DE102012103807A1 - Pulverpresse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung von Presslingen (28) aus Pulvermaterial (27), das durch einander entgegenwirkende Stempel (12, 15) in einer Matrize (17) gepresst wird, mit einer Aufnahme (9) für einen unteren Stempel (15), die feststehend und durch ein Trägerrahmengestell (2) abgestützt ist, einer durch kurbelgetriebene Zugstangen (7) bewegbaren Aufnahme (11) für eine oberen Stempel (12) und mit einer Antriebseinrichtung für die Matrize (17). Erfindungsgemäß umfasst die Antriebseinrichtung für die Matrize wenigstens einen elektromechanischen Antrieb (19–21).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung von Presslingen aus Pulvermaterial, das durch einander entgegenwirkende Stempel in einer Matrize gepresst wird, mit einer Aufnahme für einen unteren Stempel, die feststehend an einem Trägerrahmengestell abgestürzt ist, mit einer durch kurbelgetriebene Zugstangen bewegbaren Aufnahme für einen oberen Stempel und mit einer Antriebseinrichtung für die Matrize.
- Eine solche Pulverpresse ist durch Benutzung bekannt. Der obere Stempel dieser bekannten Pulverpresse wird durch vertikale Zugstangen bewegt, die über Pleuelstangen an Exzenter angelenkt sind. Die Exzenter befinden sich auf einer in einem Fußteil der Pulverpresse untergebrachten Hauptwelle, die durch ein Schneckengetriebe angetrieben wird. Entsprechend stehen die vertikale Position des oberen Stempels und der Drehwinkel der Hauptwelle in einem sinus- bzw. cosinusförmigen Zusammenhang. Die Pulverpresse arbeitet nach dem sog. Abzugsverfahren, d. h. zur Freisetzung des hergestellten Presslings wird die Matrize nach dem Pressvorgang nach unten bewegt, so dass der untere Stempel den Pressling aus der Matrize herausdrückt. Zur Bewegung der Matrize dient ein hydraulischer Antrieb.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Pulverpresse der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine präzisere Steuerung der Bewegung der Matrize ermöglicht.
- Die diese Aufgabe lösende Pulverpresse nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung für die Matrize wenigstens einen elektromechanische Antriebseinheit umfasst.
- Erfindungsgemäß sind ein durch kurbelgetriebene Zugstangen bewegter oberer Stempel und eine elektromechanisch bewegte Matrize miteinander kombiniert. Vorteilhaft erlaubt in dieser Kombination der elektromechanische Antrieb eine exakt auf die Bewegung des oberen Stempels abgestimmte Bewegung der Matrize.
- Vorzugsweise weist der elektromechanische Antrieb zumindest einen Elektromotor, insbesondere einen Torquemotor auf, der ein über den nahezu gesamten Drehzahlbereich konstantes Drehmoment erzeugt.
- In einer weiterem bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der elektromechanische Antrieb zumindest einen Gewindetrieb, wobei die Gewindestange des Gewindetriebs vorzugsweise koaxial zum Rotor des Elektromotors angeordnet ist und der Rotor zweckmäßig in direkter Antriebsverbindung mit dem Gewindetrieb, insbesondere der Gewindestange des Gewindetriebs, steht, ggf. über eine bei hoher Belastung durchdrehende Rutschkupplung.
- Insbesondere kann es sich bei dem Rotor des Elektromotors um eine Hohlwelle handeln, innerhalb der sich in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung der Gewindetrieb platzsparend zumindest teilweise anordnen lässt.
- Die Gewindestange eines Gewindetriebs ist an einem Trägerrahmengestell der Pulverpresse axial und radial gelagert. Vorteilhaft hält diese Lagerung durch die Gewindestange zu übertragende Lasten in beiden axialen Richtungen von dem Elektromotor fern.
- Bei der genannten Lagerung kann es sich z. B. um eine Axial-Pendelrollenlagerung handeln.
