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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Herstellung einer Pfosten- oder Riegelverbindung im Bereich des Fensterbaus. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein System zur Befestigung eines Pfostens oder Riegels an einem Mehrkammer-Kunststoffprofil, wie diese im Bereich des Fensterbaus zur Herstellung von Blendrahmen verwendet werden.
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Systeme zur Befestigung von Pfosten oder Riegeln an Kunststoffprofilen sind im Fensterbaus seit dem Beginn der Verwendung solcher Kunststoffprofile in den 60er Jahren hinlänglich bekannt. In der Regel wird hierbei ein sogenannter Pfostenverbinder am Blendrahmenprofil durch Verschraubung befestigt und hierauf dann das Pfosten- oder Riegelprofil aufgesteckt und durch Steckbolzen oder Verschraubungen fixiert. Die Pfostenverbinder sind dabei regelmäßig auf die konkreten Kunststoffprofile angepasst, so dass sie hieran zumeist satt anliegen.
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Die Anforderungen an Fenster und Türen in Bezug auf Dämmung und Sicherheitstechnik steigen unaufhörlich. Damit einher geht regelmäßig die Verwendung zunehmend schwererer Glasscheiben, so dass auch die mechanische Stabilität und Standfestigkeit der tragenden Konstruktionen, also der Blendrahmen, angepasst werden muss. Damit müssen auch eventuelle Pfosten- oder Riegelverbindungen höhere Lasten aufnehmen, dabei aber gleichzeitig möglichst geringfügigen Einfluss auf die Dämmeigenschaften und die Statik der die Pfosten oder Riegel tragenden Kunststoffprofile nehmen.
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Von besonderer Bedeutung ist dies im Fall der Verwendung beschäumter Mehrkammer-Kunststoffprofile für die Blendrahmen sowie gegebenenfalls auch für die Pfosten oder Riegel, da hier aufgrund des möglichen Wegfalls oder der verringerten Nutzung von Armierungsprofilen mitunter nur schlechte Möglichkeiten für eine sichere und stabile Befestigung der Pfostenverbinder gegeben sind.
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Vor diesem Hintergrund hat es die vorliegende Erfindung zur Aufgabe ein System zur Befestigung von Pfosten oder Riegeln an Mehrkammer-Kunststoffprofilen für den Fenster- und Türenbau zur Verfügung zu stellen, welches die Nachteile bekannter Befestigungssysteme überwindet und bevorzugt eine sichere, hohen Anforderungen an Stabilität und Standfestigkeit genügende Verbindung zwischen einem den Blendrahmen bildenden Mehrkammer-Kunststoffprofil und einem entsprechenden Pfosten- oder Riegelprofil bereit stellt.
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Diese und weitere Aufgaben werden durch ein System zur Befestigung von Pfosten oder Riegeln an Mehrkammer-Kunststoffprofilen gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Ausführungsformen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 9.
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Danach weist ein erfindungsgemäßes System zum Befestigen eines Pfostens oder eines Riegels an einem Mehrkammer-Kunststoffprofil mit einer Glasnut und ein im wesentlichen normal auf den Boden der Glasnut bezogenes erstes Außenmaß einen Pfostenverbinder auf, welcher ausgestaltet ist, um innerhalb des den Pfosten oder Riegel bildenden Kunststoffprofils so angeordnet und fixiert zu werden, dass die Stirnfläche des Pfostenverbinders zumindest teilweise im wesentlichen bündig mit der des Pfostens oder Riegels ist, wobei der Pfostenverbinder eine erste Stützfläche aufweist, die im wesentlichen normal zum Boden der Glasnut orientiert ist, und wobei eine Eingriffseinrichtung innerhalb des Pfostenverbinders angeordnet ist die so ausgestaltet ist, dass ein Eingriff mit einem korrespondierenden Befestigungselement herstellbar ist, und ein Verbindungselement, welches eine vorzugsweise parallelogrammförmige Grundplatte und eine Distanzhülse aufweist, wobei sich die Distanzhülse im wesentlichen normal von der Grundplatte über eine vorgegebene Länge weg erstreckt und wobei Grundplatte und Distanzhülse eine gemeinsame, korrespondierende Durchführung aufweisen, und die Distanzhülse an ihrer der Grundplatte abgewandten Seite eine zweite Stützfläche aufweist, die im wesentlichen normal zur Längsrichtung der Hülse orientiert ist.
