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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden und Entfernen von Siebgut aus einer strömenden Flüssigkeit, beispielsweise Abwasser, wobei die Vorrichtung einen eine Siebfläche aufweisenden Siebrost mit einer im Betrieb der Vorrichtung stromaufwärts weisenden Vorderseite aufweist, wobei die Vorrichtung in einem unteren Bereich des Siebrosts einen eine Siebfläche aufweisenden Zusatzrost aufweist, welcher dem Siebrost stromaufwärts vorgelagert ist, wobei die Vorrichtung einen Antrieb und eine mit Hilfe des Antriebs in einer Förderrichtung umlaufend antreibbare Reinigungsharke umfasst, wobei die Reinigungsharke im Betrieb entlang wenigstens eines Teilabschnitts der Vorderseite des Siebrosts bewegbar ist, um vom Siebrost zurückgehaltenes Siebgut zu entfernen und in Richtung einer Austragsöffnung zu fördern, und wobei die Reinigungsharke während ihrer Bewegung entlang einer stromabwärts weisenden Rückseite des Zusatzrosts bewegbar ist, um vom Zusatzrost zurückgehaltenes Siebgut zu entfernen und in Richtung einer Austragsöffnung zu fördern.
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Derartige Siebvorrichtungen sind beispielsweise aus der
JP 58007010 A oder der
JP 55039534 A bekannt und dienen in der Regel der Entfernung von grobem Siebgut aus einem in einem Abwasserkanal fließenden Abwasser. Die Siebvorrichtungen werden hierzu derart in den Abwasserkanal integriert, dass sich die Siebfläche, ausgehend von der Kanalsohle, senkrecht oder leicht geneigt nach oben erstreckt. Um einen Austrag des von den genannten Siebrosten zurückgehaltenen Siebguts zu ermöglichen, erstreckt sich die Siebfläche ferner über den maximal zu erwartenden Wasserspiegel. Durch einen Umlaufbetrieb der Reinigungsharke wird schließlich das Siebgut an der Siebfläche entlang nach oben in Richtung der Austragsöffnung gefördert und dort, beispielsweise mit Hilfe eines Abstreifers, von der Reinigungsharke entfernt.
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Der Zusatzrost soll schließlich sicherstellen, dass kein Siebgut die Vorrichtung unterhalb des Siebrosts passieren kann (der Siebrost muss in einem gewissen Abstand von der Kanalsohle montiert werden, um ein Umlaufen der Reinigungsharke auch in dem Bereich unterhalb des Siebrosts zu ermöglichen.
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Da die Reinigungsharke jedoch bei ihrem Umlauf des Siebrosts auch den Zusatzrost passieren muss, ist auch zwischen Siebrost und Zusatzrost ein gewisser Spalt vorzusehen, so dass nicht gänzlich auszuschließen ist, dass, insbesondere kleineres Siebgut, die Siebvorrichtung über den genannten Spalt passiert. Die vollständige Entfernung des Siebguts aus dem Abwasser ist in diesem Fall nicht möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend zu verbessern, dass der oben genannte Nachteil vermieden wird.
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Die Aufgabe wird mit einer Siebvorrichtung gelöst, die sich dadurch auszeichnet, dass der Zusatzrost beweglich gelagert ist, so dass dessen Lage bezüglich des Siebrosts veränderbar ist. Der Siebrost erstreckt sich vorzugsweise, ausgehend vom Kanalboden, senkrecht oder schräg (insbesondere stromabwärts geneigt) nach oben und mündet schließlich in die genannte Austragsöffnung, über die das zurückgehaltene Siebgut entfernt werden kann. Der Zusatzrost hat in der Regel eine geringere Höhe (d. h. Ausrichtung senkrecht zum Kanalboden) als der Siebrost und geht, beispielsweise über eine zwischengeschaltete Dichtleiste, Dichtlippe, einen den Siebrost tragenden Grundträger oder ähnliches bündig in den Kanalboden über, so dass kein Siebgut die Siebvorrichtung zwischen Zusatzrost und Kanalboden passieren kann.
