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Die Erfindung betrifft einen Lift für ein Flugzeug, einen Flugzeugabschnitt mit einem entsprechenden Lift und ein Verfahren für das Verstauen von Frachtstücken in einem Flugzeug.
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Das effiziente Be- und Entladen von Flugzeugen ist seit jeher ein kritischer Vorgang. Die Betreiber von Großraumflugzeugen streben es an, diesen Vorgang derart zu optimieren, dass die diesbezüglich aufgewandte Zeit minimiert wird, um Kosten zu sparen. Andererseits führen Passagiere häufig zahlreiche und unterschiedliche Frachtstücke (z.B. Koffer) mit sich und wünschen sich einen sicheren Transport ihrer Frachtstücke.
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Ein weiteres Problem, das beim Lufttransport von Frachtstücken für Passagiere auftritt, besteht darin, dass bereits das Aufgeben von Frachtstücken bei vielen Passagieren unerwünscht ist. So möchte der Passagier bevorzugt sämtliche Frachtstücke bzw. Gepäckstücke mit in den Passagierraum nehmen, um so auf diese Gepäckstücke jederzeit Zugriff zu haben. Ein langwieriges Aufgeben der Frachtstücke an einem Schalter kann dann entfallen. Ebenso ergibt sich für den Passagier der Vorteil, dass er beim Verlassen des Flugzeugs nicht darauf warten muss, bis sein Gepäck entladen und ihm letztendlich übergeben wird. Es zeichnet sich also ein Trend ab, bei dem mehr und mehr Frachtstücke in den Passagierraum mitgenommen werden. Bestehende Passagierräume verfügen jedoch häufig nicht über ausreichend Kapazität, um all diese Frachtstücke aufzunehmen. Selbst wenn die Frachtstücke durch das Vorsehen von ausreichendem Stauraum im Passagierraum aufgenommen werden können, ergeben sich nicht zuletzt für den Flugzeugbetreiber erhebliche Probleme. Zum einen muss das Gepäck sehr genau untersucht werden, um Gefahren auf Grund von Terroranschlägen zu vermeiden. Zum anderen kann ein unsachgemäßes Verstauen der Gepäckstücke bzw. Frachtstücke zu einer Verletzung der Passagiere führen. Letztendlich führt das Vorsehen von entsprechenden Stauräumen auch dazu, dass für den Passagier nur noch wenig Platz in dem Passagierraum verbleibt. Dies wirkt sich auf das Wohlbefinden des Passagiers häufig negativ aus.
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Um diesen Problemen zumindest teilweise Rechnung zu tragen, schlägt die
WO 2007/051593 vor, geeignete Frachtcontainer unmittelbar am Eingang des Flugzeugs vorzusehen, die von den Passagieren beladen werden können. Diese Frachtcontainer werden dann in den Frachtraum des Flugzeugs gebracht, im Flugzeug befördert und nach der Landung wieder derart aufgestellt, dass die Passagiere ihre eigenen Frachtstücke entnehmen können. Während des Fluges kann auf diese Frachtstücke jedoch nicht zugegriffen werden.
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In der
DE 10 2010 013 219 wird ein Frachtladesystem beschrieben, das ein Aufgeben und Abrufen von Frachtstücken in der Kabine ermöglicht. Das System ist aufwendig und der Abruf eines bestimmten Frachtstücks kann ggf. viel Zeit benötigen.
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Die
DE 10 2009 012 998 A1 zeigt eine ringförmige Fracht-Fördereinrichtung zur Aufbewahrung und Beförderung von Frachtstücken. Diese wird vorzugsweise für die Aufbewahrung und Zubereitung von Mahlzeiten verwendet. Die Fördereinrichtung hat zwei Ladeöffnungen, wobei eine der Öffnungen in den Passagierraum mündet und eine weitere von außen zugänglich ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik, insbesondere von der
DE 10 2010 013 219 , ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lift für die bessere Ausstattung eines Flugzeugs bereitzustellen, so dass ein komfortabler und effizienter Transport von Frachtstücken erfolgen kann. Des Weiteren soll der Be- und Entladevorgang des Frachtraums vereinfacht werden. Insgesamt soll es dem Passagier ermöglicht werden, seine Frachtstücke möglichst schnell und unkompliziert aufzugeben, wobei er auf diese jederzeit zugreifen kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Lift gemäß Anspruch 1, einen Flugzeugabschnitt gemäß Anspruch 11 und ein Verfahren gemäß Anspruch 16 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch einen Lift für ein Flugzeug gelöst, der umfasst:
- • mindestens ein Aufnahmeabteil, insbesondere eine Liftkabine, zur Aufnahme eines Frachtstücks, insbesondere eines Koffers und/oder einer Tasche;
- • mindestens eine erste Öffnung und mindestens eine zweite Öffnung zum Be- und/oder Entladen des Liftes, wobei die erste Öffnung in einen Passagierraum und die zweite Öffnung in einen Frachtraum mündet;
- • gekennzeichnet durch:
- • mindestens einen Führungsring, demgegenüber das Aufnahmeabteil derart drehbeweglich angeordnet ist, dass das Aufnahmeabteil entlang des Führungsrings, insbesondere in einer Rotationsbewegung um eine Rotationsachse verschiebbar ist.
