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Die Erfindung betrifft eine Rückblickvorrichtung, wie Außen- oder Innenspiegel, für ein Kraftfahrzeug.
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Rückblickvorrichtungen, beispielsweise in Form eines Außenspiegels für ein Kraftfahrzeug, bei dem eine Anzeigeeinrichtung hinter dem Reflexionsmittel angeordnet ist, sind bekannt. Bei den bekannten Rückblickvorrichtungen umfasst die Anzeigeeinrichtung beispielsweise eine Alarmanzeige, durch die anzeigbar ist, ob sich ein Kraftfahrzeug derart relativ zum eigenen Kraftfahrzeug bewegt, dass von einem Überholmanöver abgesehen werden sollte, um eine ungewollte Kollision zu vermeiden.
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Bei den bekannten Rückblickvorrichtungen hat es sich als nachteilig erwiesen, dass bei einer elektrostatischen Aufladung eine Entladung in Richtung auf die Elektronikeinheit der Anzeigeeinrichtung nie ganz vermieden werden kann, wodurch die Elektronikeinheit beschädigt werden kann.
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Diesem Nachteil wurde versucht dadurch entgegenzutreten, dass die Tiefe der Vertiefung der Halteplatte erhöht wurde, wodurch ein höherer Platzbedarf für die Anzeigeeinrichtung in der Rückblickvorrichtung vorgehalten werden muss.
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Ferner ist aus
DE 10 2004 025 385 A1 eine Rückblickvorrichtung bekannt, bei der das Heizmittel keinen durch einen Rand begrenzten Lichtdurchlass umfasst.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Rückblickvorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei der die Gefahr der Beschädigung im Falle einer elektrostatischen Entladung in Richtung auf die Elektronikeinheit zumindest reduziert ist und die kompakt baut.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rückblickvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Elektronikeinheit kann beispielsweise eine Platine umfassen. Das Leuchtmittel kann beispielsweise eine oder mehrere LED umfassen, die an der Platine anordenbar oder angeordnet sind.
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Die Halteplatte kann ein Spritzgussteil umfassen. Solchenfalls ist die Vertiefung im Zuge des Spritzgussprozesses in die Halteplatte eingebracht.
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Der Lichtleitkörper kann ein separates Bauteil, beispielsweise einen Lichtleiter, oder eine reflektierende und/oder lichtstreuende Beschichtung auf einer dem Leuchtmittel zumindest teilweise zugewandten Oberfläche der Halteplatte umfassen.
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Die Elektronikeinheit, beispielsweise die Platine, mit dem an der Elektronikeinheit angeordneten mindestens einen Leuchtmittel kann in der Vertiefung derart angeordnet sein, dass die Hauptabstrahlrichtung des mindestens einen Leuchtmittels quer oder schräg zur Tiefenerstreckung der Vertiefung verläuft. Darüber hinaus kann der mindestens eine Lichtleitkörper derart in der Vertiefung angeordnet sein, dass seine Längserstreckung quer oder schräg zur Tiefenerstreckung der Vertiefung verläuft. Beides ermöglicht die Tiefe der Vertiefung gering zu wählen, wodurch die Rückblickvorrichtung kompakt ausbildbar ist. Das mindestens eine Heizmittel ist durch das mindestens eine, insbesondere wendelartige, Heizelement erwärmbar. Dieses erfolgt beispielsweise durch Bestromen des mindestens einen wendelartigen Heizelements.
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Bei einer elektrostatischen Aufladung der Rückblickvorrichtung kann eine Entladung von der elektrisch leitenden Reflexionsschicht des Reflexionsmittels vom ersten Randabschnitt des Rands des Lichtdurchlass des Heizmittels auf die Elektronikeinheit erfolgen. Dadurch, dass das mindestens eine wendelartige Heizelement an oder in dem ersten Randabschnitt des Rands des Lichtdurchlass im Heizmittel angeordnet ist, wird die elektrostatische Entladung zumindest überwiegend über das mindestens eine wendelartige Heizelement abgeführt, wodurch die Gefahr einer möglichen Beschädigung der Elektronikeinheit reduziert ist.