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Durch die Beweglichkeit des Zusatzrosts ergibt sich schließlich die Möglichkeit, den Zusatzrost während des Zeitraums, in dem sich die Reinigungsharke in einem Bereich befindet, in der sie keinen Kontakt mit dem Zusatzrost hat, möglichst nahe am Siebrost zu platzieren. Insbesondere, wenn der Zusatzrost in diesem Zeitraum im unteren Bereich der Siebvorrichtung unmittelbar am Siebrost anliegt oder an diesen angrenzt, wird wirksam verhindert, dass Siebgut die Siebvorrichtung zwischen Siebrost und Zusatzrost passiert (wie dies im Stand der Technik der Fall ist). Gelangt die Reinigungsharke während ihres Umlaufs um den Siebrost zum Zwecke dessen Reinigung schließlich in den Bereich des Zusatzrosts, so kann dieser von dem Siebrost wegbewegt werden. Hierdurch entsteht schließlich ein Freiraum bzw. Abstand zwischen Siebrost und Zusatzrost, durch den die Reinigungsharke hindurchbewegt werden kann. Nach Passieren der Reinigungsharke wird der Zusatzrost schließlich wieder in seine Ausgangsstellung bewegt, in der er mit dem Siebrost eine möglichst durchgängige Siebfläche bildet.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Reinigungsharke, vorzugsweise über zwei Umlaufketten, in einer Führung geführt ist, wobei mit Hilfe der Führung sichergestellt ist, dass die Reinigungsharke während ihrer Bewegung in Förderrichtung im Bereich der Vorderseite des Siebrosts nach oben und im Bereich dessen Rückseite wieder nach unten bewegbar ist. Die Reinigungsharke wird also während ihres Umlaufs in einer Seitenansicht der Siebvorrichtung um den Siebrost herumgeführt, so dass die gesamte Vorrichtung in Kanalrichtung gesehen nur eine sehr kleine Ausdehnung aufweist. Während des Vorbeistreichens wird schließlich zurückgehaltenes Siebgut von der Reinigungsharke (die beispielsweise ein Räumschild umfassen kann) erfasst und an der Vorderseite des Siebrosts nach oben gefördert. Die Führungsschienen können dabei eine beidseitige Führung der Umlaufketten und/oder der Reinigungsharke(n) und oder auch eine Führung in Richtung des Siebrosts bewirken. In jedem Fall stellt die Führung sicher, dass die Umlaufketten zuverlässig in einer vorbestimmten Bahn geführt werden. Der Umlauf der Umlaufketten kann dabei entweder über eine Steuerung oder aber auch manuell initiiert werden. Auch können anstelle von einer Reinigungsharke mehrere Reinigungsharken vorgesehen sein.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Siebrost und der Zusatzrost jeweils eine Vielzahl von Roststäben umfassen. Ebenso ist es von Vorteil, wenn die Reinigungsharke eine erste und eine zweite Anordnung von Reinigungszinken aufweist, wobei die Reinigungsharke derart entlang der Vorderseite des Siebrosts sowie entlang der Rückseite des Zusatzrosts bewegbar ist, dass die erste Anordnung der Reinigungszinken in zwischen den Roststäben des Siebrosts angeordnete Zwischenräume und die zweite Anordnung der Reinigungszinken in zwischen den Roststäben des Zusatzrosts angeordnete Zwischenräume eingreifen. Die einzelnen Reinigungszinken können dabei eine Länge aufweisen, die gewährleisten, dass sie den Siebrost und/oder den Zusatzrost teilweise oder auch vollständig durchgreifen.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Reinigungszinken der zweiten Anordnung eine Länge aufweisen, die größer ist als die senkrecht zur Siebfläche des Zusatzrosts verlaufende Tiefe desselben, so dass die Reinigungszinken der zweiten Anordnung beim Passieren des Zusatzrosts die Siebfläche desselben vollständig durchdringen und stromaufwärts aus der Siebfläche herausragen. Während nämlich die erste Anordnung der Reinigungszinken an der Vorderseite des Siebrosts entlang streichen, müssen die Reinigungszinken der zweiten Anordnung (die beispielsweise auf der der ersten Anordnung gegenüberliegenden Seite der Reinigungsharke angeordnet sein können) die Siebfläche des Zusatzrosts von hinten durchgreifen, um von diesem zurückgehaltenes Siebgut erfassen und nach oben fördern zu können.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der Zusatzrost von einer Betriebsstellung, in welcher der Abstand zwischen dem Zusatzrost und dem Siebrost minimal ist, in eine Passierstellung bewegbar ist, in welcher zwischen dem Zusatzrost und dem Siebrost ein von der Reinigungsharke passierbarer Freiraum vorhanden ist. In der Betriebsstellung ist es ferner von Vorteil, wenn die Roststäbe des Zusatzrosts direkt an den Roststäben des Siebrosts anliegen, um eine einheitliche, sich vom Kanalboden nach oben erstreckende Siebfläche zu schaffen. Hingegen muss der Zusatzrost, ausgehend von der Betriebsstellung, so weit gegenüber dem Siebrost bewegbar sein, dass die Reinigungsharke den entstehenden Freiraum passieren kann, ohne mit dem Zusatzrost zu kollidieren.
