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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konfigurieren einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen, bei dem bei mindestens einer Geldkassette ein Betriebsmodus von mindestens zwei vorbestimmten Betriebsmodi ausgewählt wird und die Geldkassette in ein Aufnahmefach der Vorrichtung eingesetzt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung aus einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen und einer Geldkassette.
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Das Verfahren wird insbesondere zum Konfigurieren von Geldautomaten, automatischen Kassensystemen und/oder automatischen Tresorkassen verwendet. Solche Vorrichtungen weisen in der Regel eine Vielzahl von Aufnahmefächern auf, in die jeweils eine Geldkassette eingesetzt werden kann. Je nach ihrem Verwendungszweck werden die Geldkassette manuell vor dem Einsetzen in die Vorrichtung in einen Betriebsmodus versetzt, wobei insbesondere ein reiner Ausgabemodus, in dem aus der Geldkassette nur Wertscheine ausgegeben werden können, ein reiner Einzahlungsmodus, in dem lediglich Wertscheine in die Geldkassette eingegeben werden können, und ein Recyclingmodus, in dem der Geldkassette sowohl Wertscheine zugeführt als auch entnommen werden können, von der Bedienperson ausgewählt werden können. Ferner kann der ausgewählte Betriebsmodus festlegen, Wertscheine welcher Denominationen in der entsprechenden Geldkassette aufnehmbar sind. Somit wird über den Betriebsmodus der Geldkassette vor dem Einsetzen der Geldkassette in die Vorrichtung festgelegt, ob in die Geldkassette Wertscheine nur eingegeben, nur ausgegeben oder eingegeben und ausgegeben werden können und ggf. welche Wertscheindenominationen in der Geldkassette aufnehmbar sind.
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Nachdem die Geldkassette in die Vorrichtung eingesetzt ist wird eine Datenübertragungsverbindung zwischen der Geldkassette und der Vorrichtung hergestellt, über die, ähnlich einem „Plug and Play“, der Betriebsmodus der Geldkassette von der Vorrichtung ausgelesen wird. Für die Vorrichtung ist eine Betriebskonfiguration eingestellt, in der angegeben ist, in welchem der Aufnahmefächer der Vorrichtung eine Geldkassette welches Betriebsmodus angeordnet sein muss. Somit ist über die Betriebskonfiguration der Vorrichtung fest vorgegeben, in welchen der Aufnahmefächer eine Geldkassette für welche Denomination aufgenommen sein muss und ob jeweils Wertschein eingegeben und/oder ausgegeben werden können.
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Damit die Vorrichtung entsprechend der voreingestellten Konfiguration betrieben werden kann, muss die Bedienperson, die die Geldkassetten der Vorrichtung zuführt, bei jeder zugeführten Geldkassette manuell den notwendigen Betriebsmodus einstellen und sicherstellen, dass in der Geldkassette auch tatsächlich die entsprechende Denomination aufgenommen ist bzw. aufnehmbar ist. Dies ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Ferner kann es leicht zu Fehlern kommen, wenn eine Geldkassette eines falschen Betriebsmodus in ein Aufnahmefach eingeführt wird, das für diesen Betriebsmodus nicht konfiguriert ist. Dies ist insbesondere problematisch bei der Verwendung der Geldkassette in Cash-Cycles, bei denen die Geldkassetten einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen entnommen und einer anderen Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen zugeführt werden ohne vorher in ein Cashcenter zur Entleerung und/oder Befüllung transportiert zu werden. Insbesondere kann es vorkommen, dass das das Cash-Cycle-Management ausführende Werttransportunternehmen versehentlich eine Geldkassette eines notwendigen Betriebsmodus beim Befüllen einer Vorrichtung mit den Geldkassetten nicht vorrätig hat, so dass es nicht möglich ist, die Vorrichtung entsprechend der voreingestellten Konfiguration zu befüllen und es somit zu einer Fehlkonfiguration kommt. Daher erschwert das bekannte Verfahren eine flexible Anwendung von einem Cash-Cycle-Management und führt zu einem unnötig hohen Aufwand.