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Die Erfindung betrifft eine hydraulisch angetriebene Anordnung zum linearen Bewegen eines Massekörpers, bestehend aus einem einen Kolben mit wenigstens einer zum Zusammenwirken mit dem Massekörper eingerichteten Kolbenstange aufweisenden, doppelt wirkenden Arbeitszylinder, der als aufgrund seiner Unterteilung durch den Kolben einen großen und einen kleinen Hubraum aufweisender Steuerzylinder für die eine Beschleunigungsphase, eine Fahrphase und eine Bremsphase aufweisende Bewegung des Massekörpers eingerichtet und dazu mit einem eine Pumpe sowie einen Tank aufweisenden hydraulischen Steuerkreis verbunden ist, wobei zusätzlich eine einen Akkumulator aufweisende Einrichtung zum Liefern der Antriebsenergie für den Kolben des Arbeitszylinders während der Beschleunigungsphase des Massekörpers aus dem Akkumulator und zum Aufladen des Akkumulators während der Bremsphase des Massekörpers vorgesehen ist.
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Eine derartige Anordnung mit den vorgenannten Merkmalen ist aus der
WO 93/11363 A1 bekannt. Die darin beschriebene Vorrichtung bezieht sich auf eine hydraulisch betriebene Arbeitsmaschine, die mittels eines doppelt wirkenden und mittels einer einseitigen Kolbenstange mit einer Arbeitseinrichtung verbundenen Arbeitszylinders ein Heben und Senken der Arbeitseinrichtung herbeiführt.
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Zur Rückgewinnung der Lageenergie dieser Arbeitseinrichtung in deren angehobener Stellung ist der als Antriebszylinder für die Bewegung der Arbeitseinrichtung anzusprechende Arbeitszylinder mit seinem stangenlosen großen Hubraum an einen hydraulischen Akkumulator angeschlossen, so dass einerseits beim Heben der Arbeitseinrichtung der Akkumulator die gespeicherte Energie in den Arbeitszylinder einspeist, während andererseits beim Senken der Arbeitseinrichtung der Akkumulator durch das aus dem stangenlosen größeren Hubraum des Arbeitszylinders verdrängte Fluid aufgeladen wird und dabei aufgrund des sich aufbauenden Drucks zusätzlich als Bremse für die Bewegung des Kolbens im Antriebszylinder und damit der Arbeitseinrichtung dient. Zur Steuerung der Bewegung der Arbeitseinrichtung ist parallel zu dem Antriebszylinder ein an eine Pumpe angeschlossener, mit dem Antriebszylinder übereinstimmend ausgebildeter Steuerzylinder angeordnet. Die beiden stangenseitigen, kleineren Hubräume beider Zylinder, sowohl des Antriebszylinders wie auch des Steuerzylinders, sind miteinander fluidführend verbunden und gemeinsam an einen hydraulischen Steuerkreis angeschlossen. Damit soll erreicht werden, dass sich das aus dem stangenlosen größeren Hubraum des Arbeitszylinders beim Senken der Arbeitseinrichtung verdrängte Fluid vollständig in den Akkumulator einspeichern lässt.
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Mit der bekannten Anordnung ist insbesondere der Nachteil verbunden, dass die Energierückgewinnung jeweils nur in einer Bewegungsrichtung des Kolbens des Arbeitszylinders, nämlich beim Senken der Arbeitseinrichtung, möglich ist und entsprechend die gespeicherte Energie auch nur beim Heben der Arbeitseinrichtung nutzbar ist. Damit lässt sich diese Auslegung eines hydraulischen Massekörperantriebs nicht auf solche Einsatzzwecke anwenden, bei denen es um eine Hin- und Herbewegung einer großen Masse in zwei Bewegungsrichtungen geht.