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In diesem Zusammenhang bringt es Vorteile mit sich, wenn der Zusatzrost um eine Drehachse zwischen der Betriebsstellung und der Passierstellung verschwenkbar ist. Neben einer linearen Beweglichkeit hat ein Verschwenken den Vorteil, dass keine Führungsschienen (die zu einem Verstopfen neigen würden) vorhanden sein müssen. Vielmehr kann der Zusatzrechen in seinem unteren Bereich einen Querträger aufweisen, der seitlich am Gehäuse der Siebvorrichtung oder aber der Kanalwand befestigbar ist. Der Zusatzrost umfasst in diesem Fall den genannten Querträger, von dem sich die einzelnen Roststäbe stromabwärts in Richtung des Siebrosts erstrecken. Während der Querträger in der Regel einen konstanten Abstand zum Siebrost aufweist, ist der Abstand zwischen dem Siebrost und den Roststäben des Zusatzrosts durch Verschwenken desselben um seine Drehachse veränderlich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich der Schwerpunkt des Zusatzrosts sowohl in der Betriebsstellung als auch in der Passierstellung zwischen der Drehachse des Zusatzrosts und dem Siebrost befindet, so dass der Zusatzrost nach Passieren der Reinigungsharke schwerkraftbedingt von der Passierstellung in die Betriebsstellung zurückkehrt. Der Zusatzrost wird in diesem Fall beim Passieren der Reinigungsharke von dieser in seine Passierstellung gedrückt und kehrt nach Passieren der Reinigungsharke automatisch wieder in seine Betriebsstellung zurück.
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Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn der Zusatzrost in der Passierstellung an einem starr angeordneten Begrenzer anliegt. Hierdurch wird verhindert, dass der Zusatzrost zu weit stromaufwärts bewegt werden kann. Der Begrenzer kann beispielsweise durch einen oder mehrere (Gummi-)Puffer gebildet werden, an dem der Zusatzrost, z. B. über einen oder mehrere seiner Roststäbe in der Passierstellung zu Anlage kommt. Der Begrenzer ist vorzugsweise im Bereich der Lagerung des Zusatzrosts platziert. Beispielsweise kann er in einer die Drehachse umgebenden Bodengruppe des Zusatzrosts angeordnet sein, über die der Zusatzrost beim Einbau mit dem Kanalboden in Kontakt gebracht wird. Auch kann der Begrenzer eine Abkantung eines sich über die Breite des Zusatzrosts verlaufenden und die Roststäbe tragenden Rostträgers sein, die ab einer bestimmten von der Betriebsstellung ausgehenden Verschwenkung des Zusatzrosts mit dem Kanalboden oder einem Bodenblech der Siebvorrichtung in Kontakt kommt und ein Weiterschwenken verhindert.
