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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verdichtergehäuse, insbesondere Turboladergehäuse mit Spaltverringerungseinrichtung, umfassend zumindest ein erstes, zumindest bereichsweise ein metallisches Material umfassendes Gehäuseelement sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Verdichtergehäuses, insbesondere eines erfindungsgemäßen Verdichtergehäuses, umfassend das Bereitstellen zumindest eines ersten, zumindest bereichsweise ein metallisches Material umfassenden Gehäuseelements.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verdichtergehäuse bekannt.
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Die
DE 30 36 890 C2 offenbart einen Verdichter, insbesondere für Abgasturbolader, mit einem Verdichtergehäuse. Das Verdichtergehäuse hat eine Verdichtergehäuserückwand. Besagte Rückwand umfasst einen körperschalldämmenden Trennring.
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Die
DE 10 2005 019 896 A1 offenbart eine Drallerzeugungseinrichtung, insbesondere eines Turboladers. Der Verdichter weist elastische Leitschaufeln auf, wobei feste Bereiche der Leitschaufeln mit einem Trägerabschnitt und verformbare Bereiche der Leitschaufeln mit einem Stellabschnitt verbunden sind.
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Die
DE 10 2004 041 439 A1 offenbart eine Turbomaschine zur Expansion oder Verdichtung eines gas- oder dampfförmigen Fluids, bei welcher zwischen einem Gehäuse und einer Drehscheibe eines Laufrads und/oder zwischen dem Gehäuse und einem Laufradrücken ringförmige Bürstendichtungen angeordnet sind.
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Die
DE 10 2004 047 103 A1 offenbart einen Turbolader mit einem lageveränderbaren Element in einen Ringspalt. Durch das Element ist eine offene Weite des Ringspaltes, veränderbar.
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Die
WO 2011/084283 A2 offenbart einen Turbolader mit einer Turbine und einem Kompressor. Es wird vorgeschlagen, dass eine Diffusionswand als getrenntes Element ausgebildet ist und mit einem Kompressorgehäuse verbindbar ist.
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Ferner offenbart beispielsweise die
DE 10 2009 009 389 B4 ein gattungsgemäßes Verdichtergehäuse. Das insbesondere ein Turboladergehäuse darstellende Verdichtergehäuse weist in einer bevorzugten Ausführungsform ein metallisches Material umfassendes Gehäuseelement auf. Es ist vorgesehen, dass in einer Oberfläche des Verdichtergehäuses eine Vertiefung ausgebildet ist, in der eine Radialspaltverringerungseinrichtung angeordnet werden kann. Obwohl sich dieses Verdichtergehäuse grundsätzlich bewährt hat, hat sich gezeigt, dass bei der Herstellung des Verdichtergehäuses sehr geringe Bauteiltoleranzen eingehalten werden müssen, um je nach Anwendungsfall eine sichere Befestigung der Radialspaltverringerungseinrichtung in der Vertiefung sicherzustellen, oder bei Verwendung eines Federelements zur Vorspannung der Radialspaltverringerungseinrichtung mittels einer Feder, eine ausreichende Bewegbarkeit der Radialspaltverringerungseinrichtung sicherzustellen. Bei Verwendung eines metallischen Materials für das Gehäuseelement ist diese Einhaltung dieser Bauteiltoleranzen, insbesondere im Bereich der Vertiefung, aufwendig und damit kostenintensiv.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das gattungsgemäße Verdichtergehäuse derart weiterzuentwickeln, dass die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden, insbesondere ein Verdichtergehäuse mit einem zumindest bereichsweise ein erstes metallisches Material umfassenden ersten Gehäuseelements sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verdichtergehäuses bereitgestellt werden, die eine kostengünstige Herstellung des Verdichtergehäuses derart ermöglichen, dass kostengünstig eine Vorrichtung der Verbindung des Verdichtergehäuses mit einer Zusatzkomponente, wie einer Spaltverringerungseinrichtung, die den Spalt zwischen dem zweiten Gehäuseelement und dem Verdichterrad minimiert, bereitgestellt werden kann.