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Unter einem Abstand der Elektronikeinheit zu dem ersten Randabschnitt des Rands wird ein Abstand via Luftlinie verstanden. Bezogen auf die Richtung der Tiefenerstreckung der Vertiefung, umfasst der Abstand via Luftlinie die Hypotenuse der Katheten entlang der Richtung der Tiefenerstreckung und der quer hierzu verlaufenden Erstreckung der Heizschicht bis zum Rand des Lichtdurchlasses.
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Die mindestens eine elektrisch leitfähige Reflexionsschicht kann beliebig gebildet sein. Sie kann beispielsweise eine metallene Schicht, insbesondere eine Chromschicht, umfassen.
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Das Reflexionsmittel ist zumindest abschnittsweise transparent und/oder transluzent ausgebildet, insbesondere im Bereich des Lichtdurchlasses des Heizmittels, so dass Licht des mindestens einen Leuchtmittels durch das Reflexionsmittel nach außen treten kann.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das mindestens eine wendelartige Heizelement zum Lichtdurchlass beabstandet ist. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn das mindestens eine wendelartige Heizelement zumindest nahezu an den Lichtdurchlass angrenzt.
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Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rückblickvorrichtung grenzt das mindestens eine wendelartige Heizelement unmittelbar an den Lichtdurchlass an.
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Bei bekannten Rückblickvorrichtungen treten Spannungen von bis zu 30 kV auf. Luft, die zwischen dem ersten Randabschnitt des Lichtdurchlasses und der Elektronikeinheit angeordnet ist, wirkt als weiteres Isoliermittel. Die isolierende Wirkung nimmt bei wachsendem Abstand zu. Hierbei wird mit jedem zusätzlichen Millimeter ein zusätzliches kV isoliert.
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Solchenfalls erweist es sich als vorteilhaft, wenn der erste Randabschnitt der Lichtdurchlass des Heizmittels zur Elektronikeinheit mindestens einen Abstand von 5 mm, insbesondere mindestens 10 mm, insbesondere mindestens 15 mm, bevorzugt 30 mm, umfasst.
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Durch das Vorsehen eines Abstands zwischen dem ersten Randabschnitt und der Elektronikeinheit ein Spalt vorgehalten, der isolierend wirkt und einer Entladung in Richtung auf die Elektronikeinheit vorbeugen kann. Hierdurch ist die elektrische Abschirmung der mindestens einen Elektronikeinheit weiter verbessert.
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Der Lichtdurchlass kann eine Aussparung im Heizmittel, einen, insbesondere transparenten und/ oder transluzenten, Abschnitt des Heizmittels und/ oder ein Maskenelement umfassen, das in einer, insbesondere korrespondierenden Aussparung in Heizmittel anordenbar oder angeordnet ist.
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Die Aussparung kann beispielsweise eine durchgehende Öffnung im Heizmittel umfassen. Wenn der Lichtdurchlass einen transparenten und/ oder transluzenten Abschnitt im Heizmittel umfasst, wirkt dieser Abschnitt zusätzlich isolierend, wodurch die Gefahr einer Beschädigung der Elektronikeinheit weiter reduziert ist.
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Darüber hinaus kann der Schutz vor Beschädigung der Elektronikeinheit bei einer elektrostatischen Entladung in Richtung auf die Elektronikeinheit dadurch verbessert werden, dass mindestens ein erstes Isoliermittel vorgesehen ist, das zwischen dem ersten Randabschnitt des Lichtdurchlasses des Heizmittels und der Elektronikeinheit anordenbar oder angeordnet ist.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das erste Isoliermittel ein zusätzliches Bauteil umfasst, beispielsweise eine Isolierscheibe. Allerdings erweist es sich in Weiterbildung letztgenannten Erfindungsgedankens als vorteilhaft, wenn das erste Isoliermittel einen in Richtung auf die Elektronikeinheit erstreckten Abschirmabschnitt des Lichtleitkörpers umfasst, der in der montierten Anordnung der Anzeigeeinrichtung zumindest abschnittsweise zwischen der Elektronikeinheit und dem Heizmittel angeordnet ist.