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Ein solcher Einsatzzweck ergibt sich beispielsweise aus der
DE 10 2008 059 436 B3 , in der ein hydraulisches Steuerventil für einen einseitig arbeitenden Differentialzylinder beschrieben ist. Ein solcher einen Kolben mit einseitiger Kolbenstange aufweisender, doppelt wirkende Arbeitszylinder wird zum linearen Bewegen eines Massekörpers wie beispielsweise einer Einlass- und Druckklappe bei Kunststoffspritzmaschinen eingesetzt, wobei die Kolbenstange des Arbeitszylinders für den Antrieb des Massekörpers mit diesem verbunden ist. Über das in der
DE 10 2008 059 436 B3 beschriebene Steuerventil wird die Vorwärtsfahrt mit einem Ausfahren der Kolbenstange sowie die Rückwärtsfahrt mit einem Einfahren der Kolbenstange gesteuert, wobei jeder Bewegungsvorgang in beiden Bewegungsrichtungen des Massekörpers eine Beschleunigungsphase, eine Fahrphase sowie eine Bremsphase zum Erreichen der Endstellung des Massekörpers umfasst. Soweit unterschiedlich großen Hubräume des Arbeitszylinders über das zwischengeschaltete Steuerventil an eine Pumpe sowie einen Tank anschließbar sind, ist das in der
DE 10 2008 059 436 B3 im Einzelnen beschriebene Steuerventil mit einer Rückspeiseschaltung für das bei der Vorwärtsfahrt des Kolbens im Arbeitszylinder aus dessen kleinem Hubraum verdrängte Fluid ausgerüstet, mittels der das verdrängte Fluid unmittelbar dem großen Hubraum des Arbeitszylinders zugeführt und insoweit die Pumpe entlastet wird.
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Soweit die von einem derartigen Arbeitszylinder zu bewegenden Massekörper eine erhebliche Masse von beispielsweise 10 t oder mehr aufweisen können, ergeben sieh für die Bewegung derart schwerer Massekörper erhebliche Anforderungen an die Auslegung des Arbeitszylinders, der entsprechende Stellkräfte aufbringen muss. Insbesondere beim Abbremsen eines Massekörpers im Anschluss an dessen Fahrphase entsteht eine erhebliche ungenutzte Verlustleistung, soweit zu Beginn der darauf folgenden erneuten Beschleunigungsphase die gesamte Bewegungsenergie dem Arbeitszylinder aus dem hydraulischen Versorgungssystem zur Verfügung zu stellen ist. Dies gilt insbesondere für die Bewegung des Massekörpers in dessen beiden Bewegungsrichtungen, bei denen jeweils eine Beschleunigungsphase, eine Fahrphase und eine Bremsphase zu berücksichtigen ist, wobei zusätzlich die Beschleunigungsphase und die Bremsphase in der gleichen Bewegungsrichtung jeweils in den unterschiedlichen Hubräumen des Antriebszylinders wirksam ist.
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Aus der
DE 10 2005 037 441 A1 ist eine hydraulisch angetriebene Anordnung zum linearen Bewegen eines Massekörpers im Rahmen einer Arbeitsmaschine beschrieben, bei welcher mittels einer hydraulischen Schaltung der Energiebedarf in der Hochenergiephase gesenkt werden kann. Hierzu weist die Anordnung einen Druckspeicher auf, der sowohl mit dem großen Hubraum des Arbeitszylinders als auch mit der Pumpe verbindbar ist, so dass der Druckspeicher während des Einfahrens des Arbeitszylinders aufladbar ist und beim Ausfahren des Arbeitszylinders Flüssigkeitsdruck an den Pumpeneinlass abgibt. An beide Hubräume des Arbeitszylinders ist über eine jeweils davon abgehende Zylinderleitung ein Steuerventil zur sequenziellen Ansteuerung der einzelnen Bewegungsphasen des Massekörpers in dessen beiden Bewegungsrichtungen angeschlossen. Jedes Steuerventil ermöglicht in seinen einzelnen Schaltstellungen die Verbindung der Pumpe mit dem jeweils angeschlossenen Hubraum des Arbeitszylinders sowie eine vollständige Sperrung aller Anschlüsse sowie zusätzlich eine Verbindung der Hubräume mit dem Tank.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulisch angetriebene Anordnung mit Energierückgewinnung gemäß den gattungsgemäßen Merkmalen für die lineare Bewegung einer entsprechend der