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Die das Verdichtergehäuse betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Verdichtergehäuse umfasst zumindest ein mit dem ersten Gehäuseelement verbindbares und zumindest bereichsweise eine Funktionskomponente bildendes zweites Gehäuseelement, welches zumindest bereichsweise ein Kunststoffmaterial umfasst, wobei die Funktionskomponente die Spaltverringerungseinrichtung und zumindest bereichsweise zumindest eine Aufnahmeeinrichtung und/oder Halteeinrichtung für zumindest eine Zusatzkomponente umfasst, wobei mittels der Spaltverringerungseinrichtung ein Spalt zwischen dem zweiten Gehäuseelement einerseits und einem Verdichterrad andererseits minimiert ist.
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Dabei ist besonders bevorzugt, dass das metallische Material Aluminium, Magnesium, Stahl, Eisen, zumindest eine Aluminiumlegierung und/oder zumindest eine Magnesiumlegierung umfasst und/oder das erste Gehäuseelement mittels Druckguss, Sandguss und/oder Kokillenguss hergestellt ist.
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Auch wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das Kunststoffmaterial zumindest ein thermoplastisches Kunststoffmaterial und/oder zumindest ein duroplastisches Kunststoffmaterial umfasst.
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Ein erfindungsgemäßes Verdichtergehäuse kann ferner dadurch gekennzeichnet sein, dass das zweite Gehäuseelement zumindest bereichsweise innerhalb zumindest einer Ausnehmung des ersten Gehäuseelements angeordnet ist und/oder die Funktionskomponente zumindest bereichsweise zumindest einen Ansaugstutzen, zumindest einen Austrittsstutzen, zumindest einen Verdichterkanal, zumindest einen Volutenbereich und/oder zumindest eine Spaltverringerungseinrichtung umfasst.
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Bei einer der vorgenannten Ausführungsformen ist besonders bevorzugt, dass die Zusatzkomponente zumindest die Spaltverringerungseinrichtung, zumindest eine Ventileinrichtung, insbesondere zumindest ein Schubumluftventil, und/oder zumindest eine Lagereinrichtung, insbesondere zur Lagerung eines Verdichterrades und/oder einer Welle, umfasst.
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Auch wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das erste Gehäuseelement mit einer Vielzahl von zumindest bereichsweise unterschiedliche geometrische Abmessungen aufweisenden und/oder im Wesentlichen identische Funktionskomponenten bildenden zweiten Gehäuseelementen verbindbar ist.
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Eine Weiterentwicklung des Verdichtergehäuses sieht vor, dass das zweite Gehäuseelement relativ zu dem ersten Gehäuseelement bewegbar, insbesondere bewegbar in der Ausnehmung, angeordnet ist und/oder die Zusatzkomponente bewegbar relativ zu dem zweiten Gehäuseelement gelagert ist, insbesondere die Zusatzkomponente mit dem zweiten Gehäuseelement mittels zumindest einer ersten Verbindungseinrichtung und/oder das zweite Gehäuseelement mit dem ersten Gehäuseelement mittels zumindest einer zweiten Verbindungseinrichtung verbunden ist bzw. sind.
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Dabei ist besonderes bevorzugt, dass die erste Verbindungseinrichtung und/oder die zweite Verbindungseinrichtung zumindest bereichsweise elastisch ausgebildet ist bzw. sind und/oder zumindest ein Federelement umfasst bzw. umfassen, die erste Verbindungseinrichtung und/oder die zweite Verbindungseinrichtung mittels einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung, mittels zumindest einer Adhäsionsverbindung, mittels zumindest einer Schweißverbindung und/oder mittels Reibschluss mit dem ersten Gehäuseelement, dem zweiten Gehäuseelement und/oder der Zusatzkomponente verbunden ist und/oder die die erste Verbindungseinrichtung für die Zusatzkomponente und/oder die zweite Verbindungseinrichtung für das zweite Gehäuseelement ein Halteelement und/oder eine Verliersicherung bereitstellt bzw. bereitstellen, insbesondere mittels des Halteelements und/oder der Verliersicherung eine Bewegung in eine, vorzugsweise axiale, radiale, konzentrische und/oder einem Umfang des zweiten Gehäuseelements und/oder der Zusatzkomponente folgenden, Richtung beschränkt ist.
