch ein Koppeln von deren Einlassende mit einer Koppelstelle einer Frischwasser führenden Stichleitung zu bewirken, so dass zumindest die Zuführleitung aber auch eine Ausgabeeinrichtung des Getränkeautomatens im Reinigungsfall ausschließlich mit Frischwasser gereinigt werden können. Der erfindungsgemäße Getränkeautomat weist einen Frischwassertank, eine von diesem Frischwassertank zu einer Ausgabeeinrichtung führende Leitung, einen Vorratsbehälter, insbesondere einen Milchbehälter, sowie die zuvor erwähnte Zuführleitung auf, deren Auslassende mit der Ausgabeeinrichtung verbindbar und deren Einlassende mit dem Vorratsbehälter verbindbar ist. Erfindungsgemäß ist nun in der Ausgabeeinrichtung eine Venturigeometrie angeordnet, über die ein Ansaugen von Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter mittels Unterdruck erfolgt. Aus der sich zwischen dem Frischwassertank und der Ausgabeeinrichtung erstreckenden Leitung zweigt nun eine Stichleitung ab, wobei das Einlassende der Zuführleitung mit dieser Stichleitung, bspw. über eine spezielle Koppelstelle, verbindbar ist, wodurch ein Reinigen zumindest der Zuführleitung ausschließlich mit dem Frischwasser aus dem Frischwassertank möglich ist. Im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen sind beim erfindungsgemäßen Getränkeautomaten keine separaten Ventile oder Pumpen erforderlich, sondern lediglich eine einfache Stichleitung mit einer entsprechenden mit dem Einlassende der Zuführleitung koppelbaren Koppelstelle, so dass die erfindungsgemäße Lösung auch in bestehende Geräte bzw. Gerätelinien ohne großen Anpassungsaufwand oder Änderung des Fluidsystems integriert werden kann. Die konstruktiv äußerst einfache Ausführung der erfindungsgemäßen Lösung gepaart mit der Tatsache, dass die Zuführleitung im Reinigungsfalle ausschließlich mit Frischwasser durchspült und dadurch gereinigt wird, stellen die Hauptvorteile der erfindungsgemäßen Lösung dar.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung weist die Ausgabeeinrichtung eine Milchaufschäumeinrichtung auf. Die Zuführleitung ist in diesem Fall als Milchzuführleitung ausgebildet und mündet in die Milchaufschäumeinrichtung. Zum Ansaugen der Milch aus dem Vorratsbehälter wird mittels der in der Ausgabeeinrichtung, insbesondere mittels der in der Milchaufschäumeinrichtung, angeordneten Venturigeometrie ein Unterdruck erzeugt. Ist die Zuführleitung jedoch nicht mit dem Vorratsbehälter, sondern über die Koppelstelle mit der Stichleitung und dem Frischwassertank verbunden, so kann eine Reinigung sowohl der Zuführleitung als auch der Milchaufschäumeinrichtung ausschließlich mit Frischwasser und dadurch besonders gründlich erfolgen.
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Die Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, ein neuartiges Verfahren zum Reinigen einer Zuführleitung, insbesondere zum Reinigen einer Milchzuführleitung, sowie einer Ausgabeeinrichtung, insbesondere einer Milchaufschäumeinrichtung, eines in den vorherigen Absätzen beschriebenen Getränkeautomatens anzugeben. Bei dem Verfahren wird zunächst nach Beendigung der eigentlichen Getränkezubereitung das Einlassende der Zuführleitung, das heißt das Einlassende der Milchzuführleitung, aus dem Vorratsbehälter entnommen und mit der Stichleitung gekoppelt. Durch Erzeugen eines entsprechenden Unterdrucks in der Venturigeometrie der Ausgabeeinrichtung wird nun Frischwasser aus dem Frischwassertank zunächst über die Leitung, die Stichleitung und dann die Zuführleitung angesaugt, wodurch diese ausschließlich mit Frischwasser durchspült und dadurch besonders hygienisch gereinigt werden können. Das Erzeugen des zum Spülen erforderlichen Unterdrucks kann bspw. durch eine entsprechende Taste am Getränkeautomaten eingeleitet werden. Nach Beendigung des Spülvorgangs kann das Einlassende wieder von der Koppelstelle der Stichleitung entfernt und der Getränkeautomat entweder abgeschaltet bzw. das Zubereiten eines neuen Getränks eingeleitet werden. Das Verfahren ist dabei denkbar einfach und damit für Jedermann ohne Probleme durchführbar, wodurch auch für einen Laien ein effektives und gleichzeitig leichtes Reinigen der Zuführleitung der Ausgabeeinrichtung bzw. der Milchaufschäumeinrichtung möglich ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der folgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 einen erfindungsgemäßen Getränkeautomaten in einem Betriebszustand,
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2 den erfindungsgemäßen Getränkeautomaten im Reinigungszustand.