DE 10 2008 059 436 B3 eingesetzten Masse in deren beiden Bewegungsrichtungen nutzbar zu machen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine hydraulisch angetriebene Anordnung mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass an beide Hubräume des Arbeitszylinders über eine jeweils davon abgehende Zylinderleitung ein Steuerventil zur sequenziellen Ansteuerung der einzelnen Bewegungsphasen des Massekörpers in dessen beiden Bewegungsrichtungen angeschlossen ist, wobei jedes Steuerventil in seinen einzelnen Schaltstellungen die Verbindung der Pumpe mit dem jeweils angeschlossenen Hubraum des Arbeitzylinders sowie eine vollständige Sperrung aller Anschlüsse ermöglicht und das dem großen Hubraum zugeordnete Steuerventil zusätzlich eine Verbindung des großen Hubraums mit dem Tank ermöglicht, und wobei beiden Hubräumen des Arbeitszylinders ein gemeinsamer Akkumulator zugeordnet ist, der sowohl unter Einschaltung eines eine von den Hubräumen zum Akkumulator gerichtete Durchlassrichtung aufweisenden Rückschlagventils mit den von den Steuerventilen zu den Hubräumen des Arbeitszylinders führenden Zylinderleitungen verbunden als auch über eine ein eingeschaltetes in eine Sperrstellung und eine Durchflussstellung schaltbares Sperrventil aufweisende Zuleitung mit von der Pumpe zu den Steuerventilen führenden Einspeisungsleitungen verbindbar ist.
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Die Erfindung beruht dabei auf dem Prinzip, dass für die Ansteuerung der Bewegung des Kolbens im Arbeitszylinder in dessen beiden Bewegungsrichtungen als hydraulischer Steuerkreis einschließlich der Einbindung des auf beide Hubräume des Arbeitszylinders aufschaltbaren Akkumulators jedem Hubraum des Arbeitszylinders nur ein Steuerventil zugeordnet ist, welches jeweils zur Bewegung des Kolbens in dessen einzelnen Bewegungsphasen in seine der gewünschten Bewegungsphase des Kolbens entsprechende Steuerstellung gebracht werden muss. Erfindungsgemäß ist der Akkumulator unmittelbar an die pumpenseitig zu den beiden Steuerventilen führenden Einspeisungsleitungen, demnach an den primären Steuerkreis zur Steuerung des Arbeitszylinders, angeschlossen, so dass das im Akkumulator für den Beschleunigungsvorgang gespeicherte Fluidvolumen durch Schaltung des Sperrventils in dessen Durchflussstellung über das zugeordnete Steuerventil dem jeweils daran angeschlossenen Hubraum des Arbeitszylinders beaufschlagt werden kann. Damit ermöglicht eine Verwirklichung der erfindungsgemäßen Anordnung es beispielsweise, die Beschleunigungsphase des Kolbens bis auf die Hälfte seines möglichen Bewegungsweges im Arbeitszylinder auszudehnen und entsprechend die andere Hälfte des Bewegungsweges für die Bremsphase und damit für die Energierückgewinnung zu nutzen, wobei der den beiden Hubräumen des Arbeitszylinders gemeinsam zugeordnete Akkumulator so auszulegen ist, dass der Akkumulator die Hälfte des maximalen Volumens des großen Hubraumes des Arbeitszylinders speichern kann, ohne überfüllt zu sein. Andere Kapazitätsauslegungen sind jedoch ebenfalls möglich und von dem erfindungsgemäßen Prinzip umfasst. Da der Akkumulator erfindungsgemäß gleichzeitig auch mit den von den Steuerventilen jeweils zu den angeschlossenen Hubräumen des Arbeitszylinders führenden Zylinderleitungen verbunden ist, erfolgt in der jeweiligen Bremsphase der Kolbenbewegung ein Aufladen des Akkumulators durch das aus dem jeweiligen Hubraum des Arbeitszylinders verdrängte und dem Akkumulator entsprechend zugeführte Fluid.