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Bei den beiden vorgenannten Alternativen ist besonders bevorzugt, dass eine Bewegung des zweiten Gehäuseelements relativ zu dem ersten Gehäuseelement und/oder der Zusatzkomponente relativ zu dem zweiten Gehäuseelement mittels zumindest einer Führungseinrichtung in zumindest eine, vorzugsweise axiale, radiale, konzentrische und/oder einem Umfang des zweiten Gehäuseelements und/oder der Zusatzkomponente folgenden, Richtung begrenzt ist, wobei vorzugsweise die Führungseinrichtung zumindest ein an dem zweiten Gehäuseelement ausgebildetes erstes Führungselement und zumindest ein an dem ersten Gehäuseelement ausgebildetes zweites Führungselement oder zumindest ein an der Zusatzkomponente ausgebildetes erstes Führungselement und zumindest ein an dem zweiten Gehäuseelement ausgebildetes zweites Führungselement umfasst, wobei insbesondere das erste Führungselement und das zweite Führungselement zueinander komplementäre Querschnittformen aufweisen, vorzugsweise, insbesondere zur Ausbildung einer Nut-Feder-Verbindung, zumindest eine Erhöhung und eine dazu komplementäre Vertiefung ausbilden.
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Alternativ zu den vorgenannten Ausführungsformen kann ein erfindungsgemäßes Verdichtergehäuse dadurch gekennzeichnet sein, dass das zweite Gehäuseelement relativ zu dem ersten Gehäuseelement fixiert, vorzugsweise in der Ausnehmung fixiert, angeordnet ist, insbesondere das zweite Gehäuseelement mittels einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung, mittels zumindest einer Adhäsionsverbindung, mittels zumindest zumindest einer Schweißverbindung und/oder mittels einer Reibschlussverbindung mit dem Gehäuseelement verbunden ist.
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Auch ist bevorzugt, dass die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zumindest eine Einclips-, Einrast-, Einknüpf-, Verpressungs-, Verklemmungs- und/oder Verschraubungsverbindung umfasst, die Adhäsionsverbindung die Verwendung zumindest eines Adhäsionsmittels und/oder Klebstoffs umfasst und/oder die Schweißverbindung zumindest eine Laserschweiß-, Ultraschallschweiß- und/oder Diffusionsschweißverbindung umfasst.
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Schließlich wird für das erfindungsgemäße Verdichtergehäuse vorgeschlagen, dass bezüglich einer Drehachse des Verdichterrades radialer und/oder axialer Spalt zwischen dem zweiten Gehäuseelement und dem Verdichterrad minimierbar ist, das zweite Gehäuseelement eine Aufnahmeeinrichtung und/oder Halteeinrichtung für die Spaltverringerungseinrichtung bildet, ferner mittels der Spaltverringerungseinrichtung ein Spalt vorzugsweise ein insbesondere bezüglich der Drehachse des Verdichterrades radialer und/oder axialer Spalt zwischen dem ersten Gehäuseelement einerseits und dem Verdichterrad andererseits minimierbar ist, die Spaltverringerungseinrichtung zumindest bereichsweise plastisch und/oder elastisch verformbar ist und/oder mittels des Verdichterrades bei einer Rotation des Verdichterrades zumindest ein Bereich der Spaltverringerungseinrichtung abtragbar ist.
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Die das Verfahren betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Verfahren ferner die Schritte umfasst Bereitstellen zumindest eines zweiten, zumindest eine Funktionskomponente bildenden Gehäuseelements Verbinden des zweiten Gehäuseelements mit dem ersten Gehäuseelement, wobei das Bereitstellen des zweiten Gehäuseelements das Bereitstellen eines zumindest bereichsweise ein Kunststoffmaterial umfassenden zweiten Gehäuseelements und die Verbindung des zweiten Gehäuseelements mit zumindest einer Zusatzkomponente umfasst.
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Dabei ist besonders bevorzugt, dass das Bereitstellen des zweiten Gehäuseelements ferner das Anordnen des zweiten Gehäuseelements in zumindest einer Aussparung des ersten Gehäuseelements und/oder die Auswahl eines zweiten Gehäuseelements aus einer Vielzahl von zumindest bereichsweise unterschiedliche geometrische Abmessungen aufweisenden und/oder im Wesentlichen identische Funktionskomponenten bildenden zweiten Gehäuseelementen umfasst.
