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Die Erfindung betrifft eine Straffvorrichtung für einen Sicherheitsgurt mit einem Strafferrohr zur Aufnahme und Führung eines druckgasgetriebenen Kolbens und mit einem an dem Kolben angeschlossenen und mit einer in eine Straffbewegung zu versetzenden Sicherheitsgurtkomponente verbundenen und über einen mit dem Strafferrohr verbundenen Umlenkblock geführten Zugseil, wobei in dem Umlenkblock eine an einen am Umlenkblock angebrachten Gasgenerator angeschlossene Druckkammer ausgebildet und zur Abdichtung der Druckkammer gegen das von einer im Umlenkblock ausgebildeten Seilumlenkung in die Druckkammer eintretende und durch die Druckkammer verlaufende Zugseil am umlenkungsseitigen Ende der Druckkammer eine das Seil vollflächig umschließende Dichtung angeordnet und gegen eine Axialverschiebung in die Druckkammer hinein festgelegt ist.
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Eine Straffvorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen ist aus der
EP 2 082 926 B1 bekannt. Die bekannte Straffvorrichtung besteht aus einem Umlenkblock zur Umlenkung eines von der zu straffenden Sicherheitsgurtkomponente, beispielsweise einem Sicherheitsgurtschloss, zur Straffvorrichtung geführten Zugseils und einem mit seinem stirnseitigen Ende in eine zugeordnete Aufnahmeöffnung des Umlenkblocks eingesetzten Strafferrohr mit einem darin geführten, an das Zugseil angeschlossenen Kolben. In dem Umlenkblock ist eine Druckkammer ausgebildet, an die ein Gasgenerator angeschlossen ist, so dass das von dem Gasgenerator freigesetzte Druckgas in die in einer Flucht mit dem Strafferrohr liegende Druckkammer eintritt und den am stirnseitigen Ende des Strafferrohres stehenden Kolben beaufschlagt. An dem der in dem Umlenkblock ausgebildeten Seilumlenkung zugewandten Ende der Druckkammer ist eine Dichtung zur Abdichtung der Druckkammer gegen das darin eintretende Zugseil bzw. gegen die Seilumlenkung ausgebildet. Die eine konische Form mit der zur Seilumlenkung gerichteten Verengung aufweisende Dichtung ist in einer in dem Umlenkblock ausgebildeten Ausnehmung eingesetzt und darin mittels eines sich mit der die Druckkammer umschließenden Wandung verhakenden Zackenringes festgelegt, damit die Dichtung beim Einschieben des Zugseiles von der Seilumlenkung her in die Druckkammer nicht aus der sie aufnehmenden Ausnehmung herausgedrückt wird.
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Mit der bekannten Straffvorrichtung ist der Nachteil verbunden, dass die Montage der Dichtung sowie des sie festlegenden Zackenringes im Tiefsten der von der offenen Seite des Umlenkblocks her zugänglichen Druckkammer umständlich und schwierig zu bewerkstelligen ist. Um eine anschließende Montage des Zugseiles zu ermöglichen, ist nämlich die Einhaltung einer Konzentrizität von Dichtung und Zackenring unbedingt zu gewährleisten, da schon eine kleine Abweichung in der Konzentrizität der Bauteile zu einer ungleichmäßigen Verformung des Zackenringes führen kann. Dabei kann sich die innere Kontur des Zackenringes derart verändern, dass die Seilmontage entweder aufgrund einer dadurch bedingten größeren Reibung beim Durchführen des Zugseiles erschwert oder aber erst gar nicht möglich ist, weil der Innendurchmesser des Zackenringes kleiner wird als der Seildurchmesser.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Straffvorrichtung mit den gattungsgemäßen Merkmalen die Montage der im Bereich der Druckkammer erforderlichen Dichtung zu verbessern.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
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Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die Dichtung Bestandteil eines in die Druckkammer eingesetzten rohrförmigen Dichtungsträgers ist, welcher sich durch die Druckkammer erstreckt und mit seiner Wandung gegen eine die Druckkammer umschließende Wandung des Umlenkblocks anliegt und auf seinem Umfang wenigstens eine Durchlassöffnung für das von dem Gasgenerator herangeführte Druckgas aufweist und an seinem der Seilumlenkung abgewandten Ende mittels einer Formschlussgestaltung an dem Umlenkblock oder dem damit verbundenen Strafferrohr festgelegt ist.
