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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen des Schwenkwinkels von Kurvenlichtscheinwerfern eines Fahrzeugs im Bereich von Kreuzungen oder Einmündungen.
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Solche Verfahren zum Einstellen des Schwenkwinkels von Kurvenlichtscheinwerfern eines Fahrzeugs, insbesondere im Bereich von Kreuzungen oder Einmündungen, sind grundsätzlich bekannt. Sie dienen dazu, eine bessere Ausleuchtung vor dem Fahrzeug für den Fahrer zur Verfügung zu stellen. So wird bei Kurvenfahrten bereits grundsätzlich ein Schwenkwinkel ermittelt, welcher die Kurvenlichtscheinwerfer an den Kurvenradius anpasst und damit die Ausleuchtung auf der Straße vor dem Fahrzeug verbessert. Auch ist es bereits bekannt, wie z. B. in der
DE 10 2008 054 005 A1 beschrieben, dass eine solche Einstellung des Schwenkwinkels auch im Bereich von Kreuzungen oder Einmündungen erfolgt. Da es sich bei Kreuzungen oder Einmündungen um eine sehr starke Krümmung des Straßenverlaufs handelt, erfolgt hier ein Vorbereiten der Kurvenlichtscheinwerfer auf das Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung. Dies wird in der voranstehend beschriebenen Druckschrift dadurch gelöst, dass eine Vorausschaudistanz und ein entsprechend prädiktiver Schwenkwinkel während der Annäherung des Fahrzeugs an die Kreuzung auf den Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Kreuzung oder Einmündung begrenzt werden. Damit wird sichergestellt, dass zum Zeitpunkt des Erreichens der Kreuzung ein Abbiegen in möglichst ideal ausgeleuchteter Weise stattfinden kann.
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Nachteilhaft bei bekannten Verfahren, insbesondere gemäß der
DE 10 2008 054 005 A1 , ist es, dass dieses Verfahren grundsätzlich bei jeder Kreuzung und/oder bei jeder Einmündung durchgeführt wird. Insbesondere in Bereichen, welche eine Vielzahl von Kreuzungen oder Einmündungen, also z. B. im Stadtverkehr, aufweisen, kann dies zu sehr unruhigen Lichtverhältnissen eines Ausleuchtbereiches vor dem Fahrzeug führen. Mit anderen Worten wird bei jeder Kreuzung bzw. bei jeder Einmündung das Verfahren durchgeführt und anschließend wieder auf die normale Vorausschaudistanz zurückgeschaltet. Dies führt zu relativ abrupten Änderungen der Ausleuchtung vor dem Fahrzeug. Bei eng zusammenliegenden Kreuzungen, bzw. bei eng zusammenliegenden Einmündungen kann es dazu kommen, dass der genaue Abstand zwischen der Kreuzung oder der Einmündung und dem Fahrzeug nicht, oder nur ungenau ermittelt werden kann. Die entsprechende Einstellung des Schwenkwinkels variiert daher stark, so dass es sogar zu einem Lichtzittern, also einem schnellen Wechsel zwischen unterschiedlichen Einstellwinkeln für die Kurvenlichtscheinwerfer kommen kann. Ein solches Lichtzittern wird von dem Fahrer des Fahrzeugs als sehr unangenehm wahrgenommen und erhöht darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles im Kreuzungsbereich bzw. im Einmündungsbereich.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bekannter Verfahren zum Einstellen des Schwenkwinkels von Kurvenlichtscheinwerfern eines Fahrzeugs zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Einstellen des Schwenkwinkels von Kurvenlichtscheinwerfern eines Fahrzeugs im Bereich von Kreuzungen oder Einmündungen zur Verfügung zu stellen, welches eine unnötige Reduktion der Vorausschaudistanz minimiert.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Unteransprüchen und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird, bzw. werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Einstellen des Schwenkwinkels von Kurvenlichtscheinwerfen eines Fahrzeugs im Bereich von Kreuzungen oder Einmündungen. Ein solches Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- – für das Einstellen des Schwenkwinkels wird eine Vorausschaudistanz festgelegt,
- – anhand zumindest eines Kriteriums wird die zu erwartende Route des Fahrzeugs bestimmt,
- – bei einer zu erwartenden Route des Fahrzeugs, welche ein Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung beinhaltet, wird die Vorausschaudistanz während des Annäherns an die Kreuzung oder Einmündung auf die Entfernung des Fahrzeugs zur Kreuzung oder Einmündung begrenzt,
- – bei einer zu erwartenden Route des Fahrzeugs ohne ein Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung unterbleibt eine Veränderung der Vorausschaudistanz.