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Weiterhin wird für das Verfahren vorgeschlagen, dass die Zusatzkomponente, insbesondere mittels zumindest einer ersten Verbindungseinrichtung, derart mit dem zweiten Gehäuseelement verbunden wird, dass die Zusatzkomponente relativ zu dem zweiten Gehäuseelement bewegbar ist, und/oder das zweite Gehäuseelement mit dem ersten Gehäuseelement, insbesondere mittels zumindest einer zweiten Verbindungseinrichtung, derart verbunden wird, dass das zweite Gehäuseelement relativ zu dem ersten Gehäuseelement bewegbar, insbesondere in der Ausnehmung bewegbar, angeordnet wird.
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Bei der vorgenannten Ausführungsform ist besonders bevorzugt, dass die erste Verbindungseinrichtung und/oder die zweite Verbindungseinrichtung mittels einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung, mittels zumindest einer Adhäsionsverbindung, mittels zumindest einer Schweißverbindung und/oder mittels einer Reibschlussverbindung mit dem ersten Gehäuseelement, dem zweiten Gehäuseelement und/oder der Zusatzkomponente verbunden wird.
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Alternativ kann ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass das zweite Gehäuseelement relativ zu dem ersten Gehäuseelement fixiert, insbesondere in der Ausnehmung fixiert, angeordnet wird, insbesondere das zweite Gehäuseelement mittels einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung, mittels zumindest einer Adhäsionsverbindung, mittels zumindest zumindest einer Schweißverbindung und/oder mittels einer Reibschlussverbindung mit dem ersten Gehäuseelement verbunden wird.
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Bei den beiden vorgenannten Ausführungsformen des Verfahrens ist schließlich bevorzugt, dass zur Erreichung der kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung zumindest eine Einclips-, Einrast-, Einknüpf-, Verpressungs-, Verklemmungs- und/oder Verschraubungsverbindung hergestellt wird, zur Erreichung der Adhäsionsverbindung zumindest ein Adhäsionsmittels und/oder Klebstoff verwendet wird und/oder zur Erreichung der Schweißverbindung zumindest eine Laserschweiß-, Ultraschallschweiß- und/oder Diffusionsschweißverbindung hergestellt wird.
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Weiterhin liefert die Erfindung ein erstes Gehäuseelement bzw. ein zweites Gehäuseelement eines erfindungsgemäßen Verdichtergehäuses bzw. ein erstes Gehäuseelement bzw. ein zweites Gehäuseelement, welches in einem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar ist.
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Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zu Grunde, dass durch die Bereitstellung eines zweiten Gehäuseelements, welches jedoch im Gegensatz zu dem ersten Gehäuseelement ein Kunststoffmaterial umfasst, trotz der Bereitstellung eines zusätzlichen Gehäuseelements die Herstellung des gesamten Verdichtergehäuses kostengünstiger gestaltet werden kann. So ermöglicht es die Verwendung eines ein Kunststoffmaterial umfassenden zweiten Gehäuseelements, dass das zweite Gehäuseelement mit geringeren Bauteiltoleranzen, also einer größeren Präzision, zu geringen Kosten hergestellt werden kann. Insbesondere wird es so ermöglicht, dass das zweite Gehäuseelement, welches eine zusätzliche Funktionskomponente des Verdichtergehäuses bildet, mit geringen Bauteiltoleranzen, insbesondere in einem Bereich, der zur Ausbildung der Funktionskomponente relevant ist, kostengünstig hergestellt werden kann.
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Durch die Auswahl geeigneter Kunststoffmaterialien ist es darüber hinaus möglich, dass Verdichtergehäuse an die jeweiligen (lokalen) Materialerfordernisse zur Realisierung der Funktionskomponente anzupassen. So kann beispielsweise für Funktionskomponenten des Verdichtergehäuses, für die eine hohe Steifigkeit erwünscht ist, durch ein zweites Gehäuseelement, welches einen duroplastischen Werkstoff umfasst, realisiert werden. Sind hingegen (lokal) hochzähe Materialeigenschaften für die Funktionskomponente erwünscht, so kann das zweite Gehäuseelement beispielsweise ein thermoplastisches Kunststoffmaterial umfassen.
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Der Einsatz eines zusätzlichen zweiten Gehäuseelements ermöglicht es ferner, dass durch das zweite Gehäuseelement eine oder mehrere Funktionskomponenten, die eine hohe Bauteilgenauigkeit notwendig macht bzw. machen, durch einen einziges Bauteil realisiert sein können. So kann durch das zweite Gehäuseelement durch ein einziges Bauteil beispielsweise zumindest bereichsweise ein Ansaugstutzen und ein Austrittsstutzen für in dem Verdichtergehäuse verdichtetem Fluid gebildet werden. Gerade diese Bereiche eines Verdichtergehäuses benötigen eine hohe Bauteiltoleranz, um Leckagen zu vermeiden und um genau definierte Strömungsquerschnitte bereitzustellen. Diese Anforderungen werden auch an einen Verdichterkanal bzw. einen Volutenbereich des Kunststoffverdichtergehäuses gestellt.
