DE102012022817B4 - Verfahren zur Erstellung einer virtuellen Gleichschaltung von Artikulatoren - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erstellung einer virtuellen Gleichschaltung von Artikulatoren unter Verwendung eines Scanners.
- Die analoge Artikulatorgleichschaltung hat sich heutzutage durchgängig in der Zahntechnik durchgesetzt. Diese Technologie eliminierte den früher üblichen Standard pro Patientenarbeit, einen eigenen Artikulator verwenden zu müssen, da die Modelle bei dieser veralteten Methode zwar oftmals herausnehmbar waren, aber beim Zurücksetzen nicht mehr optimal reponierbar waren. Auch die herstellungsbedingten Ungenauigkeiten der Artikulatoren machten ein Umsetzen von Modellen praktisch unmöglich. Dieses Problem wurde durch die Gleichschaltung von Artikulatoren mittels magnetischer Montageplatten und einem dazugehörenden Justage- und Zentrierelement gelöst, wie es durch die
DE-0S 4104 356 A1 bekannt ist. Fortan konnten Artikulatoren einfach und effizient mit dieser Methode gleichgeschaltet werden. - Eine Patientenarbeit konnte in verschiedene, aber miteinander gleichgeschaltete Artikulatoren eingesetzt werden. Auch ebnete diese Technologie den Einsatz von kiefergelenkbezogenen Registriersystemen, wie zum Beispiel dem Gesichtsbogen in Verbindung mit einem Übertragungsstand zum schädelbezogenen Übertragen der Modelle in einen gleichgeschalteten Artikulator.
- Nun setzen sich aber in den letzten Jahren immer stärker digitale Methoden zur Konstruktion und Fertigung in der Zahntechnik durch (vgl.
DE-20 2012 006 644 U1 ). Der Zahnersatz wird auf Basis dieser Daten gefräst oder gesintert, auch die Herstellung mittels Prototypingverfahren ist in greifbare Nähe gerückt. Eine Umsetzung nach Fertigstellung der Arbeit in einen analogen Artikulator ist aber nach dem heutigen Stand der Technik immer noch zwingend notwendig, um die Arbeit zu überprüfen oder gegebenenfalls die finalen Arbeitsschritte durchführen zu können. - Wie ausgeführt gibt es heutzutage mehrere Gleichschaltungssystemen am Markt, aber keines dieser Systeme ist technisch so präzise gefertigt, dass jedes Justage- und Zentrierelement von seinen Maßen her absolut identisch ist. Somit kann selbst innerhalb des Gleichschaltungssystems ein und desselben Herstellers keine absolute Genauigkeit garantiert werden, sofern mehr als ein Justage- und Zentrierelement verwendet werden, um die betreffenden Artikulatoren gleich zu schalten. Die Hersteller reagierten mit individuellen, zugehörigen Seriennummern auf ihren Justage- und Zentrierelementen und die zum System zugehörigen Montageplatten und schalteten ihre Artikulatoren gleich. Es entstanden dadurch Insellösungen, die nicht kompatibel zu anderen Gleichschaltungen waren, auch wenn der Anwender ein System vom gleichen Hersteller verwendete, welches eigentlich baugleich sein sollte.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Verfahren zu vereinfachen.
- Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichenteil des Patentanspruches aufgeführten Verfahrensschritte.
- Das neue Verfahren bietet mehrere Vorteile gegenüber den bisher üblichen Methoden zum Scannen von bereits physikalisch einartikulierten Zahnmodellen. Es wird kein sogenannter Scan-Artikulator mehr benötigt, um die physikalischen Zahnmodelle in einartikuliertem Zustand in einen Scanner zu setzen und zu Scannen. Bei den bisher üblichen Verfahren ist außerdem ein Scanner mit einer ausreichend großen Kammer notwendig, um den Scan-Artikulator darin vollständig unterbringen zu können. Diese Scanner müssen außerdem über einen großen Scanbereich verfügen, um Unter- und Oberkiefer zusammen vollständig scannen zu können. Geräte mit diesen Eigenschaften sind daher um ein Vielfaches größer und teurer, als Geräte mit einer kleineren Kammer, die die absolute Mehrheit der heutigen Dentalscanner ausmachen. Der Anwender führt nun drei einzelne Scans durch. Gescannt werden der Unter- und der Oberkiefer einzeln im Scan-Artikulator eingesetzt, sowie Ober- und Unterkiefermodell im Scan-Artikulator in Artikulation eingesetzt. Anschließend werden die ermittelten Scandaten im Computer verarbeitet, um ein virtuelles Gebiss zu erzeugen, auf dessen Basis dann digital Zahnersatz konstruiert wird.
- Die Einbeziehung von bereits am Markt erfolgreich etablierten Komponenten, wie dem zweigeteilten Justage- und Zentrierelement, auch „Zentrierschlüssel“ genannt, sowie den dazugehörigen magnetischen Montageplatten und das Entfallen eines Scans von Ober- und Unterkiefer in einartikuliertem Zustand sind weitere Vorteile. Jetzt sind nur noch zwei Scans notwendig anstelle von dreien, was auch eine große Zeitersparnis darstellt. Der Anwender kann direkt seine analoge (physikalische) Gleichschaltung, welche auch in seinen Artikulatoren installiert ist, in eine digitale Form überführen. Es wird vereinfacht gesagt ein virtuelles Justage- und Zentrierelement erzeugt.
- Mit der Technologie der digitalen Gleichschaltung kann während der digitalen Konstruktion von Zahnersatz oder Zahnmodellen am Computer die individuelle Gleichschaltung mit einbezogen werden. Zahnersatz und Zahnmodelle können so präzise auf individuelle Gleichschaltungen angefertigt werden, ohne bestehende analoge Systeme verändern zu müssen.
- Weitere Vorteile dieser Erfindung sind:
- Ein entsprechender Datensatz ist zwischen verschiedenen Anwendern austauschbar. Mittels des digitalen Datensatzes ist eine individuelle Gleichschaltung verschiedener Artikulatoren und Anwendern durchführbar zum Zwecke einer digitalen Konstruktion von Zahnersatz oder Zahnmodellen an deren Computer und schließlich ist das digitale Abbild des Justage- und Zentrierelementes und der Magnetplatte digital weiterverarbeitbar.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kalibriervorrichtung
- 2
- Referenzmarker
- 3
- Scanner
- 4
- Magnetplatte
- 5
- Justage- und Zentrierelement
- 6
- Computer
Claims (1)
- Verfahren zur Erstellung einer virtuellen Gleichschaltung von Artikulatoren unter der Verwendung eines Scanners gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: 1. Es wird eine Kalibriervorrichtung (1) mit Referenzmarker (2) auf eine Magnetplatte (4) im Scanner (3) aufgesetzt und gescannt. 2. Von einem beliebigen Dienstleister wird ein Datensatz eines Justage- und Zentrierelementes (5) angeliefert. 3. Die Datensätze von der Kalibriervorrichtung (1) samt Magnetplatte (4) und dem Justage- und Zentrierelement (5) werden zusammengeführt. 4. Es erfolgt die digitale Erstellung eines virtuellen Justage- und Zentrierelementes (5) auf der Basis der räumlichen Position der Magnetplatte (4) samt Kalibriervorrichtung (1) und dem individuellen Datensatz des Justage- und Zentrierelementes (5) in einem Computer (6).
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- 2012-11-22 DE DE102012022817.1A patent/DE102012022817B4/de active Active
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Also Published As
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