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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel derselben.
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Brennkraftmaschinen verfügen über ein Zylinderkurbelgehäuse, welches je Zylinder der Brennkraftmaschine einen Kolben aufnimmt. Die Kolben der Brennkraftmaschine sind an Pleueln montiert, nämlich über jeweils einen Kolbenbolzen sowie über mit dem jeweiligen Kolbenbolzen zusammenwirkende Kolbenbolzensicherungsclips.
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1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Kolbens 10 zusammen mit einem Kolbenbolzen 11 sowie zusammen mit Kolbenbolzensicherungsclips 12. Zur Montage des Kolbens 10 an einen nicht gezeigten Pleuel durchdringt der Kolbenbolzen 11 eine Ausnehmung 13 des Kolbens 10 und eine nicht gezeigte Pleuelbuchse in einem Pleuelauge des nicht gezeigten Pleuels. In der Montageposition durchdringt demnach der Kolbenbolzen 11 die Pleuelbuchse des jeweiligen Pleuels und die Ausnehmung 13 des jeweiligen Kolbens 10, wobei die Kolbenbolzensicherungsclips 12 den Kolbenbolzen 11 und damit den Kolben 10 am Pleuel fixieren.
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Soll ein Kolben 10 demontiert werden, so ist es erforderlich, einen Kolbenbolzensicherungsclip 12 zu lösen und den Kolbenbolzen 11 aus der Ausnehmung 13 des Kolbens 10 zu entfernen, um dann den Kolben 10 vom Pleuel zu lösen und von der Brennkraftmaschine zu demontieren. Die Demontage ist bislang nur mit großem Aufwand möglich.
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DE 10 2006 033 540 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel derselben nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
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DE 87 15 054 U1 offenbart einen Kolben einer Brennkraftmaschine, der an einem Pleuel derselben über einen Kolbenbolzen und Kolbenbolzensicherungsclips gelagert ist.
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GB 2 148 774 A ,
US 714 989 A und
US 2012/0 174 770 A1 offenbaren weiteren Stand der Technik.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde eine neuartige Vorrichtung zur einfachen Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel derselben zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel umfasst ein Einführelement, über welches die Vorrichtung in eine Öffnung eines Zylinderkurbelgehäuses der Brennkraftmaschine derart einführbar ist, dass ein vorderer Abschnitt des Einführelements in eine Ausnehmung des Kolbenbolzens des zu demontierenden Kolbens einführbar ist. Weiterhin umfasst die Vorrichtung ein das Einführelement abschnittsweise umgebendes Hülsenelement, das linear relativ zum Einführelement zwischen einer Ruheposition und einer Betätigungsposition derart verlagerbar ist, dass in der Ruheposition des Hülsenelements, in welcher dasselbe von dem vorderen Abschnitt des Einführelements wegbewegt ist, das Hülsenelement ein dem vorderen Abschnitt des Einführelements zugeordnetes, verformbares Klemmelement freigibt, und dass in der Betätigungsposition des Hülsenelements, in welcher dasselbe in Richtung auf den vorderen Abschnitt des Einführelements bewegt ist, das Hülsenelement das Klemmelement derart verformt, das dasselbe einen Kolbenbolzensicherungsclip des zu demontierenden Kolbens ergreift und in einer Nut des Einführelements klemmt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt eine einfache Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel derselben. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es mit geringem Aufwand möglich, einen Kolbenbolzensicherungsclip in seiner Montageposition vom Kolben zu entfernen, so dass dann anschließend der Kolbenbolzen leicht entfernt und der Kolben einfach vom Pleuel demontiert werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist der vordere Abschnitt des Einführelements in die Ausnehmung des Kolbenbolzens des zu demontierenden Kolbens bis zu einem vom Einführelement bereitgestellten Anschlag einführbar, wobei die Nut des Einführelements, in welcher das Klemmelement den Kolbenbolzensicherungsclip in der Betätigungsposition des Hülsenelements klemmt, vorzugsweise an den Anschlag des Einführelements angrenzt. Mit dieser Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Handhabung der Vorrichtung und damit die Demontage eines Kolbens vom Pleuel einer Brennkraftmaschine weiter vereinfacht werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Vorrichtung ein an einem hinteren Abschnitt des Einführelements angreifendes und gegenüber dem Einführelement drehbares sowie linear verlagerbares Griffstück. Das Griffstück ist in einer ersten Drehposition gegenüber dem Einführelement linear verlagerbar, wohingegen das Griffstück in einer zweiten Drehposition gegenüber dem Einführelement nicht linear verlagerbar ist. Diese Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dient der weiteren vereinfachten Handhabung derselben und damit der weiteren vereinfachten Demontage eines Kolbens von einem Pleuel einer Brennkraftmaschine.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Kolben einer Brennkraftmaschine zusammen mit einem Kolbenbolzen und Kolbenbolzensicherungsclips in einer Explosionsdarstellung, wobei der Kolben über den Kolbenbolzen und die Kolbenbolzensicherungsclips an einem nicht gezeigten Pleuel montierbar ist;
- 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel; und
- 3 ein Detail der 2.