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Konfigurieren einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen und eine entsprechende Anordnung anzugeben, mit deren Hilfe die Vorrichtung auf einfache Weise fehlerfrei konfigurierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird bei mindestens einer Geldkassette einer von mindestens zwei vorbestimmten Betriebsmodi ausgewählt. Der ausgewählte Betriebsmodus wird in einem Speicherelement der Geldkassette gespeichert und die Geldkassette entsprechend des ausgewählten Betriebsmodus betrieben. Ferner wird mindestens eine mögliche Betriebskonfiguration der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen festgelegt, wobei die mögliche Betriebskonfiguration festlegt, mit wie vielen Geldkassetten welches Betriebsmodus die Vorrichtung betrieben werden soll. Die Betriebskonfiguration gibt somit an, welche Anzahl an Geldkassetten der verschiedenen möglichen Betriebsmodi für diese entsprechende mögliche Betriebskonfiguration benötigt werden. Die Geldkassette wird in ein Aufnahmefach der Vorrichtung eingesetzt und eine Steuereinheit liest über eine Datenübertragungsverbindung zwischen der Geldkassette und der Vorrichtung den eingestellten Betriebsmodus aus dem Speicherelement der Geldkassette aus. Anschließend vergleicht die Steuereinheit den ausgelesenen Betriebsmodus der eingesetzten Geldkassette mit den festgelegten Betriebsmodi der möglichen Betriebskonfiguration und verwendet die eingesetzte Geldkassette nur dann für den Betrieb der Vorrichtung, wenn der Vergleich ergibt, dass noch mindestens eine Geldkassette dieses Betriebsmodus benötigt wird.
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Unter dem Verwenden der Geldkassette im Betrieb der Vorrichtung wird verstanden, dass die Geldkassette entsprechend ihres Betriebsmodus beim Betrieb der Vorrichtung mit Wertscheinen befüllt wird und/oder Wertscheine aus ihr entnommen werden. Unter dem Betrieb der Vorrichtung wird deren planmäßiger Verwendungszweck, also insbesondere die Einzahlung und Auszahlung von Wertscheinen durch Kunden oder Kassierer, verstanden. Bei der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen handelt es sich insbesondere um einen Geldautomaten, ein automatisches Kassensystem und/oder eine automatische Tresorkasse.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, dass nicht mehr fest vorgegeben ist, eine Geldkassette welches Betriebsmodus in welchem Aufnahmefach der Vorrichtung aufgenommen sein muss. Somit ist es auch nicht notwendig, dass die Bedienperson den Betriebsmodus der Geldkassette vor dem Einsetzen entsprechend der vorgegebenen Betriebskonfiguration der Vorrichtung verändert. Vielmehr kann die Bedienperson die Geldkassette ohne Änderung des Betriebsmodus in die Vorrichtung einsetzen, wobei die Steuereinheit selbständig und automatisch abgleicht, ob für die mögliche Betriebskonfiguration noch eine Geldkassette des entsprechenden Betriebsmodus benötigt ist, oder ob die Anzahl der eingesetzten Geldkassetten in der Vorrichtung bereits der Anzahl der für die mögliche Betriebskonfiguration notwendigen Geldkassetten dieses Betriebsmodus entspricht. Entsprechend verwendet die Steuereinheit die eingesetzte Geldkassette nur dann, wenn diese auch noch benötigt wird. Sind dagegen schon ausreichend Geldkassetten dieses Betriebsmodus in die Vorrichtung eingesetzt, wird die Geldkassette nicht verwendet, und insbesondere deaktiviert, so dass keine Wertscheine in sie eingezahlt und/oder aus ihr entnommen werden.
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Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass der manuelle Aufwand beim Konfigurieren der Vorrichtung reduziert wird und darüber hinaus ein flexibles Betreiben der Vorrichtung möglich ist, wodurch insbesondere ein Cash-Cycle-Management vereinfacht wird. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass die Geldkassette nur in einem von dem Eigentümer der Geldkassette vorgesehenen und voreingestellten Betriebsmodus betrieben wird, der während des gesamten Verfahrens nicht verändert wird. Umgekehrt kann der Eigentümer der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen sicherstellen, dass Fehlkonfigurationen vermieden werden und die eingesetzten Geldkassetten, sofern für die möglich Betriebskonfiguration benötigt, automatisch in Betrieb genommen werden.
