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Es werden eine Lichtquelle und ein Fahrzeug mit Lichtquelle angegeben.
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In üblichen Scheinwerfersystemen für Kraftfahrzeuge, die auf Leuchtdioden (LEDs) basieren, werden üblicherweise separate optische Komponenten, also Lichtquellen mit eigens zugeordneten separaten Reflektoren verwendet, um unterschiedliche Lichtfunktionen verwirklichen zu können. Beispielsweise sind Scheinwerfersysteme bekannt, die einen Scheinwerfer für das Abblendlicht und einen weiteren Scheinwerfer für das Tagfahrlicht aufweisen, die in getrennten oder auch in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
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Weiterhin ist es bekannt, beispielsweise bei LED-basierten Projektionssystemen unterschiedlich Lichtfunktionen über unterschiedliche Shutter zu realisieren.
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Zumindest eine Aufgabe von bestimmten Ausführungsformen ist es, eine Lichtquelle mit veränderbarer Abstrahlcharakteristik anzugeben. Eine weitere Aufgabe von bestimmten Ausführungsformen ist es, ein Fahrzeug mit einer Lichtquelle anzugeben.
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Diese Aufgaben werden durch Gegenstände gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des Gegenstands und des Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet und gehen weiterhin aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist eine Lichtquelle eine erste Leuchteinheit mit zumindest einem Leuchtdiodenchip und eine zweite Leuchteinheit mit zumindest einem weiteren Leuchtdiodenchip auf. Weiterhin weist die Lichtquelle einen Reflektor auf, auf den die erste und die zweite Leuchteinheit getrennt voneinander schaltbar im Betrieb Licht abstrahlen, wobei die erste Leuchteinheit mit dem Reflektor eine erste Abstrahlcharakteristik und die zweite Leuchteinheit mit dem Reflektor eine zweite Abstrahlcharakteristik der Lichtquelle bewirken. Die Abstrahlcharakteristiken sind getrennt voneinander schaltbar, indem die erste und zweite Leuchteinheit getrennt voneinander schaltbar sind. Dabei bewirken die erste und die zweite Leuchteinheit zwei von der Lichtquelle abstrahlbare, getrennt voneinander schaltbare unterschiedliche Abstrahlcharakteristiken. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass durch abwechselndes Einschalten, also durch Hin- und Herschalten zwischen der ersten und zweiten Leuchteinheit, zwischen der ersten und zweiten Abstrahlcharakteristik der Lichtquelle gewechselt werden kann.
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Mit Vorteil ist es bei der hier beschriebenen Lichtquelle somit möglich, zwei unterschiedliche Lichtfunktionen in Form der unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken mit ein und demselben Reflektor zu erreichen.
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Die Leuchtdiodenchips der Leuchteinheiten sind so zum Reflektor angeordnet, dass zumindest ein Großteil des jeweils von den Leuchtdiodenchips abgestrahlten Lichts auf den Reflektor abgestrahlt wird. Das kann insbesondere bedeuten, dass der Reflektor derart ausgebildet ist, dass er den jeweiligen Abstrahlungsraumwinkelbereich der ersten und zweiten Leuchteinheit überdeckt.
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Besonders bevorzugt sind die Leuchteinheiten so ausgebildet, dass das von der ersten Leuchteinheit abgestrahlte Licht und das von der zweiten Leuchteinheit abgestrahlte Licht jeweils eine Hauptabstrahlrichtung aufweisen und die beiden Hauptabstrahlrichtungen parallel zueinander sind. Mit anderen Worten strahlen die erste und die zweite Leuchteinheit besonders bevorzugt Licht in zueinander parallelen Richtungen ab. Der Reflektor kann ein derartige Form aufweisen, dass allein durch die Positionierung der ersten Leuchteinheit und der zweiten Leuchteinheit an verschiedenen Positionen relativ zum Reflektor die unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken erreicht werden können, ohne dass die Abstrahlrichtungen der Leuchteinheiten unterschiedlich zueinander sind. Dadurch kann es mit Vorteil möglich sein, die Leuchtdiodenchips der ersten und zweiten Leuchteinheit parallel zueinander anzuordnen.