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Erfindungsgemäß ist die vorgegebene Länge der Distanzhülse größer oder gleich dem ersten Außenmaß des Mehrkammer-Kunststoffprofils und die Distanzhülse ist dazu vorgesehen, in eine Durchführung am Mehrkammer-Kunststoffprofil bis zur Anlage der Grundplatte an einer Außenwandung desselben eingeführt zu werden, wobei durch den Eingriff eines Befestigungselements in die Eingriffseinrichtung eine Zugspannung zwischen Pfostenverbinder und Verbindungselement erzeugbar ist durch die die erste und zweite Stützfläche mit einer vorgegebenen Kraft flächig gegeneinander gepresst werden.
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Besonders bevorzugt wird das so ausgeführt erfindungsgemäße Befestigungssystem in Verbindung mit Mehrkammer-Kunststoffprofilen verwendet, die einen Schaumkern aus einem hochdämmenden, expandierten Polymerschaum aufweisen. Dennoch ist eine derartige Verwendung nicht zwingend notwendig sondern das erfindungsgemäße Befestigungssystem kann auch in Verbindung mit jedwedem anderen Mehrkammer-Kunststoffprofil, wie es im Fenster und Türenbau zur Herstellung von Blendrahmen zum Einsatz kommt verwendet werden.
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Durch das erfindungsgemäß ausgestaltete Befestigungssystem wird sicher gestellt, dass eine zuverlässige, dauerhafte und auch hohen Stabilitäts- und Standfestigkeitsanforderungen genügende Verbindung Zwischen Blendrahmenprofilen einerseits und Pfosten- oder Riegelprofilen andererseits hergestellt werden kann. Das Befestigungssystem ist dabei unabhängig von etwaigen Verschraubungen, die entweder in die Wandungen des Blendrahmenprofils eingesetzt werden oder aber in innerhalb des Blendrahmenprofils vorgesehene Armierungs- oder Aussteilungsprofile.
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Durch die großflächige Abstützung des Verbindungselements (mittels der Grundplatte) an der dem zu montierenden Pfostenverbinder abgewandten Außenwandung des Mehrkammer-Kunststoffprofils wird sicher gestellt, dass keine punktuellen Belastungen auf das Mehrkammer-Kunststoffprofil wirken, die beispielsweise zu einer Beschädigung der Außenwandung oder eines innerhalb des Mehrkammer-Kunststoffprofils vorgesehenen Schaumkerns führen könnten.
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Gleichzeitig wird durch die Ausbildung der Distanzhülse und der daran angeordneten zweiten Stützfläche, welche mit dem Pfostenverbinder korrespondierend so ausgeführt ist, dass beim flächigen Anpressen der zweiten Stützfläche gegen die erste Stützfläche mit einer vorgegebenen Kraft aufgrund eines Befestigungselements der Pfostenverbinder mit einer vorgegebenen Kraft an das Mehrkammer-Kunststoffprofil gepresst wird, eine stabile, sichere und dauerhafte Befestigung des Pfostenverbinders am Mehrkammer-Kunststoffprofil gewährleistet.
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Die Länge der Distanzhülse ist dabei sowohl auf die konkrete Ausgestaltung des Pfostenverbinders, insbesondere der Anordnung der ersten Stützfläche am Pfostenverbinder, als auch auf das erste Außenmaß des Mehrkammer-Kunststoffprofils abgestimmt, so dass beim flächigen Anpressen der zweiten Stützfläche gegen die erste Stützfläche mit einer vorgegebenen Kraft aufgrund eines Befestigungselements bevorzugt die gesamte Stirnfläche des Pfostenverbinders mit einer vorgegebenen Kraft an das Mehrkammer-Kunststoffprofil gepresst wird. Diese Kraft ist dabei ebenso wie im Falle der Abstützung des Verbindungselements mittels der Grundplatte so gewählt, dass keine punktuellen Belastungen seitens des Pfostenverbinders auf das Mehrkammer-Kunststoffprofil wirken, die beispielsweise zu einer Beschädigung der Außenwandung oder eines innerhalb des Mehrkammer-Kunststoffprofils vorgesehenen Schaumkerns führen könnten.