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Anmeldungsgemäß kann es sich bei dem Führungsring und/oder Förderring um einen offenen oder geschlossenen Ring handeln. Beispielsweise kann sich der Ring über 45, 90, 100, 120, 180 (halboffen), 220, 270, 300 oder 360 (geschlossen) Grad erstrecken. Insofern könnte man auch von einem Führungsringabschnitt sprechen. Anmeldungsgemäß muss der Führungsring nicht zwangsläufig kreisförmig sein, sondern kann auch eine elliptische Form aufweisen oder jede andere Form mit einem oder mehreren gekrümmten Abschnitten umfassen. Demgemäß kann die Rotationsbewegung um mehrere parallel zueinander verlaufende Rotationsachsen erfolgen. Beispielsweise könnte der Führungsring auch eine im Wesentlichen rechteckige Ausgestaltung mit abgerundeten Ecken haben.
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Der Lift kann erfolgreich dazu eingesetzt werden, Frachtstücke im Passagierraum eines Flugzeugs aufzunehmen und bei Bedarf wieder bereitzustellen. Des Weiteren kann der Lift dazu eingesetzt werden, um die Frachtstücke zwischen voneinander abgetrennten Räumen, beispielsweise einem Passagierraum und einem Frachtraum, hin und her zu transportieren. Aufgrund der ringförmigen Ausbildung des Lifts kann dieser besonders effizient in ein Flugzeug, insbesondere nahe der Außenhaut des Flugzeugs, eingebaut werden, so dass der Innenraum des Flugzeugs gut ausgenutzt werden kann. Insbesondere ist es denkbar, den Lift zwischen den Spanten und/oder Frames anzubringen, die in herkömmlichen Flugzeugen als Stützkonstruktionen notwendig sind. Insofern können bisher ungenutzte Hohlräume für das Verstauen und Transportieren von Frachtstücken ausgenutzt werden. Mittels des erfindungsgemäßen Liftes ist es auch möglich, ungenutzte Hohlräume in der Bilge des Flugzeuges auszunutzen.
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Der Lift kann mindestens einen ersten Führungsring bzw. einen ersten Führungsringabschnitt und mindestens einen zweiten Führungsring bzw. einen ersten Führungsringabschnitt umfassen, wobei das Aufnahmeabteil zwischen den Führungsringen, insbesondere in einer Kulissenführung, angeordnet ist. Insofern ist es denkbar, die Führungsringe bzw. Führungsringabschnitte als Seitenbegrenzung für das Aufnahmeabteil einzusetzen oder einzelne Liftkabinen, die das Aufnahmeabteil ausbilden, zwischen den Führungsringen aufzuhängen.
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In einer Ausführungsform kann mindestens ein Förderring vorgesehen sein, der, insbesondere drehbeweglich, zwischen den Führungsringen angeordnet ist und mindestens einen Unterteilungsabschnitt zur Ausbildung des mindestens einen Aufnahmeabteils aufweist. Der Unterteilungsabschnitt oder die Unterteilungsabschnitte können an der Innenseite (z. B. der Rotationsachse zugewandten Seite) angeordnet sein. Vorzugsweise erstrecken sie sich senkrecht zur Tangentialebene und/oder zum Drehmoment der Rotationsbewegung. Im Endeffekt ist es denkbar, den Förderring als durchgehende Förderbahn auszubilden, die kreisförmig oder elliptisch verläuft. Beispielsweise können einzelne Abschnitte dieses Förderrings die Rückwand eines Aufnahmeabteils ausbilden, wobei die einzelnen Unterteilungsabschnitte die Aufnahmeabteile nach oben und nach unten begrenzen. Des Weiteren ist es denkbar, dass ein Frachtstück beim Einstellen auf einen der Unterteilungsabschnitte abgestellt wird. Beim Fördern des Frachtstücks senkt sich dieser Unterteilungsabschnitt im Zuge einer Rotationsbewegung des Förderrings ab oder hebt sich an.