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Durch die unterschiedliche Position der ersten und zweiten Leuchteinheit können sich die Einfallswinkel des von der ersten Leuchteinheit auf den Reflektor eingestrahlten Lichts und des von der zweiten Leuchteinheit auf den Reflektor eingestrahlten Lichts unterscheiden. Dadurch kann es möglich sein, dass durch jede Leuchteinheit jeweils der gesamte Reflektor ausgeleuchtet und gleichzeitig die unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken erreicht werden können.
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Je nach gewünschten Abstrahlcharakteristiken für das Licht der ersten und zweiten Leuchteinheit kann der Reflektor eine Form aufweisen, die zumindest als Teil eines Ellipsoiden, eines Paraboloiden, einer Kugel, einer Freiformfläche oder einer Kombination hieraus ausgebildet ist.
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Der Reflektor kann einen Kunststoff oder ein Metall, etwa Aluminium, aufweisen. Weiterhin kann der Reflektor eine reflektierende Beschichtung, beispielsweise eine Metallbeschichtung wie etwa eine Silberbeschichtung, aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist ein Leuchtdiodenchip, also der jeweilige zumindest eine Leuchtdiodenchip der ersten und/oder der zweiten Leuchteinheit zumindest eine Halbleiterschichtenfolge auf, die geeignet ist, im Betrieb Licht zu erzeugen. Die Leuchtdiodenchips der hier beschriebenen Lichtquelle können insbesondere so ausgebildet sein, dass die erste und die zweite Leuchteinheit jeweils weißes Licht abstrahlen. Dazu können die Leuchtdiodenchips beispielsweise kurzwelliges Licht, also etwa ultraviolettes bis grünes Licht, abstrahlen, das durch einen beispielsweise in Form einer Beschichtung oder eines Wellenlängenkonversionselements auf einem Leuchtdiodenchip angeordneten Wellenlängenkonversionsstoff teilweise in längerwelliges Licht, beispielsweise blaues und/oder grünes und/oder gelbes und/oder rotes Licht, umgewandet wird, so dass die Überlagerung des kurzwelligen und des längerwelligen Lichts weißes Licht ergibt. Materialien und Aufbau einer Licht emittierenden Halbleiterschichtenfolge, eines geeigneten Wellenlängenkonversionselements sowie weiterer Elemente von Leuchtdiodenchips sind dem Fachmann bekannt und werden daher an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die erste und zweite Leuchteinheit gleich ausgebildet und strahlen Licht mit dem gleichen Farbeindruck, insbesondere einem gleichen weißen Farbeindruck, ab. Alternativ hierzu können die erste und zweite Leuchteinheit unterschiedliches Licht abstrahlen. Beispielsweise können eine der Leuchteinheiten warmweißes Licht und die andere kaltweißes Licht abstrahlen, so dass durch die Leuchteinheiten zusätzlich zur unterschiedlichen Abstrahlcharakteristik auch ein unterschiedlicher Farbeindruck erreicht werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die erste Leuchteinheit und die zweite Leuchteinheit auf einem gemeinsamen Träger angeordnet. Der gemeinsame Träger kann beispielsweise durch eine Platine, eine Leiterplatte, ein Kunststoffgehäuse oder einen Keramikträger gebildet sein, auf dem die Leuchtdiodenchips der Leuchteinheiten montiert sind.
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Alternativ hierzu kann es auch möglich sein, dass jede Leuchtdiodeneinheit einen eigenen Träger für die jeweiligen Leuchtdiodenchips aufweist. Weiterhin kann es auch möglich sein, dass jeder Leuchtdiodenchip der ersten und/oder der zweiten Leuchteinheit einen eigenen Träger aufweist.