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Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn der Zusatzrost in der Betriebsstellung an dem Siebrost und/oder einem starr angeordneten Anschlag anliegt. Im ersten Fall wird sichergestellt, dass in der Betriebsstellung kein Zwischenraum zwischen Siebrost und Zusatzrost existiert, über den Siebgut die Siebvorrichtung stromabwärts passieren kann. Im zweiten Fall sollte der Anschlag so positioniert sein, dass ein minimaler Spalt zwischen Siebrost und Zusatzrost bestehen bleibt. Ein gegenseitiges Abnutzen der beiden Rosttypen kann hierdurch vermieden werden. Der Anschlag kann wiederum als Puffer ausgebildet werden, um ein hartes Anschlagen zu vermeiden.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die Reinigungsharke einen ersten Anlagebereich aufweist, welche beim Passieren des Zusatzrosts mit dem Zusatzrost, vorzugsweise mit dessen Roststäben, in Kontakt bringbar ist, wobei der Zusatzrost mit Hilfe der Reinigungsharke während deren Bewegung in Förderrichtung von der Betriebsstellung in Richtung der Passierstellung bewegbar ist. Der erste Anlagebereich kann beispielsweise durch Laufrollen (oder entsprechende Gleitelemente) gebildet werden, die beispielsweise über die Breite der Reinigungsharke verteilt angeordnet sind. Die Laufrollen sollten dabei so platziert werden, dass sie bei Anlage des Zusatzrechens mit dessen Roststäbe in Kontakt kommen. Der Abstand der Laufrollen sollte daher dem gegenseitigen Abstand der Roststäbe des Zusatzrosts oder einem vielfachen davon entsprechen. Ebenso ist es von Vorteil, wenn der erste Anlagebereich durch Elemente (z. B. die genannten Laufrollen) gebildet wird, die in Querrichtung zwischen den Reinigungszinken platziert sind, die in die dem Siebrost abgewandte Richtung zeigen. Die Elemente können beispielsweise an dem Querträger befestigt sein, der die einzelnen Reinigungszinken miteinander verbindet.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Reinigungsharke einen zweiten Anlagebereich aufweist, welcher beim Passieren des Zusatzrosts mit wenigstens einem seitlichen Führungselement des Zusatzrosts in Kontakt bringbar ist, wobei der Zusatzrost mit Hilfe der Reinigungsharke während deren Bewegung entgegen der Förderrichtung von der Betriebsstellung in Richtung der Passierstellung bewegbar ist. Während ein Führungselement, das zudem vorzugsweise in einem Seitenbereich des Zusatzrosts angeordnet ist, ausreichend sein kann, ist es auch möglich, zwei oder mehr Führungselemente vorzusehen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, jeweils ein Führungselement in beiden Seitenbereichen des Zusatzrosts (d. h. im Bereich dessen äußerer Roststäbe) zu platzieren. Die genannte Bewegung des Zusatzrosts ist dann von enormem Vorteil, wenn die Reinigungsharke auch gegen die Förderrichtung bewegt werden kann. Eine derartige Bewegung kann gewünscht sein, um in der Siebfläche verkeiltes Siebgut zu lösen, das in Förderrichtung nicht mehr entfernt werden kann. Gelangt die Reinigungsharke während ihrer manuell oder automatisch initiierten „Rückwärtsbewegung“ in den Bereich des am Siebrost vorzugsweise unmittelbar anliegenden Zusatzrosts, so gelangt sie über den zweiten Anlagebereich mit dem Zusatzrost in Kontakt und bewegt diesen aus seiner Betriebsstellung in Richtung Passierstellung. Der zweite Anlagebereich wird hierbei vorzugsweise durch ein oder mehrere Elemente verwirklicht, die in einem oder beiden Seitenbereichen der Reinigungsharke platziert sind. Durch Wegschwenken des Zusatzrosts in seine Passierstellung wird schließlich sichergestellt, dass die Reinigungsharke den Zusatzrost auch entgegen der Förderrichtung passieren kann, ohne dass es hierbei zu einer gegenseitigen Kollision kommt.
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Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn der erste Anlagebereich dem zweiten Anlagebereich in Förderrichtung der Reinigungsharke vorgeordnet ist. Gelangt die Reinigungsharke in Förderrichtung mit dem Zusatzrost in Kontakt, so erfolgt dieser Kontakt über den ersten Anlagebereich. Während des Weitertransports der Reinigungsharke kommt der Zusatzrost schließlich mit dem zweiten Anlagebereich in Kontakt, während sich der erste Anlagebereich wieder vom Zusatzrost entfernt.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der erste Anlagebereich und/oder der zweite Anlagebereich zumindest eine Laufrolle umfasst, die mit dem Zusatzrost bzw. dessen seitlichen Führungselement(en) in Kontakt bringbar ist. Die Führungsrollen ermöglichen eine reibungsarme Relativbewegung zwischen Reinigungsharke und Zusatzrost. Der erste Anlagebereich wird vorzugsweise durch mehrere Laufrollen gebildet, die über die Breite der Reinigungsharke verteilt gelagert sind. Alternativ oder zusätzlich zu der bzw. den Laufrolle(n) können generell auch Gleitelemente (z. B. in Form eines oder mehrerer Gleitklötze) zum Einsatz kommen.
