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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türverriegelung für eine Kraftfahrzeugtür sowie eine dementsprechend ausgebildete Kraftfahrzeugtür. Die Türverriegelung weist hierbei einen besonderen Schutzmechanismus auf, um unbefugtes Öffnen der Tür zu verhindern.
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Hintergrund
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Türverriegelungssysteme für Kraftfahrzeuge weisen typischerweise einen in 1 skizzierten Aufbau auf. Die dort schemenhaft dargestellte Türverriegelung 1 weist ein Türschloss 2 und eine Betätigungseinheit 4 auf, die über eine starre Verbindungsstange 6 miteinander gekoppelt sind. Die Betätigungseinheit 4 kann zum Beispiel einen Türgriff sowie einen Schließzylinder aufweisen. Insbesondere der Schließzylinder ist hierbei über die Verbindungsstange 6 mit dem Türschloss 2 gekoppelt, sodass eine Betätigung des Schließzylinders, etwa manuell oder mittels einer Zentralverriegelung zu einer mechanischen Bewegung führt, die über die Verbindungsstange 6 zum Entriegeln oder Verriegeln auf das Türschloss 2 übertragbar ist.
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Fahrzeugdiebe oder Einbrecher machen sich oftmals ein zum Beispiel in den Fensterschacht einführbares Einbruchwerkzeug 8 zunutze, mittels welchem die Verbindungsstange 6 nach oben gezogen wird, wodurch das Türschloss 2 in eine Öffnungs- oder Freigabestellung überführbar ist. Eine anschließende Betätigung der Betätigungseinheit 4, etwa des Türgriffs ermöglicht sodann ein zerstörungsfreies Öffnen der Fahrzeugtür 5. Hierzu ist die Betätigungseinheit 4 üblicherweise über ein weiteres, in 1 nicht explizit dargestelltes Kraftübertragungselement mit dem Türschloss 2 gekoppelt.
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Eine in
1 schematisch skizzierte gattungsgemäße Türverriegelung ist ferner aus der
DE 10 2009 051 536 A1 bekannt. Dort wird ferner eine Entkopplungsvorrichtung beschrieben, die die Kopplung zwischen einer Betätigungseinheit und einen Klinkenmechanismus der Fahrzeugtür als Reaktion auf eine äußere Krafteinwirkung löst. Zwar kann diese Lösung einen effektiven Diebstahl- und Einbruchschutz bereitstellen. Das Lösen der besagten Kopplung setzt die Türverriegelung jedoch außer Kraft, sodass eine Reparatur erforderlich wird.
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Um einen verbesserten Diebstahl- und Einbruchsschutz für Kraftfahrzeugtüren bereitzustellen, ist es schließlich erstrebenswert, eine Türverriegelung bereitzustellen, die selbst bei einer Fremdeinwirkung auf die Verbindung zwischen Betätigungseinheit und Schloss nicht dazu führt, das Schloss von einer verriegelten in eine entriegelte Stellung zu überführen. Die Türverriegelung selbst soll dabei ferner intakt bleiben. Es ist daher Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, mit möglichst einfachen und kostengünstig zu realisierenden Mitteln die Anfälligkeit einer Türverriegelung gegen Einbruchsversuche sowie gegen externe Krafteinwirkung herabzusetzen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Türverriegelung gemäß Patentanspruch 1, ferner einer Kraftfahrzeugtür nach Patentanspruch 12 sowie mit einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind hierbei jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
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Demgemäß ist eine Türverriegelung für eine Kraftfahrzeugtür vorgesehen. Die Türverriegelung weist ein Türschloss und eine hiervon beabstandet angeordnete Betätigungseinheit auf. Türschloss und Betätigungseinheit sind insbesondere an tragenden Komponenten einer Türstruktur bzw. an einer Kraftfahrzeugtür anordenbar. Die Betätigungseinheit, welche typischerweise einen Türgriff und/oder einen Schließzylinder aufweist, ist hierbei typischerweise in Höhe der Fahrzeug-Gürtellinie angeordnet, während das Türschloss üblicherweise, bezogen auf die Fahrzeughochrichtung (z) darunter oder tiefer liegend vorgesehen ist. Türschloss und Betätigungseinheit sind hierbei über zumindest eine Verbindungseinheit mechanisch miteinander gekoppelt. Die Verbindungseinheit weist hierbei zwei Betätigungsstränge auf, die gegenläufig am Türschloss angebunden sind.
