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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mobilen Einchecken von abfliegenden Fluggastpassagieren und deren Gepäckstücken vor Ankunft der Passagiere in einer Ankunftszone am Flughafen und ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens.
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Die Abfertigung von Fluggästen vollzieht sich heute so, dass die Fluggäste in einer Ankunftszone am Flughafengebäude eintreffen und mit ihrem Gepäck das Flughafengebäude durchlaufen, bis sie am Check-in-Schalter bzw. am Gepäckaufgabeschalter ankommen, die unter Umständen noch weit voneinander entfernt liegen. Je nach Ausbildung des Flughafens erhalten sie am Check-in-Schalter eine Bordkarte, die am Eingang des Warteraums oder unmittelbar vor dem Betreten des Flugzeugs vorgezeigt bzw. abgegeben wird.
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Es kann zwischen Check-in nur mit Handgepäck und Check-in mit aufzugebendem Reisegepäck unterschieden werden. Für Fluggäste nur mit Handgepäck stehen Check-in-Terminals zur Verfügung. Weiterhin besteht die Möglichkeit per Internet/Mobiltelefon online bereits einzuchecken und die Bordkarte selbst auszudrucken. Bei all den zuvor genannten Möglichkeiten des Passagiers, selbst das Einchecken vorzunehmen, ist jedoch zu beachten, dass diese Möglichkeiten nur Flugreisenden mit ausschließlich Handgepäck vollumfänglich zur Verfügung stehen. Für Flugreisende mit aufzugebenden Gepäckstücken besteht nach aktuellem Stand der Technik nur die Möglichkeit des klassischen Check-ins an den dafür vorgesehenen personalbesetzten Abfertigungsschaltern oder vereinzelt auch an extra im Flughafenterminal installierten Gepäckabgabeschaltern (sog. Baggage drop-off Points), an denen ausschließlich bereits eingecheckte Fluggäste mit ausgedruckten Bordkarten (online, mobil oder über Check-in Terminals am Flughafen) die Möglichkeit haben, ihr Gepäck abzugeben und die entsprechenden Gepäck-Labels zu erhalten.
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Weiterhin müssen vom Flughafenbetreiber teure Flächen zur Verfügung gestellt werden, um die Check-in-Terminals im Besucherbereich oder in der Abflugabfertigungshalle aufstellen zu können. Darüber hinaus müssen die Terminalgeräte mit Leseeinheiten für Tickets und Karten ausgestattet sein, was sich wiederum nachteilig auf den aufzubringenden technischen Aufwand und damit auch auf die anfallenden Erstellungs- und Betriebskosten auswirkt.
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Nachteilig bei derartigen Check-In-Terminals ist vor allem, dass sie stets nur einen einzigen Nutzer versorgen können. Daher ist eine größere Anzahl von Terminals nötig, um die zum Einchecken ankommenden Fluggäste einigermaßen zufriedenstellend zu versorgen. Ebenso müssen diese Terminals den direkten Zugriff des Nutzers erlauben, was allerdings zu erheblichen Kosten führt, da Schutzvorkehrungen gegen mutwillige Beschädigung und Zerstörung zu treffen sind.
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Alle diese Vorgänge erfordern eigene technische Einrichtungen und Räumlichkeiten, die dazu führen, dass moderne Flughafenanlagen einen enormen finanziellen Aufwand bedingen und dass außerdem das Einsteigen in ein Flugzeug für die Fluggäste eine zum Beispiel mit dem Einsteigen in einen Zug verglichene langwierige und lästige Aktion darstellt.
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Alle aktuell existierenden Möglichkeiten bzw. technische Verfahren zur Abgabe des aufzugebenden Gepäcks eines Fluggastpassagiers erfordern die Anwesenheit des Flugreisenden oder eines bevollmächtigten Vertreters am Flughafen, was in jedem Fall der Kapazitäten und Infrastruktur des Flughafens durch extra dafür vorgehaltene Gepäckabgabeeinrichtungen, wie Check-in-Schalter oder sog. Baggage drop-off-Schalter erfordert.