- Der Gewindetrieb selbst umfasst vorzugsweise einen Rollen-, Kugel- oder Planeten-Wälz-Gewindetrieb.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der elektromechanische Antrieb eine die Einleitung von Drehmomenten in die Matrize verhindernde Drehsicherung auf. Der Gewindetrieb setzt somit die Drehbewegung des Elektromotors in eine reine Linearbewegung der Matrize um.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ein Messsystem zur direkten Messung der Position der Matrize vorgesehen. Vorzugsweise erfasst darüber hinaus ein Drehgeber die Drehzahl des Elektromotors.
- Vorzugsweise ist der Drehgeber koaxial zu dem Elektromotor angeordnet.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist für den Matrizenantrieb eine Kühlung, insbesondere eine Wasserkühlung vorgesehen, welche eine Erhitzung des Elektromotors, insbesondere bei hoher Betriebstaktfrequenz, verhindert und damit eine höhere Leistung im Dauerbetrieb ermöglicht.
- Vorteilhaft kann ferner eine Bremseinrichtung vorgesehen sein, die im stromlosen Zustand des Elektromotors ungewollten Drehungen des Gewindetriebs entgegenwirkt.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Steuerung vorgesehen, welche die Position der Matrize in Abhängigkeit von der Winkelposition des Kurbeltriebs der Zugstangen oder direkt der Position des Oberstempels anhand eines vorgegebenen, vorzugsweise freiprogrammierbaren Zusammenhangs zwischen den betreffenden Positionen einstellt. Das oben genannte Messsystem zur direkten Messung der Position der Matrize und der die Drehzahl des Elektromotors erfassende Drehgeber sind neben einem die Winkelposition des Kurbeltriebs erfassenden Drehgeber Bestandteile dieser Steuerung.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und der beiliegenden, sich auf dieses Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnungen werter erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Pulverpresse nach der Erfindung in Frontansicht, -
2 eine den Pressvorgang in der Pulverpresse von1 erläuternde Darstellung, und -
3 eine in der Pulverpresse von1 verwendete Baugruppe für den Antrieb der Matrize. - Eine in
1 gezeigte Pulverpresse weist ein auf einem Trägerboden1 aufstellbares Trägerrahmengestell auf. Von einem im Umriss quaderförmigen Hauptsockel2 des Trägerrahmengestells erstrecken sich vertikale Trägersäulen3 . - In dem Hauptsockel
2 ist nahe dem Sockelboden eine Hauptwelle5 mit Exentern an ihren Enden untergebracht. An die Exzenter ist jeweils eine Pleuelstange6 angelenkt. Die Pleuelstangen6 stehen in Gelenkverbindung mit sich vertikal entlang der vertikalen Trägersäulen3 erstreckenden Zugstangen7 . Ein nicht gezeigter Drehgeber erfasst die Winkelposition dieses Kurbeltriebs. - Die Hauptwelle
5 lässt sich mit Hilfe eines Hochleistungsschneckengetriebes8 um ihre horizontale Achse drehen. Das Hochleistungsschneckengetriebe8 steht in Antriebsverbindung mit einem nicht gezeigten Antriebsmotor. - Die Zugstangen
7 stehen über einen Stangenkopf10 in Verbindung mit einer durch die Zugstangen7 vertikal bewegbaren Aufnahme11 für einen in2 gezeigten oberen Stempel12 . Durch eine Verstelleinrichtung13 lässt sich die Position des oberen Stempels12 relativ zum Stangenkopf10 verändern. Eine bei14 gezeigte Vorrichtung erzeugt eine in Pressrichtung zusätzliche Bewegung, die in ihrer Kraft frei programmierbar ist. - Zwischen der Aufnahme
11 für den oberen Stempel12 und einer Aufnahme9 für einen unteren Stempel15 ist eine Aufnahme16 für eine Matrize17 angeordnet. Der untere Stempel15 und die Matrize17 sind wie der obere Stempel12 in2 gezeigt. Die Aufnahme9 für den unteren Stempel15 ist feststehend und durch die Trägersäulen3 des Trägerrahmengestells abgestützt. Die Aufnahme16 für die Matrize17 lässt sich dagegen über geführte Stangen18 vertikal bewegen. - Der Bewegung der Matrizenaufnahme