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Von besonderem Vorteil ist dabei, dass bei der Anbringung des Befestigungselements, beispielsweise in Form einer Maschinengewindeschraube, welche in eine innerhalb des Pfostenverbinders vorgesehene Mutter eingreift, ein Einschrauben der Schraube mit lediglich geringem Anzugsmoment erfolgt, bis zu dem Punkt, an dem erste und zweite Stützfläche flächig aufeinander zu liegen kommen. Ab diesem Punkt steigt das Anzugsmoment sprungartig an, was für den Monteur (mit oder ohne Drehmomentschlüssel) ein deutlich erkennbares Zeichen ist, dass die erste und zweite Stützfläche mit der vorgegebenen Kraft flächig gegeneinander gepresst werden.
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Hiernach ist somit auch gewährleistet, dass der Pfostenverbinder mit der vorgegebenen Kraft an das Mehrkammer-Kunststoffprofil gepresst wird, so dass ohne das Risiko einer Beschädigung des Mehrkammer-Kunststoffprofils eine stabile, sichere und dauerhafte Befestigung des Pfostenverbinders am Mehrkammer-Kunststoffprofil vorgenommen wurde. Bei dem erfindungsgemäßen System findet also nicht, wie im Stand der Technik durch das Einbringen und Anziehen des Befestigungselements, beispielsweise in Form einer Schraube lediglich eine Abstützung und ein Anpressen des Pfostenverbinders auf dem bzw. gegen das Blendrahmenprofil statt sondern es erfolgt gleichzeitig eine Abstützung und ein Anpressen der ersten Stützfläche auf der bzw. gegen die zweiten Stützfläche und eine Abstützung und ein Anpressen der Stirnfläche des Pfostenverbinders auf dem bzw. gegen das Mehrkammer-Kunststoffprofil.
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Insoweit erlaubt die vorliegende Erfindung somit auch eine deutlich vereinfachte aber dennoch zuverlässige Montage eines Pfostenverbinders am Mehrkammer-Kunststoffprofil, da ohne besondere Werkzeuganforderungen allein durch die konkrete Ausgestaltung der Länge der Distanzhülse des Verbindungselements und der Lage der Stützfläche des Pfostenverbinders für das jeweils gewählte Mehrkammer-Kunststoffprofil eine optimale Befestigung des Pfostenverbinders gewährleistet wird und zwar ohne, dass auf das Mehrkammer-Kunststoffprofil unerwünscht hohe Druck- oder Keilkräfte wirken, wie das ohne das erfindungsgemäße Befestigungssystem der Fall sein kann, wenn keine Aufwändigen Gegenmaßnahmen getroffen werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Verlauf der Stirnfläche des Pfostenverbinders zur Außenkontur des Mehrkammer-Kunststoffprofils zumindest im Bereich der Glasnut im wesentlichen invers ist, so dass eine flächige Anlage der Stirnfläche des Pfostenverbinders am Mehrkammer-Kunststoffprofil herstellbar ist. Hierdurch wird ein flächiger Sitz des Pfostenverbinders im Bereich der Glasnut sicher gestellt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Stützfläche des Pfostenverbinders bezüglich des Bodens der Glasnut um einen Betrag Δh parallel in Richtung des Innenbereichs des Pfostenverbinders verschoben. Die erste Stützfläche des Pfostenverbinders ist somit nicht mehr im wesentlichen bündig mit der Stirnfläche des Pfostenverbinders und damit im montierten Zustand auch mit der Stirnfläche des Pfosten- bzw. Riegelprofils sondern um den Abstand Δh in den Pfostenverbinder hinein verschoben. Die Länge der Distanzhülse des Verbindungselements ist dabei um im wesentlichen den gleichen Betrag größer, so dass zwar hinsichtlich der Montage und der Anpresskräfte der ersten und zweiten Stützfläche gegeneinander wie auch des Pfostenverbinders gegen das Mehrkammer-Kunststoffprofil das Gleiche wie vorstehend gilt, jedoch ragt ein Überstand Δh der Distanzhülse bei in das Mehrkammer-Kunststoffprofil eingestecktem Verbindungselement aus diesem heraus, so dass eine einfache und passgenaue Platzierung des Pfostenverbinders möglich ist.