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Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn das Führungselement des Zusatzrosts, welches vorzugsweise an einer oder beiden Seiten der Reinigungsharke angeordnet ist, im Betrieb der Vorrichtung stromaufwärts aus der Siebfläche des Zusatzrosts herausragt. Nähert sich die Reinigungsharke im Rückwärtsbetrieb (d. h. während ihrer Bewegung entgegen der Förderrichtung) dem Zusatzrost, so kommt sie über den oben beschriebenen zweiten Anlagebereich mit dem Führungselement in Kontakt, bevor sie in den Bereich der Roststäbe des Zusatzrosts gelangt. Eine Kollision zwischen den Roststäben und der Reinigungsharke wird hierdurch ausgeschlossen. Das Führungselement ist dabei vorzugsweise trapez- oder dreieckförmig ausgebildet und begrenzt den Zusatzrost vorzugsweise seitlich, d. h. in Querrichtung.
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Auch ist es von Vorteil, wenn das Führungselement eine Anlaufschräge aufweist, über die es mit dem wenigstens zweiten Anlagebereich der Reinigungsharke in Kontakt bringbar ist. Hierdurch wird ein sanftes Verschwenken des Zusatzrosts von der Betriebsstellung in die Passierstellung beim Bewegen der Reinigungsharke entgegen der Förderrichtung ermöglicht. Zudem kann die Anlaufschräge sicherstellen, dass der Übergang von der Passierstellung in die Betriebsstellung sanft erfolgt, wenn die Reinigungsharke den Zusatzrost in Förderrichtung passiert. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Reinigungsharke beim Verlassen des Bereichs zwischen Zusatzrost und Siebrost mit der Anlaufschräge des Zusatzrosts in Kontakt steht, so dass der Zusatzrost langsam in Richtung des Siebrosts verschwenkt wird.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer bekannten Siebvorrichtung,
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2 eine Frontansicht der Siebvorrichtung gemäß 1,
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3 bis 8 Seitenansichten eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung während des Umlaufs einer Reinigungsharke,
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9 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung mit Blick auf die Vorderseite des Siebrosts, und
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10 und 11 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung mit Blick auf die Rückseite des Zusatzrosts bei unterschiedlicher Stellung der Reinigungsharke.
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Vorab sei erwähnt, dass in Figuren, die mehrere gleichartige Bauteile zeigen, teilweise nur eines von mehreren gleichartigen Bauteilen mit Bezugszeichen versehen ist, um eine gute Übersichtlichkeit zu gewährleisten.
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1 zeigt eine in einen Abwasserkanal 22 integrierte Siebvorrichtung zum Abscheiden und Entfernen von Siebgut (z. B. in Form von Steinen, Ästen, etc.). Wie der Zusammenschau der 1 und 2 zu entnehmen ist, weist die Siebvorrichtung einen mittigen, in den Abwasserkanal 22 schräg von oben hineinragenden Siebrost 1 auf, der durch nicht gezeigte Befestigungsmittel mit der Kanalwand oder dem Gehäuse 23 der Siebvorrichtung verbunden ist.
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Ferner weist die Siebvorrichtung zwei mit Hilfe eines Antriebs 24 um den Siebrost 1 umlaufend bewegbare Umlaufketten 7 auf, die über mehrere dazwischenliegende Reinigungsharken 4 miteinander in Verbindung stehen (unter Umständen kann auch nur eine Reinigungsharke 4 ausreichend sein). Die Umlaufketten 7 sind über seitliche Führungen 8 in ihrer Bahn geführt, wobei die Führung 8 im oberen und unteren Umlenkbereich (wie gezeigt), aber auch in den dazwischenliegenden Bereichen platziert sein kann, in denen die Umlaufketten 7 in der Seitenansicht parallel zueinander verlaufen.
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Die Reinigungsharke 4 umfasst wiederum eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Reinigungszinken 9, die in die Zwischenräume 10 des Siebrosts 1 eingreifen, wenn sich die Reinigungsharke 4 durch Antreiben der Umlaufketten 7 in Förderrichtung (d. h. bezogen auf 1 im Uhrzeigersinn) an der stromaufwärts gerichteten Vorderseite 2 des Siebrosts 1 vorbeistreicht. Das vom Siebrost 1 zurückgehaltene Siebgut (die Abwasserströmung verläuft in 1 von links nach rechts) wird schließlich von der Reinigungsharke 4 bzw. deren Reinigungszinken 9 erfasst und nach oben gefördert. Nach Passieren des oberen Wendepunkts gelangt es schließlich, eventuell über ein Leitblech 25, in den Bereich einer Austragsöffnung 5 und von dort nach außen, beispielsweise in einen Container 20. Die Reinigungsharke 4 wird schließlich auf der Rückseite 17 des Siebrosts 1 wieder zum unteren Wendepunkte geführt, so dass der Kreislauf von vorne beginnen kann.