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Um die Möglichkeit einer elektrostatischen Entladung weiter zu reduzieren, kann vorgesehen sein, dass das scheibenförmige Reflexionsmittel zumindest am Scheibenrand wenigstens abschnittsweise ein zweites Isoliermittel umfasst.
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Hierbei kann das zweite Isoliermittel den Scheibenrand teilweise oder in Gänze, insbesondere in Umfangsrichtung, umgeben.
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Das zweite Isoliermittel kann grundsätzlich beliebig gebildet sein. In Weiterbildung letztgenannten Erfindungsgedankens erweist es sich jedoch als vorteilhaft, wenn das zweite Isoliermittel eine, insbesondere elektrisch isolierende, Beschichtung, wie Lackierung umfasst.
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Darüber hinaus ist es denkbar, dass die Anzeigeeinrichtung und/oder die Halteplatte mindestens ein elektrisch leitendes Schutzelement umfasst, das zwischen dem ersten Randabschnitt der Lichtdurchlass und der Elektronikeinheit anordenbar oder angeordnet ist. Das elektrisch leitende Schutzelement kann beispielsweise mit dem Heizmittel verbunden sein. Hierdurch wird die Elektronikeinheit durch das Schutzelement abgeschirmt.
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In Weiterbildung letztgenannten Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn das elektrisch leitende Schutzelement durch ein zwischen dem Lichtleitkörper und dem Reflexionsmittel angeordnetes Maskenelement gebildet ist, durch das Licht durch eine oder mehrere Öffnungen vom Lichtleiter in Richtung auf das Reflexionselement durch dieses hindurchtreten kann.
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Das Maskenelement kann den Lichtdurchlass bilden. Das Maskenelement kann aus einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise einem Metall, gebildet sein oder zumindest eine elektrisch leitfähige Beschichtung, beispielsweise eine metallische Beschichtung, umfassen.
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Die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung erweist sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft: Dadurch, dass mindestens ein wendelartiges Heizelement in dem ersten Randabschnitt, der zu der Elektronikeinheit den geringsten Abstand aufweist, angeordnet ist, kann elektrostatische Ladung über das Heizelement abgeführt werden.
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Dadurch das der Abstand des ersten Randabschnitts zur Elektronikeinheit mindestens 5 mm umfasst, ist durch den zwischen Elektronikeinheit und Lichtdurchlass gebildeten Spalt ein weiteres Isoliermittel geschaffen.
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Dadurch, dass das Reflexionselement in Umfangsrichtung ein zweites Isoliermittel umfasst, ist einer elektrostatischen Entladung in Richtung auf die Elektronikeinheit weiter vorgebeugt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Rückblickvorrichtung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine schematische Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Rückblickvorrichtung;
- 2 eine schematische Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Rückblickvorrichtung.
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Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Rückblickvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Diese kann einen Außen- oder einen Innenspiegel für ein Kraftfahrzeug umfassen. Die erfindungsgemäße Rückblickvorrichtung 2 umfasst bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils ein Reflexionsmittel 4, das mindestens eine elektrisch leitfähige Beschichtung 6 umfasst. An der leitfähigen Beschichtung wird ein auf das Reflexionsmittel 4 fallender Lichtstrahl reflektiert und beispielsweise in den Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs umgelenkt, so dass ein Fahrzeugfahrer die rückwärtige Verkehrssituation durch die Rückblickvorrichtung 2 beobachten kann.