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Vorteilhaft ist in diesem Fall, aber auch im Falle aller anderen Ausführungsformen, wenn die Durchführung für die Distanzhülse im Mehrkammer-Kunststoffprofil hinsichtlich ihres Querschnitts im wesentlichen dem Querschnitt der Distanzhülse entspricht, so dass die Distanzhülse, und damit auch das Verbindungselement im wesentlichen spielfrei in die Durchführung des Mehrkammer-Kunststoffprofils platzierbar ist. Insbesondere ist auch von Vorteil, wenn die erste Stützfläche innerhalb des Pfostenverbinders am Ende einer nach innen in den Pfostenverbinder hinein ragenden Ausnehmung angeordnet ist, wobei die Ausnehmung vorteilhafterweise ebenfalls einen Querschnitt aufweist, der im wesentlichen dem Querschnitt der Distanzhülse entspricht. Hierdurch wird bei eingestecktem Verbindungselement ein passgenaues Aufstecken des Pfostenverbinders ermöglicht, so dass dessen Befestigung durch das nachfolgende Einsetzen und Anziehen des Befestigungselementes deutlich vereinfacht wird.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Eingriffseinrichtung eine Mutter mit Maschinengewinde oder aber ein innerhalb des Pfostenverbinders in dessen Material eingeschnittenes Gewinde und bei dem Befestigungselement eine Schraube, vorzugsweise eine Maschinengewindeschraube oder aber eine Schraube aus einem geeigneten Kunststoff.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Eingriffseinrichtung eine im Pfostenverbinder gebildete Durchführung mit Hinterschnitt und das korrespondierende Befestigungselement ein Blindniet, der in die Durchführung eingesteckt und angezogen wird.
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Besonders bevorzugt kommt das erfindungsgemäße System zur Befestigung eines Pfosten oder Riegels in Verbindung mit Mehrkammer-Kunststoffprofilen zum Einsatz, welche einen Schaumkern aus einem hochdämmenden, expandierten Polymerschaum aufweisen. Zur Erzielung einer festen Verbindung zwischen Pfostenverbinder und Pfosten- oder Riegelprofil bei gleichzeitig möglichst geringem Einfluss auf die Dämmeigenschaften der verwendeten Profile ist der Pfostenverbinder bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbindungssystems so ausgeführt, dass dessen Außenkontur im wesentlichen dem Profilquerschnitt einer einzelnen Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils entspricht, so dass zwischen Pfostenverbinder und den die einzelne Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils bildenden Wandungen in Umfangsrichtung des Pfostenverbinders eine im wesentlichen formschlüssige Verbindung herstellbar ist.
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Bei der Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils, deren Profilquerschnitt im wesentlichen der Außenkontur des Pfostenverbinders entspricht handelt es sich bevorzugt um die den Schaumkern aus expandiertem hochdämmendem Schaum aufnehmende Profilkammer des Profils, die üblicherweise den größten aller Profilkammerquerschnitte aufweist. Im Rahmen einer Weiterbildung der Erfindung wird dabei der Pfostenverbinder in das Pfosten- bzw. Riegelprofil eingesteckt und hierein fixiert noch bevor das Beschäumen der entsprechenden Profilkammer mit hochdämmendem expandierenden Polymerschaum erfolgt, so dass der Polymerschaum auch in die innerhalb des Pfostenverbinders vorgesehenen Hohlräume und Durchführungen eindringt und hierin expandiert, so dass sogar im Bereich des Pfostenverbinders eine entsprechende Dämmwirkung durch den hochdämmenden expandierten Polymerschaum erzielt werden kann.
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In Fällen in denen der Pfostenverbinder nicht innerhalb des Profils mit beschäumt wird muss vor dem Einführen des Pfostenverbinders in das Profil entweder der hierin vorhandene Polymerschaum in dem Bereich entfernt werden, oder aber der Pfostenverbinder unter Druck in das Profil eingeführt und fixiert werden, so dass der Polymerschaum durch den Pfostenverbinder verdrängt und/oder komprimiert wird.
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Ein solches verdrängen und/oder komprimieren des Polymerschaums durch den Pfostenverbinder bei dessen Einführen oder Eindrücken in das Pfosten- oder Riegelprofils wird durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung erleichtert und sogar begünstigt, bei welcher zumindest die die Außenkontur des Pfostenverbinders bildenden Wandungen an der der ersten Stützfläche abgewandten Seite des Pfostenverbinders scharfkantig ausgeführt sind. Hierdurch wird ein erleichtertes Eindringen des Pfostenverbinders in den Polymerschaum ermöglicht und dieser, durch die zunehmende Wandstärke im Innenbereich des Pfostenverbinders komprimiert.