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Durch ein erfindungsgemäßes Verfahren wird ein Verfahren gemäß dem Stand der Technik, wie es z. B. in der
DE 10 2008 054 005 A1 beschrieben wird, selektiv ausgestaltet. So kann nun eine Auswahl getroffen werden, ob das dort beschriebene Verfahren zur Reduktion der Vorausschaudistanz während des Annäherns an die Kreuzung durchgeführt werden soll oder nicht. Diese Selektion findet anhand der Wahrscheinlichkeit statt, mit welcher das Fahrzeug abbiegt oder nicht. Unter der zu erwartenden Route des Fahrzeugs ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vor allem der nächstliegende Routenschritt zu verstehen. Dabei handelt es sich um die Information, ob das Fahrzeug bei dem vorausliegenden Kreuzungspunkt der Einmündung oder der Kreuzung abbiegt oder der Hauptstraße folgen wird. Dabei kann selbstverständlich auch eine Mehrzahl von zwei oder mehr Kriterien für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs verwendet werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der zu erwartenden Route um die Route handelt, welche das Fahrzeug mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit nimmt. Die Kriterien bzw. das zumindest eine Kriterium dienen also dazu, dass die höchstwahrscheinliche Route bestimmt wird und aufgrund dieser hohen Wahrscheinlichkeit eine Verringerung der Vorausschaudistanz unterbleibt, wenn ein Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung nicht zu erwarten ist.
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Das Reduzieren der Vorrauschaudistanz während des Annäherns an die Kreuzung oder die Einmündung wird auch als prädiktives Kurvenlicht eines Fahrzeugs bezeichnet. Durch ein erfindungsgemäßes Verfahren wird dieses prädiktive Kurvenlicht selektiv ausgestaltet, so dass ein unerwünschtes Lichtzittern vermieden wird bzw. ein Umschalten zwischen der normalen Lichtfunktion auf das prädiktive Kurvenlicht nur dann erfolgt, wenn mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein Abbiegen an der Kreuzung, bzw. in die Einmündung durch das Fahrzeug zu erwarten ist. In allen anderen Fällen unterbleibt die Auswahl des prädiktiven Kurvenlichts, so dass dem Fahrer trotz des Annäherns an eine Kreuzung oder Einmündung der volle und auf seine zu erwartende Route entlang der Hauptstraße ausgerichtete Ausleuchtbereich zur Verfügung steht. Darüber hinaus werden unnötige Stellbewegungen, bzw. unnötigen Schaltvorgänge im Inneren der Kurvenlichtscheinwerfer verhindert, so dass Verschleiß reduziert und damit die Lebensdauer solcher Scheinwerfer erhöht werden kann.
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Die Kreuzung und/oder die Einmündung kann auf unterschiedlichste Weise erkannt werden. Insbesondere werden hierfür Sensoren eingesetzt. Auch Kamerasysteme, also bildgebende und bildauswertende Verfahren sind denkbar, um Kreuzungen und/oder Einmündungen zu erkennen. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass mittels GPS und einem Navigationssystem Kenntnis über die tatsächliche Straßensituation vorliegt und anhand dieser Informationen eine Kreuzung und/oder eine Einmündung erkannt wird.
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Nach einem Abbiegen des Fahrzeugs in eine Einmündung oder an einer Kreuzung wird das Einstellen des Schwenkwinkels von Kurvenlichtscheinwerfern wieder auf die normale Funktionsweise umgestellt. Es findet also insbesondere eine Neuorientierung bzw. eine Neukalibrierung statt, wobei selbstverständlich bei nachfolgender Kreuzung oder Einmündung in der Einmündungsstraße bzw. in der Kreuzungsstraße das Verfahren von neuem durchgeführt werden kann.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren als wenigstens ein Kriterium für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs verwendet wird. Je geringer die Geschwindigkeit des Fahrzeugs beim Annähern an eine Kreuzung oder Einmündung ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass das Fahrzeug abbiegen wird. Als Kriterium ist vorzugsweise ein Grenzwert für die Geschwindigkeit des Fahrzeugs angegeben, unterhalb dessen ein Abbiegen des Fahrzeugs an der Kreuzung oder in die Einmündung als die zu erwartende Route definiert wird. Um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu erkennen und für ein erfindungsgemäßes Verfahren einsetzen zu können, ist insbesondere eine Kopplung mit einem Geschwindigkeitssensor des Fahrzeugs möglich. Dies kann auch eine Kopplung mit dem Tacho des Fahrzeugs sein. Selbstverständlich kann auch eine separate Berechnung oder Bestimmung der Geschwindigkeit über ein GPS-System durchgeführt werden.