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Das erfindungsgemäße zweite Gehäuseelement ermöglicht es nun, in einem kostengünstigen Herstellungsverfahren eine Funktionskomponente oder die Kombination mehrerer dieser Funktionskomponenten durch ein einzelnes zweites Gehäuseelement zu realisieren. Gleichzeitig ermöglicht es das vergleichsweise kostengünstige Herstellungsverfahren für ein Gehäuseelement, welches ein Kunststoffmaterial umfasst, dass kostengünstig verschiedene Abwandlungen eines zweiten Gehäuseelements und damit der entsprechenden Funktionskomponenten hergestellt werden können. Dies ermöglicht es, dass das Verdichtergehäuse nach einem Baukaustenprinzip aufgebaut werden kann. Insbesondere können verschiedenste zweite Gehäuseelemente, die die gleichen Funktionskomponenten, allerdings mit unterschiedlichen Parametern, realisieren, mit ein und demselben ersten Gehäuseelement kombiniert werden, um verschiedene geometrische oder materialbedingte Eigenschaften der Funktionskomponenten in dem Verdichtergehäuse zu realisieren. So können durch verschiedene zweite Gehäuseelemente Ansaugstutzten, Austrittstutzen, Verdichterkanäle oder Volutenbereiche mit unterschiedlichen geometrischen Abmessungen bereitgestellt werden. Soll nun ein Verdichtergehäuse bereitgestellt werden, welches bestimmte Anforderungen an die jeweiligen Funktionskomponente stellt, so kann ein passendes zweites Gehäuseelement ausgewählt werden und dieses mit dem ersten Gehäuseelement verbunden werden.
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Darüber hinaus ermöglicht es das zweite Gehäuseelement, dass durch dieses eine Aufnahmeeinrichtung und/oder Halteeinrichtung für zumindest eine Zusatzkomponente, wie eine Spaltverringerungseinrichtung, bereitgestellt werden kann. Dabei ermöglicht es die Realisierung des zweiten Gehäuseelements aus einem Kunststoffmaterial, dass eine Aufnahmeeinrichtung bzw. Haltereinrichtung mit geringen Bauteiltoleranzen kostengünstig bereitgestellt werden kann.
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Auch ist eine verlässliche Befestigung der Zusatzkomponente, wie einer Ventileinrichtung einer Lagereinrichtung oder einer Spaltverringerungseinrichtung, an dem Verdichtergehäuse erreichbar.
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Bevorzugt ist, dass das zweite Gehäuseelement mittels einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mit dem ersten Gehäuseelement verbunden wird, insbesondere indem das zweite Gehäuseelement in eine Ausnehmung des ersten Gehäuseelements eingepresst wird und/oder in die Ausnehmung eingeklebt oder eingeschweißt wird.
