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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zylindereinheit für ein Rheometer zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen. Im Weiteren betrifft die Erfindung ein mit der erfindungsgemäßen Zylindereinheit ausgestattetes Rheometer sowie ein Verfahren zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen.
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Die
DE 10 2004 063 358 A1 zeigt ein Verfahren zur Bestimmung der Viskosität und ein Viskosimeter zur Durchführung des Verfahrens. Bei diesem Verfahren wird die kinematische Viskosität des Fluides durch Messung der Änderung eines Druckes über die Zeit in einer Messkammer, in welche das Fluid ein- oder ausströmt, bestimmt.
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Aus der
DE 198 46 579 C1 ist ein Verfahren zur Messung der Viskosität plastischer Massen bekannt, welches gemäß dem Prinzip der Bestimmung des Druckabfalles beim Fließen der Masse durch eine Kapillare mit definiertem Querschnitt und definierter Länge durchgeführt wird. Zur Erfassung eines größeren Bereiches von Fließgeschwindigkeiten werden mehrere Kapillaren bereitgestellt. Zur Verteilung des Schmelzvolumenstromes auf die Kapillaren wird ein beweglicher Schmelzeverteiler verwendet.
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Die
DE 42 20 157 A1 zeigt ein Verfahren zum Messen der Viskosität einer fließfähigen Masse, bei welchem die Masse durch eine Kapillare einer vorbestimmten Querschnittsfläche hindurch gedrückt wird. Dabei wird mindestens ein Differenzdruck entlang der Länge der Kapillare bestimmt. Die Masse wird gleichzeitig durch mindestens zwei Kapillaren unterschiedlicher Querschnittsfläche gepresst, wobei gleichzeitig eine Differenzmessung an allen Kapillaren erfolgt.
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Aus der
DE 40 01 341 A1 ist eine Vorrichtung zur Viskositätsmessung von Flüssigkeiten bekannt, welche ein thermostatisiertes, mit einem Förderaggregat ausgerüstetes Kapillarviskosimeter umfasst. Das Kapillarrohr ist aus zwei Rohrabschnitten zusammengesetzt, welche unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen. In beiden Rohrabschnitten sind Druckaufnehmer angeordnet.
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Die
US 3,468,158 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von plastischen Flüssigkeiten. Gemäß dieser Lösung wird die plastische Flüssigkeit mehrfach unter Beaufschlagung unterschiedlicher Drücke durch eine Röhre gepresst.
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Die
DE 39 21 841 C2 zeigt eine Kapillar-Rheometer-Anordnung zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Messung der Viskosität von flüssigen Substanzen, insbesondere von Polymerschmelzen. Die Anordnung umfasst ein Rheometer, welches eine Messkapillare und eine den Messflüssigkeitsvolumenstrom der Messkapillare zufördernde Dosierpumpe aufweist. Es sind zwei unabhängig voneinander mengeneinstellbare Fördereinrichtungen vorgesehen, um den Messflüssigkeitsvolumenstrom vor und nach der Messkapillare bestimmen zu können.
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Den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen durch Pressen der Schmelze durch eine Kapillare oder durch eine andere Auslassöffnung ist gemein, dass die Schmelze temperiert werden muss. Dies geschieht zum einen durch eine Heizung. Andererseits ist eine Kühlung erforderlich, welche im Zusammenspiel mit der Heizung unzureichend wirkt oder aufwändig ausgeführt werden muss.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, das Kühlen der Schmelze beim Bestimmen der rheologischen Eigenschaften der Schmelze effektiver zu gestalten.
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Die genannte Aufgabe wird gelöst durch eine Zylindereinheit für ein Rheometer gemäß dem beigefügten Anspruch 1 sowie durch ein Rheometer gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 8. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 9.