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Ein weiterer Vorteil wird dann erzielt, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren als wenigstens ein Kriterium für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs, die Beschleunigung des Fahrzeugs verwendet wird. Auch hier wird insbesondere ein vorgegebener Grenzwert definiert, welcher bei Unterschreitung als zu erwartende Route des Fahrzeugs mit einem Abbiegen in die Einmündung oder an der Kreuzung ausgelegt ist. Insbesondere ist dieser Grenzwert eine Beschleunigung gleich Null bzw. ein negativer Grenzwert. Rollt das Auto also auf die Kreuzung zu bzw. reduziert sich die Geschwindigkeit durch ein Ausrollen oder Abbremsen des Fahrzeugs, so besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Fahrer des Fahrzeugs ein Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung wünscht. Die Beschleunigung des Fahrzeugs kann durch Kopplung mittels eines Beschleunigungssensors des Fahrzeugs gemessen oder bestimmt werden. Selbstverständlich ist auch hier eine separate Bestimmung über ein GPS-System denkbar.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren, als wenigstens ein Kriterium für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs, die Betätigung zumindest eines Lichtsignals des Fahrzeugs, insbesondere des Blinksignals des Fahrzeugs, verwendet wird. Selbstverständlich können auch die Bremsleuchten als Bremssignal des Fahrzeugs als erfindungsgemäßes Lichtsignal für das Kriterium für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs dienen. Ein Blinken dient darüber hinaus dazu, dass bei einer Mehrfachkreuzung die Richtung des Abbiegens vorausgesagt werden kann. Selbstverständlich kann auf diese Weise mit einem besonders geringen Fehler die zu erwartende Route, also eine hohe Wahrscheinlichkeit für diese zu erwartenden Route, errechnet werden.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren als wenigstens ein Kriterium für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs, die vorgeschlagene Route aus einem Navigationssystems des Fahrzeugs verwendet wird. Ist ein Fahrzeug mit einem Navigationssystem ausgestattet, so folgt der Fahrer mit hoher Wahrscheinlichkeit der vorgeschlagenen Route des Navigationssystems. Weist eine solche vorgeschlagene Route ein Abbiegen an einer Kreuzung oder in eine Einmündung auf, so besteht dementsprechend eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Fahrer dieser vorgeschlagenen Route folgen wird. Mit anderen Worten wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren bei dieser Ausführungsform die vorgeschlagene Route als zu erwartende Route des Fahrzeugs im Bereich der Kreuzung oder der Einmündung gesetzt. Das kann nicht nur direkt aus einer aktuellen Routenführung des Fahrers erfolgen, sondern vielmehr auch durch die Überwachung der bisherigen Route. So kann ein Navigationssystem eines Fahrzeugs ohne aktive Navigationshilfe, die bisherige Route des Fahrzeugs überwachen, so dass eine Wahrscheinlichkeit berechnet werden kann, wie der Fahrer an der nächsten Kreuzung diese bisherige Route fortsetzen wird. Dies kann auch als Most Likely Path (MLP) bezeichnet werden. Für diese Verwendung gemäß der vorliegenden Ausführungsform ist insbesondere ein GPS-Sensor im Fahrzeug vorgesehen.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann dahingehend weitergebildet sein, dass wenigstens zwei Kriterien für die Bestimmung der zu erwartenden Route des Fahrzeugs verwendet werden, wobei die beiden Kriterien insbesondere unterschiedlich priorisiert sind. Die voranstehend beschriebenen Ausführungsformen können eine Kombination dieser zwei oder mehr Kriterien zur Verfügung stellen. Insbesondere ist für die Priorisierung eine Reihenfolge der Prüfung angegeben, so dass z. B. als Erstes eine Prüfung auf ein Kriterium mit hoher Aussagekraft durchgeführt wird. Dies kann z. B. die Detektion eines Blinksignals oder der Vergleich mit der vorgeschlagenen Route eines Navigationssystems sein. Anschließend werden Kriterien mit weniger hoher Aussagekraft, wie z. B. ein Vergleich mit einem Geschwindigkeitswert oder ein Vergleich mit einem Beschleunigungswert durchgeführt. Sobald eines dieser Kriterien dazu führt, dass die zu erwartende Route ein Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung vorhersagt, wird die erwartende Route darauf gesetzt. Im Zweifel, also beim Widersprechen von zwei Kriterien, kann entweder die Priorisierung der Kriterien den Ausschlag über die zu erwartende Route geben, oder aber zur Sicherheit die erwartende Route bei der Aussage eines einzigen Kriteriums in Richtung eines Abbiegens, auf das Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung gesetzt werden. Im Zweifel geht ein erfindungsgemäßes Verfahren also vorzugsweise davon aus, dass der Fahrer abbiegen möchte. Die Geschwindigkeit der Regelung wird durch die Priorisierung erhöht, da vorzugsweise nur ein einziges Mal geprüft werden muss. Darüber hinaus kann auf diese Weise die Genauigkeit eines erfindungsgemäßen Verfahrens verbessert werden.