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In allen Flughäfen befindet sich der Check-in-Schalter im öffentlichen Bereich des Flughafens, also vor der Sicherheitskontrolle und vor dem Abflugwarteraum. Nach Durchlaufen der Sicherheitsprüfungen halten sich die Fluggäste eine Zeitlang im Warteraum auf, um dann in Busse verladen und zu den auf dem Vorfeld wartenden Flugzeugen gefahren zu werden oder aber über teleskopartig ausfahrbare gedeckte Gänge unmittelbar aus dem Warteraum in ein nahe an das Warteraumgebäude herangerolltes Flugzeug hinüberzugehen. Das Gepäck wird inzwischen auf Gepäckfahrzeuge verladen, zum Flugzeug gefahren und dort wieder ent- und in das Flugzeug umgeladen.
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Mit den größeren Entfernungen nehmen für die Passagiere nicht nur die Zeitaufwendungen, sondern auch die Informations- und Orientierungsprobleme sowie die Irrtumswahrscheinlichkeit zu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das nicht die Nachteile oder Mängel des Standes der Technik aufweist und welches den zeitlichen Aufwand des Check-in für einen Passagier reduziert und nicht die Kapazitäten eines Flughafens beansprucht.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungen finden sich in den Unteransprüchen.
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Gegenüber dem aktuellen Stand der Technik ermöglicht das neue Verfahren das mobile Einchecken von Fluggastpassagieren und deren Gepäckstücken vor Ankunft der Passagiere in einer Ankunftszone am Flughafen, mittels elektronischer Eingabe der Passagier- und/oder Reisedaten in ein mobiles Check-in Terminal, welches sich in einem Kraftfahrzeug befindet wobei das Terminal (insbesondere durch eine mit dem Terminal verbundene bzw. eine im Terminal integrierte Wägevorrichtung) eine Wägung der Gepäckstücke durchführt, Gebühren für Über- oder Sondergepäck berechnet, wobei das aufzugebene Gepäck foliengewickelt und/oder versiegelt wird, wobei eine oder mehrere Bordkarten und/oder ein oder mehrere Gepäckabschnitte zum Anbringen an den Gepäckstücken erstellt und ausgegeben werden und wobei die eingecheckten Gepäckstücke in dem Kraftfahrzeug gelagert und mittels diesem zu einer Transport- und Sortieranlage am Flughafen oder einem Umschlagpunkt für den Weitertransport zu einer Transport- und Sortieranlage am Flughafen transportiert werden.
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Das neue am erfindungsgemäßen Verfahren ist u. a., dass Passagiere auch mit Reisegepäck außerhalb des Flughafens einchecken können. Zurzeit werden zur Durchführung von Check-in- Vorgängen auf Flughäfen entweder noch personalbesetzte Abfertigungsschalter oder in modernerer und fortschrittlicherer Weise sogenannte Check-in-Terminals eingesetzt. Dies sind Terminals, in die der einen Flug beabsichtigende Kunde seine Kundenkarte, z. B. seine Miles + More-Karte, oder ein Personaldokument, z.B. Reisepass oder Personalausweis, einschieben muss, um daraufhin seine Bordkarte zu erhalten. Das Einchecken von aufzugebenen Gepäckstücken ist dabei in jeder aktuellen Variante nur direkt am Flughafen vor Ort möglich.