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In dem Fall, in dem der Polymerschaum aus dem Bereich in dem der Pfostenverbinder angeordnet wird vor dessen Einführen entfern wurde kann, nach dem Einbringen und zumindest vorläufigen Fixieren des Pfostenverbinders 10 in das Pfostenprofil 1 ein erneutes Beschäumen der Hohlräume des Pfostenverbinders erfolgen, so dass auch in diesem Bereich hochdämmender, expandierte Polymerschaum im Profil vorhanden ist.
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Eine Fixierung des Pfostenverbinders kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch erfolgen, dass wenigstens ein Außenmaß des Pfostenverbinders geringfügig größer ist als das korrespondierende Maß des Profilquerschnitts der einzelnen Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils, so dass zwischen Pfostenverbinder und zumindest zweier der die einzelne Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils bildenden Wandungen eine kraftschlüssige Verbindung herstellbar ist. Hierdurch erfolgt eine Verklemmung des Pfostenverbinders innerhalb des Pfosten- bzw. Riegelprofils, die zumindest ausreichend stark dafür sein kann, dass der Pfostenverbinder beim Beschäumen des Pfosten- oder Riegelprofils im Profil gehalten wird, bis der expandierende Polymerschaum ausgehärtet ist.
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Die durch die vorstehende Ausführungsform beschriebene Verklemmung kann auch insbesondere dann von Vorteil sein, jedoch nicht zwingend notwendig, wenn, wie bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, der Pfostenverbinder dadurch im Posten- oder Riegelprofil fixiert ist, dass zwischen Pfostenverbinder und Pfosten- oder Riegelprofil eine stoffschlüssige Verbindung, vorzugsweise eine flächige stoffschlüssige Verbindung vorgesehen ist. Eine entsprechende stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise durch ein Verkleben des Pfostenverbinders innerhalb des Posten- oder Riegelprofils gebildet werden.
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Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn der Pfostenverbinder, wie ausgeführt, eine Verklemmung des Pfostenverbinders zumindest zwischen zweier der die einzelne Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils bildenden Wandungen eine besteht, dafür aber im Bereich weiterer, die einzelne Profilkammer des Pfosten- oder Riegelprofils bildender Wandungen ein vorgegebener Freiraum zum Einspritzen eines Klebstoffs oder Kits bestehen bleibt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen und den Ansprüchen. Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3 eine schematische Darstellung eines Verbindungselements der in 1 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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4 eine schematische Darstellung eines Pfostenverbinders der in 1 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5 eine schematische Darstellung eines weiteren Pfostenverbinders zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Befestigungssystem.
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Im Rahmen der nachfolgenden Ausführungen beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Strukturelemente der verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen.
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1 zeigt einen Querschnitt durch ein Befestigungssystem gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung mit einem Pfostenverbinder 10, der innerhalb eines aus einem Mehrkammer-Kunststoffprofil mit Schaumkern gebildeten Pfostenprofils 1 angebracht ist, und einem Verbindungselement 20, welches in ein aus einem Mehrkammer-Kunststoffprofil mit Schaumkern gebildetes Blendrahmenprofil 2 eingesteckt ist. Sowohl das Blendrahmenprofil als auch das Pfostenprofil weisen eine Profilkammer 50 großen Querschnitts auf, welche im wesentlichen vollständig mit expandiertem, hochdämmendem Polymerschaummaterial ausgefüllt ist.
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Das Blendrahmenprofil 2 weist eine Glasnut 5 auf und ein im wesentlichen normal auf den Boden der Glasnut 5 bezogenes erstes Außenmaß p, welches bei dem in 1 gezeigten Profil zwischen Boden der Glasnut 5 und einer diesem im wesentlichen parallel gegenüber liegenden Außenwandung des Blendrahmenprofils 2 vorliegt. Das Verbindungselement 20 ist zumindest teilweise T-förmig ausgebildet und umfasst eine vorzugsweise parallelogrammförmige Grundplatte 24 und eine Distanzhülse 25, wobei die Grundplatte im Verhältnis zum Durchmesser der Distanzhülse eine große Fläche aufweist, um eine großflächige Abstützung der Grundplatte 24 am Blendrahmenprofil zu ermöglichen, so dass keine wesentlichen punktuellen Kräfte oder Keilkräfte auf das Blendrahmenprofil wirken.