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Im Einzelnen kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass die von der Pumpe zu den beiden Steuerventilen führenden Einspeisungsleitungen aus einer zugeordnete Anschlüsse der beiden Steuerventile verbindenden Verbindungsleitung und einer in einen Knoten in die Verbindungsleitung mündenden, von der Pumpe kommenden Förderleitung bestehen, wobei die das eingeschaltete Sperrventil aufweisende Zuleitung zur Verbindung des Akkumulators mit den Einspeisungsleitungen in die Verbindungsleitung einmündet. Mit dieser zwischen den pumpenseitigen Anschlüssen der Steuerventile realisierten Verbindungsleitung ist einerseits die sich aus der bereits genannten
DE 10 2008 059 436 B3 ergebende Rückspeiseschaltung mit einer Zufuhr des beim Ausfahren der Kolbenstange im Arbeitszylinder aus dessen kleinen Hubraum verdrängten Fluids in den großen Hubraum des Arbeitszylinders verwirklicht; soweit andererseits der gemeinsame Akkumulator an diese pumpenseitige Verbindungsleitung angeschlossen ist, kann die im Akkumulator gespeicherte Energie für die Beschleunigungsphase des Arbeitszylinders in dessen beiden Bewegungsrichtungen genutzt werden, weil das im Akkumulator gespeicherte Volumen über die Zuleitung in die Verbindungsleitung und dann über jedes der daran angeschlossenen Steuerventile geleitet und somit dem gewünschten Hubraum des Arbeitszylinders zugeführt werden kann.
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Für die Aufladung des Akkumulators in der jeweiligen Bremsphase der Kolbenbewegung im Arbeitszylinder kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass die zu den beiden Hubräumen des Arbeitszylinders führenden Zylinderleitungen über eine gemeinsame Bremsleitung miteinander verbunden und der gemeinsame Akkumulator über eine in einen Knoten in die Bremsleitung mündende, das Rückschlagventil aufweisende Anschlussleitung an die Bremsleitung angeschlossen ist, wobei in den zwischen dem Knoten und der an den großen Hubraum angeschlossenen Zylinderleitung verlaufenden Abschnitt der Bremsleitung ein eine zum angeschlossenen Akkumulator gerichtete Durchlassrichtung aufweisendes Rückschlagventil eingeschaltet ist. Aufgrund dieser Schaltung findet in der Bremsphase beim Einfahren der Kolbenstange eine automatische Aufteilung des aus dem großen Hubraum verdrängten Volumenstroms in den Akkumulator und in den kleinen Hubraum des Arbeitszylinders statt, ohne dass es einer Steuerung dafür bedarf.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Steuerventile baugleich als genormte 4/3-Wege-Ventile ausgebildet sind, bei denen jeweils an einen Anschluss die Zylinderleitung, an einen Anschluss eine Tankleitung und an den dritten Anschluss die beiden Enden der Verbindungsleitung angeschlossen sind und der vierte Anschluss ein Blindanschluss ist. Hiermit ist der Vorteil verbunden, dass genormte Ventile eingesetzt werden können, auch wenn nicht alle vier Anschlüsse benötigt sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass das in die vom gemeinsamen Akkumulator zur Verbindungsleitung führende Zuleitung eingeschaltete Sperrventil ein 2/2-Wege-Ventil in einer sitzdichten Ausführung ist; die Auslegung des Sperrventils mit einer Sperrstellung und einer Durchflussstellung als sitzdichtes Ventil ist vorgeschlagen, damit die im gemeinsamen Akkumulator gespeicherte Energie sich nicht aufgrund Leckagen abbaut.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich die von der Pumpe wegführende Leitung in die zur Versorgung des Arbeitszylinders herangezogene Förderleitung und in einen zu einem zusätzlichen Akkumulator führenden Leitungszweig verzweigt, wobei die von der Verzweigung abgehende, zur Versorgung des Arbeitszylinders herangezogene Förderleitung ein Rückschlagventil mit einer zum Arbeitszylinder gerichteten Durchlassrichtung eingeschaltet ist. Hiermit ist der Vorteil verbunden, dass die Pumpe in ihrer Leistungsfähigkeit kleiner ausgelegt sein kann, weil während der Steuerung der Bewegungen des Kolbens im Arbeitszylinder die Pumpe von dem zuzuschaltenden Akkumulator unterstützt wird, während bei Stillstand des Kolbens und dementsprechend gesperrten Anschlüssen der zugeordneten Steuerventile die Pumpe den an sie angeschlossenen Akkumulator wieder auflädt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