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Es wird insbesondere eine Vorrichtung mit n Aufnahmefächer zur Aufnahme jeweils einer Geldkassette verwendet, wobei in der möglichen Betriebskonfiguration der Vorrichtung die Anzahl der benötigten Geldkassetten der verschiedenen Betriebsmodi derart gewählt sind, dass ihre Summe gleich n ist. Zum Betrieb der Vorrichtung werden insbesondere n Geldkassetten in die Vorrichtung eingesetzt, wobei zuvor bei jeder der n Geldkassetten jeweils ein Betriebsmodus ausgewählt und die Auswahl in dem jeweiligen Speicherelement der jeweiligen Geldkassette gespeichert wurde. Die Steuereinheit liest jeweils den Betriebsmodi aus dem jeweiligen Speicherelement der jeweiligen Geldkassette aus und vergleicht die gelesenen Betriebsmodi mit den benötigten Betriebsmodi der möglichen Betriebskonfiguration der Vorrichtung. Die Steuereinheit wählt für den Betrieb der Vorrichtung von jedem Betriebsmodus maximal diejenige Anzahl an Geldkassetten aus, die gemäß der möglichen Betriebskonfiguration von dem entsprechenden Betriebsmodus benötigt wird. Somit wird erreicht, dass von den n eingesetzten Geldkassetten möglichst viele, nämlich genau so viele, wie mit der möglichen Betriebskonfiguration entsprechend des Betriebsmodus übereinstimmen, verwendet werden. Hierbei spielt es insbesondere keine Rolle, in welches Aufnahmefach eine Geldkassette mit welchem Betriebsmodus eingesetzt ist, so dass möglichst viele Geldkassetten im Betrieb verwendet werden, so dass die Betriebskonfiguration möglichst optimal erfüllt wird und das Austauschen von Geldkassetten aus der Vorrichtung in möglichst langen Zeitintervallen erfolgen kann. Die Steuereinheit deaktiviert insbesondere die nicht ausgewählten Geldkassetten.
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In der möglichen Betriebskonfiguration wird insbesondere festgelegt, dass k Geldkassetten eines ersten Betriebsmodus und m Geldkassette eines zweiten Betriebsmodus benötigt werden, wobei die Summe aus m und k kleiner oder gleich n ist. Die Summe aus m und K ist vorzugsweise gleich n, was bedeutet, dass bei der möglichen Betriebskonfiguration ausschließlich Geldkassetten des ersten und des zweiten Betriebsmodus benötigt werden. Ist die Summe aus k und m dagegen kleiner als n, sind in der möglichen Betriebskonfiguration auch Geldkassetten mindestens eines dritten Betriebsmodus vorgesehen. Die Steuereinheit wählt in Abhängigkeit des Vergleiches der benötigten Betriebsmodi für die mögliche Betriebskonfiguration und der eingestellten Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten möglichst viele, aber höchstens k Geldkassetten des ersten Betriebsmodus, und möglichst viele, aber höchstens m Geldkassetten des zweiten Betriebsmodus für den Betrieb der Vorrichtung aus.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinheit aus den ausgelesenen Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten eine Ist-Menge an verfügbaren Geldkassetten der einzelnen Betriebsmodi ermittelt. Durch die mögliche Betriebskonfiguration ist entsprechend eine Soll-Menge an Geldkassetten der einzelnen Betriebsmodi vorgegeben, wobei die Steuereinheit eine Schnittmenge aus der Ist-Menge und der Soll-Menge ermittelt und die Geldkassetten dieser Schnittmenge für den Betrieb der Vorrichtung verwendet. Auf diese Weise kann auf besonders einfache Art ermittelt werden, welche der eingesetzten Geldkassetten für den Betrieb der Vorrichtung verwendet werden und welche nicht.
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Die Steuereinheit behält die Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten unverändert bei und verwendet die Geldkassetten während des Betriebes der Vorrichtung ausschließlich entsprechend ihres jeweiligen Betriebsmodus. Der Betriebsmodus einer Geldkassette wird insbesondere bei der erstmaligen Inbetriebnahme der Geldkassette manuell oder später während des Verfahrens manuell eingestellt. Ein Verändern des Betriebsmodus durch die Steuereinheit erfolgt nicht.
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Bei der Steuereinheit handelt es sich insbesondere um eine Steuereinheit der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen, die vorzugsweise eine voreingestellte Applikation abarbeitet, durch die die zuvor beschriebenen Verfahrensschritte, die durch die Steuereinheit ausgeführt werden, durchgeführt werden. Relativ kann es sich bei der Steuereinheit auch um eine außerhalb der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordnete Steuereinheit, beispielsweise eine Steuereinheit in einem zentralen Rechenzentrum zur Steuerung von Cash-Cycle-Managementprozessen, handeln.