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Entsprechend den 1 und 2, weist ein erfindungsgemäßer Getränkeautomat 1 einen Frischwassertank 2 auf, von dem aus eine Leitung 3 über eine Getränkezubereitungseinrichtung 4, bspw. eine Brüheinrichtung, zu einer Ausgabeeinrichtung 5 führt. In der Getränkezubereitungseinrichtung 4 kann bspw. Kaffee zubereitet werden, wozu der Getränkezubereitungseinrichtung 4 zusätzlich Kaffeemehl zugeführt wird, welches insbesondere in einer nicht gezeigten Mahleinrichtung gemahlen werden kann. Die Ausgabeeinrichtung 5 kann darüber hinaus eine Milchaufschäumeinrichtung 6 besitzen, in welcher Milchschaum, bspw. für einen Cappuccino, hergestellt wird. Zusätzlich weist der erfindungsgemäße Getränkeautomat 1 eine Zuführleitung 7 auf, deren Auslassende mit der Ausgabeeinrichtung 5, das heißt insbesondere mit der Milchaufschäumeinrichtung 6, verbindbar ist und deren Einlassende mit einem Vorratsbehälter 8 verbindbar ist. Erfindungsgemäß ist nun in der Ausgabeeinrichtung 5 eine Venturigeometrie vorgesehen, über die ein Ansaugen von Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 8, bspw. einem Milchbehälter, mittels Unterdruck erfolgt. Zusätzlich vorgesehen ist eine Stichleitung 9, die zwischen dem Frischwassertank 2 und der Ausgabeeinrichtung 5, insbesondere zwischen dem Frischwassertank 2 und der Getränkezubereitungseinrichtung 4 aus der Leitung 3 abzweigt. Um nun zumindest die Zuführleitung 7, aber auch die Milchaufschäumeinrichtung 6 effektiv, gründlich und einfach reinigen zu können, ist das Einlassende der Zuführleitung 7, wie dies gemäß der 2 gezeigt ist, mit der Stichleitung 9 verbindbar, wodurch zumindest die Zuführleitung 7 ausschließlich mit Frischwasser aus dem Frischwassertank 2 durchströmt und dadurch gereinigt werden kann.
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1 zeigt demzufolge den Getränkeautomaten 1 in einem Betriebszustand, in welchem bspw. Kaffee in der als Brüheinrichtung ausgebildeten Getränkezubereitungseinrichtung 4 aufgebrüht und zur Ausgabeeinrichtung 5 befördert und über diese in einen Behälter 10, beispielsweise eine Tasse, ausgegeben wird. Zusätzlich wird in der Milchaufschäumeinrichtung 6, die zusätzlich mit einer nicht gezeigten Dampfzuführleitung und/oder einer ebenfalls nicht gezeigten Luftzuführleitung gekoppelt ist, Milchschaum erzeugt und ebenfalls in den Behälter 10 zur Herstellung eines Cappuccinos ausgegeben. Nach Beendigung der Getränkezubereitung wird nun das Einlassende des Zuführkanals 7 aus dem Vorratsbehälter 8 entnommen und mit der Stichleitung 9, bspw. über eine Koppelstelle 11, gekoppelt. Durch Erzeugen eines Unterdrucks in der Ausgabeeinrichtung 5, bspw. mittels der dort angeordneten Venturigeometrie, wird nun Frischwasser aus dem Frischwassertank 2 über die Leitung 3, die Stichleitung 9 und die Zuführleitung 7 angesaugt und damit diese und zusätzlich die Ausgabeeinrichtung 5, insbesondere die Milchaufschäumeinrichtung 6, gereinigt. Das korrekte Reinigen der Zuführleitung 7 und zusätzlich der Milchaufschäumeinrichtung 6 kann somit besonders einfach, nämlich durch ein einfaches Koppeln des Einlassendes der Zuführleitung 7 mit der Koppelstelle 11 der Stichleitung 9 und einem anschließenden Betätigen einer Taste zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Ausgabeeinrichtung 5 bewirkt werden.