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Insofern können die einzelnen Aufnahmeabteile durch sehr wenige und sehr robuste Komponenten ausgebildet werden. Es ist denkbar, den Förderring aus einem flexiblen Material, beispielsweise einem Elastomer auszubilden.
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Wie bereits erläutert, können eine Vielzahl von Unterteilungsabschnitten vorgesehen werden, die derart angeordnet sind, dass die Unterteilungsabschnitte jeweils paarweise ein Aufnahmeabteil (nach unten und oben) begrenzen. Andererseits ist es denkbar, eine Vielzahl von Förderkabinen bzw. Liftkabinen vorzusehen, die eine Kette ausbilden und in einer Rotationsbewegung um die Rotationsachse verschwenkbar sind. In diesem Ausführungsbeispiel ist es besonders vorteilhaft, wenn die Führungsringe eine Kulissenführung aufweisen.
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Das mindestens eine Aufnahmeabteil kann eine Abstellvorrichtung mit einer Abstellfläche aufweisen, die derart drehbeweglich im Aufnahmebereich angeordnet ist, dass sich die Abstellfläche unabhängig von der Position des Aufnahmeabteils relativ zum Führungsring parallel zu einem Passagier- und/oder Frachtdeck des Flugzeugs ausrichtet. Insofern wäre es möglich, in diesem Ring auch Essen, Trinken, Kaffeemaschinen, Öfen etc. zu verstauen, ohne dass die Gegenstände beim Verschieben der Aufnahmeabteile gekippt werden.
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Der Lift kann derart ausgebildet sein, dass das mindestens eine Aufnahmeabteil in mindestens eine Aufnahmeposition gegenüber einer/der Öffnung zum Be- und/oder Entladen bringbar ist und das Aufnahmeabteil gegenüber der Aufnahmeposition um mindestens 45 Grad, insbesondere mindestens 90 Grad, insbesondere mindestens 120 Grad, insbesondere mindestens 160 Grad, insbesondere mindestens 180 Grad entlang des Führungsrings verschiebbar ist. Soweit man sich auf eine relativ geringe Gradzahl beim Verschieben des jeweiligen Aufnahmeabteils einlässt, wird es gewährleistet, dass eingebrachte Gegenstände nicht übermäßig gekippt werden. Insofern können beispielsweise auch Getränke, Essen oder sensible Geräte in den Aufnahmeabteilen angeordnet oder in diese integriert werden.
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Der Lift kann eine Frachtverwaltungs-Einrichtung mit mindestens einer Eingabe-Einrichtung zur Erfassung eines vorzugsweise dem Frachtstück zugeordneten Codes aufweisen, wobei die Frachtverwaltungs-Einrichtung dazu ausgebildet ist, nach der Eingabe eines Codes, das dem Code zugehörige Frachtstück und/oder Aufnahmeabteil zu ermitteln und zumindest den Lift derart anzusteuern, dass das entsprechende Aufnahmeabteil in eine/die Aufnahmeposition zum Entladen des Aufnahmeabteils gebracht wird. Insofern ist es möglich, dass der Lift elektronisch gesteuert wird, wobei jeder Passagier selbstständig sein Frachtstück einstellen kann. Der Lift dient dann dazu, das Frachtstück entweder abzutransportieren oder so lange aufzubewahren, bis der Passagier das Frachtstück wieder abholt. Eine entsprechende Abholung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Passagier einen bestimmten Code eingibt, der entweder ihn selbst oder das Frachtstück oder das genutzte Aufnahmeabteil kennzeichnet.
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Die Eingabe-Einrichtung kann eine Leseeinrichtung für eine vorzugsweise am oder im Frachtstück angeordnete Identifikations-Einrichtung, insbesondere einen Passivtransponder und/oder einen 2D- und/oder 3D-Code umfassen. Insofern kann der Lift eine dem Frachtstück zugeordnete Identifikationsnummer oder einen Identifikationscode selbstständig erfassen, ohne dass der Passagier diese eingeben muss. Das Wiederauffinden des Frachtstücks wird durch das automatische Erfassen dieser Identifikationsnummer bzw. dieses Identifikationscodes erleichtert.