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Die Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen ist insbesondere eine erste Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen und es ist mindestens eine zweite Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen vorgesehen. Nachdem der Betriebsmodus der Geldkassette eingestellt wurde, wird diese insbesondere der zweiten Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen zugeführt, in ein Aufnahmefach dieser Vorrichtung eingesetzt und entsprechend des eingestellten Betriebsmodus betrieben. Anschließend wird die Geldkassette der zweiten Vorrichtung entnommen und ohne Änderung des Betriebsmodus in die erste Vorrichtung eingesetzt. Somit wird ein Cash-Cycle erreicht, bei dem ohne manuelles Verändern des Betriebsmodus die Geldkassette zwischen unterschiedlichen Vorrichtungen ausgetauscht werden kann.
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Über den Betriebsmodus der Geldkassette ist insbesondere festgelegt, ob in die Geldkassette ausschließlich Wertscheine aufgenommen werden können, aus der Geldkassette ausschließlich Wertscheine ausgegeben werden können oder sowohl Wertscheine eingegeben als auch ausgegeben werden können. Zusätzlich oder alternativ kann über den Betriebsmodus festgelegt sein, Wertscheine welcher Denominationen in der Geldkassette aufgenommen sind, bzw. aufgenommen werden sollen. Es ist insbesondere ein Ausgabemodus, ein sogenannter Dispense-Modus, vorgesehen, bei dem ausschließlich Wertscheine aus der Geldkassette ausgegeben werden können. Ferner ist vorzugsweise ein Eingabemodus, ein sogenannter Deposit-Modus, vorgesehen, bei dem ausschließlich Wertscheine in die Geldkassette eingegeben werden können. Ferner ist insbesondere ein Recycling-Modus vorgesehen, bei dem sowohl Wertscheine ein- als auch ausgegeben werden können. Insbesondere können in diesem Recyclingmodus auch eingegebene Wertscheine wieder aus der Geldkassette ausgegebenen werden. Der Deposit-Modus wird insbesondere für sogenannte All-In-Geldkassetten verwendet, in denen Wertscheine mehrerer Denominationen und/oder fälschungsverdächtige Wertscheine abgelegt werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn genau zwei Betriebsmodi voreingestellt sind, nämlich der Aufnahmemodus und der Recycling-Modus. Entsprechend sind auch in der möglichen Betriebskonfiguration nur diese beiden Betriebsmodi festgelegt. Durch die Verwendung möglichst weniger Betriebsmodi wird erreicht, dass die Geldkassetten möglichst universell einsetzbar sind und eine einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen entnommene Geldkassette in möglichst vielen anderen Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen verwendet werden kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei, vorzugsweise mehr als zwei, mögliche Betriebskonfigurationen der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen festgelegt und insbesondere in einem Speicherelement der Steuereinheit gespeichert. Die Vielzahl an möglichen Betriebskonfigurationen legt jeweils fest, mit welchen Geldkassetten welches Betriebsmodus die Vorrichtung bei der entsprechenden Betriebskonfiguration betrieben werden soll. Die Steuereinheit vergleicht nach dem Einsetzen der Geldkassetten in die Vorrichtung die ausgelesenen Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten jeweils mit den festgelegten Betriebsmodi der verschiedenen möglichen Betriebskonfigurationen und wählt diejenige der möglichen Betriebskonfigurationen für den späteren Betrieb der Vorrichtung aus, bei der die Anzahl der Übereinstimmungen zwischen der Betriebsmodi dieser möglichen Betriebskonfiguration und der eingestellten Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten am größten ist. Im optimalen Fall wird hierbei diejenige der möglichen Betriebskonfigurationen ausgewählt, bei der die Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten exakt mit dem Betriebsmodi der möglichen Betriebskonfiguration übereinstimmen, so dass alle Geldkassetten für den Betrieb der Vorrichtung verwendet werden können. Ist dies nicht der Fall, d.h. dass keine möglichen Betriebskonfigurationen entsprechend der eingesetzten Geldkassetten voreingestellt ist, so wählt die Steuereinheit für den Betrieb der Vorrichtung von jedem Betriebsmodus maximal diejenige Anzahl an Geldkassetten aus, die für die ausgewählte mögliche Betriebskonfiguration benötigt wird.