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In Abhängigkeit von der durch das zweite Gehäuseelement ausgebildeten Funktionskomponente kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das zweite Gehäuseelement über eine, insbesondere elastische, Verbindungseinrichtung mit dem Gehäuseelement verbunden wird. Dabei ist beispielsweise vorstellbar, dass die Verbindungseinrichtung mit dem ersten Gehäuseelement und dem zweiten Gehäuseelement durch eine Einknüpfverbindung form- und/oder kraftschlüssig verbunden wird. Dadurch wird einerseits eine Bewegung des ersten Gehäuseelements relativ zu dem zweiten Gehäuseelement ermöglicht und andererseits das zweite Gehäuseelement verliersicher an dem ersten Gehäuseelement befestigt. Mit „verliersicher“ ist insbesondere gemeint, dass ein Bewegungsbereich beschränkt wird. In gleicher Weise kann die Zusatzkomponente mittels einer Verbindungseinrichtung mit dem zweiten Gehäuseelement verbunden werden, so dass mit der Verbindungseinrichtung sowohl eine Verliersicherung als auch eine elastische Verbindung zwischen dem zweiten Gehäuseelement und der Zusatzkomponente bereitgestellt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert sind. Dabei zeigt:
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1 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Verdichtergehäuses gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2a eine Aufsicht auf das zweite Gehäuseelement des Verdichtergehäuses der 1;
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2b eine Querschnittsansicht des zweiten Gehäuseelements der 2a;
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3a eine Aufsicht auf eine in dem zweiten Gehäuseelement gehaltenen Zusatzkomponente in Form einer Spaltverringerungseinrichtung;
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3b eine Aufsicht auf die Zusatzkomponenten der 3a mit daran befestigten Verbindungseinrichtungen;
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4 eine weitere Querschnittsansicht des Verdichtergehäuses der 1;
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5 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Verdichtergehäuses gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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6 eine Aufsicht auf das zweite Gehäuseelement des Verdichtergehäuses der 5;
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7 eine Aufsicht auf eine Zusatzkomponente des Verdichtergehäuses der 5 in Form einer Spaltverringerungseinrichtung; und
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8 eine weitere Aufsicht auf das zweite Gehäuseelement des Verdichtergehäuses der 5 mit der daran befestiger Zusatzkomponente.
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In 1 ist eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Verdichtergehäuses 1 dargestellt. Das Verdichtergehäuse 1 umfasst ein erstes Gehäuseelement 3, das als Aludruckgussbauteil ausgebildet ist.
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In einer Ausnehmung 5 des ersten Gehäuseelements 3 ist ein zweites Gehäuseelement 7 angeordnet. Das zweite Gehäuseelement 7 ist form- und kraftschlüssig mit dem ersten Gehäuseelement 3 dadurch verbunden, dass es in die Ausnehmung 5 eingepresst ist und so reibschlüssig befestigt ist.
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Durch das zweite Gehäuseelement 7 wird eine Funktionskomponente in Form einer Aufnahmeeinrichtung bzw. Halteeinrichtung für eine Zusatzkomponente in Form einer Spaltverringerungseinrichtung 9, insbesondere in Form eines Einlaufrings, ausgebildet. Um eine ausreichende Formstabilität herzustellen, ist das zweite Gehäuseelement 7 als Duroplastformteil ausgebildet.
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Wie 1 darüber hinaus zu entnehmen ist, wird durch das zweite Gehäuseelement 7 zumindest bereichsweise ein Ansaugstutzen 11 ausgebildet. Durch entsprechende Dimensionierung des zweiten Gehäuseelements 7, insbesondere der Dimensionierung einer inneren Öffnung 13 des zweiten Gehäuseelements 7, kann ein Strömungsquerschnitt des Ansaugstutzens 11 festgelegt werden.
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Es können mehrere zweite Gehäuseelemente, die zumindest bereichsweise den Ansaugstutzen bilden, vorgehalten werden, die wahlweise in die Ausnehmung 5 des ersten Gehäuseelements 3 eingesetzt werden, um unterschiedliche Durchströmquerschnitte für den Ansaugstutzen 11 bereitzustellen.
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In 2a ist eine perspektivische Aufsicht auf das zweite Gehäuseelement 7 dargestellt, während in 2b eine Querschnittsansicht des zweiten Gehäuseelements 7 dargestellt ist. Wie den 2a und 2b zu entnehmen ist, ist die Spaltverringerungseinrichtung 9 über erste Verbindungseinrichtungen 15 mit dem zweiten Gehäuseelement 7 derartig verbunden, dass mittels der Verbindungseinrichtung 15 eine Verliersicherung bereitgestellt wird, insbesondere die Spaltverringerungseinrichtung 9 nicht aus einer Vertiefung 17 innerhalb des zweiten Gehäuseelements 7 herausfallen kann. Insbesondere ist also ein Bewegungsbereich der Spaltverriegelungseinrichtung 9 in eine axiale Richtung der Achse X beschränkt.
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In den 3a und 3b sind perspektivische Aufsichten auf die Spaltverrinerungseinrichtung 9 dargestellt. Wie insbesondere 3a zu entnehmen ist, weist die Spaltverringerungseinrichtung 9 Einknüpföffnungen 19 auf. In diese werden die Verbindungseinrichtungen 15 form- und kraftschlüssig eingeknüpft. Die Formgebung der Verbindungseinrichtungen 15, insbesondere an den Verbindungseinrichtungen 15 ausgebildete Wülste 21, ermöglichen ferner ein form- und kraftschlüssiges Verbinden der Verbindungseinrichtung mit dem zweiten Gehäuseelement 7 mittels Einknüpfen. Oberhalb der Wülste 21 angeordnete Verlängerungen 23 dienen als Einknüpfhilfe und können nach einem Einknüpfen entfernt, insbesondere abgeschnitten, werden.