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Die erfindungsgemäße Zylindereinheit ist vorgesehen für ein Rheometer zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen und vergleichbaren Flüssigkeiten und fließfähigen Substanzen. Bei der Schmelze kann es sich beispielsweise um die Schmelze eines Kunststoffes oder eines Biopolymers handeln. Die Zylindereinheit ist für solche Messungen vorgesehen, bei welchen die Schmelze unter Einwirkung eines Druckes durch eine Düse, eine Röhre, eine Kapillare o. ä. hindurch gepresst wird. Dabei werden aus den gemessenen Parametern der laminaren Strömung, des Druckes und ggf. der Temperatur das Schermodul der Probe und ggf. auch andere rheologische Eigenschaften bestimmt. Die Zylindereinheit bildet einen Teil des Rheometers und dient der Aufnahme der Schmelze, wobei weitere Komponenten des Rheometers dafür vorgesehen sind, eine Kraft bzw. einen Druck auf die Zylindereinheit auszuüben sowie die notwendigen Messungen zu gewährleisten.
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Die erfindungsgemäße Zylindereinheit umfasst zunächst einen Grundkörper mit einem darin ausgebildeten Hohlzylinder zur Aufnahme der Schmelze. Der Grundkörper umfasst eine Heizung zur Zuführung von Wärme in den Hohlzylinder, um die Wärme der Schmelze zuzuführen. Die Zuführung der Wärme zur Schmelze erfolgt, um einen festen Körper in die Schmelze zu überführen oder auch um die Temperatur der Schmelze zu beeinflussen, beispielsweise um die Temperatur konstant zu halten oder um die Temperatur zu erhöhen. Der Hohlzylinder besitzt eine Auslassöffnung zum Auslassen der Schmelze aus dem Hohlzylinder. Das Auslassen der Schmelze aus dem Hohlzylinder erfolgt während der Messung der rheologischen Eigenschaften und wird dadurch verursacht, dass eine Kraft bzw. ein Druck auf den Hohlzylinder ausgeübt wird. Die Auslassöffnung kann beispielsweise durch eine Düse oder durch eine Kapillare gebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Zylindereinheit umfasst weiterhin einen im Hohlzylinder verschiebbaren Kolben zum Beaufschlagen der Schmelze mit einem Pressdruck. Mithilfe des Kolbens kann die Schmelze aus dem Hohlzylinder über die Auslassöffnung ausgegeben werden. Erfindungsgemäß weist der Kolben entlang seiner Achse einen inneren Hohlraum zur Durchleitung eines Kühlmittels auf. Der Kolben besitzt an einem sich außerhalb des Hohlzylinders befindlichen Ende eine in den inneren Hohlraum mündenden Kühlmitteleinlass und einen aus dem inneren Hohlraum mündenden Kühlmittelauslass. Folglich kann das Kühlmittel durch den Kolben hindurch geleitet werden, um den Kolben zu kühlen. Durch die Kühlung des Kolbens wird gleichzeitig die am Ende des Kolbens angeordnete Schmelze gekühlt, wodurch die Temperatur der Schmelze verringert werden kann.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik erfolgt erfindungsgemäß nicht lediglich eine Kühlung über die Mantelfläche des Hohlzylinders. Die erfindungsgemäße Kühlung kann besonders effektiv erfolgen, da im Gegensatz zur vorbekannten Kühlung über den Grundkörper keine Beeinflussung durch eine Heizung erfolgt. Die aus dem Stand der Technik bekannte Anordnung der Kühlung im Grundkörper weist hingegen den Nachteil auf, dass zum Kühlen grundsätzlich auch die Heizung abzukühlen ist.
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Der innere Hohlraum im Kolben reicht bevorzugt bis zu dem im Inneren des Hohlzylinders befindlichen axialen Ende des Kolbens, sodass das Kühlmittel bis nahe der Schmelze gelangt.
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Der Kolben umfasst bevorzugt ein Druckstück, welches das im Inneren des Hohlzylinders befindliche axiale Ende des Kolbens bildet. Gleichzeitig bildet das Druckstück bevorzugt einen Abschluss des Hohlraumes, sodass das Kühlmittel bis zum Druckstück gelangt.
