DE102012100416A1 - Türschließereinheit mit Freilauffunktion und Endlagenfindung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türschließereinheit mit Freilauffunktion und Endlagenfindung, mit einem Gehäuse, in dem ein durch die Bewegung einer Tür antreibbarer Kolben linear verschiebbar geführt ist. Um eine Türschließereinheit zu schaffen, welche die vorgenannten Komfortfunktionen aufweist, aber in erster Linie bei leichten Innentüren zum Einsatz kommt und kostengünstiger realisiert werden kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Kolben (2) mit einem Teil seiner Länge in einer ihn umgebenden Laufhülse (4) geführt ist, und dass die Laufhülse (4) bei einer Linearbewegung des Kolbens (2) eine Rotationsbewegung ausführt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türschließereinheit mit Freilauffunktion und Endlagenfindung, mit einem Gehäuse, in dem ein durch die Bewegung einer Tür antreibbarer Kolben linear verschiebbar geführt ist.
- Derartige Türschließereinheiten sind bekannt. Sie verfügen über eine Komfortfunktion, welche eine Tür bei einem vordefinierten Öffnungswinkel automatisch abstoppt, während zum Schließen der Tür ein leichtes Antippen genügt, woraufhin sich die Tür selbst zuzieht. Es erfolgt ein selbsttätiges, gedämpftes Abstoppen beim Öffnen und ein selbsttätiges, sanftes und vollständiges Schließen.
- Diese bekannten Türschließereinheiten sind vorwiegend für schwere Türen ausgelegt und unter großem Kostenaufwand realisiert.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türschließereinheit zu schaffen, welche die vorgenannten Komfortfunktionen aufweist, aber in erster Linie bei leichten Innentüren zum Einsatz kommt und kostengünstiger realisiert werden kann.
- Diese Aufgabe wird bei einer Türschließereinheit mit Freilauffunktion und Endlagenfindung, mit einem Gehäuse, in dem ein durch die Bewegung einer Tür antreibbarer Kolben linear verschiebbar geführt ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Kolben mit einem Teil seiner Länge in einer ihn umgebenden Laufhülse geführt ist, und dass die Laufhülse bei einer Linearbewegung des Kolbens eine Rotationsbewegung ausführt.
- Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil, dass eine Türschließereinheit geschaffen wird, welche die vorbeschriebenen Komfortfunktionen ermöglicht, aber trotzdem kostengünstig hergestellt werden und ins. bei leichten Innentüren zur Anwendung kommen kann.
- Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind der Kolben und die Laufhülse über eine Kulissenführung miteinander verbunden. Über eine derartige Verbindung kann die Linearbewegung des Kolbens leicht in eine Drehbewegung der Laufhülse überführt werden.
- Besonders einfach gestaltet sich die Verbindung, wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung von dem Kolben ein Kulissenstein radial vorsteht, der in einer in der Laufhülse angeordneten Nut geführt ist.
- Die Nut verläuft vorteilhafterweise im wesentlichen in Axialrichtung der Laufhülse. Sie kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Beispielsweise kann sie gemäß einer bevorzugten Weiterbildung einen in Axialrichtung verlaufenden Abschnitt und zwei dazu unter einem Winkel verlaufende Endabschnitte aufweisen.
- Alternativ kann sie auch einen in Axialrichtung verlaufenden Abschnitt und nur einen dazu unter einem Winkel verlaufenden Endabschnitt aufweisen.
- Gemäß einer weiteren Alternative kann die Nut auch einen insgesamt gekrümmten Verlauf aufweisen.
- Um die Rotationsbewegung der Laufhülse zu dämpfen, ist vorteilhafterweise ein Federelement vorgesehen, welches die Rotationsbewegung der Laufhülse beeinflusst.
- Das Federelement ist vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildet, welche mit der Laufhülse verbunden ist.
- Um das Federelement auch in gespanntem Zustand von der Laufhülse zu entkoppeln, ist das Federelement vorteilhafterweise in einem separaten Gehäuseteil gelagert, welches im Bereich des Bodens der Laufhülse mit dem Gehäuse verbunden ist.
- Zusätzlich oder alternativ zu der Spiralfeder kann auch der Kolben von einem Federspeicher beaufschlagt sein. Dies hängt im wesentlichen von der Art der gewählten Kulissenführung ab.