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Das Verfahren ermöglicht es einem Passagier, vorab bereits von einem beliebigen Ort aus (insbesondere von zu Hause, vom Büro, vom Hotel, von einem Ladenlokal oder Behelfsterminal) einzuchecken und sein Gepäck (auch Sondergepäck) aufzugeben, ohne die vorhandene Infrastruktur des Flughafens dafür zu nutzen. Der Passagier kann dann am Tag des Fluges direkt in den Sicherheitsbereich des Flughafens gehen, was nicht nur eine Zeitersparnis mit sich bringt, sondern auch die Wege, die der Passagier am Flughafen zurücklegen muss, erheblich reduziert. Eine mobile Ausführung eines Check-in Terminals wird in einem Kraftfahrzeug untergebracht. Das Terminal kann in dem Kraftfahrzeug reversibel oder fest installiert sein. Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich z. B. um einen Kleinbus oder Transporter handeln, der ausreichend Laderaum aufweist, um Gepäckstücke aufzunehmen. Vorzugsweise ist der Fahrer des Transporters im Umgang mit dem Terminal geschult und kann den Vorgang des Eincheckens durchführen. Hierfür werden die Passagier- und/oder Reisedaten des Passagiers manuell in das Terminal eingegeben. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass der Passagier einen Buchungsausdruck vorlegt, der mit entsprechenden Mitteln in das Terminal eingelesen wird. Zum Beispiel kann ein Buchungscode, der als QR-Code, Buchstaben- oder Zahlenabfolge oder Barcode vorliegt, mittels einer entsprechenden mobilen Scanvorrichtung am Terminal eingelesen werden. Die Passagier- und Flugdaten werden aufgerufen und die Bordkarte des Passagiers/ die Borkarten der Passagiere kann/können bearbeitet und gedruckt werden. Zudem ist es möglich, dass weitere Optionen oder Kriterien im Zusammenhang mit dem Flug ausgewählt werden, wie z. B. Sitzplatzwahl, Wahl eines vegetarischen Essens, usw. Im Wesentlichen ermöglicht die mobile Terminal-Variante, alle Vorgänge ortsunabhängig zu bearbeiten, die ansonsten am Flughafen bearbeitet werden. Es kann auch bevorzugt sein, dass ein Passagier an einem innerstädtischen Remote-Terminal eincheckt, oder das Gepäck hier eingecheckt oder aufgegeben wird.
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Des Weiteren werden das Gewicht des aufzugebenden Gepäcks mittels einer Wägevorrichtung bestimmt und etwaige Kosten für Übergepäck berechnet. Die Wägevorrichtung ist vorteilhafterweise ein Bestandteil des mobilen Terminals, kann aber auch separat ausgestaltet sein und über entsprechende Verbindungsmittel mit dem Terminal verbunden sein. Das Terminal errechnet anhand des ermittelten Gewichtes die anfallenden Gebühren für Übergepäck. Ferner ist es möglich, Sondergepäck aufzugeben.
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Die aufgegebenen Gepäckstücke werden nach der Gewichtsbestimmung mit durch das Terminal ausgedruckten und selbstklebend ausgestalteten Gepäckabschnitten versehen, so dass eine eindeutige Identifizierung eines jeden Gepäckstückes möglich ist. Die Gepäckabschnitte sind dem Fachmann bekannt. Sie umfassen im Wesentlichen die Passagier- und Flugdaten in Form eines Codes.
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Nachdem die Passagier- und Flugdaten zwischen dem mobilen Terminal und dem zentralen Server der Fluggesellschaft abgeglichen wurden, und eine Authentifizierung des Passagiers erfolgte, kann die Bordkarte des Passagiers mittels dem, in das Terminal integrierten Drucker gedruckt werden. Selbstverständlich ermöglicht das mobile Check-in Terminal auch das Einchecken von mehreren Passagieren und deren Gepäckstücken und entsprechend das Ausdrucken mehrerer Bordkarten und Gepäckabschnitte.