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Das Vorsehen zweier Betätigungsstränge, die gegenläufig am Türschloss angebunden sind, erfordert für ein wahlweises Überführen des Türschlosses zwischen einer Freigabe- und Schließstellung, dass die Betätigungsstränge gleichzeitig und in entgegengesetzter Richtung zu betätigen sind. Eine gleichgerichtete und gleichzeitige Betätigung oder Aktivierung der Betätigungsstränge führt aufgrund der gegenläufigen Anbindung am Türschloss zu keiner Veränderung des Zustands des Türschlosses. Eine gleichgerichtete und gleichzeitige Bewegung der beiden Betätigungsstränge ist insoweit wirkungslos.
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Aufgrund der doppelten und gegenläufigen Anbindung der beiden Betätigungsstränge am Türschloss wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass eine Manipulation der Verbindungseinheit, etwa mittels eines Einbruchswerkzeugs oder mittels mechanischer Deformation der Türstruktur stets zu einer gleichgerichteten Bewegung der beiden Betätigungsstränge führt, da die Betätigungsstränge nicht separat, sondern lediglich gemeinsam von einem Einbruchwerkzeug ergreifbar sind.
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Eine unbefugte und von außen auf die Verbindungseinheit gesondert einwirkende Zug-, Druck- oder Scherkraft, welche stets beide Betätigungsstränge gleichermaßen erfasst, erweist sich für ein Öffnen des Türschlosses als weitgehend wirkungslos.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Türverriegelung ist ferner vorgesehen, dass die beiden Betätigungsstränge nicht nur am Türschloss, sondern auch an der Betätigungseinheit gegenläufig angebunden sind. Insoweit sind die beiden Betätigungsstränge weitgehend symmetrisch an der Betätigungseinheit und am Türschloss angebunden, sodass ein Drehmoment oder eine andersartige, von der Betätigungseinheit ausgehende Bewegung aufgrund der zweifach gegenläufigen Anbindung der Verbindungseinheit weitgehend unverfälscht auf das Türschloss übertragbar ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Verbindungseinheit einen zweiadrigen Betätigungszug auf. Das heißt, jeder der beiden Betätigungsstränge ist für sich genommen als Betätigungszug ausgebildet. Aufgrund der jeweils gegenläufigen Anbindung an das Türschloss und an die Verbindungseinheit ist es hierbei ausreichend, wenn jede Ader des zweiadrigen Betätigungszugs lediglich zur Übertragung von Zugkräften ausgelegt ist.
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Die beiden gegenläufigen Betätigungszüge des zweiadrigen Betätigungszugs können jedoch auch gleichermaßen zur Übertragung von Zug- und Druckkräften ausgelegt sein. Die Verwendung eines zweiadrigen Betätigungszugs ist ferner für die Verlegung der Verbindungseinheit innerhalb der Kraftfahrzeugtür von Vorteil. Der Betätigungszug ist üblicherweise flexibel ausgestaltet und kann somit eine den vorhandenen Bauraumbedingungen angepasste äußere Geometrie aufweisen und dementsprechend flexibel in der Kraftfahrzeugtür verlegt werden. Zudem ist die Verwendung eines Betätigungszugs vergleichsweise kostengünstig und kann auch gegenüber einer starren Betätigungsstange zur Einsparung des Kraftfahrzeuggewichts beitragen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Betätigungseinheit einen in Form einer Umlenkrolle ausgebildeten Geber auf. Der Geber ist hierbei bevorzugt mit einem Schließzylinder der Betätigungseinheit gekoppelt, sodass eine Betätigung des Schließzylinders, etwa manuell durch einen Fahrzeugschlüssel, oder aber durch eine Zentralverriegelungseinheit in eine entsprechende Drehbewegung der Umlenkrolle übertragbar ist. Anstelle einer Umlenkrolle kann der Geber aber auch lediglich in Form eines schwenkbaren Hebels oder Geberarms ausgebildet sein.