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Die Spaltverringerungseinrichtung 9 ist entlang einer axialen Richtung bezüglich einer Achse X bewegbar innerhalb der Vertiefung 17 angeordnet. Bei Einbau eines nicht dargestellten Verdichterrades in das Verdichtergehäuse 1 wird ein Druck in diese axiale Richtung auf die Spaltverringerungseinrichtung 9 ausgeübt, so dass die Spaltverringerungseinrichtung 9 entgegen durch Federbereiche 25 der Verbindungseinrichtung 15 aufgebaute Rückstellkräfte in die Vertiefung 17 hinein gedrückt wird.
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Beim Einlaufen des Verdichterrades kommt es zunächst zu einem Abtragen von Material von einer dem Verdichterrad zugewandten Oberfläche der Spaltverringerungseinrichtung 9 durch Abrasion. Nach diesem Einlaufen werden dann Unwuchten innerhalb des Verdichterrades dadurch ausgeglichen, da die Spaltverringerungseinrichtung 9 in der Vertiefung 17 in die axiale Richtung bezüglich der Achse X gegen die vergleichsweise geringere Federkraft der Federbereiche 25 auf und ab bewegt wird.
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Dabei erfolgt die Bewegung der Spaltverringerungseinrichtung 9 derartig, dass eine konzentrische Bewegung der Spaltverringerungseinrichtung 9 um die Achse X mittels einer Führungseinrichtung verhindert wird. Dabei umfasst die Führungseinrichtung in dem zweiten Gehäuseelement 7 ausgebildete Vertiefungen 27, in die komplementär dazu ausgebildete Erhöhungen 29 der Spaltverringerungseinrichtung 9 aufgenommen bzw. geführt werden.
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In 4 ist eine weitere Querschnittsansicht auf das Verdichtergehäuse 1 dargestellt, wobei die Schnittfläche so gewählt ist, dass sie durch den Bereich der Spaltverringerungseinrichtung 9 verläuft, in dem die Verbindungseinrichtung 15 angeordnet ist.
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In nicht dargestellten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das zweite Gehäuseelement beweglich relativ zu dem ersten Gehäuseelement in der Aussparung 5 angeordnet wird. Dabei kann eine Verliersicherung des zweiten Gehäuseelements relativ zu dem ersten Gehäuseelement mittels zumindest einer zweiten Verbindungseinrichtung, die funktional beispielsweise den Verbindungseinrichtungen 15 entsprechen kann, erfolgen.
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Auch ist die Verwendung des in den 1 bis 4 dargestellten zweiten Gehäuseelements nicht auf die Verbindung mit einem ersten Gehäuseelement, dass ausschließlich ein metallisches Material umfasst, beschränkt. Es kann auch ein erstes Gehäuseelement aus Kunststoff verwendet werden.
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Darüber hinaus kann auch die Spaltverringerungseinrichtung 9 selbst ein zweites Gehäuseelement darstellen, welches direkt über entsprechende Verbindungseinrichtungen, wie die Verbindungseinrichtungen 15, mit dem ersten Gehäuseelement verbunden wird. Dabei kann es sich sowohl um ein ein Kunststoffmaterial umfassendes erstes Gehäuseelement als auch ein ein metallisches Material umfassendes erstes Gehäuseelement handeln.
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Somit ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Verwendung eines ersten Gehäuseelements, welches ein metallisches Material umfasst, beschränkt und auch nicht auf den Einsatz eines zweiten Gehäuseelements neben einer Spaltverringerungseinrichtung sondern die Spaltverringerungseinrichtung kann selber ein zweites Gehäuseelement darstellen. Insbesondere in einer Teilanmeldung können daher auch Ansprüche auf diese Gegenstände gerichtet werden.
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In den 5 bis 8 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verdichtergehäuses 101 dargestellt. Die Komponenten, die funktional denjenigen des Verdichtergehäuses 1 entsprechen, tragen die gleichen Bezugszeichen, allerdings um den Faktor 100 erhöht.