- Vorteilhafterweise ist der den Kolben beaufschlagende Federspeicher als Schraubenfeder ausgebildet, welche in der Laufhülse angeordnet ist.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Türschließereinheit bei geschlossener Tür, -
2 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Türschließereinheit im Freilaufbereich der Tür, -
3 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Türschließereinheit in der vordefinierten Öffnungsposition der Tür, -
4 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türschließereinheit bei geschlossener Tür, und -
5 eine perspektivische Ansicht einer weiteren alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türschließereinheit bei geschlossener Tür. - In den
1 –3 ist eine Türschließereinheit dargestellt, welche ein selbsttätiges, gedämpftes Abstoppen beim Öffnen und ein selbsttätiges, sanftes und vollständiges Schließen einer Tür ermöglicht. - Die Türschließereinheit weist ein Gehäuse
1 auf, in dem ein Kolben2 in bekannter Weise geführt ist. Der Kolben2 ist in ebenfalls bekannter Weise mit einer Schließerwelle3 verbunden, welche in nicht dargestellter Weise über ein Gestänge mit einer ebenfalls nicht dargestellten Tür verbunden ist. - Infolge der vorbeschriebenen Ausgestaltung wird eine Bewegung der Tür über das Gestänge und die Schließerwelle
3 auf der Kolben2 übertragen, der sich dann in Längsrichtung des Gehäuses1 bewegt. - Der Kolben
2 ist über einen Teil seiner Länge in einer Laufhülse4 geführt, die ebenfalls in dem Gehäuse1 gelagert ist und sich in dessen Längsrichtung erstreckt. Die Laufhülse4 ist als Zylinder ausgebildet und an einem Ende mit einem Boden5 verschlossen. - Der Kolben
2 und die Laufhülse4 sind über eine Kulissenführung miteinander derart verbunden, dass eine Axialbewegung des Kolbens2 in eine Rotationsbewegung des Laufhülse4 umgewandelt wird. Dazu ist an dem Kolben2 ein sich radial erstreckender Kulissenstein6 angeordnet, der in einer in der Laufhülse4 ausgebildeten Nut7 geführt ist. - Gemäß der Ausführungsform nach den
1 bis3 weist die Nut7 einen in Axialrichtung verlaufenden Abschnitt7a und zwei dazu unter einem Winkel verlaufende Endabschnitte7b auf. Der Winkel beträgt beim Ausführungsbeispiel nach den1 bis3 etwa 45°, er kann je nach Bedarf aber auch andere Werte annehmen. - Im Bereich des Bodens
5 der Laufhülse4 greift ein Federelement an der Laufhülse4 an, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel nach den1 bis3 als Spiralfeder8 ausgebildet ist; jedoch ist auch jede andere Art von Federn möglich. Das Federelement bzw. die Spiralfeder8 ist derart mit der Laufhülse4 verbunden, dass sie die Rotationsbewegung der Laufhülse4 beeinflusst. - Um die Spiralfeder
8 auch in gespanntem Zustand der Laufhülse4 zu entkoppeln, ist die Spiralfeder8 in einem separaten Gehäuseteil9 gelagert, das im Bereich des Bodens5 der Laufhülse4 mit dem Gehäuse1 der Türschließereinheit verbunden ist (5 ). - Die erfindungsgemäße Türschließereinheit arbeitet wie folgt:
1 zeigt die Türschließereinheit bei geschlossener Tür. Wird die Tür nun geöffnet, wird der Kolben2 durch eine Bewegung der Tür über die Schließerwelle3 nach rechts in1 verschoben. Dabei wandert der Kulissenstein6 von dem Endabschnitt7b der Nut7 in Richtung auf den Abschnitt7a . Durch diese Bewegung dreht der Kolben2 die ihn umgebene Laufhülse4 gegen die Kraft der Spiralfeder8 . Wird die Tür weiter geöffnet erreicht der Kulissenstein6 den Abschnitt7a der Nut7 . Im diesem Abschnitt7a kann der Kolben2 weiter innerhalb der Laufhülse4 verfahren werden, jedoch ohne dass sich die Laufhülse4 weiter dreht, da der Abschnitt7a der Nut7 in diesem Bereich in axialer Richtung der Laufhülse4 verläuft. In diesem Bereich erfolgt daher die Bewegung der Tür bzw. des Kolbens, ohne dass ein Moment auf die Tür ausgeübt wird (Nullmomentbereich). - Wird die Tür weiter geöffnet und der Kolben
2 weiter innerhalb der Laufhülse4 verfahren, gelangt der Kulissenstein6 vom Abschnitt7a in den Endabschnitt7b der Nut7 . Da dieser Endabschnitt7b wieder schräg zur Bewegungsrichtung des Kolbens2 ausgerichtet ist, wird die Laufhülse4 – unterstützt von der Spiralfeder8 – nun wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgedreht. - Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Türschließereinheit ergeben sich folgende Funktionen an der Tür:
Beim Öffnen der Tür ist aufgrund der bei der Rotationsbewegung der Laufhülse3 zu überwindenden Kraft der Spiralfeder8 solange eine leichte Gegenkraft erforderlich (1 ), wie sich der Kulissenstein6 im Endabschnitt7b der Nut7 befindet. - Bei einer weiteren Öffnungsbewegung der Tür gelangt der Kulissenstein
6 in den Bereich des Abschnitts7a der Nut7 , in welchem die Laufhülse4 nicht weiter verdreht wird; die Tür befindet sich im Freilauf (2 ). - Wird die Tür weiter geöffnet, gelangt der Kulissenstein