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Bevorzugt füllt das Druckstück mit seinem Querschnitt den Querschnitt des Hohlzylinders aus, sodass es den Hohlraum im Hohlzylinder abschließt. Das Druckstück bildet bevorzugt eine Stirnfläche des Kolbens gegenüber dem Inneren des Hohlzylinders, um auf die Schmelze einzuwirken. Dabei bildet das Druckstück bevorzugt die kreisförmige Deckfläche des Hohlzylinders.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen weist der Hohlraum im Kolben eine Trennwand auf, welche in der Achse des Hohlraumes liegt und den Hohlraum in einen Zuflusskanal und in einen Abflusskanal teilt. Der Kühlmitteleinlass mündet in den Zuflusskanal. Der Abflusskanal mündet in den Kühlmittelauslass. Der Zuflusskanal mündet am Druckstück in den Abflusskanal. Bei diesen Ausführungsformen ist gewährleistet, dass sämtliches Kühlmittel am Druckstück, d. h. in der Nähe der Schmelze entlang geleitet wird. Abgewandelte Ausführungsformen zeichnen sich durch einen wendelförmigen Verlauf der Zu- und Abflusskanäle aus, wodurch sich eine gleichmäßigere Temperaturverteilung im Kolben erreichen und ungewollte Materialspannungen vermeiden lassen. Bei einfachen Ausführungsformen ist am Druckstück im Inneren des Hohlraumes lediglich eine Prallplatte ausgebildet, um den Kühlmittelfluss zu lenken.
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Die Auslassöffnung ist bevorzugt in einer dem Kolben bzw. dem Druckstück gegenüberliegenden Grundfläche, d. h. in einer Stirnfläche des Hohlzylinders ausgebildet. Somit befinden sich der Kolben und die Auslassöffnung jeweils an einem der beiden axialen Enden des Hohlzylinders.
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Die dem Kolben bzw. dem Druckstück des Kolbens gegenüberliegende Grundfläche, d. h. die Stirnfläche des Hohlzylinders ist bevorzugt an einer im Grundkörper lösbar befestigten Auslasseinheit ausgebildet.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zylindereinheit weist auch die Auslasseinheit einen inneren Hohlraum zur Durchleitung eines Kühlmittels auf. Die Auslasseinheit besitzt dann einen in den Hohlraum mündenden Kühlmitteleinlass und einen aus dem Hohlraum mündenden Kühlmittelauslass. Bei diesen Ausführungsformen erfolgt die Kühlung besonders effektiv, da die Schmelze über beide axialen Enden des Hohlzylinders gekühlt wird. Die Auslasseinheit kann aus mehreren Komponenten bestehen, wobei der Hohlraum in einer der Komponenten ausgebildet sein kann. Dabei ist der Hohlraum bevorzugt in derjenigen Komponente der Auslasseinheit ausgebildet, welcher nahe der Stirnfläche des Hohlzylinders angeordnet ist.
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Die Auslasseinheit besitzt bevorzugt die äußere Form eines Zylinders und ist bevorzugt formschlüssig in einer zylinderförmigen Ausnehmung des Grundkörpers angeordnet. Die zylinderförmige Ausnehmung des Grundkörpers und der Hohlzylinder im Grundkörper weisen bevorzugt eine gemeinsame Achse auf und sind axial benachbart angeordnet. Dabei weist die zylinderförmige Ausnehmung des Grundkörpers einen größeren Durchmesser als der Hohlzylinder im Grundkörper auf.
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Die Auslasseinheit besitzt bevorzugt eine hohlzylinderförmige Verschlussaufnahmeöffnung und einen formschlüssig in der Verschlussaufnahmeöffnung angeordneten zylinderförmigen Verschluss. Der Verschluss ist koaxial zur Verschlussaufnahmeöffnung und zur übrigen Auslasseinheit sowie auch koaxial zum Hohlzylinder im Grundkörper angeordnet. Der Verschluss ist bevorzugt durch eine Schraubverbindung in der Verschlussaufnahmeöffnung befestigt, wofür er auf seiner Mantelfläche ein Gewinde aufweist.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Auslasseinheit einen Boden, durch welchen die hohlzylinderförmige Verschlussaufnahmeöffnung abgeschlossen ist. Die eine Seite des Bodens ist zur hohlzylinderförmigen Verschlussaufnahmeöffnung ausgerichtet, während die andere Seite des Bodens zum Hohlzylinder im Grundkörper ausgerichtet ist und die Grundfläche, d. h. die Stirnfläche des Hohlzylinders im Grundkörper bildet. Der Boden bildet auch die Stirnfläche der zylinderförmigen Auslasseinheit.