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Das Verdichtergehäuse 101 unterscheidet sich im Wesentlichen von dem Verdichtergehäuse 1 dadurch, dass das zweite Gehäuseelement 105 neben der Funktionskomponente in Form eines Halteelements für die Spaltverringerungseinrichtung 109 die zusätzliche Funktionskomponente eines Teils des Ansaugstutzens 111 als auch eines Bereichs eines Verdichterkanals 131 bzw. eines Teils der Volute des Verdichtergehäuses 101 ausbildet.
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Darüber hinaus ist ein weiteres zweites Gehäuseelement in Form eines zusätzlichen Inlets 133, durch welches ein weiterer Teil des Ansaugstutzens 111 ausgebildet wird, eingesetzt. Durch Ausstauch des zweiten Gehäuseelements 105 und/oder des Inlets 133 kann die Geometrie des Ansaugstutzens 111 als auch die des Verdichterkanals 131 an die gewünschten Gegebenheiten, insbesondere die gewünschten Geometrie und Volumina, angepasst werden.
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Durch den Einsatz der zweiten Gehäuseelemente ist es insbesondere nicht notwendig, dass zur Anpassung an die Vorgaben ein komplett neues erstes Gehäuseelement konzipiert und entsprechende Werkzeuge dafür angefertigt werden müssen. So sind entsprechende Werkzeuge zur Herstellung eines Metallbauteils deutlich teurer als Werkzeuge zur Herstellung entsprechender Kunststoffbauteile. Durch Vorhalten verschiedener Inlets 133, also zweiter Gehäuseelemente, die den Ansaugstutzen 111 bereichsweise als Funktionskomponente bilden, bzw. Gehäuseelemente 107, die kombiniert in einem Bauteil bereichsweise den Ansaugstutzen 111 und den Verdichterkanal 131 als Funktionskomponenten bilden, kann das Verdichtergehäuse 101 modular nach Prinzip eines Baukastens ausgebildet werden.
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In 6 ist eine Aufsicht auf das zweite Gehäuseelement 107 dargestellt, aus der sich insbesondere ergibt, dass neben einem Teil des Ansaugstutzens 111 durch das zweite Gehäuseelement 107 auch der Verdichterkanal 131 teilweise ausgebildet wird.
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Die in dem zweiten Verdichtergehäuse 101 eingesetzte Spaltverringerungseinrichtung 109 entspricht weitestgehend der Spaltverringerungseinrichtung 9 des Verdichtergehäuses 1.
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In 8 ist schließlich ersichtlich, wie nach Einknüpfen der Verbindungseinrichtung 115 in das zweite Gehäuseelement 107 die Verlängerungen 123 entfernt werden können, so dass nach Entfernung der als Montagehilfe wirkenden Verlängerung 123 ein kompaktes Modul aus dem zweiten Gehäuseelement 107 und der über die Verbindungseinrichtungen 115 mit dem zweiten Gehäuseelement 107 verbundenen Zusatzkomponenten in Form der Spaltverringerungseinrichtung 109 gebildet werden kann. Das gesamte Modul kann in das erste Gehäuselement 103, insbesondere durch Verpressen, eingesetzt werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen als auch in den Zeichnungen offenbarte Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination wesentlich für die Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verdichtergehäuse
- 3
- Gehäuseelement
- 5
- Ausnehmung
- 7
- Gehäuseelement
- 9
- Spaltverringerungseinrichtung
- 11
- Ansaugstutzen
- 13
- Öffnung
- 15
- Verbindungseinrichtung
- 17
- Vertiefung
- 19
- Einknüpföffnung
- 21
- Wulst
- 23
- Verlängerung
- 25
- Federbereich
- 27
- Vertiefung
- 29
- Erhöhung
- 101
- Verdichtergehäuse
- 103
- Gehäuseelement
- 105
- Ausnehmung
- 107
- Gehäuseelement
- 109
- Spaltverringerungseinrichtung
- 111
- Ansaugstutzen
- 113
- Öffnung
- 115
- Verbindungseinrichtung
- 117
- Vertiefung
- 119
- Einknüpföffnung
- 121
- Wulst
- 123
- Verlängerung
- 125
- Federbereich
- 127
- Vertiefung
- 129
- Erhöhung
- 131
- Verdichterkanal
- 133
- Inlet
- X
- Achse