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Betrachtet man die 1 und 2, so ist erkennbar, dass die Koppelstelle 11 der Stichleitung 9 oberhalb des Frischwassertanks 2 liegt, so dass ein Wasserspiegel innerhalb des Frischwassertanks 2 stets niedriger als die Koppelstelle 11 und die Ausgabeeinrichtung 5 liegt. Ohne den in der Ausgabeeinrichtung 5 erzeugten Unterdruck läuft somit kein Frischwasser aus dem Frischwassertank 2 unkontrolliert über die Ausgabeeinrichtung 5 ab.
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Ist es aufgrund konstruktiver Randbedingungen nicht möglich, den Frischwassertank 2 unterhalb der Ausgabeeinrichtung 5 bzw. der Milchaufschäumeinrichtung 6 zu platzieren, so kann in der Stichleitung 5 ein einfaches Überdruck- bzw. Unterdruckventil angeordnet werden, welches erst bei einem vordefinierten Ansaugdruck, erzeugt durch die Ausgabeeinrichtung 5, öffnet, wodurch effektiv und konstruktiv einfach verhindert werden kann, dass nach dem Spülvorgang weiterhin Frischwasser aus dem Frischwassertank 2 abläuft.
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Zusätzlich kann an der Einmündung der Stichleitung 9 in die Leitung 3 ein Ventil, bspw. ein Rückschlagventil, angeordnet werden, um einen unerwünschten Rückfluss von Wasser in der Stichleitung 9 zu verhindern. Hierdurch kann insbesondere vermieden werden, dass bspw. eine Entkalkungslösung nach einem Entkalkungsvorgang in ein neu herzustellendes Getränk gelangt. Ein zusätzliches Ventil kann selbstverständlich auch am Anschluss der Milchaufschäumeinrichtung angeordnet werden, um ein unbeabsichtigtes Nachtropfen nach Beendigung des eigentlichen Reinigungsvorgangs wirkungsvoll vermeiden zu können.
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Das Reinigen der Zuführleitung 7 erfolgt dabei wie folgt: Zunächst wird nach Beendigung der Getränkezubereitung das Einlassende der Zuführleitung 7 aus dem Vorratsbehälter 8 entnommen und mit der Stichleitung 9 an der Koppelstelle 11 gekoppelt (vgl. 2). Durch Betätigen einer Taste, welche bspw. einen Dampf- oder Luftstrom in die Venturigeometrie der Ausgabeeinrichtung 5 einleitet, kann in dieser ein Unterdruck erzeugt werden, worüber Frischwasser aus dem Frischwassertank 2 über die Leitung 3, die Stichleitung 9 und die Zuführleitung 7 angesaugt und damit diese ausschließlich mit Frischwasser gereinigt werden können.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Getränkeautomatens 1 liegt klar darin, dass das Reinigungsmittel, das heißt das Frischwasser nicht durch die Milchaufschäumeinrichtung 6 bzw. die Ausgabeeinrichtung 5 gepumpt, sondern gesaugt wird, wodurch keine zusätzlichen Ventile oder gar Pumpen erforderlich sind und dadurch eine konstruktiv einfache und auch kostengünstige Lösung erreicht werden kann. Durch den Wegfall zusätzlicher Ventile bzw. Pumpen ist darüber hinaus denkbar, die erfindungsgemäße Lösung in bestehende Geräte bzw. Gerätelinien ohne großen Anpassungsaufwand oder Änderung des Fluidsystems zu integrieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getränkeautomat
- 2
- Frischwassertank
- 3
- Leitung
- 4
- Getränkezubereitungseinrichtung
- 5
- Ausgabeeinrichtung
- 6
- Milchaufschäumeinrichtung
- 7
- Zuführleitung
- 8
- Vorratsbehälter
- 9
- Stichleitung
- 10
- Behälter
- 11
- Koppelstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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