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Die Frachtverwaltungs-Einrichtung kann dazu ausgebildet sein, für ein in den Lift eingegebenes Frachtstück eine Korrelation zwischen einem/dem dem Frachtstück zugeordneten Code und dem Aufnahmeabteil des Frachtstücks und/oder eine Korrelation zwischen einem einem Passagier zugeordneten Code und dem Aufnahmeabteil zu speichern. Beispielsweise ist es dann möglich, dass die Frachtverwaltungs-Einrichtung nach der Eingabe eines dem Frachtstück zugeordneten Codes das entsprechende Aufnahmeabteil ermittelt und den Lift derart ansteuert, dass der Passagier Zugriff auf das entsprechende Aufnahmeabteil erhält.
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Die genannte Aufgabe wird des Weiteren durch einen Flugzeugabschnitt, insbesondere einen tonnenförmigen Flugzeugabschnitt, gelöst, der einen Lift, wie dieser bereits beschrieben wurde, enthält. Es ergeben sich ähnliche Vorteile, wie diese bereits in Verbindung mit dem Lift beschrieben wurden. Der Lift kann ein integraler Bestandteil des Flugzeugabschnitts sein oder nachträglich in diesen eingebaut werden.
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Vorzugsweise ist der Lift derart dimensioniert, dass er zwischen den Frames eines entsprechenden Flugzeugabschnitts eingepasst werden kann. Vorzugsweise verlaufen die Führungsringe parallel zu diesen Frames. Alternativ können die Frames Teile des Führungsrings oder den gesamten Führungsring ausbilden. Der Führungsring kann also als Führung für die einzelnen Aufnahmeabteile des Lifts sowie zur Versteifung der Flugzeugkonstruktion dienen. Demgemäß kann die Rotationsachse des Lifts im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Flugzeugs und/oder des Flugzeugabschnitts verlaufen.
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Der Flugzeugabschnitt kann mindestens eine erste Öffnung und mindestens eine zweite Öffnung zum Be- und/oder Entladen des Lifts umfassen, wobei die erste Öffnung in einen Passagierraum und die zweite Öffnung in einen Frachtraum mündet. Insofern kann der Lift dazu dienen, Frachtstücke aus dem Passagierraum in den Frachtraum oder in umgekehrte Richtung zu transportieren. Einzelne Aufnahmeabteile können natürlich zur längerfristigen Verstauung der Frachtstücke eingesetzt werden.
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Der Flugzeugabschnitt kann mindestens einen Roboter mit mindestens einem Roboterarm zur Aufnahme von Frachtstücken aus dem mindestens einen Aufnahmeabteil umfassen, wobei der Roboter vorzugsweise in einem/dem Frachtraum angeordnet ist. Insofern kann der Lift Frachtstücke aus dem Passagierraum im Frachtraum so bereitstellen, dass der Robotoer hierauf Zugriff erhält. Der Roboter kann erfindungsgemäß dazu eingesetzt werden, einzelne Frachtstücke in hierfür vorgesehene Aufbewahrungsbereiche oder Aufbewahrungsbehälter abzulegen.
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Der Flugzeugabschnitt kann eine an der Deckenkonstruktion und/oder Wandkonstruktion befestigte Halte-Einrichtung, insbesondere mit mindestens einer Linearführung und eine Antriebseinheit zum Verfahren des an der Halte-Einrichtung befestigten Roboters, vorzugsweise entlang einer Längsachse des Flugzeugs, umfassen. Insofern kann sich der Roboter entlang der Längsrichtung des Flugzeugs bewegen und so die Frachtstücke über den gesamten Frachtraum verteilen. Der Roboterarm kann weitere Aufgaben beim Be- und Entladen von Frachtstücken übernehmen.
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Die genannte Aufgabe kann des Weiteren durch ein Verfahren für das Verstauen von Frachtstücken aus einem Passagierraum eines Flugzeugs gelöst werden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- • Aufnehmen des Frachtstücks in ein erstes Aufnahmeabteil eines Liftes;
- • Verschwenken des Aufnahmeabteils um eine Rotationsachse, so dass ein weiteres Aufnahmeabteil zur Aufnahme weiterer Frachtstücke im Passagierraum bereitsteht.