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Kolben einer Brennkraftmaschine sind über Kolbenbolzen und Kolbenbolzensicherungsclips an einem Pleuel der Brennkraftmaschine fixiert bzw. montiert. Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel, wobei mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung insbesondere ein Kolbenbolzensicherungsclip, welcher den zu demontierenden Kolben über den Kolbenbolzen am Pleuel fixiert, zur Demontage des Kolbens einfach entfernt werden kann.
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2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 14 zur Demontage eines Kolbens einer Brennkraftmaschine von einem Pleuel derselben, wobei 3 ein Detail der Vorrichtung von 14 in einem vorderen Abschnitt derselben zeigt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 14 verfügt über ein Einführelement 15 und ein das Einführelement 15 abschnittsweise umgebendes Hülsenelement 16.
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Über das Einführelement 15 ist die Vorrichtung 14 in eine nicht gezeigte Öffnung eines nicht gezeigten Zylinderkurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine einführbar, nämlich derart, dass ein vorderer Abschnitt 17 des Einführelements 15 in eine Ausnehmung 18 im Kolbenbolzen 11 des zu demontierenden Kolbens 10 einführbar ist.
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Die Einführtiefe des vorderen Abschnitts 17 des Einführelements 15 in die Ausnehmung 18 des Kolbenbolzens 11 wird durch einen Anschlag 19 begrenzt, der im Bereich des vorderen Abschnitts 17 des Einführelements 15 ausgebildet ist.
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Hieraus folgt, dass ein Außendurchmesser des in die Ausnehmung 18 des Kolbenbolzens 11 einzuführenden vorderen Abschnitts 17 des Einführelements 15 kleiner als der Innendurchmesser der Ausnehmung 18 des Kolbenbolzens 11 ist, wohingegen der Außendurchmesser des Anschlags 19 größer als der Innendurchmesser der Ausnehmung 18 ist, so dass der Anschlag 19 die Einführtiefe des vorderen Abschnitts 17 in die Ausnehmung 18 des Kolbenbolzens 11 beschränkt.
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Wie bereits ausgeführt, umgibt das Hülsenelement 16 das Einführelement 15 abschnittsweise, wobei das Hülsenelement 16 im Sinne des Doppelpfeils 20 relativ zum Einführelement 15 translatorisch verlagerbar ist, nämlich zwischen einer Ruheposition und einer Betätigungsposition des Hülsenelements 16.
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In der Ruheposition des Hülsenelements 16 ist das Hülsenelement 16 von dem vorderen Abschnitt 17 des Einführelements 15 wegbewegt, also in 2 nach links, wobei in dieser Ruheposition das Hülsenelement 16 ein dem vorderen Abschnitt 17 des Einführelements 15 zugeordnetes, elastisch verformbares Klemmelement 21 frei gibt.
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In der Betätigungsposition des Hülsenelements 16, in welcher das Hülsenelement 16 in Richtung auf den vorderen Abschnitt 17 des Einführelements 15 linear verlagert ist, also in 2 nach rechts, verformt das Hülsenelement 16 das elastisch verformbare Klemmelement 21 derart, dass dasselbe einen Bolzensicherungsclip 12 des zu demontierenden Kolbens 10 ergreift und den Bolzensicherungsclip 12 in einer Nut 22 des Einführelements 15 klemmt.
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Die Nut 22 des Einführelements 15 ist dabei benachbart zum Anschlag 19 des Einführelements 15 an demselben ausgebildet.
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Dann, wenn demnach das Hülsenelement 16 in der Ruheposition ist, nimmt auch das elastisch verformbare Klemmelement 21 eine Ruheposition ein, in welcher dasselbe gegenüber dem Einführelement 15 elastisch nach radial außen gebogen ist.
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Wird das Hülsenelement 16 von der Ruheposition in die Betätigungsposition verlagert, so drückt das Hülsenelement 16 das Klemmelement 21 elastisch nach radial innen, wobei hierbei dann das Klemmelement 21, wenn das Einführelement 15 über seinen vorderen Abschnitt 17 bis zum Anschlag 19 in die Ausnehmung 18 des Kolbenbolzens 11 eingeführt ist, einen Kolbenbolzensicherungsclip 12 ergreift und in der Nut 22 des Einführelements 15 klemmt.