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Ebenfalls vorteilhaft kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren, beim Passieren der Kreuzung oder der Einmündung, die tatsächliche Route mit der bestimmten zu erwartenden Route verglichen wird und ein Übereinstimmen oder eine Differenz der beiden Routen für eine nachfolgende Durchführung des Verfahrens gespeichert wird. Mit anderen Worten wird eine Lernroutine mit einer Fehlerinterpretation durchgeführt. Das Verfahren ist also in der Lage, durch die Differenz der zu erwartenden und der tatsächlichen Route zu erkennen, dass die zu erwartende Route auf zu geringer Wahrscheinlichkeit basiert hat.
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Das voranstehend beschriebene Verfahren kann dahingehend weitergebildet sein, dass bei der Differenz der bestimmten zu erwartenden Route und der tatsächlichen Route wenigstens ein Kriterium, insbesondere ein Grenzwert eines Kriteriums, für die Bestimmung der zu erwartenden Route verändert wird. Wird als Kriterium z. B. die Geschwindigkeit und/oder die Beschleunigung des Fahrzeugs eingesetzt, so kann der Grenzwert der Geschwindigkeit oder der Beschleunigung verändert und angepasst werden. Insbesondere erfolgt dieses Lernen aus der Fehlerinterpretation kontinuierlich, so dass über die Dauer des Einsatzes des Verfahrens die Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit der zu erwartenden Route ansteigt. Darüber hinaus ist eine solche Fehlerinterpretationsweise zum Lernen des Systems auch in einer Korrelation mit einer Fahrererkennung möglich, so dass eine Personalisierung des Verfahrens, fahrerspezifisch durchgeführt wird.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Schwenkwinkel der Kurvenlichtscheinwerfer des Fahrzeugs für wenigstens eine der folgenden Lichtfunktionen eingesetzt wird:
- – Abblendlicht
- – Fernlicht
- – Nebelscheinwerfer
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Insbesondere wird das Verfahren jedoch für die Hauptlichtfunktion, nämlich das Abblendlicht und Fernlicht des Fahrzeugs, eingesetzt werden. Für jede dieser Lichtfunktionen ist vorzugsweise ein Ausleuchtbereich vor dem Fahrzeug definierbar, welcher durch das Schwenken verändert werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann darüber hinaus dahingehend weiter gebildet werden, dass bei einer zu erwartenden Route des Fahrzeugs, welche ein Abbiegen an der Kreuzung oder in die Einmündung beinhaltet, zusätzlich wenigstens einer der folgenden Schritte durchgeführt wird:
- – während der Ausfahrt aus oder während eines Entfernens von der Kreuzung oder Einmündung, wird die Vorausschaudistanz bis zu einem vorgegebenen Wert begrenzt,
- – der Straßenverlauf wird anhand einer digitalen Straßenkarte und/oder anhand von Informationen eines Kamerasystems ermittelt,
- – ein in der Vorausschaudistanz in der Fahrbahnmitte liegender Punkt wird einerseits anhand der Position des Fahrzeugs und andererseits anhand des vor dem Fahrzeug liegenden Straßenverlaufes ermittelt,
- – als Schwenkwinkel wird der Winkel zwischen einer Fahrzeuglängsachse und einer Geraden vom Fahrzeug zu dem in der Vorausschaudistanz in der Fahrbahnmitte liegenden Punkt berechnet,
- – der Schwenkwinkel wird an den Kurvenlichtscheinwerfern des Fahrzeugs eingestellt.
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Die voranstehenden einzelnen Verfahrensschritte dienen einer verbesserten Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Details zu diesen einzelnen Schritten sind insbesondere im Stand der Technik der
DE 10 2008 054 005 A1 enthalten, auf welche hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren. Die dabei verwendeten Begrifflichkeiten „links“, „rechts“, „oben“ und „unten“, beziehen sich auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigen schematisch:
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1 eine Draufsicht eines Fahrzeugs vor zwei Einmündungen,
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2 eine Ausführungsform eines Ablaufdiagramms für ein erfindungsgemäßes Verfahren,
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3 eine Ausführungsform in der Draufsicht, bei der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4a ein Fahrzeug beim Annähern an eine Einmündung und
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4b ein Fahrzeug beim Erreichen der Einmündung.