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Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Außenansicht eines Flugzeugs;
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2 einen Querschnitt durch den Rumpf des Flugzeugs aus 1 mit einem Lift zum Befördern von Frachtstücken aus dem Passagierraum in den Frachtraum;
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3 eine perspektivische Ansicht auf einen Teilabschnitt des Rumpfes des Flugzeugs aus 1;
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4 eine Detailansicht des Lifts aus 2;
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5 die obere Liftöffnung des Lifts aus 4;
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6 einen Schnitt durch den Lift aus 4;
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7 einzelne Komponenten einer Frachtverwaltungs-Einrichtung zur Steuerung des Lifts;
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8 einen Querschnitt durch den Rumpf eines Flugzeugs mit einem Lift zum Befördern von Frachtstücken in einem elliptischen Führungsring;
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9 einen Querschnitt durch den Rumpf eines Großraumflugzeug mit einem Lift zum Befördern von Frachtstücken; und
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10 einen Querschnitt durch den Rumpf eines Flugzeugs mit zwei Liften, einem ersten zum Befördern von Frachtstücken und einem zweiten zum Verschwenken von Küchenelementen.
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Nachfolgend werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines Flugzeugs 100. Das Flugzeug 100 erstreckt sich im Wesentlichen entlang einer Längsachse, nämlich der Flugzeuglängsrichtung X, wobei sich am vorderen Teil der Bug 103 und am hinteren Teil das Heck 102 befinden. Quer zur Flugzeuglängsrichtung X nach oben hin erstreckt sich die Z-Achse des Flugzeugs 100. An der Seite des Flugzeugs 100 befindet sich eine Ladeluke 101, über die Frachtstücke in das Flugzeug 100 eingeladen und aus diesem wieder ausgeladen werden können.
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2 zeigt einen Querschnitt durch das Flugzeug 100 aus 1. Der Flugzeugrumpf des Flugzeugs 100 ist im Wesentlichen kreisförmig um eine Rotationsachse 35 ausgebildet. Die Rotationsachse erstreckt sich im Wesentlichen parallel zur Flugzeuglängsrichtung X. Der Innenraum des Flugzeugs ist durch das Passagierdeck 120, das sich entlang der Flugzeuglängsrichtung X erstreckt, in einen Passagierraum 121 (oben) und einen Frachtraum 111 (unten) unterteilt. Der Flugzeugrumpf 105 umfasst mehrere Lifte 30, 30', wie diese in 3 gezeigt sind. 2 zeigt eine Seitenansicht des ersten Lifts 30, der ringförmig entlang der Außenhaut des Flugzeugs 100 angeordnet ist und dazu dient, Frachtstücke, beispielsweise in Form von einem Koffer 2, zwischen dem Passagierraum 121 und dem Frachtraum 111 hin und her zu transportieren. Der Frachtraum wird nach unten hin durch das Frachtdeck 110 begrenzt. Im Frachtraum 111 befinden sich zwei Roboter 10, 10', die mit entsprechenden Roboterarmen 20 ausgestattet sind, um die durch den Lift 30 angelieferten Frachtstücke im Frachtraum 111 zu verstauen. Ebenso können auf Anforderung hin Frachtstücke aus dem Frachtraum 110 von den Robotern 10, 10' abgeholt, in den Lift 30 eingeladen und in den Passagierraum 121 transportiert werden.
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Es ist denkbar, das Flugzeug 100 lediglich mit einem Lift 30 auszustatten. Andererseits können auch mehrere erfindungsgemäße Lifte in einem Flugzeug 100 vorgesehen werden, um einen schnelleren Transport der Koffer 2 der Passagiere 1 zu gewährleisten. Ein mit zwei Liften 30, 30' ausgestattetes Flugzeug 100 wird in 3 gezeigt. Die Lifte 30, 30' sind hier unmittelbar nebeneinander parallel zueinander verlaufend angeordnet. Es ist offensichtlich, dass die Lifte 30, 30' über eine Vielzahl von Liftkabinen 31, 31', 31'' verfügen, die jeweils drehbeweglich um die Rotationsachse 35 verschwenkbar sind. Im Endeffekt bilden die einzelnen Liftkabinen 31, 31', 31'' eine Kette, die entlang einer Kreisbahn bewegt werden kann.