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Um zu verhindern, dass das Siebgut den Siebrost 1 im unteren Bereich (in dem der Siebrost 1 bedingt durch die umlaufenden Reinigungsharken 4 nicht bündig mit dem Kanalboden verlaufen kann) passiert, ist es bereits bekannt, einen Zusatzrost 3 am Kanalboden zu befestigen, der den unteren Bereich überbrückt.
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Da jedoch auch dieser nicht direkt an dem Siebrost 1 anliegen kann – schließlich muss die Reinigungsharke 4 den Bereich zwischen dem Siebrost 1 und dem Zusatzrost 3 durchlaufen können – kann auch in diesem Fall nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass Siebgut die Siebvorrichtung passiert.
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Um diesem Problem zu begegnen, wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Zusatzrost 3 beweglich zu lagern, so dass eine Relativbewegung zwischen Siebrost 1 und Zusatzrost 3 möglich ist.
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Der entscheidende Vorteil der Erfindung ergibt sich aus den 3 bis 8, die den unteren, dem Kanalboden benachbarten Bereich einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung zeigen, wobei die einzelnen Figuren einen möglichen Bewegungsablauf der Reinigungsharke 4 sowie des Zusatzrosts 3 dokumentieren.
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In seiner Betriebsstellung (3 und 8) liegt der Zusatzrost 3, der sich vorzugsweise über die senkrecht zur Blattebene verlaufende Breite des Siebrosts 1 erstreckt, entweder (wie gezeigt) an einem Anschlag 14, oder alternativ direkt an den Roststäben des Siebrosts 1 an. Im unteren Bereich ist er um eine Drehachse 12 schwenkbar gelagert, wobei der Zusatzrost 3 im Bereich der Drehachse 12 auf nicht gezeigte Weise in den (ebenfalls nicht gezeigten) Kanalboden übergehen sollte, um zu vermeiden, dass Siebgut die Siebvorrichtung zwischen Kanalboden und Drehachse 12 passieren kann. Denkbar ist es beispielsweise, zwischen Drehachse 12 oder einem die Drehachse 12 umgebenden Gehäuse 23 und dem Kanalboden eine Dichtlippe oder einen Dichtlappen anzuordnen, der einen Übergang vom Kanalboden auf die Siebfläche des Zusatzrosts 3 gewährleistet.
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Wird nun ein Reinigungsvorgang des Siebrosts 1 und damit auch des Zusatzrosts 3 von einer Steuerung initiiert, werden die beidseitig des Siebrosts 1 angeordneten Umlaufketten 7 mit Hilfe eines vorzugsweise im oberen Bereich des Siebrosts 1 angeordneten Antriebs 24 (vergleiche 1) im Uhrzeigersinn in Bewegung gesetzt. Die Umlaufketten 7 umfassen vorteilhafterweise Führungsrollen 21, die mit Hilfe einer entsprechenden Führung 8 entlang der gewünschten Umlaufbahn der Reinigungsharke 4 geführt werden.
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Nachdem nun ein erster Anlagebereich 15 der Reinigungsharke 4 (beispielsweise in Form einer oder mehrerer über die Breite der Reinigungsharke 4 verteilt angeordnete Laufrollen (vergleiche 9 bis 11)) mit einem oder mehreren Reinigungszinken 9 in Kontakt gekommen ist (4), bewirkt ein Weiterlaufen der Reinigungsharke 4 im Uhrzeigersinn und damit in Förderrichtung ein Verschwenken des Zusatzrosts 3 um seine Drehachse 12 in eine Passierstellung. Das Verschwenken wird dabei ausschließlich durch das Vorbeibewegen der Reinigungsharke 4 bewirkt, die den Zusatzrost 3 mit Hilfe des ersten Anlagebereichs 15 zur Seite (d. h. bezogen auf 4: nach links) drückt. Hierdurch entsteht schließlich ein Freiraum 11 zwischen Siebrost 1 und Zusatzrost 3, der ein Passieren der Reinigungsharke 4 erlaubt (= Passierstellung).
