-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wandelement, insbesondere für den Sichtschutz, mit zwei bodenseitig festlegbaren Pfosten, zwischen denen eine Vielzahl von Paneelen angeordnet ist, wobei die Pfosten zumindest auf der einander zugewandten Seite eine Nut aufweisen, in die die Paneele mit einem Endabschnitt eingreifen.
-
Es sind Sichtschutzwände für den Gartenbereich bekannt, bei denen Holzbretter an Pfosten montiert werden, die bodenseitig verankert sind. Bei solchen Sichtschutzwänden aus Holz besteht der Nachteil, dass diese starken Witterungseinflüssen ausgesetzt sind und das Holz nach mehreren Jahren ausgewechselt werden muss. Zudem wirken die Holzbretter schon nachkurzer Zeit eintönig, da das Holz sich durch die Witterungseinflüsse grau verfärbt.
-
Ferner sind Wandelemente für Lärmschutzwände bekannt, die meist aus metallischen Werkstoffen hergestellt sind. Solche Wandelemente sind zwar witterungsbeständig, allerdings teuer in der Herstellung und aufwändig zu montieren.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wandelement zu schaffen, das witterungsbeständig und leicht zu montieren ist.
-
Diese Aufgabe wird mit einem Wandelement mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß umfasst das Wandelement eine Vielzahl von Paneelen zwischen zwei Pfosten, wobei die Paneele aus einer Mischung aus Naturfasern und einen Polymerwerkstoff durch Extrusion hergestellt sind. Dabei können als Naturfasern Holzspäne, Heu, Stroh, Reisschalen oder zellulosehaltige Materialien eingesetzt werden. Als Polymerwerkstoff eignen sich insbesondere Polyethylen oder Polypropylen oder Mischungen verschiedener Polymerwerkstoffe. Durch die Herstellung der Paneele durch Extrusion lassen sich diese in beliebiger Länge herstellen und ermöglichen eine einfache Montage. Zudem sind die durch Extrusion hergestellten Paneele äußerst witterungsbeständig und können somit auch im Freien langfristig als Wandelement eingesetzt werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Paneele zumindest an einer Seite eine extrudierte Profilierung auf. Insbesondere können an zwei gegenüberliegenden Seiten der Paneele nach außen hervorstehende Rippen vorgesehen sein, was die Stabilität der Paneele erhöht. Zudem werden die Paneele und das Wandelement optisch ansprechend ausgebildet und eine Reflektion des Schalls an dem Wandelement wird verringert.
-
Für eine stabile Festlegung der Paneele sind die Nuten an den Pfosten hinterschnitten ausgebildet und weisen einen verjüngen Halsabschnitt auf. Die Paneele können dann an zumindest einer Seite an den nach außen hervorstehenden Profilierungen jeweils eine Aussparungen aufweisen, in der ein Steg an dem verjüngten Halsabschnitt an der Nut eines Pfostens eingreift. Dadurch sind die Paneele an dem Pfosten sowohl in Längsrichtung als auch quer zur Längsrichtung gesichert und können von oben an den Pfosten eingeschoben werden, was die Montage erheblich vereinfacht.
-
Vorzugsweise sind die Paneele an ihrer Oberseite und ihrer Unterseite ineinandersteckbar. Dadurch ergibt sich ein geschlossenes Bilder der Paneele ohne Schlitze zwischen den Paneelen. Die Paneele weisen vorzugsweise an der Unterseite eine Aufnahme auf, in die eine obere Kante des darunterliegenden Paneels einfügbar ist. Die Aufnahme kann dabei zwischen zwei Rippen ausgebildet sind, so dass nach dem Ineinanderstecken der Paneele der Spalt zwischen dem oberen Paneel und dem unteren Paneel nicht sichtbar ist. Dadurch ist für den Betrachter nicht erkennbar, wie viele Paneele an einem Wandelement verbaut sind. Hierfür können die nach außen hervorstehenden Profilierungen in regelmäßigen Abständen angeordnet sein, so dass ein gleichmäßiges Erscheinungsbild gegeben ist.
-
Die Rippen sind vorzugsweise schräg nach unten abfallend an den Paneelen angeordnet, so dass sich Feuchtigkeit nicht an den Rippen ansammelt, sondern nach unten abfließt. Zudem können die nach unten abfallenden Rippen einen Schlitz zwischen zwei Paneelen überdecken.
-
Für eine stabile Festlegung der Pfosten weisen diese einen mittleren Kanal auf, in den ein Rohr einer Verankerung eingefügt ist. Der Kanal kann dabei eine vom kreisrunden Querschnitt abweichende Kontur besitzen, damit der Pfosten verdrehsicher an dem Rohr montiert werden kann.