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In 1 ist eine Grundsituation eines Fahrzeugs 10 in der Draufsicht dargestellt. Das Fahrzeug 10 befindet sich auf einer Hauptstraße und nähert sich zwei Einmündungen an. Mit einer ersten gestrichelten Linie ist eine zu erwartende Route 20 angedeutet, welche ein Abbiegen an der ersten Einmündung erwarten lässt. Die Bestimmung dieser zu erwartenden Route 20 beruht auf wenigstens einem Kriterium, welches z. B. eine reduzierte Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10, eine negative Beschleunigung des Fahrzeugs 10, das Setzen eines Blinkers durch den Fahrer des Fahrzeugs 10, oder durch einen entsprechenden Routenvorschlag eines Navigationssystems des Fahrzeugs 10 bestimmt worden ist. Fährt das Fahrzeug 10 jedoch an der Einmündung vorbei und folgt als tatsächlicher Route 30 der Hauptstraße, so besteht eine Differenz zwischen der tatsächlichen Route 30 und der bestimmten zu erwartenden Route 20. Diese Differenz kann zur Fehlerinterpretation verwendet werden, so dass Kriterien, insbesondere Grenzwerte der Kriterien, in Abhängigkeit dieses Fehlers angepasst werden können.
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In 2 ist schematisch eine Ausführungsform eines Ablaufdiagrammes eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Nach dem Start wird bestimmt, ob eine Kreuzung bzw. Einmündung vorliegt, und ob die Entfernung zu dieser Kreuzung kleiner als die applizierbare Distanz zu dieser Kreuzung ist. Es besteht also die Frage, ob das Fahrzeug 10 schon nahe genug an die Kreuzung herangefahren ist, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Ist dies der Fall, wird nacheinander in priorisierter Reihenfolge eine Prüfung auf unterschiedliche, nämlich vier Kriterien durchgeführt. Diese sind die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Fahrzeugbeschleunigung, die Betätigung des Blinkers und die Tatsache, dass ein abzweigendes Straßensegment als MLP (Most Likely Path) definiert ist. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens reicht es aus, wenn ein einziges dieser Kriterien bejaht wird, um ein Verfahren zur Verringerung der Vorausschaudistanz in erfindungsgemäßer Weise durchzuführen. Sind alle Kriterien mit Nein beantwortet, bzw. liegt überhaupt keine Kreuzung oder Einmündung vor, so wird die Vorausschaudistanz v auf der Referenzleuchtweite belassen.
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In 3 ist kurz dargestellt, inwieweit die Berechnung des Schwenkwinkels α auf Basis der Vorausschaudistanz v funktioniert. So wird eine Vorausschaudistanz v für das Fahrzeugziel vorgegeben, und diese entlang einer Geraden r ausgehend vom Fahrzeug 10 bis zu einem Punkt p in der Fahrbahnmitte vor dem Fahrzeug 10 gezogen. Der Winkel zwischen dieser Geraden r und der Fahrzeuglängsachse l ist der Schwenkwinkel α.
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In 4a ist dargestellt, wie sich das Fahrzeug 10 einer Einmündung nähert. Ist das Fahrzeug 10 an die Einmündung herangefahren, so reduzieren sich der Abstand zur Einmündung und damit auch die Vorausschaudistanz v. Die Vorausschaudistanz v ist also auf den Ort der Einmündung gesetzt. Damit wird auch die Gerade r kürzer und der Schwenkwinkel α kleiner. Erreicht das Fahrzeug 10 die Einmündung vollständig, wie dies in 4b dargestellt ist, so erfolgt entweder ein Abbiegen oder Weiterfahren. An dieser Stelle wird die Vorausschaudistanz v auf null gesetzt und kann daher wieder zur Rekalibrierung oder Neuorientierung auf das normale Fahrlicht zurückgesetzt werden.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung nur im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsform, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 20
- Zu erwartende Route
- 30
- Tatsächliche Route
- v
- Vorausschaudistanz
- l
- Fahrzeuglängsachse
- r
- Gerade
- α
- Schwenkwinkel
- p
- Punkt in der Fahrbahnmitte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008054005 A1 [0002, 0003, 0007, 0021]