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Über die verschiedenen Betriebskonfigurationen kann insbesondere auch eine verschiedene Bestückung mit Geldkassetten für unterschiedliche Denominationen voreingestellt sein, so dass der Betrieb der Vorrichtung an die zur Verfügung stehenden Denominationen angepasst wird. Insbesondere kann durch die Vielzahl an Betriebskonfigurationen auch eine Vielzahl von Währungsdatensätzen als mögliche Betriebskonfigurationen voreingestellt sein, wobei die passende Betriebskonfiguration entsprechend der Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten automatisch ausgewählt wird, so dass ein optimaler Betrieb der Vorrichtung möglich ist.
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Ferner können durch die unterschiedlichen Betriebsmodi auch zusätzlich oder alternativ zu der Denomination und/oder der Aufnahme und/oder Ausgabe von Wertscheinen weitere Einstellungen der Geldkassette bzw. des Verhältnisses mehrere Geldkassetten zueinander festgelegt sein. Beispielsweise kann, wenn zwei Geldkassetten gleicher Denomination in der Vorrichtung eingesetzt sind, eine Quote des Verhältnisses von Einzahlungen zu Auszahlungen mindestens einer dieser beiden Geldkassetten voreingestellt sein. Somit kann beispielsweise erreicht werden, dass eine Geldkassette an einem einzahlungslastigen Geldautomaten möglichst schnell befüllt wird, so dass diese entnommen und einem auszahlungslastigen Geldautomaten in der gleichen Filiale zugeführt werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Anordnung, die eine Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen mit mindestens einem Aufnahmefach zur Aufnahme einer Geldkassette und mindestens eine Geldkassette mit einem Speicherelement umfasst. Die Geldkassette ist in das Aufnahmefach der Vorrichtung eingesetzt. Ferner ist eine Steuereinheit zur Steuerung der Vorrichtung vorgesehen. Für die Geldkassette ist einer von mindestens zwei voreingestellten Betriebsmodi ausgewählt, wobei der ausgewählte Betriebsmodus, in dem die Geldkassette betrieben ist, in dem Speicherelement der Geldkassette gespeichert ist. In einem Speicherelement der Steuereinheit ist mindestens eine mögliche Betriebskonfiguration der Vorrichtung gespeichert, wobei die mögliche Betriebskonfiguration festlegt, mit wie vielen Geldkassetten welches Betriebsmodus die Vorrichtung in dieser möglichen Betriebskonfiguration betreibbar ist. Die Steuereinheit liest über eine Datenübertragungsverbindung zwischen der Geldkassette und der Vorrichtung den eingestellten Betriebsmodus der Geldkassette aus dem Speicherelement dieser Geldkassette aus und vergleicht den ausgelesenen Betriebsmodus mit den festgelegten Betriebsmodi der möglichen Betriebskonfiguration. Die Steuereinheit verwendet die eingesetzte Geldkassette nur dann für den Betrieb der Vorrichtung, wenn der Vergleich ergibt, dass noch mindestens eine Geldkassette dieses Betriebsmodus entsprechend der möglichen Betriebskonfiguration benötigt wird.
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Bei allen Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung kann der Betriebsmodus im Speicherelement in Form einer Zahlen- und/oder Buchstabenfolge codiert gespeichert sein, wobei die Zahlen- und/oder Buchstabenfolge aus dem Speicherelement ausgelesen wird und wobei mit Hilfe der in der Zahlen- und/oder Buchstabenfolge codierten Information der Betriebsmodus festgelegt wird. Vorzugsweise wird die Zahlen- und/oder Buchstabenfolge decodiert, um den Betriebsmodus der Geldkassette zu ermitteln.
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Die Zahlen- und/oder Buchstabenfolge umfasst vorzugsweise mindestens zwei Teile. Der Syntax des ersten Teils ist vorzugsweise fest vorgegeben, so dass die im ersten Teil enthaltene codierte Information von mehreren unterschiedlichen Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen genutzt werden kann, die jeweils die im ersten Teil enthaltene codierte Information ermitteln und/oder eine solche Information codiert speichern können. Vorzugsweise sind diese Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen Vorrichtungen unterschiedlicher Banken und/oder Vorrichtungen des Einzelhandels. Ferner können die Vorrichtungen Geldautomaten oder Kassensysteme oder automatische Tresorkassen sein.