-
Das erfindungsgemäße Wandelement kann insbesondere bei Gärten oder in anderen Bereichen eingesetzt werden, in denen ein Sichtschutz gewünscht wird. Ferner kann das Wandelement jedoch auch als Lärmschutzwand an einem Verkehrsweg eingesetzt werden. Dann sind die Paneele vorzugsweise so ausgebildet, dass sie der Brandschutzklasse B1 zugeordnet werden, also nicht entflammbar sind.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1A bis 1D mehrere Ansichten eines erfindungsgemäßen Wandelementes im montierten Zustand;
-
2A und 2B zwei Ansichten des Pfostens des Wandelementes der 1;
-
3 eine perspektivische Ansicht einer Verankerung für den Pfosten der 2;
-
4A bis 4C mehrere Ansichten eines Paneels für ein Wandelement der 1;
-
5A bis 5C mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Wandelementes im montierten Zustand, und
-
6A bis 6E mehrere Ansichten eines Paneels für das Wandelement der 5.
-
Ein Wandelement 1 umfasst mehrere vertikale Pfosten 2, die an einer Verankerung 3 bodenseitig festgelegt sind. Dabei sind zwischen jeweils zwei Pfosten 2 mehrere Paneele 4 angeordnet, die mit Endabschnitten jeweils in eine Nut an den Pfosten 2 eingreifen. Jedes Paneel 4 weist an den gegenüberliegenden Seiten nach außen hervorstehende Profilierungen in Form von Rippen 5 auf. An gegenüberliegenden Seiten ist an den Profilierungen 5 eine Aussparung 6 eingefräst, die für eine Festlegung der Paneele 4 an den Pfosten 2 sorgt.
-
Die Paneele 4 bestehen aus extrudierten Körpern aus einer Mischung aus Naturfasern und einem Polymerwerkstoff. Als Naturfasern werden insbesondere Holzspäne, Stroh, Heu, Reisschalen oder andere lignozellulosehaltige Werkstoffe eingesetzt. Als Polymerwerkstoff eignen sich Polypropylen und Polyethylen oder andere Polymere. Der Anteil an Naturfasern liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 50 % bis 85 %, wobei der Mischung auch noch weitere Zusatzstoffe zugegeben werden können, beispielsweise Farbstoffe. Der so hergestellte extrudierte Körper ist an seiner Oberfläche weitgehend witterungsbeständig und eignet sich daher besonders für den Einsatz im Außenbereich.
-
Auch die Pfosten 2 können aus einem extrudierten Körper aus einer Mischung aus Naturfasern und einem Polymerwerkstoff hergestellt sein. Für die Pfosten 2 können auch andere Materialien eingesetzt werden.
-
In den 2A und 2B ist der Pfosten 2 im Detail dargestellt. Der Pfosten 2 umfasst an vier Seiten jeweils eine Nut 20, die im Querschnitt im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist. Jede Nut 20 umfasst einen Nutboden 21, von dem seitliche Wände 22 senkrecht hervorstehen. Auf der zum Nutboden 21 gegenüberliegenden Seite weisen die Nutwände 22 nach innen gerichtete Stege 23 auf, die einen verjüngten Halsabschnitt ausbilden. Die Stege 23 greifen in der montierten Position in die Aussparungen 6 ein, die an den nach außen hervorstehenden Profilierungen 5 der Paneele 4 eingebracht sind.
-
In 3 ist eine Verankerung 3 für einen Pfosten 2 dargestellt. Jeder Pfosten 2 umfasst einen mittleren Kanal 24, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen quadratisch ist,. In diesen mittleren Kanal 24 wird ein Rohrabschnitt 31 der Verankerung 3 eingefügt. Die Verankerung 3 umfasst ferner einen Rohrabschnitt 30, der in dem Boden eingebracht wird. Zwischen den beiden Rohrabschnitten 30 und 31 ist ein nach außen hervorstehender Flansch 32 vorgesehen, der die Einstecktiefe des Rohrabschnittes 30 begrenzt. Benachbart zu dem Flansch 32 ist eine Gewindeöffnung 33 an dem Rohrabschnitt 31 ausgebildet, mittels dem ein Pfosten 2 an der Verankerung 3 gesichert werden kann.
-
In den 4A bis 4C ist ein Paneel 4 gezeigt, das zwischen zwei Pfosten 2 montiert wird. Jedes Paneel 4 umfasst mehrere nach außen hervorstehende Rippen 5, die in regelmäßigen Abständen angeordnet sind und schräg nach unten abfallen. Eine Oberseite der Rippe 5 fällt dabei in einem Winkel α gegenüber der Horizontalen schräg nach unten ab, beispielsweise in einem Bereich zwischen 20° und 70° und eine Unterseite der Rippe 5 fällt um einen Winkel β, beispielsweise zwischen 10° und 40°, der kleiner is t als α, nach unten ab. Jedes Paneel 4 umfasst dabei eine obere Kante 40, die in eine untere Aufnahme 41 eines benachbarten Paneels eingesteckt werden kann. Die Aufnahme 41 ist dabei zwischen zwei Rippen 5 angeordnet, so dass nach dem Einstecken einer Kante 40 in die Aufnahme 41 kein Spalt zwischen zwei benachbarten Paneelen 4 sichtbar ist.