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Wesentlich hierbei ist die gegenläufige Anbindung der beiden Stränge der Verbindungseinheit am jeweiligen Geber. Die Ausbildung einer Umlenkrolle ist insoweit von Vorteil, als dass die beiden Betätigungsstränge an zum Beispiel gegenüberliegenden Außenseiten der Rolle anlenkbar oder anbindbar sind. Sofern die beiden Betätigungsstränge fernab des Gebers in etwa parallel oder nebeneinander verlaufen, kann erreicht werden, dass eine Drehbewegung der Umlenkrolle zu einer entgegen gerichteten Schub- oder Zugbewegung der beiden Betätigungsstränge führt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist auch das Türschloss einen in Form einer Umlenkrolle ausgebildeten Nehmer auf. Die Anbindung der beiden Betätigungsstränge am Nehmer kann hierbei analog der Anbindung am Geber erfolgen. Auf diese Art und Weise kann eine Drehbewegung des Gebers nahezu unverfälscht auf eine entsprechende Drehbewegung des Nehmers übertragen werden. Je nach Radius der Umlenkrollen von Geber und Nehmer kann hinsichtlich des Verstellwegs von Nehmer und Geber auch ein Übersetzungs- oder Untersetzungsverhältnis implementiert werden.
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Nach einer Weiterbildung hiervon ist ferner vorgesehen, dass die beiden Betätigungsstränge der Verbindungseinheit mit zueinander gegenüberliegenden Seiten des Gebers und/oder des Nehmers gekoppelt sind. Auf diese Art und Weise kann nämlich erreicht werden, dass eine Drehbewegung von Geber und/oder Nehmer zu einer gegenläufigen Bewegung der beiden Betätigungsstränge zueinander führt. Eine Drehbewegung des Gebers oder Nehmers in einer ersten Richtung geht zum Beispiel mit einer Zugbeanspruchung auf einen ersten Betätigungsstrang und gleichzeitig mit einer Druckbeanspruchung auf den zweiten Betätigungsstrang einher. Insbesondere wird zum Beispiel der erste Betätigungsstrang zum Geber oder Nehmer hin bewegt, während sich der zweite Betätigungsstrang vom jeweiligen Geber oder Nehmer weg bewegt.
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Die gegenüberliegende Anbindung beider Betätigungsstränge der Verbindungseinheit am Geber und/oder Nehmer führt insoweit automatisch zu einer gegenläufigen Bewegung der Betätigungsstränge bei einer Drehbewegung von Geber und/oder Nehmer. Unter der gegenüberliegenden Anbindung der Betätigungsstränge ist insbesondere eine Anbindung zu verstehen, bei welcher die beiden Stränge entlang gegenüberliegender Seiten von Geber und/oder Nehmer geführt sind. Die Anbindungen der beiden Stränge am Geber und/oder Nehmer können dabei, geometrisch betrachtet, auch eng beieinanderliegen oder sogar zusammenfallen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung gehen die beiden Betätigungsstränge im Bereich zumindest einer Umlenkrolle von Nehmer und/oder Geber nahtlos ineinander über. Die beiden Betätigungsstränge können insoweit auch einstückig ausgebildet sein und lediglich im Bereich des Nehmers und/oder Gebers, bzw. im Bereich der jeweiligen Umlenkrolle, eine Umlenkung, etwa um 180° erfahren. Hierbei ist jedoch zwingend vorzusehen, dass der dann einstückig ausgebildete Betätigungsstrang drehfest mit dem Nehmer und/oder Geber verbunden bzw. gekoppelt ist.