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Die Distanzhülse 25 des Verbindungselements erstreckt sich im wesentlichen normal von der Grundplatte 24 über eine Länge h weg, wobei Grundplatte 24 und Distanzhülse 25 eine gemeinsame, korrespondierende Durchführung 23 aufweisen. Die Wandstärke der Distanzhülse 25 ist in dem in 1 gezeigten Fall so gewählt, dass sie in etwa dem Maß der Durchführung 23 der Distanzhülse 25 entspricht wodurch die Distanzhülse an ihrer der Grundplatte 24 abgewandten Seite eine zweite Stützfläche 31 aufweist. Die zweite Stützfläche ist im wesentlichen normal zur Längsrichtung der Hülse orientiert.
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Die Länge h der Distanzhülse 25 entspricht dem ersten Außenmaß p des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2. Im Mehrkammer-Kunststoffprofil 2 ist eine im wesentlichen senkrecht zum Boden der Glasnut 5 verlaufend Durchführung eingebracht, beispielsweise durch Bohren, welche einen Querschnitt aufweist, der im wesentlichen dem Querschnitt der Distanzhülse entspricht, jedoch geringfügig größer als dieser ist, so dass die Distanzhülse 25 in die Durchführung des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 eingeführt zu werden bis die Grundplatte 24 an einer Außenwandung des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 zur Anlage kommt. Bevorzugt handelt es sich bei der Außenwandung an der die Grundplatte 24 zur Anlage kommt um eine zum Boden der Glasnut 5 zumindest teilweise parallel verlaufende Außenwandung, so dass die Grundplatte 24 flächig an der Außenwandung des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 anliegt.
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Eine in einer solchen Durchführung 23 des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 angeordnete Distanzhülse – und damit auch das Verbindungselement – ist im wesentlichen spielfrei im Mehrkammer-Kunststoffprofil platziert.
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In dem in 1 gezeigten Fall kommt bei vollständig in das Mehrkammer-Kunststoffprofil 2 eingestecktem Verbindungselement 20 die zweite Anlagefläche 31 im wesentlichen in der Ebene des Bodens der Glasnut 5 zu liegen.
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Der Pfostenverbinder des erfindungsgemäßen Verbindungssystems ist innerhalb des den Pfosten 1 bildenden Kunststoffprofils so angeordnet und fixiert, dass die Stirnfläche des Pfostenverbinders 10 im wesentlichen bündig mit der Stirnfläche des Pfostenprofils ist. Die Außenkontur des Pfostenverbinders 10 entspricht dabei im wesentlichen dem Profilquerschnitt einer einzelnen Profilkammer 50 des Pfostenprofils, so dass zwischen Pfostenverbinder 10 und den die einzelne Profilkammer 50 des Pfostenprofils 1 bildenden Wandungen 12 in Umfangsrichtung des Pfostenverbinders 10 eine im wesentlichen formschlüssige Verbindung besteht, die im dem in 1 gezeigten Fall durch eine flächige Verklebung zwischen den Wandungen 12 des Pfostenprofils und den die Außenkontur des Pfostenverbinders bildenden Wandungen 11 fixiert ist.
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Der Pfostenverbinder 10 weist eine erste Stützfläche 30 an dessen dem Blendrahmenprofil zugewandter Seite auf, die im wesentlichen normal zum Boden der Glasnut 5 orientiert ist und in der Stirnebene des Pfostenverbinders liegt. Zumindest im Bereich der Glasnut 5 des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 ist der Verlauf der Stirnfläche des Pfostenverbinders 10 dabei zur Außenkontur des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 im wesentlichen invers, so dass, wie dargestellt, eine flächige Anlage der Stirnfläche des Pfostenverbinders 10 am Mehrkammer-Kunststoffprofil 2 besteht.
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Indem in 1 gezeigten Fall sind zur Verbesserung der Abdichtung zwischen Pfostenprofil und Blendrahmenprofil zudem Dichtflächen aus einem weichelastischen Material zwischen Pfostenverbinder 10 und Blendrahmenprofil 2 angeordnet (dicke Linien ohne Bezugszeichen) und zwar zum einen im Bereich der Glasnut 5 und zum anderen im Bereich des mittleren Dichtfalzes und der Entwässerungsmulde.