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Das Reflexionsmittel 4 ist an einer Halteplatte 8 festlegbar. Die Halteplatte 8 umfasst eine bezüglich des Reflexionsmittels 4 zurückspringende Vertiefung 10. In der Vertiefung 10 ist eine Anzeigeeinrichtung 12 der Rückblickvorrichtung 2 anordenbar. Die Anzeigevorrichtung 12 umfasst eine Elektronikeinheit 14 sowie ein Leuchtmittel 16, das an der Elektronikeinheit 14 angeordnet ist. Die Elektronikeinheit 14 und das Leuchtmittel 16 sind derart in der Vertiefung 10 der Halteplatte 8 angeordnet, dass ein von dem Leuchtmittel 16 in Hauptabstrahlrichtung entsendeter Lichtstrahl parallel oder schräg zur Ebene des scheibenförmigen Reflexionsmittels 14 abgestrahlt wird. Hierbei ist die Hauptabstrahlrichtung des von dem Leuchtmittel 16 abgestrahlten Lichtstrahls quer oder schräg zur Tiefenerstreckung der Vertiefung 10 erstreckt. In Hauptabstrahlrichtung des Leuchtmittels 16 umfasst die Anzeigeeinrichtung 12 einen Lichtleitkörper 18. Mit diesem ist das von dem Leuchtmittel 16 abgestrahlte Licht quer oder schräg zur Scheibenebene des Reflexionsmittels 4 umlenkbar.
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Darüber hinaus umfasst die Rückblickvorrichtung 2 ein Heizmittel 20, das zwischen der Halteplatte 8 und dem Reflexionsmittel 4 angeordnet ist. Um das Reflexionsmittel 4 zu erwärmen umfasst das Heizmittel 20 mindestens ein wendelartiges Heizelement 22. Das wendelartige Heizelement 22 ist in einem ersten Randabschnitt 24 des Rands eines Lichtdurchlass 26 im Heizmittel 20 angeordnet. Bei den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der Lichtdurchlass 26 jeweils eine durch eine durchgehende Öffnung ausgebildete Aussparung.
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Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ist das wendelartige Heizelement 22 derart im Heizmittel 20 angeordnet, dass es an den Lichtdurchlass 26 angrenzt. Dadurch ist gewährleistet, dass eine elektromagnetische Entladung der Rückblickvorrichtung 2 über das wendelartige Heizelement 22 erfolgt, ohne auf die Elektronikeinheit 14 zu schlagen.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rückblickvorrichtung 2 bei der der Abstand zwischen dem ersten Randabschnitt 24 des Rands des Lichtdurchlasses 26 und der Elektronikeinheit 14 mindestens 5 mm umfasst. Der hierdurch durch den Abstand definierte Spalt wirkt als weiteres Isoliermittel um eine schlagartige Entladung zu verhindern.
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Um die Gefahr einer schlagartigen Entladung an der Rückblickvorrichtung 2 weiter zu reduzieren umfasst das scheibenförmige Reflexionsmittel 4 am Scheibenrand 28 ein zweites Isoliermittel 30. Dieses ist bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine isolierende Beschichtung, wie Lackierung gebildet.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rückblickvorrichtung 2, bei der zusätzlich ein erstes Isoliermittel 32 vorgesehen ist. Dieses ist durch einen in Richtung auf die Elektronikeinheit 14 erstreckten Abschirmabschnitt 34 am Lichtleitkörper 18 gebildet. Dieser umgibt die Elektronikeinheit 14 derart, dass das erste Isoliermittel 32 in der montierten Anordnung der Anzeigeeinrichtung 12 zwischen der Elektronikeinheit 14 und dem Heizmittel 20 erstreckt ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung vorkommenden Ansprüche sowie die in den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Rückblickvorrichtung
- 4
- Reflexionsmittel
- 6
- leitfähige Beschichtung
- 8
- Halteplatte
- 10
- Vertiefung
- 12
- Anzeigeeinrichtung
- 14
- Elektronikeinheit
- 16
- Leuchtmittel
- 18
- Lichtleitkörper
- 20
- Heizmittel
- 22
- Heizelement
- 24
- Randabschnitt
- 26
- Lichtdurchlass
- 28
- Scheibenrand
- 30
- zweites Isoliermittel
- 32
- erstes Isoliermittel
- 34
- Abschirmabschnitt