-
Jedes Paneel 4 besitzt an gegenüberliegenden Seiten hervorstehende Rippen 5, die im Bereich eines Endabschnittes durch eine Aussparung 6 unterbrochen sind. An der Aussparung 6 können die nach innen hervorstehenden Stege 23 des Pfostens eingefügt werden, so dass der äußere Endabschnitt jedes Paneels 4 in der Nut 20 aufgenommen ist. Dadurch sind die Paneele 4 gegen ein Herausziehen in horizontale Richtung gesichert und können durch Einschieben in die Nut 20 an dem Pfosten 2 auf einfache Weise montiert werden. Der Pfosten 2 wird lediglich nach der Montage der Paneele 4 oben verschlossen.
-
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Paneele 4 im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet und weisen zwischen den Rippen 5 ebene Abschnitte auf. Die Dicke der Paneele 4 kann in einem Bereich zwischen 1mm und 5mm liegen. Es ist natürlich möglich, die Paneele 4 zu bearbeiten, beispielsweise durch Fräsungen, um optisch ansprechende Gestaltungen einzubringen, Zudem können auch Kennzeichnungen oder Markierungen eingebracht werden, beispielsweise wenn die Paneele 4 für eine Lärmschutzwand an Verkehrswegen eingesetzt werden. Dann kann die Dicke der Paneele 4 auch größer gewählte werden, beispielsweise in einem Bereich zwischen 5mm und 15mm. Zudem können die Paneele 4 bei größeren Dicken auch mehrere Hohlkammern aufweisen.
-
In den 5A bis 5C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Wandelementes 1' gezeigt, das vertikale Pfosten 2 umfasst, die an einer Verankerung 3 bodenseitig festgelegt sind. Zwischen zwei Pfosten 2 sind Paneele 4' gehalten. Hierfür weist der Pfosten 2 an vier Seiten Nuten 20 auf, die wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgebildet sind, lediglich sind die nach innen gerichteten Stege 23' zur Ausbildung eines verjüngten Halsabschnittes etwas kürzer ausgebildet. Die Stege 23' greifen in randseitig angeordnete Aussparungen 6' an dem Paneel 4' ein, die in Profilierungen 5' eingefräst sind. Dadurch ist ein endseitiger Abschnitt der Paneele 4' in der Nut 20 aufgenommen und gegen ein Verschieben in horizontale Richtungen gesichert.
-
Die Pfosten 2 sind an ihrer oberen offenen Seite durch eine Kappe 25 verschlossen, wie dies in 5B gezeigt ist.
-
In den 6A bis 6E ist das Paneel 4' des Wandelementes 1' im Detail gezeigt, das aus demselben Material wie das Paneel 4 besteht.
-
Das Paneel 4' umfasst dünnwandige zick-zack-förmig angeordnete Wandabschnitte 7', die winklig zueinander angeordnet sind, beispielsweise in einem Winkel zwischen 130 und 170°, und über stabförmige Verdickungen 5' miteinander verbunden sind. An einer Längsseite ist das Paneel 4' mit einer Kante 40' versehen, die im eingebauten Zustand vertikal ausgerichtet ist und an der gegenüberliegenden Längsseite ist eine Aufnahme 41' ausgebildet, in die die Kante 40' einsteckbar ist. An der Aufnahme 41' ist ein u-förmiger Halteabschnitt 42' ausgebildet, an dem nach innen hervorstehende Rastnasen 43' ausgebildet sind. An der Kante 40' sind Rastaussparungen 44' ausgebildet, so dass die Kante 40' beim Einfügen an der Aufnahme 41' verrastet werden kann.
-
Wie in 6E gezeigt ist, sind die Aussparungen 6' lediglich im Bereich der Verdickungen 5' angeordnet, was allerdings ausreichend ist, um im eingebauten Zustand ein horizontales Verschieben der Paneele 4' zu vermeiden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1, 1'
- Wandelement
- 2
- Pfosten
- 3
- Verankerung
- 4, 4'
- Paneel
- 5, 5'
- Rippen/Profilierungen/Verdickungen
- 6, 6'
- Aussparung
- 7'
- Wandabschnitt
- 20
- Nut
- 21
- Nutboden
- 22
- Nutwände
- 23, 23'
- Stege
- 24
- Kanal
- 25
- Kappe
- 30
- Rohrabschnitt
- 31
- Rohrabschnitt
- 32
- Flansch
- 33
- Gewindeöffnung
- 40, 40'
- Kante
- 41, 41'
- Aufnahme
- 42'
- Halteabschnitt
- 43'
- Rastnase
- 44'
- Rastaussparung