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Weiterhin können die erste Leuchteinheit und/oder die zweite Leuchteinheit weitere Elemente wie etwa eine Verkapselung, ein Licht lenkendes optisches Element, etwa eine Linse, und/oder elektrische Kontakte aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die erste oder die zweite Leuchteinheit und besonders bevorzugt beide Leuchteinheiten jeweils eine Mehrzahl von Leuchtdiodenchips auf. Beispielsweise kann eine Mehrzahl von Leuchtdiodenchips einer Leuchteinheit zeilenförmige angeordnet sein. Insbesondere können auch beide Leuchteinheiten jeweils zeilenförmig angeordnete Leuchtdiodenchips aufweisen. Die Zeilen können dabei parallel zueinander und nebeneinander angeordnet sein. Mit anderen Worten können die erste und die zweite Leuchteinheit eine zweidimensionale, matrixartige Anordnung von Leuchtdiodenchips aufweisen. Durch eine derartige zweidimensionale Anordnung der Leuchtdiodenchips können die erste und zweite Leuchteinheit kompakt und mit geringem Platzbedarf ausgebildet werden. Insbesondere eignet sich eine solche zweidimensionale Anordnung der Leuchtdiodenchips für eine Anordnung der ersten und zweiten Leuchteinheit auf einem gemeinsamen Träger, wie weiter oben beschrieben. Die Leuchtdiodenchips der ersten Leuchteinheit bilden dabei eine erste Zeile von Leuchtdiodenchips, während die Leuchtdiodenchips der zweiten Leuchteinheit eine daneben angeordnete zweite Zeile von Leuchtdiodenchips bilden. Dadurch ist es möglich, die Leuchtdiodenchips in Form eines Moduls mit der ersten Leuchteinheit und der zweiten Leuchteinheit zu realisieren, das beispielsweise für eine Scheinwerferanwendung der Lichtquelle leicht austauschbar ist und leicht angepasst werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Lichtquelle als Schienwerfer ausgebildet. Die Lichtquelle kann hierzu beispielsweise ein Gehäuse aufweisen, in dem die erste und die zweite Leuchteinheit sowie der gemeinsame Reflektor angeordnet sind. Weiterhin kann das Gehäuse eine transparente und insbesondere optisch klare Abdeckung, beispielsweise eine Kunststoff oder Glasabdeckung, aufweisen, die dem Reflektor im Strahlengang des von den Leuchteinheiten abgestrahlten Lichts nachgeordnet ist. Der Scheinwerfer kann insbesondere zusätzlich zum Reflektor keine die Abstrahlcharakteristiken unterschiedlich beeinflussenden optischen Komponenten aufweisen, so dass die Abstrahlcharakteristiken des Scheinwerfers allein durch die Abstrahlcharakteristiken der Lichtquelle und dadurch allein durch die Anordnung der Leuchteinheiten zum gemeinsamen Reflektor bestimmt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Lichtquelle als Fahrzeugscheinwerfer ausgebildet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist ein Fahrzeug einen Fahrzeugscheinwerfer auf, der die vorgenannte Lichtquelle aufweist, wobei zusammen mit dem gemeinsamen Reflektor die erste Leuchteinheit die Abstrahlcharakteristik eines Fernlichts und die zweite Leuchteinheit die Abstrahlcharakteristik eines Abblendlichts oder eines Tagfahrlichts bewirken kann. Alternativ hierzu ist es beispielsweise auch möglich, dass die erste Leuchteinheit die Abstrahlcharakteristik eines Abblendlichts und die zweite Leuchteinheit die Abstrahlcharakteristik eines Tagfahrlichts bewirken.
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Das Fahrzeug kann beispielsweise ein Kraftwagen wie etwa ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen, ein Kraftrad wie etwa ein Motorrad, ein Moped oder ein Motorroller, oder ein Fahrrad sein.