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Da erfindungsgemäß die Dichtung Bestandteil eines in die Druckkammer einzusetzenden, rohrförmigen Dichtungsträgers ist, erfolgt die Montage der Dichtung im Tiefsten der Druckkammer durch Einstecken des an seiner Stirnseite mit der Dichtung versehenen Dichtungsträgers, wobei der Dichtungsträger an dem Umlenkblock oder dem damit verbundenen Strafferrohr derart fixiert ist, dass ein Einschieben des Zugseiles von der Seilumlenkung her durch die Dichtung den rohrförmigen Dichtungsträger mit der von diesem gehalterten Dichtung nicht aus der Druckkammer herausdrückt. Dabei muss die Fixierung des Dichtungsträgers mit der daran angeordneten Dichtung nur diejenigen axialen Kräfte aufnehmen können, die bei der Montage der Straffvorrichtung mit Durchschieben des Zugseiles durch die Dichtung auf den Dichtungsträger mit Dichtung ausgeübt werden. Im Rahmen der anschließenden Funktion der Straffvorrichtung mit einer Einleitung von Druckgas in die Druckkammer wird der Dichtungsträger nebst Dichtung ohnehin radial gegen die jeweils umschließende Wandung gedrückt, so dass keine zusätzlichen axialen Kräfte auf den Dichtungsträger mit Dichtung einwirken.
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Soweit in einer ersten Ausführungsform der Erfindung das Strafferrohr in eine im Umlenkblock ausgebildete Aufnahmeöffnung eingeschoben ist, wie aus der gattungsbildenden
EP 2 082 926 B1 bekannt, und somit die Wandungen von Druckkammer und daran anschließendem Strafferrohr mit dem darin eingesetzten Kolben miteinander fluchten, kann vorgesehen sein, dass die an dem Dichtungsträger ausgebildete Formschlussgestaltung federnd innenseitig an der die Druckkammer umschließenden Wandung des Umlenkblocks oder des Strafferrohres festgelegt ist. So kann beispielsweise in einer konstruktiven Ausführung in der Wandung von Druckkammer oder Strafferrohr eine Nut ausgebildet sein, in die nach dem Einschieben des Dichtungsträgers in die Druckkammer bzw. nach dem anschließenden Einschieben des Strafferrohres in die Aufnahmeöffnung des Umlenkblocks eine am zugeordneten Ende des Dichtungsträges ausgebildete Wulst einschnappt, so dass der Dichtungsträger in dem Umlenkblock bzw. dem Strafferrohr axial verriegelt ist.
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In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Strafferrohr außen auf einen rohrförmigen Endbereich des Umlenkblocks aufgeschoben ist, wobei zur Fixierung des Dichtungsträgers an dem Umlenkblock vorgesehen sein, dass der Dichtungsträger an seinem der Seilumlenkung abgewandten Ende einen U-förmigen und die offene Stirnseite des rohrförmigen Endbereichs des Umlenkblocks umfassenden radialen Halte- und Dichtungsansatz aufweist, wobei an dem auf der Außenseite des rohrförmigen Endbereichs liegenden U-Schenkel Formschlussgestaltungen zum Eingriff in an der äußeren Oberfläche des Endbereichs des Umlenkblocks ausgebildeten Gegengestaltungen und an dem Verbindungsschenkel des Halte- und Dichtungsansatzes eine radiale Dichtlippe zur Abdichtung der Druckkammer gegen das auf den rohrförmigen Endbereich des Umlenkblocks aufgeschobene Strafferrohr ausgebildet sind.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen dem Halte- und Dichtungsansatz des rohrförmigen Dichtungsträgers und dem rohrförmigen Endbereich des Umlenkblocks als Clipsverbindung ausgebildet ist.
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In einer Verwirklichung einer derartigen Clipsverbindung kann im einzelnen vorgesehen sein, dass am freien Ende des außenliegenden U-Schenkels des Halte- und Dichtungsansatzes eine nach innen einspringende Hakengestaltung ausgebildet ist, die einen in der äußeren Umfangsfläche des rohrförmigen Endbereichs des Umlenkblocks ausgebildeten Hinterschnitt hintergreift.