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1 eine hydraulische Antriebsanordnung für einen Massekörper mit einem einen Kolben mit einseitiger Kolbenstange aufweisenden Arbeitszylinder und mit an die Hubräume des Arbeitszylinders angeschlossenen Steuerventilen in einer schematischen Darstellung der zugehörigen hydraulischen Schaltung bei Stillstand des Kolbens im Arbeitszylinder,
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2 die hydraulische Antriebsanordnung gemäß 1 in der Schaltstellung der Steuerventile für die Fahrphase des Kolbens mit Ausfahren der Kolbenstange ohne Zuschalten des Akkumulators,
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3 die hydraulische Antriebsanordnung gemäß 2 in der Schaltstellung der Steuerventile in der Beschleunigungsphase des Kolbens mit Zuschalten des Akkumulators,
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4 die hydraulische Antriebsanordnung gemäß 2 in der Schaltstellung der Steuerventile in der Bremsphase des Kolbens,
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5 die hydraulische Antriebsanordnung gemäß 1 in der Schaltstellung der Steuerventile in der Fahrphase des Kolbens mit Einfahren der Kolbenstange ohne Zuschalten des Akkumulators,
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6 die hydraulische Antriebsanordnung gemäß 5 in der Schaltung der Steuerventile in der Beschleunigungsphase des Kolbens mit Zuschalten des Akkumulators,
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7 die hydraulische Antriebsanordnung gemäß 5 in der Schaltstellung der Steuerventile in der Bremsphase des Kolbens.
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Zur Steuerung der Hin- und Herbewegung eines aus 1 ersichtlichen Massekörpers 10 im Sinne von dessen Vorwärtsfahrt mit einem Ausfahren der Kolbenstange und dessen Rückwärtsfahrt mit einem Einfahren der Kolbenstange ist ein Arbeitszylinder 11 vorgesehen, der als einen Kolben 12 mit daran angeschlossener, einseitiger und mit dem Massekörper 10 verbundener Kolbenstange 13 aufweisender Zylinder ausgebildet ist, so dass sich in dem Arbeitszylinder 11 ein großer, weil stangenloser Hubraum 14 und ein kleiner stangenseitiger Hubraum 15 einstellt.
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Zur Steuerung der Bewegung des Kolbens 12 im Arbeitszylinder 11 ist an den kleinen Hubraum 15 wie auch an den großen Hubraum 14 des Arbeitszylinders 11 jeweils ein Steuerventil 16, 17 angeschlossen, welches bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils als genormtes 4/3-Wege-Ventil ausgebildet ist, bei welchem allerdings ein Anschluss nicht benötigt wird und insofern als Blindanschluss ausgebildet ist, so dass grundsätzlich auch ein 3/3-Wege-Ventil einsetzbar wäre. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist jedes Steuerventil 16, 17 einen Anschluss 18 für eine zum jeweils angeschlossenen Hubraum 14, 15 führende Zylinderleitung 19a bzw. 19b auf. Ein zweiter Anschluss 20 dient zum Anschluss einer Tankleitung 21, und ein jeweils dritter Anschluss 22 bei beiden Steuerventilen 26 und 27 ist mit den Enden einer diese Anschlüsse verbindenden Verbindungsleitung 23 verbunden. In diese Verbindungsleitung 23 ist ein Knotenpunkt 23a eingeschaltet, in den eine von einer Pumpenanordnung herkommende Förderleitung 24 mündet, in welche ein Rückschlagventil 25 mit einer zu den Steuerventilen 16, 17 gerichteten Durchlassrichtung eingeschaltet ist. Von der von der mittels eines Motors 46 angetriebenen Pumpe 45 herkommenden Förderleitung 24 zweigt in einer Verzweigung 26 ein zu einem Akkumulator 28 führender Leitungsstrang 27 ab. Eine weitere, von der Verzweigung 26 abgehende Steuerleitung 47 weist ein Druckbegrenzungsventil 30 zur Steuerung des Systemdrucks auf und ist an dem Tank 29 angeschlossen.