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Durch die hier beschriebene Lichtquelle kann es somit möglich sein, einen kompakten Fahrzeugscheinwerfer mit reduzierter Systemkomplexität zu erhalten, bei dem es möglich ist, mithilfe der Lichtquelle mit nur einem Reflektor und den zwei Leuchteinheiten zwischen den verschiedenen Lichtfunktionen, also beispielsweise zwischen einer Abblend- und einer Fernlichtfunktion, hin und her zu schalten. Hierdurch können neue Designmöglichkeiten bei der Entwicklung von Kraftfahrzeugen entstehen, da zur Realisierung verschiedener Lichtfunktionen nur noch ein Scheinwerfer mit einem einzigen Reflektor verwendet werden muss.
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Im Vergleich zum Stand der Technik ist es somit durch die hier beschriebene Lichtquelle nicht mehr nötig, in einem Scheinwerfersystem separate optische Komponenten mit jeweils eigenen Reflektoren zu verwenden, um unterschiedliche Lichtfunktionen realisieren zu können.
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Weiterhin kann es auch möglich sein, dass die Lichtquelle beispielsweise als Blitzlichtscheinwerfer ausgebildet ist. Darüber hinaus kann eine Blitzvorrichtung einen Blitzlichtscheinwerfer mit der vorgenannten Lichtquelle aufweisen, wobei die erste Leuchteinheit und die zweite Leuchteinheit unterschiedliche Abstrahlcharakteristiken, beispielsweise eine Abstrahlcharakteristik zur direkten Beleuchtung eines Objekts und eine Abstrahlcharakteristik zur indirekten Beleuchtung eines Objekts, ermöglichen können.
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Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Lichtquelle gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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2A eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Lichtquelle gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
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2B und 2C schematische Darstellungen von ersten und zweiten Leuchteinheiten gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
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3A bis 4B Simulationen von Abstrahlcharakteristiken und
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5A und 5B schematische Darstellungen von Fahrzeugen mit Lichtquellen gemäß weiteren Ausführungsbeispielen.
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In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente, wie zum Beispiel Schichten, Bauteile, Bauelemente und Bereiche, zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Lichtquelle 100 gezeigt, die eine erste Leuchteinheit 1 und eine zweite Leuchteinheit 2 sowie einen gemeinsamen Reflektor 3 aufweist.
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Die erste Leuchteinheit 1 weist zumindest einen Leuchtdiodenchip 11 auf, der im Betrieb Licht auf den Reflektor 3 abstrahlt. Die gepunkteten Linien stellen dabei einige mögliche Lichtwege des von der ersten Leuchteinheit 1 abgestrahlten Lichts dar. Die zweite Leuchteinheit 2 weist ebenfall zumindest einen Leuchtdiodenchip 12 auf, der im Betrieb ebenfalls Licht auf den Reflektor 3 abstrahlt, wobei die gestrichelten Linien einige möglichen Lichtwege der zweiten Leuchteinheit 2 darstellen. Das vom Reflektor 3 abgestrahlte Licht der ersten Leuchteinheit 1 ergibt eine erste Abstrahlcharakteristik 10 der Lichtquelle 100, das vom Reflektor 3 abgestrahlte Licht der zweiten Leuchteinheit 2 ergibt eine davon verschiedene zweite Abstrahlcharakteristik 20 der Lichtquelle 100.
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Die ersten und die zweite Leuchteinheit 1, 2 sind derart ausgebildet, dass möglichst der gesamte Reflektor angestrahlt wird. Insbesondere sind die Leuchteinheiten 1 und 2 nebeneinander mit einer jeweils parallelen Hauptabstrahlrichtung angeordnet, sodass sich die Einfallswinkel des jeweils abgestrahlten Lichts am Reflektor 3 unterscheiden. Dadurch sind die voneinander unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken 10, 20 möglich, die in 1 angedeutet sind.