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Während der genannten Bewegung der Reinigungsharke 4 in Förderrichtung durchgreifen die beidseitig angeordneten Reinigungszinken 9 sowohl den Siebrost 1 von vorne als auch den verschwenkten Zusatzrost 3 von hinten.
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Hierbei wird anhaftendes Siebgut von den Siebflächen entfernt und nach oben zu der mit Bezug auf 1 genannten Austragsöffnung 5 gefördert.
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Ab einer bestimmten Stellung der Reinigungsharke 4 (vergleiche 5 und 6) gelangt schließlich ein zweiter Anlagebereich 16 der Reinigungsharke 4, die beispielsweise durch je eine seitlich angebrachte Laufrolle gebildet werden kann (vergleiche 9), mit dem Zusatzrost 3 in Kontakt. Der Zusatzrost 3 wird also von dem ersten Anlagebereich 15 auf den zweiten Anlagebereich 16 übergeben.
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Um ein übermäßiges Verschwenken des Zusatzrosts 3 zu vermeiden, kann es von Vorteil sein, wenn diesem ein Begrenzer 13, beispielsweise in Form eines Anschlagspuffers, zugeordnet ist. An diesem liegt der Zusatzrost 3 schließlich an, bevor er nach Passieren der Reinigungsharke 4 wieder in Richtung seiner Betriebsstellung verschwenkt wird (siehe 6 bis 8, welche zeitlich nacheinander liegende Zustände des Zusatzrosts 3 beim Passieren der Reinigungsharke 4 zeigen). Das Verschwenken kann hierbei federunterstützt oder aber lediglich schwerkraftbedingt erfolgen. Im letzteren Fall ist die Drehachse 12 des Zusatzrosts 3 bzw. der Begrenzer 13 derart platziert, dass der Schwerpunkt des Zusatzrosts 3 in jeder Stellung zwischen dem Siebrost 1 und der Drehachse 12 liegt. Dies stellt letztlich sicher, dass der Zusatzrost 3 bei Abwesenheit der Reinigungsharke 4 in diesem Bereich stets automatisch wieder in seine Betriebsstellung „zurückfällt“.
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Wie insbesondere aus 7 in Verbindung mit den 10 und 11 (gezeigt ist eine Ansicht auf die Rückseite 6 des Zusatzrosts 3 vom Freiraum 11 zwischen Siebrost 1 und Zusatzrost 3 aus gesehen) ersichtlich ist, liegen die den zweiten Anlagebereich 16 bildenden Laufrollen nicht an den Roststäben des Zusatzrosts 3 an. Vielmehr weist dieser vorzugsweise an seinen beiden Seiten ein beispielsweise trapez- oder dreieckförmiges Führungselement 19 auf, welches stromabwärts aus der Siebfläche des Zusatzrosts 3 herausragt (10 und 11 zeigen nur eine Seite, die zweite Seite ist entsprechend 9 vergleichbar ausgebildet).
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Das Führungselement 19 stellt einerseits sicher, dass der Zusatzrost 3 beim Verschwenken von der Passierstellung in die Betriebsstellung nicht unkontrolliert auf die Roststäbe des Siebrostes 1 aufschlägt und hierbei mit der Zeit entsprechende Beschädigungen bzw. eine übermäßige Lärmbelästigung hervorruft. Ein Vergleich der 10 und 11 zeigt in diesem Zusammenhang, dass der Zusatzrechen ab einer bestimmten Stellung der Reinigungsharke 4 nur noch über das oder die Führungselement(e) 19 an der Reinigungsharke 4 bzw. dem zweiten Anlagebereich 16 anliegt.
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Andererseits hat die Anordnung des Führungselements 19 (das entweder nur auf einer oder aber auch auf beiden Seiten des Zusatzrosts 3 angeordnet sein kann) den entscheidenden Vorteil, dass die Reinigungsharke 4 auch entgegen der Förderrichtung an dem Zusatzrost 3 vorbeigeführt werden kann, ohne dass es hierbei zu einer Kollision zwischen Reinigungsharke 4 und Zusatzrost 3 kommt. Ein derartiger Betrieb kann beispielsweise dann notwendig werden, wenn sich Siebgut im Siebrost 1 oder im Zusatzrost 3 derart verkeilt, dass die Reinigungsharke 4 nicht mehr in Förderrichtung bewegt werden kann.