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Die Auslassöffnung ist bevorzugt im Boden der zylinderförmigen Auslasseinheit angeordnet. Dabei ist die Auslassöffnung bevorzugt koaxial zur Auslasseinheit und zum Hohlzylinder im Grundkörper angeordnet.
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Der innere zur Durchleitung eines Kühlmittels in der Auslasseinheit ausgebildete Hohlraum ist bevorzugt im Verschluss ausgebildet.
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Der innere zur Durchleitung eines Kühlmittels im Verschluss ausgebildete Hohlraum weist bevorzugt die Form eines Zylinders auf und ist koaxial zu dem Verschluss und zu der Aufnahmeeinheit angeordnet.
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Der innere zur Durchleitung eines Kühlmittels im Verschluss ausgebildete Hohlraum weist bevorzugt eine Trennwand auf, welche in der Achse des Hohlraumes liegt und den Hohlraum in einen Zuflusskanal und in einen Abflusskanal teilt. Der Kühlmitteleinlass mündet in den Zuflusskanal, während der Abflusskanal in den Kühlmittelauslass mündet. Der Zuflusskanal mündet nahe dem Boden in den Abflusskanal, sodass gewährleistet ist, dass das Kühlmittel, welches den im Verschluss ausgebildeten Hohlraum durchströmt, nahe dem Boden entlang strömt, wo es Wärme von der Schmelze aufnimmt. Bei alternativen einfachen Ausführungsformen umfasst der innere Hohlraum im Verschluss lediglich eine Prallplatte zur Lenkung des Kühlmittelflusses.
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Die Heizung im Grundkörper ist bevorzugt um die Mantelfläche des Hohlzylinders herum angeordnet. Hingegen befinden sich im Kolben und in der Auslasseinheit bevorzugt keine Elemente zum Beheizen des Hohlzylinders. Ergänzend kann auch der Grundkörper eine Kühlvorrichtung umfassen, wodurch die Kühlung über den Kolben und ggf. auch die Kühlung über die Auslasseinheit unterstützt werden. Dabei ist die Kühlvorrichtung bevorzugt um den Umfang des Hohlzylinders herum im Grundkörper angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Rheometer dient der Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen und umfasst zunächst eine erfindungsgemäße Zylindereinheit. Weiterhin umfasst das Rheometer einen Aktuator zur Beaufschlagung des Kolbens der Zylindereinheit mit einer Kraft. Mithilfe des Aktuators kann die Schmelze aus dem Hohlzylinder herausgepresst werden. Weiterhin umfasst das Rheometer eine Kühlmittelpumpe zum Pumpen eines Kühlmittels in den Kühlmitteleinlass des Kolbens und ggf. auch zum Pumpen des Kühlmittels in den Kühlmitteleinlass der Auslasseinheit. Bevorzugt ist der Kühlmittelkreislauf über den Kühlmittelauslass im Kolben und ggf. auch über den Kühlmittelauslass der Auslasseinheit geschlossen, sodass die Kühlmittelpumpe das am Kühlmittelauslass ausströmende Kühlmittel wieder aufnimmt. Das erfindungsgemäße Rheometer umfasst weiterhin eine Messeinrichtung zum Messen der auf den Kolben wirkenden Kräfte und zur Messung der vom Kolben zurückgelegten Wege. Bevorzugt ist die Messeinrichtung auch dazu ausgebildet, Temperaturen im Hohlzylinder zu messen.