6 in den hinteren Endabschnitt7b der Nut7 . In diesem Bereich wird die Laufhülse4 infolge des schräg verlaufenden hinteren Endabschnitts7b und der Wirkung der Spiralfeder8 in die in3 gezeigte Öffnungsstellung gedrängt. Diese Öffnungsstellung kann vordefiniert werden und beispielsweise einer Türöffnung von 90° entsprechen. Während der Kulissenstein6 den hinteren Endbereich7b der Nut7 entlang gleitet, wird die Tür automatisch abgebremst, bis zu dem vordefinierten Bereich geöffnet und dann festgesetzt, wenn der Kulissenstein6 die in3 gezeigte Endstellung erreicht hat. - Beim Schließen muss die Tür wieder eine leichte Gegenkraft überwinden, bis der Kulissenstein
6 den hinteren Endabschnitt7b der Nut7 verlassen hat. Anschließend durchläuft die Tür den vordefinierten Freilaufbereich, bis sie beispielsweise einen Öffnungswinkel von 20° erreicht hat. Dann wird die Tür automatisch gefangen, wenn der Kulissenstein6 den vorderen Endabschnitt7b durchläuft, und definiert geschlossen, wenn der Kulissenstein6 seine in1 gezeigte Stellung erreicht hat. - Je nach Auslegung der Nut
7 können alternative bzw. zusätzliche Energiespeicher zum Einsatz kommen. So ist beispielsweise bei der Ausführungsform nach den4 und5 eine zusätzliche Schraubenfeder10 vorgesehen, welche in der Laufhülse4 angeordnet ist und den Kolben2 in Richtung auf seine in1 gezeigte Stellung beaufschlagt. - Auch sind alternative Ausgestaltungen der Nut
7 möglich, wie sie beispielsweise in den4 und5 gezeigt sind. - Bei der Ausführungsform nach
4 weist die Nut7 insgesamt einen gekrümmten Verlauf auf, während sie bei der Ausführungsform nach5 einen in Axialrichtung verlaufenden Abschnitt7a und nur einen dazu unter einem Winkel verlaufenden Endabschnitt7b aufweist. Demzufolge dreht sich die Laufhülse4 bei einer Ausgestaltung der Nut7 gemäß4 während des gesamten Bewegungsvorganges der Tür, bei einer Ausgestaltung gemäß5 jedoch nur, solange sich der Kulissenstein6 im Endabschnitt7b der Nut7 befindet. Somit kann durch die Ausgestaltung der Nut7 der Einsatz der Federkräfte gezielt beeinflusst werden, so dass diese nur in bestimmten Bereichen zum Einsatz kommen. - Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Kolben
- 3
- Schließerwelle
- 4
- Laufhülse
- 5
- Boden
- 6
- Kulissenstein
- 7
- Nut
- 7a
- Abschnitt
- 7b
- Endabschnitt
- 8
- Spiralfeder
- 9
- Gehäuseteil
- 10
- Schraubenfeder
Claims (12)
- Türschließereinheit mit Freilauffunktion und Endlagenfindung, mit einem Gehäuse, in dem ein durch die Bewegung einer Tür antreibbarer Kolben linear verschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
2 ) mit einem Teil seiner Länge in einer ihn umgebenden Laufhülse (4 ) geführt ist, und dass die Laufhülse (4 ) bei einer Linearbewegung des Kolbens (2 ) eine Rotationsbewegung ausführt. - Türschließereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
2 ) und die Laufhülse (4 ) über eine Kulissenführung (6 ,7 ) miteinander verbunden sind. - Türschließereinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Kolben (
2 ) ein Kulissenstein (6 ) radial vorsteht, der in einer in der Laufhülse (4 ) angeordneten Nut (4 ) geführt ist. - Türschließereinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (
7 ) im wesentlichen in Axialrichtung der Laufhülse (4 ) verläuft. - Türschließereinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (
7 ) einen in Axialrichtung verlaufenden Abschnitt (7a ) und zwei dazu unter einem Winkel verlaufende Endabschnitte (7b ) aufweist. - Türschließereinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (
7 ) einen in Axialrichtung verlaufenden Abschnitt (7a ) und einen dazu unter einem Winkel verlaufenden Endabschnitt (7b ) aufweist. - Türschließereinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (
7 ) insgesamt einen gekrümmten Verlauf aufweist. - Türschließereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Federelement (
8 ) vorgesehen ist, welches die Rotationsbewegung der Laufhülse (4 ) beeinflusst. - Türschließereinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement als Spiralfeder (
8 ) ausgebildet ist, welche mit der Laufhülse (4 ) verbunden ist. - Türschließereinheit nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
8 ) in einem separaten Gehäuseteil (9 ) gelagert ist, welches im Bereich des Bodens (5 ) der Laufhülse (4 ) mit dem Gehäuse (1 ) verbunden ist. - Türschließereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
2 ) von einem Federspeicher (10 ) beaufschlagt ist. - Türschließereinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der den Kolben (
2 ) beaufschlagende Federspeicher als Schraubenfeder (10 ) ausgebildet ist, welche in der Laufhülse (4 ) angeordnet ist.
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DE102012100416A1 true DE102012100416A1 (de) | 2013-07-25 |
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DE201210100416 Withdrawn DE102012100416A1 (de) | 2012-01-19 | 2012-01-19 | Türschließereinheit mit Freilauffunktion und Endlagenfindung |
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-
2012
- 2012-01-19 DE DE201210100416 patent/DE102012100416A1/de not_active Withdrawn
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