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Innerhalb des Pfostenverbinders 10 ist eine selbstsichernde Mutter 120 fest angeordnet, bevorzugt so, dass diese lage- und drehfest in dem Pfostenverbinder 10 aufgenommen ist. Wie in 1 gezeigt ist, wird durch den Eingriff der Maschinengewindeschraube 110 in die Mutter 120 eine Zugspannung zwischen Pfostenverbinder 10 und Verbindungselement 20 erzeugt durch die die erste Stützfläche 30 des Pfostenverbinders mit einer vorgegebenen Kraft flächig gegen die zweite Stützfläche 31 des Verbindungselements 20 gepresst wird. Gleichzeitig sind die Länge der Distanzhülse 25, die Lage der ersten Stützfläche 30 am Pfostenverbinder (also die konkrete Ausgestaltung des Pfostenverbinders 10) und das Außenmaß p des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 so aufeinander abgestimmt, dass bei vorgegebenem Druck zwischen erster und zweiter Stützfläche 30, 31 auch ein vorgegebener Anpressdruck des Pfostenverbinders 10 an das Mehrkammer-Kunststoffprofil 2 vorliegt.
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Dadurch wird, wie dargestellt, eine im wesentlichen flächige Anlage des Pfostenverbinders 10 gegen das Blendrahmenprofil erzielt und, durch die flächigen Anlagen des Pfostenverbinders, der Grundplatte 24 des Verbindungselements und der ersten mit der zweiten Stützfläche eine mechanisch stabile, kippfeste und vor allem standfeste Verbindung geschaffen. Insbesondere ist sicher gestellt, dass trotz fester Verbindung zwischen Pfosten und Blendrahmen eine Verformung des Blendrahmenprofils beispielsweise durch punktuelle Belastungen oder Verkeilungen vermieden werden.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Distanzhülse 25 eine Länge h auf, die größer als das erste Außenmaß p des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 ist und somit, bei vollständig eingeschobener Distanzhülse 25 ein geringfügiger Überstand der Distanzhülse 25 über den Boden der Glasnut 5 hinaus besteht. Insbesondere ist die die Länge der Distanzhülse 25 um Δh größer als das erste Außenmaß p des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2, so dass die zweite Stützfläche 31 des Verbindungselements 20 um die Distanz Δh parallel in Richtung des Innenbereichs des Pfostenverbinders 10 verschoben ist.
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Gleichermaßen ist der Pfostenverbinder bei dieser Ausführungsform der Erfindung so ausgeführt, dass die erste Stützfläche 30 des Pfostenverbinders 10 bezüglich des Bodens der Glasnut 5 oder auch bezüglich dessen dem Blendrahmenprofil zugewandten Stirnfläche des Pfostenverbinders 10 um einen Betrag, d.h. eine Distanz Δh parallel in Richtung des Innenbereichs des Pfostenverbinders 10 verschoben ist.
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Auf diese Weise wird durch den Eingriff der Maschinengewindeschraube 110 in die Mutter 120 eine Zugspannung zwischen Pfostenverbinder 10 und Verbindungselement 20 ebenfalls in der Weise erzeugt dass die erste Stützfläche 30 des Pfostenverbinders und die zweite Stützfläche 31 der Distanzhülse mit einer vorgegebenen Kraft flächig gegeneinander gepresst werden. Gleichzeitig sind die Länge der Distanzhülse 25, die Lage der ersten Stützfläche 30 am Pfostenverbinder (also die konkrete Ausgestaltung des Pfostenverbinders 10) und das Außenmaß p des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 auch in diesem Fall so aufeinander abgestimmt, dass bei vorgegebenem Druck zwischen erster und zweiter Stützfläche 30, 31 auch ein vorgegebener Anpressdruck des Pfostenverbinders 10 an das Mehrkammer-Kunststoffprofil 2, wie im Falle der Ausführungsform gemäß 1, vorliegt.
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Die erste Stützfläche 30 des Pfostenverbinders 10 ist innerhalb des Pfostenverbinders 10 am Ende einer nach innen in den Pfostenverbinder 10 hinein ragenden Ausnehmung angeordnet, wobei die Ausnehmung vorteilhafterweise ebenfalls einen Querschnitt aufweist, der im wesentlichen dem Querschnitt der Distanzhülse 25 entspricht. Hierdurch wird bei eingestecktem Verbindungselement 20 ein passgenaues Aufstecken des Pfostenverbinders 10 ermöglicht, so dass dessen Befestigung durch das nachfolgende Einsetzen und Anziehen der Maschinengewindeschraube 110 deutlich vereinfacht wird. Insbesondere ist auf diese Weise auch eine einfache und höchst genaue Platzierung des Pfostenverbinders 10 möglich.