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4 zeigt einen Flugzeugabschnitt, in den der Lift 30 integriert ist. Auf der Außenseite des Abschnitts befindet sich die Flugzeugaußenhaut, die jeweils von Frames, die ringförmig im Inneren des Flugzeugs 100 angeordnet sind, versteift werden. Diese Frames bilden einen ersten Führungsring 36 und einen zweiten Führungsring 36', zwischen denen die Kette der Liftkabinen 31, 31', 31'' angeordnet sind. Die Führungsringe 36, 36' enthalten eine Kulissenführung, in die die einzelnen Liftkabinen 31, 31', 31'' eingreifen, wobei die Kulissenführung derart ausgebildet ist, dass sich die Liftkabinen 31, 31', 31'' entlang der durch die Führungsringe 36, 36' vorgegebenen Kreisbahn führen lassen.
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Der Lift 30 hat eine obere Liftöffnung 33, die sich in das Innere des Passagierraums 121 erstreckt. Diese obere Liftöffnung 33 ermöglicht es den Passagieren 1 einzelne Liftkabinen 31, 31', 31'' mit Koffern 2 zu beladen. Des Weiteren ist eine untere Liftöffnung 34 vorgesehen, die in den Frachtraum 111 mündet. Ein Abtransport der Koffer 2 und ein Verstauen dieser kann durch sich im Frachtraum 111 befindliches Personal erfolgen. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird diese Tätigkeit von den Robotern 10, 10' wahrgenommen.
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5 zeigt eine Detailansicht der oberen Liftöffnung 33 des Lifts 30. Diese mündet, wie bereits erläutert, in den Passagierraum 121, so dass sich eine in einer Aufnahmeposition befindliche Liftkabine 31 leicht beladen lässt. Der Lift 30 verfügt des Weiteren über eine RFID-Leseeinrichtung 123, die beim Einlegen eines Koffers 2 in die Liftkabine 31 ein am Koffer befindliches RFID-Tag erfasst, so dass der Lift 30 weiß, welcher Koffer 2 sich in welcher Liftkabine 31, 31', 31'' befindet. Des Weiteren ist eine Eingabe-Einrichtung 121 und eine Ausgabe-Einrichtung 222 vorgesehen, um eine Kommunikation mit dem Passagier 1 zu gewährleisten.
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6 zeigt einen Schnitt durch den ersten Lift 30, wobei die Vielzahl der Liftkabinen 31, 31', 31'' zu erkennen sind. Wie bereits erläutert, bilden diese eine Kette, die drehbeweglich um die Rotationsachse 35 verfahren werden kann. Für die Bewegung dieser Kette sind entsprechende Aktuatoren bzw. Antriebseinheiten im Lift 30 vorgesehen. Anhand der 6 zeigt es sich des Weiteren, dass der Lift 30 über zwei obere Liftöffnungen 33 und zwei untere Liftöffnungen 34 verfügt, die jeweils spiegelsymmetrisch linksseitig und rechtsseitig des Flugzeugs 100 angeordnet sind. Insofern ist es möglich, Zugriff auf die Inhalte der einzelnen Liftkabinen über jede der beiden oberen Liftöffnungen 33 und unteren Liftöffnungen 34 zu erhalten.
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Die beschriebenen Be- und Entladevorgänge der Lifte 30, 30' können durch ein zentrales oder dezentrales Rechensystem implementiert werden. So kann das Flugzeug 100 eine Frachtverwaltungs-Einrichtung 200 mit einer Steuer-Einrichtung 210 (vgl. 7) umfassen, die in kommunikativer Verbindung mit den Robotern 10, 10' und den Liften 30, 30' steht. Die Steuereinheit 210 steuert die Roboter 10, 10' ebenso wie den ersten Lift 30 und den zweiten Lift 30'. Unter anderem können Antriebseinheiten zum Verfahren der Roboter 10, 10' entlang der Längsrichtung des Flugzeuges 100 sowie Servomotoren zum Bewegen der Roboterarme 20 von der Steuereinheit 210 aktiviert werden. Auch Servomotoren für an den Roboterarmen 20 vorgesehene Werkzeuge können von der Steuereinheit 210 betätigt werden. Ebenso kommuniziert die Steuereinheit 210 mit den Liften 30, 30'. Diese umfassen in einem Ausführungsbeispiel jeweils eine Eingabe-Einrichtung 221, eine Ausgabe-Einrichtung 222 sowie eine RFID-Leseeinrichtung 223. Insofern ist es möglich, nach dem Abstellen eines Koffers 2 in einer Liftkabine 31, 31', 31'' den weiteren Verladevorgang vollautomatisch zu gestalten. Des Weiteren kann der Passagier 1 anhand der Eingabe-Einrichtung 121 und der Ausgabe-Einrichtung 222 mit der Steuereinheit 210 kommunizieren und dieser mitteilen, dass er seinen Koffer 2 benötigt. Daraufhin steuert die Steuereinheit 210 die Roboter 10, 10' derart, dass der Koffer 2 aus dem Frachtraum in eine Liftkabine 31, 31', 31'' verladen wird von einem der Lifte 30, 30' in den Passagierraum 121 befördert wird.