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Der zweite Teil der Zahlen- und/oder Buchstabenfolge kann individuell genutzt werden. Insbesondere kann dieser zweite Teil eine codierte Information enthalten, dessen Syntax nicht von Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen unterschiedlicher Banken genutzt werden kann. Der zweite Teil kann vom Hersteller oder vom Eigentümer der Geldkassette insbesondere zur Speicherung von Verwaltungsinformationen, wie einer Artikelnummer, einer Seriennummer, des Geldkassettentyps, der Version der Geldkassette und/oder die Denomination der in der Geldkassette gespeicherten und/oder speicherbaren Wertscheine, genutzt werden.
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Bei einer konkreten Ausführungsform umfasst der erste Teil der Zahlen- und/oder Buchstabenfolge einen Unternehmenspräfix, der zweite Teil einen Artikelpräfix und ein dritter Teil eine Seriennummer. Alternativ oder zusätzlich umfasst der zweite Teil der Zahlen- und/oder Buchstabenfolge eine Bestandsinformation des Bestandes der Geldkassette an Wertscheinen (Asset Type).
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Alternativ oder zusätzlich zum zweiten und/oder dritten Teil kann die Zahlen- und/oder Buchstabenfolge einen vierten Teil umfassen, der eine Service-Referenznummer mit Zahlen und/oder Buchstaben umfasst.
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Ferner kann der erste Teil oder ein fünfter Teil der Zahlen- und/oder Buchstabenfolge, dessen Syntax fest vorgegeben ist, als elektronisches Siegel genutzt werden. Dadurch können bekannte physische Siegel ersetzt werden. Mindestens ein Teil, vorzugsweise der erste Teil der Zahlen- und/oder Buchstabenfolge kann insbesondere eine Auftragsnummer umfassen oder aus einer Auftragsnummer bestehen, die festgelegt ist, bevor die Geldkassette für einen Kreislauf freigegeben wird, bei dem die Geldkassette mehreren Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen nacheinander zugeführt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Anordnung aus einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen und vier Geldkassetten; und
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2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Konfigurieren einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen.
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In 1 ist eine schematische Darstellung einer Anordnung 100 aus einer als Geldautomat 10 ausgebildeten Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen und vier Geldkassetten 50 bis 56 dargestellt. Alternativ kann es sich bei der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen auch um ein automatisches Kassensystem oder eine automatische Tresorkasse handeln.
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Der Geldautomat 10 weist einen Tresor 12 und ein Kopfmodul 14 auf, wobei in dem Tresor 12 vier Aufnahmefächer zur Aufnahme jeweils einer Geldkassette 50 bis 56 vorgesehen sind, von denen eines beispielhaft mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnet ist. Die vier Geldkassetten 50 bis 56 sind in diese vier Aufnahmefächer 16 des Geldautomaten 10 eingesetzt und über einen Transportpfad 18 mit einem Eingabe- und/oder Ausgabefach 20 zur Eingabe und/oder Ausgabe von Wertscheinen verbunden. Ferner weist der Geldautomat 10 eine Bedieneinheit 22 zum Bedienen des Geldautomaten 10 und eine Steuereinheit 24 auf.
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Die Geldkassetten 50 bis 56 weisen jeweils ein Speicherelement 58 auf, in denen jeweils der voreingestellte Betriebsmodus der entsprechenden Geldkassette 50 bis 56 gespeichert ist. Über den Betriebsmodus wird insbesondere festgelegt, ob in der jeweiligen Geldkassette 50 bis 56 nur Wertscheine aufgenommen, aus der Geldkassette 50 bis 56 nur Wertscheine ausgegeben oder sowohl Wertscheine eingegeben als auch ausgegeben werden können. Entsprechend sind insbesondere ein erster Betriebsmodus, ein sogenannter Deposit-Modus, in dem lediglich Wertscheine eingegeben werden können, ein zweiter Betriebsmodus, ein sogenannter Recycling-Modus, bei dem sowohl Wertscheine eingegeben als auch ausgegeben werden können, als auch ein dritter Betriebsmodus, ein sogenannter Dispense-Modus, bei dem lediglich Wertscheine ausgegeben werden können, vorbestimmt, von denen jeweils einer ausgewählt und in das entsprechende Speicherelement 58 gespeichert ist. Bei einer alternativen Ausführungsform können auch lediglich der erste und der zweite Betriebsmodus vorgesehen sein, wobei in diesem Fall insbesondere Geldkassetten, die sonst in dem Dispense-Modus betrieben würden, ebenfalls im Recycling-Modus betrieben werden. Der Deposit-Modus wird insbesondere nur für diejenigen Geldkassetten 50 bis 56 verwendet, in die fälschungsverdächtige Wertscheine und/oder Wertscheine unterschiedlicher Denominationen eingegeben werden, die nicht wieder für eine Auszahlung bestimmt sind.