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Ein entsprechender Bewegungsverlauf von Reinigungsharke 4 und Zusatzrost 3 ergibt sich, wenn man die 3 bis 8 in umgekehrter Reihenfolge betrachtet. In diesem Fall bewegt sich die Reinigungsharke 4 gegen den Uhrzeigersinn und gelangt mit dem Zusatzrechen zuerst über den zweiten Anlagebereich 16 in Kontakt. Da das Führungselement 19 vorzugsweise mit einer Anlaufschräge 18 versehen ist, wird der Zusatzrechen schließlich bei einer Weiterbewegung der Reinigungsharke 4 gegen die Förderrichtung von seiner Betriebsstellung in Richtung der Passierstellung verschwenkt. Die Reinigungsharke 4 bewegt sich schließlich zwischen dem verschwenkten Zusatzrechen und dem Siebrechen, d. h. durch den während des Verschwenkens entstandenen Freiraum 11, nach unten. Nach Passieren verschwenkt sich der Zusatzrechen wieder selbstständig in seine Betriebsstellung, so dass der kurzzeitig vorhandene Freiraum 11 wieder geschlossen wird und keine Lücke mehr zwischen Zusatzrechen und Siebrechen existiert, den das Siebgut passieren könnte.
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Im Übrigen ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind sämtliche Kombinationen der beschriebenen Einzelmerkmale, wie sie in den Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren gezeigt oder beschrieben sind und soweit eine entsprechende Kombination technisch möglich bzw. sinnvoll erscheint, Gegenstand der Erfindung.
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Beispielsweise kann auf die in den Figuren gezeigten Laufrollen verzichtet werden, so dass der erste Anlagebereich durch eine Oberfläche der Reinigungsharke gebildet wird. Auch ist der zweite Anlagebereich bzw. das Führungselement nicht zwingend notwendig (beispielsweise, wenn eine Bewegung der Reinigungsharke entgegen der Förderrichtung nicht gewünscht ist).
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Ebenso wäre es denkbar, das Gehäuse oder die Führung der Siebvorrichtung im Bereich der Umlaufketten mit zusätzlichen seitlichen Führungsschienen auszurüsten, an der die Reinigungsharke seitlich (d. h. bezogen auf 9 links und/oder rechts der Reinigungsharke) während ihrer Bewegung anliegt. Die Führungsschiene stellt schließlich sicher, dass die Reinigungsharke in Querrichtung (d. h. in 9 nach links oder rechts) nicht aus ihrer vorbestimmten Bahn abdriftet. Der gegenseitige Abstand der Führungsschienen ist dabei vorzugsweise relativ zueinander einstellbar, um die Lage der Reinigungsharke in Querrichtung derart justieren zu können, dass die Zinken derselben exakt in die Zwischenräume des Siebrosts bzw. des Zusatzrosts eingreifen. Fertigungstoleranzen können hierdurch ausgeglichen werden. Die Verstellung der Führungsschienen kann hierbei beispielsweise dadurch ermöglicht werden, dass die Führungsschienen über Langlöcher verfügen, die von stationär angeordneten Schraubverbindungen durchgriffen werden. Nach entsprechender Justierung werden die Schraubverbindungen schließlich festgezogen, so dass die Reinigungsharke seitlich geführt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Siebrost
- 2
- Vorderseite des Siebrosts
- 3
- Zusatzrost
- 4
- Reinigungsharke
- 5
- Austragsöffnung
- 6
- Rückseite des Zusatzrosts
- 7
- Umlaufkette
- 8
- Führung
- 9
- Reinigungszinken
- 10
- Zwischenraum
- 11
- Freiraum
- 12
- Drehachse
- 13
- Begrenzer
- 14
- Anschlag
- 15
- erster Anlagebereich
- 16
- zweiter Anlagebereich
- 17
- Rückseite des Siebrosts
- 18
- Anlaufschräge
- 19
- Führungselement
- 20
- Container
- 21
- Führungsrollen
- 22
- Abwasserkanal
- 23
- Gehäuse
- 24
- Antrieb
- 25
- Leitblech
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 58007010 A [0002]
- JP 55039534 A [0002]