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Der beschriebene Lift 30, 30' kann auch ohne die Roboter 10, 10' eingesetzt werden, da er aufgrund der Vielzahl von Liftkabinen 31, 31', 31'' eine Vielzahl von Staumöglichkeiten anbietet.
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Des Weiteren sollte es offensichtlich sein, dass in den einzelnen Liftkabinen 31, 31', 31'' nicht nur Koffer 2 aufbewahrt werden können, sondern auch Geräte, Getränke, Essen, usw.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel umfasst der Lift 30 eine Kette von Liftkabinen 31, 31', 31'', die jeweils ein quaderförmiges Aufnahmeabteil bereitstellen. Theoretisch ist es auch möglich, ein Führungsband vorzusehen, das umlaufend entlang der Außenhaut des Flugzeugs verläuft und Vorsprünge aufweist, die einzelne Aufnahmeabteile begrenzen. Insofern könnte das Förderband dazu eingesetzt werden, die Frachtstücke innerhalb eines ringförmig ausgebildeten Hohlraums oder Schachts zu transportieren.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Lifte 30, 30’ jeweils von innen, z.B. aus dem Passagierraum 121 und aus dem Frachtraum 111 erreichbar. Theoretisch wäre es jedoch auch möglich, eine Tür und/oder eine Luke am Flugzeug 100 vorzusehen, mittels derer es möglich ist, den Lift 30, 30’, insbesondere die Liftkabinen 31, 31’, 31’’ von außen zu beladen. Beispielsweise können hierfür entsprechende obere Liftöffnungen 33 und untere Liftöffnungen 34 vorgesehen werden, die an die Außenhaut des Flugzeugs 100 angebracht sind.
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Wie bereits erläutert, ist es möglich, Führungsringe 36, 36’ zu verwenden, die keine kreisrunde Ausgestaltung haben. Beispielsweise ist der Lift 30 gemäß 8 mit elliptischen Führungsringen 36, 36’ bzw. mit Führungsringen 36, 36’ in der Form eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken ausgestattet.
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In der 9 sind die Führungsringe 36, 36’ derart ausgebildet, dass sie im Wesentlichen die Verschmelzung von zwei Kreisen mit unterschiedlichen Radien wiedergeben. Die einzelnen Liftkabinen 31, 31’, 31’’ rotieren in einem unteren Abschnitt des Flugzeugs 100 um eine erste Rotationsachse 35 und in einem oberen Abschnitt um eine zweite Rotationsachse 35’. Beide Rotationsachsen liegen auf einer Mittelebene 107 des Flugzeugs 100, die sich entlang der Längsrichtung (X-Richtung) und der Hochrichtung (Z-Richtung) erstreckt. Vorzugsweise teilt die Mittelebene 107 das Flugzeug 100 in zwei im wesentlichen symetrische Hälften. Theoretisch wäre es denkbar weitere Rotationsachsen 35, 35’ vorzusehen, die Bewegungsbahn der Liftkabinen 31, 31’, 31’’ und somit auch die Ausgestaltung der Führungsringe 36, 36’ definieren.
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Es sind zahlreiche andere Ausgestaltungen der Führungsringe 36, 36’, sogar in “Hantelform”, “Schneemann”, usw. denkbar. In der 9 sind die Führungsringe 36, 36’ beispielsweise an die Querschnittsform eines Großraumflugzeugs angepasst. Des Weiteren unterscheiden sich die Ausführungsform gemäß der 8 von der gemäß 6 darin, dass die einzelnen Liftkabinen 31, 31’, 31’’ derart gelenkig an einem Antriebsband 37 angeordnet sind, dass diese in jeder Position innerhalb der Führungsringe 36, 36’ gleich ausgerichtet sind. Das heißt, die quaderförmigen Liftkabinen 31, 31’, 31’’ erstrecken sich in jeder Position parallel zu dem Passagierdeck 120. Insofern wäre es denkbar, Geräte und/oder andere bezüglich deren Ausrichtung sensiblen Dinge in den einzelnen Liftkabinen 31, 31’, 31’’ zu verstauen.