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Die eingecheckten Gepäckstücke werden in dem Kraftfahrzeug gelagert und mittels diesem zu einer Transport- und Sortieranlage am Flughafen transportiert bzw. an einem Umschlagpunkt verladen und mit anderen gesammelten Gepäckstücken in einem extra dafür vorgehaltenen Kraftfahrzeug zu der Transport- und Sortieranlage am Flughafen transportiert. Der Fahrer des Kraftfahrzeuges kann den Zeitpunkt, wann er die Transport- und Sortieranlage anfährt und das Gepäck abgibt, im Wesentlichen selbst bestimmen, wobei der Vorgang bevorzugt von dem zeitkritischsten Gepäckstück bestimmt wird. Zeitkritisch bedeutet im Sinne der Erfindung, dass durch eine entsprechende Software ermittelt wird, welcher Abflug zeitlich am nächsten erfolgt und welches Gepäckstück dementsprechend zum Flughafen transportiert werden muss, damit eine fristgerechte Aufnahme des Gepäckstückes am Flughafen und Beladung des Flugzeuges sichergestellt sind.
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Der Passagier, der im Sinne der Erfindung auch als „Nutzer“, „Benutzer“, „Fluggastpassagiere“ oder „Fluggast“ bezeichnet wird, kann den Zeitpunk des mobilen Eincheckens flexibel gestalten, wobei es bevorzugt ist, dass das mobile Einchecken mindestens 2 bis 48 Stunden, bevorzugt 3 bis 36 Stunden und besonders bevorzugt 4 bis 24 Stunden vor dem geplanten Abflug der Fluggastpassagiere erfolgt. Es kann jedoch bevorzugt sein, dass der Passagier den Zeitpunkt des mobilen Eincheckens flexibel gestaltet und so auch mehr als 48 Stunden vor dem geplanten Abflug sein Gepäck eincheckt und die Bordkarte erhält.
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Es ist bevorzugt, dass das Verfahren zum mobilen Einchecken telefonisch, über ein mobiles Endgerät oder über das Internet durch den Fluggastpassagier oder von einem Hotel, einem Reisebüro, einem Reiseveranstalter oder einer Fluggesellschaft oder einem Bodenabfertigungsdienstleister gebucht wird. Selbstverständlich kann die Buchung auch von einem Angestellten oder einer weisungsgebundenen Person der zuvor genannten Dienstleister durchgeführt werden. Vorteilhafterweise ist es auch möglich, dass der Passagier nach der erfolgreichen Buchung über den Zeitpunkt des Eincheckens informiert wird. Das heißt, der Passagier kann eine entsprechende Mitteilung schriftlich oder mündlich mitgeteilt bekommen. Falls das Treffen zwischen dem Kraftfahrzeug, umfassend das mobile Check-in Terminal und dem Passagier nicht an einem für den Passagier bekannten Ort erfolgt, kann der Passagier eine Karte (oder einen Verweis) mit einer entsprechenden Weisung auf sein mobiles Endgerät und/oder per E-Mail gesendet bekommen.
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Die Buchung des Verfahrens wird vorzugsweise von einem zentralen Server gespeichert und Informationen zum Abholort der Gepäckstücke an eine Empfangsvorrichtung in dem Kraftfahrzeug mittels Telematik gesendet. Ein zentraler Server speichert die Anfrage bzw. Buchung und errechnet anhand der einzugebenden Flugdaten, ob das Gepäckstück als zeitkritisches Gepäckstück einzuordnen ist. Das heißt der Server prüft, welche Zeitdifferenz zwischen dem vereinbarten oder gewünschten Abholtermin und dem eigentlichen Abflugzeitpunkt besteht. Sobald der Abholtermin durch den Server verifiziert wurde, wird der Zeitpunkt mittels Telematik an eine Empfangsvorrichtung des Kraftfahrzeugs übermittelt. Die Vorteile der Datenübertragung per Telematik umfassen:
- – Schnelle Übertragung der Transportaufträge zu den Kraftfahrzeugen