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Beiden Hubräumen 14, 15 des Arbeitszylinder 10 ist ein gemeinsamer Akkumulator 31 zugeordnet, der über eine Stichleitung 32 und eine Verzweigung 33 und eine an die Verzweigung 33 anschließende Anschlussleitung 36 an eine Bremsleitung 38 angeschlossen ist, welche die beiden von dem Steuerventil 16, 17 zum jeweilig angeschlossenen Hubraum 14, 15 führenden Zylinderleitungen 19a, 19b miteinander verbindet. Dabei unterteilt die in einem Knotenpunkt 39 der Bremsleitung 38 mündende Anschlussleitung 36 die Bremsleitung 38 in einen zwischen dem Knotenpunkt 39 und der zum großen Hubraum 14 führenden Zylinderleitung 19a gelegenen Leitungsabschnitt 40 und in einen zwischen dem Knotenpunkt 39 und der zum kleinen Hubraum 15 führenden Zylinderleitung 19b gelegenen Leitungsabschnitt 42. Weiterhin ist in den Leitungsabschnitt 40 ein Rückschlagventil 41 mit einer von der Zylinderleitung 19a zum Knotenpunkt 39 gerichteten Durchlassrichtung eingeschaltet, und es ist in die Anschlussleitung 36 ein Rückschlagventil 37 mit einer vom Knotenpunkt 39 zum Akkumulator 31 gerichteten Durchlassrichtung eingeschaltet.
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Zusätzlich ist der Akkumulator 31 über eine von der am Ende der Stichleitung 32 angeordneten Verzweigung 33 abgehende Zuleitung 34 an die auf der Pumpenseite der Steuerventile 16, 17 verlaufende Verbindungsleitung 23 angeschlossen, wobei in die Zuleitung 34 ein zwischen einer Sperrstellung (Schaltstellung I) und einer Durchflussstellung (Schaltstellung II) schaltbares Sperrventil 35 eingeschaltet ist, welches als 2/2-Wege-Sitzventil in einer sitzdichten Ausführung ausgebildet ist.
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Ausgehend von der in 1 dargestellten Stillstandsphase des Kolbens 12 im Arbeitszylinder 11, bei welchem sich die beiden Steuerventile 16, 17 in ihrer durch die Sperrung aller Anschlüsse gekennzeichneten Schaltstellung I befinden und das Sperrventil 35 in seiner Sperrstellung steht, wird nachstehend zu den 2 bis 7 die Steuerung der Vorwärtsfahrt wie auch der Rückwärtsfahrt des Kolbens 12 im Arbeitszylinder 11 in dessen einzelnen Bewegungsphasen beschrieben.