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Das Rheometer umfasst bevorzugt eine als bevorzugt angegebene Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zylindereinheit.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient der Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen, beispielsweise Schmelzen von Kunststoffen oder Biopolymeren. Das Verfahren umfasst zunächst einen Schritt, bei welchem Wärme in einen Hohlzylinder zugeführt wird, in welchem sich die Schmelze befindet. Dabei wird die Wärme über die Mantelfläche des Hohlzylinders in den Hohlzylinder geführt. Die Wärme kann dem Aufschmelzen oder auch der Erhöhung der Temperatur der Schmelze dienen. In einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Kolben in den Hohlzylinder gepresst, um die Schmelze aus einer Auslassöffnung des Hohlzylinders herauszupressen. Bei diesem Vorgang erfolgt ein Messen einer auf den Kolben wirkenden Kraft und eines vom Kolben zurückgelegten Weges. Aus diesen Daten lassen sich rheologische Eigenschaften der Schmelze bestimmen. Auch kann weiterhin die Temperatur im Hohlraum gemessen werden, um beispielsweise ein p-v-T-Diagramm zu erstellen. Erfindungsgemäß wird ein Kühlmittel durch einen Hohlraum im Kolben gepumpt, um Wärme aus dem Hohlzylinder abzuführen, wodurch die Temperatur der Schmelze sinkt, sodass Messungen bei verschiedenen Temperaturen der Schmelze erfolgen können.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird weiterhin ein Kühlmittel durch einen inneren Hohlraum in einer Auslasseinheit, an welcher die dem Kolben gegenüberliegende Grundfläche des Hohlzylinders ausgebildet ist, gepumpt. Hierdurch wird Wärme auch über die dem Kolben gegenüberliegende Grundfläche des Hohlzylinders abgeführt.
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Das Messen der auf den Kolben wirkenden Kraft und das Messen des vom Kolben zurückgelegten Weges werden bevorzugt mehrfach während des Pressens des Kolbens und des Pumpens des Kühlmittels vorgenommen, um eine Abhängigkeit von der Temperatur aufzeichnen zu können. Hierfür wird weiterhin die Temperatur im Hohlzylinder gemessen.
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Die Schmelze ist bevorzugt durch einen geschmolzenen Kunststoff oder durch ein geschmolzenes Biopolymer gebildet.
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Als Kühlmittel wird bevorzugt Wasser benutzt. Alternativ können auch beispielsweise ein Öl oder Luft als Kühlmittel benutzt werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt das erfindungsgemäße Rheometer verwendet. Besonders bevorzugt werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Rheometers verwendet.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Zylindereinheit gemäß dem Stand der Technik und einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zylindereinheit, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1: eine Zylindereinheit für ein Rheometer gemäß dem Stand der Technik;
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2: ein Kolben einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zylindereinheit in einer Querschnittsansicht;
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3: der in 2 gezeigte Kolben in einer perspektivischen Ansicht;
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4: ein Verschluss einer erfindungsgemäßen Zylindereinheit in einer Querschnittsansicht; und
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5: der in 4 gezeigte Verschluss in einer perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt eine Zylindereinheit für ein Rheometer zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Schmelzen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Zylindereinheit umfasst zunächst einen Grundkörper 01, in welchem ein Hohlzylinder 02 ausgebildet ist, welcher der Aufnahme einer Schmelze 03 dient. Im Grundkörper 01 befindet sich um die Mantelfläche des Hohlzylinders 02 herum eine Heizung (nicht gezeigt) zum Erwärmen der Schmelze 03. Im Hohlzylinder 02 ist ein Kolben 04 beweglich angeordnet, welcher ein Druckstück 06 umfasst. Das Druckstück 06 ist an demjenigen axialen Ende des Kolbens 04 angeordnet, welches sich im Inneren des Hohlzylinders 02 befindet. Das Druckstück 06 wirkt unmittelbar auf die Schmelze 03.
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Während der Kolben 04 mit dem Druckstück 06 den einen axialen Abschluss des Hohlzylinders 02 bildet, bildet eine Auslasseinheit 07 das andere axiale Ende des Hohlzylinders 02. Die Auslasseinheit 07 umfasst eine hohlzylinderförmige Verschlussaufnahmeöffnung 08 und einen darin befindlichen Verschluss 09. Der Verschluss 09 ist zylinderförmig und ist in die hohlzylinderförmige Verschlussaufnahmeöffnung 08 hineingeschraubt.
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Die hohlzylinderförmige Verschlussaufnahmeöffnung 08 ist durch einen Boden 11 abgeschlossen, an welchem eine Stirnfläche 12 des Hohlzylinders 02 ausgebildet ist. Im Boden 11 befindet sich eine Auslassöffnung in Form einer Düse 13, durch welche die Schmelze 03 aus dem Hohlzylinder 02 heraus gepresst werden kann.
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Die erfindungsgemäße Zylindereinheit unterscheidet sich vom Stand der Technik insbesondere in der Ausbildung des Kolbens 04 und des Verschlusses 09, welche in den 2 bis 5 dargestellt sind.