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Es ist hierbei denkbar, dass die Umlenkrolle als Seilrolle ausgebildet ist, um welche der einstückige Betätigungsstrang mehrfach gewickelt ist. Auf diese Art und Weise kann eine reibschlüssige aber dennoch schlupffreie Kopplung von Betätigungsstrang und Umlenkrolle erreicht werden. Anderen Ausgestaltungen zufolge kann eine wechselseitige Kopplung der Betätigungsstränge bzw. des einstückig ausgebildeten Betätigungsstrangs auch eine formschlüssige Verbindung zum Nehmer und/oder Geber vorgesehen werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung verlaufen die beiden Betätigungsstränge zwischen Türschloss und Betätigungseinheit zumindest weitgehend in einer gemeinsamen Umhüllung. Die gemeinsame Umhüllung für die beiden Betätigungsstränge verleiht der Verbindungseinheit ein einteiliges äußeres Erscheinungsbild. Die Umhüllung bewirkt insbesondere, dass die beiden Betätigungsstränge zum Beispiel stets eng aneinander und parallel zueinander verlaufen.
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Mittels der Umhüllung kann insbesondere erreicht werden, dass bei einem unbefugten Eingriff in die Türverriegelung beide Betätigungsstränge selbst eine gleichgerichtete Manipulation erfahren. Wird zum Beispiel auf die Verbindungseinheit eine externe Kraft ausgeübt, so führt diese lediglich dazu, dass beide Betätigungsstränge gleichgerichtet beansprucht werden. Aufgrund ihrer gegenläufigen Anbindung am Türschloss führt dies jedoch nicht zu einer Drehbewegung des türschlossseitigen Nehmers, sodass sich das Türschloss nicht in einen entriegelten Zustand versetzen lässt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung hiervon weist die Umhüllung für jeden Betätigungsstrang jeweils einen eigenen Hüllkanal auf. Jeder der Hüllkanäle fungiert hierbei als Umhüllung für eine Seele eines Betätigungszugs eines jeden Betätigungsstrangs. Das heißt, jeder der beiden Betätigungsstränge wird zum Beispiel von einer Seele und von einem die Seele umhüllenden Hüllkanal gebildet. Die beiden Hüllkanäle der Umhüllung sind im Bereich zwischen dem Türschloss und der Betätigungseinheit fest miteinander verbunden, sodass eine extern einwirkende Manipulation stets zu einer gleichgerichteten Beanspruchung beider Betätigungsstränge führt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind der Nehmer und der Geber aufseiten des Türschlosses und aufseiten der Betätigungseinheit weitgehend identisch ausgebildet. Nehmer und Geber sind hierbei ferner mit einer Innen- oder Außenverzahnung des Türschlosses und/oder der Betätigungseinheit drehmomentübertragend koppelbar.
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Anstelle einer Innen- oder Außenverzahnung können hierbei aber auch andere drehmomentübertragende Kopplungen, wie zum Beispiel sich in Radialrichtung erstreckende und miteinander korrespondierende Vorsprünge und Vertiefungen Verwendung finden. Indem Nehmer und Geber weitgehend identisch ausgebildet sind, kann eine erhöhte Anzahl von Gleichteilen für die Türverriegelung Verwendung finden. Des Weiteren kann sich eine identische Ausbildung von Nehmer und Geber auch in montagetechnischer Hinsicht als vorteilhaft erweisen.
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Insbesondere kann die Verbindungseinheit mit standardisierten Anbindungsgliedern an ihren gegenüberliegenden Endabschnitten versehen sein, wobei jedes der Anbindungsglieder sowohl am Nehmer als auch am Geber von Türschloss bzw. Betätigungseinheit anbindbar ist. Die weitgehend identische Ausgestaltung von Nehmer und Geber ermöglicht somit zwei unterschiedliche Montagerichtungen der Verbindungseinheit an der Türverriegelung.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Türverriegelung ferner ein weiteres Kraftübertragungselement auf, welches gesondert mit dem Türschloss und mit der Betätigungseinheit gekoppelt ist. Das weitere Kraftübertragungselement dient hierbei insbesondere dazu, einer Öffnungsbewegung, etwa eines Türgriffs, auf eine entsprechende Bewegung des Türschlosses zu übertragen. Das Kraftübertragungselement kann hierbei ebenfalls als Betätigungszug, insbesondere als einadriger Betätigungszug oder aber auch als starre Stange ausgebildet sein.