- – Kommunikation via einfachem Nachrichtenaustausch (Text und/oder Sprache)
- – Ortung und Navigation der Kraftfahrzeuge durch schnellste Zielführung mit Sprachausgabe sowie aktuellste und punktgenaue Positionsbestimmung der Kraftfahrzeuge
- – Generierbare Fahrtenbücher
- – Fahrzeug-Managementlösung mit automatisierter Übertragung
- – Statistik aller Kraftfahrzeug-CAN-Bus Daten jederzeit verfügbar
- – Schnittstellen zu allen gängigen ERP- und Dispositionssystemen
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Es kann somit sichergestellt werden, dass dem Fahrer des Kraftfahrzeuges aktuelle Buchungsaufträge vorliegen, wobei die anzufahrenden Ziele vom Server an die Empfangsvorrichtung gesendet werden und die Empfangsvorrichtung vorteilhafterweise ein Navigationssystem umfasst, welches eine optimale Route für das Kraftfahrzeug berechnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform führt das Terminal eine APIS (Vorab Passagier-Informationssystem) und/oder Visaprüfung der einzucheckenden Passagiere durch. Das Vorab Passagier-Informationssystem ist insbesondere ein automatisiertes System zum Versenden personenbezogener Daten an einige Staaten – insbesondere an die USA – die diese für die Ein- und Ausreise verlangen. Zu den übermittelten Daten gehören vorzugsweise: Name, Vorname, Biometriedaten, Geburtsdatum, Nationalität, Passnummer und/oder Geschlecht. Die Fluggesellschaften im Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) haben sich auf ein Standardformular für USA-Reisende verständigt. Darin werden die Daten notiert, die die US-Behörden bereits vor dem Abflug in Deutschland übermittelt bekommen wollen. Die Reisenden sollen das Formular bereits bei der Buchung erhalten und ausgefüllt beim Check-in vorlegen. Dort werden zusätzlich zu den Passdaten das Land, in dem der Passagier lebt, und die erste Adresse in den USA (Hotel, Mietwagenstation) abgefragt. Die Airlines wollen damit verhindern, dass jede Fluggesellschaft andere Vorgaben macht. Viele Fluggesellschaften (wie zum Beispiel Lufthansa, Air France, British Airways und Air Canada) bieten die Möglichkeit an, die gewünschten Angaben auf ihren jeweiligen Webseiten einzugeben und zu speichern. Vorteilhafterweise können die relevanten Daten von dem Passagier auch bei dem mobilen Einchecken angegeben werden, wobei die Daten von dem Terminal zum Server der Fluggesellschaft gesendet werden.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn die Gepäckstücke nach dem mobilen Einchecken foliengewickelt und/oder versiegelt werden. Unterschiedlich ausgeformte Gepäckstücke werden ebenfalls unterschiedlich verpackt. Zum Beispiel werden Hartschalenkoffer bevorzugt nur versiegelt und nicht vorher eingewickelt. Durch das Folienwickeln bzw. das Versiegeln wird sichergestellt, dass keine weiteren Gegenstände nach dem Einchecken in das Gepäck eingefügt werden und dass die Gepäckstücke keine Beschädigung erfahren.
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In einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens zum mobilen Einchecken von Fluggastpassagieren und deren Gepäckstücken, wobei das Kraftfahrzeug ein mobiles Check-in Terminal umfasst. Gegenüber dem aktuellen Stand der Technik soll ein Kraftfahrzeug bereitgestellt werden, in welches ein mobiles Check-in Terminal eingefasst ist und das zudem für die Gepäckstücke ausreichend Platz aufweist. Das Kraftfahrzeug weist zudem spezielle Dämpfungs- und Federsysteme auf, damit das Check-in Terminal keine Beschädigung erfährt.