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2 zeigt einen Kolben 04 einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zylindereinheit in einer Querschnittsansicht. Der in 2 gezeigte Kolben kann in der in 1 gezeigten Zylindereinheit zum Einsatz kommen. Der Kolben 04 umfasst, wie bereits in 1 gezeigt, das Druckstück 06, welches ein axiales Ende des Kolbens 04 bildet. Gemäß der Erfindung ist im Kolben 04 ein Hohlraum 16 ausgebildet, welcher sich entlang der Achse des Kolbens 04 erstreckt und bis an das Druckstück 06 reicht. Im Hohlraum 16 des Kolbens 04 befindet sich eine Trennwand 17, welche den Hohlraum 16 in einen Zuflusskanal 18 und in einen Abflusskanal 19 teilt. Eine Kühlmitteleinlassöffnung 21 mündet in den Zuflusskanal 18. Der Zuflusskanal 18 mündet am Druckstück 06 in den Abflusskanal 19, welcher dann in eine Kühlmittelauslassöffnung 22 mündet. Durch den Hohlraum 16 wird während der Benutzung der erfindungsgemäßen Zylindereinheit in gewünschten Zeitabschnitten ein Kühlmittel hindurchgeleitet, um den Kolben 04 insbesondere am Druckstück 06 zu kühlen.
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Der Kolben 04 umfasst weiterhin einen Kolbenaufsatz 23, welcher das dem Druckstück 06 gegenüberliegende axiale Ende des Kolbens 04 bildet und den Anschluss an einen Aktuator (nicht gezeigt) des Rheometers ermöglicht.
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3 zeigt den in 2 gezeigten Kolben 04 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung.
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4 zeigt den Verschluss 09 einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zylindereinheit in einer Schnittansicht. Der in 4 gezeigte Verschluss 09 stellt eine Abwandlung des in 1 gezeigten Verschlusses 09 dar und soll gemäß der Erfindung diesen ersetzen.
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Der Verschluss 09 weist einen inneren Hohlraum 26 auf, welcher sich entlang der Achse des Verschlusses 09 erstreckt. Im inneren Hohlraum 26 des Verschlusses 09 befindet sich eine Trennwand 27, welche in der Achse des Verschlusses 09 liegt und den inneren Hohlraum 26 in einen Zuflusskanal 28 und in einen Abflusskanal 29 teilt. An demjenigen axialen Ende des Verschlusses 09, welches der Düse 13 (gezeigt in 1) entfernt gegenüberliegt, befindet sich eine Kühlmitteleinlassöffnung 31, welche in den Zuflusskanal 28 mündet und eine Kühlmittelauslassöffnung 32, in welche der Abflusskanal 29 mündet. Der Zuflusskanal 28 mündet an demjenigen axialen Ende des Verschlusses 09, welches an der Düse 13 (gezeigt in 1) benachbart angrenzt, in den Abflusskanal 29. Die Kühlmitteleinlassöffnung 31 und die Kühlmittelauslassöffnung 32 sind innerhalb eines Verschlussaufsatzes 33 ausgebildet, welcher über Schrauben 34 und über eine Befestigungsplatte 36 befestigt ist.
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5 zeigt den in 4 gezeigten Verschluss 09 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Grundkörper
- 02
- Hohlzylinder
- 03
- Schmelze
- 04
- Kolben
- 05
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- 06
- Druckstück
- 07
- Auslasseinheit
- 08
- Verschlussaufnahmeöffnung
- 09
- Verschluss
- 10
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- 11
- Boden
- 12
- Stirnfläche
- 13
- Düse
- 14
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- 15
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- 16
- innerer Hohlraum
- 17
- Trennwand
- 18
- Zuflusskanal
- 19
- Abflusskanal
- 20
-
- 21
- Kühlmitteleinlassöffnung
- 22
- Kühlmittelauslassöffnung
- 23
- Kolbenaufsatz
- 26
- Hohlraum
- 27
- Trennwand
- 28
- Zuflusskanal
- 29
- Abflusskanal
- 31
- Kühlmitteleinlassöffnung
- 32
- Kühlmittelauslassöffnung
- 33
- Verschlussaufsatz
- 34
- Schrauben
- 36
- Befestigungsplatte