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Der Betriebsmodus der Geldkassetten 50 bis 56 wird insbesondere manuell bei der Inbetriebnahme der Geldkassette 50 bis 56 eingestellt und anschließend während eines Cash-Cycles nicht verändert. Wenn eine Geldkassette 50 bis 56 in einen Geldautomaten 10 eingesetzt wird, so wird eine Datenübertragungsverbindung zwischen der Geldkassette 50 bis 56 und dem Geldautomaten 10 hergestellt, über die, ähnlich dem „Plug-and-Play“-Prinzip, die in dem Speicherelement 58 gespeicherten Daten und somit auch der Betriebsmodus ausgelesen werden. Der Betriebsmodus der Geldkassetten 50 bis 56 wird von dem Geldautomaten 10 nicht verändert, so dass die Geldkassette 50 bis 56 entweder in dem voreingestellten Betriebsmodus oder gar nicht betrieben werden.
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Der Betriebsmodus kann ferner auch Informationen darüber enthalten, Wertscheine welcher Denomination in der entsprechenden Geldkassette 50 bis 56 aufgenommen sind bzw. aufgenommen werden sollen. Darüber hinaus können weitere Betriebsparameter über den Betriebsmodus vorgegeben sein. Neben dem Betriebsmodus ist insbesondere auch der Bestand der jeweiligen Geldkassette 50 bis 56 an Wertscheinen in dem Speicherelement 58 gespeichert.
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In einem Speicherelement 26 der Steuereinheit 24 des Geldautomaten 10 ist insbesondere eine Vielzahl von möglichen Betriebskonfigurationen voreingestellt, wobei jede der möglichen Betriebskonfigurationen festlegt, wie viele Geldkassetten 50 bis 56 welches Betriebsmodus für diese entsprechende Betriebskonfiguration benötigt werden. Somit legt jede Betriebskonfiguration fest, wie viele Geldkassetten welcher Denomination benötigt werden und welche dieser Geldkassetten nur zur Ablage von Wertscheinen oder sowohl zur Entnahme als auch zur Ablage von Wertscheinen genutzt werden. Die Betriebskonfiguration legt dagegen insbesondere nicht fest, in welchem der Aufnahmefächer 16 welche dieser zu der möglichen Betriebskonfiguration gehörende Geldkassette 50 bis 56 eingesetzt sein muss. Ferner können insbesondere auch verschiedene Betriebskonfigurationen für verschiedene zu handhabende Währungssätze voreingestellt sein. Ferner kann über die unterschiedlichen Betriebskonfigurationen auch voreingestellt sein, wie bei Verwendung mehrerer Geldkassetten 50 bis 56 für die gleiche Denomination die Wertscheine auf diese Geldkassetten 50 bis 56 verteilt werden sollen.
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In 2 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Konfigurieren einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen, insbesondere des Geldautomaten 10 nach 1, dargestellt. Bei diesem Konfigurieren wird festgelegt, welche der in die Aufnahmefächer eingesetzten Geldkassetten 50 bis 56 beim Betrieb der Vorrichtung verwendet werden und welche nicht genutzt werden. Insbesondere wird bei dieser Konfiguration eine der Vielzahl der voreingestellten möglichen Betriebskonfigurationen ausgewählt und der Geldautomaten 10 entsprechend dieser ausgewählten Betriebskonfiguration bestmöglich betrieben, d.h. soweit entsprechend dieser ausgewählten Konfiguration betrieben, wie es die Bestückung mit den Geldkassette 50 bis 56 zulässt.