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Die erste Leuchteinheit 1 und die zweite Leuchteinheit 2 können getrennt voneinander geschaltet werden, sodass durch Hin- und Herschalten zwischen der ersten und der zweiten Leuchteinheit 1, 2 die unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken 10, 20 von der Lichtquelle 100 abgestrahlt werden können. Dadurch können unterschiedliche Lichtfunktionen mit ein und demselben Reflektor realisiert werden.
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In 5A ist beispielsweise ein als Personenkraftwagen ausgebildetes Fahrzeug 500 gezeigt, das die Lichtquelle 100 als Fahrzeugscheinwerfer 5 aufweist. Die in 1 angedeutete Abstrahlcharakteristik 10 entspricht dabei beispielsweise der Lichtfunktion "Fernlicht", während die in 1 angedeutete Abstrahlcharakteristik 20 der Lichtfunktion "Abblendlicht" entsprechen kann.
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In 5B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugs 501 in Form eines Motorrads gezeigt, das die Lichtquelle 100 als Fahrzeugscheinwerfer 5 aufweist. Auch in diesem Fall kann durch die in 1 angedeuteten getrennt voneinander schaltbaren Abstrahlcharakteristiken 10, 20 der Lichtquelle 100 ein Hin- und Herschalten zwischen den Lichtfunktionen „Fernlicht“ und „Abblendlicht“ erreicht werden.
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Die Fahrzeugscheinwerfer 5 der in den 5A und 5B gezeigten Ausführungsbeispiele können weitere Elemente wie etwa ein Gehäuse für die Lichtquelle 100 aufweisen, in dem die Leuchteinheiten 1, 2 und der gemeinsame Reflektor 3 montiert sind.
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Weiterhin ist es beispielsweise auch möglich, dass beispielsweise die Abstrahlcharakteristik 10 einem Tagfahrlicht entspricht, während die Abstrahlcharakteristik 20 einem Abblendlicht entspricht. Darüber hinaus ist auch die Kombination Fernlicht/Tagfahrlicht möglich.
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Ebenfalls kann die hier beschriebene Lichtquelle 100 beispielsweise für einen Fahrradscheinwerfer eingesetzt werden, der über die getrennt voneinander schaltbaren unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken eine Kombination aus Abblendlicht und Fernlicht ermöglicht.
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Die Fahrzeugscheinwerfer 5 können beispielsweise auch als Scheinwerfer für den Ersatzteil- und Zubehörmarkt ausgebildet sein, beispielsweise in Form von so genannten LED-Scheinwerfer-Retrofits.
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Die Funktionsweise der Lichtquelle 100 ist im Folgenden rein exemplarisch anhand eines Scheinwerfers für ein Kraftrad mit den Lichtfunktionen „Fernlicht“ und „Abblendlicht“ beschrieben. Hierzu weist die Lichtquelle 100 den in 2A gezeigten Reflektor 3 und die in Verbindung mit den 2B und 2C beschriebenen Leuchteinheiten 1, 2 auf, mittels derer die gewünschten Abstrahlcharakteristiken 10, 20, wie im Folgenden beschrieben, realisiert werden können. In der 2A ist zur leichteren Erkennbarkeit der Geometrie der Lichtquelle 100 zusätzlich ein Koordinatensystem x, y, z angedeutet.
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Der Reflektor 3 weist eine halbschalenartige Form auf, über der die Leuchteinheiten 1, 2 nebeneinander in der xy-Ebene, also in derselben Ebene, angeordnet sind, so dass jede der Leuchteinheiten 1 und 2 den Reflektor 3 möglichst ganz und mit durch die unterschiedlichen Positionen relativ zu Reflektor 3 voneinander verschiedenen Einfallswinkeln ausleuchten kann. Hierzu weisen die Leuchteinheiten 1, 2 jeweils ein Hauptabstrahlrichtung auf, die entlang der z-Achse auf den Reflektor 3 gerichtet ist. Der Reflektor 3 weist ein reflektierendes Material, beispielsweise in Form einer Metallbeschichtung wie etwa einer Silberbeschichtung, auf einem Grundmaterial, beispielsweise einem Metall oder einem Kunststoff, auf oder kann alternativ dazu auch beispielsweise auch ganz aus einem Metall, beispielsweise Aluminium, gefertigt sein.