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Hinsichtlich der Verbindung der die Druckkammer gegen die Seilumlenkung abdichtenden Dichtung mit dem diese tragenden rohrförmigen Dichtungsträger kann vorgesehen sein, dass die Dichtung axial an dem der Seilumlenkung zugewandten Ende des Dichtungsträgers angesetzt und dichtend mit dem Dichtungsträger verbunden ist, wobei nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Dichtung mit einem Ansatz in das offene Ende des rohrförmigen Dichtungsträgers eingreift und daran formschlüssig an der die Dichtung umgreifenden Wandung des Dichtungsträgers festgelegt ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass Dichtung und Dichtungsträger im 2-K-Verfahren als einheitliches Bauteil hergestellt sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
- 1 Den Umlenkblock einer Straffvorrichtung mit daran angeschlossenem Strafferrohr und einem in die Druckkammer des Umlenkblocks eingesetzten Dichtungsträger in einer ausschnittsweisen Schnittdarstellung,
- 2 den Dichtungsträger mit daran zur halternder Dichtung vor deren Teilmontage in einer Perspektivansicht.
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Soweit in der Zeichnung nur eine ausschnittsweise Darstellung der Straffvorrichtung wiedergegeben ist, entspricht der Aufbau der Straffvorrichtung insgesamt der in der gattungsbildenden
EP 2 082 926 B1 beschriebenen Straffvorrichtung, so dass ergänzend auf die Offenbarung der vorgenannten Druckschrift Bezug genommen wird. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist allerdings im Unterschied zu der in der
EP 2 082 926 B1 im einzelnen beschriebenen Straffvorrichtung das Strafferrohr nicht in eine in dem Umlenkblock ausgebildete Aufnahmeöffnung eingeschoben, sondern außen auf einen rohrförmigen Endabschnitt des Umlenkblocks aufgeschoben, wodurch sich eine spezielle Ausführung der Halterung des erfindungsgemäßen Dichtungsträgers an dem Umlenkblock ergibt.
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Gemäß 1 der Zeichnung ist in dem Umlenkblock 10 einer Straffvorrichtung eine Druckkammer 11 ausgebildet, die von einer Wandung 12 des Umlenkblocks 10 umschlossen ist. An den Umlenkblock ist ein Gasgenerator 13 angeschlossen, über den von diesem erzeugtes Druckgas in die Druckkammer 11 eingeleitet wird. An dem der im Umlenkblock 10 ausgebildeten, hier nicht weiter dargestellten Seilumlenkung gegenüberliegenden Ende ist der Umlenkblock 10 mit einem rohrförmigen Endbereich 14 versehen, auf den ein Strafferrohr 15 aufgeschoben und in einer geeigneten Weise mit dem Umlenkblock 10 verbunden ist.
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Ein Zugseil 16 ist von der nicht dargestellten Seilumlenkung herkommend (von links) durch die Druckkammer 11 des Umlenkblocks 10 hindurchgeführt und an einen im Strafferrohr 15 angeordneten Kolben 17 mittels einer an diesem ausgebildeten Seilklemme 18 angeschlossen, wobei an dem Kolben 17 mit Seilklemme 18 eine an sich bekannte Kugelrücklaufsperre 19 ausgebildet ist, um nach Abschluss des Straffvorganges einen Rücklauf des Kolbens 17 im Strafferrohr 15 zu vermeiden.
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Soweit die Druckkammer 11 an ihrem der Seilumlenkung zugewandten (linken) Ende gegen die Seilumlenkung wie auch gegen das in die Druckkammer 11 eintretende Zugseil 16 abzudichten ist, ist eine Dichtung 21 vorgesehen, die mit einem zylindrischen Teil 32 die Druckkammer 11 vollständig ausfüllt und vollflächig das durch sie hindurchgeführte Zugseil 16 dichtend umschließt. Zur Fixierung der Lage der Dichtung 21 im Tiefsten der vom rohrförmigen Endbereich 14 des Umlenkblocks 10 her zugänglichen Druckkammer 11 ist ein in die Druckkammer 11 eingesetzter und sich durch die Druckkammer 11 erstreckender Dichtungsträger 20 vorgesehen, an dessen vorderen offenen Ende die Dichtung 21 dadurch festgelegt ist, dass die Dichtung 21 mit einem an ihren zylindrischen Teil 32 anschließenden Ansatz 30 in das Ende des rohrförmigen Dichtungsträgers 20 eingreift und mittels an der Wandung des rohrförmigen Dichtungsträgers 20 einerseits und an dem Ansatz 30 der Dichtung 21 andererseits angeordneter komplementärer Formschlussgestaltungen 31 formschlüssig an dem Dichtungsträger 20 festgelegt ist. Im Rahmen einer solchen Anordnung kann die Vormontage einer aus Dichtung 21 und Dichtungsträger 20 bestehenden Baueinheit erfolgen. Um einen solchen Vormontageschritt zu vermeiden, kann auch vorgesehen sein, Dichtung 21 und Dichtungsträger 20 als einheitliches Bauteil im 2-K-Verfahren herzustellen.