16 mit der Matrize17 dient ein Torquemotor19 , der eine zur Motordrehachse koaxiale Gewindestange20 antreibt. Die Gewindestange20 bildet mit einer Mutter21 einen Gewindetrieb, durch den die Drehung der Gewindestange20 in eine Linearbewegung der Mutter21 umgesetzt wird. Die den Torquemotor und den Gewindetrieb umfassende Baugruppe ist in3 gesondert dargestellt. - Die Mutter
21 liegt gegen eine Platte22 an, die über die geführten Stangen18 starr mit der Matrizenaufnahme16 verbunden ist. Eine an der Platte22 angreifende Verdrehsicherung23 sorgt dafür, dass in die Matrizenaufnahme16 kein Drehmoment eingeleitet wird. - Bei
24 ist die Gewindestange20 an dem Trägerrahmengestell durch nicht gezeigte Lagerungen radial und axial festgelegt, so dass sie radial und in beiden axialen Richtungen belastbar und der Torquemotor19 vertikal entlastet ist. - Ein nicht gezeigter, zu dem Torquemotor
19 koaxialer Drehgeber erfasst die Rotordrehzahl. Die Bezugszahl26 weist auf eine Messeinrichtung hin, welche direkt die vertikale Position der Matrizenaufnahme16 bzw. der Matrize17 ermittelt. - Im Betrieb der vorangehend beschriebenen Pulverpresse wird die Matrize
17 mit Hilfe einer (nicht gezeigten) Befüllungseinrichtung mit Pulvermaterial27 befällt, wobei die Matrize17 , der obere Stempel12 und der untere Stempel15 zueinander die in2a gezeigte Position einnehmen. - Bei dem sich anschließenden Pressvorgang werden sowohl der obere Stempel
12 als auch die Matrize17 nach unten bewegt, während der untere Stempel15 an Ort und Stelle verbleibt.2b zeigt die Positionen der Stempel und der Matrize am Ende des Pressvorgangs. - Um den erzeugten Pressling
28 aus der Matrize zu entfernen, wird nachfolgend die Matrize17 weiter abgesenkt, während sich der obere Stempel12 wieder nach oben bewegt. In den in2c gezeigten Positionen der Stempel und der Matrize liegt der Pressling28 frei und kann der Pulverpresse entnommen werden. Gewichtete Verfahrprofile der Matrize ermöglichen die Realisierung weiterer nicht dargestellter Pressverfahren. - Während bei diesen Vorgängen der obere Stempel
12 durch Drehung der Hauptwelle5 über die Zugstangen7 vertikal bewegt wird, sorgt der Torquemotor19 jeweils für die zugehörigen vertikalen Bewegungen der Matrize17 , wobei durch Drehung der Gewindestange20 die Mutter21 vertikal linear bewegt und die Bewegung der Mutter über die Platte22 und die Stangen18 auf die Matrizenaufnahme16 und damit die Matrize17 übertragen wird. - Die Bewegung der Matrize
17 wird in Abhängigkeit vom Signal des oben genannten, die Winkelposition des Kurbeltriebs erfassenden Drehgebers gesteuert. Die Steuerung erfolgt anhand eines vorgegebenen, bei der gezeigten Vorrichtung freiprogrammierbaren Zusammenhangs zwischen der Position der Matrize und dieser Winkelposition. Die Steuervorrichtung berechnet Vorgaben für die durch die Messeinrichtung26 erfassbare Position der Matrize in Abhängigkeit von der Position des Stangenkopfs10 . - Indem die Matrize
17 durch den Torquemotor19 in beiden vertikalen Richtungen bewegt werden muss, wird die Axiallagerung24 , bei der es sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel um eine Axial-Pendelrollenlagerung handelt, in beiden vertikalen Richtungen belastet. - Eine nicht gezeigte Bremseinrichtung verhindert Drehungen der Gewindestange
20 im stromlosen Zustand des Torquemotors19 . - Abweichend von dem vorangehend beschriebenen Beispiel könnten über den gezeigten elektromechanischen Antrieb hinaus eine oder mehrere elektromechanisch angetriebene Zusatzachsen vorgesehen sein, z. B. Pressachsen in Form von Ober- und Unterstempeln, die in einer Formkassette untergebracht sind, oder ein elektromechanischer Füllantrieb.