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Soll ausgehend von dem in 1 dargestellten Stillstand des Kolbens eine Vorwärtsfahrt mit Ausfahren der Kolbenstange 13 und Bewegung des Kolbens 12 nach rechts gestartet werden, so muss dem großen Hubraum 14 des Arbeitszylinders 11 Hydraulikfluid zugeführt werden, während das aus dem kleinen Hubraum 15 verdrängte Hydraulikfluid abzuführen ist. Hierzu werden beide Steuerventile 16, 17 in ihre Schaltstellung I gebracht, in welcher die Anschlüsse 22 und 18 beider Steuerventile 16, 17 jeweils miteinander verbunden sind, mithin auch die Verbindungsleitung 23 jeweils mit den beiden Zylinderleitungen 19a, 19b verbunden ist. Somit strömt einerseits das von der Pumpe 45 über die Förderleitung 24 in die Verbindungsleitung 23 eingespeiste Fluid über die zugeordnete Zylinderleitung 19a in den großen Hubraum 14 des Arbeitszylinders 11 und bewegt somit den Kolben 12 nach rechts. Das dadurch aus dem kleinen Hubraum 15 verdrängte Hydraulikfluid strömt über die Zylinderleitung 19b zum Steuerventil 17 ab, und da sich dieses Steuerventil 17 ebenfalls in seiner Schaltstellung I befindet, wird das über die Zylinderleitung 19b heranströmende Fluid in die Verbindungsleitung 23 eingeleitet und vereinigt sich in deren Knotenpunkt 23a mit dem über die Förderleitung 24 von der Pumpe 45 eingespeisten Volumen. Auf diese Weise ist die gewünschte Rückspeiseschaltung bei der Vorwärtsfahrt des Kolbens verwirklicht, so dass die Leistung der Pumpe 45 nur auf das dem kleinen Hubraum 15 entsprechende Fördervolumen auszulegen ist, weil der gegenüber dem kleinen Hubraum 15 doppelte Bedarf an dem Hubraum 14 zuzuführenden Volumenstrom durch die Summierung der von der Pumpe 45 einerseits geförderten und andererseits aus dem kleinen Hubraum 15 verdrängten Volumenströme gedeckt ist.
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Soll nun in dieser Fahrtrichtung des Kolbens 12 im Arbeitszylinder 11 eine Beschleunigung der Kolbenfahrt nach rechts eingeleitet werden, erfolgt die in 3 dargestellte Schaltstellung, bei welcher lediglich das Sperrventil 35 in seine Durchflussstellung (Schaltstellung II) geschaltet ist, während die Schaltstellung I bei den beiden Steuerventilen 16, 17 unverändert bleibt. In dieser Schaltstellung des Sperrventils 35 entlädt sich der Akkumulator 31 über die Stichleitung 32 und die Zuleitung 34 bis in die Verbindungsleitung 23, so dass nun auch das vom Akkumulator 31 freigesetzte Volumen zur Beaufschlagung des großen Hubraumes 14 des Arbeitszylinders 11 im Sinne einer schnellen Bewegung des Kolbens 12 nach rechts eingesetzt ist.
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Am Ende der Vorwärtsfahrt des Kolbens 12 im Arbeitszylinder 11 soll eine Abbremsung der Kolbenbewegung erfolgen, und hierzu wird die aus 4 ersichtliche Schaltstellung eingesteuert, in welcher das Sperrventil 35 in seine Sperrstellung zurückgeschaltet ist. Die Bremsphase wird dadurch bewirkt, dass die Entlastung des kleinen Hubraums 15 durch Schaltung des Steuerventils 17 in dessen eine Sperrung aller Anschlüsse verwirklichende Schaltstellung II unterbrochen und dadurch ein Gegendruck aufgebaut wird; gleichzeitig wird das aus dem kleinen Hubraum 15 verdrängte Fluid zum Aufladen des Akkumulators 31 benutzt. Während also weiterhin der große Hubraum 14 des Arbeitszylinders 11 aufgrund der Schaltstellung I des Steuerventils 16 mit dem von der Pumpe 45 geförderten Fluid beaufschlagt ist, fließt das aus dem kleinen Hubraum 15 verdrängte Fluid aufgrund der Sperrstellung des Steuerventils 17 nun über den Leitungsabschnitt 42 der Bremsleitung 38 und die Anschlussleitung 36 sowie Stichleitung 32 zum Akkumulator 31, wobei das Rückschlagventil 41 den Leitungsabschnitt 42 der Bremsleitung 38 gegen die Zylinderleitung 19a absperrt.