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Wird in dieser Position des Hülsenelements 16 die Vorrichtung 14 über die Öffnung des Zylinderkurbelgehäuses aus der Brennkraftmaschine herausgezogen, so wird hierbei auch der in der Nut 22 geklemmte Kolbenbolzensicherungsclip 12 vom Kolben 10 entfernt, so dass dann anschließend der Kolbenbolzen 11 entfernt und der Kolben 10 letztendlich vom Pleuel einfach demontiert werden kann.
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Die elastische Verformung des Klemmelements 21 infolge der linearen bzw. translatorischen Verlagerung des Hülsenelements 16 von der Ruheposition in die Betätigungsposition relativ zum Einführelement 15 ist in 3 durch einen Doppelpfeil 23 visualisiert.
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Wie 3 entnommen werden kann, verfügt das relativ zum Einführelement 15 verlagerbare Hülsenelement 16 über einen aufgeweiteten, rampenartigen Abschnitt 24, welcher bei der Überführung des Hülsenelements 16 von der Ruheposition in die Betätigungsposition das Klemmelement 21 federelastisch verformt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 14 verfügt weiterhin über ein an einem hinteren Abschnitt 25 des Einführelements 15 angreifendes Griffstück 26, welches einerseits gegenüber dem Einführelement 15 linear verlagerbar und andererseits gegenüber dem Einführelement 15 drehbar ist.
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In einer ersten Drehposition des Griffstücks 26 gegenüber dem Einführelement 15 ist das Griffstück 26 im Sinne des Doppelpfeils 27 gegenüber dem Einführelement 15 linear verlagerbar, wohingegen das Griffstück 26 in einer zweiten Drehposition gegenüber dem Einführelement 15 nichtlinear verlagerbar ist.
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Dann, wenn zur Demontage eines Kolbens 10 von einem Pleuel das Hülsenelement 16 bei in den jeweiligen Kolbenbolzen 11 eingeführtem Einführelement 15 von der Ruheposition in die Betätigungsposition zu verlagern ist, nimmt das Griffstück 26 die erste Drehposition relativ zum Einführelement 15 ein, um über eine lineare Verlagerung des Griffstücks 26 gegen das Hülsenelement 16 zu schlagen und so das Hülsenelement 16 relativ zum Einführelement 15 in die Betätigungsposition schlagend zu überführen. In der ersten Drehposition des Griffstücks 26 sind demnach sowohl das Griffstücks 26 als auch das Hülsenelement 16 unabhängig voneinander gegenüber dem Einführelement 15 linear verlagerbar.
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Nach Überführung des Hülsenelements 16 in die Betätigungsposition nimmt das Griffstück 26 vorzugsweise die zweite Drehposition ein, um dann den in der Nut 22 des Einführelements 15 geklemmten Kolbensicherungsclip 12 zusammen mit der Vorrichtung 14 über die Öffnung des Zylinderkurbelgehäuses zu entfernen. In der zweiten Drehposition des Griffstücks 26 blockiert das Griffstück 26 vorzugweise die lineare Verlagerbarkeit des Hülsenelements 16 gegenüber dem Einführelement 15.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 14 ist insgesamt stabförmig ausgebildet. Dieselbe verfügt über das stabförmige Einführelement 15 und das stabförmige Hülsenelement 16, welches das Einführelement 15 radial außen abschnittsweise umgibt und welches gegenüber dem Einführelement 15 linear verlagerbar ist.
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Über den vorderen Abschnitt 17 des Einführelements 15 ist dasselbe in die Ausnehmung 18 des Kolbenbolzens 11 am zu demontierenden Kolben 10 einführbar, wobei der Anschlag 19 des Einführelements 15 die Einführtiefe des vorderen Abschnitts 17 des Einführelements 15 in die Ausnehmung 18 des jeweiligen Kolbenbolzens 11 begrenzt.
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Durch translatorisches Verlagern des Hülsenelements 16 ist das elastisch verformbare Klemmelement 21 nach radial innen drückbar, wobei hierbei das Klemmelement 21 einen Kolbenbolzensicherungsclip 12 und in der Nut 22 des Einführelements 15 klemmt. Nachfolgend kann die Vorrichtung 14 zusammen mit dem geklemmten Kolbenbolzensicherungsclip 12 zur Demontage des Kolbens 10 vom Pleuel von der Brennkraftmaschine entfernt werden.