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Des Weiteren ist es möglich, den erfindungsgemäßen Lift 30, 30’ auch zur Verbindung von mehreren Passagierräumen 121 einzusetzen. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in der 9 gezeigt. Hier weist ein erster und ein zweiter Passagierraum 121 jeweils paarweise angeordnete obere und untere Liftöffnungen 33, 34 auf. Weitere Liftöffnungen 33, 34 können im Frachtraum 11 vorgesehen werden.
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Des Weiteren zeigt es sich anhand der 9, dass zahlreiche unterschiedliche Ansätze bezüglich der Führung der einzelnen Liftkabinen 31, 31’, 31’’ denkbar sind. So werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel die Liftkabinen 31, 31’, 31’’ im unteren Bereich des Flugzeugs aufeinandergestapelt und rotieren um ihre Achse, während im oberen Bereich eine sequentielle Hintereinanderordnung erfolgt.
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10 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein zweiter Lift 30’ innerhalb eines ersten Lift 30 angordnet ist. Der erste Lift 30 ähnelt dem aus 6, wobei jedoch die quaderförmigen Liftkabinen 31, 31’, 31’’ radial zur Rotationsachse 33, nicht tangential (6) ausgerichtet sind. Es gibt eine erste obere Liftöffnung 33, die ein Beladen des ersten Lifts 30 ermöglicht. Im Inneren der Führungsringe 36, 36 sind paarweise Führungsabschnitt 38 angeordnet, die sich über einen Winkel von ca. 180 Grad bezüglich der Rotationsachse 35 erstrecken. Die Führungsabschnitte 38 beherbergen, vorzugsweise in einer Kulissenführung ein einziges Abteil, das ein erstes Küchenelement 50 und ein zweites Küchenelement 50’ enthält. Die Küchenelemente 50, 50’ sind an die durch die Rotationsachse 35 vorgegebene Kreisbahn angepasst und sitzen mehr oder weniger aufeinander auf. Die Küchenelemente 50, 50’ lassen sich um die Rotationsachse 35 verschwenken, so dass über eine zweite obere Liftöffnung 33’ entweder das erste oder das zweite Küchenelement 50, 50’ zugänglich ist. Insofern kann das Personal des Flugzeugs entweder auf das erste oder das zweite Küchenelement 50, 50’ zugreifen.
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Natürlich ist es möglich, den beschriebenen zweiten Lift 30’ ohne den ersten Lift 30 einzusetzen. Des Weiteren ist es denkbar, den zweiten Lift 30’ derart anzuordnen und auszubilden, dass sich die Küchenelemente 50, 50’ vollständig versenken lassen. Abschnitte des oberen Küchenelements 50 können dann einen vorzugsweise begehbaren Teil des Passagierdecks 121 bilden.
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Die einzelnen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Lifts 30, 30’ lassen sich in beliebiger Art und Weise kombinieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Passagier
- 2
- Koffer
- 10, 10'
- Roboter
- 20
- Roboterarm
- 30, 30'
- Lift
- 31, 31', 31''
- Liftkabine
- 33
- obere Liftöffnung
- 34
- untere Liftöffnung
- 35, 35’
- Rotationsachse
- 36, 36'
- Führungsring
- 37
- Antriebsband
- 38
- Führungsringabschnitt
- 50, 50’
- Küchenelement
- 100
- Flugzeug
- 101
- Ladeluke
- 102
- Heck
- 103
- Bug
- 105
- Flugzeugrumpf
- 107
- Mittelebene
- 110
- Frachtdeck
- 111
- Frachtraum
- 120
- Passagierdeck
- 121
- Passagierraum
- 200
- Frachtverwaltungs-Einrichtung
- 210
- Steuereinheit
- 211
- Speicher-Einrichtung
- 220
- Frachtstückaufnahme-Einrichtung
- 221
- Eingabe-Einrichtung
- 222
- Ausgabe-Einrichtung
- 223
- RFID-Leseeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007/051593 [0004]
- DE 102010013219 [0005, 0007]
- DE 102009012998 A1 [0006]
- DE 102011052299 [0026]