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Das Kraftfahrzeug umfasst vorzugsweise eine mobile Folienwickel- und/oder Versiegelungsvorrichtung und/oder eine Empfangsvorrichtung für Telematik. Die Folienwickel- und/oder Versiegelungsvorrichtung kann reversibel in den Innenraum des Fahrzeuges eingepasst sein, wobei die Vorrichtung vorzugsweise derart ausgestaltet ist, dass sie bei Bedarf herausschwenkbar ist und somit auch die Folienwicklung und/oder Versiegelung von sperrigen Gepäckstücken ermöglicht. Selbstverständlich kann es auch bevorzugt sein, die Folienwickel- und/oder Versiegelungsvorrichtung vom Kraftfahrzeug zu trennen und zum Beispiel neben dem Fahrzeug zu positionieren und dort die Folienwicklung und/oder Versiegelung von Gepäckstücken durchzuführen. Vorzugsweise wird zur Versiegelung der Gepäckstücke eine geeignete Folie verwendet und das Gepäckstück vollständig mit der Folie, oder auch mit einem engmaschigem Netz oder ähnlichem Material umwickelt und/oder durch ein Sicherheitssiegel gesichert, wobei dieses Sicherheitssiegel nur ein einziges Mal angebracht werden kann und eine Öffnung des Gepäckstücks und damit das Verstauen oder Entnehmen von Gegenständen verhindert. Das Kraftfahrzeug umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform eine mobile Variante eines CUTE- bzw. CUPPS-Systems oder eines vergleichbaren Check-in-Systems ist, welches ein jeweiliges Abflugkontrollsystem einer Fluggesellschaft abbildet. Der Begriff „CUTE“ (Engl. für „Common Use Terminal Equipment“) bezeichnet im Sinne der Erfindung insbesondere ein Check-in-Terminal, welches sich durch eine gemeinsame Nutzung einer EDV-Infrastruktur durch mehrere Airlines, z.B. Workstations für Check-in-Agenten und Boarding-Terminals auszeichnet. Die Geräte werden vorteilhafterweise von einem zentralen Provider bereitgestellt und gewartet. Der Begriff „CUPPS“ (Engl. für „Common Use Passenger Processing System“) bezeichnet einen weiteren Kommunikationsstandard, der jedoch den älteren CUTE-Standard ersetzt. Fluggesellschaften bietet der CUPPS-Standard den Vorteil, dass diese keine unterschiedlichen Applikationen für verschiedene Plattformen entwickeln müssen, was zu deutlichen Kostensenkungen führt. Gegenüber dem aktuellen Stand der Technik kann das Kraftfahrzeug mit einem Check-in-Terminal ausgestattet werden, welches auf dem CUTE, dem CUPPS Standard oder einem vergleichbaren Standard zum Einchecken von Fluggastpassagieren und deren Gepäckstücken basiert und hierdurch ein universeller Einsatz durch die Kompatibilität mit den Anforderungen unterschiedlicher Fluggesellschaften, möglich ist.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand von Figuren erläutert werden, wobei die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist.
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Die 1–3 erläutert eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
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Passagiere müssen entweder am eigentlichen Abflugtag ihrer Reise oder bereits am Vorabend ihr Gepäck persönlich zum Flughafen bringen, um es dort entweder an Check-in-Counter oder beim automatisierten Baggage Drop als Reisegepäck aufzugeben. Das gilt auch bei der Nutzung des bereits heute verbreiteten Web- oder Telefon-Check-ins. Mit dem bevorzugten Verfahren ist es nunmehr möglich, das Einchecken inklusive Gepäck außerhalb des Flughafens, z.B. direkt von zu Hause aus vorzunehmen. Zum Beispiel über eine Internet-Plattform, eine Handy-App oder über eine telefonische Hotline können Passagiere die notwendige Infrastruktur zum Einchecken und zur Gepäckaufgabe zu sich nach Hause bestellen und somit Zeit und Mühe sparen und ihre Reise entspannter antreten. Dergleichen ist nicht aus dem Stand der Technik bekannt.
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Hierfür sind mobile Check-in-Terminals in Fahrzeuge integriert und vorzugsweise über eine drahtlose Verbindung (z.B. per UMTS oder LTE) mit den Buchungssystemen der Fluggesellschaften verbunden. Der Ablauf sieht bevorzugt folgendermaßen aus:
- 1. Der Passagier oder eine Gruppe von Passagieren, z.B. eine Familie, bestellt über das Internet oder eine telefonische Hotline. Die Bestellung für den Vorabend-Check-in muss rechtzeitig genug erfolgen, damit ausreichend Zeit zum Abholen des Gepäcks besteht. Für Flüge, die am selben Tag abfliegen, gilt bevorzugt eine Vorlaufzeit von mindestens 4 Stunden vor Abflug. Der Kunde nennt bei der Bestellung die Abholadresse und die Art und Anzahl der Gepäckstücke sowie den Flug, für den eingecheckt werden soll.