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Nach einem weiteren nebengeordneten Aspekt ist ferner eine Kraftfahrzeugtür vorgesehen, welche mit einer zuvor beschriebenen Türverriegelung ausgestattet ist. Hierbei sind das Türschloss und die Betätigungseinheit beabstandet an der Kraftfahrzeugtür angeordnet. Die Betätigungseinheit und das Türschloss sind ferner, bezogen auf die Kraftfahrzeughochrichtung (z) und/oder bezogen auf die Kraftfahrzeuglängsrichtung (x) zueinander versetzt angeordnet, sodass eine mechanische Kopplung zwischen Betätigungseinheit und Türschloss mittels der Verbindungseinheit mit zwei Betätigungssträngen erforderlich ist.
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Nach alledem ist schließlich ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest eine zuvor beschriebene Kraftfahrzeugtür oder zumindest eine zuvor beschriebene Türverriegelung aufweist.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert.
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Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Türverriegelung nach dem Stand der Technik,
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2 eine schematische Darstellung einer Türverriegelung nach einer Ausführungsform,
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3 einen Querschnitt entlang A-A durch die Verbindungseinheit gemäß 2, und
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4 eine weitere, ausschnittsweise Darstellung der Türverriegelung gemäß 2 bei abgenommenem Geber und Nehmergehäuse.
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Detaillierte Beschreibung
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Die in den 2 bis 4 schematisch skizzierte Türverriegelung 10 einer Kraftfahrzeugtür 50 weist ein Türschloss 12 sowie eine Betätigungseinheit 14 auf. Die Betätigungseinheit 14 ist hierbei über eine Verbindungseinheit 16 mit dem Türschloss 12 gekoppelt. Die Betätigungseinheit 14 weist typischerweise zumindest einen Schließzylinder oder einen vergleichbaren Aktuator einer Zentralverriegelungseinheit sowie einen Türgriff zum Öffnen des Türschlosses 12 auf. Das Türschloss 12 ist über die Verbindungseinheit 16 wahlweise zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung überführbar.
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Lediglich in einer Freigabestellung des Türschlosses 12 kann mittels einem, mit dem (nicht dargestellten) Türgriff in Wirkverbindung stehenden Kraftübertragungselement 52 eine öffnende Bewegung auf das Türschloss 12 übertragen werden. Befindet sich das Türschloss 12 hingegeben in seiner Verriegelungsstellung, so ist eine Betätigung des Türgriffs und eine hiermit einhergehende Bewegung des Kraftübertragungselements 52 weitgehend wirkungslos. Das Türschloss 12 bleibt verschlossen.
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Die Verbindungseinheit 16 weist, wie im Querschnitt gemäß 3 dargestellt, zwei Betätigungsstränge 18, 20 auf, welche jeweils in Form eines Betätigungszugs ausgebildet sind. So weist zum Beispiel ein in 3 links dargestellter Betätigungszug eine innere Seele 24 auf, die in einem Hüllkanal 28 geführt ist, während ein entsprechend gegenläufig am Türschloss 12 und an der Betätigungseinheit 14 angebundener zweiter Betätigungszug eine Seele 26 aufweist, die in einem benachbarten Hüllkanal 30 verläuft.
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Die beiden Hüllkanäle 28, 30 sind über ein Verbindungsprofil 32 miteinander verbunden und bilden eine Umhüllung für den zweiadrigen Betätigungszug bzw. für die Verbindungseinheit 16.