Claims (16)
- Presse zur Herstellung von Presslingen (
28 ) aus Pulvermaterial (27 ), das durch einander entgegenwirkende Stempel (12 ,15 ) in einer Matrize (17 ) gepresst wird, mit einer Aufnahme (9 ) für einen unteren Stempel (15 ), die feststehend an einem Trägerrahmengestell abgestützt ist, mit einer durch kurbelgetriebene Zugstangen (7 ) bewegbaren Aufnahme (11 ) für einen oberen Stempel (12 ) und mit einer Antriebseinrichtung für die Matrize (17 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung für die Matrize (17 ) wenigstens eine elektromechanische Antriebseinheit (19 –21 ) umfasst. - Presse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der elektromechanische Antrieb (
19 –21 ) zumindest einen Elektromotor (19 ), vorzugsweise einen Torquemotor, umfasst. - Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elektromechanische Antrieb (
19 –21 ) zumindest einen Gewindetrieb (20 ,21 ) umfasst. - Presse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindeachse des Gewindetriebs (
20 ,21 ) koaxial zum Rotor des Elektromotors (19 ) angeordnet ist und der Rotor vorzugsweise in direkter Antriebsverbindung mit dem Gewindetrieb (20 ,21 ), insbesondere der Gewindestange (20 ) des Gewindetriebs (20 ,21 ), steht, ggf. über eine bei hoher Belastung durchdrehende Rutschkupplung. - Presse nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor des Elektromotors (
19 ) als Hohlwelle ausgebildet ist. - Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindetrieb zumindest teilweise innerhalb der Hohlwelle angeordnet ist.
- Presse nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindestange (
20 ) eines Gewindetriebs (20 ,21 ) an dem Trägerrahmengestell radial und in beiden axialen Richtungen belastbar gelagert ist. - Presse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung (
24 ) der Gewindestange (20 ) Axial-Pendelrollenlager umfasst. - Presse nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindetrieb (
20 ,21 ) ein Rollen-, Kugel- oder Planeten-Wälz-Gewindetrieb ist. - Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Einleitung von Drehmomenten in eine Matrizenaufnahme (
16 ) verhindernde Drehsicherung (23 ) vorgesehen ist. - Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messsystem (
26 ) zur direkten Messung der Position einer Matrizenaufnahme (16 ) vorgesehen ist. - Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Drehzahl des Elektromotors (
19 ) erfassender Drehgeber vorgesehen ist. - Presse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehgeber (
25 ) koaxial zu dem Elektromotor (19 ) angeordnet ist. - Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Matrizenantrieb eine Kühlung, insbesondere Wasserkühlung, aufweist.
- Presse nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine ungewollte Drehungen des Gewindetriebs (
20 ,21 ) verhindernde Bremseinrichtung vorgesehen ist. - Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, welche die Position einer Matrizenaufnahme (
16 ) in Abhängigkeit von der Winkelposition des Kurbeltriebs der Zugstangen (7 ) oder direkt der Position des Stangenkopfs (10 ) anhand eines vorgegebenen, vorzugsweise bei freiprogrammierbaren Zusammenhangs zwischen den Positionen einstellt.
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