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Nachdem das Verfahren im Schritt S10 gestartet wurde, wird im Schritt S12 der Betriebsmodus der jeweiligen Geldkassette 50 bis 56 eingestellt. Diese Einstellung des Betriebsmodus erfolgt insbesondere bei der erstmaligen Inbetriebnahme der Geldkassette 50 bis 56 und nicht unmittelbar vor dem Einsetzen in den Geldautomaten 10. Insbesondere werden die Geldkassetten 50 bis 56 im Rahmen eines geschlossenen Cash-Cycles zwischen verschiedenen Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen ohne Veränderung des Betriebsmodus ausgetauscht ohne dass die Geldkassetten zwischenzeitlich einem Cash-Center zum Entleeren und/oder Befüllen zugeführt werden.
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Des Weiteren werden im Schritt S14 die unterschiedlichen möglichen Betriebskonfigurationen des Geldautomaten 10 voreingestellt. Die Reihenfolge der Schritte S12 und S14 kann hierbei auch getauscht werden. Das Voreinstellen der möglichen Betriebskonfiguration des Geldautomaten 10 erfolgt insbesondere bereits bei dem Hersteller des Geldautomaten 10 und/oder bei seiner erstmaligen Inbetriebnahme durch den Eigentümer des Geldautomaten 10.
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Nachdem die Betriebsmodi der Geldkassetten 50 bis 56 und die möglichen Betriebskonfigurationen für den Geldautomaten 10 eingestellt sind, werden die Geldkassetten 50 bis 56 im schritt S16 in den Geldautomaten 10 eingesetzt und die Steuereinheit 24 liest im Schritt S18 aus den Speicherelementen 58 der Geldkassetten 50 bis 56 ihren jeweiligen Betriebsmodus aus. Anschließend vergleicht die Steuereinheit 24 im Schritt S20 Betriebskonfiguration für Betriebskonfiguration jeweils die Betriebsmodi der Geldkassetten 50 bis 56 mit den für die jeweilige mögliche Betriebskonfiguration notwendigen Betriebsmodi.
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Anschließend wählt die Steuereinheit 24 im Schritt S22 diejenige der voreingestellten möglichen Betriebskonfigurationen aus, bei der die Übereinstimmung zwischen den Betriebsmodi der eingesetzten Geldkassetten 50 bis 56 mit der für diese mögliche Betriebskonfiguration benötigten Betriebsmodi am größten ist, d.h. bei der die Anzahl der verwendbaren Geldkassetten 50 bis 56 am größten ist.
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Im sich anschließenden Schritt S24 werden während des planmäßigen Betriebs der Vorrichtung 10 diejenigen Geldkassetten 50 bis 56 verwendet, die einen zur Betriebskonfiguration passenden Betriebsmodus aufweisen. Danach wird das Verfahren im Schritt S26 beendet.
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Durch das zuvor beschriebene Verfahren wird erreicht, dass die Betriebsmodi der Geldkassetten 50 bis 56 vor dem Einsetzen in den Geldautomaten 10 nicht manuell jeweils geändert werden müssen, sondern vielmehr die Konfigurierung des Geldautomaten automatisch an die eingesetzten Geldkassetten 50 bis 56 angepasst wird und ferner nicht starr an einer möglichen Betriebskonfiguration festgehalten wird, sondern nur diejenigen Geldkassette auch tatsächlich im Betrieb verwendet werden, bei denen der Betriebsmodus mit den Betriebsmodi der Betriebskonfiguration übereinstimmt. Somit wird sichergestellt, dass zum einen die Geldkassetten 50 bis 56 nur in dem von dem Eigentümer der Geldkassetten 50 bis 56 gewünschten Betriebsmodus betrieben werden und zum anderen Fehlkonfigurationen des Geldautomaten 10 vermieden werden. Insbesondere wird somit eine möglichst hohe Flexibilität für den Einsatz der Geldkassetten 50 bis 56 bei einem Cash-Cycle ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Geldautomat
- 12
- Tresor
- 14
- Kopfmodul
- 16
- Aufnahmefach
- 18
- Transportpfad
- 20
- Eingabe- und/oder Ausgabeeinheit
- 22
- Bedieneinheit
- 24
- Steuereinheit
- 26, 58
- Speicherelement
- 50, 52, 54, 56
- Geldkassette
- S10 bis S26
- Verfahrensschritt