- 2. Über die Hotline oder ein direktes Feedback am Bildschirm wird dem Passagier anschließend mitgeteilt, ob eine Abholung möglich ist und innerhalb welchen Zeitraums ein Fahrzeug voraussichtlich das Gepäck abholen wird.
- 3. In der Dispositionszentrale wird hierfür der Auftrag mit Hilfe eines Optimierungstools dem Fahrzeug bzw. dem Fahrer zugeordnet, bei dem die geringsten Fahrt- und Zeitkosten entstehen. Somit ist gewährleistet, dass Umwege für die Fahrzeuge möglichst minimiert werden.
- 4. Direkt nach der Beauftragung durch den Kunden werden die Adresse und weitere relevante Daten an das entsprechende Fahrzeug übermittelt und so in dessen Tourenplanung aufgenommen.
- 5. Zum vorausberechneten Zeitpunkt holt dann der Fahrer das Gepäck bei der übermittelten Adresse ab. Die Passagiere bringen ihre Koffer und Taschen bzw. sonstigen Gepäckstücke zur Aufgabe zum Fahrzeug oder es werden auf Wunsch die Gepäckstücke auch direkt in der Wohnung abgeholt. Hier werden analog zum Check-in-Vorgang am Flughafen die Reisedokumente überprüft, das Gepäck gewogen und mit entsprechenden Tags versehen, dem Passagier entsprechend seiner Wünsche die Sitzplatzwahl angeboten sowie die Bordkarten ausgehändigt. Gegebenenfalls anfallende Gebühren, zum Beispiel für Über- oder Sondergepäck, werden ebenfalls vom Fahrer kassiert, wobei sämtliche gängigen Zahlungsmittel (bar, Kredit- und ec-Karte) zugelassen sind.
- 6. Im Anschluss setzt das Fahrzeug seine Tour entsprechend der optimierten Routenplanung fort bzw. fährt das eingeladene Gepäck entweder direkt zum Flughafen oder an einen zentralen Sammelpunkt zur Umladung. Dadurch soll vermieden werden, dass sämtliche Fahrzeuge den zeitaufwändigen Weg zum Flughafen fahren müssen. Die Umladung ermöglicht somit eine Bündelung des Gepäcks, so dass die Abholfahrzeuge weiterhin Kundenadressen anfahren können.
- 7. Das Gepäck gelangt schließlich zum Flughafen und dort direkt in die Gepäckförderanlage des Flughafens. Es erfolgen durch den Flughafen zunächst die Sicherheitskontrolle und schließlich die Sortierung entsprechend der verschiedenen Destinationen. Dadurch, dass das Gepäck bereits eingecheckt und durch Baggage-Tags gekennzeichnet ist, kann sowohl die Zuordnung zu den entsprechenden Flügen erfolgen, als auch sichergestellt werden, dass entsprechend der Sicherheitsvorschriften kein Gepäck ohne den zugehörigen Passagier an Bord geht.
- 8. Gepäck, welches bereits am Vorabend eingecheckt wird, gelangt in einen dafür durch den Flughafenbetreiber vorgehaltenen Aufbewahrungsraum, um erst am nächsten Tag in die Sortieranlage zu gelangen. Um den Abholservice auch über die Öffnungszeiten des Flughafens hinaus anbieten zu können, können die Gepäckstücke, die nicht mehr am selben Abend zum Flughafen gebracht werden können, gesichert eingelagert werden. Somit kann insbesondere der Service des Vorabend-Check-ins, der bislang üblicherweise von 18–21 Uhr angeboten wird, erweitert werden.