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3 zeigt ein Verbindungselement 20 eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems in Schrägansicht. Deutlich erkennbar ist, dass die Grundplatte 24 eine bezüglich der Querschnittsfläche der Distanzhülse 25 erheblich größere Fläche aufweist, um eine flächige und möglichst lastverteilte Anlage an der Außenwandung des Mehrkammer-Kunststoffprofils 2 zu gewährleisten. Die Distanzhülse 25 erstreckt sich von der Grundplatte 24 aus im wesentlichen senkrecht und weist eine Durchführung 23 auf, die mit einer Durchführung an der Grundplatte korrespondiert. Grundplatte 24 und Distanzhülse 25 sind bevorzugt einstückig ausgeführt, insbesondere im Rahmen eines Kunststoff-Spritzgussprozesses in einem Spritzgang gegossen.
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Die Distanzhülse weist an ihrer der Grundplatte abgewandten Seite die zweite Stützfläche 31 auf, welche dazu vorgesehen ist, im wesentlichen flächig an einer ersten Stützfläche 30 eines Pfostenverbinders 10 zur Anlage zu kommen. Eine Maschinengewindeschraube 110 ist von unten in die Durchführung 23 eingesteckt, um mit einer korrespondierenden Mutter 120 in einem Pfostenverbinder 10 in Eingriff gebracht und angezogen zu werden, bevorzugt mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen zu werden, so dass zwischen erster und zweiter Stützfläche 30, 31 eine Pressung vorgegebener Kraft hergestellt wird.
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4 zeigt einen Pfostenverbinder 10 eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems in Schrägansicht. Die durch die Wandungen 11 gebildete Außenkontur des Pfostenverbinders 10 entspricht im wesentlichen dem Profilquerschnitt einer einzelnen Profilkammer 50 des Pfostenprofils 1, wobei innerhalb des Pfostenverbinders 10, bevorzugt in dessen Längsrichtung, also der Richtung, in welcher der Pfostenverbinder 10 in das Pfostenprofil eingeschoben wird, sich erstreckende Holkammern vorgesehen sind. Die Holkammern sind so ausgeführt, dass ein expandierender, hochdämmender Polymerschaum gut eindringen und die Hohlkammern im wesentlichen vollständig ausfüllen kann, so dass das Pfostenprofil 1 im Bereich des eingeschobenen Pfostenverbinders 10 ebenfalls gute Dämmungseigenschaften aufweist.
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Der Pfostenverbinder 10 ist einstückig ausgeführt und wird bevorzugt mittels eines Kunststoff-Spritzgussprozesses hergestellt, wobei die Mutter 120 durch eine seitliche Einführöffnung nach dem Herstellungsprozess in den Pfostenverbinder 10 eingeführt und hierin bevorzugt form- und/oder kraftschlüssig aufgenommen wird, so dass die Mutter 120 fest innerhalb des Pfostenverbinders 10 angeordnet ist, bevorzugt lage- und drehfest im Pfostenverbinder 10 aufgenommen ist.
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Bei der in 5 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die den Pfostenverbinder bildenden Wandungen 11 und Stütz- bzw. Versteifungsstege 13 an der der ersten Stützfläche 30 abgewandten Seite des Pfostenverbinders scharfkantig ausgeführt. Auf diese Weise wird es möglich, den Pfostenverbinder in ein Pfostenprofil mit einem innerhalb einer einzelnen Profilkammer vorgesehenen Schaumkern aus hochdämmendem Polymerschaum einzuführen, wobei durch die scharfkantig ausgeführten Wandungen 11 und Stütz- bzw. Versteifungsstege 13 der Polymerschaum innerhalb der Profilkammer 50 verdrängt und/oder komprimiert wird.
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Durch die scharfkantige Ausführung wird somit ein erleichtertes Eindringen des Pfostenverbinders in den Polymerschaum ermöglicht und dieser, durch die zunehmende Wandstärke der Wandungen 11 und Stütz- bzw. Versteifungsstege 13 zum Innenbereich des Pfostenverbinders hin in dessen Holkammern hinein gepresst und dabei komprimiert.
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Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergeben sich durch die Kombination vorstehend in Verbindung mit unterschiedlichen Ausführungsformen beschriebener Merkmale. Derartige Kombinationen sollen daher ausdrücklich als offenbart und vom Schutz mit umfasst gelten. eine Beschreibung dieser Ausführungsbeispiele im Einzelnen wurde lediglich im Interesse einer knappen Darstellung der Erfindung ausgelassen, ist aber vom Fachmann ohne weiteres zu ergänzen.