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Soweit sich der rohrförmige Dichtungsträger 20 durch die Druckkammer 11 erstreckt und dabei mit seiner Wandung gegen die die Druckkammer 11 umschließende Wandung 12 des Umlenkblocks 10 anliegt, ist im Bereich des Anschlusses des Gasgenerators 13 an den Umlenkblock 10 in der Wandung des Dichtungsträgers 20 eine Durchlassöffnung 23 ausgebildet, über die das vom Gasgenerator 13 freigesetzte Druckgas in das Innere der Druckkammer 11 eintreten kann.
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Zur axialen Festlegung des Dichtungsträgers 20 in der Druckkammer 11 des Umlenkblocks 10 ist an dem der Dichtung 21 gegenüberliegenden Ende des Dichtungsträgers ein U-förmiger Halte- und Dichtungsansatz 24 ausgebildet, dessen innerer U-Schenkel von der innenliegenden Wandung des Dichtungsträgers 20 gebildet wird, während der äußere U-Schenkel 25 außen auf der äußeren Umfangsfläche des rohrförmigen Endbereichs 14 des Umlenkblocks 10 aufliegt. In diesem Bereich ist der rohrförmige Endbereich 14 mit einem radial einspringenden Absatz 35 zur Aufnahme des U-Schenkels 25 versehen, so dass das Strafferrohr 15 beim Aufstecken auf den rohrförmigen Endbereich 14 über den U-Schenkel 25 des Halte- und Dichtungsansatzes 24 hinweggeht. Am freien Ende des U-Schenkels 25 sind über den Umfang des Halte- und Dichtungsansatzes 24 verteilt mehrere nach innen einspringende Hakengestaltungen 26 ausgebildet, die einen in der äußeren Umfangsfläche des einspringenden Absatzes 35 des rohrförmigen Endbereichs 14 ausgebildeten Hinterschnitt 27 hintergreifen und dadurch den Dichtungsträger 20 axial an dem Umlenkblock 10 festlegen. In dieser Hintergriffstellung seines U-Schenkels 25 ist der Dichtungsträger 20 durch das den U-Schenkel 25 seines Halte- und Dichtungsansatzes 24 übergreifende Strafferrohr 15 zusätzlich gesichert.
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Auch vor dem Aufschieben des Strafferrohres 15 auf den rohrförmigen Endbereich 14 des Umlenkblocks 10 reicht bei der Montage des Zugseils 16 die Haltekraft des Halte- und Dichtungsansatzes 24 aus, um beim Hindurchführen des Zugseils 16 durch die Dichtung 21 die dadurch auf die Dichtung 21 mit Dichtungsträger 20 ausgeübte axiale Kraft aufzunehmen und ein Herausschieben des Dichtungsträgers aus der Druckkammer 11 zu verhindern.
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Wie nicht weiter dargestellt, jedoch in Ansehung der in
EP 2 082 926 B1 beschriebenen Ausführungsform leicht verständlich, kann auch bei einem Einschieben des Strafferrohres
15 in eine am Umlenkblock
10 ausgebildete Aufnahmeöffnung, im Rahmen dessen eine Festlegung des Dichtungsträgers
20 am stirnseitigen Ende des Umlenkblocks
10 nicht möglich ist, eine Verwirklichung der Erfindung erfolgen, indem beispielsweise am hinteren Ende des Dichtungsträgers
20 eine radial hervorstehende Wulst angeordnet ist, die beim Einsetzen des Dichtungsträgers
20 in die Druckkammer
11 in eine innenseitig in der Wandung
12 der Druckkammer
11 ausgebildete Nut einschnappt, so dass hierdurch der Dichtungsträger
20 während der Montage des Zugseils
16 axial festgelegt ist. Erfolgt die Montage des Zugseiles
16 erst bei an dem Umlenkblock
10 fixierten Strafferrohr
15, so kann die entsprechende axiale Fixierung des Dichtungsträgers
20 auch mittels einer in die Wandung des Strafferrohres eingebrachten Nut erfolgen, in die die an dem Dichtungsträger
20 vorgesehene Wulst beim Einschieben des Strafferrohres
15 einrastet.