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Nach Abschluss der in 4 dargestellten Bremsphase kommt es zunächst zu einem Stillstand entsprechend der in 1 dargestellten Schaltung, bevor nun die Rückwärtsfahrt des Kolbens 12 im Arbeitszylinder 11 mit einem Einfahren der Kolbenstange 13 mit einer Schaltung gemäß 5 eingeleitet wird. Hierzu muss der kleine Hubraum 15 mit der Pumpe 45 verbunden werden, und es muss für eine Ableitung des aus dem großen Hubraum 14 verdrängten Hydraulikfluids gesorgt werden. Hierzu wird das Steuerventil 17 wiederum in seine Schaltstellung I mit einer Verbindung der Verbindungsleitung 23 und der Zylinderleitung 19b gebracht, während gleichzeitig das Steuerventil 16 in seine Schaltstellung III geschaltet wird, in welcher die Zylinderleitung 19a mit der Tankleitung 21 verbunden ist. Somit fördert die Pumpe 45 Hydraulikfluid in den kleinen Hubraum 15 des Arbeitszylinders 11 und bewegt den Kolben 12 nach links, während das aus dem großen Hubraum 14 verdrängte Fluid über die Zylinderleitung 19a und die Tankleitung 21 zum Tank 29 abströmt.
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Soll nun wiederum eine Beschleunigung der Kolbenfahrt erreicht werden, die durch eine Entladung des Akkumulators 31 herbeigeführt wird, so wird wiederum das Sperrventil 35 in seine Schaltstellung II mit einer Verbindung des Akkumulators 31 mit der Verbindungsleitung 23 geschaltet, so dass das im Akkumulator 31 gespeicherte Fluid in Richtung des kleinen Hubraums 15 im Sinne einer Beschleunigung der Kolbenbewegung geleitet wird. Die Schaltstellung III des Steuerventils 16 mit einer Entlastung des großen Hubraums 14 zum Tank bleibt unverändert. Am Ende der Beschleunigungsphase wird das Sperrventil 35 wieder in seine Sperrstellung (Schaltstellung I) zurückgeführt.
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Soweit am Ende der Rückwärtsfahrt des Kolbens 12 wiederum eine Abbremsung der Kolbenbewegung erfolgen soll, wird hierzu die aus 7 ersichtliche Schaltstellung eingesteuert. Nun wird die Bremsphase dadurch bewirkt, dass das Schaltventil 16 in seine Schaltstellung II mit einer Sperrung aller Anschlüsse geschaltet wird, so dass die Entlastung des großen Hubraums 14 zum Tank unterbrochen und dadurch ein Gegendruck aufgebaut wird; gleichzeitig wird jetzt das aus dem großen Hubraum 14 verdrängte Fluid zum Aufladen des Akkumulators 31 benutzt, indem das Fluid über die Zylinderleitung 19a in die daran angeschlossene Bremsleitung 38 strömt und dabei das in den Leitungsabschnitt 40 eingeschaltete Rückschlagventil 41 durchströmt. An dem in die Bremsleitung 38 eingeschalteten Knotenpunkt 39 teilt sich der aus dem großen Hubraum 14 verdrängte Volumenstrom je nach Bedarf automatisch in einen unter Passieren des Rückschlagventils 37 in der Anschlussleitung 36 in den Akkumulator 31 fließenden Teilstrom und in einen in den kleinen Hubraum 15 fließenden Teilstrom auf, so dass in dieser Bremsphase der Bedarf an von der Pumpe 45 zum kleinen Hubraum 15 anzuförderndem Hydraulikfluid verringert ist.
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Die erforderliche Pumpenleistung der Pumpe 45 kann bei dem Ausführungsbeispiel dadurch reduziert werden, dass der in die Förderleitung 24 fördernden Pumpe 45 noch ein zusätzlicher Akkumulator 28 zugeordnet ist, der bei der Versorgung des Arbeitszylinders 11 mit Hydraulikfluid einen Teil der Pumpenleistung übernimmt und die in ihm gespeicherte Fluidmenge einspeist, während beim Stillstand des Kolbens die Pumpe 45 über den Leitungszweig 27 den zusätzlichen Akkumulator 28 wieder auflädt.