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Da die beiden Betätigungsstränge 18, 20 gegenläufig sowohl am Türschloss 12 als auch an der Betätigungseinheit 14 angebunden sind, führt eine Drehbewegung eines Gebers 42 der Betätigungseinheit 14 zu einer Verschiebung der Seele 24 relativ zu ihrem Hüllkanal 28 entlang einer ersten Richtung, während gleichzeitig die andere Seele 26 relativ zu ihrem Hüllkanal 30 eine entgegengerichtete Bewegung erfährt. Da beide Betätigungsstränge 18, 20 sowohl am Türschloss 12 als auch an der Betätigungseinheit 14 gegenläufig angebunden sind, ist eine Drehbewegung des Gebers 42, etwa im Uhrzeigersinn, auch entsprechend in eine gleichgerichtete, im Uhrzeigersinn gerichtete, Drehbewegung des Nehmers 44 des Türschlosses übertragbar.
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Die Umhüllung 22 erstreckt sich von Vorteil über den gesamten Zwischenraum zwischen Türschloss 12 und Betätigungseinheit 14. Ein seitliches Ergreifen oder eine seitliche Auslenkung oder Verformung der Verbindungseinheit 16 hat lediglich eine gleichgerichtete Beanspruchung der beiden Betätigungsstränge 18, 20 zur Folge. Dies führt dazu, dass beide Betätigungsstränge 18, 20 gleichermaßen etwa eine Zugkraft auf den Geber 42 und/oder Nehmer 44 ausüben. Aufgrund der gegenläufigen Anbindung am Geber 42 oder Nehmer 44 führt eine gleichgerichtete Beanspruchung der Betätigungsstränge 18, 20 zu keiner das Türschloss 12 öffnenden Drehbewegung des Nehmers 44.
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Wie in 4 schematisch angedeutet, sind der Geber 42 als auch der Nehmer 44 jeweils in Form einer Umlenkrolle ausgebildet. Die einzelnen Betätigungsstränge bzw. die Enden der Seelen 24, 26 der beiden Betätigungszüge sind hierbei jeweils mit Seilnippeln 34, 36, 38, 40 versehen, die etwa formschlüssig in nicht explizit dargestellten Nippelkammern am Außenumfang des Gebers 42 als auch des Nehmers 44 angeordnet sind. Da die Seelen 24, 26 an gegenüberliegenden Seiten des Gebers 42 bzw. des Nehmers 44 entlanggeführt sind und dementsprechend mit gegenüberliegenden Seiten von Geber 42 und Nehmer 44 gekoppelt sind, geht eine Drehbewegung des Gebers 42 und/oder des Nehmer 44 stets mit einer gegenläufigen translatorischen Bewegung der Seelen 24, 26 innerhalb ihrer jeweiligen Hüllkanäle 28, 30 einher.
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In 4 ist ferner eine Innenverzahnung 46 von Geber 42 und Nehmer 44 dargestellt. Mittels der Innenverzahnung 46 Geber 42 und Nehmer 44 jeweils mit einem entsprechenden Zahnrad des Türschlosses 12 als auch der Betätigungseinheit 14 drehmomentübertragend verbunden werden. Gemäß der Darstellung nach 4 sind der Geber 42 als auch der Nehmer 44 weitreichend identisch ausgebildet, sodass neben einer Reduzierung unterschiedlicher Bauteile auch eine Montagevereinfachung bereitgestellt werden kann. So spielt es keine Rolle, ob der zum Beispiel in 4 oben dargestellte Geber 42 mit der Betätigungseinheit 14 oder mit dem Türschloss 12 drehmomentübertragend gekoppelt ist.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türverriegelung
- 2
- Türschloss
- 4
- Betätigungseinheit
- 5
- Fahrzeugtür
- 6
- Verbindungsstange
- 8
- Einbruchswerkzeug
- 10
- Türverriegelung
- 12
- Türschloss
- 14
- Betätigungseinheit
- 16
- Verbindungseinheit
- 18
- Betätigungsstrang
- 20
- Betätigungsstrang
- 22
- Umhüllung
- 24
- Seele
- 26
- Seele
- 28
- Hüllkanal
- 30
- Hüllkanal
- 32
- Verbindungsprofil
- 34
- Nippel
- 36
- Nippel
- 38
- Nippel
- 40
- Nippel
- 42
- Geber
- 44
- Nehmer
- 46
- Verzahnung
- 50
- Fahrzeugtür
- 52
- Kraftübertragungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009051536 A1 [0004]