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Parallel zur xy-Ebene, in der der Leuchteinheiten 1, 2 angeordnet sind, weist der Reflektor 3 einen parabel- oder ellipsenartigen Querschnitt auf, der symmetrisch zur xz-Ebene und somit auch symmetrisch zur x-Achse sein kann, entlang derer die Leuchteinheiten 1, 2 angeordnet sind.
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In der xz-Ebene weist der Reflektor 3 einen hyperbel- oder parabelartigen Querschnitt auf, so dass das von den Leuchteinheiten 1, 2 abgestrahlte und vom Reflektor 3 reflektierte Licht im Wesentlichen entlang der x-Achse abgestrahlt wird.
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In den 2A und 2B ist ein Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung der ersten und zweiten Leuchteinheit 1, 2 für die in 2A gezeigte Lichtquelle 100 gezeigt. Die erste Leuchteinheit 1 weist dabei eine Mehrzahl von zeilenförmig angeordneten Leuchtdiodenchips 11 auf, während die zweite Leuchteinheit 2 eine Mehrzahl von zeilenförmig angeordneten Leuchtdiodenchips 12 aufweist. Die Leuchtdiodenchips 11, 12 bilden dabei eine zweidimensionale Matrix, die durch die beiden Zeilen gebildet wird.
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Jeder der Leuchtdiodenchips 11, 12 weist eine Halbleiterschichtenfolge basierend auf einem Verbindungs-Halbleitermaterial, beispielsweise einem nitridischen Verbindungs-Halbleitermaterial, mit einem aktiven Bereich auf, der geeignet ist, im Betrieb blaues Licht abzustrahlen. Weiterhin weist jeder der Leuchtdiodenchips 11, 12 einen Wellenlängenkonversionsstoff auf, der einen Teil des blauen Lichts in grünes, rotes und/oder gelbes Licht umwandelt, sodass die Leuchtdiodenchips 11, 12 jeweils weißes Licht abstrahlen. Dabei können die Leuchtdiodenchips 11, 12 der ersten und zweite Leuchteinheit 1, 2 jeweils gleich ausgebildet sein. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass beispielsweise die Leuchtdiodenchips 11 der ersten Leuchteinheit 1 weißes Licht mit einer anderen Farbtemperatur als die Leuchtdiodenchips 12 der zweiten Leuchteinheit 2 abstrahlen.
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Die Leuchtdiodenchips 11, 12 und somit die Leuchteinheiten 1, 2 sind auf einem gemeinsamen Träger 4 angeordnet, der im gezeigten Ausführungsbeispiel als Keramikträger ausgebildet ist. Somit können die Leuchteinheiten 1, 2 in Form eines gemeinsamen Moduls bereitgestellt werden und dadurch beispielsweise auch leicht auswechselbar sein. Alternativ zu einem Keramikträger kann der Träger 4 beispielsweise auch eine Platine, eine Leiterplatte oder ein Kunststoffgehäuse aufweisen. Weiterhin ist es alternativ zum gezeigten Ausführungsbeispiel auch möglich, dass die Leuchteinheiten 1, 2 jeweils einen eigenen Träger aufweisen oder dass die Leuchtdiodenchips 11, 12 alle als diskrete Leuchtdioden ausgebildet sind, die jeweils ein eigenes Gehäuse beziehungsweise einen eigenen Träger aufweisen.
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Die für die im Folgenden gezeigten Simulationen verwendeten Abmessungen der ersten und zweiten Leuchteinheit 1, 2 sind in 2B gezeigt. Die gesamte Leuchtfläche, die durch die Leuchteinheiten 1, 2 gebildet wird, weist eine Seitenlänge A von kleiner oder gleich 15 mm und eine Seitenlänge B von kleiner oder gleich 100 mm auf. Der Abstand C zwischen der ersten Leuchteinheit 1 und der zweiten Leuchteinheit 2 beträgt größer oder gleich 30 μm und kleiner oder gleich 10 mm, während der Abstand D der Leuchtdiodenchips 11, 12 innerhalb der Zeilenanordnungen der Leuchteinheiten 1, 2 größer oder gleich 30 μm und kleiner oder gleich 1 mm ist.
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In den 3A und 3B sowie 4A und 4B sind die Abstrahlcharakteristiken 10, 20 gezeigt, die durch eine Simulation des in 2A gezeigten Reflektors 3 zusammen mit den in Verbindung mit den 2A und 2B gezeigten ersten und zweiten Leuchteinheiten 1, 2 ermittelt wurden.
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3A zeigt eine Simulation der Abstrahlcharakteristik 10 der Lichtquelle 100 mit eingeschalteter erster Leuchteinheit 1. 4A zeigt die sich daraus ergebende Lichtverteilung. Die Abstrahlcharakteristik 10 entspricht dabei der Lichtfunktion "Fernlicht", bei der, wie in 4A zu erkennen ist, die größte Intensität des abgestrahlten Lichts im so genannten HV-Punkt erreicht wird, der dem Schnittpunkt der waagerechten und vertikalen Ebene in einem Abstand von 25 m entspricht.
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Analog zu den Darstellungen in den 3A und 4A zeigt die 3B eine Simulation der Abstrahlcharakteristik 20 der Lichtquelle 100 mit eingeschalteter zweiter Leuchteinheit 2, während 4B die entsprechende Fernfeldverteilung des Lichts zeigt. Die Abstrahlcharakteristik 20 entspricht dabei der Lichtfunktion "Abblendlicht", wobei insbesondere aus dem Vergleich der 4A und 4B eine Verschiebung der Beleuchtungsrichtung und damit eine Änderung der typischen Lichtverteilung des Fernlichts aus 4A in die des Abblendlichts aus 4B ersichtlich ist.
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Aus den Simulationen der 3A bis 4B zeigt sich, dass sowohl für die eingeschaltete erste Leuchteinheit 1 sowie auch für die eingeschaltete zweite Leuchteinheit 2 jeweils der Reflektor 3 ausgeleuchtet wird und dass die sich daraus grundlegend unterschiedlichen Lichtverteilungen aufgrund der unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken 10, 20 aus der unterschiedlichen Position der ersten und zweiten Leuchteinheit 1, 2 relativ zum Reflektor 3 ergibt. Dadurch ist es bei der hier gezeigten Lichtquelle 100 möglich, zwei Lichtfunktionen, wie beispielsweise die in den 3A bis 4B rein beispielhaft gezeigte Abblend- und Fernlichtfunktion für ein Kraftrad durch die zweidimensionale Anordnung der Leuchtdiodenchips 11, 12 in Form der ersten und zweiten Leuchteinheit 1, 2 und dem gemeinsamen Reflektor 3 zu ermöglichen.
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Dadurch ergeben sich bei der Entwicklung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugscheinwerfern neue Designmöglichkeiten, da insbesondere die Systemkomplexität reduziert werden kann. Weiterhin ist ein modularer Aufbau der Lichtquelle 100 möglich, beispielsweise mit der in 2B gezeigten Anordnung der ersten und zweiten Leuchteinheit 1, 2 auf demselben Träger 4. Dadurch kann die Lichtquelle 100, wie in den 5A und 5B gezeigt ist, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Form von Fahrzeugscheinwerfern, eingesetzt werden. Weiterhin ist es auch möglich, die hier beschriebene Lichtquelle 100 als Scheinwerfer für den Ersatzteil- und Zubehörmarkt, beispielsweise in Form eines Scheinwerfer-Retrofits, mit einer Kombination von unterschiedlichen Lichtfunktionen, ausgewählt aus Abblendlicht, Fernlicht und Tagfahrlicht, zu erreichen.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.